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Vietnam
Haut
„Sag mir einfach, was ich wissen will und du kannst gehen“, sagte der vietnamesische Typ mit seinem abgehackten Akzent und verschränkte die Arme vor der Brust. Sein flaches Gesicht mit der winzigen Nase in der Mitte und den zusammengekniffenen Lippen wirkte albern, aber Johnny wusste, dass dieser Kerl alles andere als spaßig war. „Ich habe Geduld, aber irgendwann hat alles ein Ende.“
Johnny schwieg und sah den Vietnamesen düster und wütend an. Sein rechtes Auge war blau und angeschwollen, seine Nase etwas schief geschlagen und seine Lippen blutig und aufgeplatzt.
In gebieterischem Tonfall sagte der vietnamesische General: „Wo werden sie uns angreifen?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Johnny und schniefte. Lám Phong ging um den Stuhl herum, auf den Johnny gefesselt war. Mit dem Schlagstock in der Hand betrachtete er den geknebelten Amerikaner. „Hoái Nam kam zu mir und hat mir berichtet, bei dir irgendwelche Pläne gefunden zu haben, aber wir können nichts damit anfangen, wenn du uns nicht hilfst, also erwarten wir, dass du es tust. Wir lassen dich dann frei. Das ist ein Versprechen und Versprechen halte ich ein, das kann ich dir versichern, mein amerikanischer Freund.“
„Ich bin nur ein Briefträger“, antwortete Johnny und sah auf. „Ich bringe diese Karte zu einem Offizier. Der kann sie lesen. Ich nicht. Für mich sieht es so aus, als stünden dort Hieroglyphen. Denkst du, ich würde dich anlügen? Wieso denn? Ich will frei sein. Ich will am Leben bleiben. Ich will nicht sterben! Verdammt noch mal, meine Frau und meine Kinder warten und du Arschloch denkst, ich würde mein Leben aufs Spiel setzen?!“ Verunsichert sah Lám ihn an. Seine Kleidung war dreckig und zerrissen, seine Arme und Beine schmerzten, aber diesen Blick musste er einfach erwidern.
Scheißvietnamesen, dachte er, verdammt klein und hässlich, aber trotzdem so verflucht gefährlich.
„Wissen Sie, wir experimentieren gerne“, sprach Lám weiter. „Wir machen gerne neue Erkenntnisse und lernen gerne dazu. Manche Sachen kann man rekonstruieren, manche Sachen muss man an lebenden Objekten ausprobieren, oder?“
„Kann sein.“
„Jedenfalls“, fuhr Lám fort, „bekomme ich jedes Mal, wenn ich jemanden auf diesem Stuhl sitzen sehe, so eine Erfinderlust. Verstehst du? Ich hoffe.“ Er fummelte eine Zigarettenschachtel aus seiner rechten Brusttasche, steckte sich eine Kippe zwischen die Lippen und nahm ein Feuerzeug aus der Khakihose. Qualm stieg empor, nachdem er sie angezündet hatte. Der Geruch von verbrennendem Tabak stieg in Johnnys Nase.
Mieses Arschloch, dachte er.
„Ich denke im Krieg gibt es nur zwei wichtige Dinge: Strategie und Informationen. Die Informationen fehlen uns. Wieso nicht? Weil du dein Maul nicht aufmachst. Es gab mal einen Kaiser mit dem Namen Quang Trung. Haben wir diesen Krieg gewonnen, werde ich mir diesen Namen geben lassen und du Arschloch wirst in der Hölle verbrennen. Immer und immer wieder. Gib mir die Informationen und du kannst gehen. Vielleicht kommst du dann sogar zu deiner Familie zurück.“
„Scheiß auf deinen Trung“, antwortete Johnny und lehnte sich etwas zurück. Hinter ihm stand Lám und sah ihn an. Mit dem Schlagstock ausholend sagte er: „Arschloch.“ Ein stechender, heißer Schmerz durchfuhr Johnnys Gesicht, als das Holz seine Stirn und Nase traf, er schrie auf, fuhr hoch, wollte aufstehen, was durch die Fesseln unmöglich war, wollte diesem vietnamesischen Wichser das Genick brechen, aber dazu kam er nicht.
