Was war mit uns passiert?
Was war mit uns passiert? Wir die sich so liebten?
Es wurde immer kälter während wir am Strand entlang liefen und schwiegen.
Mein Herz sehnte sich so nach Wärme. Seins auch.
Wir wussten nicht wohin - aber wir liefen weiter.
Ich glaube wir taten das weil wir beide dachten, dass es das letzte mal sein würde, dass wir Hand in Hand spazieren gehen.
Ich verfluchte mich selbst immer wieder weil ich weiterlief.
Das Ende des Strandes war absehbar und es war einer dieser Strände an denen es keinen Rückweg gab. Oder waren wir schon auf dem Rückweg? Liefen wir immer im Kreis? Oder hatten wir die Hindernisse ohne es zu bemerken schon überwunden? Ich hatte keine Antwort auf diese Frage. Vielleicht waren wir bereits auf der anderen Seite des Ozeans.
Hinter dem Meer blinzelte uns die Sonne noch kurz entgegen bevor sie unterging. Mein Herz weinte. Ich kam mir so verloren vor wie ein gestrandeter Schiffsbrüchiger auf einer einsamen Insel ohne Kompass. Ich wusste nicht ob ich die Kälte der Nacht ertragen konnte. Ich wusste nicht ob ich die Kraft dafür hatte. Doch dann nahm er mich in die Arme. Wir hielten uns so fest wir konnten und keiner wollte den anderen loslassen.
Ich wäre so gerne gestorben um die Kälte nicht überleben zu müssen doch dann ging die Sonne auf, ich sah ihn in einem ganz anderen Licht und wusste wieder für was ich die Kälte ertragen hatte. Und bei Tageslicht sah man dass unser Strand nicht der einzigste Strand war. Wir hatten noch unser Leben vor uns um zusammen andere Strände zu sehen und uns einen passenden auszusuchen. Und plötzlich fiel mir auf, dass es mir völlig egal war auf welchen Strand ich lief, welche Sonne schien, welcher Mond sich bei Nacht zeigte oder welche Farbe das Meer hatte und ich hasste mich für diese oberflächlichen Gedanken. Ich hatte vergessen was eigentlich zählt:
Welches Herz in der kalten Nacht neben dem meinem schlägt.