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Wolffs Hinterlassenschaften

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04.11.2006
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Wolffs Hinterlassenschaften

Mich empfing der Mikrokosmos einer Studentenkneipe: Gesichter, Lärm und Rauch, ein Labyrinth durch das eine unerreichbar jung wirkende Kellnerin mit einem vollbeladenen Tablett zwischen zerbrechlich wirkenden Tischchen tänzelte. Ich war eingetaucht in die unbekannte Welt meiner längst vergessenen Vergangenheit: "Ich bin blond, habe halblanges Haar und trage ein dunkelviolettes Top."

Wenn sie pünktlich war, musste sie schon hier sein. Vorsichtig arbeitete ich mich in das Grau des Raumes vor. Meine Suche endete im Nebenraum, ihre Beschreibung hätte zutreffender nicht sein können. Alleine an einem Tischchen in der Ecke saß eine junge Frau, die mir verschwiegen hatte, wie verdammt attraktiv sie war.
"Sind sie... ?"
"Corinna. Und kommen Sie ja nicht auf die Idee, mich mit meinem Nachnamen anzureden!" Sie lächelte mich an. Noch immer stand ich neben ihr, schuljungenhaft den Blick zum Boden gerichtet. Unter dem Tischchen sah ich den Rand eines dunkelvioletten Rocks, sowie lackierte Zehennägel, die aus schwarzen Riemchensandalen hervorspähten.
"Bitte entschuldigen Sie, der Verkehr war höllisch."
Eine halb geleerte Cappuccinotasse und eine geöffnete Zigarettenpackung sahen mich vorwurfsvoll an. Auf eine einladende Geste ihrerseits nahm ich Platz.
"Als Sie mich angerufen haben... Das war das Letzte, mit dem ich gerechnet hatte."
"Wirklich?"
Ihr Lächeln hatte etwas Bezauberndes, was es nicht leichter für mich machte. Ich suchte nach dem passenden Text, wie ein vom Lampenfieber dahingeraffter Schauspielnovize: "Es gibt Dinge, die erwartet man einfach nicht. Ebensowenig, wie ich es für möglich gehalten hätte, Sie hier zu treffen."
Sie nickte und wenig später verlor ihr Lächeln seine Strahlkraft:
"Ich wollte Sie sprechen, weil ich die Wahrheit wissen muss!"


"Es gibt da noch einen Passus, den müssen Sie in den Vertrag aufnehmen."
Eine weitere Kröte zu schlucken, dachte ich mir und wahrte mein Pokerface: "Nämlich?"
"Ich bin nicht mehr der Jüngste. Im Falle meines Todes: die Fortzahlung des vollen Gehalts an meine Frau. Zwei Jahre lang."
Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß. Nicht zu seinen Gunsten sprach, dass er leichtes Übergewicht hatte und rauchte.
"Sehen Sie, ich bin nun 49, das ist das Alter, in welchem man anfangen muss, sich Gedanken zu machen", fuhr er fort. Dann weiß ich ja, was ich in sieben Jahren zu tun habe, dachte ich mir.
"Herr Wolff, können wir uns auf ein Jahr einigen?"
"Eineinhalb. Mein letztes Wort. Wollen Sie mich nun abwerben oder nicht?"
"Okay", antwortete ich, auch wenn es im Fall des Falles unserem Unternehmen weh tun würde.

Die flirthafte Freundlichkeit war komplett verflogen, in ihren Augen brannte das Feuer der Angriffslust. Nur allzu gut kannte ich diesen Blick. Vor mir saß kein zweiundzwanzigjähriges Mädchen mehr, sondern eine kampfbereite junge Frau. Während sie zur Zigarettenschachtel griff, wandte sie für keinen Moment ihren erwartenden Blick von mir ab. Die Macht des Schweigens. Ich würde die Geschichte von Anfang an erzählen müssen. Oder vom Ende her:

"Sie wissen, dass bei Risikolebensversicherungen die Zahlung verweigert werden kann?"
"Bei Selbstmord?"
"Im Falle ihres Vaters waren wir zu naiv, um diese Option auszuschließen. Wir werden die vereinbarte Summe wohl oder übel an ihre Mutter auszahlen müssen. Entsprechend ist es müßig, nun zu spekulieren, ob es wirklich ein Unfall war."
Sie drückte die nur halb fertig gerauchte Zigarette aus. Die Angriffslust war auf einmal verschwunden und hatte einer anderen Stimmungslage Platz gemacht.
"Es ist nicht wegen des Geldes!"
"Corinna, was mit Ihrem Vater passiert ist, tut mir wirklich leid. Bitte glauben Sie mir. Ich weiß nicht, wie er über mich gesprochen hat, aber ..."
"Darum geht es doch gar nicht! Sie verstehen nicht, ach, wie könnten Sie auch!"
Der letzte Rest Kampfgeist war dahin und mir gegenüber saß ein zerbrechliches zartes Wesen, das ich am liebsten einfach nur in die Arme genommen hätte. Doch uns trennten ein Kaffeehaustischchen und tausend andere Gründe.



