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Wie fühlen sie sich jetzt…..???

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05.10.2008
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Wie fühlen sie sich jetzt…..???

,,Wo ist er? Ich muss sofort mit ihm sprechen!’’, rief ein aufgebrachter junger Mann, noch ehe er den Fahrstuhl ganz verlassen hatte.
Erstaunt blickte eine etwas ältere Sekretärin, in einem eleganten schwarzen Kostüm und streng zurückgekämmten Haaren, von ihren Notizen auf und griff augenblicklich zum Telefon, als sie die geröteten, nervös umherblickenden Augen, die fettigen, ins Gesicht hängenden Haare, und den verwahrlosten Aufzug des jungen Mannes bemerkte. Als er an ihren Schreibtisch herantrat, wehte der alten Frau eine Alkoholfahne entgegen, aus der sie schließen konnte, dass er die 2 Promille Hürde letzte Nacht mit Bravur gemeistert hatte.
Gerade als sie den Sicherheitsdienst rufen wollte, änderte sich ihr anfängliches Erschrecken in leichte Besorgnis.
Es war Thomas Brody, der erst seit kurzem bei Doktor Brückner, einem weltweit anerkannten Psychologen, in Behandlung war. Vor etwa einem halben Jahr hatte er versucht ,sich umzubringen, indem er sich die Pulsadern aufschnitt.Seine Vermieterin fand ihn gerade noch rechtzeitig und rief eien Arzt. Daraufhin wurde er in eine Nervenheilanstalt eingewiesen, wurde aber nach 2 Monaten mit der Auflage, einen Psychiater zu konsultieren, entlassen.
Zu Beginn fiel Thomas Brody noch in die Kategorie ,, netter Irrer’’, er war höflich, zuvorkommend und freundlich, aber je näher der September rückte, desto nervöser, abwesender und aggressiver wurde er.
Vor allem in der letzten Woche wurde er schon fast unerträglich, weil er jeden Tag auftauchte und ein Gespräch mit dem Arzt verlangte.
,,Haben sie mich nicht verstanden?? Wo ist er??’’, wiederholte er mit einem schrillen Unterton in der Stimme.
,, Mr Brody, bitte mäßigen sie sich, wir sind hier nicht in einer Bar, aus der sie, wie es scheint, gerade kommen. Der Doktor hat noch einen Termin, und erst dann können sie mit ihm sprechen.’’
,,Aber sie verstehen dass nicht, es geht um Leben und Tod!’’, rief Brody aufgebracht und schlug mit beiden Fäusten auf die Schreibtischplatte.
,,Was erlauben sie sich sie.. sie .’’, stammelte die Sekretärin, sprang von ihrem Sessel auf und wollte gerade einen neuerlichen Schwall Verwünschungen ausstoßen, als sich die Tür zum Behandlungsraum öffnete und sich ein von schlohweißen Haaren umrahmter Kopf durch den Spalt schob. Die Stirn in Falten gelegt, die Lippen fest zu einem Strich zusammengepresst, die Nasenflügel bebten leicht, so, als ob er die Witterung des Störenfrieds aufnehmen wollte ,die walnussbraunen Augen blickten verärgert durch eine dicke Hornbrille, die auf einer riesigen Hakennase saß, und fixierten die beiden Kontrahenten.
,, Ah, Mr Brody, damit habe ich heute fast gerechnet.’’, murmelte er mehr zu sich selbst und verschwand eben so plötzlich wie er gekommen war.
Derartig aus dem Konzept gebracht, blieben die beiden einfach weiterhin stehen und blickten sich betreten an. Nach ein paar Sekunden, räusperte sich die Sekretärin, setzte sich auf ihren Sessel und widmete sich wieder ihren Aufzeichnungen.
Auch Thomas Brody setzte auf einen Stuhl im Warteraum, auf dem er unruhig hin und her rutschte. Nervös blickte er immer wieder zum Fahrstuhl, gerade so, als erwarte er jemanden
,,Möchten sie vielleicht ein Glas Wasser?’’, fragte ihn Emily Heugens versöhnlich , doch er gab ihr keine Antwort, sondern starrte weiterhin abwechselnd die Wand und den Aufzug an.
Nach ungefähr 5 Minuten, die jedem der beiden wesentlich länger vorkamen, öffnete sich die Tür zum Behandlungsraum und eine junge Frau gefolgt von Dr. Brückner betrat das Wartezimmer.
,, Auf Wiedersehen Molly, bis nächsten Mittwoch.’’, verabschiedete er sich und wandte sich Brody zu.
