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Wie werde ich ein guter Präsident
Vortrag 1
Thema heute: Wie werde ich ein guter Präsident
Ich heiße Sie Herzlich Willkommen zum heutigen Vortrag, “Wie werde ich ein guter Präsident“. Ich bitte die Leute in der ersten Reihe ihren Zylinder abzunehmen, damit die 333 weiteren Stuhlreihen auch eine freie Sicht auf meine Wenigkeit genießen können. Im heutigen Programm geht es hauptsächlich um eine Beschaffungsmaßnahme. Angenommen, Sie werden der neue Präsident der Vereinigten Staaten, was würden Sie als Erstes tun? Selbstverständlich würden Sie eine Militärparade organisieren um allen in der Welt zu zeigen,"hier seht her ich hab die größte Armee." Allerdings wird das Beobachten einer marschierenden Menschenmasse schon bald etwas langweilig. Ich will Sie ja hier zu nichts antreiben, aber wäre es nicht interessant diese vielen bewaffneten Männer auch mal in anderen Ländern zu präsentieren? Vielleicht irgendwo, wo es noch kein Kabelfernsehen gibt. Eine sehr gute Idee, vielleicht können Sie der Amerikanischen Bevölkerung, dem Volk, dass Sie zum Präsident gemacht hat, ein kleines Souvenir mitbringen. Was braucht wohl die Amerikanische Bevölkerung? Dumme Frage natürlich Erdöl, irgendwie müssen die ganzen alten Mustangs doch auch fahren.
Jetzt müssen Sie erst mal einen Staat finden in dem es kein Kabelfernsehen aber dafür Erdöl gibt. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und erfordert ein Studium auf einer unserer Eliteuniversitäten. Bitte fahren Sie mit dem Finger über die Rohstoffkarte der Welt und halten Sie dort inne, wo die meisten kleinen schwarzen Bohrtürme abgebildet sind. Zeigen Sie ihren Beratern sofort die tolle Idee und geben sie ihren Truppen direkt den Marschbefehl.
Nun können Sie sich aber nicht einfach vor die Fernsehkamera setzen und sagen „Dieses Erdöl ist nun meins“, denn in diesem Land gibt es ja wie Sie bereits festgestellt haben, kein Kabelfernsehen. Außerdem würden Sie außer lautem Gelächter und ein paar kräftigen Peitschenhieben nicht viel Feedback bekommen. Demnach brauchen wir einen anderen Plan. Fragen Sie sich ganz kurz was Sie eigentlich über das fremde Land wissen. Wahrscheinlich stellen Sie sehr schnell fest, dass Sie genau genommen gar keine Ahnung haben wo sie sich befinden.
Macht aber auch nichts, denn dafür haben Sie ja die CIA. Am besten informieren Sie sich auf mehreren Ebenen, damit Sie im Zweifelsfall mehrere Gründe haben um das revolutionäre Kabelfernsehen im fremden Land zu integrieren. Am Besten nutzen Sie ihre Luftwaffe und ihr Satellitensystem. Ein paar Maulwürfe, die bei der (ab diesem Zeitpunkt) feindliche Regierung spionieren, wären ebenfalls von taktischem Vorteil.
Nun bekommen Sie einige Informationen. Sehnsüchtig warten Sie auf einen Bericht, der die Verbreitung von Kabelfernsehen rechtfertigt. Bereits nach wenigen Tagen berichtet ihnen einer ihrer Maulwürfe, dass im Parlament der feindlichen Regierung um 12.22 Uhr ( bei uns wäre das in der Mittagspause, unglaublich dass man um die Uhrzeit arbeitet) bei einem gewissen Herren mit Anzug (schließt auf hohes Tier) ein partiell unwillkürlicher Prozess ablief. Da ist sie, die Nachricht auf die Sie schon die ganze Zeit warten. Der Diktator des “Feindes“ hat nach einer göttlichen Linsensuppe etwas Darmwind. Übertreiben Sie diese Information ein klein wenig, erzählen Sie der ganzen Welt, dass dieser böse böse Diktator Biologische Vernichtungswaffen an der eigenen Bevölkerung testet.
Jetzt müssen Sie sehr schnell handeln. Sammeln Sie ihre Truppen, nehmen Sie den Müttern ihren einzigen Sohn weg und schicken Sie ihn als stolzen Amerikaner an die Front. Schütteln Sie einigen der jungen Soldaten vor ihrer Abreise die Hand, oder klopfen Sie ihnen auf die Schulter. Lassen Sie den Männern unbedingt vor der Reise eine Glatze rasieren, da die Haare sonst die Eurodynamik beeinträchtigen könnten. Nach einigen Wochen und einem geringen Verlust von 5000 Männern, stehen Sie nun voller Stolz vor der Hauptstadt des Feindes und fordern, NEIN STOP! Sie lassen fordern, dass der Feind sich ergibt und ihnen die Ölquellen feierlich überlässt.
Aber sagen Sie es nicht so direkt. Umschreiben Sie es mit ein paar netten Worten, wie z.B. „es war mir eine Ehre die Bevölkerung von diesen Tyrannen zu befreien und Sie in eine demokratische selbstständige Zukunft zu führen.“ Am besten wedeln sie noch ein paar mal mit der Hand (wie die Queen von England) so kommt es wesentlich glaubwürdiger rüber und irgendwie hat das ein gewisses Etwas.
Jetzt haben Sie ihr Ziel erreicht. Sie besitzen jetzt endlich Erdöl. Stolz verkünden Sie die Botschaft in ihrem Heimatland, am besten direkt in die Kamera damit die ganze Welt Sie sehen kann. Immerhin hat das eroberte Land jetzt auch Kabelfernsehen und kann ihnen ebenfalls zujubeln. Achten sie unbedingt darauf, dass sie als Trophäe in einem Sessel sitzen, der mit der Haut ihres Feindes bezogen wurde. Das vermittelt dem ganzen ein starkes WIR Gefühl. Zeigen Sie dem Volk, dass Sie für Einheit und Gleichheit stehen. Verteilen Sie am Sonntag pro Haushalt jeweils eine Tafel fettreduzierte Schokolade. Lassen Sie in jeder Straße die Landesflagge hissen und halten Sie Gedenkminuten für die verstorbenen Soldaten. Erinnern Sie die zurückgebliebenen Mütter unbedingt daran, dass ihre Söhne für eine gute Sache und das eigene Vaterland gestorben sind. Erfüllen Sie die zurückgelassenen Familien mit Stolz. Sparen Sie nicht an Komplimenten, denn immerhin sind diese Leute für Erdöl und für Kabelfernsehen gestorben. Aber nun gut macht ja nix, denn 1. kennen sie diese Leute nicht und 2. sollten Sie froh sein einem solchen Land gedient zu haben. Ich hoffe Ihnen hat der Vortrag gefallen und Sie werden sich in ihren Tagen als Präsident wieder an meine Worte erinnern. Ich wünsche Ihnen jetzt noch viel Spaß beim Beschießen ihres Nachbars mit Atomraketen, da der Zaun ihres Nachbars, der eh schon eine komische Nase hat, genau 15 cm zu hoch geworden ist.
Zum Schluss würde ich noch gerne auf den „Kriegskoffer“ aus meinem Fanshop hinweisen, in diesem Koffer finden sie alle Dinge, die Sie für einen erfolgreichen Krieg benötigen. Beim Rausgehen nehmen Sie sich bitte an der Pforte noch ein klein wenig angereichertes Plutonium mit und kommen Sie gut nach Hause.
Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit.