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Vierzig Stunden bis Wochenende

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13.06.2002
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Vierzig Stunden bis Wochenende

It is not a good day, if you are not looking good
This is the best party that I've ever been to
Today I asked for a god to pour some wine in my eyes
Today I asked for someone to shake some salt on my life

(Faith no More - King for a Day)

"Vierzig Stunden bis Wochenende. Drei Minuten sind schon rum."
Das Schlimmste an einem Montag ist der Moment, in dem du morgens ins Büro gehst, zum ersten Mal einen Blick auf die Uhr wirfst und sich dieser Gedanke mit der Wucht eines Deep-Purple-Songs einmal quer durch deinen Kopf frisst, dein Bewusstsein unterwandert und sich irgendwo zwischen Großhirnrinde und Nervensystem in eine Art Zombievampir verwandelt, der versucht dir jegliche Motivation auszusaugen.
Das Wochenende war eigentlich ziemlich okay gewesen, sah man mal von der Tatsache ab, dass Lea mit mir Schluss gemacht hatte. Und zwar genau zwischen der zweiten Werbepause von Schlaflos in Seattle und der Programmvorschau auf die TV Osterhighlights. Irgendwie verliert so ein romantischer Fernsehabend zu zweit ziemlich an Sinn, wenn einer der beiden mittendrin aufsteht und auf den Horrorkanal wechselt. Und darin war Lea erstaunlich gut gewesen. Getreu dem Motto Show, don't tell hatte sie Horrorvisionen in meinem Kopf erzeugt, ohne auch nur ein einziges Wort sagen zu müssen. Naja, sie hatte schon etwas gesagt, genau genommen sogar jede Menge - allerdings war ich am meisten davon beeindruckt, dass sie mir gezeigt hatte, wie einsam eine Wohnung auf einmal wirken kann, wenn man plötzlich ganz alleine im Wohnzimmer sitzt. Allein mit einer Riesentüte Popcorn, die ursprünglich mal für zwei gedacht war. Mein ganz persönlicher Alptraum, und kein Wecker in Reichweite.

"Alter, wie gehts dir heute?" Es war inzwischen fünf nach acht und Kurt wusste Bescheid. Natürlich tat er das. Immerhin war er nicht nur mein bester Kumpel und Lieblingskollege, sondern auch seit unserem gestrigen Treffen voll im Bilde was meine derzeitige Gefühlslage anging.
"Beschissen."
"Weißte was? Nächsten Freitag ziehn wir zwei Hübschen ma ordentlich um die Häuser. Wie in alten Zeiten." Alte Zeiten. Bevor ich Lea kennengelernt hatte. Damals waren Kurt und ich die Könige der Piste gewesen, mit Kronen aus Schaum und einem Reich aus Apfelkorn.
"Ja, mal sehen..."
"Nix mal sehen. Abgemacht." Kurt klopfte mir auf die Schulter und marschierte in die Betriebsküche, um uns Kaffee zu machen oder um den Kakerlaken einen guten Morgen zu wünschen - was auch immer. Unser Abteilungsleiter wollte sich natürlich nicht lumpen lassen und auch etwas zu meinem seelischen Gleichgewicht beitragen. Der Aktenberg auf meinem Schreibtisch sorgte zumindest dafür, dass ich die nächsten Tage genug zu tun hatte und abgelenkt war.

...

Es war nicht leicht, am folgenden Freitag eine geeignete Lokalität für meine Seelenmassage zu finden. Unser alter Stammschuppen von damals hatte inzwischen dichtgemacht und so blieb uns nur noch das Ausschlussprinzip. Und da alle anderen Läden sich musikalisch mit variablen Endlosschleifen der Demotapes leichtbekleideter Popgören und basswummernden Mitschnitten irgendwelcher Hochbauprojekte begnügten, die einem schon vor dem ersten Durchlauf gehörig auf die Nüsse gingen, entschieden wir uns für den Headbangers Dungeon - eine relativ neue Kneipe in der Innenstadt.
Wie sich herausstellen sollte, eine gute Wahl, denn schon vier langweilige Nightwish-Songs und drei schale Bier später konnte ich meinen ersten Flirterfolg verbuchen. Sie hieß Nathalie oder so, wollte aber lieber mit Lady Nocturna angesprochen werden. Nun, ab einer gewissen Oberweite verzeiht ein Mann einer Frau beinahe alles und nennt sie auf Wunsch auch Mutter Beimer.
Lady Nocturna und ich begaben uns also auf die Tanzfläche und bewegten uns rhythmisch zu Mistress Tarjas Vokaldarbietungen auf schelmisch wuppendem Gitarrenbrett. Entgegen meiner Gewohnheit achtete ich der Lokalität entsprechend darauf, nicht allzu viel Enthusiasmus zu versprühen, vermied es, meine Tanzpartnerin direkt anzulächeln, verzichtete auf jede Form der Gefallensbekundung und versuchte überhaupt, mich so wenig wie möglich zu bewegen. Das kam an.

