Was ist neu

Thema des Monats Was besser verschlossen geblieben wäre

Seniors
Beitritt
02.06.2001
Beiträge
3.655
Zuletzt bearbeitet:

Was besser verschlossen geblieben wäre

Diese zu Recht verrissene, gebissene, als Paria behandelte, verstoßene und mit einem Strafzettel für falsches Quaken belegte Geschichte wird voraussichtlich in der Reihe "Horror" im Verlag Hary (http://www.mohlberg-verlag.de/hary-frame.html) erscheinen.
Nicht weinen! Es war ja nur eine Geschichte.

 

Hallo Rainer!

Bin ich der Erste, verwundert mich ja ein wenig. Na denn:

Sechzehn Seiten, mein Bester, sechzehn Seiten gepflegte Langeweile. Ich sage gepflegte, denn der Stil ist wie gewohnt sicher, aber eben nur das. Sicher, routiniert, nix Neus vom alten Zeus!

Wie gesagt, in dem Vergleich hier würde die Story wohl noch über dem Durchschnitt liegen. Aber ich hatte etwas mehr Innovation erwartet, Rainer! Es ist alles so schrecklich bekannt, was du uns da erzählst. Es gibt nicht wirklich einen Grund, warum du das hier erzählst. Die Pointe ganz zum Schluss mag auch nicht wirklich überzeugen, das hatte ich mir dann schon fast gedacht.

Einzig der Dreh, dass es doch plötzlich die Guten sind, die da unten hausen, hat mir gefallen und war einigermaßen originell. Allerdings kannst du mir nicht daraufhin den Brief des Vaters erklären, oder?

Es sind auch Sachen wie diese hier:

...antwortete Julia wie aus der Pistole geschossen.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie noch keinen Bissen zu sich genommen hatte
,

die den Text zäh zu lesen machen. Das hat man tausende Male schon gelesen oder gehört, fällt dir wirklich nicht einige andere Wendungen dazu ein?!

Davon sind noch einige andere Stellen im Text, und wie gesagt, sie sind nicht förderlich, mir die Szenerie vorzustellen.
Wie hat der werte Kollege relysium treffend auf seine HP dazu geäußert: Wer sich in Klischees und Worthülsen flüchtet, ist denkfaul und zu bequem, sich eigenes auszudenken.


Auch wenn es sich jetzt nicht danach angehört hat, war die Story doch zumindest das, was man landläufig gediegene Unterhaltung nennt.

Schade allerdings, deine Interpretation der kleinen Tür war so gar nicht nach meinem Geschmack.

Nichts für ungut trotzdem, bis zum nächsten Male.

Viele Grüße von meiner Seite!

 

Tag, Hannibal!

Hanniball schrieb:
Bin ich der Erste, verwundert mich ja ein wenig.

Wie in der Schule: Da meldet sich auch niemand als Erster.

Sechzehn Seiten, mein Bester, sechzehn Seiten gepflegte Langeweile.

Tja, schade. Ich lese solche Geschichten übrigens sehr gerne, wo nicht gleich auf Seite 2 das Monster aus dem Schrank springt oder ein Serienmörder von seine Gourmet-Reise erzählt.

Aber ich hatte etwas mehr Innovation erwartet, Rainer! Es ist alles so schrecklich bekannt, was du uns da erzählst. Es gibt nicht wirklich einen Grund, warum du das hier erzählst. Die Pointe ganz zum Schluss mag auch nicht wirklich überzeugen, das hatte ich mir dann schon fast gedacht.

Na ja. Viele innovative Geschichte habe ich hier noch nicht gelesen. Es ist einfach schwierig, weil fast alles schon mal da war und jemand aufzeigt und sagt: "Das habe ich in einer James-Herbert-Geschichte vor 20 Jahren auch schon gelesen."

Einzig der Dreh, dass es doch plötzlich die Guten sind, die da unten hausen, hat mir gefallen und war einigermaßen originell. Allerdings kannst du mir nicht daraufhin den Brief des Vaters erklären, oder?

