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Wird alles wieder gut?

Zwo

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22.05.2005
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Wird alles wieder gut?

Wird alles wieder gut?

Ich kriege Schläge. Schläge von einem Mann, der mich eigentlich lieben sollte. Tagtäglich kommt er. Wenn ich für ihn zu laut bin, wenn ich etwas falsches gesagt habe oder einfach nur, wenn ich am Tisch sitze und er mich sehen muss. Auch schlägt er Mama. Sie hat immer Angst um mich und versucht mich zu schützen, aber sie hat selber zu viel Angst vor ihm.

Er trinkt auch. Wenn er etwas getrunken hat, dann ist es noch schlimmer. Er schlägt dann noch stärker zu. Ich mag nicht mehr in die Schule. Ich werde ausgelacht, weil ich manchmal mitten im Unterricht anfange zu weinen. Aber er bringt mich immer wieder zu Schule, ich kann nicht abhauen, wie meine Schwester.

„Ich hab dich lieb, vergiss mich nicht! Ich helfe die, wenn du weg willst!“

Mehr stand nicht in dem Brief. Sie hat nicht gesagt, wo sie ist. Aber ich weiß, dass sie mir helfen wird. Mir wird sie helfen, aber ob sie Mama auch helfen kann...

Er kommt nach Hause, ich kann ihn hören. Schnell zieh ich mir die Decke über den Kopf. Ich will nicht hören, wie er Mama schlägt. Nach kurzer Zeit fällt ein Lichtschein in mein Zimmer. Ich denke, es ist Mama, doch sie ist es nicht. Meine Schwester? Nein, die ist nicht da, sie kann mir jetzt nicht helfen. Wer kann mir denn helfen? Es ist ein Teufelskreis, als ich auch schon anfing zu weinen. Der Mann ist in meinem Zimmer. Alle Hoffnungen sind umsonst gewesen. Er schlägt mich immer heftiger. Bis ich plötzlich ein Gewicht auf meinen Beinen spüre. Der Mann ist eingeschlafen und auf meinem Bett zusammengebrochen. Wie soll ich denn jetzt hier rauskommen?

Ich bin wieder eingeschlafen, denn Mama weckt mich.

„Paul ist im Bett! Du musst zur Schule!“

Mehr sagt sie nicht? Wie kann sie das tun? Will sie mich nicht trösten? Kann sie mir nicht helfen? Warum tut sie mir das an?

Zu Hause angekommen, sah ich auf dem Hof nur Polizeiwagen. Ich kann es nicht glauben! Mama muss etwas gesagt haben. Aber aus dem Stimmengewirr werde ich nicht schlau!

„Wer bist du? Du darfst hier nicht sein!“

Der Polizist der das sagte schien noch nicht so alt zu sein, aber unfreundlich.

„Aber... ich wohn doch hier! Ich bin Christine!“

Kam ich nicht in mein Zimmer? Was soll das ganze denn hier? Ich hoffe, dass der Mann weg ist und dann komm ich nicht in mein Zimmer.

„Bist du Christine? Komm mit, hier ist jemand, der dich sehen möchte!“

Er führt mich ins Haus. Und da sah ich sie dann endlich. Nach 1 Jahr das erste Mal!

„Christine! Geht’s dir gut?“

Lena stürmt zu mir, nimmt mich in die Arme. Wir beide fangen an zu weinen.

Sie hat ihr Versprechen gehalten. Sie hat mir geholfen. Sie hat die Polizei angerufen und gesagt, was hier bei mir zu Hause los ist. Sie hat die Ungewissheit nicht mehr ausgehalten und wollte mir unbedingt helfen. Ich muss nicht mehr zu Hause wohnen.

 

Hallo Zwo,

du hast dir ein interessantes Thema für deine Geschichte ausgesucht, aber meiner Meinung nach nicht ganz glücklich umgesetzt.
Du bleibst die ganze Zeit auf der beschriebenden Ebene, was es dem Leser erschwert sich in deinen Prot hineinzuversetzen. Ein paar Metaphern oder Assoziationsmöglichkeiten würden dem Text guttun, denn so kannst du prima die Gedanken die in dem Mädchen vor sich gehen beschreiben.

Auch die Geschichte im Ganzen scheint mir noch nicht ganz ausgereift. Wieso meldet sich die Schwester erst ein Jahr später bei der Polizei. Ist es weil sie vorher zuviel Angst hatte? Oder sich geschämt hat?