,,So , nun sind sie an der Reihe. Kommen sie herein.’’, sagte der Arzt hielt seinem Patienten die Tür auf.
Das Zimmer war sehr beeindruckend, die eine Seite wurde völlig von Bücherregalen vereinnahmt, hauptsächlich Fachbücher aber auch einige Unterhaltungsromane, die andere Seite wurde von zwei großen Fenstern dominiert die einen herrlichen Blick über die Stadt boten. In der Mitte des Raumes befanden sich eine bequeme Couch und ein von unzähligen Sitzungen zerknautschter Ledersessel, von dem sich der Doktor laut eigener Angaben einfach nicht trennen konnte. Im hinteren Teil des Zimmers befand sich ein wuchtiger Mahagoni-Schreibtisch der einen starken Kontrast zu dem sonst so penibel sauberen und geordneten Zimmer bot. Kreuz und quer lagen Akten und Sachbücher auf ihm verteilt, was ihn bei seinem ersten Besuch etwas irritiert hatte.
,,Kann ich ihnen etwas anbieten? Tee? Kaffee? Oder etwas anderes??’’, fragte der Arzt freundlich.
,,Nein…. Danke, ich brauche nichts.’’, antwortete Brody uns sah sich nervös im Zimmer um.
,,Ist alles in Ordnung? Sie wirken heute sehr unruhig, sie haben eindeutig etwas getrunken und wie es scheint im Park geschlafen. Da sie gestern keinen besonderen Grund zu feiern hatten, frage ich mich natürlich welchen Grund ihr, sagen wir außergewöhnliches, Verhalten hat?
,, Ja den gibt es, aber…’’, sagte er brach aber mitten im Satz ab.
,,Sie möchten über etwas reden, sonst wären sie ja nicht hier. Also, was bedrückt sie?’’, fragte Brückner interessiert und machte es sich in seinem Sessel bequem.
,, Ich habe ihnen ja schon erzählt, dass ich in meiner Jugend etwas gemacht habe, auf das ich nicht stolz bin. Ich habe es bis jetzt noch keiner Menschenseele erzählt, aber ich glaube ich muss mich ihnen anvertrauen.’’
,, Und warum glauben sie sich mir jetzt anvertrauen zu müssen??’’, fragte der Doktor verwundert und die Falten auf seiner Stirn wurden noch eine Spur tiefer.
Er wusste bereits von früheren Besprechungen, dass etwas aus der Vergangenheit seines Patienten die Psychosen ausgelöst haben musste, doch bis jetzt hatte Brody immer abgeblockt und das Thema gewechselt wenn er darauf zu sprechen kam. Desto überraschter war er jetzt, dass Thomas aus eigenen Stücken zu ihm kam und darüber sprechen wollte. Normalerweise brauchten die meisten seiner Patienten einen kleinen Schubs, eine kleine Hilfestellung, die es ihnen erleichterte über vergangene Erlebnisse zu sprechen.
,, Weil heute wahrscheinlich mein letzter Tag auf Gottes schöner Erde ist.’’ ,sagte Thomas mit einem bitteren Lächeln.
In der darauf folgenden Stille musterte der Arzt seinen Patienten besorgt.
Es passiert ja nicht alle Tage, dass jemand das genaue Datum seines Todes kennt, es sei denn natürlich man hilft selbst ein bisschen nach.
,, Sie wollen doch nicht etwa…’’, begann Brückner wurde aber sogleich von Brody unterbrochen:,, Nein! Nein natürlich nicht. Ich würde alles dafür geben zu Leben. Wirklich alles.’’
,, Und warum glauben sie heute sterben zu müssen??’’
,, Ich werde ihnen jetzt die ganze Geschichte erzählen, bitte unterbrechen sie mich nicht und stellen sie ihre Fragen später. Ich weiß wie … verrückt das alles klingen wird.’’, sagte Brody mit einem bitteren Lächeln im Gesicht.
,, Beichten sie mir ihre Jugendsünde und ich bilde mir selbst eine Meinung darüber wie verrückt ihre Geschichte ist.’’, antwortete Brückner ernst und lehnte sich in seinem Ledersessel zurück.
Brody fing ein paar Mal an, brach jedoch nach nur ein paar Worten wieder ab. Schließlich sagte er fast unhörbar für den Psychiater:,, Ich habe vor genau 7 Jahren meine Seele dem Teufel verkauft.’’
Brückner hatte im laufe seines Lebens schon mit so einigen wirklich schwierigen Fällen zu tun gehabt, aber er kannte noch keinen, der seine Seele dem Teufel verkauft hatte.