Hm. "Gut" sind die anderen Menschen nicht. Insofern passte die Warnung ihres Vaters. Die haben missliebige Personen einfach aus dem Weg geräumt. Das deckt sich nicht ganz mit meiner Vorstellung von "gut". :)

die den Text zäh zu lesen machen. Das hat man tausende Male schon gelesen oder gehört, fällt dir wirklich nicht einige andere Wendungen dazu ein?!

Du meinst etwas völlig Neues? Meist nicht. Ich weiß, das sind Klischees. Aber ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, Geschichten nur noch ohne beliebte Floskeln zu verwenden. Wie umschreibt man kreativ: "Ihr stellten sich vor Schreck die Nackenhaare auf"? Und das jedes Mal. Und vor allem: Wollen die Leser das?

Schade allerdings, deine Interpretation der kleinen Tür war so gar nicht nach meinem Geschmack.

Na, wer denkt sich auch solche Themen des Monats aus... :D

Gut. Schade, du hast die Story scheiße gefunden. Kann man wohl nicht ändern. Ich werde mich bemühen, mal eine zu schreiben, die du annähernd akzeptabel findest. ;)

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

 

da sie keinerlei Fremdsprachenkenntnisse besaß. Wieder griff sie das erstbeste Buch heraus und blätterte darin. Die Sprache war Französisch.
Jmd, der keinerlei Fremdsprachenkenntnisse besitzt, kann doch auch eine fremde Sprache nicht als Französisch einordnen?
"Ich habe nie zuvor einen Menschen gelesen, der mit solcher Leidenschaft las wie Mister Fisher", erklärte Blake.
ich auch nicht ;)

Hi Rainer,

du bist einfach zu schnell, sorry.

Zur Geschichte: Als Stammleser habe ich das Recht - nein, die Pflicht! - dich darauf hinzuweisen, dass diese Geschichte unter deinem bisherigen Niveau ist.

Der Brief ist zu lang, dafür, dass der Vater in Eile ist. Wenn er wirklich unter Zeitdruck wäre, würde er sich doch nicht mit so Formulierungen wie Abgrund blablabla aufhalten.

Was ich nicht verstanden habe: Die Mutter ist doch tot, oder? Sagt ja auch der Blake. Aber am Ende sagt die Julia, dass das Wesen, dass sie verletzt hat, ihre Mutter war?
Nebenbei, Jack und Julia sind doch Geschwister, wieso sagt sie "meine" und nicht "unsere" Mutter?

Also sorry, ich fands inhaltlich eher langweilig, und der Schreibstil, zwar gut, aber unter deinem Niveau.

Sorry.

Tserk!

 

Hallo, Tserk!

Tserk schrieb:
Jmd, der keinerlei Fremdsprachenkenntnisse besitzt, kann doch auch eine fremde Sprache nicht als Französisch einordnen?

Denke ich schon. Ich kann kein Wort Spanisch, aber denke, ich könnte es "erkennen". Vielleicht täusche ich mich aber auch.

du bist einfach zu schnell, sorry.

Ach, komm! Sag nicht, dass du noch was anderes zu tun hast, als meine Storys zu kommentieren.

Zur Geschichte: Als Stammleser habe ich das Recht - nein, die Pflicht! - dich darauf hinzuweisen, dass diese Geschichte unter deinem bisherigen Niveau ist.

Von welchem Niveau redest du? :D
Klar, kein Problem: Ehrliche Meinungen sind mir eine Freude!

Was ich nicht verstanden habe: Die Mutter ist doch tot, oder? Sagt ja auch der Blake. Aber am Ende sagt die Julia, dass das Wesen, dass sie verletzt hat, ihre Mutter war?

Ja - aber das hat sie erst von Blake erfahren.

Nebenbei, Jack und Julia sind doch Geschwister, wieso sagt sie "meine" und nicht "unsere" Mutter?

Weil sie davon ausgeht, dass nur sie die Tochter der Beziehung ihres Vaters zur Echsenfrau war.

Also sorry, ich fands inhaltlich eher langweilig, und der Schreibstil, zwar gut, aber unter deinem Niveau.

Hm. Ich muss gestehen, dass ich mich beim Stil an dem halten wollte, was man so liest. Soll ich jetzt doch zu "meinem" (schlechten) Stil zurückkehren?

