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Wüstenblume

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31.10.2004
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Wüstenblume

Wolken hingen wie Blei über der Stadt. Sie lagen schwer auf den Dächern der Häuser und preßten das Leben heraus. Die Menschen flohen geschäftig auf die Straßen. Nur in einer Straße verstummte der Lärm ihres Treibens. Dort hatte die Wolkendecke einen Riß bekommen, und Sonnenschein tropfte hindurch. Der Wind heulte manchmal um die scharfen Ecken der Bauruine, und schreckte einen Schwarm Staub auf, der sofort in den wässrigen Sonnenstrahlen der Luft auseinander trieb, während die gesamte Umgebung in abgestandener Luft zu ersticken drohte. Eingeengt von Schutt hockte das Mädchen in einer niedrigen Mauerecke. Das Wasser des letzten Regens hielt sich hartnäckig an den Wänden, und ließ sie zusammensacken. Die eingeworfenen Fenster schrien in hohlen Fratzen ihren Kummer zur Straße hinaus. Die vorbeilaufenden Menschen hörten und sahen weg, und verkürzten ihre Schritte.

Das Mädchen aber ging sehr gerne hinein. Nicht etwa, um zu spielen, wie es seine Klassenkameraden häufig taten, sondern um einen Freund zu treffen. Einen Freund, der mehr seiner Pflege und Aufwendung bedurfte, als es irgendein anderer verdient hätte. Einen Freund, dem seine blau geschwollenen Arme, sein von Schlägen eingefallenes Gesicht und sein zermarterter Rücken egal waren. Rein äußerlich glich sein Körper der Schuttwüste, die es umgab. Doch innerlich wandte sich in der Ruine seine Seele um, verbarg die gequälte Seite, und sonnte sich in der unwirtlichen Ruhe. Man sagt, die Zeit heile alle Wunden. Hier mußte besonders viel von ihr verloren gegangen sein.

Das Mädchen hockte also, und wärmte mit seinem zittrigen Atem ein zartes Pflänzchen zu seinen Füßen. An dieser Stelle im Boden brach der Beton auf, und brachte einen fingerdicken Stengel hervor. Sein Grün vergiftete die gähnende Leere. Diese rächte sich, und versah die winzige Pflanze mit einer dicken Schicht Staub. Ihr Grün verdunkelte sich zu einem schmutzigen Violett. Jeden Tag goß das Mädchen behutsam ein paar Tropfen Wasser aus einer Glasgießkanne über sie, und versuchte unermüdlich den grauen Schleier abzuwaschen. Ein wenig Licht brach sich im grünen Glas. Der wohltuende Schein traf das Pflänzchen. Kurzweilig erstrahlte es in einem neuen, satten Grün. Bevor sie wegging, sprach sie noch manch lindernde Worte, und streichelte den traurig gesenkten Sproß.

Eines Abends verließ es weinend die unheilvolle Wohnung. Der Mann kam wieder einmal betrunken von der Arbeit, warf die Tür laut ins Schloß, und eröffnete augenblicklich ein unerträgliches Platzkonzert. Die Mutter dirigierte er zu Pianissimo, die Pauke zu Staccato und das Mädchen mußte unter seinen Händen Triangel in Forte spielen. Das Ganze wurde von Trompeten in Fortissimo überspielt. Draußen, in der Dunkelheit, fand das Mädchen schließlich Ruhe. Es lief eilig zur Bauruine, zum heimlichen Freund. Die Straße hüllte sich im Lampenschein. Armselig kniete der Asphalt in voller Länge vor dem Nachthimmel, bekleidet mit einem einzigen Fetzen aus Licht. Die Blätter an den Bäumen fügten sich wie Mosaiksteine in das Bildnis der Nacht ein. Der Mond tauchte die Ruine in ein unwirkliches Licht. Nur die Pflanze leuchtete im gewohnten Schein zurück. Das Mädchen strauchelte, warf sich vor ihr hin, und benetzte sie mit seinen Tränen. Dann schlief es entkräftet ein.

