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Wie werde ich ein guter Präsident

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19.03.2007
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Wie werde ich ein guter Präsident

Vortrag 1
Thema heute: Wie werde ich ein guter Präsident

Ich heiße Sie Herzlich Willkommen zum heutigen Vortrag, “Wie werde ich ein guter Präsident“. Ich bitte die Leute in der ersten Reihe ihren Zylinder abzunehmen, damit die 333 weiteren Stuhlreihen auch eine freie Sicht auf meine Wenigkeit genießen können. Im heutigen Programm geht es hauptsächlich um eine Beschaffungsmaßnahme. Angenommen, Sie werden der neue Präsident der Vereinigten Staaten, was würden Sie als Erstes tun? Selbstverständlich würden Sie eine Militärparade organisieren um allen in der Welt zu zeigen,"hier seht her ich hab die größte Armee." Allerdings wird das Beobachten einer marschierenden Menschenmasse schon bald etwas langweilig. Ich will Sie ja hier zu nichts antreiben, aber wäre es nicht interessant diese vielen bewaffneten Männer auch mal in anderen Ländern zu präsentieren? Vielleicht irgendwo, wo es noch kein Kabelfernsehen gibt. Eine sehr gute Idee, vielleicht können Sie der Amerikanischen Bevölkerung, dem Volk, dass Sie zum Präsident gemacht hat, ein kleines Souvenir mitbringen. Was braucht wohl die Amerikanische Bevölkerung? Dumme Frage natürlich Erdöl, irgendwie müssen die ganzen alten Mustangs doch auch fahren.
Jetzt müssen Sie erst mal einen Staat finden in dem es kein Kabelfernsehen aber dafür Erdöl gibt. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und erfordert ein Studium auf einer unserer Eliteuniversitäten. Bitte fahren Sie mit dem Finger über die Rohstoffkarte der Welt und halten Sie dort inne, wo die meisten kleinen schwarzen Bohrtürme abgebildet sind. Zeigen Sie ihren Beratern sofort die tolle Idee und geben sie ihren Truppen direkt den Marschbefehl.

Nun können Sie sich aber nicht einfach vor die Fernsehkamera setzen und sagen „Dieses Erdöl ist nun meins“, denn in diesem Land gibt es ja wie Sie bereits festgestellt haben, kein Kabelfernsehen. Außerdem würden Sie außer lautem Gelächter und ein paar kräftigen Peitschenhieben nicht viel Feedback bekommen. Demnach brauchen wir einen anderen Plan. Fragen Sie sich ganz kurz was Sie eigentlich über das fremde Land wissen. Wahrscheinlich stellen Sie sehr schnell fest, dass Sie genau genommen gar keine Ahnung haben wo sie sich befinden.
Macht aber auch nichts, denn dafür haben Sie ja die CIA. Am besten informieren Sie sich auf mehreren Ebenen, damit Sie im Zweifelsfall mehrere Gründe haben um das revolutionäre Kabelfernsehen im fremden Land zu integrieren. Am Besten nutzen Sie ihre Luftwaffe und ihr Satellitensystem. Ein paar Maulwürfe, die bei der (ab diesem Zeitpunkt) feindliche Regierung spionieren, wären ebenfalls von taktischem Vorteil.
Nun bekommen Sie einige Informationen. Sehnsüchtig warten Sie auf einen Bericht, der die Verbreitung von Kabelfernsehen rechtfertigt. Bereits nach wenigen Tagen berichtet ihnen einer ihrer Maulwürfe, dass im Parlament der feindlichen Regierung um 12.22 Uhr ( bei uns wäre das in der Mittagspause, unglaublich dass man um die Uhrzeit arbeitet) bei einem gewissen Herren mit Anzug (schließt auf hohes Tier) ein partiell unwillkürlicher Prozess ablief. Da ist sie, die Nachricht auf die Sie schon die ganze Zeit warten. Der Diktator des “Feindes“ hat nach einer göttlichen Linsensuppe etwas Darmwind. Übertreiben Sie diese Information ein klein wenig, erzählen Sie der ganzen Welt, dass dieser böse böse Diktator Biologische Vernichtungswaffen an der eigenen Bevölkerung testet.
Jetzt müssen Sie sehr schnell handeln. Sammeln Sie ihre Truppen, nehmen Sie den Müttern ihren einzigen Sohn weg und schicken Sie ihn als stolzen Amerikaner an die Front. Schütteln Sie einigen der jungen Soldaten vor ihrer Abreise die Hand, oder klopfen Sie ihnen auf die Schulter. Lassen Sie den Männern unbedingt vor der Reise eine Glatze rasieren, da die Haare sonst die Eurodynamik beeinträchtigen könnten. Nach einigen Wochen und einem geringen Verlust von 5000 Männern, stehen Sie nun voller Stolz vor der Hauptstadt des Feindes und fordern, NEIN STOP! Sie lassen fordern, dass der Feind sich ergibt und ihnen die Ölquellen feierlich überlässt.
Aber sagen Sie es nicht so direkt. Umschreiben Sie es mit ein paar netten Worten, wie z.B. „es war mir eine Ehre die Bevölkerung von diesen Tyrannen zu befreien und Sie in eine demokratische selbstständige Zukunft zu führen.“ Am besten wedeln sie noch ein paar mal mit der Hand (wie die Queen von England) so kommt es wesentlich glaubwürdiger rüber und irgendwie hat das ein gewisses Etwas.

