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Vom Rauchen und Wichsen
Mittlerweile hab ich schon nach dem Wichsen das Bedürfnis eine zu rauchen. Ich liege nackt und verschwitzt in meinem Bett und wische das Sperma von meiner Hand ins Laken. Die Schachtel Marlboro auf meinem Nachttisch ist schon lange leer. Mich trennen nur vier Treppen vom nächsten Automaten, aber ich bleibe liegen. Ich will mich nicht anziehen, will nicht aufstehen, will das Gefühl der absoluten Überlegenheit gegenüber dieser Welt nicht verlieren. Der Gedanke unsterblich zu sein lässt mich laut auflachen und ich bin mir der Absurdität meines Handelns durchaus bewusst.
Irritiert richte ich mich auf und sortiere meine Gedanken. Fühle meinen trainierten Körper, streichle meine Brust, massiere meinen Bauch. Ich überlege ob ich noch irgendetwas zu trinken habe. Wein. Bier. Whisky. Irgendwas um nicht herunterzukommen, um diesen Moment noch länger zu halten, um nicht mehr in die Wirklichkeit zurückkehren zu müssen. Nichts, als ein tropfender Ausguss.
Sie bumst wie der Teufel. Noch besser; sie will es überall rein haben, sogar zwischen die Brüste. Sie schluckt das Sperma als wäre es ein Allheilmittel. Genüsslich leckt sie sich danach die Finger noch ab und schaut mich frech und angriffslustig an. Sie spielt mit mir, das weiß ich. Es ist mir egal. Sie ist nur Fiktion in meinen Gedanken. Aber das reicht vollkommen aus.
Langsam verlässt mich das heroische Gefühl und ich merke, dass ich pissen muss. Ich lass es einfach laufen. Auf eine beängstigende Art macht es mich an, so in meinen Exkrementen zu liegen. Warm läuft es mein Bein herunter und sammelt sich in der Kuhle im Bettzeug, die durch mein Körpergewicht entstanden ist.
Ich bin nun vollkommen wach. Konzentriert. Tatendrang durchzuckt jeden meiner einzelnen Muskeln. Es ist spät. Die Nacht hat ihren dunkelsten Augenblick. Ich stemme mich hoch und gehe zum Fenster. Im Nachbargebäude brennen nur vereinzelte Lichter. Die Straße liegt ruhig und friedlich unter mir. Jungfräulich und unberührt, genau wie ihr Betrachter. Ich öffne die Balkontüre und lehne mich hinaus. Sofort spüre ich den kalten, scharfen Dezemberwind auf meiner Haut. Dann passiert es plötzlich, einfach so, ohne erkennbaren Grund. Ich bin nur noch ein Beobachter meiner selbst. Ich realisiere, wie sich mein Mund öffnet, wie ich tief einatme, wie ich meinen gesamten Körper anspanne und es laut und mit tiefer, heiserer Stimme aus mir heraus brülle: „Hey ihr arschgefickten Spasten! Ich habe gerade auf die ganze Welt gewichst. Ich hab euch Hurensöhne so richtig vollgespritzt. Und ihr fandet es geil. Ihr notgeilen Verlierer. Ihr Marionetten!“