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Violent Dreams

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08.05.2004
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Violent Dreams

Violent Dreams

Für einen letzten, kurzen Moment flackert das Licht meiner Kerze auf... dann erlischt sie, und es ist wieder dunkel. Langsam taste ich mich bis zum Schalter meiner Nachttischlampe vor, aber da ist nichts. Erst jetzt merke ich, dass es nicht mein Bett ist, in dem ich liege. Ich schließe wieder meine Augen und sehe Bilder vor mir, Bilder die mir Angst machen und mich verletzen.
Seit Stunden liege ich nun schon hier in meiner Wohnung, auf der Couch, höre immer und immer wieder das selbe Lied. Es gelingt mir einfach nicht, mich abzulenken... wie auch, und mit wem?
Ich bin einfach nur einsam, das Telefon schweigt, E-Mails bekomme ich auch nicht und erst recht keine Post. Besuch bekomme ich nie und wenn ich versuche meine Freundin anzurufen, dann ist sie nicht erreichbar. Genau das ist es, was ich unter Einsamkeit verstehe.
Seit Tagen führe ich Selbstgespräche, nur um das Gefühl zu haben, nicht völlig alleine zu sein. Die Spiegel habe ich mit Tüchern verhängt, denn meinen Anblick kann ich nicht mehr ertragen. Abgemagert bis auf die Knochen, ungewaschen und vom Alkohol völlig zerstört. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten mal gegessen habe.
Vorsichtig stehe ich auf und gehe zum Lichtschalter... es blendet, es ist so hell, dass meine müden Augen es kaum aushalten. Ich will zurückgehen um mich wieder hinzulegen, aber dann fällt mir das gelbe Päckchen auf, das in einer Ecke des Zimmers steht. Es erinnert mich schmerzhaft an das, was vor 10 Monaten passierte. Immer noch verfolgt mich dieser Tag, der Tag, an dem ich erfuhr, dass der Mensch, mit dem ich mich so sehr verbunden fühlte, meinen Brief wahrscheinlich niemals lesen wird.
Alles sieht noch aus wie früher, die Dinge, die ich damals in das Päckchen legte, sind fast unberührt. Die Zeichnungen, die Gedichte, die Geschenke - teilweise liebevoll selbst angefertigt, teilweise teuer bezahlt - all das, womit ich mir so viel Mühe gab... umsonst! Niemand hat damals meine verzweifelten Schreie gehört, von niemanden bin ich in den Arm genommen worden, ich war immer allein.
Seit diesem Tag versuche ich schon ihm E-Mails zu schicken, in der Hoffnung, dass ich Antwort bekomme und mein Päckchen vielleicht doch noch abschicken kann, aber... nichts, kein Wort kam von ihm.
Ich habe längst aufgegeben und bin in meinem Kummer versunken. Ich hasse mich dafür, dass ich nicht weitergekämpft habe, aber mein Herz hatte es nicht mehr aushalten können.
Längst habe ich mich damit abgefunden, dass ich ihm niemals begegnen werde, dass er mich nicht an sich ran lässt, dass alles umsonst war. Ich habe nie herausgefunden woher dieses Gefühl für diese fremde Person kam... vielleicht aus einem früheren leben, vielleicht aus einer anderen, besseren Welt, oder vielleicht war es auch nur eine Illusion. Fest steht, dass ich meine Gefühle für ihn nie abstellen konnte oder wollte.
Langsam entweicht die Kraft aus meinem Körper, eine Träne rollt mir übers Gesicht und ich spüre, dass es zu Ende geht. Meine blassen Finger lösen sich von den zetteln und lassen das nutzlose Päckchen fallen. Mit schwachen Schritten gehe ich zum Tisch und sehe mir ein letztes Mal das Foto von ihm an, von diesem Menschen, der mir noch immer so viel bedeutet. Ich bin längst kein Kind mehr, aber nun kann ich auch die letzten Tränen nicht mehr bei mir halten. Ich greife nach dem Messer, dass seit Wochen bereitliegt, ich setze an und...

schweißgebadet wache ich auf...

Manchmal fühlt man sich schlecht... Manchmal will man nicht mehr... Manchmal weint man bitterlich...
Aber kennst du das Gefühl einen solchen Traum zu haben, und dann am Morgen aufzuwachen?
Hand aufs Herz... Nach einem solchen Traum gehst du zufrieden in den Tag. Du erkennst, dass alles noch viel schlimmer sein könnte, und bist froh, dass es so ist wie ist ist... meistens!


© InSaNe

 

Hallo Insane Sandy,

erstmal herzlich willkommen auf kg.de!

Deine Geschichte zeigt einige durchaus interessante Ansätze. Schade finde ich, dass du das gesamte Potential am Schluss vernichtest, in dem du alles als ein Traum ausgibst. Etwas mehr Hintergrund, einige weitere Ausführungen und ein Verzicht auf "die Moral von der Geschicht" hätte ich mir gewünscht.

Einige Formalitäten:

"Meine blassen Finger lösen sich von den zetteln und lassen das nutzlose Päckchen fallen."
- Zetteln

"Ich greife nach dem Messer, dass seit Wochen bereitliegt, ich setze an und... "

- Messer, das seit Wochen


Stilistisch ist die Geschichte nicht schlecht - ich würde dir zu einer Ueberarbeitung raten, da sie im Ansatz durchaus gelungen ist.

Anea

 

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