Am nächsten Morgen öffnete es die Augen, und starrte unverwandt nach oben, während es auf dem Rücken da lag. Der Himmel war ein riesiger Schmelztiegel. Die Sonne schmolz die trüben Wolken der Nacht zu einer weichen Masse, und goß sie in allerlei Formen. Was sie verschüttet hatte, ließ den Morgenhimmel in einen milden Rot zerfließen. Die glühenden Wolken kühlten sich im Laufe des Morgens ab, und verzerrten die Farben in sich. Das Mädchen richtete sich auf, und suchte besorgt seine Pflanze. Ihr Anblick berauschte es. Für einen Moment floß glänzendes Entzücken in seinen Adern, quoll in seine Augen. Die Blume erwiderte seine Freude, und funkelte in nie gekannter Herrlichkeit. Von dem grünen Sproß berührten das Mädchen breite, glänzende Blätter, und eine wunderschön geformte, rote Blüte zog seinen trunkenen Blick auf sich. In dem Blütenkelch sammelten sich die Tränen der vergangenen Nacht, und ließen die Blume noch prächtiger gedeihen. Die Einöde um sie herum vermehrte nur noch ihre Schönheit.

Daraufhin kehrte das Mädchen in die Wohnung zurück. Die Mutter begrüßte es freudig an der Tür. Um ihre Augen legten sich dunkle, schwarze Ringe, die durch ihr Lächeln gestaucht wurden. Sie erzählte ihm später am Küchentisch vom gestrigen Abend. Endlich hatte sie sich durchgerungen, die Polizei zu verständigen, und ihren gewalttätigen Freund festnehmen zu lassen. Darüber war das Mädchen sehr froh. Die Mutter fragte erstaunt, woher diese bezaubernde Blume käme, die nun in einer kristallenen Vase auf dem Tisch stand. Das Mädchen schwieg zuerst. Dann sagte es : "Ich habe sie aus meinen Herzen gepflückt. Ich schenke sie dir."

 

Hallo Moonay,

diese Geschichte ist dir schön gelungen. Den Trost, den das Mädchen in der Blume findet, kann ich gut nachvollziehen.

Einen kritikpunkt habe ich, der ist allerdings Auffassungssache. Du erzählst von dem Mädchen und da du dabei viel in den Genitiv gehst, wird das arme Ding durch die Sächlichkeit von Mädchen immer wie ein Junge geschildert. Das ist sprachlich und grammatisch korrekt, liest sich aber gerade im zweiten Absatz sehr verwirrend. Aus diesem Grund würde ich dir zu einem Namen raten, damit du auch im Genitiv weiblich bleiben kannst.

Überlegs dir einfach mal.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

Ich danke dir sehr für deine Kritik, da ich weiß, wie wenig Zeit du normalerweise hast. In der Tat muß ich mir einen wohlklingenden Namen ausdenken. Wer das letzte Einhorn von Peter S. Beagle gelesen hat, kennt vielleicht das Problem mit dem Neutrum und Genitiv. Weiterhin bin erleichtert darüber, dass du den Stellenwert der Blume in der Geschichte erkannt hast, und deine Einschätzung meine Erwartung vollkommen trifft. Ich wollte schreiben, was 'Wüstenblumen' eigentlich sind, die häufig symbolhaft in unser Alltagssprache Verwendung finden - verarbeitet innerhalb einer Parabel. Das Schicksal des Mädchen, die Bauruine (mit ihren doppelsinnigen Beschreibungen) und das Elternhaus sollten dabei helfen.

Liebe Grüße,
moonaY

 

Hallo moonay
Ich bin begeistert. Die bildhaften Methaphern, die klare Satzkonstruktion und das ernsthafte Thema haben mich überzeugt.
Dies ist eine wirklich gute Geschichte, ein sprachlicher Genuss.
Ein klitzekleiner Fehler ist mir aufgefallen:

schwarze Ringen,
Danke
Goldene Dame

 
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Hallo Goldene Dame,

Vielen Dank für dein Lob ! Ich werde es mir einstecken, und gegebenenfalls für neue, zündende Ideen wiederverwenden. ;)
Den Fehler beseitige ich umgehend. Darüber hinaus möchte ich mich auch ganz herzlich für deine Empfehlung bedanken.

