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Wie die EU in Deutschland einen Türken baute

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10.05.2001
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Wie die EU in Deutschland einen Türken baute

Die Nachricht aus Brüssel und Straßburg überrumpelt Deutschland und rüttelt eher Emotionen wach, statt informativ zu wirken. Für die CSU ist es eine Hiobsbotschaft, für die Grünen frohe Kunde. Siebzig Millionen – Tendenz steigend - Alis und Aytens stehen vor den Toren Europas und warten auf Einlass.
Schließlich habe die Türkei die Kopenhagener Kriterien erfüllt und sich schon vor acht Jahrzehnten zu den europäischen Werten bekannt. Nach der ausdrücklichen Empfehlung Brüssels ist also kein weiteres Hindernis in Sicht:
Was Deutschland in vierzig Jahren mit mittlerweile zweieinhalb Millionen Türken nicht geschafft hat, soll der EU jetzt auf Anhieb mit siebzig Millionen gelingen: Integration.

Es kommt, wie es kommen muss; der Alptraum der beiden Ministerpräsidenten aus Bayern und Hessen wird Realität und die Türkenwanderung nach Deutschland findet in größerem und schnellerem Umfang statt als Stoiber jemals Hochdeutsch lernen kann. Sobald der erste Mustafa am Horizont erscheint – drei Schritte hinter ihm auch schon die erste Fatma – erliegt der bayrische Ministerpräsident einem Herzinfarkt und Merkel wird nach ihren gescheiterten Annäherungsversuchen von der Parteispitze in eine weniger privilegierte Position befördert. Die Türken selbst hingegen sind in dem Augenblick nicht nur Vollmitglied der EU, sondern auch noch privilegiert in Deutschland.

Sie erledigen jetzt nicht nur Jobs, für die sich die Deutschen zu fein sind, sondern auch gleich alle anderen. Würstchenbuden werden in Dönerbuden umfunktioniert, Supermärkte in Import- und Exportläden mit türkischen Kassetten & CDs, sowie den allseits beliebten Geschenkartikeln, die ja besonders bei den Aussiedlern Anklang finden; Änderungsschneidereien werden ausgeweitet. Die Textilindustrie boomt und kann die Kopftuchnachfrage schwer auffangen. Die Parole „Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ gewinnt mit der getürkten Intervention eine ganz andere Bedeutung.

Nicht nur in der Wirtschaft, auch in der Politik lassen sich die Osmanen nieder. In den CDU-geführten Ländern begrüßt man die gemäßigten Islamisten, die Sozialdemokraten werden von der oppositionellen Volkspartei abgelöst. Einzig die Grauwölfe können sich nicht so genau entscheiden, ob sie sich in den neuen Bundesländern breit machen oder lieber gleich die CSU ersetzen sollen.
Die neu entworfene Deutschlandflagge wird türkis und enthält das Symbol der Türkentaube. Mit dem aktuellen Leitsatz „am türkischen Wesen sollen erst die Deutschen und dann die restliche EU genesen“ wird der Grundstein für die Türkisierung der EU gelegt.

Selbstverständlich bleibt auch der Alltag von dieser türkischen und ergo islamischen Unterwanderung der Gesellschaft nicht verschont.
Wörter und Gegenstände wie „Türklinke“ und „Türklopfer“ werden ausnahmslos verboten, weil man sie als offensichtlich gesellschafts- und verfassungsfeindlich einstuft.
Der Türkensitz wird offiziell in Empfangszeremonien angewandt; Mann kann sich ohne Türkenbund nicht mehr auf der Straße blicken lassen, Frau ohne Kopftuch natürlich auch nicht und stets drei Schritte hinter dem Ehemann, die Türkenkoffer tragend.

So macht sich der Klischee-Türke also in Europas deutscher Szene breit.
Damit ist die Einwanderung schlimmer gekommen, als man es sich vor vierzig Jahren hätte vergegenwärtigen können. Zu Beginn des Anwerbeabkommens mit der Türkei hätte man sich so eine Völkerwanderung nicht einmal in den kühnsten Träumen vorstellen können, als man die ersten türkischen Gastarbeiter zum Ausbeuten herbestellt hatte.

Wie es ihr – offiziell von Deutschland im Anwerbeabkommen bestätigter - sozialer Status schon andeutet, sind die Türken nichtsdestotrotz ein sehr gastfreundliches Volk. Im Namen der Gastfreundschaft und als Zeichen ihres guten Willens überreicht folglich der millionste Zuwanderer dem privilegierten CDU-Mitglied Angela Merkel ein Kopftuch, mit dem Motto „Anpassung statt Abschottung“. Merkel bleibt bescheiden: „Danke, ich weiß diese Geste sehr wohl zu schätzen, aber an diesem Beispiel sieht man wieder, wie unreif die Türkei für eine EU-Vollmitgliedschaft ist und dass eine privilegierte Partnerschaft zweifelsohne besser gewesen wäre, denn die kulturellen Unterschiede sind wohl doch so groß, dass Europa dieser Aufgabe, nämlich, wenn wir ehrlich mit Ihnen sind, das noch ältere und rückständige System der Türkei mit einzubeziehen, einfach nicht gewachsen ist. In einer modernen und weltoffenen Gesellschaft trägt die Frau keine derartigen Symbole politischer, sozialer und kultureller Unterdrückung.“
Die multikulturelle Gesellschaft, die sich für diese Feierlichkeit versammelt hat, verstummt schlagartig. Folkloretänze werden abgebrochen, der Döner bleibt den Menschen im Halse stecken. Nach einem kurzen Anflug geistiger Schwäche und Verblüffung improvisiert der Türke am Mikrofon: „Frau Merkel, sie sollen das Kopftuch ja auch nicht aus kulturellen, sondern aus visuellen Gründen tragen.“
Die verdatterte Merkel wird übertönt vom schallenden Gelächter der Anwesenden und in den Tagen der Zuwanderung erzählt man sich noch lange diesen Türken-Witz.

