Hallo Rainer!
Vor einer ganzen Weile schon hab ich deine Geschichte gefunden und mir Gedanken dazu gemacht.
Ich bin zwar noch nicht durch, aber als ich heute die Kommentare las, die du bereits bekommen hast…
Nun, du spielst anscheinend in einer anderen Liga, da spare ich mir den Rest zu kommentieren. Ich denke, nach den Worten von Hannibal und Tserk wirst du an der Geschichte nichts mehr ändern.
Ich fand sie gar nicht so schlecht, aber ich bin ja kein Kritiker, sondern Leser.
Rainer schrieb:
aufsperrte, die rundbögige Tür aufstieß und in den Leib des Hauses trat, fühlte
rundbogige
„Der Leib des Hauses“ klingt komisch.
Rainer schrieb:
„Gute Erinnerungen, hoffe ich“, sagte Nolan kurz angebunden. Er war kein Mann großer Worte
Wenn er kein Mann großer Worte ist, dann hätte er „aha“ gesagt oder etwas geknurrt, gemurmelt. Der Satz, den er sagt, erscheint mir nicht kurz angebunden.
Rainer schrieb:
Die Erinnerung bleibt. Sie krallt sich im Herzen fest und lässt es nie wieder los, egal, wie weh es tut.
Der Wechsel ins Präsens ist mMn nicht korrekt an der Stelle.
Rainer schrieb:
Nur mit dem Unterschied, dass es jetzt wie abgestorben da lag,
„Ausgestorben“ würde mir hier besser gefallen.
Rainer schrieb:
während es früher in der Blüte seines Lebens gestanden
Das Haus? Willst du suggerieren, dass es lebt?
Rainer schrieb:
Nolan sprach ihr noch geschäftsmäßig sein tiefstes Beileid aus und ging.
Ich denke, das wird er als höflicher Mensch gleich getan haben, als sie sich getroffen haben, meinst du nicht?
Rainer schrieb:
Sie fröstelte, denn als […] losgelöst und befreit von aller irdischen Qual…
Sie fröstelt und ist losgelöst von irdischer Qual?
Ich glaube, ich weiß, was du sagen willst, aber für meinen Geschmack ist das dann unglücklich ausgedrückt.
Rainer schrieb:
. Der Band war mit vielen Illustrationen versehen, die auf beängstigende Weise real anmuteten, wiewohl sie so manche Wesenheiten zeigten, die es auf Erden unmöglich geben könnte.
Jetzt wird es spannend. Dann sehe ich Ungereimtheiten nicht mehr, dann lese ich nur noch. Ich meld mich also nur dann, wenn ich ganz rabiat aus dem Lesefluss herausgeschubst werde…
Rainer schrieb:
Blake fuhr in die Stadt und sie nutzte die Gelegenheit, sich noch einmal im Salon umzusehen. Das Glas mit dem Likör war verschwunden. Sie würde den Hausbesorger später darauf ansprechen.
Es war Dudognon, ein Cognac. Cognac aber ist kein Likör sondern ein Weinbrand.
Rainer schrieb:
Die Menschheitsgeschichte ist voll von Berichten über Menschen, die sich scheinbar in Luft aufgelöst haben oder deren Spuren im Nichts versanden […] Eine befriedigende Antwort auf das Rätsel wurde nie gefunden und es scheint, dass es auch niemals eine geben wird.
Unvorstellbar, dass man da so viele Menschen verschwunden weiß und nicht nachforscht. Wenn die Feuerwehr mit leichter Schutzkleidung nichts ausrichten kann, kommt schweres Gerät. Irgendwann wird die Regierung hellhörig und schickt Militär.
Der Zeitungsausschnitt klingt irgendwie nicht glaubwürdig.
Rainer schrieb:
und fing dann mit der Suche nach Aufzeichnungen oder Fragmenten ihres Vaters an.
Fragmente des Vaters?
Du gestattest, dass ich ein wenig grinse?

Jetzt bin ich draus aus der Geschichte. Nun fallen mir wieder mehr Ungereimtheiten auf.