Egal: Danke fürs Lesen, auch wenn es offensichtlich kein Vergnügen für dich war. Werde versuchen, es bei der nächsten Geschichte besser zu machen.

 

Denke ich schon. Ich kann kein Wort Spanisch, aber denke, ich könnte es "erkennen". Vielleicht täusche ich mich aber auch.
Hm. War wohl nur mein innerer Peant wg dem Wort "keinerlei". Ich tue mich z.B. manchmal damit schwer, Spanisch von Italienisch zu unterscheiden (geschriebenes)
Ja - aber das hat sie erst von Blake erfahren.
Mein Problem dabei ist: Wenn die Mutter schon lange tot ist, wie kann sie dann gerade eben von Julia verletzt worden sein?
Soll ich jetzt doch zu "meinem" (schlechten) Stil zurückkehren?
nur, wenn du den Klammerausdruck streichst ;)
Ach, komm! Sag nicht, dass du noch was anderes zu tun hast, als meine Storys zu kommentieren.
jetzt wo dus erwähnst ... irgendwann hatte ich glaub ich mal ein Leben.
Danke fürs Lesen, auch wenn es offensichtlich kein Vergnügen für dich war.
Vergnpgen nicht, aber auch keine Zeitverschwendung!

Zur anderen Geschichte, wg Widerspruch: Habe bemerkt, dass meine ganze Kritik ein einziger Widerspruch ist :confused:

Tserk!

 

TserkMein Problem dabei ist: Wenn die Mutter schon lange tot ist schrieb:
Ah! Jetzt verstehe ich: Sie hat natürlich ihre "menschliche" Mutter für ihre Mutter gehalten. Das Echsenwesen, ihre biologische Mutter, war es, die verletzt wurde.

jetzt wo dus erwähnst ... irgendwann hatte ich glaub ich mal ein Leben.

Das konnte ich ja nicht wissen...

Vergnpgen nicht, aber auch keine Zeitverschwendung!

Danke fnpr die Klrstellung!

Zur anderen Geschichte, wg Widerspruch: Habe bemerkt, dass meine ganze Kritik ein einziger Widerspruch ist :confused:

Ja, so lieben wir unsere Kritiker...

Ne, ist ja kein Problem, wenn dir die Story nicht gefällt. Und wenn mir zwei Leute nahelegen, den Stil zu ändern, gibt das zu denken. Beim nächsten Mal gibt´s wieder das Original.

 

Hallo Rainer!
Vor einer ganzen Weile schon hab ich deine Geschichte gefunden und mir Gedanken dazu gemacht.
Ich bin zwar noch nicht durch, aber als ich heute die Kommentare las, die du bereits bekommen hast…
Nun, du spielst anscheinend in einer anderen Liga, da spare ich mir den Rest zu kommentieren. Ich denke, nach den Worten von Hannibal und Tserk wirst du an der Geschichte nichts mehr ändern.
Ich fand sie gar nicht so schlecht, aber ich bin ja kein Kritiker, sondern Leser. ;)


Rainer schrieb:
aufsperrte, die rundbögige Tür aufstieß und in den Leib des Hauses trat, fühlte
rundbogige
„Der Leib des Hauses“ klingt komisch.

Rainer schrieb:
„Gute Erinnerungen, hoffe ich“, sagte Nolan kurz angebunden. Er war kein Mann großer Worte
Wenn er kein Mann großer Worte ist, dann hätte er „aha“ gesagt oder etwas geknurrt, gemurmelt. Der Satz, den er sagt, erscheint mir nicht kurz angebunden.

Rainer schrieb:
Die Erinnerung bleibt. Sie krallt sich im Herzen fest und lässt es nie wieder los, egal, wie weh es tut.
Der Wechsel ins Präsens ist mMn nicht korrekt an der Stelle.

Rainer schrieb:
Nur mit dem Unterschied, dass es jetzt wie abgestorben da lag,
„Ausgestorben“ würde mir hier besser gefallen.

Rainer schrieb:
während es früher in der Blüte seines Lebens gestanden
Das Haus? Willst du suggerieren, dass es lebt?