Die Freizügigkeit, die Europa bietet, möchten die Türken schon bald auch auf anderem Gebiet auskosten. Ein Ziel hat man sich längst ins Auge gefasst: Wien!
Zweimal wurden die Vorväter hier zurückgeschlagen, ehe sie eintreten konnten und dann auch nur, um Drecksarbeiten zu erledigen. Aber heute, über drei Jahrhunderte später, besteht die Möglichkeit, in Wien endlich ganz legal einzumarschieren und sich dort niederzulassen...

Diese Unverschämtheit an Maßlosigkeit ist aber letzten Endes doch etwas zuviel. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit tritt die EU-Kommission in Brüssel erneut zusammen und berät über die ansteigende Gefahr der Überfremdung. Die Verhandlungsauflagen mit der Türkei werden nochmals unter die Lupe genommen. Der rettende Paragraph scheint auch schon gefunden:
Der Beitritt der Türkei ist an strenge Auflagen verknüpft gewesen. Nicht nur die Freizügigkeitsbegrenzung ist ein Stichwort, auch die Anlehnung auf den Absatz mit der Warnung vor einer Festlegung auf die EU-Mitgliedschaft lässt die Gesichter der Kommissare erstrahlen. Es hat also nie einen tatsächlichen Beitrittsvertrag mit der Türkei gegeben!
Jetzt muss man diese anatolischen Bauern nur noch dazu bringen, das alte Europa wieder zu verlassen!

Die Sache hat nur den Haken, dass diese Einsicht mittlerweile drei Millionen türkischer Zuwanderer zu spät kommt. Rückwirkend kann man die Türken jetzt schlecht zurückschicken, schließlich haben sie bislang gegen keine europäische Grundauffassung verstoßen.
Nach reiflicher Überlegung entdeckt man auch hier das Ei des Sultans: ausländisches Kapital in die Türkei zufließen lassen und den Türken in Europa nicht nur erzählen, sondern auch demonstrativ aufzeigen, dass sie in Europa nur willkommen sind, solange sie zuhause bleiben.
Die Investoren aus der EU lassen nicht lange mit sich verhandeln. Wohlwollend unterstützen sie diese Idee und rücken dabei ihre finanziellen Interessen gerne in den Hintergrund. Schließlich hat es jetzt höchste Priorität, diesen unvermeintlichen Türkenstrom aufzuhalten.

Mit der Zeit floriert die Wirtschaft in der fernen Türkei dank der Erschließung neuer Märkte so gut, dass Deutschland – geschweige denn die EU selbst – überhaupt keine Anreize bieten muss, um die Zuwanderer zur Rückkehr zu zwingen.
Zur größten Überraschung folgen die zweieinhalb Millionen eingewanderten Türken aus der zweiten und dritten Generation ihren Brüdern und Schwestern sang- und klanglos in die Heimat ihrer Vorväter. Nach und nach schließen sich ihnen ihre Landsmänner aus den anderen Teilen der EU an.
Die Organe der EU reagieren unverzüglich auf diesen Auswanderungsprozess und annullieren das Abkommen mit der Türkei zur Vollmitgliedschaft wegen Nichteinhaltung kultureller Verträge und sozialer Auflagen.

Nachdem man die Türken alle ganz und gar in ihre Heimat abgeschoben hat – vollkommen legal und rechtsstaatlich – dürfen in weiteren Schritten Reisende mit türkischem Pass nicht mehr vom Schengener-Abkommen profitieren. Zuzüglich werden Voraussetzungen für Visumsanträge aus der Türkei generell erschwert.
Schließlich ist das Visum – worauf die Europäer übrigens ein Patent haben – bislang das beste Mittel gewesen, um sich diese lästigen Türken fernzuhalten.

 

Ich fand´s gut. Teilweise sogar recht witzig. Auf der anderen Seite bin ich auch mit dem Hintergrund vertraut und weiß auch, dass es eigentlich ein ernstes Thema ist. Es lohnt sich jedenfalss darüber zu schreiben. Du hast das Thema gu verarbeitet, finde ich. Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass du auch Anlehnungen an die Geschichte eingebracht hast.
Lieben Gruß
Fee

 

Guten Morgen, Hendek!
Habe mich amüsiert, besonders über die Merkelschen Phrasen. Anekdoten hätten m.E. tatsächlich für etwas mehr Würze gesorgt (komme noch mal drauf zurück, wenig Zeit). Osmanen war übrigens ein Begriff für die herrschende Klasse, und die bezeichnete sich selbst stolz so und nannte die Kleinbauern und Nomaden herablassend Türken!
Gruß Vizande

 