"Natürlich. Nun bin also ich der Schuldige. Wolff war's. Wie immer. Schreiben Sie doch eine Aktennotiz!"
"Herr Wolff, bitte beruhigen Sie sich doch! Sie sind doch ein Profi. Niemand macht Ihnen Vorwürfe. Das mit der Rückrufaktion werden wir schon irgendwie schaukeln."
"Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, was passiert, wenn ich alles hinschmeiße?"
Natürlich hatte ich das. Und bei dem Gedanken an diese Möglichkeit, begann sich die nervöse Waage mit 'Fluch' und 'Segen' verdächtig tief in der Richtung von 'Segen' zu neigen.
"Herr Wolff, Sie sind unser bester Mann. Wir hätten Sie doch nicht für ein Schweinegeld in die Firma geholt, wenn wir nicht an Sie glauben würden!" Für einen kurzen Moment schien sich ein Anflug von Stolz unter den Ausdruck des Misstrauens und der Erregung zu mischen. Dann gewannen wieder Wut und Misstrauen die Oberhand in seiner Mimik.

"Im Gehen redet es sich besser. Was halten Sie davon, wenn wir zur Burg laufen?", hatte sie mich gefragt. Ich bezahlte die Rechnung und wenige Minuten später waren wir ein Teil jenes behaglich dahinfließenden Strom des Lebens, der durch die Altstadt floss.
"Corinna, was studieren Sie eigentlich?"
"Kunstgeschichte."
"Wie um Himmels willen kommen Sie denn darauf?" Für einen Moment zögerte sie, mir zu antworten. Wir waren stehen geblieben. Das ziellose Treiben hatte uns zum "Schönen Brunnen" geführt. Erst jetzt, da ich sie in der Gesamtansicht wahrnahm, wie sie am Rande des achtseitigen Beckens stehend auf die Reihe der Steinfiguren deutete, fiel mir auf, dass sie Ton in Ton violett gekleidet war. Top, Rock und die lackierten Zehennägel waren farblich aufeinander abgestimmt. Woher kannte ich diese Farbe? Unwillkürlich musste ich an Passionsblumen denken.
"Die Welt meines Vaters: Raten Sie 'mal was am weitesten davon entfernt ist!" Sie hatte mit einem Unterton der Verbitterung gesprochen. Ich dachte nach und verstand nicht. Ihr Vater war Software-Entwickler gewesen.
"Ich würde Ihnen gerne helfen, aber ich habe keine Ahnung, wie!"

Sie blieb mir den entscheidenden Hinweis schuldig und schwieg.

"Ich lernte Ihren Vater vor ungefähr vier Jahren kennen. Gute Softwareentwickler für Embedded-Systeme waren damals schwer zu bekommen. Er meinte, ein Umzug nach Nürnberg sei kein Problem für seine Familie."
"Natürlich!"
"Nun ja, und die Konditionen ... Wir gingen wirklich an den Rand dessen, was ..."
"Um das klarzustellen. Es gibt nichts, was ich Ihnen vorwerfe."
Sie hatte mit einer Intensität gesprochen, die keinen Zweifel an ihrem Ernst aufkommen ließ. Doch was sie da gesagt hatte, passte nicht. Nicht zu einer Studentin im sechsten Semester.
"Corinna, es tut mir alles so furchtbar leid."


"Sind Sie nun der Fachmann, oder ich?"
"Herr Wolff, ich bitte Sie. Ich wollte Ihnen doch nur ..."
"Lassen sie mich doch einmal ausreden. Wenn ich Ihnen schon sage, dass das nicht funktionieren wird, dann glauben Sie mir gefälligst. Herrgott nochmal! Warum setzen die immer Leute in Führungspositionen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben? Damit richtet man doch das gesündeste Unternehmen zu Grunde!"
"Nun beruhigen Sie sich doch. Ich will nur von ihnen wissen, warum ..."
"Sie haben doch überhaupt keine Ahnung. Aber hier das große Kommando führen. Und wenn es dann schiefgegangen ist, dann ..."
"Herr Wolff. Nehmen Sie sich doch etwas zusammen. Wir haben Kunden im Haus. Wenn die Ihren Zwergenaufstand mitbekommen ..."
"Zwergenaufstand? Dann machen Sie Ihren Dreck doch ohne mich! Oder mit den Küken vom Büro nebenan! Von denen traut sich doch keiner den Mund aufzumachen."

Wir waren weitergelaufen und am Fuße jenes Hügel angelangt, auf welchem längst verstorbene Herrschergeschlechter das Zeugnis ihrer Existenz hatten hochmauern lassen. Eine bereits versunkene Sonne brach sich an hochliegenden Wolkenfetzen und der vergängliche Hauch rosafarbenen Lichtes floss über die Stadt. Ich musste an die denkwürdige Bombennacht vom Januar 1945 denken.

