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Wenn Träume leben lernen

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29.06.2006
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Wenn Träume leben lernen

Es ist seltsam, wie der Verstand eine Weile braucht, um wieder zu funktionieren, wenn er aus dem Tiefschlaf heraus beansprucht wird. Mit einem mürrischen Schnauben tastete Eveline nach ihrem Wecker und schaltete ihn aus. Es war sechs Uhr früh und sie verspürte nicht die geringste Lust, ihr warmes Bett gegen das kühle Badezimmer einzutauschen. Noch dazu war es Sonntag.
Nachdem sie einen Augenblick lang überlegt hatte, ob sie einfach weiterschlafen sollte, zog Eveline langsam ihren anderen Arm unter der Decke hervor und strich sich die hellbraunen Haare aus dem Gesicht, welche jede Nacht die Form eines wirren Knäuels annahmen. Noch immer zögernd befreite sie sich schließlich aus dem Meer von Decken und Laken und tapste mit zerknautschtem Gesicht ins Badezimmer. Als ihr Blick in den Spiegel fiel, fröstelte sie kurz. Sie fühlte sich so fremd. Um den kurzen Anflug von Kälte zu überbrücken, drehte sie das heiße Wasser auf und ließ es über ihre Hände laufen. Es fühlte sich schmerzhaft gut an. Vielleicht würde sie wirklich vergessen können.

Die Eier brutzelten leise vor sich hin. Eveline wandte ihren Blick zum Fenster. Draußen wurde es langsam Frühling. Die ersten Narzissen stecken frech ihre Köpfe aus der Erde und die Forsythie blühte bereits seit einigen Tagen.
Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen ließ Eveline ihre Eier auf den Teller gleiten. Sie griff nach dem Besteck, das sie bereits gestern aus einem der Kartons gekramt hatte, die sich überall in ihrem neuen Haus stapelten. Vereinzelte Sonnenstrahlen umspielten den blanken Holztisch, auf den sie ihren Teller stellte. Eveline nahm sich die Senfflasche und schüttelte sie kräftig. Dann zog sie eine leuchtend gelbe Linie über ihre Spiegeleier. Das hatte sie als Kind auch immer getan. Grinsende Gesichter aus Eiern und Senf gezaubert.
Das Signal der Mikrowelle ließ sie kurz aufschrecken. Ihre Pancakes waren fertig. Eveline stand auf und stapelte sie übereinander auf einen weiteren Teller. Sie hatte einfach alles. Eier, Pancakes, Pflaumensirup, Sahne… Nur er fehlte an diesem Tisch.
Sie hasste sich dafür, dass sie ständig an ihn denken musste. Sie hatte den Schlussstrich ziehen wollen. Sie war ausgezogen. Doch nach dieser ersten einsamen Nacht in einem warmen, gemütlichen Haus fühlte sie sich klein und unbedeutend. So hatte sie es immer haben wollen. Raus aus der Großstadt, ein neues Leben beginnen. Und obwohl sie wusste, dass sie ohne ihn besser dran war, fehlte er, um dieses Haus auszufüllen.
Nachdem sie das Geschirr ordentlich in die neue Spülmaschine eingeräumt hatte, begann sie, einige der Kisten auszupacken. Im Bad fielen ihr ein paar Spritzer auf, die sie beim Zähneputzen auf dem Spiegel zurückgelassen hatte. Eveline griff nach einem Tuch und wischte sie fort. Henry hatte sich nie darum gekümmert. Er hatte seine Handtücher auch einfach auf den Fußboden geworfen, sodass sie nicht trocknen konnten und beim nächsten Mal ganz klamm waren. Er hatte die Zahnpasta von der Mitte her ausgedrückt, und nach dem Kämmen die Bürste einfach in der Wohnung herumliegen lassen.
Vorsichtig brachte Eveline zwei Haken an der gefliesten Wand an und hängte zwei weiße Handtücher daran. Sie würde ein neues Leben beginnen. Frei von klammen Handtüchern oder Schlüsseln, die von Innen in der Tür steckten, obwohl es doch ein Schlüsselbrett gab. Aber konnte sie ihre Träume einfach so wegwerfen? Sie kannten sich seit sie denken konnte. Und er liebte sie wirklich. Doch das reichte nicht. Für sie beide hatte es vielleicht gereicht. Nicht aber für die Zukunft.
Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen strich Eveline sanft über ihren Bauch, der sich bereits leicht wölbte. Dann seufzte sie kurz und wandte sich der nächsten Kiste zu. Christbaumschmuck. Den würde sie vorerst nicht brauchen.

