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Vor der Dunkelheit
Empört sah er zu, wie die geöffnete Chipstüte durch die Luft flog und dabei ihren Inhalt wie Schnee um ihn herum verteilte. Nicht viel anders erging es der Bierflasche, die ihren Weg aus seiner anderen Hand in die Luft gefunden hatte.
Mit großen Augen schaute Hermann auf das Männlein, das gebückt unter seinem Wohnzimmertisch stand. Es schaute auf seine Füße und malte mit dem großen Zeh Figuren in den Teppich.
„Ich … also ich wollte …“ Das kleine Wesen sprach! Aus dem Gesicht mit der runden Nase und dem leicht spitz zulaufenden Mund kamen Worte! In deutscher Sprache! Hermann konnte es nicht fassen. Es besaß die Größe eines Kleinkindes; die Proportionen jedoch sprachen für einen Erwachsenen.
Langsam kam sich der große Mann albern vor, mit schreckensweiten Augen auf den Wicht zu starren. Er verließ die Rückenlehne und wunderte sich, dass der Sessel nicht umgekippt war.
„Was, ähm, wer bist du?“ Der Archäologe hatte vor Aufregung einen rauen Hals bekommen.
„Ich bin Ormit Blütenfeld.“ Der Kleine hob seinen Kopf – vorsichtig – fürchtend, dass der Mensch bei einer unachtsamen Bewegung wieder zu einem seiner gewaltigen Sprünge ansetzen könnte.
„Was in aller Welt – verdammt noch mal – tust du in meinem Wohnzimmer? Herr Gott noch mal, hast du mir einen Schrecken eingejagt!“
„Das … das tut mir leid. Aber ich bin ganz normal durch den Vorhang gegangen.“
„So, ganz normal durch den Vorhang, ja? Was für ein Vorhang denn? Mann bin ich froh, dass meine Frau und die Kinder zur Kur sind!“
‚Obwohl, die Jungs hätten vielleicht doch Spaß mit dem Zwerg.’
„Ich weiß doch, dass sie weg sind. Darum bin ich ja gekommen.“
„Also ganz normal durch den Vorhang mitten in mein Wohnzimmer, weil meine Frau und die Kinder weg sind. Jau, das macht Sinn. Was bist du überhaupt? Ein Zwerg?“
Sofort bemerkte Hermann, dass er einen Fehler begangen hatte. Der Kleine bekam noch größere Augen, hob den Arm wie zum Schutz und trat einen Schritt zurück, wobei er sich seinen Kopf stieß, ohne es zu bemerken. Die kleine Gestalt zitterte am ganzen Körper und bekam einen roten Kopf.
„Zwerg? Oh Herr, wie könnt Ihr nur?“ Damit sackte er in sich zusammen.
„Tut mir leid, Ormit. Was bist du denn?“
„Ein Gnom!“ Er nahm sein Mütze ab und hielt sie dem Archäologen hin. Die runde Kappe war grün und braun, wie der Rest seiner Kleidung.
„Natürlich mein Freund“, beschwichtigte Hermann, „was willst du eigentlich von mir, hm?“
„Hilfe“, kam es ganz tief aus dem Kleinen.
„Was ist passiert?“
„Ihr habt diese riesige Bombe geworfen!“, platzte es aus ihm heraus, „und dann noch eine! Das hat unsere Erde mürbe gemacht!“
„Was?“
„Sie sind gekommen, die Wühler! Und haben mir Vater, Mutter und Schwester genommen!“
‚Oh je, das hört sich gar nicht gut an’
„Hilf mir!“ Das ganze Leid der Welt in einem Blick.
„Was? Also, das geht doch gar nicht und ich kann das auch gar nicht! Ich bin einfach zu alt für so was.“
„Oh Herr, wie alt seid Ihr?“
„Fünfundvierzig“
„Aber das kann doch nicht sein! Dann wäret Ihr ja noch ein Kind. Ich bin zweihundert und endlich dem Jugendalter entwachsen.“
„Und du sagst, die großen Bomben – ich nehm mal an die Atombomben – waren schuld?“
Ein herzzerreißender Blick bejahte das. Lange konnte der Professor dem nicht standhalten. „Warum ich?“
„Aber oh Herr, das kann doch niemand anders als Ihr.“
‚Er weiß es wohl selbst nicht, oder?’
Der kleine Kerl war entwaffnend. Zudem war die Aussicht auf die Entdeckung einer neuen Welt – aus der zweifellos der Wicht kam – für den Wissenschaftler und Archäologen unwiderstehlich.
