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Wut

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09.12.2007
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Wut

Die neue Woche hatte begonnen und das regte Michael so richtig auf. Er hasste Montage, die ganze beschissene Woche noch vor sich, ständig Arbeit, Konzentration und Fleiß. Wie er das verabscheute. Egal was er machte, was er anstellte, es war entweder nicht gut genug oder ihm wurde vorgeworfen, er strenge sich nicht richtig an. Diese Stümper. Was wussten die denn schon? Nichts natürlich! Sie lebten wohl immer noch in ihrer verdammten Traumwelt. Friede, Freude, Eierkuchen. Jawohl. Heute morgen erst fuhr Michael seinen Vater an, weil dieser ihn dazu nötigte, Guten Morgen zu sagen. Doch er blieb still und sein Vater wies ihn deshalb grob darauf hin. Wie konnte er nur auf diese sinnlose Ritual beharren? Michael sah seinen Vater doch quasi jeden blöden Tag. Reichte es nicht ihn täglich nur ein Mal zu begrüßen? Nein, laut seinem neunmalklugen Vater sollte Michael das am Morgen (Guten Morgen) und am Nachmittag machen (Guten Tag). So ein hirnverbrannter Schwachsinn. Sein Vater durfte ihn nicht reizen, er wusste doch, dass Michael gewisse Probleme hatte sich bei gewissen Dingen zu zügeln.
Vielleicht könnte er sich von diesen nervenden Dingen ablenken...
Michael blickte aus dem Fenster.Wolken zogen am Himmel vorüber, als wollten sie sagen ‚Komm mit Michael, wir fliegen an einen anderen Ort, der dir sicher gefallen wird. Du wirst auf einer Wiese liegen. Der Wind kitzelt deine Nase. Die Sonne wärmt dich. Du musst dir keine Sorgen machen, sondern einfach nur auf der frischgemähten Wiese liegen und dich über den schönen Tag freuen.‘ Es klappte genauso, wie er es in der Therapie gelernt hatte. Konzentration genügte vollkommen. Man musste seine Gedanken auf einen bestimmten Gegenstand richten, mit ihm fühlen, denken, sehen, riechen, regelrecht zu ihm werden und leben und schon strömten beruhigende entspannende Energien in den eigenen Körper. Es war schwierig dies anzuwenden, Arbeit gehörte selbstverständlich dazu wie Butter aufs Brot. Positiv denken...
Doch dann verformten sich die friedlichen Wolken plötzlich. Sie wurden dunkler und ähnelten immer mehr Gesichtern, schmerzverzerrten Gesichtern, die vor Qualen schrien, vor unendlichen Leiden. Das Geräusch war so schrill und heftig, Michael versuchte sich die Ohren zu zuhalten, aber es brachte nichts. Es dröhnte in ihnen. Dann Fratzen. Wutverzerrte Fratzen. Sie wollten Blut und Tod. Aber warum? Was geschah hier?
Michael wachte aus dem Albtraum auf. Er war eingeschlafen, während er versuchte sich zu entspannen. Er rieb sich die Augen und ließ ein leises müdes Stöhnen von sich. Träume diesen kannte er sehr gut. Wirklich schockieren, konnte ihn das nicht mehr, dennoch hasste er es schlecht zu träumen. Michael schaute gedankenverloren an die Tafel.
Schon seine Kindheit war sehr schwer für Michael. Man konnte ihn ziemlich leicht reizen in jungen Jahren. Mit acht Jahren beispielweise ärgerte ihn ein Mitschüler aus seiner Klasse aufs Äußerste, schubste ihn, beleidigte ihn, spuckte ihn an zum Missfallen von Michael, der sich das nicht gefallen ließ. Er versuchte noch ruhig zu bleiben, sich zu beherrschen, aber es gelang ihm nicht. Er schlug James, den Mitschüler, krankenhausreif und zeigte kein Erbarmen. Sein Unterkiefer war gebrochen, genauso wie sein rechter Arm, auf seinem ganzen Körper leuchteten blaue Flecke und auch psychsich war er etwas angeknackst. Als die Ärzte ihn fragten, wer ihm das angetan hatte, sagte er, es ein Junge in seinem Alter gewesen, den Namen kenne er nicht (wohl eine Folge seiner Gehirnerschütterung). Die Ärzte schockierte das. Welcher achtjährige Junge war so kräftig und konnte jemanden so zu richten?
