Was aus der Tiefe kam
Es war eine düstere Novembernacht, in der ein heftiger Wind tobte und gegen die Flanken des Hauses schlug, es wie eine wollüstige Hure umarmte und zum stöhnen brachte. Der Hund hatte schon ein paar Mal angeschlagen, als er gegen Mitternacht endlich verstummte. Träge wälzte ich mich noch eine Weile hin und her, hörte das alte Haus leise ächzen und knarren und war gerade eingeschlafen, als ich spürte, dass ein schwacher Lichtschein ins Zimmer fiel. Es war einer jener Momente, da man verblüfft aufschreckte, träge die Augen öffnete und nichts weiter als gähnende Finsternis vorfand. Als wäre alles nur ein Traum gewesen, bedeutungslos und schwach, ohne jeden Sinn. Müde kroch ich noch tiefer unter die Decke, aber kaum hatte ich dies gemacht, da flackerte erneut ein leichter Lichtschimmer durch mein Fenster, so flüchtig und verstohlen, dass es mir ganz schummrig wurde.
Ich erwachte zur Gänze und schritt zum Fenster hin. Am Himmel grummelten finstere Wolken, riesige Eichen knieten vor der Urgewalt des Sturmes nieder und es schien so, als würde jeden Moment ein Wolkenbruch die Erde versenken, doch von dem mysteriösen Flackern, keine Spur. Es mussten Blitze sein, dachte ich und ging wieder zur Bett. Ich war vollkommen gerädert, fühlte mich so unendlich müde wie schon seit Wochen nicht mehr. Ein ungutes Gefühl war über mich gekommen, keine richtige Vorahnung, vielmehr eine zähe Unruhe dich mich seit einigen Wochen befallen hatte, als… als ich den Brief bekam.
„Lass es sein“, sagte jemand im Zimmer, es klang wie meine eigene Stimme, abgeschwächt zwar und völlig entfremdet, dennoch klang es wie die Meine. „Lass es sein, leg dich wieder ins Bett und alles wird gut. Bist Müde, das ist alles. Nur Müde und vielleicht ein wenig verängstigt. Das Wetter! Es ist das klamme Wetter das dir zu schaffen macht.“
Ja, das musste es sein, versuchte ich mir einzureden, doch als ich dem Fenster mein Rücken zuwand, spürte ich ein erneutes unerklärliches Flackern hinter mir und ich glaubte, ein leichtes Beben wahrzunehmen, von dem ich nicht wusste, ob es mein Zucken oder eine tatsächliche Erschütterung des Hauses war.
Erneut ging ich zum Fenster und wieder sah ich nichts. Der Hof war so verlassen wie zuvor und soweit mein Sichtfeld reichte, sah ich nur tiefgähnende Leere, doch die Dunkelheit war ein gefräßiges Ding, es nahm alles was es in die Finger bekam und lies es verschwinden, verleibte es sich ein, wie ein alter Illusionist der einen Menschen verschwinden lest, oder ein Tier, einen großen Gegenstand oder ein Ungeheuer?
Mir wurde klar, das meine Unruhe jetzt nur noch beruhigt werden konnte, in dem ich das Haus erkundete und mich versicherte, dass alles eine Einbildung sei.
Ich schlüpfte in meine Hauspantoffeln und zog mir etwas über, dann ging ich aus dem Zimmer, in den oberen Treppengang. Hier gab es nur ein kleines Fenster, das selbst kaum Licht am Tage einlas gewährte, darum ging ich ohne umschweife nach unten. Die alten Dielen ächzten lauter als es das ganze Haus vermochte und im Flur angekommen, war ich mir sicher, alles nur geträumt zu haben. Dennoch wollte ich Gewissheit und so lief ich ins Kaminzimmer, ohne zu wissen was ich eigentlich suchte. Vollkommende Stille und eine fast gleichwertige Leere empfingen mich. Ich lebte seit meiner Jugend allein hier, in diesem alten Gemäuer, ich war es gewohnt, das mich eine solide Leere umgab, ich kriegte nur selten Besuch und selbst der Postbote kam nur einmal die Woche hier herauf, doch war es niemals so ruhig gewesen wie jetzt. Das Haus lebte, so wie alte Häuser immer in gewisser weise lebten. Sie knarrten und stöhnten und ächzten, als sangen sie vor sich hin, völlig egal wie Stürmisch es draußen auch sein mochte, kein Frieden auf Erden konnte in solches Haus zum schweigen bringen. Unmöglich und doch…war es im Moment stiller als in einem eingebetteten Sarg.
Unruhig ging ich in das Gästezimmer, das ebenso leer schien und dann in die Küche, von der ich wusste, dass bei dem Wetter, das sich draußen zu entwickeln begann, zumindest vom Hund heimgesucht wurde. Und so war ich auch nicht weiter überrascht, ihn dort vorzufinden, dennoch überkam mich ein eisiger Schauer, als ich den Zustand meines Hundes sah. Der Mischling, der seit unzähligen Jahren mein treuester Freund war, kniete in einer Ecke des Zimmers und starte mit hundischen Entsetzen auf den Boden zu meinen Füssen. Er zitterte am ganzen Leib, als stünde er in der bittersten Kälte und wimmerte leise und wehleidig vor sich hin. Erschüttert von dieser Unergründlichkeit, versuchte ich ihn in den Arm zu nehmen, jedoch sollte es dazu nicht kommen, denn zugleich fiel mein Blick auf ein Glas Wasser. Es war nicht das Glas oder sein Inhalt, dass mich die Stirn runzeln und in meiner Bewegung innehalten lies, sondern die leichten Wellen die sich dort abzeichneten, als fielen winzig kleine Wassertropfen hinein oder, und diese Vermutung lies mich plötzlich erschaudern, als bebte die Erde.
Aus irgendeinem mir unempfindlichen Grund, wusste ich, dass dies etwas schlechtes bedeutete. Aber welch wahrer Schrecken sich dahinter verbarg, wollte mir nicht einfallen. Und so entschied ich, die Sache zu vergessen und redete mir ein, dass das Unwetter mir so zusetzte. Ich versuchte meinen Geist zu beruhigen, ihn mit kühnen Worten zu beschwichtigen. „Es ist das Wetter, alter Angsthase, die Kälte in deinen rheumatösen Knochen, die dir zu schaffen macht.“ Ein gewisses Unbehagen blieb dennoch. Wenn hatte ich das letzte Mal Selbstgespräche geführt? Wurde ich von meiner Einsiedlerei langsam Verrückt? Paranoid?
Ich ging zum Spülbecken, dort hatte ich eine halbvolle Flasche Scotch der so fürchterlich schmeckte, das ich ihn zum reinigen benutze, und trank einen großen Schluck direkt aus der Flasche. Das Zeug war wirklich Abscheulich, aber die Wärme spülte sich durch die Windungen meiner Gedärme, breitete sich aus und betäubte mein aufgewühltes Empfinden ein wenig, worauf ich einen weiteren tiefen Zug aus der Flasche nahm.
Halb betäubt ging ich wieder in denn Flur, als mein Blick in das offenstehende Arbeitszimmer fiel und ich erinnerte mich wieder an die sonderbaren Lichterscheinungen, von denen ich langsam glaubte, mir einreden zu können, dass sie nichts weiter als eine vom Unwetter hervorgerufene Täuschung waren. Dennoch machte ich einige Schritte ins Büro und betrachtete das Zimmer zum ersten Mal seit Monaten wieder, mit einem distanzierten Blick. Mir fiel sofort die Unordnung auf, die den ganzen Raum einnahm. Meine schlampige Art hatte in den letzen Wochen ein erdrückendes Übermaß erlangt und schockiert von meiner schlurrigen Blindheit meinem Umfeldes wegen, blickte ich mich jetzt genauer um.
Aus der Bücherwand waren unzählige Bücher entfernt worden, diese lagen nun im ganzen Zimmer verstreut. Landkarten, Briefe und Zeitungsausschnitte reiten sich aneinander und bedeckten denn Rest des Zimmers. Nur der Schreibtisch wirkte leer und aufgeräumt, wenngleich dass auch in der Dunkelheit täuschen mochte.