Jetzt haben Sie ihr Ziel erreicht. Sie besitzen jetzt endlich Erdöl. Stolz verkünden Sie die Botschaft in ihrem Heimatland, am besten direkt in die Kamera damit die ganze Welt Sie sehen kann. Immerhin hat das eroberte Land jetzt auch Kabelfernsehen und kann ihnen ebenfalls zujubeln. Achten sie unbedingt darauf, dass sie als Trophäe in einem Sessel sitzen, der mit der Haut ihres Feindes bezogen wurde. Das vermittelt dem ganzen ein starkes WIR Gefühl. Zeigen Sie dem Volk, dass Sie für Einheit und Gleichheit stehen. Verteilen Sie am Sonntag pro Haushalt jeweils eine Tafel fettreduzierte Schokolade. Lassen Sie in jeder Straße die Landesflagge hissen und halten Sie Gedenkminuten für die verstorbenen Soldaten. Erinnern Sie die zurückgebliebenen Mütter unbedingt daran, dass ihre Söhne für eine gute Sache und das eigene Vaterland gestorben sind. Erfüllen Sie die zurückgelassenen Familien mit Stolz. Sparen Sie nicht an Komplimenten, denn immerhin sind diese Leute für Erdöl und für Kabelfernsehen gestorben. Aber nun gut macht ja nix, denn 1. kennen sie diese Leute nicht und 2. sollten Sie froh sein einem solchen Land gedient zu haben. Ich hoffe Ihnen hat der Vortrag gefallen und Sie werden sich in ihren Tagen als Präsident wieder an meine Worte erinnern. Ich wünsche Ihnen jetzt noch viel Spaß beim Beschießen ihres Nachbars mit Atomraketen, da der Zaun ihres Nachbars, der eh schon eine komische Nase hat, genau 15 cm zu hoch geworden ist.

Zum Schluss würde ich noch gerne auf den „Kriegskoffer“ aus meinem Fanshop hinweisen, in diesem Koffer finden sie alle Dinge, die Sie für einen erfolgreichen Krieg benötigen. Beim Rausgehen nehmen Sie sich bitte an der Pforte noch ein klein wenig angereichertes Plutonium mit und kommen Sie gut nach Hause.

Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit.

 
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Hoffe das Ganze ist in der richtigen Rubrik gelandet.

 

I want my MTV und'n bisschen Erdöl!