Nachdem er diesen Satz auf sich einwirken lassen hatte, räusperte er sich und fragte ohne jegliche Belustigung in der Stimme:,, Und heute ist die , wie soll ich sagen…. Deadline ? Heute kommt der Lichtbringer, der Fürst der Finsternis, der Herr der Fliegen oder der Belzebub, was immer sie bevorzugen, zu ihnen und raubt ihnen ihre Seele.’’
,, Glauben sie an den Teufel Doktor Brückner?’’, fragte Brody mir ernster Stimme.
,, Ich glaube an das Böse in den Menschen, doch nicht an eine erfundene Gestalt der Kirche, deren einziger Zweck es ist ,die Menschen gefügig zu machen durch Androhungen ewig währender Schmerzen in der Hölle. Es gibt keinen Teufel, jeder Mensch ist selbst für seine Taten verantwortlich!’’, antwortete Brückner mit der belehrenden Stimme eines Mannes, der seinem störrischen Kind beibringen will, dass 1+1 nicht 3 ist.
,,Eine Frage hätte ich noch,’’ fuhr er fort,,, haben Sie ein Pentagramm gezeichnet, einen schwarzen Hahn geopfert und ein paar lateinische Worte gesprochen oder…’’
Er konnte jedoch nicht ausreden weil Brody wutentbrannt aufsprang und wie von Sinnen schrie:,, Ich nicht erwartet , dass sie mir glauben, doch ihren Spott und Sarkasmus können sie sich sonst wohin stecken!’’
Wutentbrannt drehte er sich und stürmte aus dem Zimmer.
Kopfschüttelnd folgte ihm der Arzt , sah aber seinen Patienten nur mehr im Aufzug verschwinden.
,,Emily, seinen sie so nett und halten mir morgen einen Termin für unseren lieben Mr Brody frei.’’ , wies der Psychiater noch seine Sekretärin an bevor er selbst das Gebäude verließ und sich per Fahrrad auf den Heinweg machte.
Es kam nicht so oft vor, dass er schon vor 4 Uhr zu Hause war, und so verbrachte er den restlichen Nachmittag bis spät in die Nacht bei einem guten Buch und dem ein oder anderen Glas Scotch, bis er sich schließlich so gegen 11 Uhr nach oben in sein Schlafzimmer schleppte, und sogleich einschlief.
Plötzlich schreckte Dr. Brückner aus dem Bett auf. Verschlafen blickte er sich in seinem Zimmer um bis sein Blick schließlich auf seinen Digitalwecker fiel, der in blinkenden roten Ziffern 3:33 anzeigte.
Gerade als er sich wieder beruhigt niederlegen wollte, fiel sein Blick auf den großen Ledersessel, der aber großteils im Schatten lag und nur als Silhouette erkennbar war.
Irgendetwas kam ihm an daran komisch vor. Es sah aus als ob da mehr im Dunkeln war als da sein sollte..
,,Hallo? Ist wer da??’’, fragt der Arzt in die Finsternis hinein und kam sich sofort ungeheuer dumm vor.
Erleichtert und auch etwas beschämt über seine eigene Torheit, stieß er einen Seufzer aus und wollte sich gerade hinlegen, als von irgendwo aus der Dunkelheit eine Stimme erklang:,, Ich schätze mal , sie machen keine Privatsitzungen, oder??’’
Mit schreckgeweiteten Augen suchte er die Finsternis nach dem Unbekanntem ab, und tastete vorsichtig mit seiner linken Hand nach dem Schalter für die Nachttischlampe.
Ein lautes Poltern verriet ihm, dass er soeben das Buch und die daraufliegende Brille hinuntergeworfen hatte. Er horchte angestrengt in die unnatürliche Stille, damit ihm ja nicht das geringste Geräusch entging, doch der Einbrecher verursachte nicht den geringste Laut. Kein verräterisches Knarren oder sonstige Geräusche waren zu hören. Es gab nur diese absolute Stille. Floskeln wie ,, die Ruhe vor dem Sturm’’ oder ,, die Stille nach der Schlacht’’ gingen ihm durch den Kopf, während er immer noch den verdammten Lichtschalter suchte.
Schließlich fand er ihn, und nach dem er kurzzeitig von dem grellen Licht geblendet wurde, konnte er endlich seinen Widersacher sehen.
,,Brody?’’, fragte der Doktor fassungslos,,, was zum Teufel machen sie hier??’’
Seelenruhig saß sein anscheinend wahnsinniger Patient in dem gemütlichen Ledersessel und lächelte ihn an.
