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Wiena und die wilden Tanten

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22.10.2011
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Wiena und die wilden Tanten

Meine Mutter schaute in ihre Zeitung und schüttelte den Kopf. „Erdgas und Benzin werden immer teurer. Und ich hab noch nicht mal ein Auto.“ Sie kicherte und zog mich neben sich, so dass ich mit in die Zeitung schauen konnte.
„Aber die Rostlaube hast du doch“, sagte ich.
„Die muss zum TÜV. Das ist noch schlimmer als kein Auto.“ Sie seufzte und legte die Zeitung weg. „Man muss schon zur Heldin werden, um das zu kriegen, was man braucht.“ Sie rieb sich über die Augen, und hielt mich für einen Moment ganz fest, da wusste ich, sie war traurig, wieder einmal, und dachte bestimmt an ihren Mann, meinen Papa, den ich nie kennengelernt hatte, zumindest nicht als denkendes Kind. Neuer Mann, notierte ich innerlich. Vielleicht hat der ja sogar ein Auto. „Auto“ sagte Tante Elfie. „Mann“, sagte Tante Elena. „Kannst du“, sagte Elfie, „beides vergessen“, sagte Elena. „Aber Heldin …“, sagten sie wie aus einem Mund. Dann schwiegen sie vielsagend.

Jeder Mensch hat eine Tante, ich habe sogar zwei. Das Gute an ihnen ist, sie fragen nie nach meinen Noten oder so nervigem Zeug, sondern sie sagen mir, was wichtig ist, wenn ich was Wichtiges tun will, und ich will eigentlich immer was Wichtiges tun. Das Blöde an den Tanten ist, sie mischen sich in alles ein. Das Allerbeste aber ist, sie sind nur in meinem Kopf. Und manchmal ist das auch das Allerblödeste.

Ein paar Tage später grillten die Nachbarn und luden Mama und mich ein. Alle möglichen Väter scharten sich um den Grill und waren fachmännisch und für ein Kind nicht ansprechbar. Also flüchtete ich mich in meine persönliche Kuhle zwischen Hauswand und Magnolienbaum, ruckelte hin und her, bis ich es bequem hatte und durch eine Lücke zwischen den Zweigen linsen konnte, aus der heraus man alles sah, ohne selbst gesehen zu werden. Ich las „Wonderwoman: Die Lügen“ und aß Rosinenkuchen, den ich vom Buffet geklaut hatte. „Lasso der Wahrheit“, hatten Elena und Elfie gejubelt, als ich den dicken Comicband im Regal der Nachbarn entdeckt hatte. Und ganz schnell auf das schicke Kostüm und Wonderwomans Busen gedeutet, als ich zögerte, das Buch mitzunehmen. Gerade las ich, wie Wonderwoman ihren ehemaligen Liebhaber aus der Gewalt eines bösen Warlords befreite, als vor dem Haus gegenüber ein Umzugswagen hielt. Drei Männer stiegen aus, einer in einem Blaumann, dann folgte ein kleiner Mann, zuletzt ein großer, schlanker mit wild abstehenden Haaren. Lustig sah das aus. Er schloss das Gartentor auf, die Haustür, dann wies er den anderen Männern mit einer einladenden Verbeugung den Weg ins Haus. Der neue Mieter, auf den die halbe Straße gespannt war.
„Mann und Auto“, schrien Elena und Elfi laut, es fühlte sich an, als würden die Wörter wie Flummibälle im Inneren meines Kopfes hin und her knallen.
„Immer mit der Ruhe“, maulte ich, „das klang neulich noch ganz anders.“
„Neulich ist wurscht“, rief Elena, „Mach, schon, bevor er wieder weg ist.“
Und Elfie schrie: „Jetzt hol schon deine Mutter.“
Während die Männer weiter Kartons zum Haus trugen, krabbelte ich aus meinem Versteck und rannte zu den Erwachsenen.

„Oh, eine echte Sahneschnitte“, sagte die Nachbarin, als sie den neuen Mieter sah, was ihr einen bösen Blick von ihrem Mann Anton einbrachte und uns anderen jede Menge verbrannter Würstchen, weil Anton unbedingt prüfen musste, ob der neue Nachbar wirklich so gut aussah. Auch meine Mutter nickte anerkennend. Doch als ich sie gegen den Gartenzaun schubste, damit sie den neuen Nachbarn retten und dadurch Heldin werden und ihn kennen lernen konnte, meckerte sie. „Was soll das Wiena? Mein neues Kleid.“
„Tut mir Leid“, sagte ich, „das wollte ich nicht“, und starrte reumütig auf den dunklen Fleck. Ich schwor mir, Elena und Elfi für einen Tag im Kopfverlies einzusperren für den miesen Schubstipp.

Während die anderen ihre angebrannten Würstchen aßen, meine Mutter sich ihr Schienbein rieb und mich mit unmütterlichen Blicken bedachte, beobachtete ich weiter, was auf dem Nachbargrundstück vor sich ging. Als der Neue sich von seinen Freunden verabschiedete, sagte der in dem Blaumann: „Jetzt geht’s wieder aufwärts mit den Frauen.“
Der neue Nachbar schnaubte. „Bin froh, dass ich Bea los bin.“
„Ja, die war oberfies, aber sonst?"
„Nix da, Schnauze voll“, sagte der neue Nachbar.
„Bis zur nächsten“, lachte der Dritte.
„Nee, Frauen und ich, das passt nicht zusammen. Ja, wenn es mal eine gäbe, die nicht nur an sich denkt.“
„Okay, Wiena“, sagte Elena zu mir, „du musst übernehmen.“
„I agree“, sagte Elfie.

Gestern sah ich, wie der neue Nachbar einparkte. Ich rannte schnell raus, stellte mich neben sein Auto, sprang nach vorne und hinten, immer so, dass ich hilfreich sein konnte und wedelte dabei kräftig mit den Armen. Vielleicht versperrte ich dabei ein bisschen die Sicht. Jedenfalls stieß der Nachbar mit Wucht an die Stoßstange des hinteren Autos. Aufgeregt stieg er aus und kratzte sich am Kopf. Ich zupfte an seinem Jackett und sagte beruhigend: „Das macht nichts, das ist nur das Auto von meiner Mutter. Wir nennen sie Bea, die Rostlaube.“
Er blinzelte, fuhr sich durch das Haar, dass es noch mehr abstand, schließlich lachte er. Ein heiseres, prustendes Lachen, das Kränze winziger Falten um seine Augen legte. Dann fragte er, wo ich wohnte, und klingelte.
„Ich habe leider Ihre Bea angerempelt.“
„Wen bitte?“
Es dauerte ein bisschen, bis die beiden sich gegenseitig erklärt hatten, dass Mamas schrottiges Auto seit Neustem wie seine verflossene Verlobte hieß, und warum er es angerempelt hatte.
„Wiena liebt es, beim Einparken zu helfen“, sagte Mama und sah mich unfreundlich an. Der Nachbar hingegen verstrubbelte mir das Haar. Draußen begutachteten beide den Schaden.

Ich bekam Hausarrest wegen übertriebener Hilfsbereitschaft, aber den neuen Nachbarn brachte ich trotzdem noch nach Hause.
Auf dem Weg erfuhr ich nicht nur seinen Namen, Georg, sondern erklärte ihm auch die neuesten Trends bei der Partnerwahl. „Nach einer Trennung soll man sich schnell wieder binden.“
„Na so was“, sagte er. „Wie alt bist du denn, dass du so was weißt?“
„Elf. Ich meine, werde ich. In ein paar Tagen.“ Dabei wurde ich in einem halben Jahr neun. „Ich sehe jung aus für mein Alter. Irgendwann zahlt sich das aus, sagt meine Mutter, und die muss es wissen. Wenn du willst, kannst du sie heiraten, sie hat keinen Mann mehr.“
Im Inneren meines Kopfes quietschte es. „Wie plump“, sagte Elena. Dann quietschte sie noch einmal, weil Elfie ihr mit spitzem Knöcheln auf den Oberarm geboxt hatte. „Meine Mutter denkt ganz, ganz viel an andere“, sagte ich und dachte leider und daran, dass sie bestimmt noch nach meinen Hausaufgaben fragen würde. Und schon wieder ging das Kopfgeboxe los, nur diesmal umgekehrt. Schnell sagte ich: “Ich werde jedenfalls auch früh heiraten.“
„Dazu hast du noch jede Menge Zeit.“
„Nein, hab ich nicht. Meine Mama sagt immer, meine Seele ist ziemlich versaut für mein Alter. Mich interessiert ja auch nicht das Heiraten, sondern dass jemand den Müll runterbringt. Im Moment muss ich das machen. Die Mama sagt auch, aufs Heiraten kommt es nicht an, sondern auf die Zeit danach.“
„Deine Mama ist eine weise Frau.“ Und wieder lachte er, seine Augen funkelten dabei wie schwarze Schmucksteine. Er verwuschelte meinen Pferdeschwanz und zog ihn nach vorne, dass er wie ein Riesenpony in meine Stirne hing. Das fühlte sich nett an, aber leider nicht so, als würde man jemanden mit solch einem Pony ernst nehmen.
Meine Haare habe ich trotzdem nicht gewaschen. Ungefähr zwei Wochen lang nicht, bis meine Mutter einen Tobsuchtsanfall bekam und was von pubertierendem Schweinsferkel brüllte.

Die Sache stagnierte. Elena und Elfie langweilten sich und deuteten mindestens zehnmal täglich auf das Nachbarhaus. Als ihre Finger sich immer spitzer in die Wände meines Kopfes bohrten, bedrängte ich meine Mutter, mir ein Wonderwomankostüm zu kaufen. Endlich hatte ich sie so weit. Eine blaue Hose mit einem sehr weiten, roten Oberteil. Und einem dunkelblauen Tüllrock voller weißer Sterne. Um die Arme trug ich silberne Armbänder, mit denen ich Kugeln abfangen konnte. Ich sah sehr gefährlich aus. Aber als ich damit in die Schule gehen wollte, streikte meine Mutter. Sie fand, ich müsste erst mal hineinwachsen. Das dauerte mir zu lang, also klaute ich Mama einen BH. Elfie wählte den schönsten aus. Dunkelrote Spitzen mit ganz großen spitzen Körbchen. Elena popelte in der Füllung von Mamas Lieblingssofakissen, so einem kuscheligen Flokatidings, fand darin wunderbare Schaumgummikügelchen, die ich in Taschentücher knotete und in den BH stopfte. Darüber kam der Anzug, perfekt, und dann lauerte ich vor der Tür, bis Georg mit seinem Auto kam. Jetzt konnte er endlich sehen, dass ich aus einer Heldinnenfamilie kam. Ich hielt ihm die Tür auf.
„Ist denn schon Fasching?“
„Was für ein Deppchef.“ Das war Elena.
Und Elfie brummelte: „Blödheinz.“
Zum Glück hörte Georg das alles nicht, aber die beiden hatten Recht. Einem so netten Mann hätte ich eine klügere Frage zugetraut. Aber das war nicht das schlimmste.
„Wenn du Superman sein willst, beschützt du mich dann auch?“, fragte er.
Elfie jubelte, Elena brummelte: „So ein fauler Sack.“
Ich aber ärgerte mich über etwas anderes. „Superman? Bist du blind? Ich bin Wonderwoman.“ Ich rückte an dem BH meiner Mutter, doch irgendwie musste der verrutscht sein, denn eines der Körbchen beulte nun in Höhe meiner Taille einen Spitzbauch aus, das andere klebte eingedellt daneben, die knotige Taschentuchwurst baumelte im Hosenbein und auf der Straße kollerten Sofakissenkügelchen.
Was meine Mutter sagte, als sie das aufgeschnittene Sofakissen fand, haben nur Elfie und Elena gehört. Wahrscheinlich haben sie daher ihre neuen Schimpfwörter.

Na gut. Beschützt werden wollte er. Dann musste ich nur noch klarmachen, dass Mama Wonderwomans Mutter und also eine noch größere Heldin war. Elfie brauchte nicht lange für den neuen Plan. Nur Elena sagte im Minutentakt: „Nie klappt das. Nie.“ Einen Tag lang stritten sich die Tanten, bis ich mir die Ohren zuhielt, und beiden Kopfverlies androhte. Da hörten sie endlich auf. Nur manchmal purzelte ein „Nie, sage ich“ gegen meine Stirn. Auf Elfies Geheiß lieh ich mir schließlich Bruno aus, den Hund der Nachbarn von gegenüber. Bruno war eigentlich eine Hundedame und mochte weder Männer noch Gurken, seit Elena und Elfie mich mal überredet hatten, ihm eine in den Fressnapf zu legen. Jedenfalls war die Bruno wirklich giftig, Noch nicht mal ihr eigenes Herrchen fand Anklang bei ihr, den hatte sie schon zweimal gebissen. Ich würde Bruno also zu Georg führen, der gerade auf dem Heimweg vom Einkaufen war, die Gurke vor Brunos Schnauze halten, und wenn Bruno sich auf Georg stürzte, würde ich mich zwischen beide werfen und ihm das Leben retten. Dann musste er meine Mutter heiraten.

Auf dem Weg hob Bruno immerzu das Bein. An jedem einzelnen Pfahl. „Benimm dich Bruno, du bist eine Frau“, sagte ich, doch vielleicht hatte sie ihr Hundename kirre gemacht, jedenfalls hob sie das Bein nach dieser Ansage noch häufiger und höher.
Als Bruno sich endlich Richtung Rewe durchgepinkelt hatte und Georg in Sicht kam, zückte ich die Gurke. Aber Bruno würdigte das Gemüse keines Blickes und zockelte weiter. Ich hinterher. „Bruno, fass“, rief ich und wedelte mit der Gurke. So passierten wir Georg. Im Vorbeitraben sah ich, wie er stehen blieb und sich am Kopf kratzte. „Tu was!“, schrie Elfi. „Deine Idee“, keifte Elena. Und weil die beiden schon wieder mit ihrem Geschiebe und Geboxe begannen, und ich die Nase davon voll hatte, hieb ich Bruno mit der Gurke kräftig auf das Hinterteil. Schlagartig stoppte sie, drehte sich um, stierte auf die Gurke, auf mein blaues Wonderwomankostüm. Der schwingende Tüllrock beamte sie zurück in den Brunonormalmodus. Sie fletschte die Zähne und schoss los. Ich sprang zurück und raste davon, hinter mir die geifernde Bruno, die sich enthusiastisch in den blaubesternten Wonderwomanrock verbiss. Gurke, Kind in Tüllrock, Hund, vorbei an Georg, der uns mit entgeisterter Miene nachstarrte. „Hab ich es nicht gleich gesagt“, sagte Elena. Ich brauchte drei Tage, um mich zu erholen.