Mein Tagebuch, gleichzeitig auch das Buch meiner unzähligen absonderlichen Aufzeichnungen und Notizen, sowie ein schwarzer Monolith und ein äußerst sonderbarer Brief meines guten Freundes Titus, lagen darauf und soweit ich sah, nichts weiter. Die Erinnerung an die im Brief geschriebenen Worte, führte dazu, dass meine Hand urplötzlich zum Lichtschalter glitt. Doch bis auf ein leises Klicken ohne sichtbare Reaktionen, geschah gar nichts. Dennoch wagte ich es vorsichtig durch das Chaos zu schreiten und mit belegtem Blick starrte ich jenes schwarze kugelartige Ding an, dass mir vor drei Wochen geschickt wurde.
Der schwarze Monolith strahlte in der Dunkelheit etwas Böses und Unheilvolles aus. Es mochte am Alkohol liegen, der sich immer mehr durch meine Sinne fraß, doch ich glaubte eine dunkle Heliusphäre um den Monolithen zu sehen, wie eine Aura des Schreckens, die aus sich heraus Leuchtete ohne dabei Farbe zu bekennen oder gar ein Licht zu spenden, das die Dunkelheit in all ihrer Grausamkeit abschwächte.
„Verrückter alter Narr“, sagte ich mir und stellte mit entsetzen fest, das meine Stimme nun vollends wie die eines Fremden klang. Ich ermahnte mich, in dieser Nacht kein einziges Wort mehr zu sagen, da in meinen Worten keinerlei Beschwichtigung lag, sondern nur Angst. Unheilvolle, unergründliche Angst und überraschte mich selbst, als ich sagte: „Was ist das?“
Ich spürte ein sanftes Erschüttern. Glaubte zumindest es zu spüren und mir nicht einzureden. Vorsichtig ging ich durch denn Raum, direkt auf den Monolithen zu, der wie eine Masse aus zähflüssigen Albträumen, auf meinem Schreibtisch lag und hatte den Raum nur halb durchquert, als plötzlich etwas Unerklärliches geschah und ich in meiner Bewegung erstarrte. Aus heiterem Himmel, drang ein Donnern vom Boden aus und dann erzitterte das ganze Haus, wie bei einem Erdbeben und ich musste mit dem Gleichgewicht kämpfen. Das Licht der Lampe flackerte wild, als säße ihr Leuchtelement locker, Staub fiel von der Decke und dann war es vorbei, doch in meinem tiefsten Innern spürte ich das Beben noch immer und mehr noch. Schlagartig wurde mir bewusst was los war. Es war etwas, an das ich nie zu träumen gewagt hätte. Im Gegenteil, ich hatte es mit einem lächelnden Wink von mir geschoben, wie etwas Unnahbares, das so weit und fern allen Verstandes lag, dass man allein den Gedanken an jene eventuelle Nichtigkeit von sich schob.
Aber jetzt dämmerte es mir. Mann hatte mich eines Besseren belehrt. Sie hatten mich gefunden. Es gab sie tatsächlich und nun waren sie da!
Doch lasst mich von jenen sonderbaren Ereignissen berichten, die mein tiefstes Inneres so grausam erschütterten.
Es begann damit, dass ich vor drei Wochen ein kleines Packet bekam. Deren Inhalt jener erwähnte Monolith war und der ebenso erwähnte beängstigende Brief, den ich Wort wörtlich wiedergeben will.
Mein verehrter Freund Bartholomew,
ich würde gerne sagen, dass es mir eine Freude ist, mich bei dir zu melden, doch ist mein Anliegen von außerordentlicher Furcht begleitet und zu dem muss ich dich um einen großen Gefallen bitten, der auch Gefahren mit sich birgt.
Sicher weißt du noch von meiner Hingabe zum Okkulten, insbesondere der Aufklärung und Recherche jener großen Alten, von dem mächtigen Cthulhu und seines Gleichen, den unsagbaren Göttern, die vor Anbeginn der Zeit und vor allem und allen auf unserer Erde wanderten und alles Gute vernichteten.
Es mag dich vielleicht wundern, oder auch nicht, dass meine Arbeiten Früchte tragen, von denen selbst ich nicht wage, sie richtig abzuschätzen. Denn allein der Gedanke, welch titanischen Mächte wir geweckt haben könnten, ist unvorstellbar. Ich wage sogar zu behaupten, dass selbst der vom Wahnsinn heimgesuchte Schreiber des Necronomicon selbst, vor Angst gestorben wäre, hätte er das ganze Ausmaß seiner Arbeit richtig gedeutet.