Vielleicht sollte sie mal wieder ins Kino gehen.
Ein bisschen an die frische Luft zu kommen würde ihr sicherlich gut tun. Also griff Eveline nach ihrem Mantel und dem Schlüsselbund und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Ein Schwall kühler Luft kam ihr entgegen. Sie sog sie tief ein und genoss es. Es füllte sie von innen heraus mit Lebendigkeit. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie machte sich auf den Weg. Die Häuser in der Nachbarschaft sahen fast alle gleich aus. Von Zäunen umrandete Vorgärten waren ordentlich gepflegt, hier und da lag ein Kinderfahrrad oder Sandspielzeug auf dem Rasen. Die Straße endete in einem Rondell. Dahinter lag ein kleines Wäldchen. Wenn man mit dem Auto unterwegs war, musste man um es herum fahren, um zum Kino zu gelangen. Eveline entschied sich jedoch, am Waldrand entlang zu gehen. Die Wege waren nicht mehr matschig, und sie liebte den Duft von frischen Kieferntrieben.
Als sie auf dem fast völlig leeren Parkplatz angekommen war, wehten ihr bereits Plakate mit den neusten Filmen entgegen. Sie sah sie kurz durch und seufzte dann. Es gab nur fröhliche Filme, solche, bei denen man am Ende glaubt, das Leben wäre ein einziges, buntes Lachen und man bräuchte sich um nichts zu sorgen. Filme, wie sie sie mit Henry angesehen hatte. Jedes Wochenende. Doch danach war Eveline heute nicht zumute. Also zog sie ihren Mantel enger um sich, vergrub die Hände in den Taschen und machte sich auf den Rückweg.
Das Wetter würde es schon richten.