LG moonaY

 

Hallo moonaY,

als erstes großen Respekt vor deiner Schreibgeschwindigkeit - das geht ja wie am Fließband ;)

Deine Geschichte hat mir ganz gut gefallen. Deine Sprache ist gewohnt bildreich, mit einigen sehr schönen Formulierungen (z.B. die Wolken, die das Leben aus den Häusern pressen), an anderern Stellen fast schon zu dick aufgetragen was die bildlichen Beschreibungen und Details angeht. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was genau das Mädchen da hegt und pflegt - für mich ist es die Hoffnung darauf, endlich von dem brutalen Freund der Mutter befreit zu werden. Schön, dass sie in Erfüllung geht.

Details:

Sie lagen schwer auf den Dächern der Häuser, und preßten das Leben heraus.
Ich bin wahrlich keine Kommaexpertin. Aber m.E. kommt vor "und" nur ein Komma, wenn der sich anschließende Nebensatz auch für sich stehen könnte. In dem Fall also ohne Komma, ist mir mehrfach im Text aufgefallen.
Einen Freund, der mehr seiner Pflege und Aufwendung bedurfte, als es irgendein anderer verdient hätte.
der erste Teil des Satzes hört sich holprig an. Außerdem: da "Mädchen" sächlich ist, ist "seiner" vielleicht korrekt :confused: Aber es hört sich definitiv merkwürdig an, ich würde zu "ihrer" aufgrund der Weiblichkeit des Kindes tendieren, das gilt für die ganze Geschichte. Merkwürdig, dass es überhaupt "das Mädchen" heißt...
Die Straße hüllte sich im Lampenschein.
?
In dem Blütenkelch sammelten sich die Tränen des vergangen Tages
vergangenen
Um ihre Augen legten sich dunkle, schwarze Ringen
Ringe

Liebe Grüße
Juschi

 
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Hallo Juschi,

Auch dir vielen Dank. Deine Kritik ist mir Ansporn genug, wie am Fließband zu arbeiten. ;) Danke auch, dass du mich auf einige Stolpersteine im Text aufmerksam gemacht hast.
Und mit deiner Deutung triffst du voll ins Schwarze. Wüstenblumen sind wie Hoffnungen. Sie erblühen selbst unter den lebensfeindlichsten Bedingungen. In der Wüste erzählt man sich, dass sie alle 1000 Jahre ihre Blüten treiben und sie "erlöst". Sie spenden Trost, und geben Aussicht auf eine bessere Zukunft. Mehr verrate ich natürlich nicht. :)

Liebe Grüße,
moonaY

 

Hallo moonaY,

Du versuchst eine stimmungsvolle Geschichte zu schreiben und benutzt deshalb Vergleiche und Bilder. Diese sind leider nicht gelungen, weil sie übertrieben und zwanghaft konstruiert wirken: Wenn die Wolken Menschen aus den Häusern pressen, kommen mir die Gebäude zerquetscht vor. Die Sonne schmolz die trüben Wolken der Nacht zu einer weichen Masse“ Wolken sind schon „weich“. „Armselig kniete sie in voller Länge vor dem Nachthimmel, bekleidet mit einem einzigen Fetzen aus Licht“ „vor“ dem Nachthimmel knien? Der ist doch über der Person. „In dem Blütenkelch sammelten sich die Tränen des vergangen Tages“ - Tränen, von Sonne geschmolzene Wolken, wässrige Sonnenstrahlen - Du lässt nichts an gefühlsträchtigen Klischees aus, zum Schluss noch, fast schon unvermeidbar, der prügelnde Freund.
Dein Anliegen tiefe Gefühle zu vermitteln, dazu auch Symbole (die Blume) zu verwenden, ist in Ordnung, aber bei der Umsetzung hast Du Dich vergallopiert.

