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Wartezimmer (Arbeitstitel)

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30.08.2001
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Wartezimmer (Arbeitstitel)

Die Halogenlampen taten in den Augen weh. Ihr kaltes, künstliches Licht tauchte den Warteraum in eine unwirkliche Atmosphäre, die einen die Zeit vergessen ließ. Ich wusste nicht mehr, wie lange ich schon dasaß. Ich wusste nur noch, dass die kleine Gruppe junger Menschen schon dagewesen war, als ich den Raum betreten hatte, und dass der Mann, der jetzt konzentriert in seine Zeitung starrte, erst eine ganze Weile nach mir gekommen war. Seitdem hatten wir kein Wort miteinander gesprochen. Der Mann mit der Zeitung hatte sich still hingesetzt und zu lesen begonnen. Die drei jungen Leute schienen von ihrer Umgebung keine Notiz zu nehmen. Einer von ihnen, ein dunkelhaariger Mann, vielleicht Mitte 20, saß in seinem Stuhl und spielte unablässig mit einem Feuerzeug in seinen Händen herum. Er hatte eine Zigarette im Mund, hatte sie aber die ganze Zeit über nicht angezündet. Er hätte sie sowieso sofort wieder ausmachen müssen. Im Stuhl neben ihm saß ein Mädchen, eine junge Frau. Sie schien in Gedanken weit weg zu sein, während sie auf den Nägeln ihrer zitternden Fingern kaute. Der dritte, ein dünner Blonder, der etwas jünger war als der andere Mann, lief ohne Pause in kurzen Bahnen auf und ab, wie ein Tiger im Käfig. Manchmal ging er zum gekippten Fenster und atmete durch den Spalt in tiefen Zügen die kühle Nachtluft ein. Von Zeit zu Zeit wechselten die drei untereinander ein paar leise Worte. Einmal hatte der Blonde anscheinend einen Witz gemacht, denn daraufhin hatten alle drei verlegen die Münder zu einem Lächeln verzogen. Aber ihre Augen hatten nicht mitgelächelt. Ansonsten war nur das Knistern des Zeitungspapiers zu hören.
So hatten wir eine halbe Ewigkeit zusammen verbracht, und wir hätten vermutlich auch noch die andere Hälfte der Ewigkeit gemeinsam abgesessen, hätten wir nicht im Korridor die Doppeltür aufschwingen hören, gefolgt vom Murmeln mehrerer Stimmen. Das Mädchen fuhr aus ihrem Stuhl auf. Mehrere Ärzte und Schwestern gingen an der Plexiglasscheibe zwischen Korridor und Wartezimmer vorüber. Meine vier Mitwartenden sahen erwartungsvoll zur Tür. Ein älterer Arzt kam herein und ging auf die Gruppe zu. Der Mann widmete sich wieder seiner Zeitung und bemühte sich sichtlich, nicht hinzuhören. Ich hörte, wie der Arzt leise mit den drei jungen Leuten sprach. Nein, sie wollten nicht mit ihm mitkommen, sie wollten sofort wissen, wie es stand. Der Arzt sprach noch ein wenig leiser. Es war schwer zu verstehen, aber er sprach von inneren Blutungen, die er nicht mehr hatte stoppen können, und davon, dass die Zeit einfach zu knapp gewesen sei. Sie sahen ihn mit großen Augen an. Er sagte, dass es ihm leid täte. Der Dunkelhaarige bedankte sich bei dem Arzt, der daraufhin das Zimmer verließ. Die drei blieben stehen. Das Mädchen bemühte sich, ein Schluchzen zu unterdrücken. Der Dunkelhaarige hatte beim Aufstehen Feuerzeug und Zigarette fallen lassen und machte keine Anstalten, sie wieder aufzuheben. Der Blonde lief wieder zum Fenster und atmete in die Nacht hinaus. Der Mann verkroch sich tiefer in seine Zeitung.
Ich suchte den Blick des Mannes, um ihm zu signalisieren, dass mir die Angelegenheit ebenso unangenehm war wie ihm. Aber er erwiderte meine Blicke nicht. Das Mädchen hatte ihren Kampf mit den Schluchzern verloren. Der dünne Blonde stand regungslos neben dem Fenster und starrte die Wand an. Er gab kein Geräusch von sich, während ein ständiger Tränenstrom aus seinen Augen floss und von seinen Wangen auf den Fußboden tropfte. Der Dunkelhaarige behielt die Beherrschung. Er nahm das Mädchen in den Arm, das nun hemmungslos weinte.