Hallo Sayare,

Hat mir wirklich gut gefallen, dein Vortrag. Vor allem die Reduzierung auf Kabelfernsehen und Erdöl. Um mehr gehts dem Großteil der Menschen ja wirklich nicht.
Mich stört nur der Teil:

(=5000 Mütter die zu Hause sitzen und weinen, Familien die für immer zerrissen wurden, Kindern denen sie ihren Vater genommen haben ... )
Weil dort, wie ich finde, deine politisch-bürokratische Kälte, die du die ganze Geschichte lang aufrecht erhälst, plötzlich einen Riss erhält und sich der Vortrag plötzlich für Menschenschicksale zu interessieren beginnt.
Wünsch die noch 'nen schönen Tag und mir einen Vortrag Nummer 2 von dir ,

Gruß
eucrow

 
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Hallo Sayare,

Ich kann mich eucrow nur anschliessen. Inhaltlich hat mir Deine Satire gut gefallen (und ja, sie ist auf jeden Fall in der richtigen Rubrik), und der einzige inhaltliche Mangel, der mir aufgefallen ist, ist ebenfalls die Stelle mit den trauernden Familien. Was die Freude ein bisschen trübt, sind die vielen Fehler. Ich suche Dir hier mal einige raus:

Ich heiße sie Herzlich Willkommen
Anreden wie Sie, Ihnen usw. sind immer gross geschrieben, das machst Du konsequent falsch.

Angenommen sie werden der neue Präsident
Angenommen,

was würden sie als erste tun?
als Erstes

hier seht her ich hab die größte Armee.
Das ist eine direkte Rede. Du musst sie entweder in Anführungszeichen stellen oder den Satz in indirekte Rede umschreiben.

dem Volk das sie zum Präsident gemacht hat,
dem Volk,

Was brauch wohl die Amerikanische Bevölkerung,
Es fehlt ein t ...

Elite Universitäten
Eliteuniversitäten

bleiben sie dort stehen
Ein etwas seltsamer Ausdruck. Ein Finger, der stehen bleibt. Vielleicht ,lassen sie ihn dort liegen/ halten sie dort inne'...

das CIA.
die CIA

im fremde Land
n

Satelliten System
Satellitensystem

von taktischen Vorteil.
taktischem

der das verbreiten von Kabelfernsehen
die Verbreitung

bei uns wäre das in der Mittagspause unglaublich das man um die Urzeit Arbeitet)
Gleich vier Fehler:
Mittagspause,
unglaublich, dass
Uhrzeit
arbeitet

Da ist Sie
Aber genau in diesem Fall schreibt man's klein ;)

ihnen die Ölquellen feierlich überreicht.
Man überreicht Ölquellen ja nicht wirklich. Vielleicht "überlässt".

sie in eine Demokratische selbstständige Zukunft zu führen
demokratische

Zeigen sie dem Volk das sie für Einheit und Gleichheit stehen
Zeigen sie dem Volk, dass

die zurückgebliebenen Mütter
äh... :lol:

beim beschießen
beim Beschießen

Beim rausgehen
Schon wieder. Beim Rausgehen

So, das war's.
Bis zum nächsten Mal, werde sicher weitere Geschichten von Dir lesen.
Gruss,

bajonett

 

Vielen Dank an euch Beide, es freut mich, dass euch die Geschichte gefallen hat. Ich werde eure Kritikpunkte verbessern.

O_o Da hab ich ja einige böse Fehler gemacht. Danke für die Berichtigung.


Gruß Sayare

 
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HI Sayare,

und hier kommen gleich noch einige Fehler ;-)

Ich bitte die Leute in der ersten Reihe ihren Zylinder abzunehmen, damit die 333 weiteren Stuhlreihen auch eine freie Sicht auf meine Wenigkeit genießen können.
auch freie

hier seht her ich hab die größte Armee
seht her, ich hab

vielleicht können Sie der Amerikanischen Bevölkerung
auch wenn sie vllt. größenwahnsinnig sind. amerikanischen (klein geschrieben) eine Zeile später nochmal

Dumme Frage natürlich Erdöl, irgendwie müssen die ganzen alten Mustangs doch auch fahren.
Dumme Frage: natürlich Erdöl

Jetzt müssen Sie erst mal einen Staat finden in dem es kein Kabelfernsehen aber dafür Erdöl gibt
finden, in dem es kein Kabelfernsen, aber dafür Erdöl

Da fällt mir ein: Jetzt müssen Sie erst mal einen Staat finden, in dem es kein Kabelfernsehen, aber dafür Erdöl gibt, was sich als sehr schwierig gestalten wird. Länder, die kein Kabelfernsehen haben sind rar, aber wenn sie dazu noch Erdöl besitzen sollen ....