Einige Änderungsvorschläge (Auswahl):

Der Wind heulte manchmal um die scharfen Ecken der Bauruine - einer („der“ nur, wenn die Ruine vorher schon erwähnt wurde)

Die vorbeilaufenden Menschen hörten und sahen weg, und verkürzten ihre Schritte. - „verkürzen“ bedeutet verlangsamen, doch das passt nicht zum wegschauen

Das Mädchen aber ging sehr gerne hinein - in die Ruine hinein.


Einen Freund, der mehr seiner Pflege und Aufwendung bedurfte, als es irgendein anderer verdient hätte. - ohne „seiner“. Pflegebedarf und was man an Pflege verdient ist schlecht zu vergleichen: Je weniger ein anderer Pflege verdient hat, desto geringer ist also der Pflegebedarf. Anstelle „bedurfte“ `bekam´.

sein von Fäusten eingefallenes Gesicht - Faustschlägen?

sein Körper der umgebenen Schüttwüste. - Schuttwüste. Der Schuttwüste, die ihn umgab.

Man sagt, die Zeit heile alle Wunden. Hier mußte sich besonders viel von ihr verloren haben. - hat sich verlorene Zeit angesammelt, also ist genug Zeit zum heilen da?
... besonders viel von ihr verloren gegangen sein.

Das Mädchen hockte also, und wärmte mit seinem zittrigen Atem ein zartes Pflänzchen bei seinen Füßen - `ihren´ ist deutlicher.

Sein Grün vergiftete die gähnende Leblosigkeit zwischen den Mauern. - „vergiften“ ist negativ belegt.

versah die aufmüpfige Pflanze - „aufmüpfig“ passt nicht zu der Stimmung.

Ihr Grün verdunkelte sich zu einem schmutzigen Violett - violetter Staub?

Ein wenig Licht brach sich im grünen Glas. Seinen wohltuenden Schein schwenkte es auf das Pflänzchen. - ... der wohltuende grüne Schein traf das Pflänzchen- ... Schein wurde auf das Pfl. gelenkt.

Kurzweilig erstrahlte es - kurzzeitig.

Tschüß... Woltochinon

 
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Hallo Woltochinon,

Größtenteils kann ich deine Kritik nachvollziehen. Dennoch finde ich, dass du mit manchen deiner Einwürfe falsch liegst :


Wolken sind wie Blei. Blei ist schwer. Wolken drücken mit ihrem Gewicht gefährlich auf die Dächer. Menschen sind in Aufruhr. Fliehen auf die Straße, und gehen ihrem Alltag 'geschäftig' nach.
(Womöglich etwas übertrieben, aber das macht das Bild erst interessant. Ich wollte was neues ausprobieren.)

Die Sonne schmolz die Wolken (wie flüssiges Eisen) zu einer Masse zusammen. Das 'weich' lässt den Hinweis auf die Wolken.

Straße ist personifiziert, trägt einen löchrigen Mantel aus Licht. Deshalb kniet sie auch vor dem Nachthimmel (den man sich als König vorstellen kann).

Mit den Tränen sind nicht etwa die Sonnenstrahlen oder Wolken gemeint, sondern die des Mädchen, die sie, kurz bevor es einschlief, auf die Blume verschüttete.

Deinem Klischee-Argument kann ich beim besten Willen nicht zustimmen. Tut mir Leid. Das liegt wahrscheinlich daran, dass dein Geschmack sich eher zu philosophischen Inhalten orientiert, und du deshalb die Idee hinter den Charakteren und Gegenständen als nicht sehr originell beurteilst.

Ich schreibe 'der Bauruine', weil ich vorher sehr viel 'einer' gebraucht habe. Ich sehe sonst keinen Unterschied.

Wenn man schnellen Schrittes läuft, verkürzt man die Schrittlänge, aber erhöht die Schrittfrequenz. Das hört man deutlich beim Laufen.

'ging hinein' bleibt, da ich im selben Absatz 'die Ruine' erneut benutze.

Dort liegt die Betonung mehr auf Aufwendung, weniger auf Pflege. Trotzdem gebe ich dir Recht. Ich überlege mir eine Alternative.

Ja, das ist gut erkannt. Ich mache aus 'Fäusten' 'Schlägen'.