Kurt hatte irgendwann die fixe Idee, unbedingt noch zu dritt irgendwo hinzugehen - und da es sich aufgrund der Nähe gerade anbot, landeten er, Lady Nocturna und ich am Ende in seinem Wohnzimmer, hörten alte Queen-Platten, köpften seine letzten Schnapsreserven, spielten eine Runde Idiotendreier* und planten unser eigenes Rockfestival. Groß sollte es sein, alles bisher dagewesene in den Schatten stellen, Musikgenerationen vereinen, die Grenzen des Geschmacks niederreißen, die Hörgewohnheiten der Massen revolutionieren und mindestens drei Euro Eintritt kosten. Vor allem aber, da waren wir uns einig, sollte es vor der Uni in Hannover stattfinden. Das schien eine gute Idee zu sein, da wir alle noch niemals einen Fuß in diese Stadt gesetzt hatten.
Auf einem alten Bierdeckel skizzierten wir das LineUp, legten Bierpreise fest, planten Notfallstrategien für den Fall eines Erdbebens, bastelten Lampions für die Bühne und entwarfen ein schickes Logo: Eine gelbe Schlange, die von einem Adler mit einer doppelblättrigen Axt erschlagen wurde. Danach fiel Nathalie in Ohnmacht, was für Kurt und mich das Zeichen war, ebenfalls schlafen zu gehen.

...

Der nächste Morgen begann mit einem Kater, der neue Dimensionen im metaphorischen Gebrauch von Säugetieren erreichte. Er tigerte irgendwo weit hinten in meinem Bewusstsein um meine Erinnerungen an den gestrigen Abend, fummelte an meinen Synapsen herum und pinkelte mir zu allem Überfluss noch ins Stammhirn. Ich drehte mich auf die andere Seite, sah in das Gesicht einer erschreckend tot wirkenden Lady Nocturna und fiel von der Couch.
Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei Nathalies Gesichtsausdruck um ihre normale gesunde Morgenblässe und es ging ihr prächtig. Nach einem kurzen Frühstück, bestehend aus vier Litern saurer Sahne, drei Mangos und einem Becher Erdbeerjoghurt - man konnte über Kurt ja sagen, was man wollte, aber sein Kühlschrank konnte eine gewisse Exotik nicht verleugnen - widmeten wir uns wieder unserem Projekt.
Natürlich konnten wir den Bierdeckel nicht mehr entziffern. Vielmehr sahen die Buchstaben bei Tageslicht alle gleich aus und erinnerten mich in ihrer Form an irgendwas Ägyptisches. Ein paar Minuten lang vertrieben wir uns die Zeit, indem wir uns wüst gegenseitig beschimpften, weil natürlich niemand zugeben wollte, für dieses Dilemma verantwortlich gewesen zu sein und wir uns alle drei nicht mehr erinnern konnten, wer für dieses Dilemma verantwortlich gewesen war. Als dann langsam der Samen der Konstruktivität in unsere Unterhaltung strömte wie heiße Luft in einen Ballon, hatte Kurt bereits das Interesse verloren und pulte ein Loch in seine Tapete.
"Also", begann ich, "wisst ihr, wie man am besten nach Hannover kommt?"
"Hannover? Wo is das denn?" Kurt sah nicht auf, sondern murmelte diese Frage mehr in die Wand hinein.
"Niedersachsen. Das ist da die Hauptstadt."
"Dann mitm Zug." Bestechende Logik, gepaart mit der erschreckend emotionalen Assoziationskunst einer Frau - das war es, was Kurts Denkzentrum so einzigartig machte.
"Ja, warum nicht. Hat wer eine Bahncard?" Lady Nocturna war zufällig im Besitz einer solchen und unter Ausnutzung sämtlichen mir zur Verfügung stehenden Charmes schaffte ich es tatsächlich, noch für denselben Tag auf ihre Kosten drei Tickets zum Supermegasparpreis nach Hannover zu organisieren.