Er wollte gerade zu einer Schimpftirade ausholen, die seinesgleichen sucht, als ihm plötzlich eine gravierende Veränderung in Brodys Verhalten auffiel. Er saß in dem Ledersessel. Er zappelte nicht darin herum wie sonst immer, er rutschte nicht unruhig von einer Seite zur anderen, er saß ganz einfach wie die Ruhe in Person in dem verdammten Sessel und lächelte.
Keine Spur mehr von dem alten Thomas Brody der heute Nachmittag noch ungewaschen, nach Bier stinkend, völlig verstört und panisch in seinem Behandlungszimmer saß und von seinem baldigen Tod sprach.
,, Also Doktor, wie fühlen sie sich jetzt?? Haben sie Angst oder sind sie wütend? Oh, wie ich sehe, überwiegt bei ihnen derzeit die Wut. Das wird sich noch ändern.’’, sagte Brody höhnisch und stand auf.
,,Natürlich bin ich verdammt wütend und.. .’’, fing der Arzt an brach aber erschrocken ab, als er das Küchenmesser, sein Küchenmesser, in Brodys rechter Hand sah.
,,Ich habe ihnen ja heute Nachmittag gesagt, dass ich alles dafür tun würde, um zu leben. Und wie es scheint, habe ich jetzt die Möglichkeit dazu.’’, erklärte er seinem Psychiater.
,,Was?? Ich verstehe nicht!’’, sagte Brückner mit bebender Stimme, den Blick starr auf das 20cm lange Messer aus rostfreien Stahl gerichtet.
,,Natürlich nicht. Wie könnten sie auch? Ich glauben nicht an den Teufel, Lichtbringer oder Herr der Fliegen.’’, äffte Brody den Doktor nach.
Der Arzt rutschte immer weiter das Bett hinauf, bis er schließlich mit dem Rücken an der Wand saß.
,, Wissen sie Doktor, die Hölle ist kein Ort, an dem ich den Rest der Ewigkeit verbringen möchte. Aber mir bleibt keine Wahl. Was geschehen ist, ist geschehen, ich kann es nicht ändern. Gott weiß, ich habe es versucht. Ich habe gebetet, ich habe gefleht, doch Gott kümmerte sich nicht um mich. Also, was blieb mir noch als letzter Ausweg??
Kommen sie schon Doktor, strengen sie sich mal ein bisschen an. Wenn sie auf der Uni genauso langsam waren, wundere ich mich, dass sie ihren Abschluss geschafft haben.’’, sagte er mit kaum verhohlener Boshaftigkeit.
,, Sie haben noch ein Geschäft mit dem Teufel gemacht?? Was war diesmal der Preis?? Ihre Seele haben sie ja schon verkauft.’’, fragte Brückner, dessen Gedanken ungefähr mit Lichtgeschwindigkeit durch seinen Schädel rasten.
,,Komm schon, beruhig dich. Es gibt immer einen Ausweg, du hast ihn nur noch nicht entdeckt!’’, machte Brückner sich selbst Mut.
,, Aber Doktor, benutzen sich doch ihren Kopf. Ich stehe um 3:35 mit einem Messer in der Hand vor ihnen und sie fragen mich, was der Preis für 7 weitere Jahre auf Gottes schöner Erde ist bevor ich auf ewig in der Hölle schmore?’’ ,fragte Brody mit gespielt überraschtem Gesicht.
Langsam kam er immer näher, bis er schließlich ungefähr einen Meter von seiner selbst ausgewählten Opfergabe stehen blieb.
,,Es wird schnell gehen, ich bin ja kein Monster. Ich arbeite nur für eines.’’, sagte er und amüsierte sich dabei köstlich über seinen eigenen Witz.
Die Gedanken des Doktors klärten sich mit einem Mal als er die im Mondlicht leicht schimmernde Klinge des Messers betrachtete, und er wusste, was zu tun war.
Gerade als sein ehemaliger Patient mit dem Küchenmesser ausholte, spannte er alle seinen seit einigen Jahren nicht trainierten Muskeln an, und kurz bevor sich die Klinge in das Kopfteil seines Bettes bohrte, machte einen Satz auf die Seite. Was als elegante Landung neben dem Bett hätte enden sollen, wurde schlussendlich zu einem erstklassigen Bauchklatscher für den ihm jeder Sportrichter eine glatte 10 geben würde.
Die unsanfte Landung presste ihm die Luft aus den Lungen und er blieb nach Atem ringend am Boden liegend. Nach einigen Augenblicken wurde er sich seiner misslichen Lage wieder bewusst, rappelte sich stöhnend auf und hechtete zur Schlafzimmertür.
Zu überrascht von dem unerwarteten Ausweichversuch des Arztes, setzte Brody sich zu spät in Bewegung um seinem Opfer den Fluchtweg abzuschneiden. Krachend schlug ihm dieser die Tür vor der Nase zu.