Es wurde bereits kühler und die Sonne stand flach am Himmel hinter dem Wald, als Eveline zurückkam. Sie hob die Zeitung vom Rasen auf und betrat ihr Haus, in dem sie sich noch immer wie ein Eindringling fühlte. Ein wenig lieblos landete die zusammengerollte Zeitung auf dem Boden in der Ecke, in der einmal ihr Garderobenschränkchen stehen sollte. Was sollte schon groß darin stehen, das ihren Kummer noch übertreffen konnte?
Es war einsam in diesem Haus. Trotz der warmen Farbtöne, in denen die Wände gestrichen waren. Trotz des beginnenden Frühlings.
Eveline nahm sich eine Tasse aus dem Küchenschrank und goss sich etwas koffeinfreien Kaffee aus der Thermoskanne ein, die sie heute Morgen gefüllt hatte. Sie lehnte sich gegen die Anrichte und blies sanft über die Oberfläche. Vielleicht würde ja die Tasse mit ihr reden, wenn sonst schon niemand. Sie betrachtete das dunkle Getränk eine Weile, als könne es tatsächlich sprechen, schüttelte den Kopf über sich selbst und stellte die Tasse hart zurück auf den Küchentisch, ohne einen Schluck zu nehmen.
Sie bereute es, nicht gleich ihren Fernseher ausgepackt zu haben. Sie wusste nicht einmal, in welchem der Kartons er verstaut war. Also würde sie wohl weiter auspacken müssen.
Nachdem sie ihr gesamtes Geschirr, Besteck und andere Küchenutensilien eingeräumt hatte, war es bereits später Abend. Evelines Rücken war völlig verspannt und ihr Nacken war steif geworden. Also entschied sie sich, für heute Schluss zu machen.
Sie suchte ihren bequemen Pyjama aus der Reisetasche im Schlafzimmer und ging ins Bad. Eingeräumt sah es viel gemütlicher aus, als noch am Morgen. Als sie die Zahnpasta auf ihre Bürste strich, wanderten ihre Gedanken erneut zu Henry. Sie hatten beide ihre Fehler gehabt. Manchmal, ob aus Faulheit oder Gewohnheit, das konnte sie nicht so genau sagen, da hatte sie das Licht im Bad angelassen, bevor sie schlafen gingen. Henry hatte es gehasst. Er konnte nicht schlafen, wenn es unter der Tür durchschien. Also schaltete Eveline es aus, und schloss die Tür hinter sich, als sie zurück zu ihrem Bett ging. Sie kroch unter ihre weiche Decke und rieb ihre Füße aneinander, um den Moment zu überbrücken, den man brauchte, um das Bett zu wärmen. Dann griff sie nach ihrem Buch und schlug die Seite auf, auf der sie zuletzt gelesen hatte. Doch irgendwie konnte sie sich nicht konzentrieren. Also legte sie es wieder beiseite und kuschelte sich tiefer in ihr Kissen. Ihr Blick wanderte durch den Raum. Sie würde ihr neues Schlafzimmer lieben, das wusste sie. Direkt neben sich wollte sie das Babybettchen aufstellen. Vielleicht würde sie auch noch eine Wand streichen, in einem hellen Pastellton. Sie konnte frei entscheiden. Es war ihr Leben.
Dann griff sie nach der Lampe auf ihrem Nachtschränkchen und schaltete sie aus. Sie hatte den ersten Tag ihres neuen Lebens überstanden. Es würde schon gehen.

Es ist seltsam, wie der Verstand eine Weile braucht, um wieder zu funktionieren, wenn er aus dem Tiefschlaf heraus beansprucht wird. Mit einem mürrischen Schnauben tastete Eveline nach ihrem Wecker und wollte ihn ausschalten. Doch auch nach mehrmaligem Versuch gelang es ihr nicht. Sie blinzelte kurz und setzte sich ein Stück auf. Dann stellte sie fest, dass das Klingeln gar nicht von ihrem Wecker kam, sondern von der Tür. Es war sechs Uhr früh und es war noch dunkel draußen. Wer konnte um diese Zeit auf die Idee kommen, bei ihr zu klingeln? Schlaftrunken kroch sie aus ihrem Bett und tapste zur Tür. Als sie sie öffnete, sah sie zuerst eine Welpe, die ihr entgegenblickte. Evelines Augen folgten der Leine hinauf zu dem Besitzer des Hundes.
„Henry…“
Für einen Augenblick stand er einfach nur da, schweigend, mit einem schüchternen Lächeln.
„Hallo…“, meinte er dann zaghaft.
„Hallo.“ Eveline biss sich auf die Unterlippe.
„Ich, ähm…“ Henry sah auf seine Schuhe. „Weißt du, ich habe einen Job bekommen, als Manager im Einkaufszentrum im Lakewood Drive. Und ich dachte… Na ja. Zu einer richtigen Familie gehört doch auch ein Hund, oder?“
Erst jetzt sah er zu ihr auf. Eveline kaute noch immer auf ihrer Unterlippe.
Henry zog schüchtern etwas hinter seinem Rücken hervor. „Ich habe auch eine eigene Tube Zahnpasta mitgebracht…“
Für einen Moment sah Eveline ihn an. Dann fiel sie ihm ohne Vorwarnung um den Hals und begann, zu weinen.
Henry war ein wenig überrascht. Dann legte er seine Arme um sie und strich ihr sanft über den Rücken. Eveline vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge.
„Danke“, flüsterte sie. „Danke, dass du zurückgekommen bist.“
Henry küsste ihre zerzausten Haare. „Hey. Immerhin werde ich bald Papa. Und Ehemann.“
Eveline nickte. Dann erst begriff sie und löste sich von ihm.
„Du meinst, du willst…“
Henry lächelte.
„Wenn du ja sagst“, meinte er, noch immer ein wenig zurückhaltend, und wischte ihr eine Träne von der Wange.
Jetzt musste auch Eveline lächeln.
„Ja. Wir können unser Kind doch nicht in die Welt setzen, ohne uns über den Nachnamen einig zu sein…“
Henry grinste. „Genau. Einen Vornamen gibt es wohl schon?“
Sanft strich er über ihren Bauch.
Eveline schüttelte den Kopf. „Dazu ist es noch ein bisschen früh.“
„Und für einen Kaffee?“
„Dafür ist es nie zu früh.“
Genau wie für einen Neuanfang. Eveline trat einen Schritt zurück, damit Henry reinkommen konnte. Sie schloss die Tür hinter ihm. Er war wieder da. In ihrem neuen Haus und ihrem neuen Leben.