Der General sprach weiter: „Wie viel Schmerz erträgst du, mein Freund?“
„Viel“, antwortete er und grinste.
Feuerheiß wurde die Zigarette auf seiner Brust mit einem Zischen ausgedrückt. Gerüche von verbrannter Haut, verkokeltem Filter und Schweiß drangen in seine Nase.
„Dann beginnen wir mit der Tortur“, sagte Lám Phong und sah Johnny lächelnd an.
Blut
Lám hatte den Raum für zwei Minuten verlassen und war mit zwei anderen Vietnamesen wiedergekommen. Sie sahen genauso hässlich aus wie ihr General – als hätte jemand ihre Gesichter mit einem Bügeleisen bearbeitet. Die kleine, erfrischende Brise, die hereinkam, als Phong die Tür geöffnet hatte, wurde von der Hitze und dem Geruch in diesem Raum verschluckt. Jeder der zwei anderen Soldaten trug einen silbernen Werkzeugkoffer, die grell in der Sonne glänzten.
Lám zog einen Zettel aus seiner Gesäßtasche und pinnte ihn an die Wand gegenüber Johnny. Als Phong auf die Seite ging, konnte er das Wort darauf lesen:
„Jedes Mal“, sagte der General, „wenn du einen Schmerz verspürst, sieh auf diesen Zettel und überleg noch einmal, ob du wirklich nichts weißt.“
„Psychologische Kriegsführung, oder was?“, fragte Johnny und sah den General grinsend an.
Lass dir nicht anmerken, dass du Angst hast, das wäre das Schlimmste, was du momentan machen könntest, sagte ihm sein Verstand immer wieder. Tu so, als würde dir diese ganze Scheiße nichts ausmachen. Grinse ihn an, verspotte ihn. Er wird dich schlagen, dir wehtun, aber lass dir nichts anmerken.
Er ignorierte den gefesselten Mann und sagte: „Letzte Chance.“
„Fick dich selbst.“
„Okay, mein Freund.“
Ein Jucken bahnte sich in seiner Nase an. Er nieste. „Hatschi!“
„Gesundheit“, sagte einer der Soldaten mit hartem, vietnamesischem Akzent.
„Danke. Ich hab ’ne Allergie gegen Vietnamesen.“
„Wichser!“, schrie der Soldat und kam auf ihn zu. Mit Wut verzerrtem Gesicht hob dieser die Faust und schlug Johnny kräftig ins Gesicht. Seine Wange schmerzte in einem Feuerwerk aus grellen Lichtern auf.
Rechts von ihm hatten sie die zwei Werkzeugkoffer geöffnet und auf einen Tapeziertisch gestellt. Phong griff in einen hinein und holte eine vergilbte, alte Spritze heraus, mit der er zu Johnny hinüber kam. Ein kurzes Pieksen durchzuckte seinen Bizeps, als die Nadel eingeführt und ihm Blut abgenommen wurde.
„So, mein Freund“, gab Lám von sich, „jetzt musst du schön weit Ah machen.“
„Nein, Mann!“
„Leute, auf geht’s“, befahl er den zwei Soldaten. Einer von ihnen griff auch in den Werkzeugkoffer und kam mit einem silbernen, verrosteten Metallgestell herüber, das Johnny von Zahnärzten kannte, wenn sie einen betäuben und den Mund offen halten wollen. Der Soldat wollte es ihm in den Mund schieben, doch er öffnete ihn nicht. Er zog ein kleines, aber bestimmt scharfes Taschenmesser aus der Hose und öffnete es, dann schob er es zwischen seine Lippen und Zähne, um sie aufzuhebeln. Widerwillig wurde sein Mund einen Spalt breit geöffnet, frisches Blut floss aus seinen Lippen, die wieder aufplatzten, schnell wurde ihm das Gestell dazwischen geschoben und aufgedreht, bis Johnny ein lautes Knacken hören konnte.