Rainer schrieb:
Nolan sprach ihr noch geschäftsmäßig sein tiefstes Beileid aus und ging.
Ich denke, das wird er als höflicher Mensch gleich getan haben, als sie sich getroffen haben, meinst du nicht?

Rainer schrieb:
Sie fröstelte, denn als […] losgelöst und befreit von aller irdischen Qual…
Sie fröstelt und ist losgelöst von irdischer Qual?
Ich glaube, ich weiß, was du sagen willst, aber für meinen Geschmack ist das dann unglücklich ausgedrückt.

Rainer schrieb:
. Der Band war mit vielen Illustrationen versehen, die auf beängstigende Weise real anmuteten, wiewohl sie so manche Wesenheiten zeigten, die es auf Erden unmöglich geben könnte.
Jetzt wird es spannend. Dann sehe ich Ungereimtheiten nicht mehr, dann lese ich nur noch. Ich meld mich also nur dann, wenn ich ganz rabiat aus dem Lesefluss herausgeschubst werde…


Rainer schrieb:
Blake fuhr in die Stadt und sie nutzte die Gelegenheit, sich noch einmal im Salon umzusehen. Das Glas mit dem Likör war verschwunden. Sie würde den Hausbesorger später darauf ansprechen.
Es war Dudognon, ein Cognac. Cognac aber ist kein Likör sondern ein Weinbrand.

Rainer schrieb:
Die Menschheitsgeschichte ist voll von Berichten über Menschen, die sich scheinbar in Luft aufgelöst haben oder deren Spuren im Nichts versanden […] Eine befriedigende Antwort auf das Rätsel wurde nie gefunden und es scheint, dass es auch niemals eine geben wird.
Unvorstellbar, dass man da so viele Menschen verschwunden weiß und nicht nachforscht. Wenn die Feuerwehr mit leichter Schutzkleidung nichts ausrichten kann, kommt schweres Gerät. Irgendwann wird die Regierung hellhörig und schickt Militär.
Der Zeitungsausschnitt klingt irgendwie nicht glaubwürdig.

Rainer schrieb:
und fing dann mit der Suche nach Aufzeichnungen oder Fragmenten ihres Vaters an.
Fragmente des Vaters?
Du gestattest, dass ich ein wenig grinse? ;)
Jetzt bin ich draus aus der Geschichte. Nun fallen mir wieder mehr Ungereimtheiten auf.

Rainer schrieb:
und wühlte sich frustriert durch eine Kiste mit Spielwaren.
Spielwaren sind neu und im Geschäft. Wenn Kinder die zwischen gehabt hatten, würde ich eher Spielzeug sagen.

Rainer schrieb:
Das Glas mit dem Cognac im Salon hätte auch von Blake stammen können. Oder es hatte dort seit Wochen gestanden.
Sie hat den Geruch erkannt. Der aber verfliegt mit der Zeit. Nix wochenlang gestanden.

Rainer schrieb:
Das Licht traf auf eine entsetzliche Fratze, die nur eine Armlänge entfernt sie anblickte.
Das klingt sonderbar. Kannst du den Satz irgendwie umstellen?

Rainer schrieb:
Antlitz und aus einem riesigen Maul windete sich eine ekelhaft lange, vorne zugespitzte Zunge wie eine Schlange.
wand sich

Rainer schrieb:
, Gewichte wegzuschieben, die imaginär waren. Sie richtete sich auf und verspürte stechenden Schmerz am Hinterkopf. Leise stöhnte sie und stützte sich mit den Armen auf der Matratze ab, um besser sitzen zu können.
Die Tür zu ihrem Zimmer ging auf und Blake sowie ein ihr Unbekannter traten ein.
„Sieh an!“, rief der Hausbedienstete. „Schneewittchen ist erwacht.“
Ihr Blick wechselte zwischen den beiden Männern. Sie war doch eben noch im Keller gewesen und hatte den Stollen erkundet. Dann war es plötzlich dunkel geworden und sie war in ihrem Bett erwacht. „Wer sind Sie?“
Hm.
Zuerst traust du mir zu, dass ich den Szenenwechsel von alleine kapiere, denn du schreibst einfach an anderer Stelle weiter.
Dann, gleich danach, erklärst du mich für blöd, indem du ausführst, dass Julia mittlerweile in ihr Bett gekommen ist.
Ich denke, du solltest dich entscheiden, ob du auf die Intelligenz des Lesers vertraust, oder ob du den Übergang von einer Szene zur nächsten beschreiben willst.
Beides hintereinander verärgert mich etwas. Tschuldigung, ich kann nix dafür… ich empfinde so.

