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Vierzehn gefällt es

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18.08.2002
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Vierzehn gefällt es


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Fabian Geck schreibt: Ja, ja ach das tat gut, diesen W%$!ser das Gesicht zu massieren!
Gabriel Erhart antwortet: Fab, Mann bist du wieder schwul ^^
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Chantal du Bermont schreibt: Scheiß Flashplayer, oder von was für nem abgef*ckten Handy wurde das Vid aufgenommen, Alter.
Gabriel Erhart schreibt: Chantal süße, sag ma deinem Alten dass er ma wieder randarf, dann kriegste vielleicht n neuen Comp, he?
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Chantal Dubermont schreibt: ... ich mein das Vid.
Chantal Dubermont hat bei "We like to see blood, a plenty of blood" mitgespielt: [4.5 von 5 Blutstropfen rot]. Teile auch du mit deinen Freunden, wieviel Blut du in der letzten Woche gesehen hast!
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Gabriel Erhart schreibt: Wo bleibt Bro Jesse, dieser versch*ßene MoFu?
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Jesse Erhart hat bei "We like to see blood, a plenty of blood" mitgespielt: [3 von 5 Blutstropfen rot]. Teile auch du mit deinen Freunden, wieviel Blut du in der letzten Woche gesehen hast!
Gabriel Erhart schreibt: Recht so Jesse, den Rest kriegste heut abend aus der Egoshooter perspektieve!!!!!!!
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Ein Klopfen an der Zimmertür.
Jens holt schnell das Fenster des Textprogramms in den Vordergrund.
"Was willst du, al-- Mutti?"
"Wie redest du mit mir?! Hier sind neue kalte Kompressen, gib mir die, die sind schon zu warm."
"Was ist noch mal der Futur simple von venir?"
Eine Französischlehrerin als Mutter zu haben hat nicht nur Vorteile, sondern schon für elende Keilereien und Wortgefechte gesorgt. Man einigte sich darauf, dass Gabriel und Co. abschreiben dürfen, und dass die wöchentlichen Zahlungen nur noch vierzehn statt fünfzehn Euro betragen.
"Du meinst das futur simple. Aber egal Junge, das hat noch Zeit, morgen musst du nicht in die Schule."
"Doch, ich muss."
"Das wird Dr. Brandeis entscheiden, ich habe für heute um halb sechs schon einen Termin arrangiert."
Andere Mütter hätten ihre Söhne stante pede ins Krankenhaus geschleppt, Verdacht auf Hirnerschütterung oder sowas, nicht so zum Glück die Mutter von Jens, denn der schlimmstenfalls behandelnde Arzt ist zufällig der Vater von Fab. Scheiß drauf, es nützt nichts, zu fehlen. Nicht, dass er sich darum sorgen würde Stoff zu verpassen, das nicht. Wobei, eigentlich könnte er die Lösungen Gabriel auch gleich per E-Mail zukommen lassen. Andererseits was soll's, ob die Platzwunden Zeit haben zuzuheilen, sie sind sowieso nicht die letzten.
"Du musst einfach vorsichtiger fahren. Geht das nicht in deinen Kopf? Rast wie tout à fait fou. Früher aufstehen, gemütlich frühstücken und dann stressfrei in die Schule radeln, und alles ist in Ordnung."
Wenn Jens etwas kann, und darauf ist er zuweilen ironisch stolz, ist das die theatralische, in ein scheues Schulterzucken verpackte Resignation, womit er seine Mutter regelmäßig dazu nötigt ihm liebevoll über den Kopf zu wischen. Seit einiger Zeit schilt er sich ihrer Reaktion, ist er doch kein kleines Kind mehr.
"Was ist das eigentlich das im Hintergrund da, das mit dem f, das hab ich doch schon mal gesehen, im Spiegel glaub ich ..."
"Facebook?"
"Ach ja so heißt das, stimmt. Aber mach doch nicht immer alles parallèlement. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, das habe ich dir doch schon so oft gesagt!"
"Verzieh dich endlich ...", nuschelt Jens und ist gleichzeitig froh, dass es undeutlich genug ist -- seine Mutter nimmt den Sack dreckige Wäsche und geht sowieso. Das übrigens nicht ganz so fest und zielsicher wie früher, Jens sieht das und es ist ihm bang.