Fragen Sie sich ganz kurz was Sie eigentlich über das fremde Land wissen. Wahrscheinlich stellen Sie sehr schnell fest, dass Sie genau genommen gar keine Ahnung haben wo sie sich befinden.
kurz, was ... Ahnung haben, wo Sie

damit Sie im Zweifelsfall mehrere Gründe haben um das revolutionäre Kabelfernsehen im fremden Land zu integrieren
haben, um

Biologische Vernichtungswaffen an der eigenen Bevölkerung testet
biologische

den Müttern ihren einzigen Sohn weg
Im Zusammenhang von Müttern dann von ihrem einzigen Sohn zu sprechen klingt sehr komisch. Ich würde ihre Söhne schreiben. Der Gag funktioniert auch so.

der Feind sich ergibt und ihnen die Ölquellen feierlich überlässt.
Ihnen

2. sollten Sie froh sein einem solchen Land gedient zu haben.
froh sein, einem

werden sich in ihren Tagen als Präsident wieder an meine Worte erinnern
Ihren

Ich fand dein Text - Achtung, jetzt kommt das böse Wort - nett. Du schilderst das Handeln Bushs, aber eigentlich nur polemisch, will sagen, du wirst selten zynisch und übertreiben tust du nicht wirklich. Diese Polemik funktioniert, aber sie funktioniert für mich nur in gewissem Maße. Klar taucht auch ab und an mal eine sarkastische Stelle auf, aber da hättest du ruhig noch fester drauf hauen können.

Gewünscht hätte mich mir aber eigentlich, dass du das Szenario auf etwas anderes überträgst und so karikierst. z.B. ein Ameisenvolk, das ein anderes angreift, weil sie deren Vorratskammern plündern wollen. Zurückbleiben den eroberten ein paar Erkenntnisse, z.B. dass ihre Schneidewerkzeuge nicht nur zum Fressen und Nahrung zerkleinern da sind.

Durch polemisieren kannst du nahezu jedes Thema angehen, aber die Kunst ist, finde ich zumindest, die Situation ins Groteske abgleiten zu lassen und so richtig zu übertreiben. Das hast du in Ansätzen drinnen, aber ... Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde da geht einfach mehr, wenn man das ganze anders anpackt.

lg neukerchemer

 

Hallo sayare,

ich schließe mich da neukerchemers Meinung an. Hier hättest du noch deftiger zudrücken sollen. In dieser Form ist das Ganze noch etwas zu harmlos - so traurig das dann auch wieder in Bezug zur Realität sein mag ;)
Die Idee in Form eines Kurses darzubieten, finde ich gut, allerdings hättest du das an vielen Stellen lebendiger gestalten können, indem du auch mal einen Teilnehmer zu Wort hättest kommen lassen. Hier läge dann auch gutes Potential um herrlich ins Groteske abzudriften. Letztlich hätte der Kurs dann von der Partei finanziert werden sein können. Kostenlos angeboten, nur die Wählerstimme als AUfwandsentschädigung einkassiert ...

Nun ja, da ist noch einiges zu holen. In Ansätzen schon ganz nett ;), aber bei weitem noch nicht ausgereizt

grüßlichst
weltenläufer

 

Vielen Dank für eure Tipps.
Diese Geschichte war mein erster Versuch, eine Art Satire zu schreiben. Mit euren Tipps wird mein nächster Versuch bestimmt besser. Zu viel draufhauen will ich auch nicht, denn wer weiß, ob ich in Guantanamo weiter meine Geschichten Online stellen kann. Vllt. wird es mit einem neuen Präsidenten etwas besser.

 

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