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Winterabend
Großbrand am Himmel: Glühende Wolken ziehen lichterloh am Horizont entlang.
Kondenswölkchen dringen aus Katrins sprechendem Mund in die klare, kalte Winterluft.
"Ja, ich liebe dich noch. Aber ich kann jetzt nicht einfach alles hinschmeißen mit Olli.
Er liebt mich und ich habe mich auch an ihn gewöhnt.
Ich kann jetzt nicht einfach wieder mit dir zusammen sein.
Du mußt mir Zeit lassen.
Ich weiß, du kannst nicht ewig warten, aber ich kann mich jetzt nicht entscheiden."
Katrin umarmt mich und weint. Ich möchte ihr etwas sagen, aber meine Stimme will nicht, und um nicht auch weinen zu müssen, presse ich den Mund zusammen.
Lautlos zieht jetzt ein Flugzeug direkt in die brennenden Wolken, sein Kondensstreifen bleibt weiß stehen vor dem pastell-rosafarbenen Winterabendhimmel.
Der Himmel hat nun die gleiche Farbe wie die blaßrosa getünchten barocken Bürgerhäuser, so daß ihre Konturen wie Zeichnungen im Nichts stehen: eine perfekte Einheit zwischen Mensch und Universum.
Passanten bieten wir das Bild eines fest umschlungenen, glücklichen Liebespaares.