Sie fanden Michaels Namen heraus und wollten ihn sich etwas genauer ansehen. Sein Vater willigte ein, denn er war mehr oder weniger die Befehlsgewalt Zuhause, da Michaels Mutter sehr früh verstarb. Er schnappte sich Michael und fuhr mit ihm zum Krankenhaus. Dort vollzogen sie etliche Tests an ihm. Blutproben, Urin, die ganze Palette.
Das Ergebnis war so überraschend wie nüchtern: Michael leide an einer Krankheit, die den Patienten bei geringster Reizung dazu veranlasste, die Kontrolle zu verlieren und Gewalt zu suchen. Wenn diese Krankheit nicht behandelt werde, würde Michael sehr früh sterben, da durch diese, wie sie es ausdrückten, Ausbrüche, das Herz, sowie die Blutgefäße sehr stark belastet werden. Außer ihm sei noch ein anderer Mensch mit der gleichen Krankheit wohnhaft in seiner Heimatstadt (allein das war ein Kuriosum), weltweit würde es jedoch nur sehr wenige Fälle geben. Wer das sein sollte, wollten sie ihm nicht sagen.
„Hast du gehört Junge? Du bist dieser Hulk, wie in diesen Comics, die du immer liest“, sagte sein Vater damals und grinste dämlich. Michael lachte bei dieser Bemerkung, aber insgeheim kochte er schon wieder vor Wut. Wie gern hätte er doch...
Schließlich empfahl man seinem Vater, Michael solle an diversen Therapien teilnehmen, denn in seinem jetzigen Zustand, war er laut Meinung der Ärzte, eine Gefahr für andere und sich selbst.
Und so geschah es.
Wochen, Monate, Jahre. Immer wieder die gleiche Prozedur. Trotzdem lernte er interessante Dinge über die Selbstbeherrschung und die Fähigkeit ruhig zu bleiben. Wie etwa jene Technik, (auf den ersten Blick) friedliche Dinge zu beobachten und sich von ihnen faszinieren zu lassen. Allerdings bereitete es Michael große Mühe ständig bei der Sache zu bleiben und diese Techniken mit seinen Therapeuten zu lernen. Immer wieder das gleiche Prinzip. Tief durchatmen, denken, nicht handeln. Das begann ihn langsam krank zu machen. Doch es half, was ihn jedes Mal verblüffte.
Die Wolken schienen ganz normal zu sein. Keine Gesichter oder Fratzen, Schreie oder anderes. Einfach nur normale weiße Wolken. Jedoch hatten diese während Michaels Schläfchen zugenommen. Sie überwogen nun am Himmel und deuteten auf einen traurigen Tag hin. Er schaute auf seinen Tisch.
Das Licht war gedämpft und erzeugte eine beruhigende Atmosphäre auf der Ablage. Er war drauf und dran schon wieder einzuschlafen, aber das konnte er sich nicht erlauben, er musste bei der Sache bleiben, sonst würde er seinen Abschluss nie machen können. Außerdem wollter er nicht noch ein Mal einschlafen. Das vorherige Erlebnis reichte ihm durchaus.
Seine Aufzeichnungen lagen still vor ihm, so als bettelten sie um seine Aufmerksamkeit. Er schaute konzentriert auf seinen Hefter, zehn Sekunden verstrichen, zwanzig Sekunden verstrichen, dreißig...jetzt wäre er fast eingenickt. Wie sehr wünschte er sich, Wochenende zu haben. Dann könnte er endlich wieder das tun, nach dem es ihm verlangte, was er brauchte. Aber so saß er in dem engen Raum und lebte vor sich hin.
Wie frustrierend das doch war!
Er griff in seine Tasche, holte eine Trinkflasche heraus und trank ein paar Schlucke. Wie sagte sein Vater immer? Trinken regt das Denkvermögen an? Und tatsächlich, er fühlte sich besser. Aber als er an das dachte, was er noch zu erledigen hatte, verlor er sogleich wieder den Mut und Wut ballte sich in ihm zusammen.
Vielleicht sollte er wirklich einfach einschlafen, jedem mental den Stinkefinger zeigen und sich von der Außenwelt abschotten. Er brauchte doch nichts und niemanden. Ha, es wäre doch gelacht, wenn er alles nicht auch alleine schaffen würde. Der Nächste,
