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Vertrauen und so
Vertrauen und so…
"Du hörst mir nicht zu!"
"Hm?"
"Ich rede mit dir!"
"Sekunderl, ich les' nur noch den Absatz fertig."
Natürlich ist an Fertiglesen nicht mehr zu denken. Ich lege den Finger auf den gerade begonnen Absatz und versuche mich zu erinnern, was sie gesagt, oder zumindest, was ich angestellt haben könnte. Zweiteres ist die leichtere Übung. Allerdings stellt sich da wieder die Frage, was davon sie gemeint hat.
Wie lange liest man an so einem Absatz?
Eine Minute?
Wohl eher eine halbe.
Wenn überhaupt.
Kaum Zeit, die wichtigsten Fehltritte in Erinnerung zu rufen, geschweige denn, den beanstandeten Fall herauszufinden und womöglich noch mit einer harmlosen, aber plausiblen Nicht-Erklärung in die Bedeutungslosigkeit zu schicken.
Petra.
Meines besten Freundes Freundin. Ich habe zu Silvester dreimal mit ihr getanzt. Aus reiner Mitmenschlichkeit natürlich. Mein bester Freund ist nämlich ein hervorragender Sportler, tänzerisch aber irgendwo auf halbem Weg zwischen Fred Feuerstein und Balu dem Bär anzusiedeln.
Daß Petra nicht unattraktiv ist, hat meine Mitmenschlichkeit nicht wesentlich behindert. Und es kann schon sein, daß bei den drei Tänzen auch ein Argentinischer Tango dabei war. Aber er war definitiv noch als Tango erkennbar, da bin ich mir sicher!
Hm.
Oder habe ich etwas versprochen? Stimmt, da war doch was…
"Du sollst sie lieben und ehren, bis daß …"
Nein, auch da habe ich mir nichts vorzuwerfen. Das geht mir ganz locker von der Hand – was heißt locker, pah …!
Hm.
Ha, jetzt hab' ich's! Sie hat mir letzten Sonntag …
"Wie lange liest du eigentlich an so einem Absatz?"
"Äh…"
"Ich habe gesagt: Ich liebe dich!"
"…"
Panik! Was hat SIE angestellt???