"Haben Sie ihn eigentlich kennen gelernt? So richtig meine ich?" Ich wandte mich von der Altstadt ab und streifte für einen kurzen Moment die Unerträglichkeit ihres fragenden Blickes.
"So richtig kam ich nie an ihn heran, da war diese Mauer des Misstrauens. Ich dachte, ich hätte nicht das Recht, ihm zu nahe zu treten. Schließlich war er nur mein Mitarbeiter und nicht ..."
"Ihr Freund." Die Trockenheit, mit der sie diese zwei Worte gesprochen hatte, versetzte mir einen Schlag. Ich flüchtete mich erneut in die Betrachtung der zartrosa umspielten, längst wieder aufgebauten Häuser.

"Das Schlimmste ist, dass ich nun nicht mehr mit ihm reden kann. Er hat sich aus der Verantwortung geschlichen, diesmal für immer."
Sie hatte sich von mir abgewandt, ebenfalls den Blick auf die Szenerie gerichtet, der der Sonnenuntergang nun das letzte Licht entzog. Weinte sie? Ratlos sah auch ich zu einer Stadt hinunter, die sich zur Nachtruhe bereit machte.
"Es war nicht immer leicht mit ihrem Vater. Aber um eines beneide ich ihn: Er hat sich niemals verbiegen lassen. Der Weg, den er für richtig hielt, er ist ihn gegangen."

"Er war nicht mein Vater."
"Wie bitte? Er war nicht ..."
Ich schüttelte verständnislos den Kopf, bis mich Corinnas Frage wieder in die Realität zurückholte: "Wollen wir wieder hinunter gehen, ins richtige Leben?"
Unsere Blicke trafen sich für einen kurzen Moment. Ich nickte, ahnend, jedoch ohne zu verstehen. Schweigend stiegen wir auf das Niveau der Altstadt hinab. Die Dunkelheit nahm Besitz von der Szenerie.

"Wissen Sie, warum er sich umgebracht hat?"
Sie zuckte mit den Schultern.
"Hat er das? Oder ist er einfach nur wieder einmal davongelaufen? Ich habe keine Ahnung."

Es dauerte eine kleine Weile, bis ich endlich den Mut gefunden hatte, das letzte fehlende Detail herauszukramen: "Da ist noch etwas. Wir hatten eine Auseinandersetzung. Es war an dem Tag, als er gegen den Brückenpfeiler fuhr. Wir waren uns in die Haare geraten wegen eines technischen Kleinkrams, der sich mit ein paar Zehntausend hätte aus der Welt schaffen lassen. Ein paar Zehntausend gegen ein Menschenleben! Können Sie sich vorstellen, was für Schuldgefühle ich habe?" Als ich die Frage ausgesprochen hatte, fiel mir auf, dass die Rechnung unvollständig war. Eineinhalb Jahresgehälter an seine Frau waren noch draufzuschlagen.
"Ja, das kann ich", antwortete sie. "Und wenn ich Ihnen nun sage, dass so ein schnelles Ende noch viel zu gut für ihn war?"
Wir waren zufällig unter einer Straßenlaterne stehen geblieben, die das nötige Licht spendete. Erst jetzt fiel mir ein weiteres violettes Detail auf: Sie trug Ohrstecker mit kleinen Amethysten.
Ich schüttelte fassungslos den Kopf. "Corinna, ich glaube nicht, dass er das ..." Dann tauchte ein fast vergessenes Ereignis aus den Tiefen meiner Erinnerung auf:


"Noch einen Merlot! Für Sie auch, Herr Wolff?"
"Nein danke, ich trinke nicht - nicht mehr."
"Was ich echt super finde, dass wir endlich einmal Zeit haben, uns so richtig zu unterhalten. Das kommt irgendwie im Tagesgeschäft zu kurz. Der Büronachbar, das unbekannte Wesen, haha." Ich nahm einen weiteren Schluck und lehnte mich zurück. Wolff und ich, wir waren zum ersten Mal gemeinsam auf Dienstreise. "Und was treibt ein Fritz Wolff in seiner Freizeit?"
"Ich habe zwei Kinder", antwortete er, während sein Blick, der manchmal etwas Schlangenhaftes ausstrahlte, sich in der Tiefe des Raumes verlor.
"Der Kleine geht noch zur Schule. Ein wunderbarer Wildfang, kommt genau nach mir, der Bengel."
"Na dann Gratulation."
"Ja, und meine Tochter studiert hier in Nürnberg. Irgendetwas mit Kunst... Ich habe keine Ahnung, was genau. Ein Prachtexemplar von einem Mädel, Schwarm aller Männer, knusprig bis zum Abwinken."
"Rabenvater, weiß nicht einmal, was seine Tochter studiert", dachte ich im Stillen. Ich nahm einen weiteren Schluck Rotwein und ignorierte seine zweideutige Gestik. Nach diesem Glas war es nun aber endgültig genug, sonst drohte das morgige Meeting desaströs zu werden.