Rainer schrieb:
„Beruhigen Sie sich, bitte. Hoher Pulsdruck ist gar nicht gut für Ihre Gesundheit.“
Pulsdruck ist unprofessionell. So spricht kein Arzt. Hohen Blutdruck gibt es. Beim Puls spricht man von beschleunigt.

Rainer schrieb:
Oder dass ein Patient mal eine entsprechende Bemerkung fallen hätte lassen?“
eine Bemerkung hätte fallen lassen.

Rainer schrieb:
Ihre Hand blieb einen Augenblick wie paralysiert in der Luft stehen. Die Lade war leer. Ihr Blick wanderte zu Blake. Bildete sie sich das nur ein oder konnte er nur mühsam eine herzhafte Lachsalve unterdrücken?
Vorsicht! Übertreibe nicht!
Der lächelt verschmitzt oder grinst hämisch… oder versucht, Lächeln oder Grinsen zu verstecken. Lachsalve? Nein, nicht in der Situation. Blake fällt nicht so aus der Rolle.

Rainer schrieb:
Zum ersten Mal wirkte er verärgert und sich fühlte einen Stich im Herzen: Was, wenn sie ihn doch unschuldig verdächtigte?
und sie fühlte
…passiert mir auch, wenn die Geschichte schneller purzelt, als ich schreiben kann. ;)

Rainer schrieb:
Wie ein begossener und verhöhnter Pudel stand sie da und dachte: „Ganz alleine nicht. Aber zu zweit würde es wohl gehen.“
Julia nickte und gab sich reumütig. „Sie haben ja Recht! Ich bin … ich weiß auch nicht. Der ganze Stress hat mir aufs Gemüt geschlagen.“
Das hört sich an, als wären es zwei Personen.
Wenn du das ändern könntest… Julia besinnt sich und gibt zu, überreizt zu sein um später alleine nachzuforschen? Das könnte ich eher glauben.

Rainer schrieb:
Tatsächlich schien seine Anspannung nachzulassen und er lächelte. „Aber natürlich, gerne!“
Er schloss zu ihr auf und blieb stehen.
„schloss zu ihr auf“ taucht zu häufig auf. Wortwiederholungen vermeiden.

Den folgenden Abschnitt verstehe ich nun gar nicht. Ich kann mir den Handlungsablauf nicht vorstellen. Ich spare mir mal das „Qoute“, damit ich meine Überlegungen direkt in den Text schreiben kann. Ich hoffe, das ist in Ordnung und verstößt nicht gegen Gepflogenheiten.