Phong kam näher und richtete die Spritze auf seinen weit geöffneten Mund. „Informationen?“
Er schüttelte den Kopf und warmes Blut benetzte seine Zunge und rann in seine Speise- und Luftröhre. Ein Hustanfall bahnte sich an, kroch seinen Hals hinauf wie eine Ameise an einem Baum. Keuchend, röchelnd krümmte er sich, soweit es ihm seine Fesseln erlaubten, die rote Flüssigkeit fand ihren Weg wieder hinaus, aber einiges blieb doch drin. Er beruhigte sich wieder. Sein Kopf schmerzte, ein Pochen gegen seine Schläfen, die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden. Das Wort, das der Vietnamese vor ihn an die Wand gepinnt hatte, blinkte in grellen, leuchtenden Buchstaben vor ihm auf: INFORMATIONEN.
Fleisch
Stöhnend drückte Johnny seine Erleichterung aus, als der vietnamesische Soldat das Eisengestell aus seinem Mund nahm und er endlich spucken konnte, was er nun außerordentlich üppig tat. Blutspeichel landete vor Láms Füßen auf dem staubigen Boden. Außerhalb des Hauses explodierte etwas mit einem lauten, krachenden Knall.
„Informationen, Junge, Informationen!“, schrie der General Johnny an und deutete fuchtelnd zum aufgehängten Zettel an der Wand. „Informationen! Verstehst du nicht? Ich will gottverdammte Informationen, du Arschloch!“
„Ich weiß es nicht!“, kreischte der Amerikaner. Ein Sabberfaden hing sein Kinn herab, Blut floss aus seinen Mundwinkeln, ein roter Punkt, an der Stelle, an der der General die Zigarette ausgedrückt hatte, zierte seine Brust und die Kopfschmerzen pochten fortwährend gegen seine Schläfen. „Ich will gehen! Und weißt du warum?! Weil ICH NICHTS WEISS!“
„Du lügst“, sagte der Vietnamese nur.
„Skalpell?“, fragte einer der Soldaten.
„Ja, bringt mir das Skalpell“, antwortete er.
„Genau! Und damit schneidet ihr mich los!“, warf Johnny ein.
Der General lachte. Es hörte sich an, als wäre er schon jahrelang Raucher.
Rauchendes, mieses Arschloch, dachte der Amerikaner und sah mit kleinen, erschöpften Augen auf.
„In –“
„Keine Informationen!“, rief Johnny, bevor Lám zu Ende sprechen konnte.
„Okay.“ Glänzend wurde das Skalpell von dem jüngeren der beiden Soldaten in seine Hand gelegt. Mit kleinen Schritten kam er zu dem geknebelten, amerikanischen Gefangenen. „Haltet seinen Kopf fest.“
Kalte Hände legten sich auf seine Schläfen, die das Pochen etwas abflauen ließen, sodass er besser denken konnte, was ihm allerdings nicht half, aus dieser Lage zu entkommen oder diese Scheiße besser zu ertragen.
Lass es einfach über dich ergehen, sagte eine Stimme in ihm, irgendwann werden sie herausfinden, dass du wirklich nichts weißt. Sie können nicht ewig so weitermachen, irgendwann müssen sie es akzeptieren.
Und dann bin ich nutzlos und sie töten mich.
Die Klinge schwebte verhängnisvoll vor seinen Augen. Láms Finger waren rot und geschwollen, so als würde er abends vor dem Fernseher Fingernägel kauen. Der Glanz blendete ihn verhängnisvoll. Wutentbrannt fauchte Johnny den Vietnamesen an, doch dieser reagierte nicht darauf, hantierte nur weiter mit diesem chirurgischen Gegenstand vor seinem Gesicht herum.