Ich fragte mich, ob sie vielleicht die Freundin des Toten war. Oder seine Frau oder Tochter. Vielleicht war der Dunkelhaarige ihr Bruder. Ich fragte mich, ob er tatsächlich so beherrscht war, wie es schien und ob der Blonde verantwortlich für den Tod des Betrauerten war. Während ich nachdachte, wurde mir bewusst, dass ich die Gruppe die ganze Zeit anstarrte. Verschämt drehte ich meinen Kopf zur Seite und blickte zum Fenster. Draußen war es dunkel, und das einzige, was im Fenster zu sehen war, war der seitenverkehrte Warteraum. Mein Spiegelbild fixierte mich mit seinem leeren Blick.
Ich schloss meine Augen. Von Zeit zu Zeit zeigte mir ein Schluchzen, dass die drei jungen Leute immer noch da waren. Ich dachte nach. Über den Tod. Über den Toten. Ich fragte mich, ob er ein guter Mensch gewesen war. Es hatte den Anschein, denn seine Freunde oder Verwandten waren offensichtlich tief betroffen. Ich überlegte, ob sich der Wert eines Lebens an der Anzahl der Trauernden nach dem Tod festmachen ließe. Es erschien mir logisch, und ich versuchte, eine Art Formel herzustellen, eine Proportionalität zwischen dem Wert eines Menschen und dem prozentualen Anteil seiner Bekannten, die wegen seines Todes weinten. Ich dachte darüber nach, wer wohl nach meinem Tod weinen würde. Erschrocken musste ich feststellen, dass mir niemand einfiel. Ich verwarf den Gedanken einer Proportionalität wieder und widmete mich anderen Gedanken. Ich überlegte, ob es den drei Trauernden helfen würde, wenn sie wüssten, dass in dem Moment, in dem ihr Freund/Verwandter ge-storben war, vielleicht nur ein Stockwerk über uns, ein neuer Mensch geboren worden war, der den Platz des Toten auf der Erde einnehmen würde. Aber ich bezweifelte, dass diese Überlegung den dreien in irgendeiner Weise Trost spenden konnte.
Ich öffnete meine Augen wieder. Die kleine Gruppe war inzwischen gegangen, ohne dass ich etwas bemerkt hatte. Ich war jetzt allein mit dem Mann mit der Zeitung. Er schien immer noch keineswegs interessiert, sich mir mitzuteilen. Die drückende Stille und das grelle Licht wurden mir unerträglich. Als ich es nicht mehr aushielt, sprang ich von meinem Stuhl auf und lief hinaus auf den Korridor. Der Mann mit der Zeitung zeigte nach wie vor keine Reaktion. Mir ging durch den Kopf, dass er seine Zeitung inzwischen schon mindestens viermal gelesen haben musste. Der Korridor war menschenleer und erstrahlte im gleichen unwirklichen Licht wie der Warteraum. Am einen Ende des Ganges befand sich der Fahrstuhl zum Empfangsbereich. Am anderen Ende war der Operationssaal, aus dem die Ärzte gekommen waren. Die Doppeltür stand einen Spalt weit offen. Ich bewegte mich darauf zu. Da niemand in der Nähe war, der es mir hätte verbieten können, betrat ich den OP ohne weiter darüber nachzudenken.
Ich stand in einem kleinen Vorraum mit einem Waschbecken und einigen Ärztekitteln, die an der Wand hingen. Der Raum war dunkel. Nur durch den Türspalt drang ein Lichtstrahl in den Vorraum und durch eine weitere Tür ein Stück weit in den OP hinein. Ich blickte angestrengt ins Dunkel des OP‘s. In der Mitte des Raumes, zwischen Monitoren und Tischen, auf denen wohl üblicherweise das Operationsbesteck lag, stand noch die Bahre. Unter dem darüber ausgebreiteten weißen Tuch erkannte ich die Form des toten Körpers. Ich betrat den OP und näherte mich der Bahre. Ich verharrte eine ganze Weile neben dem zugedeckten Toten. Dann schlug ich das Leichentuch zurück.
Der Tote war ein junger Mann im gleichen Alter wie die drei aus dem Wartezimmer. Er schien nach einem Unfall gestorben zu sein. Er hatte eine verkrustete Platzwunde über dem Auge und seine Nase schien gebrochen zu sein. Auf seiner Brust zeichneten sich deutlich die frischen Narben ab. Ich sah auf das friedliche Gesicht im Halbdunkel herab. Aber da war nichts, was meine Fragen hätte beantworten können. War er ein guter Mensch? War er die Trauer seiner Freunde wert gewesen? Ich wusste es nicht. Vorsichtig legte ich das Leichentuch wieder über meinen Körper und schritt zurück ins Licht.