Hunde waren unzuverlässig. Kostüme auch. Was Todsicheres musste her. Die Eingebung kam den Tanten und mir, als ich die Mama und die Nachbarin belauschte.
„Jeden dritten Tag kommt der Anton betrunken nach Hause.“ Das war die Nachbarin. Sie sprach von ihrem Mann Anton, der hin und wieder Zuflucht in einer Kneipe namens „Bierkrug“ suchte. „Bierwanne müsste das Ding heißen. So viel, wie er säuft.“
„Bierwanne klingt gut.“
„Und die Bedienung, kennst du die Bedienung? Die hat sich bestimmt den Busen pimpen lassen.“
„Ich finde die Kneipe eigentlich ganz süß“, sagte die Mama.
„Süß? Bieder ist die“, sagte die Nachbarin, „mafiös bieder“.

Mafiös? Elfie googelte, wie das mit der Mafia und den Gefälligkeiten funktionierte, Elena half. Leider stritten sie gleich wieder, wer süßer war, Sonny Corleone oder Michael. Ein Spektakel, ganz schlecht war mir von dem Geschubse, endlich sagten sie: „Auf gehts Wiena, jetzt kämpfen wir verdeckt.“
Die nächsten Tage bereitete ich mich auf meinen Einsatz vor. An einem Samstag Abend war es soweit, meine Mutter dachte, ich wäre in meinem Zimmer, Fernsehen gucken. Ich schlich zum „Bierkrug“. Über dem Eingangstor hing ein buntes Schild. Ein Krug war darauf gemalt, auf dem obersten Schaumzipfel tanzte eine kleine Maus.
Ein Stimmengewirr empfing mich, die großen Holztische waren gut besetzt. Mitten im Raum stand ein alter Ofen aus Metall.
Die Leute sahen ziemlich normal aus. Ich hätte Schlipse erwartet und Sonnenbrillen, aber die Männer trugen Jeans und Pullis und Kapuzenshirts. Sie aßen Schnitzel und hatten Bierkrüge vor sich stehen.
„Tarnung“, flüsterte Elfie. „Typisch Mafia“, bestätigte Elena.
„Wo soll ich hin?“, fragte ich. Elena zog nach links, Elfie nach rechts.
„Ich rieche die Poesie der Angst“, sagte sie.
„Das ist Rotkraut", sagte Elena.
Bevor sich die beiden wieder stritten, lief ich zu einem Tisch in der Mitte des Raums. Zwei einzelne Männer saßen dort, einer blond und dickbäuchig, der andere hatte graumeliertes Haar und einen schmalen Schnurrbart. Er trug ein weißes Hemd. Was mich überzeugte, war die Orange, die auf sein Handgelenk tätowiert war.
Dass sie Sauerbraten aßen, machte mich zwar wieder stutzig, ich hatte mit Spaghetti gerechnet, doch vielleicht gehörte das auch zur Tarnung. Gerade, als ich zu ihnen gehen wollte, beugte sich die Kellnerin zu mir herunter. „Suchst du jemanden?“
Ich guckte ihr auf den Pullover und sagte: „Ich habe gehört, Sie haben sich den Busen aufgepumpt. Wo kann man sich das machen lassen?“
Die Kellnerin schüttelte den Kopf und schob mich zur Seite.
Entschlossen trat ich an den Tisch der beiden Männer.
„Pate, ich brauche Ihre Hilfe.“
Der Graumelierte nahm die Gabel aus dem Mund, ein Fleischstückchen rutschte auf den Teller. Soße bespritzte das weiße Hemd.
„Was?“
„Sie müssen jetzt fragen, was ich will. Und dann sagen Sie, Sie würden dem Kerl ein Angebot machen, das er nicht ausschlagen kann.“
„Meine Angebote sind immer so, dass man sie nicht ausschlagen kann.“ Der Graumelierte lachte vorsichtig, nahm einen Riesenschluck Bier und zwinkerte seinem Tischnachbarn zu, der mich wie ein seltsames Insekt beäugte.
„Waschbecken, Badezimmerarmaturen, alles Topseller, junge Frau.“ Wieder lachte der Graumelierte und spießte das verlorene Fleischstückchen zurück auf die Gabel.
„Was kosten Sie?“
„Das kommt darauf an.“
Der andere Mann beugte sich über den Tisch zu mir herüber. Er sah sehr müde aus. „Was willst du denn?“
„Können Sie jemandem Angst machen?“
„Na, das ist mal ein Auftrag“, sagte der Graumelierte. „Eigentlich muss ich aufpassen, dass mir keiner Angst macht. Die hier zum Beispiel.“ Er zog seinen Ärmel hoch und zeigte seinem Kumpel ein zweites Tattoo, auf dem Babsi stand. Sie lachten wiehernd und klatschten sich ab.
Der müde Mann sah wieder zu mir hin. „Die hat bestimmt Ärger mit jemand, die Kleine." Er sah mitfühlend aus, rief nach der Bedienung und bestellte sich einen Schnaps.
„Ja“, sagte ich, „so viel Ärger.“ Ich trat neben ihn und schaute ihm in die Augen. „Bitte kommen Sie heute Nacht. Bitte. Mein Leben hängt davon ab.“ Ich legte einen Zettel auf den Tisch mit der Adresse und dem Namen von Georg. „Zu diesem Mann.“
„Belästigt der dich?“
Einen Moment musste ich an die Mama denken, die die Sache bestimmt umgekehrt sah, und zögerte, dann hatte ich mich wieder im Griff. „Ich will nur, dass Sie den hauen.“
„Und wieso willst du das?“
„Das ist eine lange Geschichte,“ sagte ich und legte mein Sparschwein auf den Tisch.
„Lass mal stecken“, sagte der Graumelierte.
Der andere Mann las die Adresse laut vor: „Savignystraße. Unser Heimweg. Und da wohnst du? Und deine Mutter?“
„Ja. Wann läuft jetzt der Deal? Es muss noch heute Abend sein.“
Die Männer lachten, griffen zu ihren Bierkrügen und prosteten sich zu, dann riefen sie nach der Bedienung. Das Sparschwein gaben sie mir zurück.

Zwei Stunden bestimmt lauerte ich in meiner Kuhle auf die Mafia. Elfie und Elena stritten schon wieder. Ich hatte mein Wonderwomankostüm angezogen, einen Stock bereit gelegt. Sogar das Lasso des Vergessens war dabei. Alle fünf Minuten blickte ich auf meine Kinderarmbanduhr mit dem Hasen, dessen Schnurrbarthaare die Stunden und Minuten anzeigten. Aber ich hätte auch so gemerkt, dass es spät war, denn mir fielen die Augen zu. Endlich kam Georg nach Hause. Er pfiff eine schiefe Melodie und brauchte sehr lang, um den Schlüssel ins Schlüsselloch zu bugsieren. Fast wäre ich ihm zu Hilfe geeilt, aber gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, dass Hilfsbereitschaft nicht zu meinen besten Fähigkeiten gehörte. Drin ging das Licht an, die Vorhänge wurden zugezogen.
Dann hörte ich Schritte. Zwei Männer gingen das Trottoir entlang. Endlich.
„Guck mal, das muss das Haus, sein, von dem die Kleine geredet hat.“ Das war der Blonde, er sprach ziemlich undeutlich.
„Komm weiter, das Kind hat nur Unsinn erzählt.“
„Aber wenn der die Kleine belästigt?“
„Bodo lass, du bist besoffen. Wer weiß, was die Kleine wollte.“
Der Graumelierte packte den anderen am Arm, aber der Blonde streifte ihn ab und drückte auf Georgs Klingel.
„Ich schau mir den Kerl an.“ Er öffnete das Gartentor und schwankte in den Vorgarten. Der Vorhang ging wieder auf.
Ich schlich aus meiner Kuhle, in der einen Hand das Lasso, in der anderen den Stock.
„Komm, Bodo, halt dich da raus.“
Bodo hämmerte mit Schwung gegen die Haustür. „So einer wie Sie hat bei uns nichts zu suchen!“ Seine Stimme schallte durch die Nacht.
„Hör auf, Bodo.“
„Solche Typen kenne ich, schickes Auto und den Frauen schöne Augen machen.“ Er fiel gegen Georgs Haustür. Der andere eilte ihm zu Hilfe. „Lass jetzt, der Mann kann nichts dafür, dass deine Frau abgehauen ist.“
„Das ist mir scheißegal. Und dann auch noch Kindern Angst machen.“ Bodo bückte sich, griff eine Handvoll Kies und schleuderte die Steinchen gegen das Fenster. Es klirrte. Für einen Moment stand ich wie erstarrt, die beiden Männer auch. Die Tür öffnete sich, im Hauseingang stand Georg. Im Bademantel, das Handy am Ohr. Ich verstand die Welt nicht mehr, wieso brauchte dieser Mann eine Wonderwoman, der war doch selbst total mutig. Nie hätte ich mich getraut, im Bademantel der Mafia gegenüberzutreten. Und wo seid ihr jetzt, ihr obergescheiten Tanten, dachte ich, einmal, hätte ich euch gebraucht. Aber Elena und Elfie lungerten hilflos in meinem Kopf herum, die Beine über Kreuz und breiteten die Arme aus.
Mit Schmackes haute ich den Stock auf Bodos Kopf und vorsichtshalber auch auf den seines Freundes. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass meine Mutter den Radau hörte. So standen wir da, Georg im Bademantel, zwei abgeschossene Mafiatypen, und ich, die die beiden gerade in das Seil des Vergessens wickelte. Richtig überzeugen konnte ich niemanden von meinem Wonderwomaneinsatz. Noch nicht einmal die Polizisten, die mit Blaulicht um die Ecke kamen.

Alles wurde ein ganz furchtbares Kuddelmuddel, als die Kerle vor der Polizei sich gegenseitig und dann Georg und mich der schlimmsten Taten beschuldigten. Am ehesten freuten sich noch Georg und meine Mutter über die Situation, die schenkten sich nämlich verständnisvolle, warmherzige Blicke. Die Blicke allerdings, die meine Mutter mir zuwarf, waren unmütterlich hasserfüllt. Vielleicht hätte ich nicht gerade ihren neuen Brokatminirock über das Wonderwomankostüm anziehen sollen, als ich in der Kuhle gelauert hatte.
Viele Tage lang erklärte ich den Polizisten, warum ich die Mafia engagieren musste. Komisch, dass die Polizistin, mit der ich am liebsten sprach, immer anfing zu kichern, wenn sie mich sah.
Elena und Elfie bekamen Kopfarrest von mir, für mindestens drei Wochen, aber sie tuscheln schon wieder herum. Ich fürchte, sie planen Neues. Elfie jedenfalls will bei der Mafia bleiben, Elena dagegen hat sich in die Uniform der jungen Polizistin verguckt.

 

Liebe @Novak

Ach, ich mochte die Wiena, dieses neunmalkluge Kind mit (s)einer Mission. Und den beiden Tanten im Kopf, wie Waldorf und Statler aus der Muppet Show, nur einfach unbeschreiblich weiblich. Hr, hr.
Wie da der neue Nachbar einzieht, dazu die schmachtenden Ehefrauen und ihre grillenden und grollenden Ehemänner, rasch ist ein Plan gefasst. Irgendwie musste das mit dem WW-Comic ja auch in der Realität klappen, also erst mal Mama schupsen – hat nicht so doll funktioniert, dann halt Einparkhilfe mit Wumms. Na bitte, der Neue steht schon mal in Mamas Einzugsgebiet, bisschen Smalltalk und Hausarest. Und dann gibt's Parship© für lau, Wiena zieht Parallelen auf ihr eigenes zukünftiges Leben und bekommt dafür vom Prince Charming den Pony verstrubelt. Haarewaschen erst mal gestrichen, bis Mama das Adoleszenz-Ferkelchen leid war.

Wiena zündet auf Druck von Waldorf ..., äh, Elena und Elfie die nächste Stufe und mutiert zu Wonderwomen. Kissenfüllmaterial unterstützt die fehlende Weiblichkeit und so drappiert stolziert unsere Heldin Richtung Nachbarburg, wo Prince Charming dann leider den grössten Deppen unter der Sonne markiert – in Kinderaugen ist's der Blödheinz, Erwachsene würden sagen: so ein Nullchecker, was Kinderfantasie angeht. Aber immerhin will er beschützt werden, also nächste Stufe zünden – Plan B wie Bruno.
Nur dass Felldame Bruno aufgrund Reizüberflutung sich gegen ihr vorübergehendes Frauchen verschwört und dem WW-Kostüm ein paar Luftlöcher verpasst. Einmal Edeka und zurück, wie auf dem Laufsteg, und alles unter den Augen Prince Charmings.

Führt alles zu nichts, ein grösseres Kaliber muss aufgefahren werden. Kaliber? Kalabrien? 'Ndrangheta! Nen-drang-heta sie ja bereits im Kopf, in Form der beiden Tantchen und so googelt Wiena, wie das so geht, mit dieser Mafia, sieht im Bierkrug das Zentrum des Paten, in Otto Normalo – bei Schnitzel und Bier – den gut getarnten Sonny Corleone. Bevor sie zwei Oberschurken anhaut, holt sie sich noch rasch kleine Aufpumptipps bei der Kellnerin. Dann der Deal, ein Angebot solls sein, nicht auszuschlagen. Angst einjagen, das können die doch am Besten. Geht klar, lass stecken, Kellnerin? Noch 'n Schnaps ...

Und dann das grosse Warten, zuhause, auf Prince Charming, und auf die zwei von der Tankstelle. Froh gelaunter Auftritt des ersten. Kurz darauf Pate und Co. Alle so ziemlich angeschickert. Aufgrund vermindertem Denkvermögen und selektiver Wahrnehmung wird schnell der Feind ausgemacht, kleine Kinder schänden, wo kommen wir da hin, wenn ..., komm raus und stell dich – und raus kam Prince Charming im Bademantel, Handy am Ohr wie ein Makler.
ich hol mal Popcorn, denn jetzt kommt das Finale
Auftritt Wonderwomen, mit Stockhieb und Lassotrick wird die Mafia eingetütet. Alles mündet in einem entsetzlichen Kuddelmuddel und die Tantchen, ja die essen mein Popkorn und hecken schon wieder neue Pläne aus.