Fluchend taumelte er ein paar Schritte zurück, zog das Messer aus dem Bett und stürmte seiner vermeintlich leichten Beute nach.
Mehr hinunterfallend als laufend stürzte Brückner die Treppe hinab.
Sofort rannte er zu seiner Hautür, drückte die Klinke hinunter und prallte mit voller Wucht mit dem Gesicht als erstes gegen das harte Holz.
,,Dieser verfluchte Bastard! Er hat die verdammte Tür abgesperrt und den Schlüssel abgezogen!’’, dachte er während er sich wimmernd die blutende Nase hielt und in die Küche taumelte.
Über ihm hörte er schon die Schritte seines Widersachers, der deutlich hörbar die Treppe herabpolterte.
,, Was nun? Was soll ich nur machen??’’ fragte sich Brückner in Gedanken selbst.
Da Brody schon fast im Erdgeschoß angekommen war, nahm er sich noch schnell das Steakmesser, das an einem Magnetstreifen an der Wand hing, bevor er sich wie ein kleines Kind hinter dem Sofa im Wohnzimmer versteckte.
,,Doktor, komm raus komm raus wo immer du bist.’’, hörte man Brody von der Treppe aus rufen.
Krampfhaft umklammerte Brückner den Griff seiner Waffe so fest, dass seine Fingerknöchel deutlich hervortraten. Panisch machte er sich so kein wie möglich und sein Herz schien jeden Augenblick aus seiner Brust zu springen.
Sein Herzschlag dröhnte ihm so laut in den Ohren, dass er fürchtete, die Schritte seines wahnsinnigen Gegners zu überhören.
Zusammengekauert wie ein Kaninchen in der Falle, mischten sich plötzlich neue Empfindungen in den Wirrwarr aus Angst, Panik und Erschöpfung als er auf das aus seiner Nase tropfendes Blut blickte.
Wut und Hass verdrängten die anderen Gefühle, bis er nur noch eines wollte, seinem Gegner so viel Schmerz wie möglich zuzufügen. Er hatte Thomas Brody helfen wollen, und was tat er? Er kam in sein Haus, ging in sein Schlafzimmer, mit seinem Küchenmesser in der Hand und wollte sein Leben einem unrealen Götzen opfern!
Und als er dann auch noch das grinsende Gesicht seines Widersachers in der Türöffnung erblickte, wurde es ihm endgültig zuviel.
Als dieser gerade durch die Tür trat, sprang er mit einem irren Schrei auf den Lippen hinter dem Sofa hervor, und stieß dem völlig überraschten Thomas Brody das Steakmesser bis zum Heft in die Brust.
,, Was…?!’’, waren die letzten Worte die er röchelnd hervorstieß, bevor er auf die Knie fiel und auf die Seite sank. Sekundenlang blickte Brückner auf die sich ausbreitende Blutlache, die seinen Blick hypnotisch anzog.
Am ganzen Körper unkontrollierbar zitternd, musste er sich schließlich auf das Sofa setzen, weil er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Er schlang die Arme um sich weil es ihm ganz plötzlich so vorkam, als ob die Temperatur um 10 Grad gefallen war.
Er musste all seine Kraft zusammennehmen, um seinen Mageninhalt dort zu lassen, wo er hingehörte.
Als er sich wieder so einigermaßen beruhigt hatte, stand er auf und ging auf wackeligen Beinen in die Küche. Nach einigem Suchen fand er schließlich was er jetzt am dringendsten brauchte, die noch fast volle Flasche Scotch. Er trank gleich aus der Flasche ohne sich mit der Suche nach einem Glas aufzuhalten. Das hochprozentige Getränk brannte wohlig seine Kehle hinab.
,,Doktor, hat ihnen ihre Mutter nie gesagt, dass man nicht aus der Flasche trinkt?’’
Die Flasche entglitt Brückners kraftlosen Fingern und zerschellte in tausend Scherben zerspringend am Boden.
Langsam und mit einem Ausdruck blankem Entsetzens im Gesicht drehte sich der Arzt um und sah in die grinsende Fratze von Thomas Brody.
,,Aber… aber…. das ist doch gar nicht möglich!’’, flüsterte Brückner den Blick starr auf das immer noch in der Brust steckende Messer gerichtet.
,, Aber Doktor, dass habe ich ihnen ja gesagt, doch sie wollten mir nicht glauben.’’
Mit einem schmatzenden Geräusch gefolgt von einem Blutschwall, zog er das Messer aus seinem Körper.
,, Also Doktor, wie fühlen sie sich jetzt??’’