 

Super Geschichte! <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">
Das Beste, was ich in den letzten Tagen hier gelesen habe!!! <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">
Wirklich - stimmt richtig nachdenklich, ist toll geschrieben und spannend erzählt! ;)

Ich hab überhaupt nichts auszusetzen. :rolleyes:

Griasle
stephy

die jetzt gleich "Rebecca" weiterliest...

 

Hallo Floydian,

ich muß dir einfach mal die Entwicklung meiner Gedanken so schildern, wie sie mir während des Lesens in den Sinn gekommen sind.
Am Anfang dachte ich zunächst: guter Stil, daß ist ja schon mal erfreulich. Dieser "gute Erzählstil" hat es mir dann ganz leicht gemacht, mit im Wartezimmer zu sitzen, die Leute zu beobachten und darüber nachzudenken, wer nach meinem Tod um mich weinen würde. Kurz vor Ende der Geschichte, ich sah, daß sie nur noch wenige Zeilen lang war, wurde ich etwas unruhig und bereitete mich schon seelisch auf eine Enttäuschung vor, denn eigentlich war ja im Sinne einer Aussage noch nichts Gravierendes geschehen. Ich fragte mich, wie du das mit den restlichen 3 oder 4 Zeilen wohl noch hinkriegen wolltest und rechnete irgendwie mit einem "Ende des ersten Kapitels". Dann kam dieser Schlußsatz. Wie soll ich es beschreiben, ohne mich allzu lächerlich zu machen. Ich habe erstarrt, mit offenem Mund und Glubschaugen auf den Computer und doch ins Leere gestarrt und sah bestimmt aus wie eine Idiotin. Ein Glück, daß das keiner gesehen hat.
Der letzte Satz ist einfach der Hammer und krempelt die ganze Geschichte schlagartig um. Alles erscheint in einem anderen Licht und gibt der Geschichte einen noch tieferen Sinn, als sie ohnehin schon hatte. Danke, Mann....
Heut hab ich scheinbar Glück bei den Geschichten, die ich mir aussuche. Ich glaub, ich hör jetzt lieber auf. Ich will das Schicksal nicht herausfordern, dazu ist das Risiko hier in letzter Zeit zu groß :rolleyes:


Gruß.....Ingrid

 

... ich hab mir den letzten Satz schon gedacht. Wirklich. Ehrlich. Ich wußte noch während des Lesens, daß sowas kommt... ;)
Was die Geschichte natürlich nicht weniger gut macht. Geschichten, wo der Erzähler an seiner eigenen Beerdigung dabei ist und seinem eigenen Sarg zusieht, wie er herabgelassen wird, liebe ich einfach. Dabei weiß ich gar nicht, warum... :rolleyes:

Griasle
stephy

 

Holla, erst der Text von Stephy und dann das hier - es geht mit der Qualität wieder aufwärts. :)

Obwohl ich mir dir Pointe fast gedacht habe, kam der letzte Satz gut - nach langer Zeit wieder ein gelungener Schluss, wenn auch nicht außergewöhnlich originell (erinnerte mich z.B. an den Film "The Sixth Sense").
Die Überlegungen des Erzählers waren aber sehr interessant.
Während des Lesens fragte ich mich, was die Motivation des Protagonisten war, den OP zu betreten - aber das wäre am Schluss ja geklärt.

Meine einzigen Kritikpunkte sind folgende Ungereimtheiten: Wenn der Protagonist der Tote ist, was soll dann dieser Satz:

Ich fragte mich, ob sie vielleicht die Freundin des Toten war. Oder seine Frau oder Tochter. Vielleicht war der Dunkelhaarige ihr Bruder.
Das müsste er ja wissen. Oder verlieren Tote ihr Gedächtnis? Wie erkennt er sich dann selber?
Und:
Mein Spiegelbild fixierte mich mit seinem leeren Blick.
Haben Geister Spiegelbilder?
Er ist doch für die anderen unsichtbar, oder?