„Sag mal Ormit, sind diese … diese Wühler gefährlich?“
Die Farbe wich aus dem Gesicht des Gnoms. „Ja, oh Herr, es sind Ungeheuer. Sie sind riesig und es gibt noch mehr böse Kreaturen dort, wo sie herkommen.“
*
Staunend blickte Ormit sich um. „Diese … diese Stöcke habt Ihr unter der Erde vergraben?“
„Nicht direkt vergraben, also das hier ist ein Keller wie unter vielen Häusern und die Stöcke – wie du sie nennst – sind Gewehre.“
‚Tja nu, vielleicht nicht das netteste aller Hobbys, aber sind sie nicht eine Augenweide – diese schwarz und Chrom glänzenden Werkzeuge der Macht?’
„Gewehre – aha – und was kann man damit machen?“
„Nicht anfassen! Die könnten geladen sein!“
„Oh Herr, das verstehe ich nicht.“
„Tja, äh, man könnte damit auf Menschen schießen und die sind dann tot.“
„Oh, ja doch, ich glaube, das habe ich mal gesehen – aber ich dachte das sind Bomben.“
‚Aha, sehen tun wir wohl vieles, verstehen ist dann doch was anderes.’
„Was macht Ihr denn mit all diesen Gewehren.“
„Uh, hm, ich bin Archäologe, weißt du und da bin ich an vielen – äh – gefährlichen Orten. Jetzt zum Beispiel in der Türkei …“
„Da nehmt Ihr das alles mit hin?“
‚Du kannst aber ganz schön lästig sein, mein kleiner Freund.’
„Aber ja, natürlich.“
*
Ormit ließ die Schultern hängen und blickte nachdenklich auf den Saum des Waldes. Hermann wollte den Kleinen trösten, da sprudelte es aus dem Gnom heraus.
„Unglaublich! Unglaublich! Ich war in dem … in dem Käfig! Woho! Und ich bin geflogen! Fantastisch! Eben habe ich noch den Baum gesehen und wusch, war der schon hinter mir! Ich kann das gar nicht fassen!“
„Okay, okay. Das ist ein Auto und es fliegt nicht. Es fährt. Siehst du die Räder?“
Während Ormit angestrengt auf die runden, schwarzen Dinger schaute, lud Hermann die Schrotflinte und das automatische Schnellfeuergewehr aus und schnallte sie sich um. In einem Beutel hatte er die Munition und eine Handfeuerwaffe verstaut.
‚Das dürfte genug sein, um eine ganze Zwergenpopulation auszulöschen. Hätt’ ich jetzt bloß wenigstens einmal mit den Dingern geschossen.’
Die Angaben des Gnoms, wo sich der Vorhang befand, waren nicht sehr genau gewesen: Am Rand des Waldes.
Was war Hermann anderes übriggeblieben, als den Kleinen auf den Kindersitz zu verfrachten, die Waffen in den Kofferraum zu verstauen und zum nächst besten Waldrand zu fahren.
Der Gnom ging auf den Rand des Waldes zu und tat etwas Unfassbares: Er berührte die Luft, die an der Stelle in Schwingungen geriet und alles darum herum ebenfalls, als hätte er die Atmosphäre in Wasser verwandelt, das sich durch seine Hand in Wellen kräuselte. Er öffnete einen vertikalen Spalt, in dem nur verschwommen grün zu erkennen war. Dem Wissenschaftler blieb der Mund offen stehen; Ormit bedeute ihm, zu folgen. Als der Kleine schon fast verschwunden war, konnte sich Hermann aus seiner Starre lösen und hechtete hinterher.
‚Komm ich überhaupt wieder raus?’, schoss es ihm durch den Kopf, dann war er durch.
Sofort schaute er sich um, von einer Öffnung war nichts zu erkennen.
Schwindelgefühl und Übelkeit plagten Hermann. Nur mühsam konnten seine Augen den Nebel um ihn herum durchdringen. Doch langsam klarte die Szenerie auf. Er befand sich auf einer hügligen Wiese inmitten hohen Grases. Zunächst glaubte er, eine Statue von Ormit zu erspähen. Es war der Gnom, nur sehr viel größer. Die Halme wuchsen, wurden immer höher und breiter.
‚Ich schrumpfe!’
„Oh Herr, hier herüber! Schnell!“
Leichter gesagt als getan. Hermann beschlich das Gefühl, dass sich seine Beine in Gummi verwandelten. Mühsam ging es voran. Mit der Zeit fielen ihm die Schritte leichter. Die Halme wurden kleiner. Er konnte sie einzeln nicht mehr ausmachen. Mit jedem Tritt überwand er größere Distanzen; vorbei an Ormit, der zur Größe einer Haselmaus geschrumpft war.
Aus der Höhe konnte Hermann das Terrain überblicken.
In der Entfernung erstreckten sich eine Bergkette, Seen, die wie Pfützen wirkten und als er sich umdrehte, sah er das Meer. Sie selbst befanden sich in einer ausgedehnten Graslandschaft. Mit einigem Abstand neben ihm schlängelte sich ein breiter Strom träge dem Ozean entgegen.