Soweit ich weiß, beziehen sich deine Arbeiten ja auch zu diesem Thema, weshalb ich davon ausgehe, dass du mich nicht für verrückt hältst, wenn ich dir erzähle, dass die kosmische Kugel, die ich dir mitliefere, ein Ei der fürchterlichen Knechtschaft des urgroßen Cthulhu selbst ist. Viele sonderbare Dinge sind schon mit diesem Ei einher gegangen und ebenso viele sonderbare Todesfälle oder mysteriöse Verschwinden. Und eben darum geht es. Ich muss die Kugel für kurze Zeit loswerden, um meinen Kopf freizukriegen. Nichts und Niemand darf sie zerstören oder in die Hände bekommen. Ich brauche etwas Zeit und Ruhe, heftige Beben erschüttern mein Innerstes und diese Beben werden immer schlagartiger und extremer. Durch meine gute Kombinationsgabe habe ich die Schlussfolgerung gezogen, dass jene grausamen Urgewalten sich unter der Erde befinden und sich mittels Telepathie verständigen. Ich hege die Vermutung, dass auch das Ding in dem Ei, auf die gleiche Weise kommuniziert und seine Eltern?, zur Hilfe ruft. Laut meinen Studien geht hervor, dass seine unzähligen Vorbesitzer, immer nach mehreren Wochen, teils auch Monaten, verschwanden. Ich habe denn schlechtesten Fall bedacht und bin zuversichtlich, dass dir nichts geschehen mag, solltest du sie drei Wochen verwahren. Doch es mag sein, das ich mich verschätzt habe und so muss ich dich eindringlich warnen. Falls du sonderbare Beben oder Erschütterungen spürst, so tue sie nicht als belanglos ab, sondern als Zeichen, mir die Kugel schnellstmöglich zurück zu schicken.
Es tut mir unendlich leid, dich um diesen Gefallen zu bitten. Nur ungern gebe ich die Kugel ab, doch es geht nicht anders. Ich danke dir vielmals und verspreche dir, mich sobald es Ruhiger ist, wieder bei der zu melden.
Mit freundlichen Grüßen, dein Freund,
Titus
Ich muss leider gestehen, dass obwohl wir seit ewigen Zeiten gute Freunde waren, ich kaum glauben konnte was mir da berichtet wurde. Mir waren Alhazreds Arbeiten im Necronomicon wohl bekannt, zumindest hatte ich einen Teil jenes Originals gelesen, das an Wahnsinn mit nichts zu vergleichen war, und schon nach den ersten Seiten war mir klar geworden, das ich entweder alles wieder vergessen musste oder auf eben die gleiche Weise dem Wahnsinn verfallen würde, so wie es mein guter Freund, der Okkultist tat. Ich glaubte ihm nicht. Dennoch sah ich es als meine Pflicht an, jenen Monolithen drei Wochen zu verwahren und ihn dann wieder seinem Besitzer zurück zu schicken. Aber dieser Tag sollte erst in vier Tagen anstehen und nun...
Nein, es muss Einbildung sein, ich kann es nicht als eine Wissenschaft abtun, auch wenn ich mich mit jenen fantastischen Welten, ferner und unaussprechlicher Sphären des Sagentum beschäftige.
Doch all mein Wissen, all mein Glaube, sollte in diesem Moment auf eine harte Probe gestellt werden. Denn jetzt bebte das ganze Haus bis hin zu seinen Fundamenten.
Das Zimmer vibrierte, ein spinnenartiges Netz aus Rissen, zeichnete sich am Boden ab und von der Decke fielen dicke Putzbrocken. Die Deckenlampe schwang wild umher und flackerte unaufhörlich. Der Hund bellte und jaulte in der Küche wie verrückt und ich hörte, wie er gegen die Tür sprang. Alles verschwamm vor meinen Augen, ich taumelte durchs Zimmer, ersinnte mich an den Notfallplan bei einem Erdbeben und sprang unter den Türrahmen, wo ich mich torkelnd festhielt. Das ganze Haus war jetzt ein Vulkan der kurz vorm zerplatzen war. Der Boden meines Arbeitszimmers verformte sich regelrecht zu einer grässlichen Fratze. Holzbohlen splitterten in den Raum hinein, sprühten winzige Holznadeln durch die Luft, die wie Staub umherschwebten. Ein gewaltiges Stöhnen drang herauf, gefolgt von einem weiteren heftigen Beben und plötzlich explodierte der Boden in mitten meines Büros, Holz und Beton splitterten bis an die Decke und dann gähnte eine riesige Öffnung im Boden. Und was dann kam, hätte mich leicht töten können. Ich wäre vielleicht vor Angst gestorben.