„Informationen“, flüsterte er und legte die Klinge mit der scharfen Seite auf den Nasenrücken. „Informationen.“ Mit leichtem Druck schnitt Lám etwa vier Millimeter von Johnnys Nasenspitze ab. Wie Konfetti glitt es zu Boden. Ein roter Punkt zierte seine Nasenspitze, Blut sickerte heraus und tropfte auf seine Lippen. Noch schmerzte es nicht, aber er wusste, der Schmerz würde kommen. Kleinigkeiten sind es oft, die Menschen Qualen bereiten. „Ich will Informationen, mein Freund.“
„Sie wollen Infos?“, fragte Johnny zitternd. „Sie sind ein aufgeblasenes, vietnamesisches, aufgerissenes, gottverdammtes Arschloch! Genug Informationen?“
„Nicht beleidigend werden“, mahnte Lám.
„Und wenn doch?“
Strom
Die beiden Soldaten, die als Gehilfen agierten sahen Johnny und Lám ehrfürchtig an; sie hatten Angst. Sie wussten, wozu ihr General fähig war, sie wussten, was er mit dem anderen Amerikaner getan hatte, den sie Stück für Stück in schwarzen Plastiksäcken hinaustragen mussten, nachdem Lám mit ihm fertig gewesen war.
„Zieht ihm die Hose aus“, befahl ihr General. Zu zweit zerrten sie am Stoff, bevor sie auf die Idee kamen, den Gürtel zu öffnen, was sie dann so schnell wie möglich nachholten. Mit dem Taschenmesser schnitt der eine Soldat seine Unterhose auf, wobei Johnny ein mulmiges Gefühl durchzuckte. INFORMATIONEN blitzte in seinen Gedanken kurz auf, aber er konnte dem General keine Informationen geben; er konnte nicht.
„So, mein Freund“, sagte Lám langsam. „Was haben wir denn da? Johnny und die Zwillinge.“ Bei „Johnny“ weiteten sich für einen Augenblick seine Augen, dann entspannte er sich wieder, da er seinen Penis gemeint hatte und nicht ihn. „Wollen wir doch mal sehen, was du alles für Informationen, die du nicht preisgeben willst, hergibst.“ Nach einer kurzen Pause fauchte er: „Gebt mir ein Messer!“
Angstschweiß lag glänzend auf Johnnys Haut, sein Mund war trocken, an dessen Lippen klebte noch Blut, seine Nase schmerzte und seine handgelenke brannten. Er wollte schreien, wollte weglaufen, diesem vietnamesischen General die Kehle durchschneiden und zu seiner Kompanie zurückkehren, aber er war gefesselt, konnte nicht aufstehen, dem Kerl die Kehle aufreißen und zu seiner Einheit gehen.
Verdammter Bastard, dachte er und schniefte, verdammter Bastard. Lass mich gehen. Du bekommst so oder so keine Informationen von mir, es ist sinnlos.
Das war es … aber vielleicht auch nicht, dachte Lám und fuhr mit der Prozedur fort. Er kniete nieder und sah lächelnd Johnnys Genitalien an. Ein funkelnder, gieriger, wahnsinniger Blick. Ein Blick, der ausdrückte, wer dieser Mann wirklich war: ein Irrer.
„Noch mal: letzte Chance“, zischte er. „Nicht? Dann hast du Pech gehabt.“ Langsam strich er mit der Messerspitze über Johnnys Oberschenkel, wobei er eine Gänsehaut bekam. Er zuckte für einen Moment zusammen und spannte seine sämtlichen Muskeln an. Lass mich gehen, raste es ihm immer wieder durch den Kopf. Lass mich gehen!
Dann spürte er den scharfen Gegenstand verhängnisvoll auf seinem linken Hoden. Oh, Gott, bitte nicht, flehte er, doch anscheinend wurde sein Gebet nicht erhört (wieder mal ein Beweis dafür, dass Gott nicht existiert). Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn, als Lám mit einer sägenden Bewegung begann. Es brannte, zog und zwickte. Warme Flüssigkeit bedeckte seinen Oberschenkel und Penis.