Hermann konnte sich nicht satt sehen an der unberührten Landschaft, die sich über den Horizont hinaus erstreckte. Weit weg, nur undeutlich zu erkennen, begann eine Ebene, die wie verbrannt wirkte und auch sonst unnatürlich erschien.
Sein Wachstum bereitete ihm Sorgen. Mit dem Kopf durchstieß er die Wolken. Aber der Prozess begann sich umzukehren und das rasant.
‚So muss sich ein Gummiband fühlen.’
Die Wucht seines Kleinerwerdens ließ ihn auf die Knie und schließlich auf allen Vieren landen. Er war so erschöpft, dass er nur noch keuchen konnte und ihm kalter Schweiß auf der Stirn stand.
Ormit kam schnaufend angerannt. „Oh Herr! Oh Herr! Geht es Euch gut?“
„Ja“, brachte der Archäologe mühsam hervor, „und nenn mich nicht immer Herr.“
„Aber oh … oh. Ähm hier sind eure Stöcke.“
„Tja, meine Lieber, dann werd ich dir wohl demonstrieren müssen, was diese Stöcke alles drauf haben.“
‚Und endlich meinen ersten Schuss abgeben.’
„Was … was habt Ihr vor?“
„Siehst du den Baum da vorne? Den werd ich jetzt mit dem Gewehr …“
Der Kleine erbleichte. „Eine Bombe … auf den Baum?“ Er wich zurück mit ausgebreiteten Armen und am ganzen Leib zitternd. Mit geschlossenen Augen wirkte er, als wolle er alle Bäume dieser seltsamen Welt beschützen.
‚Tapfer bist du ja, auch wenn du von Gewehren keine blassen Schimmer hast. Dann werd ich wohl ein anderes Mal üben. Außerdem fühl ich mich eh noch ziemlich schlapp.’
Eine ganze Weile lief Ormit schweigend vor dem Archäologen her, dem klar wurde, dass er beinahe einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte. Eine andere Dummheit war ihm allerdings unterlaufen: keine weitere Kleidung mitzunehmen. Was hatte er sich gedacht, was das werden würde? Ein Sonntagnachmittagsausflug? Hatte er überhaupt gedacht?
Sie liefen stetig in eine bestimmte Richtung, was in Hermann das beruhigende Gefühl hervorrief, dass der Gnom sich auskannte. Die Frage nach dem Vorhang, der ihn, den Menschen, zurück in die Menschenwelt führen sollte, erstaunte den Gnom, der darin kein Problem erkennen konnte.
Da Hermann Zeit hatten, wurden die Zweifel stärker und er wunderte sich über seinen verrückten, spontanen Entschluss. So war er sonst nicht. Es war zu spät und Hermann konnte nur hoffen, dass er Ormit nie verlieren würde – ein weiterer Punkt auf seiner nicht bedacht Liste.
Der Kleine fand Früchte und Beeren – die Hermann meist sehr schmackhaft fand –, als befänden sie sich in einem Supermarkt. Auch Wasser und Säfte aus den Früchten war kein Problem.
‚Ohne den Kleinen wär’ ich hier verloren, so viel ist mal klar. Aber ohne neue Klamotten werd ich spätestens nach zwei oder drei Tagen anfangen zu stinken.’
Das Pfeifen, Piepen und Fiepen um sie herum kam Hermann nicht vertraut aber auch nicht bedrohlich vor; der Wald war ohnehin nicht sein Terrain. Wenigstens wichen die Größe und Form der Pflanzen nicht stark von denen ab, die er kannte.
„Sag mal Ormit, wo sind denn all die Tiere?“
Der sah ihn mit großen Augen an. „Aber oh …“ Hatte Hermann ein leichtes Kopfschütteln bei seinem kleinen Begleiter gesehen? Der Gnom bedeute ihm, leise zu sein. Langsam näherten sie sich einem Gestrüpp. Vorsichtig schob der Kleine ein paar Zweige beiseite. Dieses Mal war es der Mensch, der große Augen bekam.
„Was ist das?“ Fast hätte er sich auf die Zunge gebissen.
„Aber das ist eine Elefant.“ Ormit schaute ihn fragend, ja zweifelnd an.
Es war ein Elefant, daran konnte kein Zweifel bestehen. Als der Archäologe genauer hinschaute, erkannte er, dass sich die weichen Sohlen des Tieres perfekt um den Ast schmiegten. In etwa so groß wie eine Katze balancierte der Elefant geschickt mit seinem Rüssel und fraß einige grüne Blätter.
„Oh ähm, Ihr versteht ja gar nichts vom Wald!“
Erschreckt trompetete der Elefant kurz und verschwand behände aus ihren Augen.