Meine Stolperer

Novak schrieb:
„Aber die Rostlaube hast du doch“, sagte ich.
Für mein Empfinden eher:
„Aber du hast doch die Rostlaube“, sagte ich.

Novak schrieb:
Und ganz schnell auf das schicke Kostüm und Wonderwomans Busen gedeutet, als ich zögerte, das Buch mitzunehmen.
Hm, da fehlt ein Verb, oder wirkt da noch das vorherige 'hatte'? Bin ich unsicher.

Novak schrieb:
„Oh, eine echte Sahneschnitte“, sagte die Nachbarin,
Die Schnitte, wäre ja eigentlich weiblich, vielleicht eher unspezifisch „ein echtes Sahneschnittchen“

Novak schrieb:
„Okay, Wiena“, sagte Elena zu mir, „du musst übernehmen.“
I agree“, sagte Elfie.
Stört mich, passt irgendwie nicht zu Elfie. Dann eher schon ein seemännisches "Ay", schnalzte Elfie, oder so.

Novak schrieb:
Der Nachbar hingegen verstrubbelte mir das Haar.
[...]
Er verwuschelte meinen Pferdeschwanz und zog ihn nach vorne, dass er wie ein Riesenpony in meine Stirne hing.
Erstes Wuscheln ist okay, Mama steht dabei.
Das zweite ist IMHO übergriffig. Die sind noch nicht so dicke, dass ich das als freundschaftliche Geste durchgehen lassen kann. Würde ich abschwächen.

Novak schrieb:
Mit Schmackes haute ich den Stock auf Bodos Kopf und vorsichtshalber auch auf den seines Freundes.
Wie gross ist denn "die Kleine"?

Novak schrieb:
So standen wir da, Georg im Bademantel, zwei abgeschossene Mafiatypen, und ich, die die beiden gerade in das Seil des Vergessens wickelte. Richtig überzeugen konnte ich niemanden von meinem Wonderwomaneinsatz. Noch nicht einmal die Polizisten, die mit Blaulicht um die Ecke kamen.
Hier stelle ich mich breit vor die Hüterin der Logik, ist doch nur Spass, und lass das mal als Regieeinfall durchgehen.
Nur die Polizisten: Sie hatte ja bereits mit ihnen geredet, also: die mit Blaulicht eingetroffen waren, o.ä.

Meine Highlights

Novak schrieb:
eder Mensch hat eine Tante, ich habe sogar zwei. Das Gute an ihnen ist, sie fragen nie nach meinen Noten oder so nervigem Zeug, sondern sie sagen mir, was wichtig ist, wenn ich was Wichtiges tun will, und ich will eigentlich immer was Wichtiges tun. Das Blöde an den Tanten ist, sie mischen sich in alles ein. Das Allerbeste aber ist, sie sind nur in meinem Kopf. Und manchmal ist das auch das Allerblödeste.
Herrlich, passt vom Ton her perfekt. Überhaupt hälst du die kindliche (aber nie kindische) Ausdrucksweise prima bis zum Ende durch.

Novak schrieb:
Alle möglichen Väter scharten sich um den Grill und waren fachmännisch und für ein Kind nicht ansprechbar.
Top, so sind wir – manchmal.:D

Novak schrieb:
„Mann und Auto“, schrien Elena und Elfi laut,
Die Lösung für all ihre Probleme.:D

Novak schrieb:
„Oh, eine echte Sahneschnitte“, sagte die Nachbarin, als sie den neuen Mieter sah, was ihr einen bösen Blick von ihrem Mann Anton einbrachte und uns anderen jede Menge verbrannter Würstchen, weil Anton unbedingt prüfen musste, ob der neue Nachbar wirklich so gut aussah.
:lol: Was für ein toller Domino-Satz.

Novak schrieb:
„Tut mir Leid“, sagte ich, „das wollte ich nicht“, und starrte reumütig auf den dunklen Fleck. Ich schwor mir, Elena und Elfi für einen Tag im Kopfverlies einzusperren für den miesen Schubstipp.
Hier mal als Beispiel herausgehoben, wie gekonnt du die beiden Tantchen als Sparringpartnerinnen im Kopf von Wiena eingesetzt hast. Ich liebe sie!

Novak schrieb:
„Ich habe leider Ihre Bea angerempelt.“
„Wen bitte?“
:lol:


Novak schrieb:
Meine Mama sagt immer, meine Seele ist ziemlich versaut für mein Alter.
Erst dachte ich, versaut würde Wiena in ihrem Alter nicht sagen, hat sie aber ja von ihrer Mutter aufgeschnappt, kennt somit das Wort, nicht aber die tiefere Bedeutung dahinter. Somit top.

Novak schrieb:
„Wenn du Superman sein willst, beschützt du mich dann auch?“, fragte er.
Elfie jubelte, Elena brummelte: „So ein fauler Sack.“
Ich aber ärgerte mich über etwas anderes. „Superman? Bist du blind? Ich bin Wonderwoman.“ Ich rückte an dem BH meiner Mutter, doch irgendwie musste der verrutscht sein, denn eines der Körbchen beulte nun in Höhe meiner Taille einen Spitzbauch aus, das andere klebte eingedellt daneben, die knotige Taschentuchwurst baumelte im Hosenbein und auf der Straße kollerten Sofakissenkügelchen.
Was meine Mutter sagte, als sie das aufgeschnittene Sofakissen fand, haben nur Elfie und Elena gehört. Wahrscheinlich haben sie daher ihre neuen Schimpfwörter.
Der ganze Absatz ist einfach nur :lol:
Erst bin ich ja über den faulen Sack gestolpert, sah nicht gleich den Zusammenhang – aber dann: zu faul, sich selber zu beschützen, muha!

Novak schrieb:
Dann musste ich nur noch klarmachen, dass Mama Wonderwomans Mutter und also eine noch größere Heldin war.
Wieder so eine sprachliche Feinheit. Ich wollte dieses 'also' schon mit 'somit' ersetzt wissen, passt auf einmal nicht mehr zur Ausdrucksweise Wienas. Also genau richtig, top!

Novak schrieb:
Jedenfalls war die Bruno wirklich giftig(,)PUNKT Noch nicht mal ihr eigenes Herrchen fand Anklang bei ihr, den hatte sie schon zweimal gebissen.
die Bruno, ich schmeiss mich weg. :lol:

Ich glaube, ich hör hier auf, sonst zitier ich noch den ganzen Text.

Also mir hat deine Geschichte enorm Spass gemacht, hab mich von Anfang an bis zum warmherzigen Happy End wohlgefühlt und ab und zu in die Kissen gelacht. (Wegen der Nachbarn :D)

Challenge erfüllt!
Vielen Dank für das Lesevergnügen und liebe Grüsse, dot.

 

Hallo @Novak ,

ich mag deine Wiena und ihr phantasiereiches Leben, bin jedoch leider nicht ganz mit dem Text klargekommen.
Ich kann auch leider nicht so ganz den Finger drauf legen, was mich am versinken im Text abhält, vom Inhalt her liegt er mir nämlich eigentlich, habe jedoch jetzt ein paar Möglichkeiten erruiert, die der Grund sein könnten.

Für mich hakelt der erste Absatz.

Meine Mutter schaute in ihre Zeitung und schüttelte den Kopf. „Erdgas und Benzin werden immer teurer. Und ich hab noch nicht mal ein Auto.“
Ist also eigentlich nicht schlimm, dass es teuerer wird, tangiert sie ja nicht. Aber von der Formulierung her müsste ja der zweite Satz eine Steigerung des ersten Satzes beinhalten und das tut er nicht. Damit bleibe ich bereits ganz am Anfang hängen.
„Aber die Rostlaube hast du doch“, sagte ich.
Und jetzt kommt raus, dass da doch ein Auto ist. Und schon bin ich mitten in den Fragezeichen über meinem Kopf. Warum hat Mama vergessen, dass sie ein Auto hat? Was soll der Hinweis mit dem TÜV in diesem Kontext? Und nachdem sie vorhin gekichert hat, bin ich mir auch nicht sicher, ob sie da es schon als schlimm empfunden hat keines zu haben (in ihrer Phantasie). Klingt wahrscheinlich jetzt ein bisschen wirr, aber so fühle ich mich auch nach diesem Absatz.

Die darauffolgende Idee mit den zwei Tanten finde ich im gesamten zwar schön, aber auch bei der Einführung dieser zwei Tanten bin ich erstmal voller Fragezeichen über meinem Kopf.
Damit ist der Anfang gelesen, mein Kopf voller Fragenzeichen und Verwirrung und mein Leseflow bleibt schwer zu greifen.

Dann kommt der Nachbar und auch hier kommen wieder die Fragezeichen. Dass Wiena ihre Mutter mit dem Nachbarn verkuppeln möchte finde ich süß. Aber warum sie ihre Mutter in Richtung Nachbar schubst, damit diese zu Heldin werden kann - also bekommt was sie braucht - weiß ich nicht, denn in der Situation sieht der Nachbar ja nicht so aus, als müsste er gerettet werden, wie soll Mama denn dann überhaupt Heldin sein können? Wiena hat doch gerade Wonderwoman gelesen und weiß daher, dass der Mann erst in einer blöden Lage stecken muss, damit eine Heldin in Erscheinung treten kann.

Auch warum Wiena während sie am Tisch sitzt und unmütterliche Blicke ihrer Mama kassiert (würde das ein Kind wirklich so ausdrücken?) das Gespräch auf dem Nachbargrundstück haarklein belauschen kann, aber alle anderen davon nichts mitbekommen, kann ich mir nicht vorstellen. Es ist ja das Haus gegenüber, d.h. eine Straße ist dazwischen, sie selbst sitzen im Garten und der Nachbar steht irgendwo in seinem eigenen (Vor?)Garten. Da ist in meiner Vorstellung irgendwie zuviel Platz zwischen den Personen.

Beim Wonderwoman-Kostüm angekommen, habe ich mich gefreut, aber hier knackste mein Bild von der Geschichte dann wieder, da es mir aufgrund der nicht vorhandenen Passform irgendwie ins überzogen Komische gedriftet ist. Ich habe in den Kommentaren gelesen, dass das der Nicht-Verfügbarkeit eines passendem Kostüms geschuldet ist. Dem kann ich auch eigentlich nichts entgegenstellen, denn du entscheidest ja für deine Geschichte wie das ist, ich kenne halt leider ein 9jähriges Mädchen, das ein Wonderwoman-Kostüm für 9jährige Mädchen ganz ohne Oberweite hat - grundsätzlich wäre ja bei einem Kostüm mit Oberweite nicht nur die Oberweite ein Problem, sondern auch die maßgebliche Körpergröße - daher ist dieses Kostümproblem für mich wieder so ein Verwirrungspunkt.

Bei der Mafia hast du mich dann endgültig abgehängt, aber

Viele Tage lang erklärte ich den Polizisten, warum ich die Mafia engagieren musste. Komisch, dass die Polizistin, mit der ich am liebsten sprach, immer anfing zu kichern, wenn sie mich sah.
das ist einfach süß.
Das Ende mag ich, ganz ohne Verwirrung, oder: ganz viel Verwirrung endet in einem Wohlfühlgefühl und die Welt braucht ganz sicher mehr als nur eine Wiena.

LG feurig

 

Liebe, lieber @MRG ,

sorry für diese merkwürdige Anrede, ich kenn dich halt leider noch nicht, sonst wäre ich bestimmt genauer. Vielleicht sollte ich mal an einem der onlinetreffen teilnehmen und hoffentlich bist du dann auch dabei.

Ich hab deinen Kommentar sehr genossen. Einserseits natürlich, weil er so überaus freundlich und motivierend ist. Ich glaube, wenn ich mal wieder kräftig zweifele, ob ich nicht gerade totalen Mist schreibe, dann hole ich mir deine Zeilen raus und bring mich wieder in die Spur. :) Andererseits finde ich es aber auch sehr lehrreich, was du schreibst. Dadurch, dass du erzählt hast, welche Ideen oder Muster es sind, die deiner Ansicht nach den Sog zum Weiterlesen erzeugt hat, konnte ich jetzt selbst erstmalig abschätzen, warum die Geschichte bei manchen Lesern funktioniert. Das ist wichtig für mich, denn ehrlich gesagt, habe ich einfach so drauflosgeschrieben. Das Gerüst schlummerte schon lange auf meiner Festplatte, das war die Idee mit dem Mädchen, das gerne Comics über wonderwoman liest und zur Heldin werden will. Ihre Mission, also die Mutter und Georg zusammenzubringen bzw. Georg zwangsweise zu beschützen, kam erst später im Rahmen der Challenge. Ebenso die beiden Tanten, die sich ständig einmischen ins Geschehen und mit ihren guten Ratschlägen alles ins Chaos stürzen, die sind auch erst in der Challenge entstanden. Es ist die Mission des Mädchens, die immer krudere Entwicklungen nimmt, die, wie du später schreibst, als formendes Element im Zentrum ihrer Handlungen steht und so die gesamte Geschichte gestaltet.

mochte die Erzählstimme, die Idee der Tanten und auch wie geschickt deine Prota immer wieder versucht, ihre "Mission" durchzuziehen. Da merkt man richtig, dass alles aus diesem Wunsch heraus angetrieben wird und die Geschichte hat so für mich einen starken Sog erzeugen können

Mich haben auch weder Logikprobleme gestört noch bin ich über eine bestimmte Stelle im Text gestolpert; das liegt für mich wohl daran, dass die Erzählstimme mich vollständig abholt und sich auch selbst nicht zu 100% ernst nimmt.

Es ist aber eben auch die Erzählstimme mit ihrem leicht selbstironischen Touch, die für dich funktioniert hat. Ich lerne daraus, dass das einfach wichtig ist, wenn man Geschichten schreibt, die mehr oder weniger in die Überdrehtheit abrutschen, dass das Selbstironische wohl über Logikprobleme „hinweghilft“, alles ein bisschen aus einer besonderen Perspektive sehen lässt. Ja, ich merke das sehr gut an deinem Kommentar, dass man das so machen sollte, trotzdem fühle ich mich recht unsicher dabei, das ganz bewusst für eine andere, eine neue Geschichte nutzen zu können. Schwierig.

Hier ein Beispiel für die Erzählstimme, die mich ein bisschen an Percy Jackson erinnert hat; da steckt ein Augenzwinkern drin und das meinte ich weiter oben damit, warum der Text so gut für mich funktioniert hat.