Während der Fahrt versuchten wir, unsere gestrigen Planungen bezüglich des LineUp zu rekonstruieren. Wir hatten ein Abteil für uns alleine und während an unserem Fenster ein paar Kühe, diverse Hochspannungsmasten und insgesamt siebenunddreißig Schafe vorbeiflanierten, diskutierten wir uns die Köpfe heiß.
"Nee, die kriegen wir nich. Vergiss es", sagte Kurt gerade.
"Aber ich will sie dabei haben. Was ist schon ein Rockfestival ohne die beste Band von allen?"
"Alter, hast du ne Ahnung, was die pro Auftritt so nehmen? Meinst du, die spieln für drei Bier und ne Tüte Gummibärchen? Nee, für die Kohle kannst du dich viermal von Deep Purple mit Child in Time zuballern lassen. Nix da, Metallica bleibt draußen."
"Wir könnten sie ja zumindest mal anrufen. Ein Versuch kostet nichts."
"Klar, Mann... echt, ich glaub, die Sache mit Lea hat dir den Kopp verschissen."
"Okay, dann eben kein Metallica. Was steht als nächstes auf der Liste?" Lady Nocturna begutachtete den Bierdeckel kritisch von allen Seiten, versuchte, anhand irgendwelcher Astralschwingungen auf die Bedeutung der Notizen schließen zu können und zuckte schließlich resignierend mit den Schultern.
"Wie wärs mit Evanescence? Die Sängerin von denen hat ja echt ma geile... Stimmbänder. Und Resonanzkörper. Jede Menge Resonanzkörper, wenn du mich fragst." Kurts Augen glänzten und auch ich musste bei dem Gedanken an besagte Sängerin umgehend ein paar Hormone mit Dosenbier ertränken. "Gut, die Musik is natürlich scheiße, aber wen juckts?"
"Ey, wir wollen Musik verkaufen", sagte ich dann. "Rock hat nichts mit Titten zu tun. Sonst könnten wir auch einfach Nathalie nackt auf die Bühne stellen." Die Angesprochene gab ein belustigtes Quieken von sich, was mich in diesem Moment ein wenig irritierte. Vermutlich, so schloss ich messerscharf aus dem Leuchten in ihren Augen, hätte sie da gar nichts gegen gehabt. Vielleicht hatte sie sich auch gerade selbst einen Witz erzählt, dessen Pointe irgendwo zwischen dem IQ einer Waldbeere und vierzehn lag.
"Vielleicht", sagte Kurt, "wär das gar keine so schlechte... Ja, schon gut... wie wärs mit Genesis?"
"Warum nicht gleich die Stones? Oder vier Särge, die wir einfach im Kreis auf der Bühne aufstellen?"
"Ja, auch wahr... REM?"
"Zu intellektuell. Wir wollten doch knallharten Rock, oder? Dann könnten wir ja doch Genesis nehmen."
"Scorpions? Die sind immerhin auch aus Hannover..."
"Die Scorps?" Kurt und ich hielten einen Moment lang inne und dachten nach. Einen äußerst kurzen Moment. "Nein. Dann schon lieber Pur."
"Gut, blöde Idee."
"Okay, darf ich zusammenfassen?" Ich warf einen Blick auf die von Lady Nocturna mit erstaunlich zierlicher Handschrift verfasste Liste. Scheinbar hat das ständige Tragen von Nietenarmbändern positive Auswirkungen auf die Fingerhaltung. "Also... wir hätten in der engeren Auswahl: Iron Maiden, Motörhead, Gary Moore, Faith no More, Foreigner... warte mal, Foreigner?"
"Die rocken", rechtfertigte sich Kurt.
"Ja, na klar... Aber mir haben sie den Kopf verschissen, ne..."
"Nix da! Foreigner bleibt."
"Okay, okay... weiter: Red Hot Chili Peppers, Queensryche, Pink Floyd und Guns'n'Roses. Ja, gutes LineUp. Also, abgesehen von Foreigner vielleicht."
"Halt die Klappe. Keine Ahnung von Musik, aber hiers Maul aufreißen, ne..."

Um unsere folgende Telefonaktion kurz zusammenzufassen: Bei Pink Floyd ging keiner ans Telefon, Motörhead haben unsere Anfrage akustisch nicht verstanden, Gary Moore musste an dem Tag einen Supermarkt in Ingolstadt eröffnen, Guns'n'Roses konnten sich nicht auf eine Besetzung einigen, Queensryche standen nicht im Telefonbuch, Foreigner wurden kurzerhand wieder ausgeladen, die Peppers haben den Flieger verpasst und Iron Maiden hatten schlicht keine Lust. Letztlich blieb von unserer Liste nur noch eine drittklassige Faith no More - Coverband namens The Pattons übrig. Nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten, aber im Gegensatz zu Metallica waren sie genügsam und wollten wirklich für drei Bier und eine Tüte Gummibärchen spielen.

...

Am Montag hatten wir die vier Jungs endlich so weit, uns einen kleinen akustischen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen zu geben. Sie führten Kurt, Nathalie und mich in ihren Probenraum, eine vergammelte Garage irgendwo südlich der Nordstadt, und legten los. Eigentlich waren sie gar nicht so schlecht, nur hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie ihre Instrumente untereinander vertauscht hatten. Ironischerweise spielten sie uns Malpractise - eine alte Nummer von Faith no More, deren Titel für diese Coverband eine Art musikalischer Leitfaden zu sein schien. Naja, wenigstens waren sie da und machten ordentlich Krach. Wir engagierten sie ohne viel nachzudenken und drückten jedem von ihnen eine Lakritzschnecke als Vorschuss in die Hand.

