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Was die Nacht verbirgt

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19.11.2002
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Was die Nacht verbirgt

Lampions beleuchten den Schulhof.
Lachen schallt zu mir herüber, wie eine entfernte Erinnerung.

Ich gehe durch das hintere Tor hinaus. Die Nacht hüllt mich ein und lässt mich unerkannt zum Fluss laufen. Mein Gesicht fühlt sich taub an, unfähig zu lachen oder zu weinen, zu erklären oder zu schreien. Mechanisch laufe ich ohne auf den Weg zu achten.

Die Nacht bringt mich zum Ufer und ich lasse mich ins Gras fallen.
Ich muss allein sein, einfach nur allein sein. Allein hier sitzen und niemanden um mich haben, niemand, der spricht, niemand der lacht, niemand, der will, irgendetwas will.

Ich weiß du suchst mich. Doch du wirst mich nicht finden. Meine Freundin die Dunkelheit verbirgt mich. Sie lässt dich in den falschen Winkeln suchen. Sie lässt mich allein sein, einsam bin ich schon. Einsam war ich, als ich bei dir stand, einsam war ich zwischen all den Menschen, einsam bin ich jetzt, wenn ich hier sitze und mit mir selbst alleine bin.

Ich hänge die Füße ins Wasser. Kalt, eiskalt umspült es meine Beine und weckt mich auf. Mein dumpfer Verstand, der nicht mehr denken kann, entspannt sich. Ich stehe auf, stehe im Wasser. Nur der Mond sieht mir zu, sieht mich im Wasser stehen und die Augen schließen, als ein Wind aufkommt, der mein Haar zerzaust.

Ich möchte mich nie mehr bewegen. Ich möchte nie mehr sprechen, nie mehr denken, nie mehr sein, ich will nur, dass der Wind mich davonträgt, weit, weit weg. Ich will, dass er mich mitnimmt, mich fliegen lässt und mich zerstreut über die ganze Stadt, die ganze Welt und darüber hinaus.

Ich höre jemand rufen, doch ich sehe mich nicht um.
Ich höre nur dem Wind zu, der mir ins Ohr flüstert, so dass ich meine Einsamkeit vergessen kann, so dass ich weiter weg bin als jemals zuvor, weiter weg, als ich es jemals wieder sein werde.

Dann eine Hand auf meiner Schulter.
Deine Hand.
Deine Arme umhüllen mich, viel wärmer als die Nacht und meine Freundin die Dunkelheit lässt uns unerkannt zusammen einsam sein.

 

Hallo! Ich weiß nicht so richtig, ob das hier richtig gepostet ist, aber da es doch irgendwie romantische Züge hat, dachte ich es passt vielleicht...
Lg, Roxy.

 

Vielen Dank für dein Feedback!
Das mit dem Schulhof: Ich weiß nicht genau, ob das wichtig ist. Ich hatte auch schon überlegt das Schul- wegzulassen, es kann auch irgendein Hof sein. Warum die Prot dort nachts ist? Naja, vielleicht ist da ein Fest (Lampions, Lachen, etc.), oder so was in der Art, das sie verlässt, um zum Fluß zu gehen.
Danke auch für deine schnelle Antwort (Nicht mal 10 Minuten nachdem ich das ganze gepostet hatte, wow!)
Liebe Grüße, Roxy.

 

Hallo Roxy!

Also ich muss sagen, irgendwie hat deine Geschichte was. Ich weiß nicht mal genau was es ist, aber ich glaube die Passage in der die Prot dort im Wasser steht, den Wind in ihren Haaren spürt, ist "Schuld" daran. Ich konnte mich ziemlich gut in diese Situation einfühlen.

Weiter so...
LG Blue

 

Hallo BlueSoul!
Ja, die Passage war mir beim Schreiben auch irgendwie ganz wichtig. Schön, dass sie "Schuld" ist!!! :D
Danke für deine nette Kritik!
Liebe Grüße, Roxy.

 

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