Hallo Hendek,
wie versprochen, melde ich mich wieder:
Die Grauen Wölfe sind erstmal keine deutsche Entsprechung für die CSU. Die Grauen Wölfe sind die militante Jugendorganisation der Nationalen Aktionspartei, einer ultranationalistischen Partei, die 1969 von Alparslan Türkes gegründet wurde. Ihr Ziel: Die Utopie einer politischen Vereinigung der Türkei mit den Türkisch sprechenden Bevölkerungen im sowjetischen Zentralasien und Westchina. Die protofaschistischen Grauen Wölfe waren in den 70er Jahren eine der Hauptkräfte der türkischen Terroristenszene. Nach 1980 wurden sie vom Militär zerschlagen.
Hätte einen Vorschlag für ein "anekdotisches", sozialdemokratisches Zitat vom Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt: "Werdet entweder zu Deutschen oder kehrt zurück!" (alles, was anders ist, ist gefährlich! Außerdem gibt es genauso wenig "die Deutschen" wie "die Türken" - beide setzen sich seit Jahrhunderten aus vielen verschiedenen Völkern zusammen!)
Zitat: "Mit der Zeit floriert die Wirtschaft in der fernen Türkei dank der Erschließung neuer Märkte so gut, dass Deutschland – geschweige denn die EU selbst – überhaupt keine Anreize bieten muss, um die Zuwanderer zur Rückkehr zu zwingen." - Habe gerade erst irgendwo gelesen, dass die Türkei dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 10 (!) Prozent hat, nächstes Jahr wird mit immerhin noch 5 % gerechnet - da liegst du vielleicht gar nicht so daneben mit deiner Prognose!!
Übrigens: 1. Satz: Emotionen wach wecken?

Ich finde, ernsten Themen ist durch Satire gut beizukommen!

Gruß
Vizande

 

Danke euch fürs Lesen und Kommentieren!

Anna-Fee:

Ich fand´s gut. Teilweise sogar recht witzig.
Könntest du jene Stellen eventuell kurz anführen?


emophiliac:
Mit deinem Wunsch nach mehr ´Anekdoten´ stehst du nicht allein, werde versuchen, dem nachzukommen. Vizandes Beispiel ist ja schon mal eine Anregung in der Hinsicht.


Vizande:
Danke für den Mini-Exkurs in türkischer Politikgeschichte; wer die Grauwölfe sind, weiß ich natürlich, sonst würde ich sie nicht erwähnen. Trotz der Tatsache, dass sie ursprünglich eine Unterorganisation der MHP sind, gibt es dennoch Parteimitglieder, die sich mit Stolz so bezeichnen; man soll ja seine Herkunft auch nicht leugnen.
Hat mich dennoch gefreut, dass der Substitutionsgedanke dich gestört hat und überhaupt aufgefallen ist. Zugegeben, etwas gewagt ist der Vergleich - der im Text selbst eigentlich kein solcher ist - vielleicht schon, aber wenn man so manche Ideologien und das, was von Mitgliedern fernab parteilicher Prinzipien ausgesprochen und praktiziert wird, sieht, ist dieser Gedanke gar nicht mal so abwegig.
Außerdem wurde mir immer wieder eingetrichtert, Satire dürfe alles...

Osmanen war übrigens ein Begriff für die herrschende Klasse
Deshalb lassen sie sich hier ja auch in der Politik nieder.
Aber Scherz am Rande; zur Zeit des Osmansichen Reiches hatten Osman Gazi und seine Sippschaft selbstverständlich einen Anpruch auf die alleinige Bezeichnung mit "Osmanen"; aber im Zeitalter der Republik ist es heutzutage üblich, in Anlehnung auf die Geschichte die Türken so zu nennen.
Übrigens: 1. Satz: Emotionen wach wecken?
Erwischt! Dieser Satz war sozusagen meine Achillesferse. Viermal habe ich ihn bereits umgeschrieben, trotzdem ist er wohl immer noch eine Holperstelle.
Muss mir wohl nochmal Alternativen ausdenken.

 

Hallo,
habe den Anfang mit Erheiterung und positiver Erwartung verschlungen, bin in der Mitte etwas unkonzentriert geworden und am Schluss ausgestiegen.
Mag sein, dass mir deine Schreibe nicht liegt. Für mich waren in dieser Satire einfach zu viele Eckdaten und Informationen, die mich ermüden ließen.
Gruß
190er

 

Mahlzeit.
Hm. Es fällt mir schwer, deinen Text zuende zu lesen, auch wenn du ein paar interessante Gedanken drin hast.
Meine Meinung: alles andere als spritzige Satire. Sondern eine Aneinanderreihung von Gedankenspielen, basierend auf einem Schema, welches sich schnell erschöpft. Sicherlich hast du Zeit und Mühe in den Text investiert, aber mich ermüdet er sehr schnell. Vielleicht, weil ich schon lange nicht mehr hier sein konnte und eingerostet bin, aber möglicherweise auch, weil der gewählte Ansatz an sich schon gefährlich langweilig ist; dazu erzählst du zwar fehlerfrei aber, hm, eher staubig - überlange Sätze wie folgende tragen auch nicht gerade dazu bei, zu fesseln.
Damit ist die Einwanderung schlimmer gekommen, als man es sich vor vierzig Jahren, zu Beginn des Anwerbeabkommens mit der Türkei, hätte vergegenwärtigen können. Damals hätte man sich so eine Völkerwanderung nicht einmal in den kühnsten Träumen darstellen können, als man die ersten türkischen Gastarbeiter zum Ausbeuten herbestellt hatte.

Fazit:
Nicht mein Fall.

MfG,
...para

 

Hallo Hendek!