Irgendwann am Dienstag, es mochte so gegen Mittag gewesen sein, fiel Kurt auf einmal auf, dass wir gar keinen Urlaub genommen hatten und streng genommen gerade die Arbeit schwänzten. Ein kurzer Anruf beim Chef inklusive der beiläufigen Erwähnung seiner Enthüllungen bei der letzten Weihnachtsfeier genügte allerdings, diesen Missstand für alle Beteiligten zufrieden stellend zu regeln. In diesem Zusammenhang stellte ich mir und später auch ihr die Frage, was eigentlich Lady Nocturna dazu befähigte, einfach so eine Woche blau zu machen und mit zwei vollkommen Fremden in einer ebenso fremden Stadt rumzuhängen. Sie antwortete, sie würde angedachte Philosophie mit Nebenfach selbsterlebte Soziologie studieren, was wirklich alle sie eventuell betreffenden Fragen auf mehr als einleuchtende Weise beantwortete. Im Voraus.

"Sach ma", begann Kurt nach dem dritten Bier - das war so gegen vier Uhr nachmittags, "was is denn mit der Location?"
"Alles zu seiner Zeit. Erst müssen wir uns um die Würstchen kümmern und Eintrittskarten zeichnen. Ein perfekter Job für unsere Natha... Lady Nocturna." Sie schien wenig begeistert zu sein, begann nach einiger Überredungskunst gepaart mit einer versprochenen Käsestulle dann aber doch damit, sich die Lippen schwarz nachzuziehen und Kussmünder auf vorher ausgeschnittene Pappquadrate zu drücken. Ich sah ihr eine Weile fasziniert zu, bewunderte die sanft geschwungene Form ihrer Oberlippe und ihre extravagante Kajalführung und wurde schließlich von Kurt unsanft aus meinen Tagträumen gerissen.
"Was is jetz? Das Konzert soll in vier Tagen steigen und wir haben noch keine Erlaubnis."
"Immer mit der Ruhe. Irgendwas wird uns schon einfallen."
Den Rest der Woche verbrachten Kurt, Lady Nocturna und ich damit, uns die Stadt anzusehen, Getränke für das Festival zu besorgen und die Eintrittskarten zu verkaufen. Letzteres war einfach, da die meisten Männer, die wir in der Fußgängerzone ansprachen, das Layout der Karten scheinbar missdeuteten und das Ganze für eine Art Swingerparty mit Hintergrundmusik hielten. Sex sells und so.
Die Sehenswürdigkeiten Hannovers beschränkten sich auf einen grauen Bahnhof, graue Parklandschaften, großflächig mit Taubenkacke verzierte Parkhäuser, ein paar Baumärkte (ebenfalls mit Taubenkacke verziert), diverse graue Museen und ein paar Teiche voll unverschämt grauen Wassers. In dieser Stadt waren sogar die Straßenbahnen grau und die Tauben trugen Tarnfarben. Um uns von diesem deprimierenden Anblick zu erholen, verbrachten wir die Abende regelmäßig in irgendeiner Studentenkneipe, wo wir unsere Tageseinnahmen aus den Kartenverkäufen in Alkohol umsetzten.

...

Naja, und dann war endlich Samstag, der Tag unseres Festivals. Um vier Uhr morgens schlichen wir uns auf die Wiese vor der Uni und trafen die ersten und einzigen Vorbereitungen, stapelten die vier Bierkisten neben der Bühne - ein Stück Wiese, das wir mit geklautem Absperrband von einer benachbarten Baustelle umspannt hatten -, bauten unseren mitgebrachten Tapeziertisch auf, drapierten den Inhalt der beiden Bockwurstgläser kunstvoll auf drei Pappteller, legten ein paar Brötchen dazu und schlossen unsere Bemühungen in Sachen Catering mit dem Schreiben einer Preisliste ab.
Im Laufe des Vormittages trudelte dann auch unsere Band ein, baute ihr Zeugs auf der Bühne auf, versorgte sich aus diversen Autobatterien mit Strom und spielte sich schon mal ein. Ich musste zugeben, dass unter freiem Himmel die Stimme des Sängers der von Mike Patton schon ein wenig ähnlicher war, was aber auch daran lag, dass sie damals im Probenraum eher wie eine verrostete Zahnspange geklungen hatte. So spielten sie zum Aufwärmen ein paar Runden King for a Day und eine verdammt schwüle Version von Evidence. Mehrere Runden deshalb, weil zwischendurch immer mal wieder die Stromversorgung neu organisiert werden musste, da die Besitzer der angezapften Wagen sich wiederholt beschwerten und vereinzelt sogar wutentbrannt mit der Polizei drohten.
Ein paar Studenten, die sogar am Wochenende nichts besseres zu tun hatten, als zur Uni zu gehen, setzten sich in gespannter Erwartungshaltung auf die Wiese und warteten geduldig auf die Dinge, die da kommen würden.
Im Laufe des Tages kamen immer mehr Menschen zusammen und irgendwann begannen die ersten, ihre Grills von zu Hause zu holen und Würstchen zuzubereiten. Das konnten wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen, immerhin war das unsere Veranstaltung und somit eigentlich wir allein für die Verpflegung der Massen zuständig - aber da wir zugegebenermaßen den Andrang unterschätzt hatten und die zwei Gläser Bockwurst wohl nur schwerlich reichen würden, beschlossen wir, den Schwarzgrillern kurzerhand Ausschankgenehmigungen zu erteilen. Gegen ein angemessenes Entgelt natürlich.