Percy Jackson musste ich googeln. Ich war verblüfft, wovon diese Fantasyserie handelt. Ich glaub, ich schnüffel mal rein. Vom Inhalt her wäre ich nie auf die Idee gekommen, es zu lesen, aber das, was du von der Erzählstimme schreibst, macht mich neugierig. Und wenn ich in Wikipedia lese, dass in Percys Welt Legasthenie und ADHS typische Halbgottkrankheiten sind, könnte ich mich schon anfangen zu kringeln.

Hier habe ich mich wegen des "I agree" gefragt, ob das einen bestimmten Grund hat, weshalb sie ins Englische wechselt?
Nein, den gibt es nicht, außer den, dass die Damen sich manchmal etwas wichtig nehmen. Eigentlich hätte sich da noch ein Dialog der Tanten anschließen können, wo die eine Tante der anderen die Englischangebereien vorwirft, aber das ging mir dann zu weit, also ließ ich das. Das „I agree“ ist geblieben. Grundschulkinder lernen ja oft schon Englisch.

Wenn ich es richtig gelesen habe, dann ist sie erst 9 und gibt sich für 11 aus; habe mich da über "pubertierendes Schweinsferkel" etwas gewundert.
Das ist richtig, das könnte man monieren. Die Mutter und Wiena haben ja ein liebevolles, aber auch etwas schräges Verhältnis, was an der überdrehten Figur Wiena liegt. Da passte das "Schweinsferkel etc." für mich einfach. Besser kann ichs nicht erklären. Vielleicht ist es auch einfach nur so ein Schätzchen, von dem ich mich (noch) nicht trennen kann.

Das ist meine Lieblingsstelle, so herrlich skurril;
Für das Deuten auf diese letzte Szene bin ich dir ausgesprochen dankbar. Es gab ja ein paar kritische Stimmen, die die Geschichte zwar auch gut fanden, denen es aber trotzdem zu weit geht, dass die kleine Wiena den beiden armen Handwerkern auf die Rübe haut und sie dann auch noch in das Seil des Vergessens wickelt. Fast war ich schon am Überlegen, ob ich das irgendwie glätten oder abmildern soll, aber ich glaube, ich lass das jetzt. Ich denke auch, so wirklich ernst nehmen kann man das alles ja gar nicht, und du hast mir ein wenig die Augen geöffnet.

Vielen Dank für deinen total netten Besuch. Bis demnächst und viele Grüße von hier nach da von Novak


Und morsche zurück von Novak an @Seth Gecko ,
vielen Dank für deinen Gegenbesuch. Hat mich natürlich gefreut, dass dir die Geschichte insgesamt gefallen hat.

Du gibst zu bedenken, dass die Geschichte um die letzte Episode hätte gekürzt werden können. Das kann man sicherlich, denn kürzen geht immer. Aber andererseits hätte ich die Geschichte dadurch um eine Steigerungsstufe mehr und eine Schleife Abgedrehtheit gebracht, auf die es mir aber ankam. Da sind so viele Stellen drin in dieser letzten Episode, auf die ich wert lege, das möchte ich einfach nicht kürzen.

Hier hat mich der Übergang, beginnend durch das "Gestern" ein wenig rausgebracht. Da hätte ich vielleicht mit "Einen Tag später" oder "Kurz darauf" oder so gearbeitet. Kann aber auch nur meine eigene, verschobene Wahrnehmung sein.
Ne ne, nix verschobene Wahrnehmung, ich konnte aus Zeitgründen zwar außer leicht zu behebenden Vertippern o.ä. nichts größer im Text unternehmen, aber das prüfe ich natürlich nach, ob das „gestern“ irgendwie irritierend ist. Du hast ja netterweise schon Vorschläge gemacht.

Beim ersten Mal lesen habe ich nicht kapiert, dass er zur Haustür geht, und dort klingelt. Er klingelt und direkt darauf folgt ein Dialog, bei dem ich erst nicht wusste, wer spricht jetzt mit wem, vor allem, da auch niemand die Tür öffnet…
Hmm, ich habs mir mal notiert, aber ich denke, das geht durch. Ich hatte ja im Text dazu geschrieben: „Dann fragte er, wo ich wohnte, und klingelte.“ Das kann man sich dann doch erschließen.

Herzlichen Dank, Seth, für deinen Besuch und deine Anmerkungen. War hilfreich, deine Sichtweise zu lesen.

Viele Grüße an dich von Novak


Hallo @Eraclito
auch dir danke ich sehr für deinen Gegenbesuch. Ich bin natürlich sehr glücklich, dass die Geschichte dir Freude bereitet hat und dich zum Schmunzeln bringen konnte. Ganz besonders gefreut hat es mich übrigens, dass du als Beispiel für solche Stellen eine aus der letzten Episode zitiert hast. Das hilft mir, bestimmte Überlegungen besser einzuschätzen.

Auch deine Überlegungen zum Einstieg sind angekommen. Ich überdenke das auf jeden Fall. Ich weiß und wusste zwar schon immer, warum ich den Einstieg gerade so geschrieben hatte, und die von dir monierte Szene darf auf keinen Fall fehlen, aber möglicherweise ist es wurscht, wie herum ich es anordne und bringt mehr Ruhe in den Aufbau. Muss einfach mal in Ruhe drüber nachdenken können. Und Ruhe, das geht leider gerade nicht, also bleibt es noch so wie es ist, bis ich endlich alle Kommentare beantwortet und ein bisschen drüber geschlafen und gegrübelt habe.

Ganz herzlichen Dank für deine Überlegungen und beste Grüße von hier nach da
Novak


Lieber @pantoholli

auch dir großen Dank für deine knappe, aber sehr hilfreiche Anmerkung:

Sehr interessant fand ich, dass Du im ersten Absatz darauf verzichtest, bei einem Sprecherwechsel einen Zeilenumbruch einzufügen. Später im Text hast du ja die Zeilenumbrüche bei Sprecherwechseln. Daher weiß ich nicht, ob das Absicht ist, um die Einleitung als Block stehen zu haben

Leider keine Absicht, einfach nur Schussligkeit. Und ist auch schon verbessert.

Ich hab mich riesig über deinen Besuch gefreut.

Alles Gute für dich und hoffentlich lesen wir uns bald mal wieder.
Novak

 

Liebe @Novak,

eigentlich wollte ich ja die Erste sein. Zu den allerersten Lesern gehöre ich ganz gewiss. Nun bin ich wohl eher eine der letzten. Aber ich bin :D
Ich fand das so großartig, ich musste so oft Lachen, ich war ganz verzückt und verrückt nach Wiena. Und ich musste an deine Anfänge hier auf der Seite denken, wo Du so gern "Humor" als tag gewählt hast, und na ja, Du kennst deine eigene Wortkriegergeschichte ja selbst :) Und paar Jahre später, nach so laaaaanger Pause des Schreibens - da hauste mal eben ne Göre raus, die die Challenge rockt. Glückwunsch! Was uns sagt, Novak muss wieder mehr schreiben :D. So, haste jetzt davon. Nix mehr mit Musik und in der Natur rumglotzen. An jetzt wird wieder in der Stube gehockt und geschrieben. :p
Und da ich eh ein riesen Fan von der Geschichte bin, kann ich eh nicht mehr machen, als Lieblingsstellen zitieren. Insofern wäre ich ohnehin keine große Hilfe zum Feilen und Polieren gewesen.

„Auto“ sagte Tante Elfie. „Mann“, sagte Tante Elena. „Kannst du“, sagte Elfie, „beides vergessen“, sagte Elena. „Aber Heldin …“, sagten sie wie aus einem Mund. Dann schwiegen sie vielsagend.
Die beiden sind echt so großartig. Irgendwie sehe ich da echt so nice old Ladys am Teetischchenen sitzen, aus Porzellantassen schlürfend und die Häkeldecke mit Keksen bekrümeln.

„Mann und Auto“, schrien Elena und Elfi laut, es fühlte sich an, als würden die Wörter wie Flummibälle im Inneren meines Kopfes hin und her knallen.
„Immer mit der Ruhe“, maulte ich, „das klang neulich noch ganz anders.“
„Neulich ist wurscht“, rief Elena, „Mach, schon, bevor er wieder weg ist.“
Und Elfie schrie: „Jetzt hol schon deine Mutter.“
Herrlich!

Doch als ich sie gegen den Gartenzaun schubste, damit sie den neuen Nachbarn retten und dadurch Heldin werden und ihn kennen lernen konnte, meckerte sie. „Was soll das Wiena? Mein neues Kleid.“
Echt undankbar, diese Mütter :D

„Ich habe leider Ihre Bea angerempelt.“
„Wen bitte?“
Es dauerte ein bisschen, bis die beiden sich gegenseitig erklärt hatten, dass Mamas schrottiges Auto seit Neustem wie seine verflossene Verlobte hieß, und warum er es angerempelt hatte.
Nice!

Ich bekam Hausarrest wegen übertriebener Hilfsbereitschaft, aber den neuen Nachbarn brachte ich trotzdem noch nach Hause.
LOL - fies von Mama. Die kapiert aber auch einfach wirklich nichts.

Auf dem Weg erfuhr ich nicht nur seinen Namen, Georg, sondern erklärte ihm auch die neuesten Trends bei der Partnerwahl. „Nach einer Trennung soll man sich schnell wieder binden.“
So altkluge Kinder sind auch immer sehr ... altklug :D.

„Ich sehe jung aus für mein Alter. Irgendwann zahlt sich das aus, sagt meine Mutter, und die muss es wissen. Wenn du willst, kannst du sie heiraten, sie hat keinen Mann mehr.“
Ab hier habe ich mich so deiner Wiena so verbunden gefühlt. Ich war vier, fünf. Mein Vater unter der Woche zum Studieren in einer anderen Stadt, ich mit Mama allein zu Haus. Und ich habe alle möglichen Männer in der S-Bahn, beim Einkaufen, sonstwo zu uns eingeladen: Kannst uns mal besuchen bekommen. Mein Papa ist nicht da. Meine arme, arme Mutter - das ist ihr heute noch peinlich, während ich total drüber lache. Nicht, dass ich einen neuen Papa wollte, damals ganz gewiss nicht, wahrscheinlich fand ich einfach, ist nicht gut, wenn Mama allein ist. Und wenn ich nicht die Männer angequatscht hab, hab ich gesungen. Immer und überall. Eine Freundin meiner Mutter hat sich doch glatt geweigert, mit mir S-Bahn zu fahren. Echt, Erwachsene sind so verklemmt!

„Nein, hab ich nicht. Meine Mama sagt immer, meine Seele ist ziemlich versaut für mein Alter. Mich interessiert ja auch nicht das Heiraten, sondern dass jemand den Müll runterbringt. Im Moment muss ich das machen. Die Mama sagt auch, aufs Heiraten kommt es nicht an, sondern auf die Zeit danach.“
Genau! Darauf kommt es im Leben an. Ein Mann, der sich um den Müll kümmert. Und zwar nicht nur um den im Eimer.

Meine Haare habe ich trotzdem nicht gewaschen. Ungefähr zwei Wochen lang nicht, bis meine Mutter einen Tobsuchtsanfall bekam und was von pubertierendem Schweinsferkel brüllte.
hehe

„Ist denn schon Fasching?“
„Was für ein Deppchef.“ Das war Elena.
Und Elfie brummelte: „Blödheinz.“
hehe

Ich aber ärgerte mich über etwas anderes. „Superman? Bist du blind? Ich bin Wonderwoman.“ Ich rückte an dem BH meiner Mutter, doch irgendwie musste der verrutscht sein, denn eines der Körbchen beulte nun in Höhe meiner Taille einen Spitzbauch aus, das andere klebte eingedellt daneben, ...
:D

Bruno war eigentlich eine Hundedame und mochte weder Männer noch Gurken, ...
Auf dem Weg hob Bruno immerzu das Bein. An jedem einzelnen Pfahl. „Benimm dich Bruno, du bist eine Frau“, sagte ich ...
hehe
Überhaupt der ganze Gurkenplan und wie er schiefläuft. Ich mag es.

Die Leute sahen ziemlich normal aus. Ich hätte Schlipse erwartet und Sonnenbrillen, aber die Männer trugen Jeans und Pullis und Kapuzenshirts. Sie aßen Schnitzel und hatten Bierkrüge vor sich stehen.
Mafia ist auch nicht mehr, was sie mal war. Ich fand das so geil - also diesen Bierkrug = Mafia Gedanken.

„Ich rieche die Poesie der Angst“, sagte sie.
„Das ist Rotkraut", sagte Elena.
:rotfl:

Dass sie Sauerbraten aßen, machte mich zwar wieder stutzig, ich hatte mit Spaghetti gerechnet, doch vielleicht gehörte das auch zur Tarnung.
hehe

Ich guckte ihr auf den Pullover und sagte: „Ich habe gehört, Sie haben sich den Busen aufgepumpt. Wo kann man sich das machen lassen?“
mega

„Ja“, sagte ich, „so viel Ärger.“ Ich trat neben ihn und schaute ihm in die Augen. „Bitte kommen Sie heute Nacht. Bitte. Mein Leben hängt davon ab.“ Ich legte einen Zettel auf den Tisch mit der Adresse und dem Namen von Georg. „Zu diesem Mann.“
„Belästigt der dich?“
Einen Moment musste ich an die Mama denken, die die Sache bestimmt umgekehrt sah, und zögerte, dann hatte ich mich wieder im Griff. „Ich will nur, dass Sie den hauen.“
Und ab hier war ich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern ab jetzt hat das echt was fieses. Da weiß man nicht, ob man das noch lustig finden darf oder nicht und überhaupt, eine solche Zuspitzung ... krass. Und mega gut!

„Das ist eine lange Geschichte,“ sagte ich und legte mein Sparschwein auf den Tisch.
Ich stell mir so vor, wenn mal wer zur richtigen Mafia mit nen Sparschwein kommt ... Wirklich nice.

Dann hörte ich Schritte. Zwei Männer gingen das Trottoir entlang. Endlich.
Was ein Glück, dass die Mafia nicht vor Georg kam. Dann sind die doch echt. Die können einfach mehr ab in der Kneipe.

