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Wenn Blicke töten könnten

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17.04.2019
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Wenn Blicke töten könnten

Sie sitzt am Tresen. Das schwarze Kleid, welches Ihr bis zu den Knien reicht, steht ihr gut. Die braunen High Heels betonen Ihre schlanken Füße. Die rote Lederjacke über dem Kleid wärmt Sie.

Er sitzt ein paar Tische weiter und beobachtet Sie. Seine Augen schweifen kurz über die, vor ihm aufgeklappte Karte und winkt den Kellner zu sich. „Cocktail Nr. 5, bitte.“ Der Kellner nickt und geht zur Bar. Wenige Minuten später steht das Getränk auch schon vor ihm. Er nimmt den ersten Schluck von dem eiskalten Drink und kann die Augen nicht von ihr lassen.

Sie nippt an ihrem orangefarbenen Cocktail, der mit einer Kirsche und einem kleinen Cocktailschirmchen an der Glaskante verziert ist. Ihre schulterlangen Haare liegen in einer leichtgeschwungenen Welle auf ihrem Rücken.

Aufmerksam schaut er immer wieder zu ihr hinüber. Richtig hübsch hat Sie sich heute gemacht, denkt er sich. Und wie schön es aussieht, wenn Sie ihre langen Beine übereinanderschlägt und mit geraden Rücken dasitzt.

Sie lässt ihren Blick in der Bar umherschweifen. So weit, dass sich fast seine und ihre Blicke treffen. Aber ehe es dazu kommt, hat Sie sich schon wieder in Richtung Barkeeper gedreht.

Er durchbohrt mit seinen Blicken Ihren Rücken. Sie kramt in ihrer Handtasche und sucht anscheinend nach irgendwas. Nach einer Weile zieht Sie ihr silberfarbenes Handy heraus und hält es sich ans Ohr.

Mit wem Sie wohl telefoniert? Er suchte nach einer passenden Antwort. Vielleicht mit jemanden aus der Familie oder mit einer Freundin?
Sie legt nach einem kurzen Telefonat auf und steckt ihr Handy wieder zurück in die Tasche. Sie schaut sich jetzt immer wieder im Raum um. Es wirkt, als würde sie auf jemanden warten. Womöglich hat Sie gerade mit Demjenigen gesprochen, wo er bleibt.
Er verfolgt jede einzelne Bewegung von Ihr. Wenn Sie sich mit der Hand durch die Haare fährt oder wenn Sie nach ihrem Glas greift. Er findet alles an Ihr interessant.

Sie schaut dem Barkeeper dabei zu, wie er verschiedene Cocktails zusammenmixt und bemerkt, nicht wie der Mann hinter ihr, Sie die ganze Zeit anschmachtet. Sie nippt weiter an ihrem Cocktail und isst die Kirsche, die immer noch am Glas hängt. Die Frucht schmeckt leicht sauer, aber es ist eine gute Abwechslung zu dem süßen Getränk.

Er nimmt einen weiteren Schluck von seinem Mix aus verschiedenen Fruchtsäften und Wodka. Man schmeckt eindeutig zuerst den Alkohol, danach folgt noch ein leicht fruchtiger Nachgeschmack. Ein Blick auf seine Armbanduhr sagt ihm, dass es schon 23:30 Uhr ist. Dann richtet er schon fast automatisch seine Augen sofort wieder auf die Frau am Tresen.

Mit einem lauten Aufschlagen der Tür betritt ein Mann die Kneipe. Er ist ziemlich groß, muskulös und er trägt eine braune moderne Lederjacke, was ihn wesentlich jünger aussehen lässt, dazu eine schwarze Jeans und Turnschuhe. Seine schwarzen Haare sind mit reichlich Gel ordentlich nach hinten gekämmt. Seine Erscheinung wirkt sehr selbstbewusst. Er geht zielstrebig zum Tresen und wendet sich an die Frau mit dem schwarzen Kleid. Sie steht sofort auf, als Sie Ihn sieht und strahlt über das ganze Gesicht. Anscheinend war Sie schon voller Vorfreude und konnte es kaum erwarten Ihn wieder zu sehen. Eine lange innige Umarmung folgt. Er drückt ihr einen Kuss auf den Mund und zieht Sie dabei nah an sich ran. Der Mann mit der Lederjacke gesellt sich zu ihr, nimmt auf den Barhocker neben ihr Platz und beide unterhalten sich lachend.