„Wie konntet Ihr, ich meine, wie konntet Ihr …“
Ein Blick des Menschen ließ den Gnom verstummen. Nein, Hermann wollte nicht erklären, was in seiner Welt mit Bäumen und den Wesen des Waldes angestellt wurde. Er glaubte nicht, dass Ormit auch nur ahnte, was mit seiner Heimat geschehen würde, wenn mehr Menschen über sie Bescheid wüssten.
*
Sie marschierten eine ganze Weile schweigend nebeneinander her. Beide hatten einiges, über das sie nachdenken konnten.
Die Dämmerung kam schnell. Der Professor schaute auf seine Uhr. Es war Punkt sechs, als die Dunkelheit einsetzte.
Er erwartete, dass sie ein Lagerfeuer entfachen würden, doch der Kleine legte sich auf den Boden und schlief – leise Pfeiftönen von sich gebend – ein.
Der Grund fühlte sich weich an. Es war kühl, doch Hermann blieb nichts anderes übrig, als es dem Gnom gleich zu tun. Die Geräusche um ihn herum waren ungewohnt, aber auch in der Nacht wirkten sie ungefährlich. Sie ließen ihn eine Weile wach bleiben, dann forderten die Anstrengungen des Tages ihren Tribut und er schlief ein.
Als er aufwachte, dämmerte es bereits. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass der Tag exakt um sechs seine Helligkeit verbreitete.
Ormit hatte bereits schmackhafte Früchte gesammelt und seine Sprache wiedergefunden.
‚Du hattest wohl gedacht, dass ich wie du bin, nur größer und stärker. Aber ich bin kein Waldläufer. Ich weiß nichts von Bäumen und deiner Welt. Aber das ist wohl auch nicht, was du von mir erwartest, nicht wahr mein kleiner Freund?’
Der Gnom erzählte über den Wald und dessen Bewohner. Vieles hörte sich zu fantastisch an, als dass es die Wahrheit sein konnte. Doch in dieser Welt konnte sich der Wissenschaftler nicht sicher sein.
Der Wald gefiel dem Professor zunehmend. Nachdem er sich an die Geräusche gewöhnt hatte, erschien ihm alles friedlich und freundlich. Aber er bemerkte Veränderungen. Die Farbe und die Beschaffenheit der Baumrinden. Auch sein kleiner Begleiter war stiller geworden. Als Hermann zu sprechen ansetzte, legte der Gnom seinen Finger vor den Mund.
„Sch, das sind Wachbäume.“ Mit einem unsicheren Blick zur Seite: „Sie schlafen.“
‚Soso, schlafende Wachbäume? Und wie weckt man die auf? Ohren haben die doch wohl keine.’
Ormit hatte einen Weg gefunden. Er trat auf einen Zweig, der knackend zerbrach und wie aus dem Nichts wuchsen überall Äste auf sie zu. Sie schlangen sich um Arme und Beine des Gnoms, was dieser mit offenem Mund und schreckgeweiteten Augen quittierte. Die Anzahl der Äste stieg und sie wurden stärker; auch der Archäologe fand sich in Bedrängnis, konnte jedoch das Gesträuch in Schach halten. Ganz anders Ormit, der hoffnungslos eingewickelt in die Luft gehoben wurde. Hermann konnte ihm nicht helfen, da er selbst alle Hände voll zu tun hatte und das Gehölz wurde stärker. Der Kleine schrie aus Leibeskräften um Hilfe. Er kannte die Bäume wohl, hatte sie aber noch nie kennen gelernt, mutmaßte der Professor.
„Stopp! Was ist das für ein Aufruhr hier?“, hallte eine tief dröhnende Stimme durch den Wald.
Die Wirkung war erstaunlich. Die Zweige zogen sich zurück, was zur Folge hatte, dass Ormit aus einer für ihn beachtlichen Höhe auf den Waldboden fiel und mit geschlossenen Augen liegen blieb. Das ersparte ihm jedoch nicht eine gehörige Standpauke des Besitzers der tief tönenden Stimme. Ein Gnom mit weißen Haaren und einem ebensolchen Bart. Für den Angehörigen seiner Spezies war er stattlich, vom Standpunkt eines Menschen noch immer schmächtig, dennoch Respekt einflößend. Zweifellos das Oberhaupt der Gnom-Gemeinde.
Die Schimpfkanonade hallte durch den Wald und zog immer mehr der kleinen Wichte an. Tollpatsch, Dummkopf, schimpfte er Ormit. Was ihm den einfallen würde, so lange wegzubleiben und auch noch die Bäume zu verärgern und überhaupt.
Das Tuscheln hinter ihm wurde vernehmbarer; Laute des Erstaunens waren zu hören.
Schließlich wurde der alte Gnom auf Hermann aufmerksam.
„Oh … oh Herr! Was …“ Perplex fand der kleine Weißbart keine Worte.
„Wer seid ihr?“ Nicht das schlaueste in der Situation, war Hermann bewusst, doch er wollte das einsetzende Schweigen durchbrechen.