Sie ergriff meine ausgestreckte Hand. Ihre zarten Finger fühlten sich kühl an, aber hinterließen den Eindruck eines beherzten Zupackens. Es war unsere erste und gleichzeitig letzte Berührung. Abschiedsszenen waren noch nie meine Spezialität gewesen. Ich musste, auch wenn ich nicht wollte, wieder loslassen.
"Machen Sie's gut."
"Sie auch."

Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging sie. War es ein violetter Engel, der da die Treppen zur U-Bahn hinunter stieg? Die nötige Anmut hierzu hatte sie, dachte ich und bedauerte, dass ich weder ihre Telefonnummer kannte, noch verstanden hatte, was sie eigentlich von mir gewollt hatte.

 

Herzlichen Dank an lakita, für den nötigen Tritt in den Hintern nach langem Gefuhrwerke diesen Text doch endlich fertig zu machen und die wertvollen Hinweise betreffend die verschiedenen Anfangsvarianten dieser Geschichte.

AE

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo AlterEgo,

eine ungewöhnliche Geschichte. Ungwöhnlich in der fast bedächtigen Art, mit der sie entwickelt wird, aber auch der Inhalt an sich, sehr unspektakulär und dennoch so geschrieben, dass man immer daran interessiert bleibt herausfinden zu wollen, um was genau es bei dieser Begegnung eigentlich geht.

Das ist gut geschrieben und sehr unterhaltsam und hat mir wirklich gut gefallen.

Am Anfang ist erst die Kellnerin verdammt jung und später auch das Mädchen verdammt attraktiv. Ich würde sogar beide Male auf das verdammt verzichten, das passt besser in einen Bukowski-Text, als in diese Geschichte (wobei ich Bukowskis Texte natürlich verdammt gut finde!).

Später ist mir nichts mehr aufgefallen, weil mich die Geschichte mehr und mehr in ihren Bann zog.

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,

danke für deine schnelle und positive Antwort. Tja, das die Dinge bedächtig entwickeln ... ist leider so eine Schwäche von mir, ebenso, wie mich nicht wirklich kurz fassen zu können. Vielleicht sollte ich mich in der Tat einmal zwingen, eine richtige Miniatur zu schreiben.

Schöne Grüße,

AE

 

Hallo AlterEgo,

auf der Suche nach unseren Traumata sind wir oft unklar und richtungslos, versuchen etwas zu erfahren, um eigentlich doch nur mitzuteilen. So erschien mir auch die junge Frau. entsprechend ratlos muss der Ich-Erzähler darüber sein, was sie eigentlich von ihm wollte. Vor allem, wenn er mit den eigenen Schuldgefühlen noch nicht im Reinen ist.
Der Lebensversicherungshinweis für eine vertragliche Klausel, die eher das Arbeitsleben betrifft, ist etwas verwirrend.
Aber in der Atmosphäre orientierungsloser Suche nach X hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn Wolfs Hinterlassenschaften so gar nicht Thema der Geschichte waren (für die Tochter fände ich den Ausdruck etwas despektierlich).
Details:

Ihr Lächeln hatte etwas bezauberndes, was es nicht leichter für mich machte
Bezauberndes groß
Auf sein Malus-Konto ging, dass er leichtes Übergewicht hatte
Der Sinnzusammenhang von "Malus-Konto" erschließt sich mir hier nicht, ist das nicht ein Punktekonto für Studenten?
Bei den Dialogen zuvor erscheint mir unübersichtlich, wer gerade spricht. Vor "Eine weitere Kröte" erschiene mir deshalb ein Zeilenumbruch sinnvoll.
Corinna, was mit Ihrem Vater passiert ist, tut mir wirklich Leid.
Das Hin und Her der Rechtschreibreform. Es tut mir leid inzwischen wieder klein.
Ich weiß nicht, wie er über mich gesprochen hat, aber..."
Vor und nach Auslassungspunkte wird immer ein Leerzeichen gesetzt (nur Frage- und Ausrufezeichen werden direkt angefügt), wenn es sich davor und danach um vollständige Wörter handelt: aber ...
Dann gewann wieder Wut und Misstrauen die Oberhand in seiner Mimik.
gewannen (da eine Aufzählung zweier Dinge folgt) - In sich auch nicht ganz plausibel, erst mischt sich der Stolz nur unter den Ausdruck von Misstrauen (überlagert ihn also nicht), dann gewinnt das Misstrauen wieder die Oberhand, die es nie verloren hatte.
Wenn ich Ihnen schon sage, dass das nicht funktionieren wird, dann glauben sie mir gefälligst.
glauben Sie mir
Warum setzen die immer Leute in die Führungspositionen, die von tuten und blasen keine Ahnung haben?
Artikel vor "Führungspositionen" überflüssig und hinderlich, Tuten und Blasen, groß (und als Antwort: So funktioniert halt das Peter-Prinzip)
Ich will nur von ihnen wissen, warum...
von Ihnen wissen, warum ...
Nehmen Sie doch etwas zusammen.
Nehmen Sie sich doch
Wenn die ihren Zwergenaufstand
Ihren
Okay, Anrede Sie und Anrede Ihnen sind noch einige klein, die liste ich hier jetzt nicht alle auf
der sich mit ein paar zehntausend hätte aus der Welt schaffen lassen.
Zehntausend
"Was ich echt super finde, dass wir endlich einmal Zeit haben, uns so richtig zu unterhalten.
Wenn so eingeleitet, fehlt ein "ist"
Der Büronachbar, das unbekannte Wesen, haha."
Ich nahm einen weiteren Schluck und lehnte mich zurück. Wolff und ich, wir waren zum ersten Mal gemeinsam auf Dienstreise.
"Und was treibt ein Fritz Wolff in seiner Freizeit?"
Hier wiederum sind die Zeilenumbrüche verwirrend, da doch alles von derselben Person gesagt wird.
der manchmal etwas schlangenhaftes ausstrahlte
Schlangenhaftes
Der kleine geht noch zur Schule.
Der Kleine
Ihre zartfingrige kalte Hand hinterließ den Eindruck eines beherzten Zupackens.
"eines" würde ich streichen
Es war unsere erste und gleichzeitig die letzte Berührung.
"die" auch
diese kühle Prozellanhand wieder loslassen.
Buchstabendreher bei Porzellanhand