„Michael?“
der ihm dumm kommt,
„Michael?“
sollte sein blaues Wunder erleben...
„MICHAEL!“
Plötzlich wachte Michael aus seinem Tagtraum auf.
„Ja?“ fragte er.
„Hast du etwa wieder geschlafen Michael?“ stellte der Lehrer, der vor der Klasse stand, als Gegenfrage.
„Nein“, antwortete Michael.
„Na das will ich auch gehofft haben für dich, beim nächsten Mal gibt’s eine 6“, drohte der Lehrer.
„Ja.“
So ein nerviger Mensch. Na warte, wenn du mich noch ein Mal ansprichst, bekommst du es mit mir zu tun.
„Warum schaust du mich so an Michael? Hast du noch etwas auf dem Herzen?“ fragte der Lehrer erneut.
Hören Sie endlich auf mich zu nerven, ich kann es nicht immer kontrollieren.
„Ich...“, setzte Michael an.
„Michael, wenn du nicht bald beginnst dich anzustrengen, wirst du Probleme bekommen und zwar nicht nur bei mir“, sagte der Lehrer.
Hör schon auf, bitte hör auf, es soll nicht hier passieren. Ich will dir nicht wehtun.
„Hast du verstanden Michael? Streng dich an! Verbau dir nicht deine Zukunft!“
Lass nicht zu, dass es die Oberhand gewinnt.
„Hörst du mir überhaupt zu Michael? Du siehst so aus, als würdest du dich innerlich über mich lustig machen“, warf der Lehrer Michael vor.
„Lassen Sie mich in Ruhe verdammt noch mal! Reizen sie mich nicht! Sie wollen das nicht!“ schrie Michael regelrecht.
„Nicht in diesem Ton mein Freund. Ich bin hier die Autorität, nicht du. Ich versuche nur dir zu helfen, aber du scheinst dir nicht helfen lassen zu wollen“, stellte der Lehrer fest.
„Halten Sie ihr Maul! Sie wissen nicht, was ich bin, wenn sich Wut in mir ansammelt.“
„Michael zügle dich in deiner Wortwahl. Ich rat‘s dir...“
„Verdammter Hurenbock, sei still“, beleidigte Michael den Lehrer.
„MICHAEL!“
Lass es frei, los, lass es sich Genugtuung verschaffen! Es wird nicht wehtun, nur ein bisschen zwicken. Lass es frei, LOS!
Nein ich darf nicht, ich kann nicht, es geht nicht, er weiß nicht was er sagt. Nein!
Lass Es FreiI! Na Los, Bring Tod Und Unglück Über Diesen Menschen. Er Hat Es Verdient, Los!
Ich will das nicht, jedes Mal wenn das passiert, tue ich jemandem weh.
Aber Er Hat Es Verdient, Weil Er Dich Beleidigt Hat!
Nein!
Es Ist Zu Spät, Ich Spüre Bereits Wie Die Wut In Dir Kocht, Tu Es, Jetzt, Sofort, Töte Ihn!
Beide Menschen im Raum kämpften mit sich selbst. Wer würde den Kampf mit sich selbst verlieren? Die Anspannung war spürbar. Alles konzentrierte sich auf Michael und den Lehrer. Die Schüler begannen leise zu tuscheln, manchen stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Schüler und Lehrer schauten sich unentwegt an, so als versuchten sie hinter die Fassade des anderen zu schauen. Schließlich tat der Lehrer den ersten Schritt. Er krümmte sich nach vorn und grunzte wohlgefällig. Auf seinem Rücken brachen Stacheln aus seinem Rücken und seine Kleidung zerriss am Oberkörper. Der Kopf lag nun direkt auf ihn, da der Hals sich zurück gebildet hatte.
Der Schüler beobachtete diese Metarmophose und fing auf ein Mal an fürchterlich zu lachen.
Du bist also der Andere...
Auch er ließ sich einfach fallen und verwandelte sich langsam. Seine Beine gaben ein unnatürliches brechendes Geräusch von sich. Seine Hände verschmolzen und formten Klauen. Gigantische Muskeln entstanden an seinem gesamtem Oberkörper.
Beide Kreaturen standen sich gegenüber. Der Schüler und der Lehrer. Seit je her gab es diesen Kampf. Nie konnte eine Seite ihn für sich entscheiden, doch hatte der Lehrer stets einen kleinen Vorteil. Wer würde dieser seit Generationen bestehende Kampf diesmal ausgehen? Würde es einen Sieger geben?
Michael stürzte sich, unter großen panischen (aber mit ihm fiebernden) Augen der anderen Schüler, auf den Lehrer und es begann.