Auch hier Danke für den Hinweis. Schuttwüste, na klar. :)

Danke, habe ich korrigiert. Die Zeit ist vergangen.

'seinem' muß bleiben, damit es grammatikalisch korrekt ist.

'vergiftete' ist beabsichtigt. Der Stengel und die Bauruine sollen menschlich handeln und wirken, damit der Vergleich Elternhaus -> Bauruine deutlicher wird.

'aufmüpfig' wird zu 'winzig'. Jetzt passt es auch besser in den Vergleich.

'Violett' muß bleiben. Der Mann schlägt sie, des Mädchen's Haut wird blau-violett von den Schlägen. Dient dem Vergleich.

'Kurzweilig' bleibt auch. Das Mädchen erfreut sich an dem Farbspiel. 'Kurzweilig' verbindet Unterhaltung und 'kurzzeitig' sehr gut, wie ich finde.


Insgesamt möchte ich dir selbstverständlich für deine kontroverse Meinung danken, und vor allem auch für die vielen Hinweise auf merkwürdige Stellen. Ich hoffe, dass ich mit der teilweisen Umsetzung deiner Kritikvorschläge deine Meinung zu meiner Geschichte etwas mildern konnte. Vielleicht liest du dir den Text unter einem anderen, übergeordneten Aspekt nochmal durch. Dann bin ich mir auch sicher, dass dein Vorwurf in Richtung Bestätigung und Verwendung aller Klischés in der Geschichte sich erübrigen wird.

Liebe Grüße,
moonaY

 
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Hallo moonaY,

Die Sonne schmolz die Wolken (wie flüssiges Eisen) zu einer Masse zusammen. Das 'weich' lässt den Hinweis auf die Wolken - wenn die Sonne mit Hitze auf Wolken wirkt, werden sie weniger, wirken auch weniger wie eine Masse. Schmelzen assoziiere ich schon mit Metall, die Schwere passt aber nicht zu dem Bild.

Für mich ist der Nachthimmel etwas über mir. So würde ich es als Vorstellung akzeptieren: den Horizont bedeckenden Nachthimmel.

Mit den Tränen sind nicht etwa die Sonnenstrahlen oder Wolken gemeint, sondern die des Mädchen, die sie, kurz bevor es einschlief, auf die Blume verschüttete. - Das war klar, habe es nur bei der Aufzählung in eine Reihe gestellt.

Tut mir Leid. Das liegt wahrscheinlich daran, dass dein Geschmack sich eher zu philosophischen Inhalten orientiert, und du deshalb die Idee hinter den Charakteren und Gegenständen als nicht sehr originell beurteilst. - Muss Dir doch nicht leid tun ;)
Ich verwende tatsächlich selten intensiv Metaphern (bis auf einmal, sonst eher Symbole) obwohl ich die Kreativität die sich durch sie ausdrückt zu schätzen weiß (ehrlich! Beweis: Metaphern-Thread bei „Autoren“). Ich finde nur, dass Du zu viele und `verbrauchte´ Wortkreationen benutzt (klar, Ansichtssache - will Dich ja nur fordern... :)).

Wenn man schnellen Schrittes läuft, verkürzt man die Schrittlänge, aber erhöht die Schrittfrequenz. Das hört man deutlich beim Laufen. - Das ist nicht zwingend, wie bei einem Pendel bei dem die Frequenz umgekehrt Proportional zur Pendellänge ist (E= Konst.). Wenn ich schneller gehe, laufe ich mit `weit ausholendem´ Schritt.

'Violett' muß bleiben. Der Mann schlägt sie, des Mädchen's Haut wird blau-violett von den Schlägen. - Klar, so ist´s gemeint. Aber da die Farbe vom sie bedeckenden Staub kommt (irre ich da?), müsste dieser violett sein, eher unwahrscheinlich (es geht ja um Wüste).

Eine surreale Welt (die Personifizierung der Straße ist da nicht schlecht) mit ungewöhnlichen Vergleichen/Metaphern kann mir prinzipiell schon gefallen. Aber schließlich hast Du ja den Geschmack einiger Leser getroffen...