 

Das ist mir beim Lesen gar nicht richtig aufgefallen. Aber Ben hat recht; die Sätze verwirren a bisserl. :rolleyes:

Trotzdem; die Geschichte ist wirklich super. Nicht nur stilistisch, sondern auch vom Inhalt her. <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">

Griasle
stephy

 

Hallo zusammen,

Dass der Erzähler seine (ex-)Freunde nicht erkennt, ist Absicht.

Und ob Geister Spiegelbilder haben oder nicht, weiß ich nicht. Immerhin ist er ja kein Vampir ;)
Aber es lohnt sich wohl kaum, darüber zu diskutieren.

Die Ähnlichkeit zu Sixth Sense ist mir auch schon aufgefallen, aber da war die Geschichte nun mal schon fertig (bis auf den Titel) ;) und außerdem...
Kunst ist die Fähigkeit, Ideen so zu klauen, dass es niemand merkt

:)

 

Erwischt!!! :D

Ne, gut erzählte Geschichte, ehrlich, aber das Ende hat mich schon ein wenig enttäuscht, weil es für mich völlig logisch war, nachdem ich "Sixth Sense" deutlich vor Augen hatte.
Das ist jetzt um Himmels Willen keine Kritik an deiner Kreativität! Eher am mir: Ich bin verdorben von Hollywood...

Dass er sich im Spiegel sah kam mir auch sehr merkwürdig vor, aber ich kenne mich ja auch nur mit Vampiren und Werwölfen aus - bei Toten reicht mein Wissen für keine klare Analyse.

Toller Einstand, weiter so!

 

Na ja, recht gesprächig sind sie ja nicht gerade, stimmt schon...

 

Dass der Erzähler seine (ex-)Freunde nicht erkennt, ist Absicht.

Hm, ja. Verrätst du uns, warum er seine Freunde nicht erkennt? Oder lässt du das absichtlich im Dunkeln?

 

Also diese Geschichte ist schon irgendwie perfide, aber gelungen umgesetzt.

Und überall sind ein paar Schlüsselwörter versteckt, die aber nicht unbedingt sofort auffallen, mir zumindest nicht. Ich kenne zwar "Sixth Sense", aber mich hat der Schluss trotzdem überrascht. Was das normal wirkende Geschehen angeht, so konnte ich mich darin gut wiederspiegeln. Wer saß nicht schon mal im Wartezimmer und machte sich über die anwesenden Gedanken, über deren Situation und die Eigene?

Was den philosophischen Aspekt angeht, so erfüllt die Geschichte genau meine Vorstellung von der Gestalt der Seele. Sie existiert nur durch Reflexion.

Ich überlegte, ob sich der Wert eines Lebens an der Anzahl der Trauernden nach dem Tod festmachen ließe.
Gedanken darüber, ob man in Erinnerung bleibt, wie man in diesen, durch vorherige Reflexionen (Gespäche, Emotionen, Erlebnisse mit anderen), weiter existiert.

Auch wenn mich jetzt keiner danach gefragt hat...

Kann man sich bei Toten überhaupt auskennen??? - Hm, ja. Verrätst du uns, warum er seine Freunde nicht erkennt? Oder lässt du das absichtlich im Dunkeln?
Also, wenn ihr Sixth Sense gesehen habt, dann kennt ihr doch den Schlüsselsatz "Die sehen nur was sie sehen wollen.". Dafür das man über den Tod nur fiktive Dinge schildern kann, ist diese Version auf alle Fälle gut gelungen. Ach und wenn jetzt jemand sagt: "In Sixth Sense hat er seine Frau aber erkannt, etc.", dann sage ich nur, "dies ist ja auch nicht Sixth Sense".

Fazit: <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">

Und für die ganz harten Kritiker:
Wer Wunder erwartet, der muss erstmal an Wunder glauben.

 

Verrätst du uns, warum er seine Freunde nicht erkennt? Oder lässt du das absichtlich im Dunkeln?