„Schlafen Sie ein, zwei Tage und danach fühlen Sie sich wieder frisch und werden die Dinge viel klarer sehen“, sagte Muldoon und schob sich an ihr vorbei. Blake folgte ihnen die Treppe hoch.
-- Muldoon vorne, Julia Mitte und Blake am Schluss.
Am Treppenabsatz
-- wo kommt der her? War vorher nicht da.
blieb sie stehen und blickte noch einmal zurück. Sie wartete, ob Blake an ihr vorbeigehen würde. Doch er schien Ihr das Eingeständnis nicht abzunehmen und wachsam zu bleiben.
-- Wachsam bleiben. Wichtig für nachher! An der Stelle stell ich mir vor, Julia dreht dem Arzt den Rücken zu und hat Blake vor sich.
Um ihn zu beruhigen sagte sie: „Es tut mir Leid, dass ich so ein Narr
-- Närrin
war und gemeine Dinge gesagt habe. Machen Sie mir trotzdem eine Kanne Tee?“
-- Süß! Das gefällt mir! Doch, echt! Das find ich gelungen.
Tatsächlich schien seine Anspannung nachzulassen und er lächelte. „Aber natürlich, gerne!“
Er schloss zu ihr auf und blieb stehen.
„Ich werde dann ein Rezept –“, begann Muldoon und zog so Blakes Aufmerksamkeit auf sich. Julia nützte das Überraschungsmoment und stieß mit beiden Händen den weitaus schwereren Blake von hinten,
-- Der Mann ist misstrauisch! (Wachsam bleiben) Der lässt sie nicht aus den Augen! Nein, die Ablenkung ist nicht so gravierend. Glaube ich einfach nicht. Mittlerweile muss er neben ihr stehen. Oder immer noch vor ihr.
sodass er gegen Muldoon prallte und diesen unter sich begrub.
-- Er stand hinter ihr? Nanu? Abgesehen davon: Starkes Mädchen!
Rasch zog sie die Tür zu
-- Was? Welche Tür? Ok, ich hab dir geglaubt, dass da ein Treppenabsatz ist, den du vorher nicht erwähnt hast. Dann aber ist die Tür noch eine ganze Strecke weiter oben. Die muss Julia erst einmal erreichen, bevor die beiden sich wieder aufgerappelt haben.
und klemmte den Stiel eines Besens, der neben der Tür gestanden hatte und wohl zum Reinigen der Treppe benutzt worden war,
-- Interessiert niemanden. Mann, die kämpfen da! Wen juckt das, wie der Besen dahin kam? Der iss da und gut iss.
unter die Klinke und stützte das andere Ende am Boden ab. Dabei agierte sie keine Sekunde zu früh, denn der Türgriff wurde bereits heftig nach unten gedrückt. Sie hatte ihre Kräfte doch etwas überschätzt: Ein paar Sekunden lang musste sie sich gegen die Wand stützen und durchatmen.
„Miss Fisher!“, rief Blake durch die Tür. „Lassen Sie diesen Unfug! Sie reden sich da nur etwas ein und machen sich selbst unglücklich damit!“
Julia ignorierte ihn und stieg nach unten.
-- Wie jetzt? Die ist gerade eben erst nach oben und den beiden entkommen, aus dem Keller geflüchtet, und jetzt…? Ja was? Macht sie die Tür wieder auf? Dann kommen die beiden raus. Gibt es einen anderen Weg nach unten? Dann muss sie erst hingehen.
Der Kasten
-- Öh… welcher Kasten? In der Geschichte taucht kein Kasten, keine Kiste auf.
hatte oben mehrere Zierknöpfe. Während sie nach geeigneten Seilen suchte, versuchten abwechselnd Blake und Muldoon an ihren Verstand zu appellieren. Sie fand ein Abschleppseil,
-- Ein Abschleppseil im Flur, in der Eingangshalle? Ja klar. Da wär ich auch drauf gekommen. *kopfschüttel*
OK, Ab hier (vielleicht schon viel früher) wäre jedes Wort von mir Lästerei, da das, was du geschrieben hast und das, was ich mir vorstelle, weit auseinanderklafft.

zog einen Schemel heran und schlang das Seil um alle Zierknöpfe. Dann stieg sie herunter, ging ein paar Schritte auf Distanz und begann vorsichtig zu ziehen.
-- Wozu der Schemel? Entschuldige, ich kann nicht erkennen, was du beim Schreiben denkst.
„Ihr Vater wäre entsetzt gewesen, wenn er Sie so erlebt hätte!“
Ihr Herz begann wie wild zu rasen und sie schrie Blake zu: „Lassen Sie Vater aus dem Spiel!“
Danach packte sie das Seil mit zitternden Händen und zog fester. Um noch mehr Gewicht reinlegen zu können, band sie das Seil um ihre Hüften. Endlich gelang es ihr, das Ungetüm zu fällen.
-- Na gut, ich hab nun kapiert, dass die beiden oben im Flur und Julia im Keller ist. Den Weg dahin hast du mir aber mit aller Gewalt verbaut. Julia will den Schrank wegzerren, das hab ich nun begriffen.
Blake ist ein strammer Bursche und schafft es nicht, den Schrank zur Seite zu zerren. Julia, ein schlankes Ding, das nur zwei Bretter entfernen muss, um den Stollen zu finden, schafft das?

