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Weltherrschaft?

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01.12.2004
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Weltherrschaft?

Weltherrschaft? (Director´s Cut?)

Weltherrschaft?

Das ist eine Echtzeitgeschichte. Alles was sie lesen, passiert in diesem Moment.
Oh, aufgepasst, da passiert was!

Es scheint so, als ob er schon eine ganze Weile unterwegs ist, in diesem Markt.
Super ist der keinesfalls.

„Mal sehen…“
Vor der Auslage mit Bananen, schweift sein Blick nun über den Einkaufszettel. Er sieht auf die Bananen.
„Hm, gelb.“ Hui, der macht mir Angst.

Ein paar Schritte weiter, ordnet eine Angestellte Äpfel nach ihrer Güteklasse. So so.
„Tschuldigung.“
„Kein Problem. Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich brauch´ Bananen.“
„Natürlich, die liegen da hinten.“
„Ja, schon klar. Nur die sind alle gelb.“
„Ja aber sicher. Bananen sind immer gelb.“
„Meine nicht. Meine sind grün. Ich brauch´ grüne.“
„Einen Moment, ich hole den Abteilungsleiter. Eventuell kann der ihnen weiterhelfen.“

An dieser Stelle ist ein, ihm ganz bestimmter Wesenszug hervorzuheben. Nein, nicht seine Dummheit. Die hat ihm bisher noch nie im Weg gestanden.
Machtgeilheit. Ja, geil auf Macht – das ist er schon, seit er denken kann. Jedenfalls seit dem er denkt, denken zu können.
Sie fragen sich bestimmt woher ich das weiß, nicht wahr? Nun, ich hab´s geschrieben.

So steht er also zwischen diversen Apfelsorten und wartet auf Hilfe. Die gerade kommt. In Form eines unheimlich netten Abteilungsleiters.
Nein, Verzeihung. Ich meinte: ein netter, unheimlicher Abteilungsleiter. Denn dessen raue, trotz alledem charmant süffisante Stimme, galoppiert durch ein Gebiss, welches… puh. Also wenn sie es riechen könnten, wüssten sie wie es aussieht.

„Verzeihung, sie benötigen meinen Rat?“
„Ja. Grüne Bananen bitte.“
„Ach, sie meinen noch nicht ganz gereifte Bananen?“
„Sind die grün?“
„Ja.“
„Dann die.“ Ja, gib´s ihm!

Sein Einkaufskorb beinhaltet grüne Bananen. Der Fortschritt ist nicht mehr aufzuhalten. Diesmal wird es klappen. Macht, ich komme. Ich schätze mal, dass er das soeben denkt. Er kann mich ja nicht hören. Er weiß auch nicht, dass sie ihn gerade beobachten. Sie können ruhig Grimassen schneiden.
„So, jetzt Wein.“ A - ha.

In der Spirituosenabteilung steht er vor einem weiteren Problem. Glücklicherweise räumt ein junger Mitarbeiter diverse Kisten mit Wein aus. Hach, der Ausräumer hat ja gar keine Ahnung, wie schrecklich die Herrschaft über Supermarktmitarbeiter hereinbrechen wird. Regalgesteuerte Superroboter mit Laserzielfunktion und gigantischem, raupenähnlichen Kettenantrieb werden die Fluchten der Kaufhallen durchkreuzen. Bewaffnet mit Gehirnzersetzenden Gaswerfern und pneumatischen Dingern, die zum Dingens da sind, um von den Kunden die, äh puh… na sie wissen schon. Aber ich schweife ab.

„Tschuldigung.“ En! Es heißt Entschuldigung!
„Ja, wie kann ich helfen?“
„Ich brauch´ nichtroten Wein.“ Jaha, nichtroter Wein. Unser aller Untergang.
„Ich versteh´ nicht ganz.“ Das Gesicht von dem Ausräumer zeigt einen Anflug von Verständnislosigkeit. Das soll einer verstehen.
„Nichtroten Wein.“
„Äh, also Weißwein.“
„Weiß nich´.“
„Kommen sie, der steht hier vorne. Bitte sehr.“ Unheimlich nett von ihm, oder?

Grüne Bananen und Weißwein. Welche finsteren Pläne wird er wohl mit diesen Zutaten für uns zurechtbacken?
Bananenwein?
Weißwein an grüner Banane mit Bananenwein?
Weltherrschaft – jetzt neu und nur mit Bananenwein!?

„Sechskornbrot.“ Oh. Er braucht noch was. Naja, dass wußt ich nich, tschuldigung.

Die Auslage am Backstand war umfangreich.
Äußerst umfangreich.
Nahezu.
Nahezu äußerst umfangreich. So, jetzt hab ich´s.

„Tach.“ Das sagt der auch in der Nacht. Wahnsinn.
„Schönen guten Tag. Was darf´s sein?“ Äußerst umfangreich, die Bedienung.
„Ich brauch´ ein Sechskornbrot.“
„Wir haben leider nur Zwölfkornbrot. Geht das auch?“
„Ich brauch´ aber Sechskornbrot.“
„Ich könnte ihnen das Zwölfkornbrot teilen, dann haut´s ja eigentlich hin. Was meinen sie?“ Ganz schön gewitzt, die Frau. Also wenn er dieses Angebot annimmt, dann ist er wirklich dumm.
„Na gut, wenn sie´s sagen…“ Na toll.

