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Versuch über eine Verfolgung

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24.06.2006
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Versuch über eine Verfolgung

Vom Autor gelöscht.

 

Hallo flash.gordon,

und herzlich willkommen hier.
Wie du gleich merken wirst, geht es hier hart zu. Das hat den Vorteil, dass man beim Schreiben gut vorankommen kann, wenn man sich darauf einlässt.

„Es muß gegessen werden trotzdem man satt ist“.
Ist natürlich immer ungünstig, wenn gleich der erste Satz einer Geschichte mit anderthalb Fehlern beginnt.
Der Punkt gehört in die Anführungszeichen und anstelle von "trotzdem" währe "obwohl" der passendere Ausdruck gewesen.
Es war ein kräftiger, wohl gekleideter Mann mittleren Alters, der sich soeben, anscheinend aus dem Nichts oder auch nur aus dem Strom der Menschen, in ein paar Meter Entfernung von mir, vor mir aufgebaut hatte, etwas so bedrohliches ausstrahlend, daß ich sofort stehen blieb, mir ein Weitergehen gar unmöglich schien, welcher diese Worte anscheinend an mich gerichtet aussprach.
Wenn der zweite Satz dann so lang und konfus ist, dass man ihn dreimal lesen muss, um die Bezüge zu kennen, lesen die meisten nicht weiter. Erst recht, wenn du dich dabei in den Bindewörter verhedderst. Denn theoretisch müsste anstelle des zweiten "welcher" ein einfaches "und" kommen, da die konsequente Weiterführung ohne Einschub bei "aufgebaut hatte" ansetzen müsste.
Das geht aber auch nicht, da dein Einschub dich viel zu weit von deinem Ursprungsgedanken fortträgt.
Nervös blickte ich mich um, bemerkte, daß nur ich gemeint sein konnte, bemerkte nicht wie sich meine rechte Hand andauernd öffnete, um sich sogleich wieder zu schließen – es geschah immer wenn ich ängstlich, nervös, aus irgendwelchen Gründen erregt war – und wollte gerade, rückwärts laufend und mit langsamen Schritten, dieser Situation entkommen als er seine Worte wiederholte.
Noch so ein Monstersatz, dieses Mal mit richtigen Bezugsbindewörtern, dafür wieder mit falscher Wortwahl und einem fehlenden Komma vor "als". Es darf nicht "es geschah immer" heißen. Schließlich ist "es" ein unbestimmtes Fürwort. Da du dich aber auf eine soeben geschilderte bestimmte, wenn auch unbewusste, Handlung beziehst, ist "das" hier zwingend.
Um ehrlich zu sein, fällt es schwer, diese Geschichte ab hier noch vorurteilsfrei zu lesen. Manirierte aufgeblasene Satzkonstruktionen, deren Kern und Fehlerhaftigkeit anzeigen, dass der Autor dieser Sätze sein Sprachverständnis anscheinend maßlos überschätzt und es zur Befriedigung des eigenen Egos in Kauf nimmt, seine Leser zu langweilen, statt zu unterhalten.
Ich schätze, spätestens hier ist auch der letzte Leser ausgestiegen. was ein Grund dafür sein könnte, dass du in 5 Tagen keine Antwort erhalten hast.
Die Satzkonstruktion verhindert, dass er Leser überhaupt wissen möchte, wie es weitergeht.
Dabei sprach er diesmal nicht lauter als beim ersten Mal und doch wollten sich diese Worte nicht wie ein unsinniges Geschwätz eines Irrsinnigen anhören.
Wiederholungen sind natürlich meistens nicht ratsam, hier aber könntest du die Situation viel greifbarer für den Leser machen, wenn du nach der Ankündigung auch die wörtliche Rede wiederholst. Wie einen Refrain sozusagen.
Und auch hier verhedderst du dich in unbestimmten Fürwörtern, wo bestimmte benötigt werden. Denn da sich die Wertung auf bestimmte Worte bezieht, wollten sich die Worte nicht wie "das" unsinnige Geschwätz eines Irrsinnigen anhören. Vergiss hier die Political Correctness, die jetzt flüstert, dass sich doch nicht jedes Geschwätz eines Irrsinnigen unsinnig ist und du doch nicht so verallgemeinern kannst. Hier musst du.
Auch ist die Verwendung von "wollte" in diesem Zusammenhang fragwürdig, da der Rückbezug fehlt. Woher weiß der Prot, wie sich die Worte "anhören wollten"? Hat er sie gefragt?
Prot: "Hey Worte, ihr hört euch an wie das Geschwätz ..."
Worte: "Scheiße, das wollten wir nicht."
;)
Ohne eigentlich zu wissen warum wurde ich von blanker Angst überschwemmt, jagte ein kalter Schauer durch meinen Leib, ließ mich erzittern bevor sich, dem Anschein nach, endlosen Sekunden, meine Beine ihre Befehle entgegennahmen und ich rannte, rannte, rannte, rannte bis ich vor meiner Haustüre stand, schloß hastig auf und warf sie sobald ich in der Wohnung war hastiger noch zu, alles ohne ein einziges Mal gewagt zu haben über die Schulter zu blicken.
Und das ist jetzt endgültig der letzte Satz des Textes, den ich seziere. Mal sehen, ob ich es schaffe, über den geballten Unsinn im Detail hinwegzusehen und wenigstens zu -Ende zu lesen, um auch inhaltlich noch etwas sagen zu können.
In diesem Satzkonstrukt stimmen nun kaum noch Bezüge. Ich ändere einfach mal:
Ohne eigentlich zu wissen warum, wurde ich von blanker Angst überschwemmt, jagte ein kalter Schauer durch meinen Leib, ließ mich erzittern bevor nachsich, dem Anschein nach, endlosen Sekunden, meine Beine ihre Befehle entgegennahmen und ich rannte, rannte, rannte, rannte, bis ich vor meiner Haustüre stand, sie schloß hastig aufschloß und warf sie sobald ich in der Wohnung war noch hastiger noch zuwarf, alles ohne ein einziges Mal gewagt zu haben, über die Schulter zu blicken.
Auch so gibt es noch eine Menge überflüssiges. Wenn von "endlosen Sekunden" die Rede ist, weiß jeder, dass es nur um einen Anschein und einen Eindruck geht, der Einschub ist also völlig überflüssig. Auch über die beiden Perspektivwechsel mitten um Satz habe ich mal hinweggesehen. Ein verantwortungsvoller Lektor hätte sie dir sofort gestrichen.
Beinen, die "sich" Befehle entgegennehmen, unterstellt man ein eigenes Bewusstsein.

