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Würfelglück
1 - Es ist kurz vor Acht. Die Sonne scheint schon seit längerer Zeit durch mein Fenster, weshalb ich mich nun endlich dazu entschieden habe, aufzustehen. Obwohl ich fast nackt bin, friere ich nicht, da mich die warmen Sonnenstrahlen wärmen, während ich langsam meine Sachen zusammensuche und mich in Richtung Bad begebe. Zwar habe ich heute sicherlich einen harten Tag vor mir, doch ich fühle mich recht wohl. So schlimm wird es schon nicht werden und irgendwie bekomme ich die ganze Arbeit sicher noch im Zeitrahmen erledigt, auch wenn meine Abteilung mal wieder am weitesten zurück liegt. Ich werde nachher wohl als erstes mit meinem Chef reden, um dieses Problem zu klären. Während ich das lauwarme Wasser auf meiner Haut genieße, freue ich mich schon auf den Kaffee, dessen wohlriechender Duft bereits aus der Küche zu mir herauf steigt und auf das frische Weißbrot aus Frankreich, welches bereits auf dem Tisch für mich bereit liegt. Ich denke, nach solch einem stärkenden Frühstück werde ich diesen Arbeitstag erfolgreich hinter mich bringen.
2 - Es ist kur vor Acht. Leider ist es heute etwas bewölkt. Da es im Zimmer dementsprechend kalt ist, stehe ich nur ungern auf, aber was sein muss, muss sein. Ich suche mir schnell meine Kleider zusammen und verschwinde im etwas wärmeren Bad, wobei ich mir Gedanken über den heutigen Tag mache; eigentlich kann's ja nicht so schlimm werden. Ich habe zwar noch einiges an Arbeit vor mir, aber den Terminstress bekomme ich sicher noch irgendwie geregelt, auch wenn meine Abteilung mal wieder eine der langsamsten ist. Wenn ich nur meinen Chef überzeugen kann, wird das schon genügen. Jetzt steige ich erst mal in die Dusche und freue mich schon auf den wohlriechenden Kaffee, dessen Duft schon aus der Küche zu mir herauf steigt - obwohl ich auf diesen vielleicht lieber verzichten sollte, da ich mal wieder mit Magenproblemen zu kämpfen habe. Aber das frische französische Weißbrot wird genügen, um mich ausreichend zu stärken. Hoffentlich liegt es schon bereit, dann kann ich diesen Arbeitstag entspannt angehen.
3 - Es ist kurz vor Acht. Eigentlich habe ich gar keine Lust aufzustehen, da ich heute Nacht mal wieder schlecht geschlafen habe. Immer diese verdammten Magenschmerzen! Außerdem ist es draußen noch immer nicht richtig hell, da der Himmel von dunklen Wolken bedeckt ist. Dementsprechend kalt ist es auch im Schlafzimmer, weshalb ich so schnell wie möglich meine heutige Kleidung zusammensuche und im Bad verschwinde. Dabei denke ich wieder daran, was mir an diesem Tag noch alles bevorsteht. Ich muss meine Abteilung endlich dazu bringen, mehr zu arbeiten, sonst wird es nie was mit der Einhaltung der Termine. Und mein Chef sitzt mir auch im Nacken, von wegen Zeitplan. Wenn ich Pech habe, will er heute wieder mit mir sprechen, dabei habe ich noch immer keine Lösung für unsere Probleme gefunden. -- Mist! Jemand hat die Dusche mal wieder eindeutig zu kalt gestellt, weshalb ich nun noch mehr friere. Nun kann ich nur auf ein geruhsames Frühstück mitsamt warmen Kaffee und französischem Weißbrot hoffen, sonst ist dieser Tag schon so gut wie gelaufen...
4 - Es ist kurz vor Acht. Wenn ich aus dem Fenster schaue, vergeht mir endgültig die Lust am Aufstehen. Es regnet. Doch es bleibt mir keine andere Wahl, aus dem Bett muss ich so oder so. Auf der Suche nach meinen Kleidern merke ich, dass ich auch mal wieder aufräumen müsste, da ich kaum noch frische Sachen zum Anziehen habe. Und dabei friere ich mich auch noch fast zu Tode, da es heute mal wieder saukalt ist. Na ja, wenigstens bleibt mir das warme Wasser der Dusche. Auf dem Weg dorthin kommen mir aber wieder die Probleme in den Sinn, welche mich schon die ganze Nacht bedrückt haben. Heute muss ich nicht nur diverse Einkäufe erledigen sondern auch meine Abteilung dazu motivieren, endlich einmal in die Gänge zu kommen, um den geplanten Abgabetermin einhalten zu können. Mein Chef sitzt mir damit schon seit längerem im Nacken und noch ein Gespräch ohne nachvollziehbare Argumente kann ich nicht riskieren. Es stinkt mir, mich immer auf diese Spätzünder verlassen zu müssen, aber alleine bekäme ich diesen Problem auch nie in den Griff. Zumal ich heute sowieso erst später mit meiner Arbeit beginnen kann, da ich das Weißbrot beim französischen Bäcker abholen muss. Und Kaffee gibt's auch keinen mehr, da ich Idiot den Rest ja gestern an meine Nachbarin verschenken musste. Ich frage mich, wie ich diesen beschissenen Tag überstehen soll...
5 - Es ist halb Zehn. Moment... - Halb Zehn? Verdammt! Zu verschlafen ist das Letzte, was mir in meiner Situation noch gefehlt hat. Heute müsste ich eigentlich fit sein, um irgendwie die Probleme in der Firma bewältigen zu können, geschweige denn die vielen Dinge, welche zuhause anstehen. Kein Wunder, dass ich nicht rechtzeitig wach geworden bin, diese Gedanken haben mich die ganze Nacht gefolgt. In Kombination mit meinen Magenbeschwerden das perfekte Mittel, nicht einzuschlafen. Doch zu jammern hilft mir jetzt auch nicht mehr. Nun gilt es, irgendwas Gescheites aus meinem Kleiderschrank zu suchen und auf schnellsten Weg zur Arbeit zu kommen. Für Frühstück bleibt natürlich keine Zeit mehr, obwohl ich eigentlich großen Hunger habe. Dann werde ich wohl einen Teil meiner Arbeitszeit für's Essen opfern müssen. Meine Abteilung wird sich sicher freuen, wo wir doch sowieso so wenig Zeit haben. Na ja, viel schlimmer kann's ja nicht mehr werden...
6 - ... Es ist mir egal, wieviel Uhr es ist. Ich habe heute keine Lust, also bleibe ich einfach liegen. Sollen doch meine Kollegen sehen, wie sie mit der Arbeit fertig werden. Und die Familie besteht ja auch nicht nur aus mir, irgendwer wird sich schon um die wichtigen Dinge kümmern. Ich werde jetzt auf jeden Fall erst mal eine Runde weiterschlafen, um meine Bauchschmerzen zu kurieren und die vielen Probleme zu vergessen.
7. April 2004