Rainer schrieb:
und wühlte sich frustriert durch eine Kiste mit Spielwaren.
Spielwaren sind neu und im Geschäft. Wenn Kinder die zwischen gehabt hatten, würde ich eher Spielzeug sagen.
Rainer schrieb:
Das Glas mit dem Cognac im Salon hätte auch von Blake stammen können. Oder es hatte dort seit Wochen gestanden.
Sie hat den Geruch erkannt. Der aber verfliegt mit der Zeit. Nix wochenlang gestanden.
Rainer schrieb:
Das Licht traf auf eine entsetzliche Fratze, die nur eine Armlänge entfernt sie anblickte.
Das klingt sonderbar. Kannst du den Satz irgendwie umstellen?
Rainer schrieb:
Antlitz und aus einem riesigen Maul windete sich eine ekelhaft lange, vorne zugespitzte Zunge wie eine Schlange.
wand sich
Rainer schrieb:
, Gewichte wegzuschieben, die imaginär waren. Sie richtete sich auf und verspürte stechenden Schmerz am Hinterkopf. Leise stöhnte sie und stützte sich mit den Armen auf der Matratze ab, um besser sitzen zu können.
Die Tür zu ihrem Zimmer ging auf und Blake sowie ein ihr Unbekannter traten ein.
„Sieh an!“, rief der Hausbedienstete. „Schneewittchen ist erwacht.“
Ihr Blick wechselte zwischen den beiden Männern. Sie war doch eben noch im Keller gewesen und hatte den Stollen erkundet. Dann war es plötzlich dunkel geworden und sie war in ihrem Bett erwacht. „Wer sind Sie?“
Hm.
Zuerst traust du mir zu, dass ich den Szenenwechsel von alleine kapiere, denn du schreibst einfach an anderer Stelle weiter.
Dann, gleich danach, erklärst du mich für blöd, indem du ausführst, dass Julia mittlerweile in ihr Bett gekommen ist.
Ich denke, du solltest dich entscheiden, ob du auf die Intelligenz des Lesers vertraust, oder ob du den Übergang von einer Szene zur nächsten beschreiben willst.
Beides hintereinander verärgert mich etwas. Tschuldigung, ich kann nix dafür… ich empfinde so.
Rainer schrieb:
„Beruhigen Sie sich, bitte. Hoher Pulsdruck ist gar nicht gut für Ihre Gesundheit.“
Pulsdruck ist unprofessionell. So spricht kein Arzt. Hohen Blutdruck gibt es. Beim Puls spricht man von beschleunigt.
Rainer schrieb:
Oder dass ein Patient mal eine entsprechende Bemerkung fallen hätte lassen?“
eine Bemerkung hätte fallen lassen.
Rainer schrieb:
Ihre Hand blieb einen Augenblick wie paralysiert in der Luft stehen. Die Lade war leer. Ihr Blick wanderte zu Blake. Bildete sie sich das nur ein oder konnte er nur mühsam eine herzhafte Lachsalve unterdrücken?
Vorsicht! Übertreibe nicht!
Der lächelt verschmitzt oder grinst hämisch… oder versucht, Lächeln oder Grinsen zu verstecken. Lachsalve? Nein, nicht in der Situation. Blake fällt nicht so aus der Rolle.
Rainer schrieb:
Zum ersten Mal wirkte er verärgert und sich fühlte einen Stich im Herzen: Was, wenn sie ihn doch unschuldig verdächtigte?
und sie fühlte
…passiert mir auch, wenn die Geschichte schneller purzelt, als ich schreiben kann.
Rainer schrieb:
Wie ein begossener und verhöhnter Pudel stand sie da und dachte: „Ganz alleine nicht. Aber zu zweit würde es wohl gehen.“
Julia nickte und gab sich reumütig. „Sie haben ja Recht! Ich bin … ich weiß auch nicht. Der ganze Stress hat mir aufs Gemüt geschlagen.“
Das hört sich an, als wären es zwei Personen.
Wenn du das ändern könntest… Julia besinnt sich und gibt zu, überreizt zu sein um später alleine nachzuforschen? Das könnte ich eher glauben.