Okay, in der Geschichte treffen die Wahnvorstellungen des Deliriums auf Gevatter Tod, es ist weniger der Versuch einer Verfolgung, denn dann müsste die Perspektive ja ausschließlich auf dem Tod liegen, außerdem dürfte die Verfolgung dann auch nicht erfolgreich abgeschlossen werden, sondern es ist der Versuch, die "Verfolgungsangst" zu beschreiben. Die letzten Stunden als Albtraum.
Das hätte in den Bildern auch gut funktionieren können, selbst, wenn sie nicht wirklich neu sind.
Es scheitert aber eben leider an der Sprache.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Sim,

zuerst einmal vielen dank für die ausführliche kritik.

zu zitat 1: ich habe hier mit absicht "trotzdem" "obwohl" vorgezogen, wahrscheinlich weil ich gleich zu beginn etwas ungewöhnliches als blickfänger haben wollte. den satzzeichenfehler werde ich korrigieren.

zu zitat 2: du hast recht: das war/ist ein problemsatz und mit einem "und" anstelle des "welcher" liest er sich flüssiger. ich muss das nochmal überdenken, da ich gerade das "und" in diesem satz vermeiden wollte.

zu zitat 3: "das" is hier zwingend. da das mein erster literarischer versuch war darf ich mein sprachverständnis maßlos überschätzen ;) , aber meine leser langweilen möchte ich bestimmt nicht.

zu zitat 4: kein kommentar meinerseits

zu zitat 5: das "sich" ist hier total falsch. ich hatte den satz geändert und war dabei anscheinend nicht mehr konzentriert genug.

allgemein zu sagen ist noch: kommatafehler möge man mir bitte nachsehen und im verlauf der geschichte werden die komplizierten sätze doch weniger und lassen sich allgemein flüssiger lesen oder?

Gruß flash
PS: verzeiht die nichtbeachtung der großschreibung aber es war schon spät

 

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