Der andere eilte ihm zu Hilfe. „Lass jetzt, der Mann kann nichts dafür, dass deine Frau abgehauen ist.“
Hehe

Ich verstand die Welt nicht mehr, wieso brauchte dieser Mann eine Wonderwoman, der war doch selbst total mutig. Nie hätte ich mich getraut, im Bademantel der Mafia gegenüberzutreten.
Ja, die Welt stellt einem vor so manches Rätsel. Sehr hübsch.

Mit Schmackes haute ich den Stock auf Bodos Kopf und vorsichtshalber auch auf den seines Freundes.
Autsch!

Richtig überzeugen konnte ich niemanden von meinem Wonderwomaneinsatz. Noch nicht einmal die Polizisten, die mit Blaulicht um die Ecke kamen.
hehe

Alles wurde ein ganz furchtbares Kuddelmuddel, als die Kerle vor der Polizei sich gegenseitig und dann Georg und mich der schlimmsten Taten beschuldigten.
:D

Elfie jedenfalls will bei der Mafia bleiben, Elena dagegen hat sich in die Uniform der jungen Polizistin verguckt.
Sehr schönes Ende, finde ich.

Ja, ich habe echt gar nichts im Gepäck, was ich Dir jetzt noch auf den Schreibtisch werfen könnte. Ich habe mich einfach nur ganz Wonderwomanmäßig amüsiert.

Hab vielen Dank dafür! Empfehlung folgt.
Liebe Grüße, Fliege

 

Hallo @Novak,

schön nach langer Zeit wieder etwas von dir zu lesen. Ich mag die Geschichte, das hat einen schönen Konflikt und dir gelingt gut, diese kindliche Rolle einzunehmen. Die stimme hat was Kindlich-Omnipotentes, gerade das mit dem Wonder-Woman-Kostüm natürlich- aber auch was Verspieltes und Unerschrockenes - da hat man das Gefühl, das Mädchen fühlt sich doch sehr sicher in ihrer Welt, was sehr schön ist. Man kann auch nicht so gut spielen, wenn man immer Angst hat und sich nie sicher fühlt - und so haben ihre Vorstöße in die gefährliche Erwachsenenwelt mit Trennungen und Beziehungen und Alkohol und Mafia etwas sehr positiv-kindliches und Niedliches, weil es ja ganz offenbar nicht ihre Welt ist, das merkt man auch daran, wie unerschrocken sie darauf zugeht. Da wünscht man sich als Erwachsener ja ein bisschen zurück, glaube ich, zumindest manchmal, diese Unbefangenheit im Alltag und dieses Verspielte.
Also ich finde das schön rübergebracht und witzig geschrieben. Ich mag die Szene in der Kneipe vor allem mit den Männern am Tisch -- das ist dann auch absurd, dass sie dann tatsächlich bei dem Georg klingeln, aber das kann man sich gerade im Suff tatsächlich irgendwie so vorstellen.

Hat mir gefallen.

MfG

JuJu

 

Hallo @Katta, ganz herzlichen Dank für den Gegenbesuch. Toll, dass die Wiena dir gefallen konnte. "Clementine", von der du erzählt hast, kenne ich nicht, werde ich mir aber mal anschauen.

Die Sache ist, ich lese das als Kindergeschichte, aber du hast sie wohl nicht so konzipiert - ein paar Sätze deuten das an und du hast sie ja auch nicht so getaggt. Für eine wirkliche Kindergeschichte, bräuchte es auch noch Überarbeitung.
Ja, da hast du völlig Recht. Für eine Kindergeschichte müsste man einiges abändern. Das ginge bei der Sprache insgesamt los, den Dialogen, und wäre bei der Handlung selbst wahrscheinlich immer noch nicht fertig. Aber gehen täts schon und wäre auch, glaube ich, gar nicht sooo aufwändig.
Nee, die Geschichte ist ganz und gar nicht für Kinder gedacht, ich finde halt, dass so ein rotzfreches Kind auch Erwachsenen Spaß machen kann, wenn sie sich und andere in eine Menge Drangsale verstrickt.

Die muss zum TÜV, sagt die Mutter, oder? War/bin mir nicht sicher. Zeilenwechsel wäre hilfreich, wenn es die Mutter sagt.
Ja, hast Recht, hab ich schon geändert, als ich deinen Komm las. Ist also lang her. Solche Fehler passieren mir sonst nicht. War vielleicht die Eile.

Hehe, ja, ich bin nicht sicher, ob ich nicht auch zwei solche Tanten will oder nicht. Ich weiß allerdings nicht, wieso es das Allerbeste ist, dass sie "nur" in ihrem Kopf sind. Vielleicht weil Wiena ihnen dort Kopfarrest geben kann? Das Allerblödeste ist eher klar: Manchmal braucht man halt so richtig Unterstützung, und 4 Arme oder Hände mehr könnten hilfreich sein …
Wer weiß, hat nicht jeder so ein Tantengeschwader? Kopfarrest ist jedenfalls eine wunderbare Möglichkeit, sich Ruhe zu verschaffen, manche nennen das auch Meditation. Jetzt im Ernst. Das „Allerbeste“ deswegen, weil echte Tanten ihr vermutlich den Kuchen wegessen würden. Kopftanten sind Leibestanten in vielen Fällen vorzuziehen. Du merkst schon, ich hab in meinem Leben wohl auch so einige Tanten gehabt, die ich lieber von hinten gesehen habe.

Die sind immer so super aufgeregt Elena und Elfi, das hat mir gefallen.
Du bist die erste, der auffällt, dass die beiden Tanten ähnliche Vornamen haben. Ich hatte schon gedacht, manche würden deswegen schimpfen, denn das kann ja schnell dazu führen, dass man sie weniger unterscheiden kann. Aber eigentlich war das ja auch intendiert, so eine gewisse Ähnlichkeit.

Bei irgendetwas bestimmten retten?
Nein, an etwas Bestimmtes war gar nicht gedacht. Ich überlege, ob ich die Stelle doch noch ein wenig genauer mache. Ich hab aber immer noch nicht die Zeit dazu gefunden, alles noch einmal durchzugehen und mich zu entscheiden.

Was für ein dunkler Fleck? Hat die Mutter etwas verschüttet, dann vielleicht noch kurz erwähnen?
Das mache ich wohl auch etwas genauer. Der dunkle Fleck auf dem Rock kommt durch den Gartenzaun zustande, gegen den die Wiena sie schubst. Ich dachte, das erschließt der Leser sich. Ich bessere wohl nach.

Uaaa ... im Verlauf ist er ja schon sehr sympathisch ... aber hier dachte ich: Ja klar, Frauen, allesamt selbstsüchtig. Evtl. könntest du die Stelle entschärfen und nicht so allgemein über Frauen reden, sondern bei Bea bleiben ...
Ja, ich weiß, das kann schon nervig sein, er wirkt da jammerlappig. Allerdings kann ich das nicht einfach weglassen, denn Wiena bezieht ich später darauf. Ich meine auch, dass der Georg ruhig ein bisschen verpeilt und hilflos ausschauen darf. Einen um so stärkeren Eindruck machen kann er ja dann, wenn er der Mafia im Bademantel entgegentritt.

Hier hab ich dann geschaut, als was du den Text getaggt hast. Hab ihn wie gesagt als Kindergeschichte gelesen und bin darum hierüber gestolpert. Aber er ist nicht als Kindergeschichte getaggt ... Schade. Es wäre eine ganz entzückende Kindergeschichte, die mein Sohn sicher mögen würde. Schlampe muss da aber wirklich noch nicht drin sein …
Recht hast du. Ich hab die Schlampe ohnehin schon rausgekürzt. Ich finde übrigens, so ganz unkindliche Sachen kann man fast beim Vorlesen, also recht schnell rauskegeln. Der Geschichte tut das bestimmt keinen Abbruch.

Hier bin ich gestolpert. Das Fette deutet auf mehrere Tage hin, aber ein bisschen weiter oben hast du geschrieben … seit gestern können ja nicht mehrere Tage vergangen sein ... da würde ich eher sowas erwarten wie: deuteten heute mindestens zehnmal ...
Klar, ich prüfe das noch mal nach, aber so wirklich versteh ich es nicht. Denn dazwischen habe ich geschrieben, dass zwei Wochen vergangen sind, seit sie den Nachbarn auf die Rostlaube navigiert hat. Das „gestern“ erzählt sie also quasi am Tag nach diesem Geschehen. Danach dann vergehen circa 14 Tage, in denen die Sache nicht weitergeht.

Es ist nett, wenn man als Erwachsener auch ein paar Witze für sich drin hat in Kindergeschichten. Darum heißen die Animationsfilme mittlerweile auch Familienfilme, glaub ich, weil es oft eine Ebene gibt, die nur die Erwachsenen verstehen, wo es aber nicht schlimm ist, wenn die Kinder das nicht oder anders verstehen. Ist wahrscheinlich gar nicht so einfach, das gut hinzukriegen.
Auch wenn die Wiena nicht als Kindergeschichte getaggt ist, ist das eine interessante Überlegung. Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass Erwachsene beim Mitschauen eines Filmes oder beim Vorlesen sich auch gerne ein bisschen amüsieren wollen. Und der Erfolg solcher Filme ist dann wohl wirklich davon abhängt, dass eben alle ein wenig bedacht sind.

Das hat mich rausgekickt. Puh, das ist so ein Thema ... keine Ahnung, das will ich nicht mal angerissen haben in einem harmlosen Text.
Ich kann das verstehen, vor allem, wenn man selbst Kinder oder Enkel hat. Ich meine aber, ich habe das nur sehr sanft angedeutet und dann auch gleich wieder in eine harmlose Richtung gedreht. Zumindest war das meine Absicht.

Der Rest des Satzes impliziert das Kinder. Das bläht das Wort nur unnötig auf.
Ist gestrichen bzw. noch nicht, aber bald. Hast völlig recht.

Oh ja bitte! Mehr Neues von Wiena und den wilden Tanten. Ich habs sehr genossen.
Oh Mann, das geht runter wie Öl. Das ist so schön, dass es dir so gut gefallen hat.

PS Wie spricht sich der Name eigentlich? Wie-na? Oder Wi-ena?
Das kommt drauf an, ob man grad Wiener Wüstchen dabei isst oder mit einem Wiener spricht. Okay, ich mit meinen dummen Sprüchen. Im Ernst jetzt, es soll Wie – na sein. Also ein langes i. Ich hab mir den Vornamen ja ausgedacht, hab später dann gesehen, als ein anderer User nach dem Namen fragte, und ich gegoogelt habe, ob es den Namen nicht doch schon gibt, dass man so auch den Wiener im wienerischen Slang aussprechen kann und dass es eine Band namens K. Wiena gibt, die Mundartrock macht: Ka Wiena und doch ana.

Vielen vielen Dank für deinen netten und hilfreichen Besuch. Hat viel Spaß gemacht, deine Eindrücke zu lesen.

So long und viele Grüße von Novak

Lieber @Willibald
danke auch dir fürs nochmalige Vorbeischauen.

Ja, mit der Erzählsituation ist das so eine Sache. Ich muss gestehen, ich habe keine guten Argumente, eigentlich gar keine, weshalb ich so an dem „stagnierte“ hänge. Und ebenso an dem „aufpunmpen“ und „aufpimpen“.
Ja, die Wiena erzählt als Kind, und wahrscheinlich würde sie als echtes Kind einige Wörter nicht kennen. Vielleicht aber doch. Ich würde das bei "stagnieren" zum Beispiel gar nicht beschwören. Ich habe schon Wörter aus dem Munde von sehr kleinen Kindern gehört, nie im Leben hätte ich das erwartet. Es gibt da sehr altkluge, schlaue Kerlchen unter den kleinen Menschen. Das hängt ja von allem Möglichem ab. Vom Interesse, von dem Ort oder den Umständen, unter denen sie aufwachsen, was sie an Angeboten sehen und erhalten. Ich selbst war glaube ich nie sehr altklug, habe aber schon in sehr zartem Alter (ich war vielleicht sieben, konnte kaum lesen) die „Tolldreisten Geschichten“ von Honore de Balzac gelesen. Klingt schräg, der Grund war aber nur, dass meine zehn Jahre ältere Schwester das Buch vor mir versteckt hat auf Geheiß meiner Mutter. Und das hat mich nun mal sehr gereizt. Und dann habe ich meine Familie mit sehr merkwürdigen Wörtern und Fragen verblüfft. Das ist die eine Seite. Die Hauptsache ist aber, dass Wiena ja gar nicht unbedingt nur als ein echtes Kind gedacht ist, sondern ausgehend vom Kindlichen ist sie eine Überzeichnung. Also eher eine Kunstfigur.

Die Sache mit dem „Aufpumpen“ meine ich so, dass Wiena „aufpimpen“ gehört hat, das Wort vermutlich gar nicht kennt. Es ist ihr aber aufgefallen. Und als sie die großen Brüste der Kellerin sieht, zählt sie eins und eins zusammen. Die sind so groß, weil sie aufgepumpt sind wie ein Ball. Große Brüste findet Wiena nämlich gut, sie will selbst welche haben. Ihr unterläuft also ein unfreiwilliger Wortgag, wie du schreibst.

Also ich kann deine Bedenken wirklich sehr nachvollziehen, ich finde es ka selbst immer recht schwierig, aus der Sichte eines Kindes zu schreiben. Oder eines Jugendlichen. Da macht man leicht Fehler. Trotzdem – irgendwie passt mir das hier trotzdem, wie ich es geschrieben habe.

Übrigens hörtest du dich überhaupt nicht missverständlich an in deinem ersten Post.

Danke nochmal fürs Vorbeischauen und fürs Argumentieren, auch wenn ich eine störrische, alte Eselin bin.

Ganz lieben Gruß an dich von Novak


Liebe @greenwitch

da hast Du mich so schnell mit dem erlösenden Erstkommentar unter meiner Geschichte gerettet und ich verlauf mich andauernd, wenn ich zu Deinem Challengebeitrag will.
Hihi, ich kenne das. Aber mach dir keinen Kopf, ich freue mich, dass du jetzt vorbeischaust.