Rainer schrieb:
Tatsächlich schien seine Anspannung nachzulassen und er lächelte. „Aber natürlich, gerne!“
Er schloss zu ihr auf und blieb stehen.
„schloss zu ihr auf“ taucht zu häufig auf. Wortwiederholungen vermeiden.
Den folgenden Abschnitt verstehe ich nun gar nicht. Ich kann mir den Handlungsablauf nicht vorstellen. Ich spare mir mal das „Qoute“, damit ich meine Überlegungen direkt in den Text schreiben kann. Ich hoffe, das ist in Ordnung und verstößt nicht gegen Gepflogenheiten.
„Schlafen Sie ein, zwei Tage und danach fühlen Sie sich wieder frisch und werden die Dinge viel klarer sehen“, sagte Muldoon und schob sich an ihr vorbei. Blake folgte ihnen die Treppe hoch.
-- Muldoon vorne, Julia Mitte und Blake am Schluss.
Am Treppenabsatz
-- wo kommt der her? War vorher nicht da.
blieb sie stehen und blickte noch einmal zurück. Sie wartete, ob Blake an ihr vorbeigehen würde. Doch er schien Ihr das Eingeständnis nicht abzunehmen und wachsam zu bleiben.
-- Wachsam bleiben. Wichtig für nachher! An der Stelle stell ich mir vor, Julia dreht dem Arzt den Rücken zu und hat Blake vor sich.
Um ihn zu beruhigen sagte sie: „Es tut mir Leid, dass ich so ein Narr
-- Närrin
war und gemeine Dinge gesagt habe. Machen Sie mir trotzdem eine Kanne Tee?“
-- Süß! Das gefällt mir! Doch, echt! Das find ich gelungen.
Tatsächlich schien seine Anspannung nachzulassen und er lächelte. „Aber natürlich, gerne!“
Er schloss zu ihr auf und blieb stehen.
„Ich werde dann ein Rezept –“, begann Muldoon und zog so Blakes Aufmerksamkeit auf sich. Julia nützte das Überraschungsmoment und stieß mit beiden Händen den weitaus schwereren Blake von hinten,
-- Der Mann ist misstrauisch! (Wachsam bleiben) Der lässt sie nicht aus den Augen! Nein, die Ablenkung ist nicht so gravierend. Glaube ich einfach nicht. Mittlerweile muss er neben ihr stehen. Oder immer noch vor ihr.
sodass er gegen Muldoon prallte und diesen unter sich begrub.
-- Er stand hinter ihr? Nanu? Abgesehen davon: Starkes Mädchen!
Rasch zog sie die Tür zu
-- Was? Welche Tür? Ok, ich hab dir geglaubt, dass da ein Treppenabsatz ist, den du vorher nicht erwähnt hast. Dann aber ist die Tür noch eine ganze Strecke weiter oben. Die muss Julia erst einmal erreichen, bevor die beiden sich wieder aufgerappelt haben.
und klemmte den Stiel eines Besens, der neben der Tür gestanden hatte und wohl zum Reinigen der Treppe benutzt worden war,
-- Interessiert niemanden. Mann, die kämpfen da! Wen juckt das, wie der Besen dahin kam? Der iss da und gut iss.
unter die Klinke und stützte das andere Ende am Boden ab. Dabei agierte sie keine Sekunde zu früh, denn der Türgriff wurde bereits heftig nach unten gedrückt. Sie hatte ihre Kräfte doch etwas überschätzt: Ein paar Sekunden lang musste sie sich gegen die Wand stützen und durchatmen.
„Miss Fisher!“, rief Blake durch die Tür. „Lassen Sie diesen Unfug! Sie reden sich da nur etwas ein und machen sich selbst unglücklich damit!“
Julia ignorierte ihn und stieg nach unten.
-- Wie jetzt? Die ist gerade eben erst nach oben und den beiden entkommen, aus dem Keller geflüchtet, und jetzt…? Ja was? Macht sie die Tür wieder auf? Dann kommen die beiden raus. Gibt es einen anderen Weg nach unten? Dann muss sie erst hingehen.
