Hi mat!
Ich glaube, du verstehst die Kritiken nicht so recht.
Meine Geschichten finden meistens keinen Anklang weil Sie so extrem unrealistisch, gar nicht möglich oder zu absurd sind. Einverstanden?
Nein. Aber gut, dass du den Punkt ansprichst. Ein typisches Autoren-Kritiker-Missverständnis.
Geschichten, die unrealistisch, gar nicht möglich oder absurd sind, können trotzdem Anklang finden, sonst gäbe es keine Parabeln, keine Fantasy, auch Science Fiction wäre ein wesentlich kleineres Feld.
Es ist nun einmal so, dass wir keine kleinen Kinder mehr sind. Und deine Geschichten sind in einem Stil geschrieben, vor dem selbst viele Kinder noch davonlaufen würden.
Wenn du deine Sprache und den geistigen Inhalt nicht der Komplexität von Erwachsenen anpasst, dann fühlen die sich einfach nur verarscht.
Wie dein Humor auf Kinder wirken würde, kann ich nicht beurteilen. Aber dafür gibt es eine Lösung: Lies deine Geschichten doch mal Kindern vor ( natürlich ohne Herr Sowieso starb an usw. ). Können die drüber lachen, weißt du, in welchem Genre deine Zukunft liegt.
Es kann jedoch auch sein, dass sie bei Kindern keinen Anklang finden ( genauer gesagt, das halte ich für sehr wahrscheinlich ).
Das liegt daran, dass die Geschichten irgendwie keinen wirklichen Sinn ergeben. Was will mir der Autor sagen, wenn er was von einer seltsamen Krankheit, einer seltsamen Art, wie sie behandelt wird und dem Tod am Schluss erzählt?
Natürlich, er will mich unterhalten, aber was soll ich damit anfangen? Ich habe emotional keinen Draht zu der Geschichte. Keinen Anknüpfungspunkt.
Das ist der Grund, weshalb eine Parabel funktioniert: Der Inhalt ist völlig unrealistisch, absurd, die Handlung unmöglich. Aber ich habe immer zumindest eine Ahnung, wo die Verbindung zu meiner Erfahrungswelt liegt. Wenn du Franz Kafka kennst, verstehst du, was ich meine. Auch "Hänsel und Gretel" funktioniert so, denn es werden in dem Märchen Urängste verarbeitet. Und bei "Sin City" fragst du nicht nach Plausibilität, weil der Film wie eine einzige Rachefantasie wirkt, die wir auch in der Wirklichkeit haben können.
Bei deinen Geschichten denke ich einfach: "Das soll eine Geschichte sein?" und klicke weiter.
Nimm mal diejenigen von deinen Geschichten genauer unter die Lupe, die relativ guten Anklang gefunden haben. Bei der "Kickeriki"-Geschichte ist am Ende eine Moral erkennbar: Typ baut gefährliche Waffe, mit der er Macht über andere ausübt. Dann wird er selbst Opfer dieser Waffe. Sinn der Geschichte: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Das ist sofort verständlich. Und deshalb konnten manche über die Absurdität lachen.
Auch bei "Ludwig der Schlächter" ist zumindest ansatzweise ein Sinn erkennbar, wie "Manchmal ist Strafe ungerecht" oder so ähnlich.
Versuche einmal, nach diesem Schema zu arbeiten. Überlege dir eine Grundaussage ( und wenn sie noch so abgedroschen wirkt - die Originalität soll ja nicht in der Aussage, sondern in der Umsetzung liegen! ) und dann schreibe deine absurde Geschichte drumherum.
Hoffe, das konnte dir weiterhelfen.
Ciao, Megabjörnie