Er hat die ganze Szene von seinem Tisch aus beobachtet. Ohne einmal wegzusehen, hat er jedes Detail aufgesaugt. Er trinkt seinen Cocktail in einem Zug aus und knallt das Glas auf den Tisch. Wenn Blicke töten könnten, dann gäbe es jetzt bestimmt einen Toten hier in diesem Raum. Er hat jetzt kein Gefühl des Hinterherschmachtens einer hübschen Frau mehr, sondern ein Empfinden des Hasses und Verabscheuung. Er schiebt einen Geldschein für den Cocktail unter den Untersetzer und verlässt schnell die Bar, bevor seine Gefühle noch Taten sprechen lassen.

Der Mann, der die Frau beobachtet hatte, war nicht irgendein Verehrer, sondern es war ihr Ehemann.

 

Hey @CocoSmile,

du bist anscheinend fleißig am Schreiben. Cool wäre es, wenn du dich auch an der Textarbeit anderer Forumsmitglieder beteiligst und unter gelesenen Geschichten deine Eindrücke und Vorschläge formulierst. :shy: Danke.

Wenn Blicke töten könnten
Ich hatte dir im Kommentar zu deiner ersten Geschichte schon etwas zur Verwendung von Phrasen geschrieben. Diesmal beginnst du für mich damit bereits im Titel.
BTW, um den Titel „Die unheimliche Verfolgung“ zu ändern, schreib bitte einen der Moderatoren an, anstatt die neue Variante mit in das Textfeld zu setzen.


Sie sitzt am Tresen. Das schwarze Kleid, welches Ihr bis zu den Knien reicht, steht ihr gut. Die braunen High Heels betonen Ihre schlanken Füße.
Der mit „welches“ eingeleitete Nebensatz klingt ungeschmeidig. Vorschlag: Sie sitzt am Tresen, in einem knielangen, schwarzen Kleid und braunen High Heels, die ihre schlanken Füße(/Fesseln) betonen.
„sie“ , „ihre“, usw., wird nur in der förmlichen Anrede groß geschrieben. Im gesamten Text.


Er sitzt ein paar Tische weiter und beobachtet Sie. Seine Augen schweifen kurz über die, vor ihm aufgeklappte Karte und winkt den Kellner zu sich. „Cocktail Nr. 5, bitte.“ Der Kellner nickt und geht zur Bar. Wenige Minuten später steht das Getränk auch schon vor ihm. Er nimmt den ersten Schluck von dem eiskalten Drink und kann die Augen nicht von ihr lassen …

Für meinen Geschmack, verwendest du zu viele SPO-Sätze und erwähnst zu viele fragwürdig wichtige Detailbeschreibungen, in Protokollform. Auch im gesamten Text. Und deine Figuren haben neben einem schrecklichen Charakter, auch einen miesen Modegeschmack. :Pfeif: Das tut nichts zur Sache. Aber genau das ist für mich der Punkt: Deine Geschichte ist schon recht kurz. Und trotzdem ist sie vollgepackt mit Infos, die ich nicht brauche.


Der Mann, der die Frau beobachtet hatte, war nicht irgendein Verehrer, sondern es war ihr Ehemann.
Hm. Und sie hat ihren Ehemann ein paar Tische weiter nicht bemerkt und erkannt? Ist mir aber leider auch ziemlich egal, weil ich mit keinem der drei mitfühle. Mir tut nicht einmal der gehörnte Mann leid, weil er mir so unsympathisch ist. :sealed:

Viele Grüße
wegen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @CocoSmile

und auch von mir herzlich willkommen.

Ich schreib mal, was mir so auffällt:

Sie sitzt am Tresen.
Im Nachhinein gefällt mir dein erster Satz nicht. Er setzt den Fokus auf sie, obwohl die Geschichte aus seiner Sicht geschrieben ist.
Die rote Lederjacke über dem Kleid wärmt Sie.
Oh -ich darf das auch mal anmerken, dass die Höflichkeitsform hier nichts zu suchen hat - sonst bekomme ich immer so eine Anmerkung :D Du hast das ziemlich oft im Text.
„Cocktail Nr. 5, bitte.“
Ein Mann, der allein am Tisch sitzt und sich einen Cocktail bestellt. Aua. Also ich denke ein Mann bestellt einen Cocktail nur, wenn eine Frau dabei ist. Oder Du hast das mit Absicht so gemacht, weil er so ein Weichei ist. mhm.
Sie schaut dem Barkeeper dabei zu, wie er verschiedene Cocktails zusammenmixt und bemerkt, nicht wie der Mann hinter ihr, Sie die ganze Zeit anschmachtet.
In dem Satz sitzen die Kommas irgendwie falsch.
Sie nippt weiter an ihrem Cocktail und isst die Kirsche, die immer noch am Glas hängt.
Sie isst die Kirsche, die noch am Glas hängt? Das macht mir gerade das "edle Bild" von ihr kaputt, wie sie das Glas hochhält, um mit dem Mund an die noch am Glas hängende Kische zu kommen :D
Die Frucht schmeckt leicht sauer, aber es ist eine gute Abwechslung zu dem süßen Getränk.
Ich würde das streichen und weiter aus seiner Perspektive schreiben, dieser Satz ist "ihre Perspektive".
Er nimmt einen weiteren Schluck von seinem Mix aus verschiedenen Fruchtsäften und Wodka.
Da ist sein Cocktail wieder - er hat sich Tatsächlich so einen Süßkram bestellt, obwohl ihm bestimmt mehr nach etwas herberem ist.
Er trinkt seinen Cocktail in einem Zug aus und knallt das Glas auf den Tisch.
Wackelt dabei das Schirmchen? Sorry, ich kann mir den Typen einfach nicht "knallhart" vorstellen.

und an der Stelle, wo es spannend wird, hörst Du auf.

Soweit meine Gedanken, ich hoffe Du kanst damit etwas anfangen
viele Grüße
pantoholli

 

Treffen sich zwei Neue bei den Wortkrieger. Sagt der Eine: "Wenn Blicke töten könnten." Sagt der Andere:

Hi CocoSmile, ich mag die Idee deines Textes.
Erst scheint der Mann ein Verehrer zu sein, der sich noch nicht ganz zu dem Objekt seiner Begierde traut. Dann wird es ein wenig "creepy" und ich dachte, er ist vielleicht ein Stalker. Dieses übersteigerte Interesse und dann wie aufgebracht er ist, als ein anderer Mann hinzukommt. Die Auflösung ist eine spannende Pointe (über die ich unten nochmal sprechen werde).

Die rote Lederjacke über dem Kleid wärmt Sie.
Sie wirk klein geschrieben. Passiert dir weiter unten im Text nochmal.

Seine Augen schweifen kurz über die, vor ihm aufgeklappte Karte und ER winkt den Kellner zu sich. „Cocktail Nr. 5, bitte.“ Der Kellner nickt und geht zur Bar. Wenige Minuten später steht das Getränk auch schon vor ihm.
Da müsste ein ER rein, sonst winkt eines seiner Augen den Kellner zu sich.
Für mich hat dieser Teil keine Funktion im Text. Sie bringt die Handlung nicht voran, charakterisiert keine Person, reflektiert keine Gedanken. Wenn du die Sätze weglässt und der Mann nur an seinem Cocktail nippt, fehlt dem Text nichts.

Er suchte nach einer passenden Antwort.
Da bin ich beim Lesen drüber gestolpert. Eine Antwort zu suchen, kommt mir im Zusammenhang mit dem Erraten oder Vermuten eines Telefonats unpassend vor.

Sie schaut dem Barkeeper dabei zu, wie er verschiedene Cocktails zusammenmixt und bemerkt, nicht wie der Mann hinter ihr, Sie die ganze Zeit anschmachtet.
Bisher hast du einen personalen Erzähler genutzt, der Leser war auf der Schulter des Mannes. Dieser Satz beschreibt aber plötzlich ihre Sicht.

Die Frucht schmeckt leicht sauer, aber es ist eine gute Abwechslung zu dem süßen Getränk.
Hier noch ein Beispiel, von der verrutschten Perspektive. Wenn wir immer noch beim Mann wären, dürften wir sowas nicht erfahren.
(Im Übrigen: Warum auch? Auch hier beschreibst du etwas, ohne dass es einen Mehrwert für die Geschichte hat.)

Anscheinend war Sie schon voller Vorfreude und konnte es kaum erwarten Ihn wieder zu sehen.
Hier stimmt die Zeitform nicht, aber ich krieg es nicht richtig hin, ohne den ganzen Satz vollkommen auseinander zu nehmen.