Der Kasten
-- Öh… welcher Kasten? In der Geschichte taucht kein Kasten, keine Kiste auf.
hatte oben mehrere Zierknöpfe. Während sie nach geeigneten Seilen suchte, versuchten abwechselnd Blake und Muldoon an ihren Verstand zu appellieren. Sie fand ein Abschleppseil,
-- Ein Abschleppseil im Flur, in der Eingangshalle? Ja klar. Da wär ich auch drauf gekommen. *kopfschüttel*
OK, Ab hier (vielleicht schon viel früher) wäre jedes Wort von mir Lästerei, da das, was du geschrieben hast und das, was ich mir vorstelle, weit auseinanderklafft.
zog einen Schemel heran und schlang das Seil um alle Zierknöpfe. Dann stieg sie herunter, ging ein paar Schritte auf Distanz und begann vorsichtig zu ziehen.
-- Wozu der Schemel? Entschuldige, ich kann nicht erkennen, was du beim Schreiben denkst.
„Ihr Vater wäre entsetzt gewesen, wenn er Sie so erlebt hätte!“
Ihr Herz begann wie wild zu rasen und sie schrie Blake zu: „Lassen Sie Vater aus dem Spiel!“
Danach packte sie das Seil mit zitternden Händen und zog fester. Um noch mehr Gewicht reinlegen zu können, band sie das Seil um ihre Hüften. Endlich gelang es ihr, das Ungetüm zu fällen.
-- Na gut, ich hab nun kapiert, dass die beiden oben im Flur und Julia im Keller ist. Den Weg dahin hast du mir aber mit aller Gewalt verbaut. Julia will den Schrank wegzerren, das hab ich nun begriffen.
Blake ist ein strammer Bursche und schafft es nicht, den Schrank zur Seite zu zerren. Julia, ein schlankes Ding, das nur zwei Bretter entfernen muss, um den Stollen zu finden, schafft das?
Beim Aufprall wurde eine Staubfontäne aufgewirbelt, die ihr in die Nase stieg. Sie nieste, band das Seil ab, suchte nach der Taschenlampe und einer Verteidigungswaffe.
Derweil hatten sich Blake und Muldoon daran gemacht, die Kellertür aufzubrechen. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit. Sie steckte ein kleines Messer in die Gürtelschlaufe,
-- Wo war das denn? Hat sie echt Zeit so eine Waffe zu suchen?
verdeckte es durch ihr Shirt und entschied sich noch für die Spitzhacke, die ihr bereits gute Dienste erwiesen hatte und ihr zumindest das Gefühl gab, nicht völlig nackt zu sein, falls es zu einer Konfrontation kommen würde.
-- mMn zu viele Schachtelsätze. Aber das ist wohl Geschmacksache. Außerdem bin ich eh schon voreingenommen wegen meiner vielen Fragen.
Dann stieg sie in den Stollen.
Rainer schrieb:
„Hallo?“, rief sie und ging schneller, trotz der schweren Hacke.
Nanu? Vorher hat die Spitzhacke nicht gestört. Abgesehen davon… ich vermisse den Hinweis, dass sie die mitgenommen hat. Bin ich schon zu müde?
Rainer schrieb:
„Komm mir bloß nicht zu nahe“, warnte es Julia und fuchtelte
warnte Julia es
(Julia das Wesen, nicht das Wesen Julia.)
Rainer schrieb:
woraufhin sich mehrere andere Wesen zu ihr stellten
zu ihm
Das Wesen ist immer noch ein „es“
Rainer schrieb:
Eines leckte über ihre Wunde, was bei der Menschenfrau Übelkeit auslöste.
Über
seine
Menschenfrau? Och nö! Julia ist dein Prot! Mach daraus kein Neutrum! Sie ist das einzige, woran ich mich klammern kann. Nimm mir das nicht weg.
Rainer schrieb:
Rasch versteckte sie die Hand mit dem Messer hinter den Rücken.
hinter dem Rücken
oder
hinter ihrem Rücken