Als dann am Abend die Sonne unterging und die Pattons sich langsam daran machten, ihr Konzert zu beginnen, hatte die ganze Sache bereits volksfestähnliche Ausmaße angenommen. Irgendjemand hatte sogar ein paar Zelte aufgebaut und schien sich scheinbar auf eine mehrtägige Veranstaltung im Stile Woodstocks einzurichten. Wir handelten schnell, ließen Nathalie noch ein paar Eintrittskarten beküssen und verteilten diese relativ wahllos in der Menge.
Das Konzert selber ging dann leider irgendwie unter, weil die Studenten samt und sonders damit beschäftigt waren, sich gegenseitig unter die nicht vorhandenen Tische zu kiffen, Lagerfeuerromantik mit auf Akustikgitarre gespielten Versionen von Dust in the Wind, Lady in Black und diesem ganzen anderen Bob Dylan - Geseiere zu erzeugen und auch sonst alle Register der Kunst zogen, sich von dem Treiben auf der Bühne nicht ablenken zu lassen. Die meisten lagen paarweise knutschend in irgendwelchen Büschen.
Und so kam es, dass letztlich nur Kurt, Lady Nocturna und ich selbst den Pattons lauschten, lautstark nach Zugaben forderten und zu Stripsearch sehr eng miteinander tanzten. Letzteres natürlich ohne Kurt. Nachdem die Pattons ihr ansehnliches Repertoire nach gut und gerne zweieinhalb Stunden durchgespielt hatten, geschah endlich das, worauf ich die ganze Woche gewartet hatte und wir zogen uns ebenfalls in die Büsche zurück - auch das ohne Kurt natürlich.

...

"Und?"
"Was und?"
"Hast du ihre Nummer?"
"Von Nathalie? Klar." Ich nickte. "Samstag gehen wir wieder ins Headbangers Dungeon. Sie hat zwar keine Ahnung von Musik, ist aber trotzdem eine tolle Frau."
"Ja, Nightwish is echt kein Vergleich zu echtem Rock. Aber erklär das mal ner Frau mit Nietenarmband, weißer Schuhcreme im Gesicht und schwarzen Lippen."
"Naja... ich hab ja Zeit, Nathalie die ganze Sache mal in Ruhe näher zu bringen."
"Bist aber schnell über Lea hinweggekommen, oder?"
"Ohne dich hätte ich das nie geschafft. Danke für die Ablenkung, Mann."
"Kein Ding. Sag mal, hast du was dagegen, wenn ich Lea mal anrufe?"

Es war Montag, acht Uhr zwölf. Knapp vierzig Stunden bis Wochenende.

------------------

* Der Idiotendreier ist ein beliebtes Partyspiel, das wie alle Partyspiele erst ab einem Promillegehalt jenseits der guten Sitten so richtig Sinn macht. Es geht darum, dass einer der drei Anwesenden den Raum verlässt und die anderen beiden herausfinden müssen, wer gegangen ist. Gar nicht so einfach, wenn man sein eigenes Gesicht im Spiegel nur noch anhand des fehlenden Weinfasses von dem eines Bernhardiners unterscheiden kann.

 

Hallo Gnoebel,

deine Geschichte hellt mit ihrer hohen Gagdichte ein verschneites Wochenende so richtig auf. Habe mich herrlich amüsiert. Wo hast du bloß immer die Ideen her ...

Ein bisschen Probleme habe ich nur mit dem Aufbau. Erst geht es um eine Beziehungskiste, bzw. deren Ende, anschließend kommt das miese Montags-Feeling im Büro, dann werden diverse Rockbands durch den Kakao gezogen sowie das edle Ansinnen der Freunde, ein revolutionäres Rockfestival zu veranstalten, das gründlich danebengeht. Die Freunde machen blau, das Konzert wird ein skurriler Erfolg, dein Prot hat eine neue Freundin, Kurt will mit der alten anbändeln ... trotz dieses Schlussgags schlug das Ende nicht voll bei mir ein, weil ich irgendwie kein rechtes Gefühl dafür bekam, worum es in der Geschichte eigentlich geht. Es laufen mehrere Fäden nebeneinander her, kommt mir nicht ganz rund vor.

Ist aber kein großer Störfaktor. Vielleicht einfach nur eine Demonstration, wie Kurt & Co. persönliche Krisen bewältigen :) und als solche ausgesprochen unterhaltsam!