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo AlterEgo,

auch mich hat diese Geschichte in Bann gezogen und ich fragte mich in zunehmendem Maße, was die Tochter von dem Chef wollte, was ihr Problem ist.
Weißt Du, was mir dabei in den Sinn kam? Dass der Stiefvater sich ihr vielleicht in irgendeiner Art unsittlich (eventuell missbraucht?) genähert haben könnte. Dafür spricht meiner Meinung nach, dass sie ihm einen noch schlimmeren Tod wünschte und zum anderen, wie der Stiefvater die Tochter beschrieben hat. Ich glaube nicht, dass ein Vater die sexuelle Ausstrahlung seiner Tochter erwähnt, wenn er einem Fremden gegenüber von ihr spricht.
Das sind reine Bauchgefühle und ich kann sie nicht anders begründen.
Auf jeden Fall hat mir Deine Geschichte sehr gut gefallen, auch deshalb, weil sie lange nachwirkt.

Liebe Grüße,
jurewa

 

@all:

herzlichen Dank für die allgemein freundliche und positive Aufnahme der Geschichte.

@morphin: Tja das mehr ausbauen der Beziehung ... hatte kurz darüber nachgedacht und die Variante als unpassend verworfen. Aber deine Anregung ist es auf jeden Fall wert, nach etwas ablagern überdacht zu werden.

@sim:

Es ist immer wieder beschämend, wieviele Fehler in einem eigentlich fertig gestellten Werk noch aufzuspüren sind. Ganz dickes Danke, habe sofort geändert.

Auch wenn Wolfs Hinterlassenschaften so gar nicht Thema der Geschichte waren (für die Tochter fände ich den Ausdruck etwas despektierlich).

Tja, seltsam, dass du mit deinem feinen Gespür für psychologische Zusammenhänge da nicht drauf gekommen bist: Wolffs Hinterlassenschaften finden sich in den Seelen der beiden Hauptfiguren.

@jurewa:

Auch dir herzlichen Dank für das Lob.


Dass der Stiefvater sich ihr vielleicht in irgendeiner Art unsittlich (eventuell missbraucht?) genähert haben könnte. Dafür spricht meiner Meinung nach, dass sie ihm einen noch schlimmeren Tod wünschte und zum anderen, wie der Stiefvater die Tochter beschrieben hat. Ich glaube nicht, dass ein Vater die sexuelle Ausstrahlung seiner Tochter erwähnt, wenn er einem Fremden gegenüber von ihr spricht.

Volltreffer. Letztendlich der Knackpunkt der Geschichte. Mein eigener Kampf war, wie deutlich kann/soll/darf ich diesen Zusammenhang ausformulieren.


Einen schönen Tag noch, liebe Grüße,

AE

 

Hi AlterEgo,

die psychologischen Folgen, wie auch der Missbrauch waren mir schon klar, ich empfand halt Hinterlassenschaften dafür die falsche Vokabel, hätte das eher als Vermächtnis gesehen. "Erbe" heißt zwar im Grunde auch nur Hinterlassenschaft, wäre mir aber ebenfalls passender erschienen, da mir der Begriff "Hinterlassenschaft" zu materiel kononntiert ist.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

dann sind wir uns ja einig :thumbsup: Das schöne an der deutschen Sprache ist, dass es für viele Dinge mehrere Worte gibt, von denen jeder ein anderes bevorzugen kann ...