Zwischendurch sitzt auf meiner Schulter immer mal ein kleiner Schreibwicht und nörgelt über Kleinkram: 'Wie alt soll das Kind sein?' Und: 'Ne, sowas geht gar nicht.' - aber ich kann den toll ignorieren. Die Wiena ist toll und ich hab es genossen.
Gut so, ignoriere den weiter. Ich ignoriere den ja auch. Vielleicht liest du ja, was ich an Willibald geschrieben habe. Ich finde das natürlich auch ein sehr schwieriges Thema, für Kinder zu schreiben oder auch von Kindern zu schreiben. Schnell ist man dabei, zu hochgestochen zu schreiben oder die Kinder und Jugendlichen zu altklug sein zu lassen. Ich denke, es ist auch noch mal was anderes, wenn ich direkt für Kinder schreibe, da muss oder sollte man verständlich sein. Also ich fürchte, nein, weiß, dass ich mit Sicherheit in einer echten Kindergeschichte jede Menge Fehler machen würde, mir alles fünfmal überlegen müsste. Nur hier ist das ein bisschen anders. Denn „Wiena“ ist ja keine echte Kindergeschichte. Und „Wiena“ handelt auch nicht von einem wirklichen Kind. Damit die Gags klappen, die Überdrehtheit, der Slapstik zustande kommt, muss man das Kind und dessen Tun zwar im Prinzip kindlich sein lassen, man muss sie dabei aber auch ein bisschen überzeichnen in ihren Aktionen. Mir war das von vorneherein klar, dass ich da was schreibe, was bei vielen deswegen vielleicht nicht ankommt, aber das Risiko wollte ich eingehen, weil es einfach Spaß macht, so ein bisschen abzudrehen.

Ich habe erst an die Stadt gedacht - aber wirklich ein interessanter Name.
Nee, mit der Stadt hat es eigentlich nichts zu tun. Ich hab mir den Namen einfach so ausgedacht. Hab später dann gesehen, als ein anderer User nach dem Namen fragte, und ich goggelte, dass man so auch den Bewohner von Wien im wienerischen Slang ausspricht.

Hier hänge ich tatsächlich immer noch, aber sorry, ich habe die Kommentare nicht verfolgt. Ich kann den Zusammenhang. zu dem "Noch nicht mal" irgendwie nicht finden. Die Aussage ist doch so auch klar, trifft doch alle. ...
und
Hä, Sie hat also ein Auto. Also was soll der Teil bei mir auslösen? Oder schreibst Du Dich (genau wie ich) erst warm, also ist der Teil für Dich

Hihi, nein, ich hab mich nicht warm geschrieben. Das hab ich schon ganz bewusst so gesetzt. Ich fürchte, ich muss mal was ganz Grundsätzliches dazu schreiben. Das soll eigentlich, wie ich es auch schon in vorherigen Kommentaren angedeutet hatte, eine Witzelei der Mutter sein. Ich erkläre es gleich mal, wie es gemeint ist, und ja, das ist natürlich doof, wenn man einen Witz erklären muss, dann hat er vermutlich nicht gezündet.
Ich hab da jetzt ewig drüber nachgedacht und ausprobiert, ob und wie ich das umschreiben könnte. Ich krieg das (momentan zumindest und mittlerweile verliere ich auch die Geduld) nicht so hin, dass es die von mir gedachte selbstironische Plauderei bleibt, und trotzdem für wirklich alle Leser klar und verständlich ist. Ich hab fast das Gefühl, dass ich da eine Art Witzelei, Plauderei mache, die einfach nicht jeder nachvollziehen kann oder will, so wie manche Leute bei bestimmten Witzen einfach nicht lachen können, weil sie sie einfach nur kacke finden und andere lachen sich halbtot. Also es gibt Leute, denen ich das vorlese, die diese Stelle überhaupt nicht stört, oder die sogar im intendierten Sinn schmunzeln oder sogar lachen müssen, bei denen diese Stellen also als eine Art Selbstironie andocken können. Ich bin da echt ein bisschen hilflos. Nach langem Hin und Her und Ausprobieren lasse ich es jetzt so, wie es ist und weiß dabei gleichzeitig, dass die eine Hälfte der Leser sich fragt, was das eigentlich soll. Die andere Hälfte kann damit zumindest leben.
Trotzdem wollte ich erklären, wie das gedacht war. Also dieser erste Abschnitt führt den Leser in die Ausgangssituation ein. Kleines Mädchen sieht, dass Mutter mal wieder traurig ist, weil sie erstens nicht viel Geld hat, weshalb Benzinpreise und der TÜV für das alte Auto ein Problem sind und weil Mutti zweitens gerne einen Partner hätte. Und das gewitzte, kleine Mädchen beschließt, ihr zu helfen, weil sie ihre Mutter mag. Die Mutter beklagt sich dabei nicht einfach über ihren Geldmangel, sondern witzelt über ihn in einer gewissen Selbstironie und betont den Geldmangel, indem sie eine völlig absurde Logik benutzt, es sei so schlimm mit den Benzinpreisen, man selbst habe aber so wenig Geld, dass man sich noch nicht mal ein Auto leisten kann, um die hohen Benzinpreise schmerzhaft zu „spüren“. Eine Absurdität, die darin gipfelt, dass der anstehende TÜV einer Rostlaube der Maximalschaden von Nichtbesitz eines Autos ist. Tut mir leid, ich kriege das nicht hin, diese absurde Logik besser zu erklären. Meine Erklärung klingt, wie wenn ich eine Petersilienwurzel essen wollte, indem ich sie an den Baum hänge, und dann hochhüpfe, um reinzubeißen. Ich fürchte, das ist auch so ein bisschen meine Art von Humor.
Jedenfalls sollte die Mutter in dieser Eingangsszene eben auch mit einem ein wenig schrägen Humor ausgestattet sein, die Hoffnung war, man sieht, Wiena passt dazu mit ihren Einfällen und Taten oder eher Untaten. Ein Äpfelchen also, das nicht weit vom Stamm gefallen ist. Oh Mann, ich hab wirklich ewig und drei Tage über diese Stellen nachgedacht und versucht, alles, also Armut, Wunsch nach Mann, nach einem gescheiten Auto, die liebevolle Grundbeziehung zwischen Mutter und Tochter (trotz unmütterlicher Blicke) und den selbstironischem Blick der Mutter auf ihre ökonomische Situation – also das alles in einen sinnvollen Abschnitt zu packen. Ich kriege es momentan einfach nicht so hin, dass die schräge Witzelei der Mutter als solche von wirklich allen erkannt werden kann. Das liegt wohl wirklich an dieser Art Witze. Kennst du zum Beispiel den Witz: Frage: Wie passen vier Elefanten in einen VW-Käfer? Antwort: Zwei vorne, zwei hinten. Musst du darüber lachen? Viele Leute zucken die Schultern, ich könnte mich vor Lachen, naja, nicht gerade ausschütten, aber ich finde es schon gut, weil weil es so schön daneben ist.

Gut eingebaut! Man geht sofort mit. Der fette Teil ist mir für die neunjährige zu trocken. Ja, die ist absolut frühreif, aber dennoch.
Ist in der Denkliste. Allerdings wollte den Leser auch darauf vorbereiten, dass Wiena ein sehr denkendes Kind ist. :D

Total chaotisch und ich mag es sehr. Wie willst Du auch sonst zwei tanten im Kopf einführen? Klar, man stutzt, aber das ist schnell aufgeklärt. Passt also super!
Toll, das erleichtert mich. Das ist nämlich eine der Stellen, bei denen ich befürchtet habe, das versteht man nicht und manche knocke ich hier ja auch aus. Und klar, man muss ein bisschen mitgehen und Geduld haben, aber es klärt sich dann ja doch recht schnell auf, was da los ist. Es sind ja nur sehr wenige Zeilen. Man muss halt nur mitgehen, aber die Tanten führen sich schon auch so ein, wie sie eben sind, also eben mit diesem Durcheinandergeschnattere.

Das ist meine absolute Lieblingsstelle. Sagt alles, da kann ich mir tausend Geschichten zu ausdenken!
Mach mal, würde ich zu gerne lesen.

Du hast bestimmt einen bestimmten Baum vor Augen, daher nur ein vorsichtiger Protest. Magnolien sind im Normalfall, sehr licht, nix mit Verstecken. Aber Ausnahmen gibt es ja immer.
Ja, ich hab natürlich einen bestimmten Magnolienbaum vor Augen, der nicht licht war. Zumindest in meiner Erinnerung war er das nicht. Aber wer weiß schon, wieviele Streiche die Erinnerung einem spielt. In meiner Erinnerung bin ich auch immer nicht zu sehen, wenn ich in einem Kornfeld stehe, und heute? Naja, kannst du dir ja vorstellen. Man war schon sehr klein eine gewisse Zeit des Lebens. Also kurzum, du hast natürlich Recht, vielleicht wähle ich besser einen anderen Baum? Hast du eine Idee?

Ja, das vorletzte ist der Mann mit den wild abstehenden Haaren. Gefühlt könnte sich das aber auch auf die Gruppe der Männer beziehen. vielleicht lese ich aber auch nur so
Das verstehe ich nicht. Der Bezug ist doch eindeutig? Der mit den abstehenden Haaren ist der letzte in der Reihe. Und auf den beziehe ich mich auch.

Das Verhalten von Wiena, so rein Altersbezogen schwankt wirkloch für mein Gefühl sehr. Oder ist das die Pupertät? Mit Neun? Jetzt kriege ich Angst, mein Enkelmonster wird gleich Neun ...
Echte Enkelmonster machen das normalerweise nicht. Es sei denn, es will dich retten. Dann garantiere ich für nichts.

Das wirkt schon wieder wie sechs. Also Schluss mit dem darüber nachdenken, wahrscheinlcih hast Du ein lebendes Vorbild und ansonsten ist es eben so.
Das Wechselhafte will ich dir gerne glauben. Und nein, es gibt kein lebendes Vorbild. Die Wiena ist schon sehr ausgedacht. Das tut jetzt nichts zur Sache, aber ich habe es in meinem Job früher oft erlebt, dass es Kinder gab, die auch sehr wechselhaft waren. In manchen Punkten total frühreif und auf einmal kam da an einer ganz anderen Stelle ein ganz kleines Mädchen oder Bübchen daher. Das hing auch oft mit älteren Geschwistern zusammen, von denen die Kleinen was aufgeschnappt haben oder weil sie selbst schon cool sein wollten, weil sie die Großen so bewundert haben. Also das Wechselhafte finde ich jetzt gar nicht so unrealistisch.

Herrlich, wie die beiden Tanten "völlig selbstständig" agieren. Unlogisch, aber ich finde es herrlich.
Klar, die Tanten können natürlich nicht selbst im Kissen popeln oder den BH aussuchen, aber es nimmt Wiena auch so schön aus der Verantwortung. Man kann ganz viel Unsinn machen, trotzdem war d man selbst es ja gar nicht.

Grins! Ich hatte auch mal eine Geschichte, in der ich die Kinder Schimpfwörter benutzen liess und absolut keine richtig dreckig-bösen nehmen wollte. Die gefallen mir hier auch!
Ja, Deppchef ist echt ein super Schimpfwort. Ich liebe es. Man kann es auch umdrehen: Chefdepp. Auch gut. Ich mag es manchmal, mir neue Schimpfwörter auszudenken, oder Wörter aus einem völlig anderen Bereich als Schimpfwort zu verwenden. Die Leute sind dann immer so schön verblüfft und können nicht so richtig böse sein, selbst wenn man grad tierisch rumgeflucht hat.

Okay, hier hätte ich zumindest gerne eine Erklärung, warum Wiena es nicht gehört hat. Finger in den Ohren?
Das könnte ich einbauen. Mal schauen. Ansonsten gefiel mir aber auch einfach die Idee, dass Wiena sich hier vornehm aus der Schusslinie holt und so tut, als hätte sie das nicht gehört, was die Mama zu vermelden hat.

Grins, aber wo ist der Zusammenhang? Egal, muss so!
Das ist wieder so eine komische Art von Witz. Es gibt keinen Zusammenhang. Ist wie auch später bei „Poesie der Angst“ und Rotkraut.

Ja, aus der Süßen wird mal was! Kreativdirektorin einer großen Firma?
Ja, eine gewisse strategische Denke kann man ihr nicht abstreiten.

da ist das Bilder erzeugen aber schon eine Herausforderung. "süß" für Kneipe? Mafiös? Un dwie kommen die Tanten drauf nach Gefälligkeiten zu googlen?
Süß für Kneipe findest du ungewöhnlich? Du und ich würden es wahrscheinlich eher nicht sagen. Aber ich kenne einen Haufen Frauen, die sagen zu vielem „süß“, sogar zu stinkigen Hunden, faulen Männern und rotzenden Kindern und dann schon gleich zu Kneipen.
Nach Gefälligkeiten googeln die Tanten (bzw. Wiena) weil sie über mafiös auf Mafia, auf den Paten und so auf die Gefälligkeiten kommen, die der Pate erweist.

Das finde ich dann doch zu verdreht? Vielelicht einfacher?: " Ja. Steht der Deal? Es muss noch heute Abend sein."
Mach ich. Deine Formulierung klingt leichter.

Da hoffe ich dann eindeutig auf Geschichten-Nachschub. Ich hatte Spaß, ich habe mich wohlgefühlt und kuschelig ist e sauch irgendwie.
Liebe witch, deine Komm hat Spaß gemacht, war grad wie Geschichtenquatschen im besten Sinne.
Danke für deinen Besuch, deine Eindrücke und natürlich bin ich saufroh, dass du die Wiena mochtest.
Viele Grüße von Novak und habs schön da, wo du grad bist.

Lieber @dotslash
Mann, ist das schön, dass du trotzdem noch vorbeikommst, obwohl du so superwenig Zeit hast. Ich freue mich, obwohl ich eigentlich schimpfen müsste. Du sollst doch nicht kommentieren, wenn du gar so wenig Zeit hast.

Und den beiden Tanten im Kopf, wie Waldorf und Statler aus der Muppet Show, nur einfach unbeschreiblich weiblich.
Stimmt, jetzt wo du es sagst, merke ich auch gewisse Ähnlichkeiten. Die konnten auch nie die Klappe halten. Schöner Einfall von dir.

Über deine Zusammenfassung hab ich übrigens nur gestaunt, die war toll und ich habe sehr, sehr geschmunzelt, weil du vieles so gut auf den Punkt bringst und zuspitzt, dass es richtig witzig klingt. Du solltest sowas beruflich machen, falls du mal zu viel Zeit in deinem herkömmlichen Job hast. :D

Auch die Stolperliste hat mir gut weitergeholfen.
Auch den einen Punkt anstelle des Kommas werde ich übernehmen. Es ginge natürlich auch so, wie ich es gelöst hatte. Trotzdem ist manchmal ein Punkt besser, weil er eine stärkerre Zäsur macht.
Im Einzelnen:

Für mein Empfinden eher:
„Aber du hast doch die Rostlaube“, sagte ich.
Mach ich, klingt besser, wie du es hast.

