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Wer du bist...

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22.02.2003
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Wer du bist...

Wer du bist

Der Raum ist nur schwach beleuchtet, und trotzdem kann ich klar sehen. So wie ich dich durchschauen kann, obwohl du dich undurchsichtig gibst. Lang strecken sich die Wände in ein vergessenes Schwarz und was hinter uns liegt ist nicht weiter wichtig. Warum wir hier sind – dein schwarzes Haar duftet köstlich. Wohin der Gang führt – deine Schultern sind stark und sanft, unter hellbrauner Haut zeichnen sich athletisch Sehnen und Muskeln ab, in einer sinnlichen Metamorphose verwandelt sich Schulter in Hals, sehnt sich der perfekt gespannte Bogen nach meinen atemlosen Lippen. Warum du mich nicht ansiehst- ich spüre deine festen Pobacken an meinen Oberschenkeln, dein warmer Körper presst sich vertraut an meinen.
Keine Wahrnehmung lenkt von dir ab, keine Welt mehr um uns die stören kann.
Meine Finger fahren hoffnungsvoll deinen Oberarm hinauf, streicheln ängstlich die Kuppel deiner Schulter, tasten sich durch deine kräftigen Haare, über den Stoff deines Tops und liegen schließlich sicher auf deinem Nacken. Deine Wärme fließt durch sie, gibt mir Geborgenheit und steigert meine Sehnsucht hundertfach.
Verzweiflung ergreift mein Herz, die Angst du könntest nur ein Traum sein nimmt mir den Atem. Ich beuge mich vor, will dich schmecken. Spannung knistert auf deiner Haut als meine Lippen sie berühren, sie ist zart wie ich sie erbetet hatte. Ein Seufzer entfährt mir, mit geschlossenen Augen nehme ich dich als eine einzige, pulsierende Insel des Lebens war.
Ich strecke mich dir entgegen, verlangend, fordernd. Deine Hand tastet nach meiner, umfasst und behütet sie sanft, führt sie zielstrebig um dich herum. Meine Fingerkuppen landen zaghaft auf dem sanften Hügel deines Bauches. Ich erkunde ihn verzückt von der Perfektion.
Deine Lippen streicheln meine Wange mit Liebe, dein Körper ist ein einziger Schrei nach Lust, deine Hände umfassen fest meine Hüfte. Da finden sich unsere Münder, fallen ineinander wie zwei schwarze Löcher, umarmen sich zärtlich wie ein Liebespaar und verschlingen einander gierig. Ich spüre deine Ungeduld, deine Brüste sind eine erregende Herausforderung an meinem Brustkorb, unser Atem vereint sich in rastlosen Zügen. Du und ich.
Schwer atmend öffne ich die Augen, schmerzvolle Lust in meinen Shorts. Das Bettzeug voll Schweiß, die Luft heiß und stickig. Leise brummelt der Motor eines Busses vor dem Fenster und meine Gedanken sind bei dir. Wie ein Zug der aus dem Bahnhof fährt verschiebt sich das Bild aus meinem Sichtfeld, verblasst und verwässert bis nur noch das Gefühl da ist dich gespürt zu haben. Wer du bist- der Duft des Frühlings umhüllte deinen Körper...

 

Ich dachte zuerst auch, es handle sich um eine Frau, als ich dann die "böse" Überraschung erlebte.

Du kannst auch von Anfang an irgendwie bemerkbar machen, dass es sich um einen Mann handelt um gleich da alle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

 

Hallo S.H. und Schwarze Seele,

mich überrascht etwas eure Irritation, was das Geschlecht des Prot betrifft:

Keine Wahrnehmung lenkt von dir ab, keine Welt mehr um uns die stören kann.
Meine Finger fahren hoffnungsvoll deinen Oberarm hinauf, streicheln ängstlich die Kuppel deiner Schulter, tasten sich durch deine kräftigen Haare, über den Stoff deines Tops und liegen schließlich sicher auf deinem Nacken.

@ dagel:

Geschichten, die zuletzt aufzeigen, dass alles nur ein Traum ist, müssen sehr gut sein, damit man verzeihen kann, dass es nur geträumt ist.
Mir hat die Geschichte nichts "gesagt", die Argumente von S.H. kann ich nur unterstützen.

Grüße
ber

 

Danke für die Kritik

Hallo,
als erstes mal danke für die Kritik, weil sie genau ist und mir sagt, was fehlt.
Es tut mir leid, wenn der Text nicht so gut ist, wie ihr es euch gewünscht habt.
Eigentlich ist er die erweiterte Nacherzählung eines tatsächlichen Traums, darum fehlen wohl auch die meisten Sinneseindrücke ausser sehen und tasten. Was natürlich keine Entschuldigung sein kann.
Mir persönlich sagt er allerdings noch immer viel, ich kann mich beim lesen immer wieder an meine Gefühle im Traum erinnern- was sehr schön ist. Und schade, dass es bei euch nicht hinhaut, dass die Geschichte an euch vorbeigeht.
Aber ich verspreche, dass ich versuchen werde daraus zu lernen!
Danke nochmals.
Philipp

 

S.H. schrieb:
@bernadette
Ja sicher, dass sie eine Frau ist war klar. Aber das bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass der andere Part ein Mann sein muss.

Mir ist mal aufgefallen, dass Komiker aus früheren Zeiten anzügliche Witze reißen konnten ohne Worte wie Schwanz oder Ficken zu benutzen. Ich finde das ziemlich stilvoll, und habe versucht es auch so zu machen:
"Ich strecke mich dir entgegen, verlangend, fordernd." (Errektion)
"schmerzvolle Lust in meinen Shorts"(noch mehr Errektion)
Wenn's nicht funktioniert hat dann heißt das entweder, wir sind nicht mehr gewöhnt indirekt gesagtes zu verstehen, oder ich habe es einfach nicht gut genug gemacht.
Ich gehe einfach mal von beidem aus.
;-)

 

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