Viele Grüße
Pischa

 

Hey gnoebel,

sehe das genau so wie pischa. Du hast haufenweise Handlungsfäden in deiner Geschichte, die aber alle nicht so richtig miteinander verbunden sind. Stellenweise ist sie ganz witzig, besonders die Beschreibung des Headbangers' Dungeon (warum habe ich nur das Gefühl, dass ich den Laden kenne?), aber ich bin besseres von dir gewohnt.

gruß
vita
:bounce:

 

Moin pischa und vita,

Danke fürs Lesen und Kommentieren erstmal.

Wo hast du bloß immer die Ideen her ...
Bei dieser Geschichte handelt es sich um mehrere Stücke Vergangenheitsbewältigung... über mehrere Jahre zusammengetragen, durcheinandergewürfelt und neu zusammengepuzzled
trotz dieses Schlussgags schlug das Ende nicht voll bei mir ein, weil ich irgendwie kein rechtes Gefühl dafür bekam, worum es in der Geschichte eigentlich geht.
Die Geschichte hat einen Schlußgag? Wenn ja, dann ist er nicht von mir - da sollte nämlich eigentlich keiner rein... ;)
Worum es geht? Montage, Herzschmerz, neue Liebe und haufenweise Rockmusik. Der Erzähler hat fies Liebeskummer und lenkt sich auf seine Weise davon ab, indem er spontan ein Festival organisiert.
und als solche ausgesprochen unterhaltsam!
danke
Du hast haufenweise Handlungsfäden in deiner Geschichte, die aber alle nicht so richtig miteinander verbunden sind.
Das sehe ich ehrlich gesagt anders. Klar, die Übergänge zwischen den Szenen sind manchmal ewas abrupt, aber es gibt nur einen Handlungsfaden (siehe oben)
warum habe ich nur das Gefühl, dass ich den Laden kenne?
Vermutlich, weil diese Kneipen überall auf der Welt gleich aussehen...

 

Hi gnoebel!

Ach, das hat mir gefallen.
Ein bisschen Festvalromantik in einer lustigen Geschichte, schön zu Ende gebracht, gewürzt an den richtigen Stellen, sympathische Charaktere.
Ja, schön.
Mir fällt jetzt eigentlich gar nichts ein, was ich bemängeln könnte. Höchstens, dass ich momentan nichts zu bemängeln weiß.

Das sollte mich nachdenklich machen.

...

Eines dann doch:

Aus irgendeinem Grund schien sich aber niemand daran zu stören, dass wir hier am helllichten Tage und eigentlich vollkommen illegal ein Rockkonzert aufbauten.
Das Ganze ist schon reichlich absurd, warum es mit diesem Satz ein wenig weniger absurd machen - würde ich also streichen.

Und noch was: zu diesen Bands wäre ich nicht gekommen...

In diesem Sinne
c

 

Hallo gnoebel
Da hast mich gut unterhalten, mal mit einem etwas anderen gnoebel Stil.
Tagebuch neu aufgemischt?

Mir kam es vor wie ein Roadmovie (gibts da auch einen Ausdruck für Literatur?), ein "petit fuge" zwischen zwei alltäglichen, hm, Büromontagen eben.
Ein Ausbruch aus dem Alltag, indem sich eine Schiksalsgemeinschaft bildet, die sich dann ohne Rücksicht auf Versluste in ein groteskes, aber nachvollziehbares Abenteuer stürzt.

Schön, still, humorvoll, hmmm, kam bei mir gut an.
Und zu kritteln hab ich auch nix.

Lieben Gruss
dot

 

Moin chazar, dot,

Vielen Dank euch beiden fürs Lesen, Loben und Empfehlen (letzteres nur an chazar, der dotslash aber sicher nur zuvorgekommen ist ;))

Das sollte mich nachdenklich machen.
Oder mich stolz
Das Ganze ist schon reichlich absurd, warum es mit diesem Satz ein wenig weniger absurd machen - würde ich also streichen.
Ja, hast Recht. Vollkommen.
Tagebuch neu aufgemischt?
Ja. Das Ganze setzt sich aus ein paar Ereignissen zusammen, die sich so oder so ähnlich (eher so ähnlich) irgendwann mal abgespielt haben.
Das Happy End ist aber leider erfunden... :(
Mir kam es vor wie ein Roadmovie (gibts da auch einen Ausdruck für Literatur?), ein "petit fuge" zwischen zwei alltäglichen, hm, Büromontagen eben.
genau das isses.

 

Hi gnoebel!

Nun, es war recht unterhaltsam und ACHTUNG - übles Kritikerwort! -> nett zu lesen. So richtig hat mich die Geschichte nicht überzeugt (ich weiß jetzt zwar nicht von was sie mich hätte überzeugen müssen aber äh... puh, egal).

Aber ohne diese Kritik kommst du mir nicht davon:

von dir gnoebel schrieb:
Motorhead
Als ehemaliger langhaariger, Heavy Metal-, Hard Rock-, Rock- hörender Typ, der ich mal war, scheint mir was an diesem Bandnamen zu mißfallen. Entweder du wolltest provozieren, oder den Leser in die Pfanne hauen. Nun, ich gebe dir die Möglichkeit den Fehler selbst zu erkennen, da ich davon ausgehe, dass du etwas Ahnung von Musik hast.
Und danach mußt du dich selbst geißeln. Und zwar mit drei Stunden Britney Spears.