Ende

 

Hallo Jalaila,

deine Geschichte liest sich gut. Das liegt vor allem an deinem flüssigen Stil und deiner anschaulichen Erzählweise.

Etwas unlogisch finde ich jedoch die Handlung. Zum einen werden die Gründe der Trennung nicht ganz klar. Wegen der Zahnpastatube und klammen Handtüchern verlässt sie den Mann, der sie liebt und von dem sie schwanger ist? Vielleicht meinst du ja eigentlich die Streitereien des Alltags, aber das müsstest du deutlicher machen.
Seine Rückkehr ist ebenso nicht ganz nachvollziehbar. Wenn sie bei ihm ausgezogen ist, ist dem bestimmt ein langer Kampf mit sich selbst vorausgegangen. Warum lässt sie ihn dann einfach so ein? Er hat jetzt einen Job, einen Hund und eine Zahnpastatube und zeigt damit wohl seinen guten Willen. Aber sonst? Was hat sich verändert?

Du siehst, die Schwierigkeit liegt für mich darin, dass weder klar wird, welche Probleme die beiden haben noch wie sie sie lösen wollen.

Aber wie bereits gesagt, deine Schreibweise hat mir wirklich gut gefallen.

Grüße,
Froschkönig

 

Hallo Jalaila,

deine Geschichte ist routiniert geschrieben und liest sich angenehm. Bemängeln könnte ich hier vielleicht, dass ich manche Informationen als zu ausschweifend empfunden habe (was sie auspackt, was sie ist etc.), aber das ist wohl hauptsächlich Geschmackssache.
Insgesamt ist mir zu wenig passiert - da ist eine Frau, die irgendwo ein neues Leben anfängt, ihre Sachen auspackt, ihre ersten Mahlzeiten alleine einenimmt - und gelegentlich denkt sie an Henry. Und am Ende kommt er zurück.
Auch die Trennung war für mich nicht nachvollziehbar - wegen klammer Handtücher trennt man sich doch nicht - und wenn doch, dann muss es vorher mindestens Versuche geben, das ganze irgendwie wieder hinzubiegen. Solche Versuche erwähnst du aber nicht und so wirkt das unglaubwürdig und ich dachte mir: "Wenn du den Mann den du liebst, wegen sowas verlässt, dann hast du es echt nicht besser verdient."
Und wie auch Froschkönig schon schön sagte - es bleibt auch offen, wie sie ihre Probleme nun plötzlich ändern wollen. Er kommt zurück, schön. Und weiter - vermutlich geht es genauso weiter und irgendwann steht die nächste Trennung an.
An der Beziehung der Beiden solltest du dringend noch nachbessern.