Gute Nacht,

AE

 

Hallo Rosta,

zu deiner Beruhigung: Hier darf jeder gerne kritisieren, der meint etwas sinnvolles beizutragen zu haben. In diesem Sinne vielen Dank für deinen Beitrag.

Zum Thema Zwergenaufstand: Vorgesetzte neigen gerne dazu (aus guten Gründen) die Zwergenaufstände ihrer Mitarbeiter zu ignorieren ...

Naja und an den Pfeiler fuhr er meiner Meinung nach, weil er seinen Frust mit etwas zuviel Alk hinunter gespült hatte, vielleicht bildet sich das meine Hauptfigur aber auch nur ein ...

Was soll's, das Leben ist bunt, einen schönen Tag noch,

AE

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo AlterEgo!

Ich fand Deine Geschichte ebenfalls sehr interessant und auch spannend und gut erzählt. Anfangs konnte ich zwar den kursiven Teil noch nicht so recht zuordnen, auch die Erwähnung einer Lebensversicherung verwirrt ein bisschen, aber danach geht es dann besser und beim zweiten Lesen passen die Abschnitte richtig gut.
Ich denke aber, die Stelle mit der Lebensversicherung könntest Du leichter verständlich machen.

"Sie wissen, dass es Fälle gibt, in denen eine Risikolebensversicherung, die Zahlung der Versicherungssumme verweigern würde?"
"Selbstmord?"
"Im Falle ihres Vaters waren wir zu naiv, um diese Option auszuschließen. Wir werden die vereinbarte Summe wohl oder übel an ihre Mutter auszahlen müssen.
Der erste und der »Im Falle«-Satz klingen, als handle es sich hier eben um den Fall einer Lebensversicherung, bei der die Zahlung bei Selbstmord nicht verweigert wird. Hier vielleicht mit einem »Wäre es eine Lebensversicherung« anzusetzen, würde glaub ich weniger verwirren. Die Verwirrung hatte nämlich auch Einfluß auf das Zuordnen-Können der kursiven Teile, da ich den Protagonisten kurz für einen Versicherungsvertreter hielt.
Auch der Satz mit der »Summe« verwirrt, da man üblicherweise von Lebensversicherungen eine Summe bekommt, ein fortgezahltes Gehalt aber eine monatliche Leistung ist. Zum Beispiel könntest Du schreiben: »Wir werden die Gehälter wohl oder übel an Ihre Mutter auszahlen müssen.« Es wäre auch unwahrscheinlich, daß die Firma das plötzlich auf einmal auszahlt, da beim Verhandeln erwähnt wird, daß es dem Unternehmen weh tun würde.

Sehr schön finde ich, wie der Hintergrund des Ganzen langsam in den Vordergrund tritt. Worüber ich noch rätsle ist, in welcher Bedeutung Du die Farbe Violett hier siehst, denn sie hat ja mehrere Bedeutungen, so steht sie einerseits für Trauer, aber auch für neues Wachstum, Heilung, Abschluß, um nur ein paar zu nennen. Der Amethyst paßt auf jeden Fall dazu – man merkt schon, daß Du die Accessoires nicht wahllos genommen hast, deshalb will ich das mit dem Violett wissen, aber ich komm nicht drauf.

Was Corinna von dem Protagonisten wissen wollte? Ich glaube, sie wollte herausfinden, ob ihr Vater sich wegen seiner Schuld umgebracht hat. Doch es scheint der Schmerz über das eigene – berufliche – Versagen gewesen zu sein. Auch hätte er wohl nicht so über die Tochter gesprochen, wenn er bereut hätte; vielmehr klingt an jener Stelle heraus, daß er sie als Ding/Eigentum sieht, das man benutzt, während er sich nicht einmal so weit für sie als Mensch interessiert, daß er weiß, was sie studiert.
Von Reue keine Spur.
Meiner Meinung nach konnte er sich bis zum Zwergenaufstand immer Respekt verschaffen – beruflich –, zuhause war er Autorität, aber beim Zwergenaufstand fühlte er sich getroffen. Da hat er plötzlcih sich selbst – sein eigenes, verletztes inneres Ich – getroffen und den eigenen Schmerz gespürt, den er mit all dem überdeckt hat. So ein Aus-der-Haut-Fahren ist ja ein typisches Traumaverhalten. Da ist es nicht mehr so unwahrscheinlich, daß ihm nicht auch bewußt wurde, was er seiner Tochter angetan hat, aber vor den Konsequenzen ist er davongelaufen. Wie die Erwähnung von Tuten und Blasen hier einzuordnen ist, bin ich auch nicht sicher, außer, daß sie etwas damit zu tun hat.
Sicher hat auch die Versorgung der Frau irgendwie einen hintergründigen Sinn, vielleicht willst Du damit zeigen, daß er natürlich eine von ihm abhängige Frau hat, weil er ja so mehr Autorität besitzt? (Ich glaub, das hab ich noch nicht ganz getroffen, aber die Richtung …)

Es ist aber auch ein Text, der zeigt, wie unscheinbar solche Dinge passieren, daß es aber immer wieder Hinweise gibt, die von anderen nicht wahrgenommen werden (können). Vor allem dann, wenn man sich nicht für die Menschen in seiner Umgebung interessiert, warum sie etwa so verschlossen sind.