Laura Hans-Mehgert gefällt das.
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Kel Yilmaz schreibt: btw, hat wer die Franz-Aufgaben für morgen?
Gabriel Erhart antwortet: Ich! Na ja ok nich so direckt ... ^^
Leon Hernandez antwortet: Meinst echt lil' Jay komt morgen schon wieder? Fab hat ihn ja ordentlich gesichts opperiert.
Gabriel Erhart antwortet: Glaub schon ich schwör, und wenn nicht, dann kriegt er noch ne OP bei was gans anderem ^^
Inge Mauerblum gefällt das.
Gabriel Erhart schreibt: Ey, Mauerblümchen, auch wieder auf der Höhe? Komm schon, so schlimm wars doch nicht und eigentlich eigentlich wolltest das ja auch.
Inge Mauerblum ist nicht mehr mit Gabriel Erhart befreundet.
Gabriel Erhart schreibt: Tickt die F0t-ze nicht mehr ganz richtig? Ihr alle habt sie ja nicht mehr alle. Mein Alter ist Rechtsanwalt, passt auf wass ihr sagt!!!!!!! Er macht dich fertich Mauerknöterich ich schwör!

An dieser Stelle fühlt Jens das Blut in seinen Adern aufkochen. Teils, weil er Inge nett findet, und ja, eigentlich findet er sie mehr als nett, und er bis heute und wahrscheinlich nie verarbeiten kann, was ihr angetan wurde. Teils aber auch, weil er das nicht mehr hören kann, mein-Alter-ist-Rechtsanwalt hier, mein-Alter-is-Rechtsanwalt da, und es nervt ihn auch, dass es nur einen Gefällt-mir-Button gibt, "Gefällt mir nicht", "Ich hasse das", "Ich hasse euch alle", "Zum Teufel mit der ganzen Facebookscheiße" - Fehlanzeige.

Jens weiß seine Wut zu beherrschen. Das bildet er sich zumindest ein. Er ahnt, dass er sie vielmehr dahin kanalisiert, wo er niemandem anderen schadet als sich selbst, das dann aber so arg wie irgendmöglich. Ja wie unerträglich brav, er schadet ja nicht mal Frau Graßmanns kläffender Wurst auf vier Beinen, die unten geht, und die sein Flachbildschirm -- der tiefer ... tiefer ... tiefer ... fällt, auf dem Gehweg zerschellt -- um knapp einen Meter verfehlt.

"Das war ein Présent von deinem Vater."
"Geschenk! Geschenk! Kannst du nicht deutsch reden mit mir Mann?"
"Ruhig ... ruhig ... so. Wir fahren jetzt zum Arzt. Du sammelst das da unten alles auf, wir bringen es dann gemeinsam zur Sammelstelle für Altelektronik, d'accord? --"
"Du hast wieder getrunken, stimmts?"
"Mais non, pourquoi?"
Es riecht so, diesmal könnte es aber auch die Desinfektion sein. Jens zieht es vor, zu schweigen und zu hoffen, dass er die Fahrt zum Arzt ohne weitere Blessuren übersteht.
"Jedenfalls, wir bringen es zur Sammelstelle und du entschuldigst dich in aller Form bei der Frau Graßmann."

Und so wird es laufen, das weiß Jens jetzt schon, ganz genauso. Und am Ende des Tages wird die Mutter ihren Sohn, der ihre Alkoholfahne riecht, in den Arm nehmen und sagen, sie sei froh, dass es in ihrer Familie so harmonisch und ordentlich zugehe, denn bei anderen, das müsse er wissen und sich immerzu ins Gedächtnis zurückrufen ...

Und Jens wird schweigen und davon träumen, wie er sie anschreit.

[highlight]Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE (s. Profil)[/highlight]​

 
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(Nachbemerkung: Alle Namen sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit existierenden Personen zufällig und keinenfalls beabsichtigt.)

Moi floritiv,

das ist besser im Komm aufgehoben, vor allem, weil der letzte Satz einen so schönen Endpunkt setzt.

Das mit der Zitierfunktion gehört so eigentlich nicht in einen Text - laß es doch einfach kursiv, wie es bereits ist. Ich zumindest hab mich gefragt, wie und was da reingerutscht ist, und schon ist man aus der Geschichte gekickt, bevor sie angefangen hat. ;)

"Das war ein Présent von deinem Vater."
"Geschenk! Geschenk! Kannst du nicht deutsch reden mit mir Mann?"
"Ruhig ... ruhig ... so. Wir fahren jetzt zum Arzt. Du sammelst das da unten alles auf, wir bringen es dann gemeinsam zur Sammelstelle für Altelektronik, d'accord? --"
"Du hast wieder getrunken, stimmts?"
Kompliment für die lebendigen, dynamischen Dialoge. Angenehm knapp und dabei doch nicht abgehackt. Ich mag dieses Aneinandervorbeireden, vermittelt gut Hoffnungslosigkeit.