 

Bin schon mal gespannt wie meine erste Kg beurteilt wird

so, nun zum Verriss freigegeben :)

 

hy rueganerin

danke fürs lesen

mit der kritik hast du recht, der anfang ist zu lange und das ende absehbar
wird aber noch geändert

ich glaube das gespräch zwischen arzt und patient muss ich auch noch überarbeiten

lg

 

hi maria.meerhaba

danke fürs lesen und kommentieren

ja die kleinen fehler muss ich noch ausbessern, hab ich übersehen....

welcher bösewicht kommt nicht in einem 0815 horrorfilm vor??
wie ich das ende ein bischen überraschender hinkriege muss ich mir noch überlegen

irgendwelche vorschläge??

lg vergil

 

Hallo Vergil,

welcher bösewicht kommt nicht in einem 0815 horrorfilm vor??

Das ist wohl eine der wichtigsten Fragen für alle Autoren von Horrorgeschichten.
Du hast deine Geschichte in einem recht schönen Erzählton geschrieben, sodass man sie gerne liest. Doch das wichtigste bei einer Geschichte ist, dass sie entweder als Gesamtes sehr kreativ und packend ist oder auf eine Pointe herausläuft, die man nicht vorhergesehen hat. All diese Kriterien zu erfüllen ist nicht einfach, vor allem wenn man es wie hier mit routinierten Lesern zu Tun hat. Auf dieser Seite musst du nun einmal damit rechnen, dass alle herkömmlichen Horrorgestalten (Vampire, Axtmörder, was auch immer) schon ausgereizt sind. Auch dir selber werden solche Gestalten keine Angst mehr einjagen, weil sie mit ihren Verhaltensweisen schon bekannt sind. Nun liegt es an dir, zu entscheiden, ob du diese Figuren doch noch verwenden willst oder nicht.
Wenn ja, musst du darauf achten, deiner Geschichte trotzdem einen unerwarteten Dreh zu geben. Lass zum Beispiel Vampire nicht nur Blut saugen, nicht immer in langen Umhängen oder eleganten Anzügen auftreten. Überlege dir neue Situationen, in die sie geraten.
Wenn dir dazu nichts mehr einfällt, wirst du dir wohl oder übel etwas Neues ausdenken müssen. Denk doch mal eingehender darüber nach, was dir Angst macht oder Ekel in dir auslöst, was du wirklich unerträglich findest. Ich wette, du wirst am Ende nicht einmal mehr irgendwelche unheimliche Wesen brauchen, um eine tolle 'grauenhafte' Geschichte zu schreiben.

Noch was:

wie ich das ende ein bischen überraschender hinkriege muss ich mir noch überlegen - irgendwelche vorschläge??

Nein. Erstens ist das deine eigene Geschichte, und zweitens würde ich, wenn mir ein atemberaubendes Ende einfiele, dieses für mich selber brauchen.
:sealed: :Pfeif:

Das wird schon.

Gruss,
Bajonett

 

hy bajonett

danke für deine kritik

werd mir mühe geben :D

ja da hast du recht
werd mir fürs ende noch etwas überlegen

lg vergil

 

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