„Ich bin Gormo Waldmeister … Ihr lächelt, oh Herr?“
Die Begrüßung durch die Schar war herzlich und von Staunen geprägt. Die kleine Gesellschaft drängte sich um den Menschen. Sie wollten ihn ganz genau betrachten. Auch der Wissenschaftler brannte darauf, das Dorf kennen zu lernen.
Ormit wollte die Reise unbedingt fortsetzen, doch Gormo und vor allem Molnie, seine Frau, entschieden, dass sie Ruhe brauchten und besonders der Mensch mehr über das wissen musste, was auf sie zukam.
Nach kurzer Wegstrecke erreichten sie das Dorf. Hermann erkannte es zunächst nicht als solches. Es sah aus wie ein Wäldchen, allerdings hatten die Stämme einen so enormen Umfang, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte. Dafür waren die Bäume nicht sehr hoch, in etwa das Doppelte seiner eigenen Größe. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte er Öffnungen, die den Blick in das Innere des Baumes gestatten. Manche waren mit Blättern behangen. Andere wurden in dem Augenblick verhängt, als er genauer hinschaute.
„Oh Herr, bitte begleitet mich zum Gemeindestamm. Dort gibt es viele Blätter, die hilfreich für euch sein können. Ormit, du musst dich jetzt ausruhen. Molnie, bitte bereite unserem Gast ein Mahl und das Nachtlager. Ich denke, dass Ihr in Ormits Stamm gut aufgehoben seid.“
„Aber meine Schwester, meine Eltern! Sie sind bei denen!“
„Ja Ormit, ich weiß das. Aber vielleicht haben wir zum ersten Mal eine echte Chance. Jetzt dürfen wir nicht überhastet handeln. Ihr müsst so gut wie möglich vorbereitet und ausgeruht sein.“
Hermann konnte die Besorgnis im Gesicht Gormos ablesen, Ormit ziehen zu lassen, doch auch er wusste, dass ihn niemand halten konnte.
Gormo führte sie in den größten, den Gemeindestamm des Dorfes. Bei genauerer Betrachtung stellte der Wissenschaftler fest, dass er aus vielen ineinander verwachsenen Stämmen bestand. Die Öffnungen waren nicht willkürlich platziert. Es waren Aussparungen, die sich bestens als Tür oder Fenster eigneten.
Die Möbel waren aus diversen Pflanzenteilen und anderen festen, lehmartigen Substanzen hergestellt. Gormo bemerkte das Interesse des Wissenschaftlers. Er beeilte sich zu versichern, dass dies nur Materialien waren, die der Wald nicht mehr benötigte.
Das Erstaunlichste an dem Raum waren die Papiere, die in Schränken und Truhen aufbewahrt wurden. Es waren getrocknete und präparierte Blätter, die wie Pergament wirkten. Auf ihnen befanden sich Zeichen und Skizzen, sogar Farbe war zu erkennen. Für einen Archäologen ein echter Glücksfall.
Die Gnome waren gerne bereit, die Fragen des Menschen zu beantworten.
Je klarer die Dinge für Hermann wurden, desto mehr Zweifel kamen ihm. Viele der Geschichten auf den Blättern handelten von Feen, Elfen und Einhörnern. Hermann glaubte nicht, dass die Geschichten frei erfunden waren. Das kleine Volk hatte aufgeschrieben, was es für wahr hielt und sie bewegte, dabei hatten wahrscheinlich mehr Gnome Einblicke in die Welt und den Fernsehern der Menschen, als gedacht.
Auch Wölfe, die sie Warks nannten und rote Käppchen kamen in ihren Mythen vor.
Für den Archäologen war es faszinierend, mehr über den Glauben seiner neuen Freunde zu erfahren.
Sie waren überzeugt, auf einem gigantischen Baum zu leben. Die Sterne am Himmel waren leuchtende Früchte, die an weit entfernten Ästen hingen. Die Sonne war ebenfalls eine Frucht, die aber größer war als alle anderen und sich bei Tag öffnete. Sie richtete sich nach ihm aus, der dann seine Runde drehte.
Bei Nacht schloss sich die Sonne, die Sterne und der Mond öffneten sich. Sie folgten ihr.
All das war auf unzähligen Blättern festgehalten, die sie anritzten und mittels des austretenden, schnell trocknenden Safts, konnten selbst farbige Zeichnungen entstehen.
Blätter waren zu mehr in der Lage. Hermanns Kleidung hatte gelitten, obwohl sie mitgewachsen und -geschrumpft waren. Sie roch stark nach Schweiß. Deshalb bat er seine kleinen Freunde, ihm neue zu machen.
Die Frauen des Dorfes machten sich mit Feuereifer an die Arbeit. Es dauerte eine Weile, bis die Kleidungstücke nicht mehr zu klein oder eng waren.