 

Der Lehrer schaute unentwegt auf, wie er glaubte, Michael. Geschockt von dieser Verwandlung rührte er sich nicht, sondern starrte nur. Dann wurde er in Fetzen gerissen von Michaels scharfen Klauen.
;)

 

Hallo Piitii,

mit deiner Geschichte konnte ich leider nicht besonders viel anfangen. Der Anfang ist nicht sonderlich spannend, obwohl ich dich für die Beschreibung von Michaels Langeweile loben muss. Du hast das Abdriften der Gedanken sehr schön dargestellt, ich hätte mir nur noch ein bisschen mehr Tempo gewünscht.
Spätestens beim Satz "der Nächste, der ihm dumm kommt, wird sein blaues Wunder erleben" weiss wohl auch ein Leser, der sich nicht oft mit Horrorgeschichten befasst, was jetzt kommen wird. Das wäre an sich nicht schlimm, aber der Schluss deiner Geschichte ist ein Klassiker, schon x-mal gelesen, nichts Neues.
Versuch doch, etwas mehr eigene Ideen einzubringen, dann wäre die Geschichte gar nicht übel ;)
Hier noch ein paar Korrekturen:

Du musst dir keine Sorgen machen, sondern musst einfach nur
Das zweite "musst" hört sich falsch an. Es ist schliesslich nicht Michaels Pflicht, auf der Wiese zu liegen, er würde es freiwillig tun.

einfach nur auf dem frischgemähten liegen
Hier fehlt ein Wort.

blaue Flecken am Himmelszelt, aber die Wolken überwogten und stimmten einen traurigen Tag an.
Himmelszelt passt nicht richtig in deinen ansonsten wenig dichterischen Stil.
Die Wolken überwogen.
"Anstimmen" ist hier das falsche Verb.

Das Licht war gedämpft und erzeugte ein friedliches Licht
Sehr seltsame Wortwiederholung. Vielleicht "...und erzeugte eine friedliche Atmosphäre/Stimmung..."

und dümpelte vor sich hin.
"Dümpeln" bedeutet normalerweise "auf Wasser treiben" o.ä. Ich finde, das Wort ist hier unpassend.

und holte eine Trinkflasche heraus und trank
Zweimal "und". Vor "holte" könntest du stattdessen ein Komma setzen.

Und tatsächlich er fühlte sich besser.
tatsächlich,

verlor er so gleich wieder den Mut
sogleich

Ach nur ein Stück Papier
Ach,

Ha das wäre doch gelacht
Schon wieder. Nach Ausrufen wie ach, ha, oh usw. kommt immer ein Komma. Also: Ha,

Der nächste
Der Nächste

„Ja?“ fragte er
Nach dem Schlusszeichen ist ebenfalls immer ein Komma. Den Fehler hast du ein paar Mal gemacht, die kannst du dir selber raussuchen.

Na warte wenn du mich noch ein Mal ansprichst
Na warte,

Ich...“, setzte ich an
Personenwechsel.
"Ich", setzte Michael an

fragte der Lehrer?
Punkt.

warf der Lehrer in die Runde.
Er spricht aber nur mit einer Person.

NEIN! LASS ES FREI!
Bitte, bitte nicht alles gross schreiben!

ER HAT ES VERDIENT LOS!
Die gross geschriebenen Sätze gefallen mir allesamt nicht, aber wenn schon: Komma nach "verdient".

Neiiiiiinnnnn!
Langezogene Wörter mit dutzenden von überflüssigen Buchstaben sind etwa gleich schlimm wie grossgeschriebene Sätze. Wenigstens hast du das Ausrufezeichen allein gelassen, das rechne ich dir hoch an ;)

DIE WUT IN DIR KOCHT; TU ES, JETZT;
Warum plötzlich Strichpunkte? Hat da jemand Caps Lock nicht im Griff?

des einzigen Erwachsenen im Klassenraum.
Umständlich, gerade jetzt, wo's rasant gehen müsste.

Er sah wie sich Michael
Er sah,

Und das erregte das Ungetüm,
08/15. Ausserdem unnötige Erklärung, kann man sich selber denken. Der Leser kommt sich irgendwie dämlich vor, wenn ihm Dinge erklärt werden, die offensichtlich sind.

denn es mochte es Angst anderer Menschen zu spüren, wenn es in seinem gegenwärtigen Zustand war. Es fühlte sich dann richtig wohl.
Schon wieder! Ausserdem ist das Ganze wieder viel zu umständlich. Wenn's in einer Horrorgeschichte zur Sache geht, dann entweder, indem schleichend und leise Grauen erweckt wird oder in einem Überraschungsmoment, in dem sich alles überstürzt und der dann auch richtig schnell und spannend geschrieben sein muss, damit es richtig rüberkommt.
Deine Geschichte gehört ganz klar zur zweiten Sorte, was aber heisst, dass du viel mehr Spannung reinbringen musst, um einen Effekt zu erzeugen.