Viele Grüße in den Süden,
Katla

edit: Ha, Einschub kursiv, gute Lösung! :-) Der ganze Text liest sich viel mehr im Fluss.

 

Sehr gut, sehr gut. Ich hatte Herzklopfen beim Lesen.

Was mir besonders gefiel, war dieser Einstieg, das war mal etwas ganz Neues, hab ich so noch nie gesehen. Gibt dem Text einen eigenen Rhythmus, wie Trommeln…
Ach ja, und der Titel ist auch noch spitze. Respekt.

 

Hi flo

ja so gefällt mir das auch, sogar besser als vorher, beim ersten Lesen, meine ich. Darauf reduziert sich nun mal die Kommunikation in diesen sog. "sozialen" Netzwerken, unsozial irgendwie. Eigentlich weiß man gar nicht, um was es eigentlich geht, ich jedenfalls nicht :-))

Mir gefallen die Dialoge zwischen Mutter und Sohn, sehr lebensnah. Vielleicht sollte er noch ein wenig sperriger rüberkommen. Ich meine, er lässt sich von der Mutter zu viel sagen. Ich könnte mir mehr Kontra, mehr Gegenwehr vorstellen. Immerhin habe ich dieses Alter auch zu Hause sitzen und da kommen schon mal Sprüche, die man als Eltern nicht für möglich hält und seinen eigenen nie gesagt hätte ...

Aber insgesamt hat mir das gefallen, wären also fünfzehn,

tschau
Giraffe :D

 
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Hallo Katla, T Anin und Giraffe,

so, nach einer Woche kann man sich ja mal zurückmelden :D - ich danke für eure lobenden Kommentare, auch wenn ich nichts gegen Kritik einzuwenden hätte. Und finde es gleichzeitig irritierend, weil, darf ich das sagen?, ich hab mir in der letzten Zeit ziemlich viel mit Schreibblockaden die Zeit vertrieben ...

Übrigens, Facebook fasst eigentlich mehrere Gefallensbekundungen zu einem Item numerisch zusammen. Man würde darauf tatsächlich lesen: "14 Personen gefällt das", aber das wäre erzählerisch unmöglich gewesen rüberzubringen. Facebook hab ich nur als Beispiel für soziale Netzwerke gewählt, auf anderen Plattformen kann sich so etwas ebenso abspielen.

Giraffe: Jens hat mehr von einem schüchternen und verheititeitem Muttersöhnchen. Der letzte Satz soll darauf hindeuten, warum er nicht mal wirklich versucht der Mutter Konter zu geben.

viele Grüße,
-- floritiv.

 

Hm, bin unschlüssig. Ich finde die Idee mit den FB-Wortfetzen sehr sehr gut, auch ist Mobbing über FB ein sehr interessantes Thema.
Toller Titel auch. Aber hat mich nicht erwischt die Story.

 
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Hallo Floritiv,

die Dialoge find ich sehr stimmig und da ich selbst in einem sogenannten sozialen Netzwerk bin, habe ich festgestellt, dass selbst die feinen Gymnasiasten sich untereinander mit so einem kaputten Slang jenseits jeder Grammatik und Rechtschreibung verständigen. Hab von den Wortfetzen nicht alles verstanden, vielleicht bin ich dazu zu alt.;)
Beschimpfungen und Mobbing bei FB, WKW, Twitter u.ä. ist leicht nachvollziehbar, weil bei sozialen Netzwerken die Hemmschranke in jeder Hinsicht herabgesetzt ist.
Was ich nicht so kapiert habe - ist der dem das "Gesichts oppertiert" wurde der Prot (Gehirnerschütterung, Platzwunde)?
Wurde er wegen "Inge Mauerblum" vom Leon verprügelt?