„ICH WEISS NICHTS!“, schrie er mit schriller Stimme, die sich anhörte, als wäre gerade die Vagina einer Frau gerissen, die einen fürchterlichen Schmerzensschrei von sich gibt. „ICH WEISS NICHTS!“
„Zu spät, mein Junge“, erklärte Lám sachlich. Er hielt einen kleinen, eiförmigen, organischen Gegenstand hoch, der aussah, als wäre er mit roter Farbe angestrichen worden. „Zu spät.“ Weiße und rote Fäden hingen daran herab, Blut tropfte auf Johnnys Haut.
„Gibst du uns nun die nötigen Informationen?“, fragte Lám selbstsicher.
„Ich hab … habe keine In… Informationen“, stammelte Johnny. „Wie denn … au… auch?“
„Bringt mir den Defibrillator!“
Nachdem die zwei Soldaten ein kofferförmiges Etwas in den Raum gebracht hatten, konnte Johnny schon die Ohnmacht im Anmarsch spüren.
Sie rissen ihm das Shirt vom Leib und gingen zur Seite. Lám kam näher und hielt zwei Pokerkarten große, metallische Gegenstände in den Händen, die er auf Johnnys Brust legte. Dann zählte er von zehn auf null runter.
„Zehn … neun … acht“, seine Stimme klang kalt und herzlos. „sieben … sechs … fünf.“ Ein Lächeln umspielte seinen Mund. „Vier … drei … zwei.“ Ein letzter Blickkontakt mit ihm. Eine Träne der Erkenntnis kullerte Johnnys Wange hinunter. Schmerzen überwältigten ihn. "Eins." Ein hässlicher, kribbelnder Schmerz ergriff von Johnnys Körper Besitz. Mit den Händen umklammerte er die Armlehnen, seine Adern traten hervor, er biss die Zähne zusammen, seine Muskeln spannten sich von alleine an, sein Herz schlug und schlug und schlug nicht mehr.
Gift
„Phase eins“, sagte eine fremde, amerikanische Stimme. Er vernahm ein leises Zischen. Fesseln hielten seine Füße und Hände gefangen. Müdigkeit tötete seine Gedanken. Johnny öffnete die Augen. Nicht der Raum auf vietnamesischem Boden, sondern ein weißer Raum, mit weißer Decke und weißen Wänden. Eine riesige Glasscheibe befand sich gegenüber von ihm, hinter der ihn mindestens fünfzehn Leute ansahen. Er lag auf einem komischen Tisch. Hände und Füße gefesselt, eigenartige, durchsichtige Schläuche führten in seinen rechten und linken Unterarm.
Wo bin ich? fragte er sich. Verdammt, wo bin ich?
Keine Antwort.
Die fremde, amerikanische Stimme sprach wieder: „Phase zwei.“
Wieder vernahm er ein zischendes Geräusch. Dann herrschte wieder Stille.
Die Menschen hinter der Glasscheibe klotzten ihn an, als wäre er Teil einer Museumsaustellung.
Im Moment breitete sich Pancuroniumbromid in Johnnys Blutbahn aus, das er nicht kannte, das seine Muskeln lähmen und die Lungen- und Zwerchfelltätigkeit stoppen sollte. Er spürte, wie es ihm immer schwerer viel zu atmen. Er schloss die Augen, wurde müder und driftete schon fast in den Schlaf, als die Stimme wieder sprach: „Phase drei.“
Wieder ertönte ein zischendes Geräusch, womit Kaliumchlorid in Johnnys Blut gespritzt wurde. Es zirkuliert und erreicht das Herz, das einen letzten Schlag fertig brachte und dann zum Stillstand kam.
Die Gäste, die das Schauspiel beobachtet hatten, entfernten sich. Reglos lag Johnny auf dem Tisch. Kein Atem. Kein Herzschlag.
„Und wieder haben wir einen Menschen für ganze 86 Dollar umgebracht“, erklärte eine Stimme.
Die andere, die die Phasen angesagt hatte, sagte: „Deswegen haben wir so hohe Steuern, verdammt.“
„Ich fahre heute Abend nach Rockford. Kommst du mit?“
„Sicher doch.“
Starke Schmerzen zeigen neue Wege. Wohin sie auch führen mögen ...