Beim Aufprall wurde eine Staubfontäne aufgewirbelt, die ihr in die Nase stieg. Sie nieste, band das Seil ab, suchte nach der Taschenlampe und einer Verteidigungswaffe.
Derweil hatten sich Blake und Muldoon daran gemacht, die Kellertür aufzubrechen. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit. Sie steckte ein kleines Messer in die Gürtelschlaufe,
-- Wo war das denn? Hat sie echt Zeit so eine Waffe zu suchen?
verdeckte es durch ihr Shirt und entschied sich noch für die Spitzhacke, die ihr bereits gute Dienste erwiesen hatte und ihr zumindest das Gefühl gab, nicht völlig nackt zu sein, falls es zu einer Konfrontation kommen würde.
-- mMn zu viele Schachtelsätze. Aber das ist wohl Geschmacksache. Außerdem bin ich eh schon voreingenommen wegen meiner vielen Fragen.
Dann stieg sie in den Stollen.

Rainer schrieb:
„Hallo?“, rief sie und ging schneller, trotz der schweren Hacke.
Nanu? Vorher hat die Spitzhacke nicht gestört. Abgesehen davon… ich vermisse den Hinweis, dass sie die mitgenommen hat. Bin ich schon zu müde?

Rainer schrieb:
„Komm mir bloß nicht zu nahe“, warnte es Julia und fuchtelte
warnte Julia es
(Julia das Wesen, nicht das Wesen Julia.)

Rainer schrieb:
woraufhin sich mehrere andere Wesen zu ihr stellten
zu ihm
Das Wesen ist immer noch ein „es“

Rainer schrieb:
Eines leckte über ihre Wunde, was bei der Menschenfrau Übelkeit auslöste.
Über seine
Menschenfrau? Och nö! Julia ist dein Prot! Mach daraus kein Neutrum! Sie ist das einzige, woran ich mich klammern kann. Nimm mir das nicht weg.

Rainer schrieb:
Rasch versteckte sie die Hand mit dem Messer hinter den Rücken.
hinter dem Rücken
oder
hinter ihrem Rücken

 

Tag, Schusterjunge.
Das waren ja jede Menge Anmerkungen deinerseits. Nun gut, die Story ist völlig vergurkt und wusste nicht zu gefallen. Du hast recht: Ich spiele in einer anderen Liga. Der Liga der Talentlosen. :)
Danke für die Mühe, die du dir gegeben hast, und deine Kommentare.

 

Hallo Rainer,

der Plot deiner KG lässt sich Zeit mit der Entwicklung, und ich habe mir auch Zeit gelassen, sie wirklich in aller Ruhe zu lesen.

Ich war stellenweise gut drin in der Handlung, besonders in der Anfangssequenz (dass ich mich über den Namen des Maklers amüsiert habe, kannst du dir evtl. denken, dieser verdammte Nolan treibt überall sein Unwesen!).

Die Geschichte hat atmosphärische Stärken, aber in Bezug auf Logik und Figurenzeichnung fand ich sie stellenweise schwächer.

Da du viele Beispiele ablieferst, dass du den Umgang mit Worten beherrscht, müsstest du dir die KG noch mal richtig vornehmen, und das eine oder andere optimieren, finde ich.

Die Auflösung gefällt mir deshalb gut, weil es ein alt bekanntes Muster mal gegen den Strich bürstet. Auch dein hemmungslos unbekümmerter Umgang mit Klischees hat MICH nicht gestört, weil ich es speziell in solchen Geschichten oft ähnlich treibe - und deshalb auch Spaß daran habe, es bei anderen zu lesen. Teilweise fast schon Momente wie so ein schönes altes Gruselding im Spätprogramm, wo ein düsteres Haus ein unheimliches Geheimnis bewahrt, und die Dielen schon am Anfang drohend knarren.

In manchen Passagen wirkst du aber unpräzise und etwas unentschlossen. Eine Geschichte, aus der du bestimmt mehr rausholen könntest - die Länge hat mich nicht gestört!