Der Einkauf scheint erledigt.

Hoppla, wo isser denn jetz?
Und was stellt er mit unreifen Bananen, Weißwein und falschem Sechskornbrot an?
Weltherrschaft mit ´nem halben Zwölfkornbrot - geht das überhaupt?

 

Ich wusste nicht genau, ob Philosophisches als Kategorie besser gewählt wäre. Falls die Mods es anders sehen - bitte verschieben.

Gruss

 

Schiebs zu uns nach SCIFI, die Service-Oase Deutschland ... :D


Zur Kritik: Och ja, ganz nett. Nur wurde in dieser Geschichte jetzt bewiesen, dass die Dummen die Welt regieren? :susp: Okay, da hätten wir diesen Georgie Boy ... ;)

Liebe Grüße

Dante

 

Tach flashbak!

Gefällt mir gut, der Text (hätt ich auch geschrieben, wenn du meinen Kalendertext scheiße gefunden hättest). Dein Text hat was. Was ganz feinhumoriges, wie ich finde. Der Witz im Stillen, quasi. Positiv das. Die Bananenpassage gefällt mir besonders gut.

Nuja, das Ende, letzter Abschnitt. Da würd ich mal drübberdenken, ob das wirklich Not tut. Ich fands eher verwirrend. Ich fände es dem Text gemäß, wenn er nach "Na wenn sies sagen" aufhören würde. Das bringt nochmal die..hm...Dümmlichkeit des Käufers (die sehr sehr gut rübberkommt) zum Ausdruck. Das relativ unfestgelegte Ende würde dann (würdest dus ändern) ein dickes Fragezeichen beim Leser hinterlassen, wass ich sehr prächtich fänd. Der scheinbaren Unnachvollziehbarkeit der Frage nach grünen Bananen entsprechend eben...

Fazit: :thumbsup: mir hats zugesprochen.

Ich hab übrigens mal im Supermarkt gearbeitet. Daher bin spring ich auf so ne Thematik praktisch sofort an. Denn Wahrheit.

Sorry für die Kurzangebundenheit, Gruß. Kaktus.

 

@Dante

Nur wurde in dieser Geschichte jetzt bewiesen, dass die Dummen die Welt regieren?
Keine Ahnung. Ich halt mich da mal raus...
Danke fürs lesen!

@Kaktus
Dass Dir dieser Text gefallen hat... freut mich.
Ich wollt ja erst ein Essay draus machen...


Sorry für die Kurzangebundenheit
Kurz und knackig. Ja, dass ist doch immer noch am besten.

Wenn Dir diese Geschichte wirklich gefallen hat, dann: Danke für Lesen und Kritik sowie Verbesserungsvorschläge. Werd mal über ein Ende-Tuning pupsen... äh, schlafen.

Gruss

 

Hi flashbak!

Dein Text hat mir nicht recht gefallen. Und trotzdem könnte ich nicht sagen, dass er mir gar nicht gefallen hat.

Der große Pluspunkt: die Dialoge, denn die sind wirklich witzig, weil sie so absurd sind.
Leider variierst du nur immer die selbe Idee, bei den Bananen fand ich es richtig witzig, bei dem Wein dann schon weniger und beim Zwölfkornbrot gar nicht mehr.

Und dann kam da dieses Ende, aus dem ich - ehrlich gesagt - nicht ganz schlau werde: was wolltest du genau damit aussagen?

Denn wenn die Klügeren immer nachgeben, regieren dann die Dummen die Welt?
Denn welcher Verkäufer hat den bitte nachgeben? Die haben ihm doch immer geholfen. Und dass den Dummen geholfen wird, wenn sie freundlich darum bitten, kann doch wohl kein schlechtes Ende sein.

In diesem Sinne
c

 

@chazar
Danke fürs lesen.

Wie schon erwähnt, werde ich über ein neues Ende nachdenken.
Anscheinend ist diese Klügere-gibt-nach-Sache ein verwirrendes... Dingsbums.
Jetz muss ich erstmal gucken, wie ich dass mit dem Titel vereinbaren kann. Puh, das wird eine gar schwierige Aufgabe. Aber Gott sei dank nicht für mich.

Gruss

 
Zuletzt bearbeitet:

Den Titel kann man auch ändern lassen .... Nur so zur Info ;)

 

Hab die Geschichte sehr verändert. Jetzt gefällt sie mir auch. *hüstl hüstl*

 

Ich wollt ja erst ein Essay draus machen...
Da reitest du aber auch drauf rum ;)

Wenn Dir diese Geschichte wirklich gefallen hat
Also eigentlich find ich sie ja mächtich scheiße! Nee, hörmal: Wenn mir ne Geschichte von dir nicht gefällt, reib ich dir das schon unter die Nase, keine Sorge.

 

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