Seine neue Hose und das Hemd waren vollständig aus Blättern gefertigt. Die Sachen fühlten sich schwer und kühl an. Sie rochen angenehm würzig.
Molnie schärfte ihm ein, die Kleidung nicht lange abzulegen, weil sonst das Laub welken würde. Kleine Risse würden sich ohne zutun wieder schließen; das Blattwerk sich der Form des Trägers anpassen.
Die kurze Dämmerung brach herein. Mit dem letzten verbliebenen Licht schaute Hermann auf die Uhr: genau sechs. Ihm kam der Verdacht, dass Uhren an diesem Ort nutzlos sein könnten.
Als um sechs Uhr morgens die Sonne aufging, bemerkte er im Dorf bereits geschäftiges Treiben. Es wurde eine üppiges Frühstück aufgetragen, wobei Hermann auffiel, dass einige Früchte sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack her an gebratenes Fleisch erinnerten. Vielleicht ernährten sich nicht alle Bäume von Sonne und Wasser. Das Thema mochten die Gnome nicht.
Beim Abschied schauten Ormit und Hermann in viele besorgte Gesichter.
„Oh Herr, was Ihr auf euch nehmen wollt, werden wir nie vergessen. Von dort, wo Ihr hingeht, ist noch niemals ein Gnom zurück gekehrt. Ich weiß nicht, ob das alles nicht zu gefährlich ist.“ Auf dem Gesicht Gormos spiegelten sich Angst und Zweifel, aber auch eine Spur Hoffnung war zu erkennen.
„Habt keine Sorge. Mit diesen Waffen können wir allen Gefahren begegnen.“
‚Wär’ aber schön gewesen, wenn ich ein klitzekleines Bisschen mehr damit geübt hätte.’
„Hier habt ihr Proviant. Euer Weg führt euch in Richtung der dunklen Wälder, dort gibt es nicht mehr so viele Früchte. Erst einmal müsst ihr zu den Zwergen, die mehr über Trolle und Wühler erzählen können. Ormit war schon immer ein Rumtreiber.“ Im strengen Blick Molnies war ein wenig Stolz zu erkennen. „Er kennt den Weg zu ihnen.“
Ormit hatte seinen Blick gesenkt und schrieb einige kleine Figuren mit seinem großen Zeh in den weichen Untergrund.
Als sie das Dorf verließen, hatte Hermann den Eindruck, dass selbst die Wachbäume Spalier standen.
‚Aber ihr Bäume könnt euch nicht bewegen. Nicht mal hier, oder etwa doch?’
*
Ein Geräusch weckte ihn. Desorientiert erkannte er, dass es noch Dunkel war; die kurze Dämmerung hatte noch nicht eingesetzt. Irritiert bemerkte er das Antlitz eines alten Mannes dicht bei ihm. Etwas stimmte nicht. Die schmalen nach oben gerichteten Dreiecke auf dem Kopf des Mannes waren Ohren. Tiefe Furchen durchzogen die fliehende Stirn. Ein überwältigender, Urin ähnlicher Gestank ging von der Gestalt aus. Das Gesicht war schwarz und stark behaart. Wo die Nase hätte sein sollen, befanden sich schmale Schlitze, die sich rhythmisch öffneten und schlossen. Die kleinen, bernsteinfarbenen Augen des Wesens waren starr auf Hermann gerichtet. Es zog die Winkel der übergroßen Mundpartie nach oben. Fast sah es aus, als setzte die Kreatur zum Lächeln an, doch sie entblößte ein Gebiss mit unzähligen, rasiermesserscharfen Zähnen.
„Vorsicht, oh Herr“, klang es dumpf hinter seinem Rücken.
Herrmann konnte sich aus seiner Betäubung lösen, griff in seinen Waffenbeutel und schlug das Wesen mit dem ersten größeren metallischen Gegenstand, den er finden konnte. Die Kreatur zeigte sich wenig beeindruckt. Der Gegenstand in seiner Hand entpuppte sich als großkalibrige Pistole. Er schoss sofort. Das zeigte Wirkung. Der Kopf Wesens wurde zur Seite geschleudert. Auf unsicheren, viel zu groß wirkenden Pranken lief es zitternd davon.
Ein Stöhnen lenkte Hermanns Aufmerksamkeit auf seinen kleinen Weggefährten. Der Anblick durchfuhr seinen Magen wie ein Eiszapfen. Gleichzeitig wurde ihm heiß vor Scham, denn zu lange hatte er gezögert. Ormit war blutüberströmt. Klaffende Wunden erstreckten sich vom Gesicht über die Brust bis zur Hüfte.
Vorsichtig nahm Hermann den Kleinen auf dem Arm. Er musste zu seinem Heimatdorf, koste es, was es wolle.