So, das war's. Mach mich dann mal auf, um andere Geschichten von dir zu lesen ^^

Gruss, Bajonett

 

Oh man ich muss mich wohl selber grade gelangweilt haben, als ich geschaut hab, ob die Story Fehler etc hat;) Da waren ja echt verschärfte dabei:D
Das Gröbste hab ich bereinigt, ich schau mir die KG nochmal übers We an. Thx fürs lesen und kommentieren.

 

Hallo Piitii,

Entschuldige, wenn ich, statt sinnvolle Tipps zu geben, nur kurz unkonstruktiv meckere, aber: Für eine phantastische Geschichte ist mir deine kleine Erzählung einfach zu fantasielos.
Da haben wir dieses eine Element der phantastischen/Horror-Literatur (die Verwandlung), das allein da steht auf weiter Flur - wo ist die Erkärung? Die Atmosphäre? Der Kontext? Die Bedeutung?
Die Geschichte in der jetzigen Form ist vergleichbar mit einer Geistergeschichte gleicher Länge, die darin besteht, das Baron von und zu Niederbeck den Geist seiner Urgroßmutter über den Flur geistern sieht. Nimm mir die harten Worte bitte nicht übel, aber ich sehe hier lediglich erst den Ansatz einer Geschichte.


Gruß,
Abdul

 

Hi,

einen EIGENEN Titel finden gehört übrigens zum Autor sein dazu.

Grüße
JC

 

Sag mir von wem der Titel ist. Etwa wieder von King? Ich kenne nicht alle seine Kurzgeschichten, wenn da eine dabei ist, die so heißt, wusst ich es nicht. Ich habe weiter keine Ahnung, wer so einen Titel benutzt hat.

 

Hi Piitii,

so, stellste also mal wieder was in Horror rein. Dann wollen wir mal ans Zerpflücken gehen :D:

Zunächst einmal: So, wie die Geschichte hier steht, funktioniert sie nicht (also, zumindest bei mir nicht; is ja alles subjektiv hier, gelle?).
Schon der Anfang:

Sieben Tage, die neue Woche hatte begonnen und das gefiel Michael ganz und gar nicht. Er hasste Montage, denn an diesem Tag wusste man, dass man die ganze Woche noch vor sich hatte.
Der zweite Satz ist hier überflüssig, da er nur das bereits gesagte in anderen Worten wiederholt.
Der Beginn einer Geschichte ist mit das Wichtigste; damit holst du dir die Leser ran. Also, versuche ihn möglichst dynamisch zu gestalten:
"Michael hasste Montage. Die ganze verdammte Woche lag noch vor ihm, allein das war schon schlimm genug. Aber noch mehr hasste er Montage, wenn er bereits morgens von seinem Vater dämlich angegangen wurde; genötigt, dieses bescheuerte Guten Morgen zu erwidern. Ha, was sollte an so einem beschissenen Montag denn bitteschön gut sein?"
Okay, ist jetzt nicht der Hammer, aber verstehst du, was ich meine? Langweile den Leser nicht mit Dingen, die er bereits weiß (die Woche hat 7 Tage ...).
Versuche stattdessen, deinen Charakter ins Bild zu setzen. In meinem Beispiel habe ich versucht, ihn durch seine Sprache zu charakterisieren.


Sein Vater wusste doch, dass Michael gewisse Probleme hat sich bei gewissen Dingen zu zügeln.
Der Satz gefällt mir. Hier machst du den Leser neugierig.

Michael schaute aus dem Fenster. Die Wolken zogen daran vorbei,
das Bild wirkt komisch. Die Wolken ziehen ja nicht direkt am Fenster vorbei.

als wollten sie sagen
auch sowas wirkt komisch, finde ich. Würde das Ganze viel "mystischer" gestalten:
"Er sah Gesichter in ihnen. Schreiende, entstellte Fratzen, die ihn anstarrten. Weit aufgerissene Münder. ‚Komm mit Michael, wir fliegen an einen anderen Ort, der dir (sicher) gefallen wird. Du wirst auf einer Wiese liegen. Der Wind kitzelt deine Nase. Die Sonne wärmt dich. Du musst dir keine Sorgen machen, sondern einfach nur auf der frischgemähten Wiese liegen und dich über den schönen Tag freuen.‘

Das beruhigte Michael, das hatte er in der Therapie gelernt.
Auch hier baust du Spannung auf, nur leider greifst du nicht mehr darauf zurück. Ich würde Teile der Therapie zwischendurch immer wieder mit einbringen. Vielleicht in Form der Stimme seines Therapeuten. Vielleicht sieht er ihn ja auch in den Wolken?! :D Lass dir was einfallen!

Mal so zwischendurch: Ich habe bis zum Auftreten des Lehrers nicht gemerkt, dass sich Michael in der Schule befindet. Solltest du vorher irgendwie erwähnen.