Gruß

 

moin flashbak,

Danke fürs Kommentieren.

Nun, es war recht unterhaltsam und ACHTUNG - übles Kritikerwort! -> nett zu lesen.
Naja, das ist doch schon mal was.
Nun, ich gebe dir die Möglichkeit den Fehler selbst zu erkennen
Ich bin zwar kein Fan/Experte der Band, aber soweit ich weiß, schreiben die sich im Original mit dänisch durchgestrichenem o (das zweite). Wird das im Deutschen zwangsläufig mit ö übersetzt? Wenn ja, hab ich wieder was gelernt und werd das natürlich verbessern.
Und zwar mit drei Stunden Britney Spears.
Angucken oder hören? Da ist ein gewaltiger Unterschied...

 

@gnoebel

Motörhead kenn ich nur mit ö, war auf allen Postern mit ö und wird für immer und ewig mit ö geschrieben.

Angucken oder hören? Da ist ein gewaltiger Unterschied...
Hm, da gibt's allerdings nen Unterschied. Aber ich plädiere auf "hören". Aber vielleicht solltest du es lieber sein lassen, sonst wirst du noch taub, bekommst Ekelgrieben, gehst am Stock, speihst Mageninhalt, leidest unter Pupsverklemmung, bekommst Popvergiftung, was weiß ich nich noch alles.
Laß es lieber sein. Ich will nicht für die Folgen verantwortlich gemacht werden.
Hör am besten Motörhead.

 

Motörhead kenn ich nur mit ö, war auf allen Postern mit ö und wird für immer und ewig mit ö geschrieben.
Okay, ich glaub dir einfach mal und habs geändert
bekommst Ekelgrieben
Oha... dann sollte ich mich doch lieber weiterhin aufs bloße angucken beschränken.

 

:lol:

Und damit das Posting nicht gleich wieder wegen Inhaltlosigkeit gelöscht wird, sag ich noch, dass es bis auf den Smilie dort oben von meiner Seite aus nichts weiter zu sagen gibt.

 

servus gnoebel!

Jaja, eine witzige und melancholische Geschichte.
Der erste satz

"Vierzig Stunden bis Wochenende. Drei Minuten sind schon rum."
brachte mich schon mal in Schmunzelstimmung.
Aber dann wurde das Ganze auch noch ein bissl traurig und du schaffst es trotzdem es irgendwie mit einem (aus der Sicht des Prots und damit aus deiner[?] ) Galgenhumor rüberzubringen.

Meiner Meinung nach der beste Absatz in der Geschichte war:

Um unsere folgende Telefonaktion kurz zusammenzufassen: Bei Pink Floyd ging keiner ans Telefon, Motörhead haben unsere Anfrage akustisch nicht verstanden, Gary Moore musste an dem Tag einen Supermarkt in Ingolstadt eröffnen, Guns'n'Roses konnten sich nicht auf eine Besetzung einigen, Queensryche standen nicht im Telefonbuch, Foreigner wurden kurzerhand wieder ausgeladen, die Peppers haben den Flieger verpasst und Iron Maiden hatten schlicht keine Lust. Letztlich blieb von unserer Liste nur noch eine drittklassige Faith no More - Coverband namens The Pattons übrig. Nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten, aber im Gegensatz zu Metallica waren sie genügsam und wollten wirklich für drei Bier und eine Tüte Gummibärchen spielen.
:rotfl:

Wie immer, unterhaltsam, wenn auch nicht so gut, wie deine anderen.

Gruß!
One

 

Moin Hagen, one,
(Kurzantwort - mein Zug kommt gleich)

dass es bis auf den Smilie dort oben von meiner Seite aus nichts weiter zu sagen gibt.
fein, danke.

ber dann wurde das Ganze auch noch ein bissl traurig und du schaffst es trotzdem es irgendwie mit einem (aus der Sicht des Prots und damit aus deiner[?] ) Galgenhumor rüberzubringen.
Freut mich, daß die sanfte und unterschwellige Melancholie angekommen ist.

 

Ich würde wirklich gerne mehr Geschichten über Rockmusik lesen.

Fitzelchen:

"It is not a good, if you are not looking good"
It is a falsch zitierte Liedzeile. Sie vergaßen hier ein "day". Vgl. King for a "day".

"eine Lakritzschnecke als Vorschuss" - da musste ich am lautesten Lachen. Der folgende Absatz höhrt fast so auf wie dieser, nämlich mit:
"vorraus"
Ist aber nix ernstes.