Es gibt keinen echten Grund, ich hatte einfach das Gefühl, dass der Erzähler möglichst wenig emotional und distanziert von den anderen sein sollte .
Wahrscheinlich weil er die Welt der Lebenden schon völlig hinter sich gelassen hat und keine Verbindung mehr zu den Menschen fühlt.
Das hab ich mir beim Schreiben zwar nicht überlegt, aber im nachhinein kling's logisch. :D

Was mache ich hier eigentlich??? Eigentlich kann ich es nicht leiden, wenn Leute ihre eigenen Werke interpretieren :eek:

 

Wow, ich finde die Geschihcte echt gelungen. Hab, als es zum letzten Abschnitt kam, schon fest damit gerechnet, dass der Tote der Mann hinter der Zeitung ist. Wahrscheinlich war ich deshalb doppelt überrascht. Kompliment!

 

Hab, als es zum letzten Abschnitt kam, schon fest damit gerechnet, dass der Tote der Mann hinter der Zeitung ist
Wow, das hat gesessen, endlich mal eine "Kritik" die mich zum Nachdenken bringt. Wäre aber nett wenn du mir erklären könntest wie du darauf kommst, denn so langsam zweifle ich an meinem Verstand. Oder meinst du ...
Die drei jungen Leute schienen von ihrer Umgebung keine Notiz zu nehmen.
Zur sog. Umgebung schien auch der Mann mit der Zeitung zu gehören. Der die ganze Zeit im Gegenzug keine Notiz von den anderen nahm. Finde ich schon bemerkenswert das dir soetwas auffällt Jessica. <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0"> Es besteht nämlich die Möglichkeit das auch dieser Nebendarsteller (Zeitungsleser) bereits Tod war. Vielleicht würde der Hauptprotagonist sich ja auch als nächstes eine Zeitung nehmen und diese X mal durchblättern bis in alle Ewigkeit. Wer weis vielleicht lesen sie in der Zeitung ja den Bericht ihres Todes, oder ihre Todesanzeige durch? Genial, diese Geschichte hat wirklich potenzial. Fällt sonst noch jemandem etwas auf?

 

Ich bin noch ganz neu hier im Forum und will den Mund deshalb nicht zu voll nehmen. Wie allen anderen auch hat mir die Geschichte richtig gut gefallen, sowohl vom Erzählstil als auch von der 'Überraschung' am Schluß her.
Ich habe aber auch einen kleinen Kritikpunkt: ich habe die Angewohnheit (und ich weiß nicht, ob das nur mir so geht), die letzten Zeilen eines Absatzes immer ziemlich schnell zu überfliegen. Dadurch hab ich das Wort *meinen* im letzten Satz gar nicht mitbekommen und hab mich dann gewundert, was denn nun die Aussage dieser Geschichte sein soll (klar wurde mir das erst durch die übrigen Kommentare). Die Pointe hätte (für meine Augen) etwas deutlicher sein müssen...

 

Hallo Floydian,

Daumen hoch für das Ende.
Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der, wenn er eine gute Geschichte liest, schon instinktiv mit einem schlechten Ende rechnet. Ist leider schon allzu oft vorgekommen, aber in diesem Falle war ich hinterher einfach erleichtert, glücklich, und hab laut los gelacht, weil ich mich so gefreut habe. :)

Ich überlegte, ob es den drei Trauernden helfen würde, wenn sie wüssten, dass in dem Moment, in dem ihr Freund/Verwandter ge-storben war, vielleicht nur ein Stockwerk über uns, ein neuer Mensch geboren worden war, der den Platz des Toten auf der Erde einnehmen würde.

Hast du hier die Silbentrennung eingeschaltet gehabt? Ich mein

ge-storben

Im Übrigen musste ich diesen Satz, ich glaube, 4 mal lesen. Doch das liegt wohl eher daran, dass ich diese Geschichte mit vollem Magen gelesen habe.

Ich überlegte, ob sich der Wert eines Lebens an der Anzahl der Trauernden nach dem Tod festmachen ließe.

Diesen Satz mag ich persönlich sehr gern. Da frage ich mich doch, wieviele Menschen zu meiner Beerdigng kommen würden.
Was würde ich denken, wenn ich anstelle deines Protagonisten wäre?
Vielleicht weiß ich irgendwann eine Antwort darauf. :)

Auf Wiedersehen!

 

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