Hm, da fehlt ein Verb, oder wirkt da noch das vorherige 'hatte'? Bin ich unsicher.
Ich meine, das stimmt, wie ich es habe, denn das vorherige „hatte“ bezieht sich noch drauf. Ich prüfe es trotzdem noch mal nach, ist besser.

Die Schnitte, wäre ja eigentlich weiblich, vielleicht eher unspezifisch „ein echtes Sahneschnittchen“
Hmm, Sahneschnittchen kann man machen, klingt auch lustig. Ich kenne den Begriff „Sahneschnitte“ sowohl für Damen wie Herren. Ich lass es mal auf mich wirken.

Stört mich, passt irgendwie nicht zu Elfie. Dann eher schon ein seemännisches "Ay", schnalzte Elfie, oder so.
„Ay“ ginge auf jeden Fall auch. Ich bin am Überlegen, ob I agree nicht tatsächlich besser zu Elena passen würde. Ach was, ich schau einfach in Ruhe nach. Und ersetze möglicherweise die Namen.

Erstes Wuscheln ist okay, Mama steht dabei.
Das zweite ist IMHO übergriffig. Die sind noch nicht so dicke, dass ich das als freundschaftliche Geste durchgehen lassen kann. Würde ich abschwächen.
Ich gucke, was möglich ist und was ich hinkriege. Ist gerade an dieser Stelle ein bisschen schwierig, sonst krieg ich das Schweinsferkel nämlich nicht rein, aber ich schau mal. Nicht böse sein, wenn ich es lasse. Ich merke schon, ich bin da wesentlich unbefangener als viele andere.

Wie gross ist denn "die Kleine"?
Der Stock ist lang.

Nur die Polizisten: Sie hatte ja bereits mit ihnen geredet, also: die mit Blaulicht eingetroffen waren,
Hmmm, das verstehe ich nicht. Was habe ich da falsch oder unlogisch gemacht?

Überhaupt hälst du die kindliche (aber nie kindische) Ausdrucksweise prima bis zum Ende durch.
Das erleichtert mich sehr. Ich argumentiere ja immer so, dass die Wiena sich so allerhand erlauben darf, weil sie ja kein echtes Kind ist, nicht nur ein ausgedachtes, sondern auch schon ein reichlich überdrehtes ausgedachtes Kind. Trotzdem ist es gut, wenn man auch das sprachlich einigermaßen hinkriegt.

Ich war übrigens auch superfroh für das Zeigen deiner Lieblingsstellen. Man hat dadurch einfach ein größeres Spektrum von Meinungen. Und manchmal ist es so, dass einer eine Stelle doof oder unpassend findet, die einem anderen dann gerade gut gefällt. Erleichtert das Einschätzen, was man überarbeiten sollte.

Lieber dot, ganz ganz großen Dank für dein Lob, ich bin fast ein wenig rot geworden. Ich hab mich total gefreut, dass du die Wiena mochtest. Und ganz großen Dank für das Feedback und überhaupt einfach für den Besuch. Ist schon was Besonderes.
Machs gut un d bis dann irgendwann.
Novak

Liebe @feurig

ich mag deine Wiena und ihr phantasiereiches Leben, bin jedoch leider nicht ganz mit dem Text klargekommen.
Ach je, ja, ich habe es gemerkt, das ist schade, aber so ist es nun mal manchmal. Was für deinen die Uul ist für den anderen die Nachtigall. Aber ich will dich nicht mit derartigen Weisheiten abspeisen, eigentlich gar nicht, ist halt so eine Spruchweisheit. Du schreibst ja selbst, es liege u. a. am ersten Absatz.
Da der für manchen hakelig war, mag ich da genauer sein. Schauen wir also mal. Du zitierst das Lesen der Mutter, dass Benzin etc teurer würden, sie aber noch nicht einmal ein Auto habe.

Ist also eigentlich nicht schlimm, dass es teuerer wird, tangiert sie ja nicht. Aber von der Formulierung her müsste ja der zweite Satz eine Steigerung des ersten Satzes beinhalten und das tut er nicht.
Eben, das tut er nicht. Er SOLL keine Bestätigung oder Steigerung des ersten Satze sein, sondern ist eine absurde Fortsetzung.

Und jetzt kommt raus, dass da doch ein Auto ist. Und schon bin ich mitten in den Fragezeichen über meinem Kopf. Warum hat Mama vergessen, dass sie ein Auto hat? Was soll der Hinweis mit dem TÜV in diesem Kontext? Und nachdem sie vorhin gekichert hat, bin ich mir auch nicht sicher, ob sie da es schon als schlimm empfunden hat keines zu haben (in ihrer Phantasie).
Natürlich finde ich das doof, dich zu verwirren, aber auch die Fortsetzung ist von mir bewusst so gesetzt, die Mama hat nicht vergessen, dass sie ein Auto hat, sondern sie plaudert selbstironisch, mit einer gewissen Distanz dazu über ihre ökonomische Situation.
Ich habe feststellen müssen, dass es eine Reihe von Lesern gibt, die mit diesem ersten Absatz gar nichts anfangen können, ihn eher verwirrend finden und ihn am liebesten umgeschrieben oder gestrichen sähen. Dann gibt es wiederum ein paar Leser, die das Geplänkel der Mutter zumindest nicht stört, oder die das Unerwartete ihrer Überlegungen, die gewisse Absurdität, die darin steckt, verstanden, vielleicht sogar darüber geschmunzelt haben.
Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, was ich denn nun machen soll. Umschreiben, irgendwie auf Teufel komm raus hinkriegen, dass alle den ersten Absatz verstehen oder mögen können? Schaffe ich leider nicht, und irgendwie sträube ich mich mittlerweile auch dagegen.
Ich habe mir lange darüber Gedanken gemacht, die ich in der Antwort an greenwitch in etwa so zusammengefasst hatte:
Eigentlich soll das, wie ich es auch schon in vorherigen Kommentaren geschrieben habe, eine Witzelei der Mutter sein. Es ist natürlich doof, wenn man einen Witz erklären muss, dann hat er ja vermutlich nicht gezündet. Ich bin da bisschen hilflos, es ist eine Art Witz, einige verstehen ihn, andere überhaupt nicht. Ich weiß, ich kriege das, was ich will, offensichtlich nicht so hin, dass wirklich wirklich alle was damit anfangen können. Ich habe dran rumgedoktert, mal so, dann wieder anders, hab mir dafür Zeit genommen, und zwar gar nicht so wenig, aber alles, was dabei rauskommt, klingt immer anders doof. Entweder bleibt das Absurde auf der Strecke oder es ird wieder unverständlich. Ich müsste das noch einmal ganz neu aufsetzen, dazu habe ich mittlerweile aber keine Laune mehr. Also lasse ich es jetzt so, wie es ist und weiß dabei gleichzeitig, dass die Hälfte der Leser sich fragt, was das eigentlich soll. Die andere Hälfte kann damit aber zumindest leben. Und ich kann auch damit leben.
Trotzdem wollte ich erklären, wie das gedacht war. Also dieser erste Abschnitt führt den Leser in die Ausgangssituation ein. Kleines Mädchen sieht, dass Mutter mal wieder traurig ist, weil sie erstens nicht viel Geld hat, weshalb Benzinpreise und der TÜV für das alte Auto ein Problem sind und weil Mutti zweitens gerne einen Partner hätte. Und das gewitzte kleine Mädchen beschließt, ihr zu helfen, weil sie ihre Mutter mag. Die Mutter beklagt sich dabei nicht einfach über ihren Geldmangel, sondern witzelt über ihn in einer gewissen Selbstironie und betont den Geldmangel, indem sie eine völlig absurde Logik benutzt, es ist so schlimm mit den Benzinpreisen, und man selbst ist noch ärmer dran, denn man kann sich noch nicht mal ein Auto leisten, um die hohen Benzinpreise zu „spüren“, eine Absurdität, die darin gipfelt, dass der anstehende TÜV einer Rostlaube der Maximalschaden von kein Autoist. Tut mir leid, ich kriege das nicht hin, diese absurde Logik besser oder verständlicher zu erklären. Das klingt alles total kompliziert. Also lass ich das mal, ich fürchte auch, dieses Geplänkel der Mutter ist auch so ein bisschen meine Art von Humor.

Jedenfalls sollte die Mutter in dieser Eingangsszene eben auch mit einem ein wenig schrägen Humor ausgestattet sein, die Hoffnung war, man sieht, Wiena passt dazu mit ihren Taten oder eher Untaten. Ein Äpfelchen also, das nicht weit vom Stamm gefallen ist. Ich hab wirklich ewig und drei Tage über diese Stellen nachgedacht und versucht, alles, also Armut, Wunsch nach Mann, nach einem gescheiten Auto, die liebevolle Grundbeziehung zwischen Mutter und Tochter (trotz unmütterlicher Blicke) und den selbstironischem Blick der Mutter auf ihre ökonomische Situation – also das alles in einen sinnvollen Abschnitt zu packen. Ich kriege es nicht so hin, dass die schräge Witzelei der Mutter als solche von wirklich allen erkannt werden kann oder zumindest niemanden mehr stört. Das liegt wohl auch an dieser Art Witze. Das habe ich auch schon greenwitch gefragt: Kennst du zum Beispiel den Witz: Frage: Wie passen vier Elefanten in einen VW-Käfer? Antwort: Zwei vorne, zwei hinten. Musst du darüber lachen?
Viele Leute zucken die Schultern, ich könnte mich vor Lachen, naja, nicht gerade ausschütten, aber ich finde den Witz schon gut, weil weil das so daneben ist.

Die darauffolgende Idee mit den zwei Tanten finde ich im gesamten zwar schön, aber auch bei der Einführung dieser zwei Tanten bin ich erstmal voller Fragezeichen über meinem Kopf.
Klar, ich kann es natürlich nachvollziehen, aber es sind andererseits wirklich nur drei Zeilen, die zugegeben etwas irritierend sind und rätselhaft, drei Zeilen, die dann aber sofort auch aufgelöst werden. Ich hatte das schon befpürchtet, dass mir das um ie Ohren fliegt, andererseits denke ich, man kann drei Zeilen Irritation dem Leser ruhig mal zumuten. Das ist doch wiederum auch nicht so schlimm, wenn nicht gleich alles superklar auf dem Lesetisch serviert wird. Manches muss ja auch ein bisschen irritierend sein, das macht es doch umso spannender.

Damit ist der Anfang gelesen, mein Kopf voller Fragenzeichen und Verwirrung und mein Leseflow bleibt schwer zu greifen.
Ja, das ist natürlich blöd. Im Zusammenhang mit dem ersten Abschnitt habe ich dich damit verloren.

Aber warum sie ihre Mutter in Richtung Nachbar schubst, damit diese zu Heldin werden kann - also bekommt was sie braucht - weiß ich nicht, denn in der Situation sieht der Nachbar ja nicht so aus, als müsste er gerettet werden, wie soll Mama denn dann überhaupt Heldin sein können? Wiena hat doch gerade Wonderwoman gelesen und weiß daher, dass der Mann erst in einer blöden Lage stecken muss, damit eine Heldin in Erscheinung treten kann.
Diese Stelle werde ich etwas abgeändert, denn dein Einwand stimmt ja.

Auch warum Wiena während sie am Tisch sitzt und unmütterliche Blicke ihrer Mama kassiert
Unmütterlich ist Ironie. Das ist wieder so ein Fall, den ich nicht erklären kann. Den viele sofort verstehen und als witzig begreifen. Die Mutter ist gerade sauer auf ihre Tochter, weil sie von ihr gegen den Gartenzaun geschubst wurde und nun ein schmerzendes Schienbein und einen Fleck auf dem Kleid hat. Wiena weiß natürlich genau, dass und warum die Mutter sauer ist, kommentiert das aber aus einer Distanz heraus und im Bewusstsein der Ernsthaftigkeit ihrer Mission. Und dass es genau so ein Kind in der Wirklichkeit gibt, bezweifele ich auch, aber das macht ja nichts, dazu ist sie viel zu altklug, zu übertrieben gezeichnet.
Die sitzen nicht am Tisch, das habe ich auch nicht geschreiben, sondern stehen rum, die Mama ist ja auf einem Grillfest bei den angrenzenden Nachbarn, irgendwo am Grillplatz nahe bei dem Haus dieser Nachbarsfreunde. Dieses Grundstück wird von Wiena verlassen, sie hockt sich in ihre Lieblingskuhle auf dem eigenen Grundstück, von dort aus kann sie den neuen Nachbarn sehr gut ankommen sehen, die anderen auf dem Nachbargrundstück werden von ihr darauf aufmerksam gemacht, sie ist also wieder zurück gelaufen, Mutter und Freunde laufen dann (auf ihrem Grundstück) nach vorne Richtung Gartenzaun, um zu gucken, dann gehen sie wieder zurück und essen weiter, Wiena bleibt vorne und kann dadurch sowohl den Nachbarn beobachten und belauschen als auch ihre Mutter sehen.
Viele Leser gehen da einfach im Handlungsfortgang mit, weil sie entweder bestimmte Zwischenschritte im Kopf mitmachen, die nicht explizit benannt werden, oder ihre Aufmerksamkeit auf den Handlungsfortgang selbst richten. Ich weiß es ja selbst nicht so genau, wie so ein Rezeptionsfortgang funktioniert. Ich weiß nur, dass Leser in der Regel viele Zwischenschritte automatisch mitdenken. Man könnte alles, also die Situation und die geographischen Lagen viel genauer beschreiben, aber ich weiß gar nicht, ob das so gut ist. Die Überexatheit von Beschreibungen tut dem Text nämlich oftmals gar nicht gut. Macht ihn schwer und unhandlich. Damit das nicht passiert, muss man beim Schreiben immer ein bisschen Ausloten zwischen Genauigkeit und der Bereitschaft des Lesers mitzugehen. Ein schwieriges Problem, wie ich finde, an dem ich häufig rumdoktere in so einem Text.
Ich mache nochmal ein Beispiel:
Dann fragte er, wo ich wohnte, und klingelte.
„Ich habe leider Ihre Bea angerempelt.“
„Wen bitte?“
Mit dieser Stelle hattest du vielleicht kein Problem, da habe ich es vielleicht auch ein bisschen flüssiger gelöst als bei den von dir genannten Stellen. Aber auch hier jedenfalls wird nicht exakt beschrieben, sondern es wird dem Leser überlassen, sich dazu zu denken, dass es die Haustür von Wienas Mutter ist, an er der Nachbar klingelt. Also dein Bedenken ist angekommen, weil es ein Grundproblem des Schreibens ist. Also nachprüfen tu ich immer, wenn ich auf solche Stellen aufmerksam gemacht werde, aber oft entscheide ich mich gegen die Überexaktheit.