Liebe Grüße, Bella

 

Hallo Bella & Froschkönig,

danke für eure Kommentare. Ich hatte schon Angst, ihr würdet die KG völlig zerpflücken und so. Ich schreibe zwar schon lange und gerne, aber nie so richtig mit Durchdenken und genauem Ausarbeiten. Deshalb habe ich mich hier angemeldet, um dazu zu lernen und besser zu werden.
Ihr habt Recht. Ich habe die KG nur aus meiner Perspektive gesehen. Ich "kenne" die Charaktere und ihre Eigenarten etc. - der Leser ja aber nicht. Ich werde mir demnächst mal Zeit nehmen, um die KG "von außen" neu zu betrachten und umzuschreiben, sodass auch der Leser den Trennungsgrund nachvollziehen kann. Es steckt mehr dahinter als nur nasse handtücher, alles andere wäre ja auch banal und dumm, aber wie ich das rüberbringen kann, ohne ins totale Klischee zu verfallen (was mir manchmal wirklich schwer fällt), weiß ich noch nicht.
Ich danke euch ;)

Liebe Grüße
Chrissie

 

huhu jalaila

ich mochte deine geschichte. da sie nicht allzu kompliziert und sehr einfach geschrieben worden ist.:thumbsup:

aber im gegensatz zu meinen vorgängern bin ich weniger kritisch und kann verstehen, warum dieses paar auseinander ging.
nachvollziehen kann ich es nicht, da man wegen so oberflächliche sachen, wie zahnpasta, handtücher, kamm nicht auseinander gehen sollte und so seine große liebe nicht aufgeben sollte.
aber es gibt tatsächlich diese paare, die sogar ihre ehe aufgeben. aber bei denen ist eher die luft raus bzw. ist die liebe bei denen verblasst.
aber bei diesem paar war die liebe doch noch da, sie konnten sich nur nicht an die schlechten angewohnheiten, die übrigens jeder mensch hat, angewöhnen.
um eine "glückliche" beziehung zu führen, muss man auch kompromissbereit sein und dieses paar ist echt zur nichts bereit. außer zu einer zusammenführung. aber ich befürchte wie bella, dass sie sich wieder trennen werden.

Er kommt zurück, schön. Und weiter - vermutlich geht es genauso weiter und irgendwann steht die nächste Trennung an.
:hmm:

die geschichte war eigentlich, als kurzgeschichte gesehen, langweilig. das hatte mehr was von einem romanausschnitt. aber halt sehr gut geschrieben, was vieles rettet. hehe
ok
cu joblack87:zensiert:

 

Hallo Jalaila,

Deine Geschichte konnte mich nicht überzeugen, da sie schlichtweg unrealistisch auf mich wirkt. Die Protagonistin nähert sich langsam der neuen Situation mit dem Alleinesein an, dann kommt der Ex mit Hund, neuem Job und Zahnpasta - sie fällt ihm um den Hals und alles ist wieder gut :hmm: . So einfach geht das nicht im Leben.
Das zum Inhalt.

Schreibtechnisch fand ich verwirrend, dass du zweimal

Es ist seltsam, wie der Verstand eine Weile braucht, um wieder zu funktionieren, wenn er aus dem Tiefschlaf heraus beansprucht wird. Mit einem mürrischen Schnauben tastete Eveline nach ihrem Wecker und schaltete ihn aus.

wortgleich benutzt hast. Ich dachte zuerst, du hättest versehentlich die Geschichte zweimal untereinander kopiert. Diese Wiederholung ist für die Geschichte auch kein nachvollziehbares Stilmittel.

Zudem solltest du dir mal den Tagesablauf der Protagonistin genau vorstellen, während du den Text liest. Sie steht am Sonntagmorgen um 6°° auf, frühstückt, packt ein paar Kisten aus und hat dann vor, ins Kino zu gehen. Eine Zeitung bekommt sie auch schon, obwohl sie gerade eingezogen ist. Du schreibst, dass sie raus aus der Großstadt ein neues Leben beginnen will. Das bedeutet für mich auf dem Land, auf einem Dorf. Dort gibt es keine Kinos.
Merkst du, worauf ich hinauswill? Wenn das Drumherum schon nicht stimmt und dann die Figuren auch so wenig gezeichnet sind, hinterläßt so eine Geschichte nichts beim Leser.