"eine mehrtätige Veranstaltung im Stile Woodstocks"

"[/i]Lady in Black[/i]"

So. Die Geschichte erbrachte mir nur 3 oder 4 wirkliche Lacher, der Rest war Schmunzeln. Genüßliches Schmunzeln, natürlich, aber- so RICHTIG WILD ist diese Geschichte eigentlich nicht; obwohl die Situation (improvisiertes, völlig inkompetentes Metalfestival) schon eindeutig eine Art Eskalation ist, bleibt das ganze doch halbwegs zivilisiert; der Protagonist denkt eigentlich meistens über seine sexy Kollegin nach. Ist ok; ich meine aber, die Grundidee hätte Platz für eine Menge mehr Chaos und sinnlose Zerstörung. Oder sowas.

Sehr nützlich für die Visualisierung war, dass ich die letzten beiden Semester in Hannover studiert habe. Ja, dass passt...

Ok, eine weitere Tolle Geschichte. Die Geschichtenlisten mancher Personen hier lese ich auf die gleiche Art wie die "Empfehlungen"; du gehörst dazu. Diese Geschichte ist ein guter Grund, damit fortzufahren.
Klingt wie Geschleime, is aber keins, weil es... es keins ist.
Jona

 

Moin Jona,

Oh, endlich jemand, der die Texte von Faith no More kennt.
Ich weise die Schuld aber weit von mir, da ich tippfaul war und den Text fehlerhaft von offizieller Stelle einfach reinkopiert hab, ohne nochmal kritisch drüberzulesen... ;)

Naja, danke fürs Lesen, Fehlersuchen und Kommentieren.
Raum für Chaos, Übertreibung und mutwillige Verwüstung wäre hier sicher gewesen - aber ich wollte diesen Text etwas ruhiger und melancholischer (vielleicht sogar nen Tick romantisch) haben. Wenn du trotzdem oder gerade deshalb oder warumauchimmer deinen Spaß beim Lesen hattest, freut mich das sehr. Vielleicht mach ich mal was über ein lauteres Festival. Über Rockmusik kann man nicht genug schreiben...

In Hannover studiert hab ich auch mal ne Weile. Irgendwann hab ich aber damit aufgehört und wohn hier jetzt nur noch.

Die Geschichtenlisten mancher Personen hier lese ich auf die gleiche Art wie die "Empfehlungen"; du gehörst dazu.
Danke. Das ist großes Lob.

 

Ich musste oft lachen. Danke dafür.

Was mich an der Geschichte stört ist zum einen, dass Du Dich nicht zu trauen scheinst, die Absurdität konsequent durchzuziehen. Der schon anfänglich zitierte Satz, der besagte, dass sich niemand daran zu stören schien, dass an helllichtem Tage ein illegales Rockfestival aufgebaut wird, sowie die m.E. überflüssigen "Nathalie, äh Lady Nocturna"-Versprecher, sind zwei von vielen Beispielen dieses Tatbestandes.

Darüberhinaus bin ich ein Feind des modernen Parataxestils, bekannt aus Stuckrad-Barre und ähnlicher Popliteratur. Der eine oder andere Nebensatz würde dem Lesefluss gut tun.

Gratulation zu dieser Geschichte!

 

Moin DrWinter,

Freut mich, daß es dir gefallen hat. Danke für Les- und Lobung.

Wie gesagt, ich habe diesmal ein wenig auf die Bremse getreten und die Absurdität bewußt zurückgefahren, weil ich der Meinung bin, daß der Text so eine schöne Grundstimmung erhält. Mehr Absurdität und es wäre eine andere Atmosphäre.
Den Satz, dass sich niemand dran stören würde, wollte ich eigentlich trotzdem längst rausgenommen haben - hab ich wohl einfach vergessen und hol ich sofort nach. Über weitere Beispiele des Tatbestandes würde ich mich freuen.

 

"Der Grund lag einfach darin, dass wir alle drei noch nie in unserem Leben einen Fuß nach Hannover gesetzt hatten und in unserem Alkoholwahn der festen Überzeugung waren, dass es keine bessere Vorraussetzung für den Veranstaltungsort eines Festivals geben könnte."

"Ich erntete bewundernde Blicke der anderen Männer, die allerdings peinlichst genau darauf achteten, dass die anwesenden Frauen davon bloß nichts mitbekämen."

"Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei Nathalies Gesichtsausdruck um ihre normale gesunde Morgenblässe und es ging ihr prächtig."

Das sind beispielsweise drei Stellen, an denen ich ungemein gelacht habe, bis dann die Erklärungen hinterher geliefert wurden. Mir als Leser kann man zumuten, von alleine zu verstehen, warum etwas witzig ist. M.E. hätte die Streichung obiger Erklärungen die, im übrigen wirklich schöne, Grundstimmung nicht gemindert.

 

Moin Golio,

Danke fürs Lesen und Kommentieren.
Freut mich, wenn dir der Text vom Stil her gefallen hat. Daß es nicht dein Thema war, ist schade, aber wohl leider nicht zu ändern. Ist Geschmackssache.

@DrWinter:
Tut mir leid, hab ich just erst gelesen.
Du hast Recht, ich werd da noch mal drübergehen.

 

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