Ich kann mich schon die ganze Zeit nicht so recht entscheiden. Irgendwie gefällt mir Deine Satire, so wie sie ist, andererseits ist sie mir noch eine Spur zu wenig bissig – vielleicht bin ich aber auch nur durch fallweises Lesen (natürlich nur am Klo) von aufdringlich an die Tür gehängten FPÖ-Hetzblättern schon so abgehärtet…:cool:

Was mir ganz besonders gefallen hat, ist die Sache mit dem Kopftuch-Boom. Die hast Du einfach gut rübergebracht. :)
Und ich kann zu der Kopftuchdiskussion sowieso immer nur den Kopf schütteln, weil ich mich genau erinnern kann, daß Kopftücher früher auch hier von vielen Frauen getragen wurden – sie galten als praktische Kopfbedeckung, und ich hab sogar im Handarbeitsunterricht eins gehäkelt. Und irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, daß da irgendwas ganz seltsam schief gelaufen ist…:susp:

Aber die Aussage hinter Deiner Geschichte ist ja genaugenommen, wenn ich das richtig verstehe, daß man der Türkei nur wirtschaftlich auf die Beine helfen muß, und die Türkenwanderung geht in die Gegenrichtung. – Und das ist ja der eigentliche Grund, warum die Türkei jetzt noch nicht beitreten sollte, weil es der EU zu viel kosten würde. Angeblich würde der Beitritt der Türkei ja so viel kosten, wie der der zehn neuen Mitgliedsstaaten zusammen. Das glaub ich ihnen auch, sind ja teilweise richtige Zwergstaaten, noch kleiner als Österreich…
Was ich allerdings nicht glaube, ist, daß dabei die Entlastung auf der anderen Seite mitberechnet/berücksichtigt wurde. Vielleicht fürchtet man sich ja vor den Folgen sinkender Arbeitslosenzahlen, wenn die Türken dann lieber Jobs in der Türkei annehmen…? Und wer soll denn dann das Feindbild sein…? :D

Ein paar Kleinigkeiten noch:

»von der Parteispitze in einer weniger privilegierte Position befördert. Die Türken selbst hingegen sind in dem Augenblick nicht nur Vollmitglied der EU, sondern auch noch privilegiert in Deutschland.«
– in eine … Position
– weiß nicht, ob die Wiederholung von »privilegiert« beabsichtigt ist, wenn nicht würd ich zum Beispiel »eine weniger überbezahlte Position« nehmen

»Damals hätte man sich so eine Völkerwanderung nicht einmal in den kühnsten Träumen darstellen können,«
vorstellen, würd ich meinen

»In den CDU geführten Ländern«
– mit Bindestrich: CDU-geführten; schöner fände ich aber »In den von der CDU geführten Ländern«


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Hendek,

auch ich bin mir etwas unschlüssig, was deine Satire angeht. Insgesamt tendiere ich aber eher dazu sie gut zu finden, auch wenn manchen Stellen der Biss fehlt.

Sehr gut, fand ich die Kopftuchdebatte, die an Lächerlichkeit ja kaum noch zu überbieten ist. Wenn ich die Diskussion mitverfolgen, dann frage ich mich immer, ob´s in Deutschland keine anderen Probleme gibt als Türken, die ein Kopftuch tragen.
Wobei man ja ehrlicherweise auch sagen muss, dass in der Türkei für die Frauen im Berufsleben sogar Kopftuchverbot besteht. Im Grunde genommen ist es aber wurscht, ob die jetzt mit oder ohne Kopfbedeckung herumlaufen.

Die Szene als Stoiber einen Herzinfarkt bekommt, fand ich dann auch sehr passend. Sehr überspitze Darstellung dessen, was Edmund wohl tatsächlich empfinden würde.
;-)

Richtig Lachen musste ich bei der Szene mit Angela Merkel.

Als Grundaussage deiner Satire habe ich auch noch etwas anderes als Häferl herausgelesen:
Durch die überspitze Darstellung mancher Dinge, wie zum Beispiel die Ersetzung sämtlicher Würstchen- durch Dönerbuden, wolltest du wohl auch aufzeigen, dass manche der Ängste unbegründet sind. Das hunderte Argumente gegen einen Beitritt der Türkei angeführt werden, die oft eher rassistisch als sonstwas sind. Als käme es durch einen Beitritt der Türkei tatsächlich zu den Szenarien, die du beschreibst.

Zum anderen wolltest du sicherlich auch in die Richtung gehen, die auch Häferl angedeutet hat.

LG
Bella

Stellenweise fand ich sie sehr gut - wie Häferl fand ich die Kopftuchdebatte sehr gut dargestellt. Die Zitate von Merkel waren natürlich auch sehr lustig.

 

Dein Text, Hendek, kommt zwar auf leisen Sohlen und in Form einer „Satire“ daher, strotzt aber nur so von fremdenfeindlichen Parolen. Er enthält beinahe alles bisher von der rechten Szene zumindest als bedenklich Aufgeführtem nebst der Angst vor Überfremdung:

Die Türken selbst hingegen sind in dem Augenblick nicht nur Vollmitglied der EU, sondern auch noch privilegiert in Deutschland.