Bei dem Wonderwomankostüm ist mit dem „Hineinwachsen“ die Oberweite gemeint. Die Mutter hat ihr ein Kostüm gekauft, das nicht zu kindlich wirkt, sonst müsste Wiena sie (neben den Kosten) ja nicht überreden, ihr sowas zu bestellen. Was für eine kleine Frau geht, geht zur Not auch für ein Kind. Die Stoffe, aus denen dieses Zeugs gemacht ist, sind ja immer sehr elastisch und man krempelt halt mal was um. Wo Wiena aber nun wirklich nicht (oder besser zu wenig) reinpasst, ist eben die Oberweite. Da schlabbert es, bzw wölbt sich nicht, weil Wiena nicht den Hauch eines Busens hat. Sie will aber unbedingt einen haben = erwachsen wirken. Also kommt sie auf die Idee, sich entsprechend auszustopfen. Ich prüfe da natürlich auch noch mal, wie ich das besser hinkriege, ohne die Idee zu gefährden.

So, ich hoffe, ich habe zumindest ein paar meiner Entscheidungen beim Schreiben erklären oder dies zumindest andeuten können.

Schön jedenfalls, dass du das Ende mochtest oder zumindest die Grundidee des Textes.
Und arme oder armer feurig, danke für deinen Besuch, obwohl der ja eher etwas verwirrend bis qualvoll für dich gewesen sein muss. :D Umso mehr danke ich dir, dass du geschaut hast, wo die entsprechenden Stellen sein könnten, die dich abgehängt haben, das weiß ich wirklich sehr zu schätzen, denn es hilft auf jeden Fall immer sehr bei der Einschätzung, woran es liegt und wie man vorgehen muss.
Bis dann bald mal wieder und alles Gute wünscht dir Novak
Beste Grüße von hier nach da
Novak

Liebe @Fliege

ja, jetzt bist du wohl eine der letzten, die die Geschichte kommentiert, aber manchmal ist das ja gerade gut. Finde ich zumindest. So schließt sich ein Kreis von der ersten Leserin, die mir einen Stein, was soll ich sagen, einen Mount Everest vom Herzen genommen hat, zur letzten Kommentatorin, die mir durch das Nennen von Lieblingsstellen noch einmal ein bisschen mehr die Augen geöffnet hat, was das Drinbleibendürfen solcher Stellen betrifft. Und die mich mit ihrem Lob und ihrer Freude ganz ungemein motiviert.
So ein bisschen bist du in der langen Zeit, die ich schon hier bin, für mich zu einer gewissen Instanz geworden. Jemand, von dem ich meine Intentionen immer verstanden gefühlt habe. Vielleicht erinnerst du dich noch an die Geschichte „Die Kehrseite von vielem“? Ich finde immer noch, sie ist letzten Endes eine meiner besten Geschichten geworden, aber irgendwie mochten und mögen die viele nicht. Du mochtest ja vieles auch nicht, aber du hattest das Grundgerüst der Idee so sehr verstanden, dass ich kapieren konnte, warum manche Stellen auf dieser Grundlage nicht funktionieren. Und genau deswegen bist du irgendwie für mich diese Instanz geworden. Umso schöner ist es, wenn du die Wienageschichte so magst.

Und ich musste an deine Anfänge hier auf der Seite denken, wo Du so gern "Humor" als tag gewählt hast, und na ja, Du kennst deine eigene Wortkriegergeschichte ja selbst
Och komm, manche waren gut. :D Naja, ich weiß schon, daher kamen ja auch meine Befürchtungen zu der Wiena hier: Viele hochgezogene Augenbrauen und der Kommentar, dass Humor eins der schwersten. Und naja, stimmt natürlich auch. Umso glücklicher bin ich, dass nun doch recht viele der kleinen Wiena etwas abgewinnen konnten.

Und paar Jahre später, nach so laaaaanger Pause des Schreibens - da hauste mal eben ne Göre raus, die die Challenge rockt. Glückwunsch! Was uns sagt, Novak muss wieder mehr schreiben. So, haste jetzt davon. Nix mehr mit Musik und in der Natur rumglotzen. An jetzt wird wieder in der Stube gehockt und geschrieben.
Naja, so mal eben war das natürlich nicht, Wiena wurde unter Schweiß und Tränen geboren :D
Im Ernst, vielleicht ist eine lange Schreibpause ja auch mal ganz gut. Aber mit dem häufigeren Schreiben, das muss ich leider gestehen, wirds nichts. Mein Cajon lockt zu sehr, jetzt lerne ich auch noch Bongo zu spielen, und wenn ich dann doch unter Langeweile leiden sollte, stehen da noch so ein süßes kleines Klavier und ein wunderschönes dickes blaues E-Bike rum. Hat aber trotzdem superviel Spaß gemacht zu schreiben und der Termindruck hat geholfen, dass ich es auch wirklich gepostet und überhaupt fertiggestellt habe. Also kann schon sein, dass da hin und wieder mal was kommt.

kann ich eh nicht mehr machen, als Lieblingsstellen zitieren. Insofern wäre ich ohnehin keine große Hilfe zum Feilen und Polieren gewesen.
Nein, nein, nein, das ist wahnsinnig wichtig, dieses Nennen der Lieblingsstellen. Gerade bei Zweiflern wie mir, die oft allen alles recht machen wollen, ist es wichtig, auch solche Sichtweisen zu lesen. Hilft einfach bei der persönlichen Einschätzung einer Textstelle, die gerade ein anderer moniert hat.

Die beiden sind echt so großartig. Irgendwie sehe ich da echt so nice old Ladys am Teetischchenen sitzen, aus Porzellantassen schlürfend und die Häkeldecke mit Keksen bekrümeln.
Das finde ich süß, Dotslash sah die beiden alten Schandmäuler aus der Muppetsshow. Geht beides finde ich.

Ab hier habe ich mich so deiner Wiena so verbunden gefühlt. Ich war vier, fünf. Mein Vater unter der Woche zum Studieren in einer anderen Stadt, ich mit Mama allein zu Haus. Und ich habe alle möglichen Männer in der S-Bahn, beim Einkaufen, sonstwo zu uns eingeladen: Kannst uns mal besuchen bekommen. Mein Papa ist nicht da. Meine arme, arme Mutter - das ist ihr heute noch peinlich, während ich total drüber lache. Nicht, dass ich einen neuen Papa wollte, damals ganz gewiss nicht, wahrscheinlich fand ich einfach, ist nicht gut, wenn Mama allein ist.
Das finde ich jetzt total witzig. Eigentlich sehr folgerichtig, du wolltest halt, dass Mama genügend Besuch bekommt. :D Und was ich auch noch witzig finde, ich hab sowas Ähnliches gemacht. Ich weiß es noch ganz genau, weiß sogar noch, was ich mir so gedacht habe, nur vor dem Hintergrund der Geschichte war es mir überhaupt nicht mehr präsent, ist es erst durch deine Erzählung geworden. Ich war noch klein, aber ein bisschen älter als du, als mein Vater starb, und als ich das dann endlich kapiert hatte, dass er nicht mehr kommt, hab ich so einige Männer angequatscht, ob die nicht meine Mutter kennenlernen wollen. Ich wollte außerdem aber auch, dass die mein Papa wurden. Hab also zum Leidwesen meiner Mutter eine gewisse für mich passende Auswahl getroffen. :) Für meine arme Mutter war das alles ziemlich peinlich, dass Töchterchen so praktisch wurde und meine älteren Schwestern fanden das völlig unmöglich. Die Armen.

Und wenn ich nicht die Männer angequatscht hab, hab ich gesungen. Immer und überall. Eine Freundin meiner Mutter hat sich doch glatt geweigert, mit mir S-Bahn zu fahren. Echt, Erwachsene sind so verklemmt!
Ich glaube, ich hätte dich gerne schon als kleines Mädchen kennen gelernt. Supersüß. Jedenfalls wäre ich gerne dabei gewesen.

Und ab hier war ich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern ab jetzt hat das echt was fieses. Da weiß man nicht, ob man das noch lustig finden darf oder nicht und überhaupt, eine solche Zuspitzung ... krass. Und mega gut!
Da habe ich auch ein bisschen gebibbert, dass das nicht zu sehr nach hinten los geht. Die Wiena weiß zwar einerseits, dass sie für die Erfüllung ihres Ziels was tun muss, ist aber andererseits doch zu naiv und zu sehr Kind ist, als dass sie die beiden Männer wirklich manipuliert. Darum habe ich das auch so geschrieben: Einen Moment musste ich an die Mama denken, die die Sache bestimmt umgekehrt sah, und zögerte, dann hatte ich mich wieder im Griff. „Ich will nur, dass Sie den hauen.“ Da weiß man gleich, so ganz ernst ist das nicht zu nehmen, sondern das Fiese kriegt eine kindliche Abschwächung.

Dann sind die doch echt. Die können einfach mehr ab in der Kneipe.
Ich glaube Mafiosi leben heute auch vegan und trinken nur italienischen Rotwein außerhalb der Fastenzeit. Hab ich mir sagen lassen. :D

Danke, liebe Fliege, ganz großen Dank, für den Kommentar und den Besuch und nicht zuletzt die Empfehlung. Das alles ist für mich eine riesengroße Auszeichnung, die mich ein bisschen stolz macht. Und nicht nur ein bisschen. Mit der Röte meines Gesichts könntest du die Trikots der gesamten Bayernmannschaft einfärben.
Machs gut und bis demnächst
Novak

Viele Grüße aus dem total sonnigen und warmen Frankfurt.

 

Hallo @JuJu

Ich mag die Geschichte, das hat einen schönen Konflikt und dir gelingt gut, diese kindliche Rolle einzunehmen.
Das hat mich gefreut.

Die stimme hat was Kindlich-Omnipotentes, gerade das mit dem Wonder-Woman-Kostüm natürlich- aber auch was Verspieltes und Unerschrockenes - da hat man das Gefühl, das Mädchen fühlt sich doch sehr sicher in ihrer Welt, was sehr schön ist.
Das finde ich eine interessante Bemerkung, ist mir selbst gar nicht aufgefallen, aber stimmt schon, die Kleine wirkt nicht nur sehr selbstbewusst und zielsicher, sondern auch so, als könnte ihr so gut wie alles gelingen.

und so haben ihre Vorstöße in die gefährliche Erwachsenenwelt mit Trennungen und Beziehungen und Alkohol und Mafia etwas sehr positiv-kindliches und Niedliches, weil es ja ganz offenbar nicht ihre Welt ist, das merkt man auch daran, wie unerschrocken sie darauf zugeht.
Auch das fand ich spannend, wie du die Sache siehst. Ich glaube fast, der Reiz, den die Geschichte für mich beim Schreiben ausgelöst hat, war tatsächlich diese Unbefangenheit. Da ist irgendwie noch alles so ein bisschen gut und nichts kann einen wirklich behelligen.

Also ich finde das schön rübergebracht und witzig geschrieben. Ich mag die Szene in der Kneipe vor allem mit den Männern am Tisch -- das ist dann auch absurd, dass sie dann tatsächlich bei dem Georg klingeln, aber das kann man sich gerade im Suff tatsächlich irgendwie so vorstellen.
Ja, das stimmt schon, das ist schon ziemliche Glückssache, dass die beiden in der Nähe wohnen und dann auch noch klingeln. Oder zumindest der eine. Muss man schon mitgehen als Leser, was du zum Glück gemacht hast.

Lieber Juju, tausen Dank für deinen Besuch. Fand ich spannend, deine Gedanken zu lesen.
Bis die Tage und lass es dir gut gehen
Novak

 

Eine wirklich herrliche Geschichte. Das Lesen hat mir sehr viel Freude bereitet und immer wieder für Schmunzeln gesorgt. Danke für dieses Vergnügen!

Die Idee und auch Umsetzung mit den Tanten fand ich großartig. Anfangs hatte ich kurz Sorge, worauf das hinauslaufen könnte, wenn im Kopf eines Kindes zwei Tanten sprechen, aber die inneren Gespräche waren einfach nur amüsant und ich erleichtert, dass es glücklicherweise in keine Richtung von Persönlichkeitsstörung ging.

Ich würde Bruno also zu Georg führen, der gerade auf dem Heimweg vom Einkaufen war, die Gurke vor Brunos Schnauze halten, und wenn Bruno sich auf Georg stürzte, würde ich mich zwischen beide werfen und ihm das Leben retten. Dann musste er meine Mutter heiraten.
Das hier war meine absolute Lieblingsstelle. Geniale Darstellung von Kinderlogik. Für Kinder sind ganz viele Probleme total einfach zu lösen. Das merke ich jedenfalls immer wieder bei Äußerungen meiner Fünfjährigen.

 

Hallo, @fraulyoner,
großen Dank für das Lesen meiner Geschichte. Ich war ganz erstaunt, auf einmal einen Kommentar zu sehen. Hat man selten hier, dass neue User nicht nur ihre Geschichten einstellen, sondern auch gleich kommentieren.
Und noch mehr gefreut hat mich natürlich, dass dir die Geschichte gefallen hat. War auch beim Schreiben nicht nur Arbeit, sondern auch ein gewisses Vergnügen. :)

Anfangs hatte ich kurz Sorge, worauf das hinauslaufen könnte, wenn im Kopf eines Kindes zwei Tanten sprechen, aber die inneren Gespräche waren einfach nur amüsant und ich erleichtert, dass es glücklicherweise in keine Richtung von Persönlichkeitsstörung ging.
Ich glaube, da hatte ich selbst Sorge, was daraus werden könnte, denn mehrere Sprecher im Kopf können einen schon mal durcheinander bringen, aber zum Glück hat Wiena die Tanten ganz gut im Griff.

Danke auch für das Nennen der Lieblingsstelle. Das finde ich (neben dem Aufzeigen von Fehlern oder ruckliger Stellen) ausgesprochen nützlich.

Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut, dass du mich besucht hast und da werde ich doch gleich mal zu deiner Geschichte stapfen und lesen.
Schön dass du da bist, herzlich Willkommen.

Viele Grüße Novak

 

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