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Wiedergeburt

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07.02.2006
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Wiedergeburt

Benommen erwache ich langsam aus einem Schlaf, der mir wie die Ewigkeit vorkam. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich realisiere, dass ich noch lebe. Es vergehen Minuten, bis ich in der Lage bin um zu versuchen meine Augen zu öffnen. Die Lider sind schwer wie Blei und lange Zeit geschlossen gewesen, so dass die Mechanik des Öffnens und Schließens eingerostet ist. Mit meiner letzten noch vorhandenen Willenskraft versuche ich die Augendeckel hoch zu ziehen. Micrometer um Micrometer kämpfe ich gegen die Last an.
Jeder Lichtstrahl ist wie ein Nadelstich in meine Netzhaut. Meine Muskeln und Nerven sind erschlaft, erinnern sich aber langsam an den Vorgang des Augenaufschlags. Regungslos und flach atmend liege ich da und setze meine gesamte, spärliche Energie daran die Augen zu öffnen. Immer wieder zwingt mich das Licht dazu wertvoll gewonnen Boden wieder abzutreten und ich muss mich erneut auf meine Sisyphos-Mission machen.
Dieses gleißende Licht sticht in meine Augäpfel, die zu platzen drohen und mein gesamtes Gehirn in Ausnahmezustand versetzen.
Ich bin ein wie ein Baby, das sehen lernen muss.
Nur schrecklich brennendes Licht, dass sich auf meiner Netzhaut eingebrannt hat. Selbst, wenn ich die Lider wieder schließe ist es nicht wieder dunkel. In diesen Qualen wünsche ich mich in diese angenehm, friedliche Dunkelheit zurück.
Doch dafür ist es jetzt zu spät. Es gibt keinen Weg zurück mehr.
Wenn meine Augen schon unbrauchbar sind, kann ich mich wenigstens darauf konzentrieren meine anderen Sinne zu aktivieren.
Dieses Vorhaben gestaltet sich noch um ein vielfaches schwieriger als das Öffnen der Augen, was eigentlich nur eine Betätigung eines kleinen Muskels bedeutet.
Ich versuche etwas zu riechen, aber mir fällt nichts besonderes auf.
Ich versuche zu schmecken.
Es vergehen Stunden während ich versuche meinen versteinerten Kehlkopf in Bewegung zu bringen und zu schlucken.
Als es endlich klappt habe ich das Gefühl, jemand reißt mir von innen den Hals auf. Mit einem lauten Schrei gebe ich ein erstes Lebenszeichen von mir. Und das obwohl ich schon seit Stunden wach sein muss.
Mittlerweile haben sich meine Augen ein wenig erholt und nur einen unsagbaren Kopfschmerz hinterlassen. Mein Kopf pocht, wie wenn Sträflinge abwechseln ihre Vorschlaghämmer mit voller Wucht auf mein Haupt niederschmettern würden.
Meine Augen sehen jetzt schon Umrisse und Flecken im sengenden Licht, welche Gegenstände sind, die ich nicht identifizieren kann.
Ich bin von den ganzen Anstrengungen körperlich so ausgelaugt, dass ich am liebsten wieder in einen unendlichen Schlaf zurücksinken würde, doch mein Wille treibt mich unermüdlich an. Unendlichkeiten später gelingt es mir meinen kleinen Finger zu regen. Scheinbare Jahre später bin ich in der Lage mich aufzurichten und hinzusetzen.
Meine Augen funktionieren immer besser und tasten die Umgebung durch einen milchig trüben Schleier ab. Es dauert eine Weile, bis mir etwas daran bekannt vor kommt. Was es ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Ich bin halbwegs wieder Herr meiner Sinne, fühle mich aber immer noch wie gerädert.
In diesem Moment wird der Raum mit dem hellsten Licht, das je auf ein Menschenauge traf, geflutet und eine Stimme so laut, dass sie nur von Gott oder dem Teufel persönlich kommen kann brüllt mir entgegen: „Ach, du bist endlich wach! Wird aber auch Zeit! Du kommst noch zu spät zur Arbeit!“
Man ist das ein Kater! Ich sollte wirklich nicht mehr soviel saufen.

 

Hi, Exzellenz!

Ja, herzlich Willkommen bei kg-Horror!
Was soll ich sagen, ich will dir als Neuling ja nicht gleich den Mut nehmen, aber ehrlich währt doch am längsten:
Also ich fand die Geschichte eher mittelmäßig.

Ich würde die Rechtschreibfehler korrigieren, aber ich hab nicht so viel Zeit, daher nur soviel: Sissyfuss ist eindeutig falsch. (aber ob es jetzt Sissiphos, oder Sisiphos heißt, weiß ich auch nicht so genau :) )

So, zu deinem Ausdruck:
Ich finde, du drückst dich teilweise ein bisschen holperig aus und benutzt manchmal Worte, die die Atmosphäre kaputt machen

Regungslos und flach atmend liege ich da und beobachte mich selbst dabei, wie ich mit einer Geschwindigkeit von 1 Micrometer pro Sekunde die Augen öffne.

Dieser Satz als Beispiel. Erst mal inhaltlich: beobachten? Sich selbst? Das fällt etwas schwer mit geschlossenen Augen... und ähm... ohne Spiegel. Ich weiß, du willst damit ausdrücken, dass der Typ sich ganz bewusst wahrnimmt in dem Moment, aber mit "beobachten" hast du dir ein komisches Wort für diesen Vorgang ausgesucht.

Dann "1 Micrometer pro Sekunde" ... wer hat das denn gemessen? Wenn du sagen willst, dass etwas ganz langsam von Statten geht, versuch es bloß nicht in Zahlen (zahlen bis zwölf übrigens immer ausschreiben) auszudrücken. Das wirkt sehr alltäglich, als ob du einem Kumpel was erzählst. Finde andere Umschreibungen dafür.

So, ich lass mal gut sein hier, da kommen sicher noch andere Kritiker.

Ach, zum Ende noch: Ja, das ist an sich eine gute Idee. Es überrascht allemal; allerdings wirft das ein ganz anderes Licht auf die Geschichte und ich frage mich, ob sie unter dem Aspekt in "Horror" noch gut aufgehoben ist.
Na ja,
ich rate dir auf jeden Fall, fleißg weiter zu schreiben (wer bin ich schon, um dich hier zu kritisieren. Nimm dir nicht viel davon an, hörst du?! :) ),

ich sehe auf jeden Fall Talent,
du bist im Recall!

Gruß, Underground

 

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