Sie erledigen jetzt nicht nur Jobs, für die sich die Deutschen zu fein sind, sondern auch gleich alle anderen. Würstchenbuden werden in Dönerbuden umfunktioniert, Supermärkte in Import- und Exportläden mit türkischen …

Nicht nur in der Wirtschaft, auch in der Politik lassen sich die Osmanen nieder.
Die Freizügigkeit, die Europa bietet, möchten die Türken schon bald auch auf anderem Gebiet auskosten. Ein Ziel hat man sich längst ins Auge gefasst: Wien!
Zweimal wurden die Vorväter hier zurückgeschlagen, …
Die Sache hat nur den Haken, dass diese Einsicht mittlerweile drei Millionen türkischer Zuwanderer zu spät kommt. Rückwirkend kann man die Türken jetzt schlecht zurückschicken, schließlich haben sie bislang gegen keine europäische Grundauffassung verstoßen.
Nachdem man die Türken alle ganz und gar in ihre Heimat abgeschoben hat – vollkommen legal und rechtsstaatlich – dürfen in weiteren Schritten Reisende mit türkischem Pass nicht mehr vom Schengener-Abkommen profitieren. Zuzüglich werden Voraussetzungen für Visumsanträge aus der Türkei generell erschwert.
Schließlich ist das Visum – worauf die Europäer übrigens ein Patent haben – bislang das beste Mittel gewesen, um sich diese lästigen Türken fernzuhalten.

Ich frage mich, warum du nicht gleich geschrieben hast: Deutschland den Deutschen. Oder: Europa den Christen.

Dion

PS: Vom Literarischen her stimme ich dem Urteil Paranovas zu.

 

strotzt aber nur so von fremdenfeindlichen Parolen.
Ähm, ich glaube, gerade Hendek kann man nun wahrlich nicht in diese Ecke abschieben. Ich denke, du hast diese Satire nicht ganz verstanden. Er hat diese Dinge stark überzeichnet, um sie zu verdeutlichen, Leute mit der Nase drauf zu stoßen und damit gerade Kritik an solchen Sichtweisen zu üben. So habe ich es jedenfalls verstanden.

 

Mag sein, dass Hendek nicht so denkt, wie sein Text suggeriert. Aber um die zitierten Stellen ins Gegenteil zu verkehren oder wenigstens ins Lächerliche zu ziehen, dann hätte er zu jeder eine satirische Entsprechung schreiben müssen. Das hat er unterlassen, und ein Gag – Türkei floriert dank „uneigennütziger“ Investitionen der EU so sehr, dass die Türken von selbst zurückkehren – genügt nicht, diese ganze Palette an rechtem Gedankengut zu entkräften. Es überwiegt bei mir das Gefühl, da will jemand Parolen an den Mann bringen oder uns eben diese Parolen vor die Nase halten.

Wenn dieser Text eine Satire sein soll, dann ist er misslungen.

Dion

 

Friedvolle Grüße

Die Geschichte ist gut, leicht zu lesen und nach zu vollziehen.

Die von Dion entfachte Diskussion, ob es sich um eine Satire oder ein rechtes Pamphlet handelt, finde ich aber schon interessant.

Eine Satire muß nicht unbedingt die verwendeten Parolen ins Gegenteil verkehren, um eine Satire zu sein. Die überspitzte Darstellung reicht schon aus, und überspitzt war diese Darstellung schon. Hendek hat alles zusammengetragen, was es an Befürchtungen zum EU Beitritt der Türkei gibt, und bis zum Maximum ausgereizt.

Aber hätten diejenigen, die das hier als Satire erkennen, mich eingeschlossen, die Geschichte auch als solche identifiziert, wenn sie in der Rubrik Gesellschaft stünde?

Kane

 

Des einen Freud, ist des anderen Leid, hundertneunziger; manche halten Eckdaten und Informationen für angebracht, andere weniger.
Aber immerhin hast du ja versucht, den Text zu lesen.


Ja, Paranova, überlange Sätze, manchmal lassen die sich einfach nicht vermeiden, wie man´s auch dreht und wendet. Einige Satzungetüme sind mir ebenfalls ein Dorn im Auge, zuvor gibt es aber andere Aspekte von größerer Bedeutung, die optimierbar sind. Doch immerhin hast ebenso du den Versuch gestartet, den Text zu lesen, nichtsdestotrotz zählt der gute Wille - aber denk daran: auch der Versuch ist strafbar!


Was die Spur der Bissigkeit angeht, Häferl, so gebe ich dir ansatzweise recht. Der Text könnte in der Hinsicht durchaus eine etwas höhere Dosis vertragen.
Hat mich darüber hinaus gefreut, dass die Kopftuchsache rübergekommen ist.
Deiner Interpretation möchte ich minimal zustimmen, maximal aber unangetastet im virtuellen Raum lassen, wobei es mich ehrlich gesagt immer wieder überrascht, was du alles herauszulesen vermagst.

Vielleicht fürchtet man sich ja vor den Folgen sinkender Arbeitslosenzahlen, wenn die Türken dann lieber Jobs in der Türkei annehmen…? Und wer soll denn dann das Feindbild sein…? :D
Scheint, wir bewegen uns da auf kompatiblen Ebenen, was die gedankliche Textverarbeitung angeht...
Deine formalen Änderungsvorschläge habe ich übrigens übernommen, außer die Wiederholung von "privilegiert", die war so beabsichtigt.


Schön, dass die Kopftuchdebatte auch bei dir angekommen ist, Bella.

Wobei man ja ehrlicherweise auch sagen muss, dass in der Türkei für die Frauen im Berufsleben sogar Kopftuchverbot besteht.
Allerdings wäre ich hier vorsichtig - unabhängig dessen, ob du zustimmst oder ablehnst - zumal du sowas, also Erlaubnis oder Verbot, begründend nicht am Vergleich von Ländern festmachen, sondern dich lediglich auf die jeweilige Staatsform und das jeweilige Staatsrecht berufen kannst.
In Deutschland sind nunmal gewisse Trachten, die religiöse Ideologien demonstrieren, in offiziellen Einrichtungen erlaubt, in der Türkei hingegen nicht.

Deine Interpretation nehme ich erleichtert und wohlwollend auf, beruhigend und erfreulich, dass du das rauslesen konntest und dich gleichermaßen unterhalten fühltest.


Auch deine Textdeutung, katzano, unterschreibe ich ohne irritierende Zwangsgefühle.
Angenehm zu sehen, dass diese Auffassung überwiegend angekommen ist.


Dion, ich halte deine Empfindungen, was den Text anbelangt, im Gegensatz zu Brother Kane nicht für interessant, sondern für erwartungsgemäß, wenn man deinen Werdegang hier auf der Seite berücksichtigt. Interessant hingegen finde ich, dass du dich scheinbar nur an Ereignissen störst, jedoch absolut nicht an zwei Passagen im Text, die einen solchen Einwand deinerseits potentiell rechtfertigen würden.

Ich frage mich, warum du nicht gleich geschrieben hast: Deutschland den Deutschen. Oder: Europa den Christen.
Wenn man mal so aktuelle Äußerungen - sozialdemokratischer - Altbundeskanzler auf Europas Zunge zergehen lässt, könntest du mit diesen - vorsichtig ausgedrückt - Parolen gar nicht mal verkehrt liegen.
Aber um die zitierten Stellen ins Gegenteil zu verkehren oder wenigstens ins Lächerliche zu ziehen, dann hätte er zu jeder eine satirische Entsprechung schreiben müssen.
Nö, hätte ich nicht.
Es überwiegt bei mir das Gefühl, da will jemand Parolen an den Mann bringen oder uns eben diese Parolen vor die Nase halten.
Also, wenn du tatsächlich so denkst, dann hat ja die Integration bestens geklappt und wir haben die Art von multikultureller Gesellschaft geschaffen, die Stoiber trotz Erfolgsstatus niemals wollte.
Wenn dieser Text eine Satire sein soll, dann ist er misslungen.
Ist dein gutes Recht, so zu empfinden. Nehme ich gebührend zur Kenntnis.


Ob und was für Gedanken man sich über einen Text macht, ist hier sicherlich rubrikabhängig, Brother Kane, dennoch erschließt sich mir nicht, was die Anmerkung

Aber hätten diejenigen, die das hier als Satire erkennen, mich eingeschlossen, die Geschichte auch als solche identifiziert, wenn sie in der Rubrik Gesellschaft stünde?
bezwecken soll. Daraus kann ich lediglich ableiten, dass du entweder dem Autor, also mir, fahrlässige Hintergedanken bei der Unterbreitung des Textes zwar nicht zwingend unterstellst, aber wohl zutraust - allerdings nicht böswillig. Hintergedanken, die Dions Textauffassung entschuldigen würden.
Oder gar den Textinhalt selbst als fahrlässige Gefahrenquelle einstufst, da dieser für Missverständnisse regelrecht einladend sei.
Eine Absichtsprovokation in der Form schließe ich als Verfasser des Textes jedoch aus.


Bedanke mich ausnahmslos bei allen Kritikern fürs Lesen!

 

Es ist mir schleierhaft, Hendek, was mein Werdegang auf kg.de mit meiner Kritik an deiner Geschichte zu tun hätte. Meinst du, meine Beiträge hier auf der Seite wären sich alle so ähnlich, dass man mittlerweile schon voraussagen kann, was ich zu einer bestimmten Geschichte schreiben werde?

Es ist dein gutes Recht, Meinung einer Minderheit (mindestens 2 von 10 bezweifeln, dass diese Geschichte in einer anderen Rubrik als Satire erkannt worden wäre) zu ignorieren, ich würde mir an deiner Stelle gleichwohl Gedanken machen, schließlich musste vor 10 oder 12 Jahren der Bundestagspräsident Jenninger zurücktreten, nur weil er eine Rede gehalten hatte, die schlicht missverstanden worden ist – die in der Rede enthlatenen Zitate aus der Nazizeit wurden von den Zuhörern nicht als Zitate erkannt, sondern für die Meinung Jenningers gehalten, es nützte ihm nichts, dass er selbst als integrer Mann bekannt und eigentlich über jeden Verdacht erhaben war. Daher noch einmal: eine gute Absicht genügt nicht.

Im Übrigen meine ich nicht, dass die Integration der "Gastarbeiter" schon geklappt hätte. Warum sollte sie auch, die Deutschen, die im 19.Jahrhundert in die USA auswanderten – ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen! -, haben mehr als 100 Jahre gebraucht, um die Heimat zu vergessen. Auch sie lebten zunächst in Ghettos und sangen und tanzten bis in die 3. und 4. Generation fleißig in ihren Heimatvereinen. Sie gaben und geben deutsche Zeitungen aus, und selbstredend wurden die Kinder und Kindeskinder angehalten, deutsch zu lernen, schon allein um die Oma zu verstehen oder ihr zum Geburtstag auf Deutsch zu gratulieren.

Nun ja, jetzt singen sie zwar immer noch deutsch, aber die meisten verstehen die Wörter, die sie singen, nicht mehr. Folklore macht einfach Spaß, und außerdem machen es die anderen Volksgruppen genauso, haben eigene Feiertage – St.Patrick-Day der Iren zum Beispiel mit Paraden, wozu ganze Strassen abgesperrt werden müssen -, es gibt italienische und polnische Viertel, es gibt Chinatowns etc. – warum soll in Deutschland die Integration schneller gehen als einst und jetzt noch im Schmelztiegel Amerika?