Das Licht war gedämpft und erzeugte eine friedliche Atmosphäre.
Das ist mir zu nichtssagend. Könntest du auch weglassen, ohne dass der Text dadurch was einbüßt.

Seine Aufzeichnungen lagen still vor ihm, so als bettelten sie um seine Aufmerksamkeit.
So ähnlich wie bei den Wolken. Es fehlt einfach Dynamik:
"Er starrte das Blatt Papier auf seinem Tisch an, es schien sich zu verformen. Ein Gesicht entstand; das Gesicht seines Therapeuten. "Konzentrier dich, Michael! Und hör auf zu träumen!"
Er schaute konzentriert auf seinen Hefter, zehn Sekunden verstrichen, zwanzig Sekunden verstrichen, dreißig ... jetzt wäre er fast eingenickt. Das Gesicht des Therapeuten verschwamm und vor ihm lag nur noch das weiße Blatt Papier.

So, hier kürze ich einmal ab. Man könnte den Text komplett in dieser Form überarbeiten. Überlege, wie du den Leser an den Text fesselst.

Zum Ende:
Der letzte Satz ist ja ganz nett, aber ein bisschen mehr hätt ich mir schon gewünscht: Reaktion der Klassenkameraden, Aussehen des Monsters, Gerüche, Geräusche ...

So wirkt es auf mich als Leser: Okay, jetzt hat er keinen Bock mehr gehabt, denkt sich ein Monster aus, das er noch nicht einmal näher "bearbeitet", und das wars dann auch.
Irgendwie unbefriedigend.

So, das alles ist aber nur mein persönliches Empfinden zu deiner Geschichte. Du bist der Autor. Aber vielleicht kannst du mit einigen Sachen ein bisschen was anfangen. Sag bescheid, wenn du sie (falls du es tust) überarbeitet hast; dann würde ich sie noch einmal lesen.

Gruß! Salem

 
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Yep, King war auch mal wütend, aber sehr frühe Schaffensphase und auch nur im Originaltitel. Da heißt es diesmal wohl im Zweifel für den Angeklagten, du Glückspilz. :D

Deine Geschichte ist schön kompakt. Ich werde sie mir am Wochenende mal geben.

 

Also SALEM thx fürs lesen und helfen, wie gesagt ich schau mir die Kg nochmal in Ruhe an und berücksichtige deine Hinweise, die waren ziemlich hilfreich. Ich schreib zwar schon länger Kurzgeschichten, aber meistens war das ziemlicher Mist. Jetzt nehm ich das etwas ernster, in Sachen Thematik etc. Bin also mehr oder weniger noch ein kleiner Anfänger:D
Proof ich bin mal auf den Link gegangen...stimmt es gab ein Buch mit dem Namen "Rage" also im Original. Aber das hab ich weder gewusst noch geahnt, als ich meine Story Wut nannte. Das ist alles unbewusst passiert, aber es würde eigentlich zu den deutschen Übersetzungen von Kings Büchern passen: Puls, Love, Qual, Wahn...Wut?...oh man;)
Jedenfalls hab ich das nicht mit Absicht gemacht. Ich hoffe, du liest die Kg trotzdem:shy:
lg PiiTii

 

Hmm die Langeweile war gut dargestellt, dass hat mir gefallen, aber ansonsten muss ich meinen Vorrednern recht geben, es fehlt der clou, die KG ist zu vorraussehbar und zu stereotyp geschrieben, das hat jeder schon mal gelesen/ gesehen....

 

Hi,
wieso fühl ich mich hier so an den Hulk erinnert? ;)
aber zum Ernst. Leider hat mir deine Geschichte nicht gefallen, vor allem deswegen, weil eine solche fehlt. Dieser Junge denkt über seine Zukunft nach, wird vom Lehrer "angemacht" und verwandelt sich in ein Monster.
Sorry, aber für mich hat das wenig Horror und noch viel weniger Sinn. Was diese kg braucht, sind Erklärungen, Stimmung und ein Prot, in den man sich hineinversetzen kann.
Du solltest sie dir nochmal zur Brust nehmen :) Hätte gern was positivers geschrieben.

Lieben Gruß...
morti

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten,

Heute morgen erst ist er seinen Vater angegangen, weil dieser ihn dazu nötigte Guten Morgen zu sagen.

Sein Vater wusste doch, dass Michael gewisse Probleme hat

Zeit. "Guten Morgen" kursiv oder in Anführungszeichen.

zehn Sekunden verstrichen, zwanzig Sekunden verstrichen, dreißig...

zehn Sekunden verstrichen, zwanzig, dreißig ...