Gruß
Leia4e

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Floritiv,

Mir hats nicht gefallen. Ich hab echt fünf Mal damit angefangen, ehe ich mich dazu zwang, es zu Ende zu lesen. Diese ganzen Namen haben mich anfangs nur verwirrt, und dann ein Gespräch mit dem Jungen und seiner Mutter, die trinkt, und… ach, es wird halt alles nur ganz flüchtig im Vorbeigehen angezeichnet.
Auf mich wirkt das schon irgendwie dahingeklatscht. Facebook zeugs reinzubringenso ist eine gute Idee, aber ich glaube, das könnte man (du) auch viel spannender gestalten, wenn man sich mehr Zeit dazu nehme.
Sorry, bei mir hats einfach nicht gezündet.

mfg,

JuJu

 

Zwei Personen gefällt das nicht

Ich kann dieses kritiklose Hochjubeln nicht ab, erst recht nicht bei einer schlechten Geschichte. Aber das scheint in dieser Kategorie natürlich zu sein, wieso auch immer. Schreckt man vor Kritik zurück, weil man befürchtet, dass dann keiner etwas für den Wettbewerb schreiben würde? Warum kann man nicht mit dem gleichen Blick und einem noch schärferen auf die Geschichten hier schauen wie in anderen Kategorien auch, das ist doch hier immer noch Kg.de-Land, oder?
Immerhin soll das den Kindern/Jugendlichen als Unterrichtsmaterial serviert werden - und die sind nicht blöd und erkennen auch Geschichten, die in einer Viertelstunde dahin gekritzelt wurden, ohne sich bisschen Mühe zu geben.

Hallo floritiv!

Zu der Geschichte: Es ist sicher eine gute Idee die neuen Medien mit ins Spiel zu bringen, sogar authentischer, weil die Schüler von heutzutage nur noch bei Schülervz, msn und sonstwas zu erreichen sind, aber kann man das nicht ansprechender machen?
Du hast hier die üblichen Klischees ins Internet verfrachtet. Völlig unglaubwürdige und übertriebene Darstellung der Charaktere: Internet bietet andere Möglichkeiten, da herrschen andere Regeln und nicht das hier:

Tickt die F0t-ze nicht mehr ganz richtig? Ihr alle habt sie ja nicht mehr alle. Mein Alter ist Rechtsanwalt, passt auf wass ihr sagt!!!!!!! Er macht dich fertich Mauerknöterich ich schwör!
Aus den 50igern? 60igern?
Oder sogar aus amerikanischen Filmen? Hier habe ich noch nie jemanden erlebt, der mit dem Beruf seines Vaters protzt und droht.


JoBlack

 

Hallo floritiv,

ob es mir gefällt oder nicht, weiß ich gar nicht so recht zu sagen

Für mich ist die Welt sozialer Netzwerke jeglicher Coleur so fremd und nichtssagend wie fremde Sonnensysteme. Wohl aber habe ich das schon gehört, dass dort auch nicht schlecht gemobbt wird.
Ich in meiner Unbedarftheit habe es so verstanden, dass dein Jens jener Kerl ist, von dem im PC-Text gesprochen wird, der vermutlich nicht kommt am nächsten Tag und der verprügelt wurde.
Aber warum?
Und was hat es mit Frau Mauerblum an sich?
Und wieso und was genau spielen die, dass Blutstropfen als Wertungen verteilt werden und was hat das mit der Geschichte zu tun?

Ne, tut mir leid, zu viel :confused: für mich

lg
lev

 

Danke auch euch fürs Lesen und natürlich fürs kritische Kommentieren. :)

Immerhin soll das den Kindern/Jugendlichen als Unterrichtsmaterial serviert werden - und die sind nicht blöd und erkennen auch Geschichten, die in einer Viertelstunde dahin gekritzelt wurden, ohne sich bisschen Mühe zu geben.
Es war zwar keine Viertelstunde in diesem Fall, sondern schon zwei Stunden. Aber egal, im Wesentlichen hast du nicht unrecht. Auch wenn ich mich durchaus bemüht habe mit dieser Geschichte, sollte ich die nächsten Texte wohl wieder länger reifen lassen.

Inhaltliche Fragen beantworte ich gerne per PN. Ich hasse die Angewohnheit von mir und von anderen, durch lange Erklärungen die Werkimmanenz zu zerstören. Öffentlich lasse ich sie im Raum stehen, bis mir vielleicht einfällt, wie ich den Text so verbessern kann, dass die Fragen gar nicht erst, oder weniger wahrscheinlich aufkommen.


Viele Grüße,
-- floritiv.

 

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