Dion

 

Freut mich, Hendek, daß meine Kritik und Interpretation bei Dir so gut angekommen ist und Du mit meinen Vorschlägen etwas anfangen konntest! :)

Allerdings möchte ich, besonders im Hinblick auf Dions Kritik, noch ein bisserl auf die Bissigkeit drängen. Ehrlichgesagt kann ich überhaupt nicht sagen, ob die Geschichte bei mir als Satire angekommen wäre, wenn nicht Du der Autor wärst. Stünde sie unter Gesellschaft und wäre das Werk eines mir unbekannten Autoren, weiß ich nicht, wie das gewesen wäre - mit Dir als Autor habe ich mir unter dem Titel jedoch gar nichts anderes erwartet. Und wenn man etwas mit einer bestimmten Erwartungshaltung liest, dann sieht man auch nur die Seite bestätigt, die man sucht.
Mit etwas mehr Überzeichnung wäre die Streitfrage aber sicher aus dem Weg geräumt; oder irgendeinen Hinweis einbauen, der sie ebenfalls klärt.

Hier muß ich Dion allerdings zustimmen:
"Es ist mir schleierhaft, Hendek, was mein Werdegang auf kg.de mit meiner Kritik an deiner Geschichte zu tun hätte."
So, wie der Kritiker den Autor nicht persönlich angreifen sollte, sollte das der Autor auch mit dem Kritiker nicht machen. ;) Und irgendwie weiß ich auch gar nicht, was Du mit Dions Werdegang meinst. Manchmal hat er eine etwas schroffe Art, wie Du selbst auch :D, aber was ich so gelesen hab, insbesondere bei den Diskussionen, war oft sehr fundiert - auch wenn ich nicht immer derselben Meinung bin (aber oft). Ich tu mir schwer, das mit Deinen Worten zusammenzubringen, da ich nichts wirklich Negatives finden kann. Also hört doch bitte auf, Euch zu streiten. ;)

Dion schrieb:
warum soll in Deutschland die Integration schneller gehen als einst und jetzt noch im Schmelztiegel Amerika
Weil man aus Geschichte lernen kann? Weil es für alle Beteiligten einfacher wäre? Weil man nicht immer oder unbedingt ein negatives Beispiel als Maßstab nehmen muß? Oder einfach, weil ja sonst auch alles heutzutage schneller geht als früher?

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Friedvolle Grüße

Mit meiner Frage habe ich Dir nie etwas unterstellen wollen, Hendek, sondern ich wollte nur wissen, ob jeder Leser die Geschichte auch unter anderen Umständen als Satire erkannt hätte. Ich denke Häferl hat mit ihrem Beitrag recht, es fehlt die Bissigkeit, welche die Geschichte klar als Satire auszeichnet.

Ich wohne in NRW, und da waren vor einiger Zeit Kommunalwahlen. Die Republikaner sind natürlich auch angetreten und haben zuvor mit einem Faltblatt geworben, das ich auch als Satire genommen hätte, wäre es nicht ernst gemeint gewesen. Dürfte so in die Richtung der FPÖ-Parolen gegangen sein, schätze ich mal.

Eine Anmerkung zum Text selber habe ich aber noch - die Bemerkung über Merkels optische Defizite ist zwar lustig, aber völlig daneben, schließlich kann sie nichts dafür, das sie nicht so toll aussieht. Die Satire bewegt sich eigentlich auf so hohem politischen Niveau, das sie einen derartigen Absacker nicht nötig hat.

Kane

 
Zuletzt bearbeitet:

Brother Kane schrieb:
es fehlt die Bissigkeit, welche die Geschichte klar als Satire auszeichnet.
Zusatz: ... oder ein Schluß, der jedem Deutschen respektive Österreicher mit Knödelbildung im Hals aufzeigt, wie sehr er selbst vielleicht in diesem Denken (noch) gefangen ist - was wohl einer besonderen Idee bedürfte. :)


Die Republikaner sind natürlich auch angetreten und haben zuvor mit einem Faltblatt geworben, das ich auch als Satire genommen hätte, wäre es nicht ernst gemeint gewesen. Dürfte so in die Richtung der FPÖ-Parolen gegangen sein, schätze ich mal.
Traurig aber wahr: Die meinen ernst, was sich für unsereins satirisch liest...

 

Um mal hier eins klarzustellen, Dion, ich ignoriere keine einzige Kritik und keinen einzigen Kommentar, die/der zu irgend einem von mir erstellten Beitrag geschrieben wird. Ich differenziere aber zwischen denen, die meinen Betrachtungswinkel zum Geschriebenen erweitern und zwischen denen, die ihn einengen. Dementsprechend fallen auch meine Antworten aus.