Er ist ziemlich groß, muskulös und er trägt eine braune moderne Lederjacke, was ihn wesentlich jünger aussehen lässt, dazu eine schwarze Jeans und Turnschuhe. Seine schwarzen Haare sind mit reichlich Gel ordentlich nach hinten gekämmt. Seine Erscheinung wirkt sehr selbstbewusst.
Ganz schön viele Adjektive... und wie kann ich an einem Fremden anhand der Jacke beurteilen, das sie ihn jünger aussehen lässt? Entweder er sieht für mich jung aus, oder die Jacke lässt ihn beispielsweise trotz seiner grauen Haare jung aussehen (habe ich mir ausgedacht), oder ich kenne den Mann und kann deshalb sagen, dass die Jacke verjüngend wirkt.

und zieht Sie dabei nah an sich ran.
heran statt ran

Er hat die ganze Szene von seinem Tisch aus beobachtet. Ohne einmal wegzusehen, hat er jedes Detail aufgesaugt.
Das weiß ich schon. Hast du mir sehr, sehr oft oben gesagt. Und, wenn ich pingelig bin, hat er einmal weggesehen, um in die Karte nach Cocktail Nr. 5 zu gucken.

Wenn Blicke töten könnten, dann gäbe es jetzt bestimmt einen Toten hier in diesem Raum.
Wurde dir ja schon gesagt, aber die Phrase (auch als Überschrift) ist bereits so oft genutzt worden... die ist tot. Ich bin sicher, du findest was Besseres.

Der Mann, der die Frau beobachtet hatte, war nicht irgendein Verehrer, sondern es war ihr Ehemann.
Und dann das. Du hälst mich die ganze Zeit bei der Stange... Verehrer? Stalker? Nein! Es ist ihr Ehemann, der das Alles beobachtet! Das ist eine tolle Pointe, wirklich. Noch toller wäre sie, wenn du im Text den einen oder anderen subtilen Hinweis gegeben hättest, so dass ich im Nachhinein denke, stimmt... so macht das auch Sinn...
Ganz wichtig wäre gewesen, sie mir nicht einfach so hinzuklatschen.
Das Ende fühlte sich an wie einen Krimi zu lesen und dann gegen Ende der Ermittlerarbeit haut sich der Detektiv an die Stirn und der letzte Satz lautet: "Da fiel ihm nämlich ein, dass er Blumenerde neben der Leiche gesehen hatte und er wusste, dass es der Gärtner war."

Wie ich's gemacht hätte (ist subjektiv, kannst du getrost überlesen):
Vielleicht zieht er am Ende seinen Ehering vom Finger und denkt "Sie trägt ihren ja auch nicht."
(Das würde schon reichen, um die Pointe ohne Vorschlaghammer an den Mann zu bringen.)

Das war mein Eindruck und erster Post hier.
PS:

Cool wäre es, wenn du dich auch an der Textarbeit anderer Forumsmitglieder beteiligst und unter gelesenen Geschichten deine Eindrücke und Vorschläge formulierst.
Würde ich dir auch empfehlen, weil ich allein durch diesen Post an dich Einiges gelernt habe. Rückmeldung geben für Sachen die funktionieren oder eben nicht und das Nachdenken darüber, das ist Gold wert. Es geht dabei also nicht nur um das "Geben und Nehmen" hier.

man liest sich
huxley

 

Hey liebe @CocoSmile

noch ein Willkommen im Forum von mir. :)

Wenn Blicke töten könnten

Ich finde den Titel leider nicht gelungen. Die tötenden Blicke sind eine ziemlich überholte Metapher.

Wenige Minuten später steht das Getränk auch schon vor ihm. Er nimmt den ersten Schluck von dem eiskalten Drink und kann die Augen nicht von ihr lassen.

Das ist merkwürdig distanziert. Sag mir lieber, was für ein Drink. Da hast du es dir meiner Meinung nach viel zu einfach gemacht. ;) Man merkt, dass du keine Lust hattest, dir da einen Cocktail rauszusuchen, also hast du ihn einfach »Cocktail Nr.4« genannt. Wo heißen denn Cocktails so? Ganz abgesehen davon finde ich es auch merkwürdig, das er einen Cocktail nimmt und nicht etwa einen Longdrink wie Martini oder sonstwas. Klar darf ein Mann auch Cocktails trinken, ich finde nicht, das es etwas superherbes sein muss, aber dann sollte es zu seinem Charakter passen. Die Wahl des Drinks sagt schon viel über ihn aus. Das du den Protagonisten als harten Kerl darstellen willst passt natürlich nicht zu seiner Wahl des Getränks. ;) Kann er nicht einfach einen Martini trinken? Oder Amaretto Sour? Das schmeckt sehr gut. :)

Sie nippt an ihrem orangefarbenen Cocktail, der mit einer Kirsche und einem kleinen Cocktailschirmchen an der Glaskante verziert ist.