Lieber Gruß
bernadette

 

bernadette schrieb:
da sie schlichtweg unrealistisch auf mich wirkt. Die Protagonistin nähert sich langsam der neuen Situation mit dem Alleinesein an, dann kommt der Ex mit Hund, neuem Job und Zahnpasta - sie fällt ihm um den Hals und alles ist wieder gut. So einfach geht das nicht im Leben.
Das zum Inhalt.
Hmm. Ich merke anhand der vielen kritik, dass ich es wohl nicht geschafft habe, meine Absicht deutlich zu machen. Ich finde ja gerade, dass es so nicht gehen kann. Eine Beziehung auf diese Art führen, meine ich. Und deshalb bekommt das Paar am Ende eine zweite Chance.
Natürlich geht es so einfach nicht im Leben. Aber leider gibt es trotzdem viele menschen, die auf diese Art aneinender vorbei leben, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass sie durch Erbsenzählerei das Schöne verpassen.

Zudem solltest du dir mal den Tagesablauf der Protagonistin genau vorstellen, während du den Text liest. Sie steht am Sonntagmorgen um 6°° auf, frühstückt, packt ein paar Kisten aus und hat dann vor, ins Kino zu gehen. Eine Zeitung bekommt sie auch schon, obwohl sie gerade eingezogen ist. Du schreibst, dass sie raus aus der Großstadt ein neues Leben beginnen will. Das bedeutet für mich auf dem Land, auf einem Dorf. Dort gibt es keine Kinos.

Den Anreiz zu dieser KG gab mir mein Jahr in den USA. Dort habe ich in einer solchen Neighbourhood gewohnt, die von der Großstadt entfernt gelegen hat und an deren Randein Kino lag (zusammen mit einem Einkaufszentrum). Aber das hätte ich wohl deutlich machen müssen.

Wenn das Drumherum schon nicht stimmt und dann die Figuren auch so wenig gezeichnet sind, hinterläßt so eine Geschichte nichts beim Leser.

Du kannst wirklich harte Worte wählen. Ich weiß, dass nur Kiritk einen weiterbringt. Aber ich stecke in den totalen Babyschuhen, was das Schreiben von KGs angeht. Deshalb trifft es einen doch irgendwie, wenn es soviele gibt, denen die KG total missfällt.
Trotzdem danke. Vielleicht hast du ja konkrete Verbesserungsvorschläge, wie es es ändern könnte, statt nur zu sagen was falsch ist. Das wäre mir eine Hilfe.
Liebe Grüße
Jalaila

 

Hallo Jalaila,

Vielleicht hast du ja konkrete Verbesserungsvorschläge, wie es es ändern könnte, statt nur zu sagen was falsch ist.

Zudem solltest du dir mal den Tagesablauf der Protagonistin genau vorstellen, während du den Text liest.
Das war ein Vorschlag. Gehe das mal von Schritt zu Schritt durch, wie wenn du ein Regiebuch schreiben müsstest. Dann fallen einem Ungereimtheiten eher auf.
...dann die Figuren auch so wenig gezeichnet sind
Was machen Eveline und Henry als Menschen aus?

Vielleicht war ich auch etwas zu harsch zu dir, denn von den formalen Dingen wie Rechtschreibung, Zeichensetzung, Satzstellung etc. hast du ja wirklich ziemlich Makelloses geliefert, aber die Story war leider so Rosamunde-Pilcher-mäßig. Herz-Schmerz und dann Versöhnung. Das kann ich einfach nicht ab ;).

Versuch dich mal an einer Sache, von der du Ahnung hast. Hobby, berufsmäßig; eine Geschichte, die dir jemand erzählt hat und die interessant ist - einfach Dinge, von denen du richtig gut Bescheid weißt.
Hast du mal was Interessantes erlebt, was man in eine Story packen könnte?
Probier aus - aber schreib von Dingen, von denen du Ahnung hast. Dann wird das authentisch.

Lieber Gruß
bernadette

 

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