"So richtig kam ich nie an ihn heran, da war diese Mauer des Misstrauens. Ich dachte, ich hätte nicht das Recht, ihm zu nahe zu treten. Schließlich war er nur mein Mitarbeiter und nicht..."
"Ihr Freund."

Ein paar Kleinigkeiten noch:

»Vorsichtig arbeite ich mich in das Grau des Raumes vor.«
– arbeitete

»Alleine an einem Tischen in der Ecke saß eine junge Frau,«
– Tisch oder Tischchen

»"Sind sie... ?"«
– sim hat das mit den … ja schon erwähnt, ein paar hast Du aber noch übersehen, wie hier: »Sind Sie …?«

»Eine halb geleerte Cappucinotasse«
– Cappuccinotasse

»"Als Sie mich angerufen haben... Das war das letzte, mit dem ich gerechnet hatte."«
– Leertaste vor und nach …
– das Letzte, womit ich

»Im Falle meines Todes: Die Fortzahlung des vollen Gehalts an meine Frau.«
– nach dem Doppelpunkt klein, wenn kein ganzer Satz folgt

»"O.k.", antwortete ich,«
– wofür die Abkürzung von »Okay«, wenn man sich kein einziges Zeichen erspart? Vielmehr gehört im Fall der Abkürzung noch eine Leertaste dazwischen, aber Abkürzungen sind auch grundsätzlich in Geschichten nicht schön.

»Der letzte Rest vom Kampfgeist war dahin und mir gegenüber saß ein zerbrechliches zartes Wesen,«
– das »vom« könntest Du streichen
– entweder »ein zerbrechliches, zartes Wesen« oder »ein zerbrechlich zartes Wesen«

»Und bei dem Gedanken an diese Möglichkeit, begann sich die nervöse Waage mit 'Fluch' und 'Segen' in ihren Waagschalen verdächtig tief in der Richtung von 'Segen' zu neigen.«
– die Waage neigt sich nicht in ihren Waagschalen, würde den Satz überhaupt einfacher formulieren
– jedenfalls würde ich das »von« streichen

»Unser zielloses Treiben hatte uns zum "Schönen Brunnen" geführt.«
– Unser/uns könntest Du durch »Das ziellose Treiben« vermeiden

»Top, Rock inklusive der lackierten Zehennägel bildeten eine farbliche Einheit.«
– aber grundsätzlich bildet der Rock mit den Zehennägeln keine Einheit, »inklusive« ist also etwas fehl am Platz (oder ist es tatsächlich ein Rock mit Zehennägeln? ;))

»aber ich habe keine Ahnung wie!"«
– Ahnung, wie

»Wir gingen wirklich an den Rand dessen, was..."«
– Leertaste

»"Um das klarzustellen. Es gibt nichts, was ich Ihnen vorwerfe."«
– würde einen Doppelpunkt nach »klarzustellen« machen

»"Lassen sie mich doch einmal ausreden.«
– Sie

»die von tuten und blasen keine Ahnung haben?«
– Tuten und Blasen

»"Aber hier das große Kommando führen. Aber wenn es dann schiefgegangen ist, dann ..."«
– das erste »Aber« würde ich streichen und statt dem Punkt einen Beistrich machen: Hier das große Kommando führen, aber …

»Wenn die ihren Zwergenaufstand mitbekommen ..."«
Ihren

»Dann machen Sie doch Ihren Dreck ohne mich! […] Von denen traut sich doch keiner den Mund aufzumachen."«
– ich würde das »doch« im ersten Satz streichen, so wiederholt es sich nicht und die Betonung liegt mehr auf »ohne mich!«

»"Haben Sie ihn eigentlich kennengelernt? So richtig meine ich?"«
– wenn er so richtig meint, dann auseinander: kennen gelernt

»Schließlich war er nur mein Mitarbeiter und nicht..."«
– Leertaste

»"Es war war nicht immer leicht mit ihrem Vater.«
– ein »war« zuviel

»"Wollen wir wieder hinunter gehen, ins richtige Leben?"
Unsere Blicke trafen sich für einen kurzen Moment. Ich nickte, ahnend, jedoch ohne zu verstehen. Schweigend stiegen wir auf das Niveau der Altstadt hinunter.«
– zweimal »hinunter«, wenn Dir nichts Besseres einfällt, kannst Du z. B. »auf das Niveau der Altstadt hinab« schreiben

»"Corinna, ich glaube nicht, dass er das..."«
– Leertaste

»"Ich habe zwei Kinder", antwortete er während sein Blick,«
– er, während

»kommt genau nach mir der Bengel."«
– mir, der Bengel

»"Ja und meine Tochter studiert hier in Nürnberg. Irgendetwas mit Kunst...«
– Ja, und
– Leertaste …

» Ihre zartfingrige kalte Hand hinterließ den Eindruck eines beherzten Zupackens. Es war unsere erste und gleichzeitig letzte Berührung. Abschiedsszenen waren noch nie meine Spezialität gewesen. Ich musste, auch wenn ich nicht wollte, wieder loslassen.«
– Sie packt zu, aber er läßt los? Und wo packt sie ihn?