So sahen Longdrinks in den 80ern aus. ;) Nicht böse gemeint, aber das Cocktailschirmchen macht die ganze Eleganz der Szene platt. Heute hängen da eher Rosmarinzweige im Glas, oder ein Glasstäbchen zum Rühren oder so.

Ganz abgesehen davon wäre es viel interessanter, wenn er genau weiß, was sie da trinkt. Dann wüsste man nicht: Ist er ein Stalker? Ein Perverser? Kennt er sie? Du verschenkst hier Spannungs-Potenzial. Wenn das seine Frau ist, dann weiß er doch alles über sie. Lass das durchscheinen.

So weit, dass sich fast seine und ihre Blicke treffen.

»So weit, dass sich ihre Blicke fast treffen.« Jeder hat nur einen Blick. ;)

Sie kramt in ihrer Handtasche und sucht anscheinend nach irgendwas.

Logo, sie kramt, das reicht. :)

Nach einer Weile zieht Sie ihr silberfarbenes Handy heraus und hält es sich ans Ohr.

Dieser Satz ist komplett überflüssig. Sie holt das Handy raus. Fertig. Ob das jetzt silbern oder roségold oder sonstwas ist, spielt ja keine Rolle. Und das sie sich's ans Ohr hält, wohl auch. ;)

Die Frucht schmeckt leicht sauer, aber es ist eine gute Abwechslung zu dem süßen Getränk.

Das ist schlichtweg falsch. :p Hast du mal ne Cocktailkirsche gegessen? Die sind süßer als die Hölle. :D Wesentlich süßer als jeder Cocktail. Und normale Kirschen hängen eigentlich eher in Eisbechern, nicht in Cocktails.

Er nimmt einen weiteren Schluck von seinem Mix aus verschiedenen Fruchtsäften und Wodka.

Hier auch wieder: Was für ein Drink? Es könnte alles mögliche sein, dann könntest du es auch hinschreiben. So musstest du es merkwürdig umschiffen, dadurch klingt es unglaubwürdig und distanziert.

Mit einem lauten Aufschlagen der Tür betritt ein Mann die Kneipe.

Hier hab ich gleich zwei Probleme. Erstens: Welche Disco/Kneipentür kann man einfach aufschlagen, ohne direkt danach vom Türsteher wieder auf die Straße befördert zu werden? Zweitens: Eine Kneipe? Ich dachte, die sitzen in der edelsten Bar der Stadt. In einer Kneipe gibt's Bier und Schalen mit Erdnüssen und klebrige Tresen und Fussballübertragungen – keine Cocktails und keine eleganten Frauen mit schwarzen Kleidern.

Er trinkt seinen Cocktail in einem Zug aus und knallt das Glas auf den Tisch.

Das wirkt echt seltsam. :D Es wäre eben schon cooler, wenn er den Whiskeytumbler auf den Tisch haut. Oder sein Bierglas.

Er hat jetzt kein Gefühl des Hinterherschmachtens einer hübschen Frau mehr, sondern ein Empfinden des Hasses und Verabscheuung.

Das ist maximal kompliziert geschrieben. Nominalstil.

»Er wollte nicht mehr schmachten. Nie mehr. Stattdessen begann der Martini in seinem Bauch zu kochen. Seine Faust ballte sich. Er schlug das Glas auf den Tisch.«

Irgendwie so. Zeige, wie er sich fühlt, anstatt es zu behaupten. ;) Show, don't tell, ein Klassiker.

Der Mann, der die Frau beobachtet hatte, war nicht irgendein Verehrer, sondern es war ihr Ehemann.

Und hier kommt die Auflösung, leider (muss man einfach so sagen) langweilig auf dem Silbertablett serviert. Das ist keine Kritik an dir als Autor, sondern nur an diesem Text. ;) Der Fakt, dass dein Protagonist die ganze Zeit der Ehemann war, den muss der Leser selbst herausfinden. Wenn du es ihm am Ende einfach sagst, dann ist es witzlos. Der Leser fühlt sich auf diese Weise betrogen und nicht ernst genommen. Es gibt viele Wege zu zeigen, dass er der Ehemann ist.

Zum Beispiel könntest du beschreiben, dass er den Ring an ihrem Finger sieht, rotgold wie ihre Haare, oder sonst was. Und dann, wenn der Mann die Bar verlässt, holt er seinen Ring aus der Jackentasche und zieht ihn sich wieder an. Rotgold.