Danke für Deine nette Erwiderung,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

Jetzt verstehe ich auch, woher dein ausgeprägtes Gespür für Metaphern herrührt. Den geBildete-Metaphern Thread kenne ich natürlich. Danke für deine nochmaligen Ausführungen. Ich werde das Alles in meiner nächsten Geschichte berücksichtigen - damit sie in der Richtung 'runder' wird.

LG moonaY

 

Lieber MonnaY,

dir ist hier wieder eine sehr stimmungsvolle Geschichte gelungen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, das die Blume das Mädchen tröstet. Ich denke die Blume soll das Bild für ein besseres, schöneres Leben sein.

Ich bin immer wieder beeindruckt, welche sprachlichen Bilder du schaffen kannst. Allerdings habe ich bei der Menge manchmal den Eindruck, dass es mich erdrückt. Du solltest dich da vielleicht ein wenig zurück nehmen. Als einzelne Effekte wirken sie viel besser, wie als ganzer Text.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich sie nicht schön finde... nur das es mir ein bissl zu viele sind.

LG
Bella

 

Hallo Bella,

Vielen Dank für dein Lob und deine Kritik. In meiner nächsten Geschichte schraube ich die Quantität der Bilder herrunter, und versuche, der Qualität Vorrang zu geben. Diese lässt aber noch ein wenig auf sich warten. :hmm:

Bella schrieb:
Ich kann mir sehr gut vorstellen, das die Blume das Mädchen tröstet. Ich denke die Blume soll das Bild für ein besseres, schöneres Leben sein.

Genau ! Die Blume spendet dem Mädchen Trost. Aus dem Grund verschenkt es diese später an seine Mutter. Das Mädchen braucht den Trost, den die Blume ihr gab, nicht mehr. Durch sein Verhalten ergibt sich eine berechtigte Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die aber nur angedeutet werden soll. Zur Symbolik der Wüstenblume habe ich weiter oben schon etwas geschrieben.

Liebe Grüße,
moonaY

 

Hi MonnaY,

ich finde die Qualität deiner Geschichten gut. Wirklich! Ich bin beeindruckt, dass du so schnell, so gut schreiben kannst.
Auch die Qualtität deienr Bilder finde ich hervorragend. Gut es gibt das eine oder andere, das mir nicht so gefällt, aber das ist Geschmackssache. Es geht wirklich nur darum, dass es nicht so viele in einer einzigen Geschichte sein sollten.

LG
Bella

 

Liebe Moonay,

ist ja schon viel gesagt worden zu deiner Geschichte. Was mir bleibt, ist das Ende. Das scheint unfertig. Ich finde den letzten Absatz schwach, genauso wie die Situation mit den Eltern, aber das wäre garnicht so tragisch, wenn das Ende etwas mehr hergeben würde. Das Mädchen ist also die ganze Nacht weggeblieben, da wäre meine Mutter nicht so galant, sich sofort von ihrem Freund zu trennen, eher würde sie sauer sein und ich würde mich unverstanden fühlen. Da würden auch keine Blumen helfen.

Den Rest fand ich gut, stimme aber mit den anderen Kommentaren überein, daß es manchmal zu viel ist, nicht die Bilder aber die dauernden Assoziationen mit den Gefühlen des Mädchens. Braucht man auch nicht, denke ich.

Ganz viele Grüße,
Simone.

 

Ich weiß nicht so recht, was ich von der Geschichte halten soll... im Prinzip ist sie gelungen. Dann verlierst du dich aber in deinen Metaphern, die teilweise funktionieren, teilweise aber auch nicht. Es sind auf jeden fall zu viele, die eigentliche Geschichte an sich geht darin unter. Sie wirkt nur wie der Rahmen, in den du so viele blumige Bilder wie möglich gequetscht hast. Und dabei die Handlung vergessen. Das ist wirklich schade, denn ausbaufähig ist diese allemal. Ich würde also die Metapher etwas reduzieren, und dafür die eigentliche Geschichte ausbauen, um wieder zur Balance zu finden. Denn im Ansatz ist dieser Text wirklich interessant, aber kill your darlings...

 

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