önnte er endlich wieder das tun, nach dem es ihm verlangte

önnte er endlich wieder das tun, wonach es ihn verlangte

Abitur? (...) ein Stück Papier, das bewies, dass man was auf dem Kasten hatte.

Tut es das? Passt diese Anschauung wirklich ins Weltbild des Prots?

"Wenn du mich ansprichst, bekommst du es mit mir zu tun" ... äh, ja, ist ja auch irgendwie logisch, oder?

Kriegst du Schläge zu Hause?“ fragte der Lehrer.

Die unfähigen Pädagogen sind Legion. Aber diese delikate Frage so brüsk vor der gesamten Klasse zu stellen, das kauf ich dem Autor nicht ab.

Ich hab langsam das Gefühl, du hast früher eher zu wenig Schläge bekommen

Hier driftet's ins unfreiwillig Komische ab ...

Bring Tod Und Unglück Über Diesen Menschen.

:lol: Du könntest es halbwegs retten, indem du den Punkt mit einem Ausrufezeichen tauschst. Sonst kommt das so "Vernichte das Erdengewürm, aber bitte pronto, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit".

Neben diesen Formalia ist das Hauptproblem deiner Geschichte eine schlicht spannungslose Vagheit: Michael hat "gewisse Probleme" und vollzieht eine "grausige Verwandlung" zum "riesigen Ungetüm". Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, viel der Fantasie des Lesers zu überlassen, aber das hier liest sich so thrilling wie die Plot-Zusammenfassung auf der DVD-Hülle eines C-Horrorfilms.

Tipp: 1-2 Beispiele für Michaels Probleme. Die Jungen haben ihn ins Mädchenklo gesperrt, er hat sich der Schulschönheit angenähert und die hat ihn lächerlich gemacht etc. Die Verwandlung: Hört man dabei vielleicht Knochen knacken, knirschen oder brechen? Wenn er größer wird, reißt seine Haut auf? Das Ungetüm: Welche Farben haben seine Augen? Hat es Augen? Sieht man auf dem lehmfarbenen Schädel, der aussieht wie geschmolzenes Wachs, vielleicht noch einen feinen Flaum von Michaels rotbraunem Haar?

Grüße
JC

 

Ich arbeite an allen Kritikpunkten. Weiß aber nicht wann es fertig wird, da ich nächste Woche wieder Schule hab. Wartets einfach ab;)

 

Alles neu, alles besser. Nein also ich bin erstmal fertig mit umschreiben, bin mir im Ergebnis aber noch nicht sicher.

 

Hi Piitii, wir hatten wohl noch nicht das Vergnügen. *verbeug*


Fangen wir an. Am besten ganz oben, beim Anfang.
Der erste Satz oder Absatz muss nicht, sollte aber ein Angelhaken für deine potenziellen Leser sein.

Die neue Woche hatte begonnen und das regte Michael so richtig auf.
Mir ist das zu schlampig formuliert. Streich schon mal das so, das braucht niemand.
Zudem solltest du am Anfang noch ein paar Zeilenumbrüche einfügen. So ist es mir ein wenig zu anstrengend.


Wirklich gefallen hat mir die Geschichte nicht. Anfangs merkt man dir einen unsicheren Stil an. Wortwiederholungen, schlechte Formulierungen und viel zu viel Umgangssprache trüben das Lesevergnügen.
Zudem baust du für die Kürze der Geschichte viel zu wenig Spannung auf. Zu viel Erklärungen am Anfang geballt, das kann man sich in einer langen Story erlauben, bei einer so kurzen jedoch nicht.
Gegen Ende jedoch kriegst du ein wenig die Kurve. Da wird es spannender und schneller, was ja auch zu der Geschichte passt. Höhepunkt der Story ist das Ausrasten Michaels.
Das Ende (die letzten beiden Absätze) finde ich jedoch zu weit in die Luft gegriffen. Eine Monsterverwandlung nimmt der Geschichte den "realen Schrecken".


Liebe Grüße
Tamira


Krimskrams:

Heute morgen erst ist Michael seinen Vater angegangen, weil dieser ihn dazu nötigte, Guten Morgen zu sagen.
Auch das hier: Als Umgangssprache erlaubt, in einer Story aber kaum zu dulden. Und im nächsten Satz gleich: Anfahren. Weiß nicht, würd ich alles umformulieren.
Sein Vater durfte ihn nicht reizen, er wusste doch, dass Michael gewisse Probleme hat sich bei gewissen Dingen zu zügeln.
Vielleicht könnte er sich ablenken von diesen nervenden Dingen...
1. hatte
2. Schlechte Reihenfolge: Vielleicht könnte er sich von diesen nervtötenden Dingen ablenken.