Was passiert dann? Der Leser zählt Eins und Eins zusammen – und erkennt, dass der Mann eben ihr Mann ist. Das macht es viel spannender, auch für dich als Autorin. :)

Nunja, fühl dich nicht entmutigt. Schön, dass du hier bist, ich freu mich auf deine Antwort und deine Überarbeitung. Das wird bestimmt spanned, wenn es fertig ist!

Viele liebe Grüße, PP

 

Hallo @wegen


in letzter Zeit war bei mir Prüfungsstress angesagt, aber ich werde mich in den nächsten Tagen auf jeden Fall daran versuchen andere Texte auch zu kommentieren. Auch, wenn ich noch nicht sooo viel Erfahrung mit dem Schreiben habe :)

Ich habe versucht dieses Mal ein bisschen weniger Phrasen zu verwenden. Aber dann muss ich daran noch besser arbeiten.

Wo kann ich sehen, wer Moderator ist, damit ich den Titel vom ersten Text ändern kann?

Das mit den Anreden (sie, ihre...) werde ich auch nochmal ändern, war mir da auch nicht ganz sicher, wie es richtig ist. Daher Danke für den Hinweis.

Was wäre denn eine Alternative zu SPO-Sätzen? Meinst du damit, dass ich einfach längere Sätze bilden soll?
Ja, die Detailbeschreibungen habe ich auch schon im 1. Text etwas übertrieben. Ich denke mir beim Schreiben, dass der Leser sich bildlich die Umgebung und die Personen nur vorstellen bzw. hineinfühlen kann, wenn alles etwas mehr beschrieben ist :) .

Eigentlich hätte Sie ihren Mann erkennen müssen, aber um dies zu verhindern, hab ich geschrieben das sich beinnahe ihre Blicke treffen. Vielleicht war das etwas unpassend :)

Werde auf jeden Fall von deinem Kommentar was umsetzen.
Vielen Dank für die Hinweise! :)

LG CocoSmile

Hallo @pantoholli,

Im ersten Satz sieht er sie, wie sie aussieht, daher dachte ich, dass es aus seiner Sicht geschrieben ist, aber dann überarbeite ich den ersten Satz nochmals. :)

Das mit den Höflichkeitsformen, werde ich auf jeden Fall ändern, war mir nicht sicher, ob groß oder kleingeschrieben, aber Danke für den Hinweis. :)

Ich dachte, dass ein Cocktail ganz gut passt, aber stimmt, so im nachhinein kommt es für den Mann etwas weich rüber ;)

Die Kommas in dem Satz, werde ich mich nochmals anschauen.

Stimmt, das die Kirsche da noch hängt, klingt seltsam, habe auch lange überlegt, wie das schreiben könnte. Wollte nur darstellen, dass die Kirsche noch da ist und diese gegessen wird :D

Das ich an der spannendsten Stelle aufhöre, war Absicht, da ich wollte, dass sich der Leser selbst vorstellen kann, was noch passieren könnte.

Ich werde meinen Text nochmals überarbeiten.
Vielen Dank für deinen Kommentar und den Tipps! :)

LG CocoSmile

Hallo @Huxley ,

"Da müsste ein ER rein, sonst winkt eines seiner Augen den Kellner zu sich." -> Stimmt! Werde ich ändern :)

Da hast du Recht, der Bestellvorgang des Cocktails hat keine wirkliche Funktion

"Da bin ich beim Lesen drüber gestolpert. Eine Antwort zu suchen, kommt mir im Zusammenhang mit dem Erraten oder Vermuten eines Telefonats unpassend vor." -> war mir auch nicht sicher, wie ich diese Stelle formulieren soll, aber irgendwelche Gedanke müssen ihm ja durch den Kopf gehen, wenn er sieht das sie telefoniert, dachte ich.

Die Erzählersicht ist, glaube ich generell etwas durcheinander, da ich aus ihrer, seiner und aus Erzählersicht geschrieben habe. Das werde ich nochmal etwas anpassen :)

"Hier stimmt die Zeitform nicht, aber ich krieg es nicht richtig hin, ohne den ganzen Satz vollkommen auseinander zu nehmen." -> wird nochmal überarbeitet :)

Ich denke, das Adjektive den Text anschaulicher machen. Aber das mit dem jünger aussehen passt tatsächlich nicht so ganz.

Das freut mich, dass die die Pointe gefällt :) Um es noch etwas hinauszuziehen und die Auflösung zu verschleiern, werde ich mir mal Gedanken über ein paar Hinweise machen.