Meinst du, meine Beiträge hier auf der Seite wären sich alle so ähnlich, dass man mittlerweile schon voraussagen kann, was ich zu einer bestimmten Geschichte schreiben werde?
So in etwa meinte ich das, ja. Das ist allerdings kein Vorwurf, sondern nur eine persönliche Festsellung meinerseits, die auf Erfahrungen basiert. Deswegen schrieb ich ja, du habest "erwartungsgemäß" reagiert.
Du kannst das abstreiten oder auch nicht, bislang liegt keine Reaktion von dir vor, die meine Ansicht widerlegen könnte.
Es ist dein gutes Recht, Meinung einer Minderheit (mindestens 2 von 10 bezweifeln, dass diese Geschichte in einer anderen Rubrik als Satire erkannt worden wäre) zu ignorieren, [...]
Wie oben bereits darauf hingewiesen, hier wird von mir nichts ignoriert. Du schriebst jedoch, da wolle jemand Parolen an den Mann bringen, Brother Kane hat aber zu Bedenken gegeben, wie der Text in einer anderen Rubrik wohl aufgefasst worden wäre. Bei dir ist es also eine Unterstellung an den Autor, bei Brother Kane eine Unterstellung an den Text(-inhalt).
Das ist ein Unterschied - und nicht zu knapp.
Anscheinend ignorierst du jedoch meine vorherige Antwort, zumal du auf jene gar nicht eingehst. Und nach dem Lesen des dritten Absatzes deiner letzten Antwort stelle ich ergänzend fest, dass du besagte vorherige Antwort überhaupt nicht aufmerksam gelesen hast, denn exakt hier reden bzw. schreiben wir gewaltig aneinander vorbei.


Ich habe ja schon zugestimmt, dass noch Optimierungsbedarf besteht an manchen Stellen, Häferl, was die "Bissigkeit" angeht. Und in einem möchte ich dir auch widersprechen, wenn wir schon mal dabei sind; hättest du diesen Text auch "satirisch" aufgefasst, wenn ich ihn unter Alltag gepostet hätte?

Traurig aber wahr: Die meinen ernst, was sich für unsereins satirisch liest...
Sowas könnte man in jeder Rubrik behaupten, wenn gewisse Texte vor die falschen Augen und Hirne treten.
So, wie der Kritiker den Autor nicht persönlich angreifen sollte, sollte das der Autor auch mit dem Kritiker nicht machen.;)
Also, ehrlich gesagt, Häferl, wärst du die letzte gewesen, von der ich erwartet hätte, aus meinem Beitrag einen beleidigenden Unterton herauszulesen. Ich wiederhole nochmal, ich habe nicht versucht, irgend jemanden zu beleidigen, schon gar nicht persönlich; und dass ich bislang immer trennen konnte zwischen Leser und Kritik, sowie Autor und Text, müsstest du eigentlich wissen.


Ebenfalls friedvolle Grüße, Brother Kane, ich habe dir ja auch nicht unterstellt, du habest mir vorsätzlich etwas unterstellen wollen, vielleicht hätte ich der "fahrlässigen Unterstellung" das Wörtchen unbewusst voranstellen sollen; also durchaus möglich, dass ich mich nicht konkret genug ausgedrückt habe.
Es war praktisch eine Gegenüberstellung zum Gedankenspiel, wie der Text in einer anderen Rubrik - Gesellschaft, um bei deinem Beispiel zu bleiben - gedeutet worden wäre.

Eine Anmerkung zum Text selber habe ich aber noch - die Bemerkung über Merkels optische Defizite ist zwar lustig, aber völlig daneben, schließlich kann sie nichts dafür, das sie nicht so toll aussieht.
Dieser Satz von dir klingt ja schon selbst fast satirisch. Du mögest recht haben damit, doch wenn man genau liest, so bekommt sie das Kopftuch ja eigentlich aus einem ganz anderen Grund. Am Mikrofon wird lediglich improvisiert...

 

Hallo Hendek!

Mir gefiel die Satire ehrlich gesagt nicht (:shy: hoffentlich verschiebst du mir trotzdem noch Geschichten auf Abbitte meinerseits). Stellenweise hat sie aber schon mein Zwerchfell beansprucht (z.B. der Türke, der in der Farbe türkis steckt). Was mir fehlt ist ein Protagonist.
So ist´s für mich mehr ein auktorialer, visionär-bitterböser Bericht.
Vom Stil her ist sie aber mit der nötigen Portion Sarkasmus, und einwandfrei geschrieben.

- "... Alis und Aytens stehen vor den Toren..." Ich würde eher einen typischeren Namen verwenden.

- "Würstchenbuden werden in Dönerbuden umfunktioniert..." Eher unwahrscheinlich, zumal Dönerbuden schon jetzt (zumindest in Wien) die Imbissstände verdrängen ;) .

- "Die Parole ´Ausländer nehmen uns die [...] mit der getürkten Intervention eine ganz andere Bedeutung." Da fehlt mir ein Beispiel. Wie lautet denn die uminterpretierte Parole?

Oder ist der untenfolgende Leitsatz "am türkischen Wesen sollen erst die ..." die neue Parole?

- "lassen sich die Osmanen nieder." Osmanen würde ich unter Gänsefüßchen stellen, denn Osmanen sind sie schon lange nicht mehr.

- "... Frau ohne Kopftuch natürlich auch nicht und stets drei Schritte hinter dem Ehemann, die Türkenkoffer tragend." Klingt für mich irgendwie verquast.

Ich kenn die Angela nicht. Hat die echt so monsterlange Sätze drauf. Muss eine gezierte Person sein - uff, die ist ja Politikerin, alles klar - unnatürlich.

- "Die multikulturelle Gesellschaft, die sich für diese Feierlichkeiten..." Was ist nach der Türkeninvasion noch Multikulti?

- "... diesen Türken-Witz." Unlogisch: Die Deutschen nennen ihre eigenen Witze doch auch nicht Deutschen-Witze. Außer ihre Würstchen Deutschländerwürstchen :lol:


Grüße vom kleinen :silly:

 

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