"Machen sie's gut."«
Sie’s


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Liebe Susi,

erstmal herzlichen Dank für die Überzahl an Peinlichkeiten, die sich noch in diesem Text versteckt hatten. Ich habe sie zu 99% entsprechend deiner Vorschläge entfernt.

Ansonsten hat mich riesig gefreut, wie intensiv du dich offensichtlich damit auseinander gesetzt hast. Auch dafür herzlichen Dank. Besonders ist es aus dem zeitlichen Abstand toll, wenn eine Leserin einen Großteil der Kostbarkeiten entdeckt, die ich versteckt hatte.

Vielleicht also erstmal zu der Sache mit den Farben. Corinna ist ein visueller Mensch. Der Grundkonflikt mit ihrem Vater rührt aus seinem Unverständnis für Schönheit, Form und Aussehen her. Und noch tiefer in der Vergangenheit finden sich einige Schweinereien, die du so gedeutet hast:

"vielmehr klingt an jener Stelle heraus, daß er sie als Ding/Eigentum sieht, das man benutzt, während er sich nicht einmal so weit für sie als Mensch interessiert, daß er weiß, was sie studiert."

Man könnte den Faden noch weiter spinnen und vermuten, sie hätte sich der Welt der Kunst nur zugewandt, um maximalen Abstand zu ihrem Vater zu gewinnen:

"Die Welt meines Vaters: Raten Sie 'mal was am weitesten davon entfernt ist!" Sie hatte mit einem Unterton der Verbitterung gesprochen.

Schön, dass du auch den Amethyst entdeckt hast. Was bedeutet nun violett? AUch hier findet sich die Antwort im Text:

Woher kannte ich diese Farbe? Unwillkürlich musste ich an Passionsblumen denken.

Ich habe mich unter den von dir angebotenen Deutungen für die Trauer entschieden. Und für das Leid aus einer unabänderlichen Vergangenheit, das sie am eigenen Leibe mit sich herumträgt.

Von Reue keine Spur.
Meiner Meinung nach konnte er sich bis zum Zwergenaufstand immer Respekt verschaffen – beruflich –, zuhause war er Autorität, aber beim Zwergenaufstand fühlte er sich getroffen. Da hat er plötzlcih sich selbst – sein eigenes, verletztes inneres Ich – getroffen und den eigenen Schmerz gespürt, den er mit all dem überdeckt hat. So ein Aus-der-Haut-Fahren ist ja ein typisches Traumaverhalten. Da ist es nicht mehr so unwahrscheinlich, daß ihm nicht auch bewußt wurde, was er seiner Tochter angetan hat, aber vor den Konsequenzen ist er davongelaufen.

Auch hier hast du dich als extrem feinfühlige Leserin qualifiziert. Volltreffer. Wolff merkt, dass er versagt hat, an verschiedenen Fronten. Das treibt ihn letztendlich in den Selbstmord.

Wie die Erwähnung von Tuten und Blasen hier einzuordnen ist, bin ich auch nicht sicher, außer, daß sie etwas damit zu tun hat.

War eigentlich nur als Redensart gemeint, im Sinne von "keine Ahnung haben, keine Erfahrung haben".

Sehr schön finde ich, wie der Hintergrund des Ganzen langsam in den Vordergrund tritt.

*geschmeicheltfühl*

Es ist aber auch ein Text, der zeigt, wie unscheinbar solche Dinge passieren, daß es aber immer wieder Hinweise gibt, die von anderen nicht wahrgenommen werden (können). Vor allem dann, wenn man sich nicht für die Menschen in seiner Umgebung interessiert, warum sie etwa so verschlossen sind.
Zitat:
"So richtig kam ich nie an ihn heran, da war diese Mauer des Misstrauens. Ich dachte, ich hätte nicht das Recht, ihm zu nahe zu treten. Schließlich war er nur mein Mitarbeiter und nicht..."
"Ihr Freund."

Ein Aspekt kommt noch hinzu. Die Begegnung zwischen Wolff und dem Ich-Erzähler hat ihren Aufhänger nicht ohne Grund im Arbeitsleben, dort wo die Balance zwischen Mensch-bleiben und Leistung-bringen eine steige Herausforderung darstellt.

Danke nochmals fürs Ausgraben,

liebe Grüße,

AE

 

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