„Oh … Herr, Ihr … ihr habt den Wark getötet.“ Nur sehr schwach konnte er den Gnom hören; tatsächlich lag das gewaltige Tier reglos im eigenen Blut hinter einem Busch.
Hermann wurden zwei Dinge bewusst: Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand und das Leben seines kleinen Begleiters rann ihm durch die Hände.
Immer kopfloser hetzte Hermann durch den Wald. Bis er einen Ruf vernahm.
„Herr! Hier, schnell!“ Beinahe hätte er das kleine Wesen für einen Gnom gehalten. Doch es war um einiges stämmiger und bunter gekleidet. Ein spitzer Bart zierte sein bereites Kinn.
Der Archäologe zögerte einen Moment; der Bärtige war mit einem Stock bewaffnet, aber Hermann blieb keine Wahl.
Er hatte Mühe, dem um einiges kürzeren aber dennoch sehr geschickten Wesen zu folgen.
Nach einer Weile erreichten sie ein Baumdorf ähnlich dem der Gnome; noch stärker durch Wachbäume gesichert.
Die Bäume der Siedlung waren gedrungener und besaßen dickere Wände als die der Gnome. Die Luft war kühl und das Licht gedämpft.
Eilig wurde einer der Stämme geräumt und die weiblichen Wesen, die an ihren längeren Gewändern zu erkennen waren, brachten Flüssigkeiten, um die Wunden zu waschen. Aus einer Schale wurde dem Gnom vorsichtig ein Trunk eingeflößt. Sie schafften verschiedene blattartige Verbände herbei, mit denen die offenen Stellen bedeckt wurden.
Ormit hatte sein Bewusstsein verloren. Er atmete sehr schwach.
Sie arbeiteten emsig und schließlich war der kleine Patient so gut versorgt, wie es in ihrer Macht stand.
Eine kleine Gruppe trat an Hermann heran.
„Herr, ich bin Gumo, der Älteste der Zwergensippe.“ Er hatte noch immer den Stock in der Hand, mit dem er sie heran gewunken hatte.
„Und ich bin Hermann der – ähm – Archäologe.“ Die Zwerge starrten ihn an. Einige hielten ihre Hände vor die offenen Münder.
‚Was hab ich jetzt gesagt?’
„Herr, ihr seit gewiss ein großer Krieger eurer Sippe. Wir haben viel von einem anderen gewaltigen Krieger eurer Zunft gehört. Sein Name ist Indiana Jones.“
„Tja, nun …“ Fast hätte Hermann einen Kommentar von Ormit erwartet, doch der wälzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht und geschlossenen Augen unter leisem Stöhnen auf seinem Lager hin und her.
„Wir haben die Zeichen des Dunklen gesehen. Wir glauben, dass die Warks ausgeschickt wurden, um euch zu töten. Noch nie hat ein Lebewesen den Angriff der Bestien überlebt. Wie konnte euch das gelingen?“
Hermann legte eine Hand auf die Tasche. „Hiermit geht das locker.“
„Diese Tasche ist aus einem Material, dass niemand von uns je gesehen hat, auch konnten wir eure glänzenden Stöcke bewundert. Gewiss beherbergen sie einen mächtigen Zauber. Kann es sein? Ich habe einen Blitz gesehen und Donner gehört. Es war so anderes, als alles, was ich je zuvor erlebt habe und ich bin mir sicher, es kam aus eurer Richtung. Kann es sein, dass Ihr die Mächte des Himmels beschwören könnt, um sie gegen eure Feinde einzusetzen?“
Die Überhöhung seiner Selbst behagte Hermann nicht, doch als Wissenschaftler musste er anerkennen, dass die Erkenntnisse ihren Beobachtungen entstammten und sie im gewissen Sinne Recht hatten. Außerdem fiel ihm keine bessere Erklärung in der Situation ein.
„Mit diesen Waffen bin ich in der Lage, den gewaltigsten Bedrohungen zu begegnen.“
In den Gesichtern der Zwerge konnte er wachsende Zuversicht erkennen und die Freude, dass er endlich begann, vernünftig zu reden.
„Herr, gewiss seid Ihr unverwundbar …“
„Nein, das bin ich nicht.“ Der Ausdruck in den Gesichtern der Zwerge verriet ihm, dass sie diesen Einwand erwartet hatten. Auch das nachgeschobene „Wirklich!“ konnte ihren Glauben nicht erschüttern. Vielleicht war der Mensch verwundbar, in einer Welt, die sich die Zwerge nicht vorstellen konnten.
Gumo räusperte sich. „Nun, ihr seid zweifellos in der Lage, einen Angriff der Warks schadlos zu überstehen. Aber Ormit besitzt nicht eure … eure Stärke. Ich fürchte wir müssen …“ Ein Blick Hermanns ließ ihn verstummen.