Deine Idee mit dem Ehering ist gar nicht so schlecht, gefällt mir :)

Ich werde mich in den nächsten Tagen auf jeden Fall am kommentieren anderer Texte versuchen, obwohl ich ja noch nicht viel Erfahrung im Schreiben habe. Der Austausch ist sehr hilfreich!

Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und deinen Tipps! :)
Werde auf jeden Fall einiges überarbeiten.

LG CocoSmile

Hallo @PlaceboParadise ,

Beim Titel gebe ich dir recht. Ich werde mir da nochmal Gedanken machen.

Das Getränk passt mit dem Charakter von ihm nicht so ganz, das sehe ich im nachhinein auf jeden Fall auch ein :)

"So sahen Longdrinks in den 80ern aus. ;) Nicht böse gemeint, aber das Cocktailschirmchen macht die ganze Eleganz der Szene platt. Heute hängen da eher Rosmarinzweige im Glas, oder ein Glasstäbchen zum Rühren oder so."
-> Ja das dachte ich mir auch, wobei ich den Anblick eines Cocktailschirmchen als eine typische Barlocation ganz passend fand, aber etwas überholt sind die Details zum Cocktail auf jeden Fall ;)

"Ganz abgesehen davon wäre es viel interessanter, wenn er genau weiß, was sie da trinkt. Dann wüsste man nicht: Ist er ein Stalker? Ein Perverser? Kennt er sie? Du verschenkst hier Spannungs-Potenzial. Wenn das seine Frau ist, dann weiß er doch alles über sie. Lass das durchscheinen."

-> Oh, das stimmt. Ist mir gar nicht aufgefallen. Der Ehemann müsste ja eigentlich wissen, was sie gerne trinkt.

Das ein Türsteher in einer Bar Wache hält, kenn ich eigentlich nicht. Aber der Punkt mit der Bezeichnung "Kneipe" ist wirklich unpassend.

»Er wollte nicht mehr schmachten. Nie mehr. Stattdessen begann der Martini in seinem Bauch zu kochen. Seine Faust ballte sich. Er schlug das Glas auf den Tisch.«
-> Diese Fomulierung liest sich auf jeden Fall besser und flüssiger! Danke für den Hinweis :)

Das Ende habe ich anscheinden wirklich zu platt geschrieben. Werde mich auf jeden Fall nochmal dransetzen.
Die Idee mit einem Ehering finde ich die Idee super! :)

Ich werde einige hilfreiche Punkte aus deinem Kommentar ziehen.
Vielen Dank für deine ausführlichen Hinweise und Tipps! :)

LG CocoSmile

 
Zuletzt bearbeitet:

Wo kann ich sehen, wer Moderator ist, damit ich den Titel vom ersten Text ändern kann?
Es lohnt sich die Weiten der Wortkriegerseite genauer zu untersuchen. Außer interessanten Geschichten und Diskussionen, findest du einige Hilfeseiten zu Geschichtenaufbau, Regeln für Grammatik und Rechtschreibung und auch Infos über die Teamstruktur.
Die Moderatoren stehen im Forum „Kurzgeschichten“, oberhalb der Seitennummern. Wenn du über den Namen hoovers, siehst du die jeweiligen Schwerpunktrubriken. Oder du schaust unter „Mitglieder“, die Moderatoren sind dort als Teammitglieder aufgeführt.

Was wäre denn eine Alternative zu SPO-Sätzen? Meinst du damit, dass ich einfach längere Sätze bilden soll?
Nein, nicht unbedingt. Es ging mir um den gleichen Satzaufbau. Das gibt eine etwas eintönige Melodie. Er/Sie macht/sitzt/nippt/legt/lässt/sucht dasunddas.

Viele Grüße
wegen

PS:
Er suchte nach einer passenden Antwort.

Der Mann, der die Frau beobachtet[e] hatte, war[ist] nicht irgendein Verehrer, sondern es war ihr Ehemann.
Schau noch mal nach den Zeitformen. Bin mir aber auch nicht ganz sicher, wie es korrekt ist.:schiel:

 

Über die sehr ausführlichen Anmerkungen der anderen hinaus, möchte ich noch zwei Kleinigkeiten zu bedenken geben:

Ihre schulterlangen Haare liegen [...] auf ihrem Rücken.
:confused:
Jetzt bin ich nicht unbedingt ein Frisurenexperte, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass schulterlange Haare nicht von ungefähr schulterlang genannt werden und nicht zum Beispiel rückenlang.
Oder, anders gesagt: Überlege dir bei jedem - und ich meine, bei wirklich jedem - Adjektiv, ob es tauglich ist, bzw. ob überhaupt notwendig.
Eine lange innige Umarmung folgt. Er drückt ihr einen Kuss auf den Mund und zieht Sie dabei nah an sich ran. Der Mann mit der Lederjacke gesellt sich zu ihr,
Um sich zu jemandem gesellen zu können, muss man meinem Verständnis nach zuerst einmal woanders als dieser Jemand sein. Hat der Typ also, nachdem er sie umarmt und geküsst hat, sich kurzfristig wieder vom Acker gemacht? Ging er raus, um zu telefonieren? Zigaretten kaufen? Lief er eine Runde im Park?
Oder, anders gesagt: Der markierte Satz ist nicht nur missverständlich, sondern wirkt aufgrund des expliziten Satzsubjekts (Der Mann mit der Lederjacke), wo ein schlichtes "er" allemal ausreichen würde, vollkommen fehl am Platz.

Willkommen hier, CocoSmile.

offshore

 

@wegen: Danke für die Hinweise :)

Hallo @ernst offshore,

meine Beschreibung der Haarlänge hört sich im nachhinein wirklich etwas unpassend an.

Ich verstehe den Punkt, dass er zuerst woanders sein sollte, bevor er sich zu ihr gesellen kann nicht ganz. Der Mann kommt ja gerade von draußen durch die Tür in die Bar rein. Oder ist damit gemeint, dass ich hätte beschreiben sollen, was er gemacht hat, bevor er die Bar betreten hat?

Vielen Dank fürs Durchlesen und deinem Kommentar!

LG CocoSmile

 

Ich verstehe den Punkt, dass er zuerst woanders sein sollte, bevor er sich zu ihr gesellen kann nicht ganz.
Dann lass uns die Stelle noch einmal anschauen:
Eine lange innige Umarmung folgt. Er drückt ihr einen Kuss auf den Mund und zieht Sie dabei nah an sich ran. Der Mann mit der Lederjacke gesellt sich zu ihr,
Sinngemäß steht hier: Nachdem der Mann mit der Lederjacke die Frau umarmt, geküsst und sie an sich gezogen hat, gesellt er sich zu ihr.
Oder, andersrum: Bevor sich der Mann mit der Lederjacke zu der Frau gesellt, umarmt und küsst er sie … usw.

Und du verstehst echt nicht, was ich daran eigenartig finde? :Pfeif:

 

Hallo @CocoSmile,

der Text hat dir wohl einige Mühe bereitet, stimmts? Er wirkt in weiten Teilen stilistisch höchst unbeholfen. Ich habe beim Lesen das Gefühl gehabt, du lässt in meinem Kopf keine Figuren lebendig werden, sondern du gibst Anweisungen an den Marionettisten, der meine Kopfbühne bespielt.

So als Übung ... hier mal ein Schnellschuss-Ultrakurzgeschichte ungefähr, die qualitativ nicht viel her macht, okay, aber sie soll ja nur zeigen, worauf ich hinaus will: Das wichtige in einer Geschichte ist, was der Autor nicht geschrieben hat. Zugegeben, das ist stark übertrieben, wahrscheinlich lasse ich zu viel weg, denn vieles setze ich als bekannt voraus bei deinen Lesern.
Sie nimmt immer "Sex on the Beach". Immer. Auch heute. Sie muss durstig sein, dass sie ein Schlürfgeräusch macht, das bis zu seinem Tisch dringt. Er erschrickt, denn sie schaut daraufhin kurz um sich, ob jemand das gehört hätte, zum Glück sieht sie ihn nicht. Jemand in Lederkluft kommt in die Bar und geht schnurstracks auf sie zu. Er legt den Motorradhelm auf den Hocker neben sich, sie steht auf und die beiden küssen und umarmen sich. Jetzt hat er den Beweis. Er steht auf und dreht seinen Ring vom Finger, der hinterlässt eine tiefe Rinne in der Haut. Vor ihnen legt er ihn hin und sagt noch, zum Gehen gewandt, in Richtung ihres Neuen: "Viel Spaß bei der Zweitverwertung, gell."
So kurz angebunden – in der Version kann es logischerweise nur ein Verlobungsring sein.

 

Echt super gelungen! Ich dachte erst die Frau hätte einen Stalker, aber der letzte Satz hat alles nochmal verändert. Ich finde auch gut wie du die Situation beschrieben hast und, dass man nicht gleich von anfang an weiß was eigentlich passiert.

 

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