Aus der klaffenden Wunde am Boden kroch etwas hervor. Etwas schwarzes, Lebendiges.
Mir verschlug es die Sprache und meine Augen weiten sich, bis meine Augen nach vorne Traten, als könnten sie jeden Moment zerplatzen und Eiter durch die Luft verspritzen. Was ich dort sah…oh mein Gott, oh mein Gott der du bist im Himmel, geheiligt sei dein Name und führe mich nicht in Versuchung, zu glauben was ich dort sehe...den mein Geist ist schwach und ich glaube den Verstand zu verlieren.
Was sich aus den Tiefen unter meines Hauses hervorwand, war eine zyklopische, widerwärtige und abscheuliche Kreatur von solcher Abartigkeit, dass ich zu kalten Stein erstarrte. Was ich sah, war schleimig, wie giftiger Eiter, schwarz wie Chemit und übelriechender als alles was ich kannte. Aber mit welch wahnsinnigen Worten müsste ich jenes Wesen beschreiben, dass sich dort, wie ein mit Tentakeln versetzter Egel, aus dem Boden meines Arbeitszimmers wand und mit einer seiner gewaltigen glitschigen Tentakel, nach der Kugel griff, sie mit schleimigen Griff packte, sich einverleibte und sich dann zu mir wand?
Wie betäubt nahm ich diese halb amorphe Szenerie wahr und dann hörte ich merkwürdige Laute, wie die einer uralten Sprache, deren Worte ich nicht verstand, deren Laute mir aber bekannt vorkamen.
„Ce´haiie ep-ngh fl´hure G´harne no´ch Cthulhu.”
Ich glaubte zu sehen, dass das Ding mit mir sprach, als mir bewusst wurde, dass es tatsächlich Telepathie war. Und mit den Worten kamen groteske und verabscheuungswürdige Bilder auf, die ich nicht wiedergeben mag. Nur soviel sei gesagt, danach verlor ich fast den Verstand und für kurze Zeit wandelte ich zwischen Wahnsinn und Sinnlosigkeit. Ich schrie, kreischte und taumelte zurück, fiel zu Boden, wo ich mir den Kopf anstieß und gnädiger Weise in eine undurchdringliche Dunkelheit versank.
Ich danke Jesus Christus unseren Herrn für diese kleine Flucht, in die Bewusstseinslosigkeit.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, war ich allein. Das Ding, denn so muss man es wohl nennen, war fort. Und obwohl das Loch im Boden noch immer aufklaffte, so wagte ich es nicht, hineinzuschauen. Denn die Bilder jener Menschen die einst von diesem Wesen entführt wurden, lagen mir wie ein Filter vor den Augen.
Das Ei war verschwunden und ebenso mein Hund. Ich wage nicht zu vermuten, wo er sich jetzt befindet, ich hoffe nur, dass er entkommen war, auch wenn ich mir nicht erklären kann wie, denn die Türen zur Küche waren noch immer verschlossen.
Mein Hobby, das Okkulte, gab ich auf, wie auch das Haus in dem ich seit meiner Kindheit lebte. Ich hätte nie wieder ein Auge hinter diesen Wänden schließen können.
Ich zog in die Stadt und auch hörte ich nie wieder etwas von meinem Freund dem Okkultisten. Und wie ist es mir seit dem ergangen?
Nun, ich warte auf jenen Tag, da sie wieder kommen werden.
Und ich weis, dass dieser Tag schon sehr bald kommen wird, denn in den Visionen, die mir jene unsagbare Gottheit übermittelt hatte, habe ich den Untergang der Welt gesehen und ich glaube jedem dieser Bilder.
Lebt wohl, solange ihr noch könnt.