Michael schaute aus dem Fenster. Er sah Wolken, die am Himmel vorüber zogen, als wollten sie sagen ‚Komm mit Michael, wir fliegen an einen anderen Ort, der dir sicher gefallen wird.
Schaute ist eins dieser schrecklichen Wörter.
Michael sah aus dem Fenster. Wolken zogen am Himmel vorüber, als wollten sie sagen ...
Es war schwierig
dies anzuwenden
, Arbeit gehörte selbstverständlich dazu wie Butter aufs Brot. Positiv denken...
Streichenswert. Ist eine logische Schlussfolgerung auf den vorher gegangenen Satz.

Doch dann plötzlich verformten sich die friedlichen Wolken.
So nimmst du der Geschichte Schnelligkeit.
Das Plötzlich gehört ans Ende.

Sie wurden dunkler und ähnelten immer mehr Gesichtern, schmerzverzerrten Gesichtern, die vor Qualen schrien, vor unendlichen Leiden. Das Geräusch war so schrill und heftig,
Welches Geräusch?
Im ersten Satz beschreibst du Wolken, die wie schreiende Gesichter aussehen, im nächsten Satz ist da plötzlich ein Geräusch.
Das musst du bereits im ersten Satz erwähnen, sonst ist es falsch.

Michael versuchte sich die Ohren zu zuhalten, aber es brachte nichts.
nützte

Es dröhnte in ihnen. Dann Fratzen. Wutverzerrte Fratzen. Sie wollten Blut und Tod. Aber warum? Was geschah hier?
Auch das hier: Zu wechselst ohne für den nachvollziehbaren Sinn zwischen optischen und akustischen Beschreibungen.
Träume ,wie eben jener, kannte er sehr gut.
Träume wie diesen, kannte ...

Richtig schocken, konnte ihn das nicht
1. Wirklich schockieren
2. Kein Komma

Man konnte ihn ziemlich leicht reizen in jungen Jahren. Mit acht Jahren beispielweise reizte ihn ein Mitschüler aus seiner Klasse aufs Äußerst
Wortwiederholung
Er schlug James (den Mitschüler) krankenhausreif und zeigte kein Erbarmen.
Muss der Leser sich diesen Namen merken?
Wenn ja, die Klammer streichen (ist überflüssig)
Wenn nicht: Er schlug ihn krankenhausreif ...

Er schlug James (den Mitschüler) krankenhausreif und zeigte kein Erbarmen. Sein Unterkiefer war gebrochen, genauso wie sein rechter Arm, auf seinem ganzen Körper leuchteten blaue Flecke und auch psychsich war er etwas angeknackst. Als die Ärzte ihn fragten, wer ihm das angetan hatte, sagte er, es ein Junge in seinem Alter gewesen,
Ist so etwas von einem 8jährigen Jungen zu schaffen? Kann ich mir irgendwie kaum vorstellen.
Auch wenn du danach noch darauf eingehst, finde ich das ein wenig übertrieben.
Erhöh das Alter noch um ein paar Jahre, dann wird es dir leichter abgenommen. Wenn er 12 wäre oder so.
Edit: Gegen Ende erfährt man ja, dass er verwandelt wäre. Wenn Ärzte, Wissenschaftler, die Öffentlichkeit davon wüssten, würden sie diese beiden Personen kaum frei rumlaufen lassen. Sie würden erforscht werden. So ist nunmal die Welt. Ist man ein Monster, hat man nunmal keine Menschenrechte. ;)

Mensch mit der gleichen Krankheit wohnhaft in seiner Heimatstadt (allein das war ein Kuriosum), weltweit würde es jedoch nur sehr wenige Fälle geben.
Kann man streichen, da du ja im darauffolgenden Satz (weltweid würde es nur sehr wenige Fälle geben) das ja auch sagt.

Der Nächste,
„Michael?“
der ihm dumm kommt,
„Michael?“
sollte sein blaues Wunder erleben...
„MICHAEL!“
Plötzlich wachte Michael aus seinem Tagtraum auf.
„Ja?“ fragte er.
Das finde ich sehr gut, tolles Stilmittel.


P.S.: Es muss selbstverständlich nichts von meinen Anmerkungen übernommen werden.

 

Hey also ein bisschen was an Hinweisen habe ich übernommen, aber nicht alles. Diese Umgangssprache ist wohl mein größtes Problem, irgendwie versuche ich immer so zu schreiben, wie etwas wirklich ist. Aber naja. Danke fürs Lesen

 

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