Ich muss nicht mehr zu Hause wohnen.
Wieso das? Kommt sie jetzt in ein Heim? Ich denke doch mal eher, dass sie bei ihrer Mutter wohnen bleibt, also zu Hause.

Ich denke mal, wenn sich noch zwei, drei Leute geäußert haben, kannst du den Text nochmal gut überarbeiten.
Ansonsten könntest du ja auch vielleicht noch beschreiben wie es weitergeht (oder vielleicht auch die Geschichte hauptsächlich darauf aufbauen), denn schließlich ist es ja nicht damit vorbei, dass dieser "Paul" (Vater?) fort ist. Das Mädchen wird noch lange Zeit Albträume haben.

Sieh es bitte nicht als Verriss, aber so wie die Geschichte momentan aussieht gefällt sie mir nicht. Was schade ist, denn du kannst bestimmt mehr daraus machen!

Gruß, Zensur

 

Hallo Zwo!

Herzlich willkommen mal als erstes: :)

Ich kann Zensur in weiten Teilen seiner Kritik recht geben. Das Thema ist schwierig und wichtig, allerdings nicht befriedigend aufgearbeitet. Dazu sind die Charaktere zu blass und man erfährt zu wenig über die Hintergründe. Mit dem Vater beispielsweise hast Du einen "schwarzen" Charakter geschaffen, von dem man nichts weiter erfährt, als dass er Mutter und Kind schlägt und säuft. Aber war er schon immer so? Gibt es keine glücklichen Erinnerungen? Und die Mutter: wie verält sie sich dazu? Kann sie nicht Hilfe rufen? Wie ist die Beziehung Mutter - Kind? Du kannst Charaktere durch Kleinigkeiten schon wesentlich interessanter und komplexer gestalten - das sehe ich als Hauptpunkt, wo Du Deine Geschichte mE enorm verbessern könntest. Allerdings ist sie auch einige Male etwas unlogisch. Warum wartet die Schwester so lang? Warum holen nicht Mutter und Kind Hilfe, wenn er schläft? Warum kann man da nicht abhaun? Wenn der Vater so viel trinkt, scheint es auch nicht ganz schlüssig zu sein, dass er sie täglich zur Schule bringt und abholt ... (wenn er beispielsweise schläft zu der Zeit) ... Ich denke auch, wenn Du die Geschichte nochmals überarbeitest, kann sie richtig gut werden!

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Zwo,

du hast dir, wie Maus bereits gesagt hat, ein sehr schwieriges Thema für deine Geschichte ausgesucht.

Ein paar Sachen sind mir aufgefallen. Das Mädchen spricht die ganze Zeit von einem Mann, wenn sie von ihrem Vater erzählt. Das hört sich sehr unbestimmt an und für mich könnte das dann theoretisch irgendein Mann sein.
Auch wenn dem Mädchem von ihrem Vater Schmerzen zugefügt wurden, ist es in ihrem Verhalten sicher nicht dermaßen distanziert. Sicherlich wird eine solche Situation sehr zwiespältig sein, aber familiäre Verhältnisse werden auf die eine oder andere Weise bestehen.

Ich finde auch, dass die "Auflösung" etwas zu simpel geraten ist. Die Schwester musste sich ja nicht Jahre verstecken nur um die Polizei zu rufen. Leider ist es wahrscheinlich eben nicht so einfach im wirklichen Leben der Gewalt innerhalb der Familie ein Ende zu bereiten.

Dein Ansatz ist in Ordnung, baue in aus.

Gruß

Dan

 

Hallo Zwo,

es ist ein heikles Thema, das du hier verarbeitet hast.

Aber auch für mich bleiben einige Fragen offen.
Wieso kam die Schwester gerade an diesem Tag? Hatte sie die Aktion schon von langer Hand vorbereitet? Was wurde aus der Mutter, wenn dein Prot nicht mehr daheim wohnen muss? Kam sie vielleicht ins Krankenhaus?
Bei einer Festnahme eines gewalttätigen Vaters und Ehemannes glaube ich nicht, dass mehr als nur ein oder zwei Polizeiautos anrücken. Dass der ganze Hof voll Polizeiwagen ist, glaube ich weniger. Aber ich bin kein Polizist.

Auch rate ich dir, dem Leser etwas mehr Hintergrundinformationen über die Familienverhältnisse und die Charaktere der einzelnen Personen zu geben.

Zusammenfassend würde ich auch sagen: Ausbaufähig.

Viele Grüße

bambu

 

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