Die Aufmerksamkeit hatte sich wieder dem Gnom zugewandt, dessen Augen geöffnet waren; Schmerz ließ sich in ihnen nicht erkennen. Ein anderer, unmöglich zu deutender Ausdruck hatte den Platz eingenommen. Etwas, das Ähnlichkeit mit einem Lächeln aufwies, umspielte seine Lippen. Ohne Übergang verfinsterte sich seine Miene zu einem Zerrbild des Hasses selber. Mit einem Schrei, von dem sich niemand vorstellen konnte, dass er dem kleinen Leib entspringen konnte und Ähnlichkeiten mit einem tiefen Fauchen aufwies, sprang er auf Hermann zu. Ormits Hände waren zu Klauen deformiert. Er wollte den Menschen zerreißen. Das Leben hielt für einen Moment den Atem an.
Hermann hatte Mühe, sich den kleinen Kerl vom Leib zu halten. Der Gnom entwickelte ungeahnte Kräfte. Schlimmer waren der Anblick des hassverzehrten Gesichts und die Erkenntnis, dass sein kleiner Freund alles tat, um ihn zu töten.
Es waren nur Momente, dann lösten sich die Zwerge aus ihrer Schreckstarre. Zu dritt zogen sie Ormit zurück auf das Lager, wo sie ihn festhielten.
„Herr, bitte lasst uns diesen Ort verlassen. Ich fürchte, dass eure Anwesenheit Ormit augenblicklich sehr wütend werden lässt.“
Wie zur Bestätigung schwoll das Fauchen und Grollen vom Lager her an. Ein vierter kräftiger Zwerg griff mit ein. Hermann folgte Gumo schweren Herzens in das große Baumgebäude, dem Gemeindestamm.
Es herrschte gedrückte Stimmung. Nur leises Flüstern war ab und an zu hören.
Die kurze sechs-Uhr-Dämmerung wich der Nacht. Hermanns Blick wurde magisch von der Decke angezogen. Tatsächlich erschienen schwach die ersten Sterne; sie wurden heller und zahlreicher. Der Wissenschaftler vermutete, dass die Decke mit fluoreszierenden Algen oder Ähnlichem übersäht sein musste, doch der Anblick blieb überwältigend. Obwohl er es schon bei den Gnomen erfahren hatte, lebte das Gefühl erneut auf, in ein Universum eingetaucht zu sein, welches von Baum zu Baum neu erfunden wurde.
Banges Warten in die Dunkelheit. Die Nachrichten waren nicht ermutigend. Einige starke Zwerge mussten aufgeben, doch Ormits Wut ließ kaum nach.
Hermann war kurz eingenickt. Etwas hatte sich geändert, wie ein leises Wispern. Ein Entschluss war gefasst worden. Gumo war nicht mehr an seiner Seite. Böses ahnend, machte er sich auf dem Weg zu dem Stamm, in dem Ormits Kampf stattfand.
Gebückt in dem niedrigen Türrahmen, konnte Hermann nicht glauben, was er sah: Mit ernstem Gesicht hatten sich männliche wie weibliche Zwerge um den Gnom versammelt. Während die kleine Gestalt nur noch schwache Geräusche und Zuckungen von sich gab, fuchtelte Gumo mit einem spitzten Stock herum. Mit einem Male riss er den Stock hoch – bereit zuzustechen – doch Hermann konnte sich vom Schreck lösen und dem Zwerg in letzter Sekunde den Stock aus den Händen reißen.
Die Folge war ein einhelliger Aufschrei und Gumo, der sich fast zwei Meter weiter auf dem Boden wiederfand.
„Aber Herr, hindere uns nicht. Wir sind alle des Todes! Ihr könnt uns nicht für immer schützen!“
Nie hatten die Zwerge erlebt, was mit Ormit geschehen war, aber die Alten hatten davon berichtet und den Tod zur einzigen Lösung erklärt.
Hermann war sich der Zerrissenheit der Zwerge bewusst. Das Wort des Helden gegen das der Ahnen; doch konnte er Ormit nicht sterben lassen.
Tief im Innersten waren die Zwerge glücklich, die Tat nicht begehen zu können. Sie kümmerten sich wieder aufopferungsvoll um den Gnom; trotzten ihrer Erschöpfung.
Ormit war ruhig geworden, auch wenn der Schatten, der seine Seele umklammerte, nicht weichen wollte.
Hermann richtete sich für die Wache der restlichen Nacht ein. Seine Hoffnungen galten dem kommenden Tag.
Schnell löschte der Tag die letzten Spuren der Nacht aus. Er fand Hermann nicht schlafend so doch dösend vor. Ormit lag ruhig auf dem ramponierten Lager.
Die Zwerge waren bereits auf den Beinen, um die Zeremonie vorzubereiten. Es wurden Boten in das Dorf des Gnoms gesandt, die von dem Kampf der beiden Helden und dem tragischen Tod Ormits berichten sollten.