Grüße von Rick

 

Tag, Rick!
Welch eine Ehre für mich, vom Meister deroselbst eine Kritik zu erhalten.

Die Geschichte hat atmosphärische Stärken, aber in Bezug auf Logik und Figurenzeichnung fand ich sie stellenweise schwächer.

Schade, denn gerade auf Charakterisierung lege ich bei längeren Geschichten großen Wert. Wenn es dann misslingt (na gut: Das ist eigentlich immer der Fall), ist das bedauerlich.

Teilweise fast schon Momente wie so ein schönes altes Gruselding im Spätprogramm, wo ein düsteres Haus ein unheimliches Geheimnis bewahrt, und die Dielen schon am Anfang drohend knarren.

Genau das war mein Ansinnen. Hemmungsloses, altmodisches Gruseln: Hier ein knarzendes Brett, dort eine fauchende Katze (wobei ich die irgendwie übersehen habe. Schade: Dann hätte ich alle Klischees in einer Story verwurstet gehabt).

In manchen Passagen wirkst du aber unpräzise und etwas unentschlossen

Oha. Und da heißt es, Übung macht den Meister. Ich fürchte fast, das wird nix mehr und ich werde noch am Tag des Jüngsten Gerichts hoffnungslos an meiner ersten halbwegs gelungen Story feilen. :D
Aber gut: Hauptsache, du hast dich ein bisschen davon unterhalten gefühlt.

Danke fürs Lesen und Kommentieren! Schön, wenn ein Könner wie du einen Kommentar abgibt (und, ja: Du darfst bei mir hemmungslos ehrlich sein!).

 
Zuletzt bearbeitet:

Das Problem gerade bei langen Stories ist, dass die Arbeit an ihnen extrem anstengend ist, und man durch das häufige Lesen immer blinder für den eigenen Text wird, und die Schwächen im Text irgendwann selbst gar nicht mehr wahrnehmen kann. So eine Art Betriebsblindheit. Ich habe in meinen Schubladen ältere Texte liegen, zu denen würdest du mir eine ähnliche Kritik schreiben, wie ich sie dir geschrieben habe.

Wenn ich die erst mal ruhen lasse, dann komme ich nach angemessener Distanz immer wieder ein Stück weiter. Ja, genau, Übung macht den Meister, da bin ich mir sicher.

Als "Meister" fühle ich mich bestimmt nicht, das kann ich dir versichern. Ich hatte mal eine Gelegenheit, ein paar meiner "unheimlichen" Geschichten von einem professionellen Lektor beurteilt zu bekommen. Schweigen wir lieber. Das war bitter, bitter, bitter!

Da fällt mir doch glatt eine gute Horrorstory ein, über einen frustrierten Autoren, der einen arroganten Lektorenarsch entführt (der Lektor sagte solche Sachen wie: "Das einzige, was mich an ihren Text gruselt, ist ihre totale Talentlosigkeit") und ihm das Fürchten lehrt ... ähm .. ich schweife ab.

Wenn du willst und Geduld hast, schicke ich dir ein paar Änderungsvorschläge. Unverbindlich.

Grüße von Rick

 

Hallo, Rick!

Rick schrieb:
Das Problem gerade bei langen Stories ist, dass die Arbeit an ihnen extrem anstengend ist, und man durch das häufige Lesen immer blinder für den eigenen Text wird, und die Schwächen im Text irgendwann selbst gar nicht mehr wahrnehmen kann.

Tja, das geht mir eigentlich bei allen Texten so. Ich schließe sie ab, denke mir, das passt und dann bekomme ich sie um die Ohren gehauen. Völlig normaler Hobby-Schreiberling-Alltag eben. :D

Da fällt mir doch glatt eine gute Horrorstory ein, über einen frustrierten Autoren, der einen arroganten Kritikerarsch entführt

Hat nicht Walser so einen ähnlichen Roman gechrieben, wo ein Kritiker-Arsch (Ranicky in unzureichender Camouflage) erschossen wird, oder so?

Wenn du willst und Geduld hast, schicke ich dir ein paar Änderungsvorschläge

Ja, bitte! Das würde mich freuen. Schick sie mir per PN, ja? Ich lerne ja gerne dazu.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom