Was ist neu

Zu spät

Mitglied
Beitritt
03.10.2001
Beiträge
10

Zu spät

Charles Mc Custard fuhr schweißgebadet aus seinem Schlaf hoch. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er sich befand. Doch dann fiel es ihm wieder ein. Er war, zusammen mit seiner Frau, die in einem anderen Zimmer schlief, in dem alten Haus im Wald, das er von seinem kürzlich verstorbenen Vater, geerbt hatte und um das sich die Legende eines düsteren Fluches rankte, demzufolge alle Bewohner getötet werden sollten, die es wagten, in dem Haus zu wohnen. Doch Mc Custard glaubte nicht an solchen Hokus-Pokus.
Seine Frau und er hatten den ganzen Tag damit verbracht, das Haus wieder auf Vordermann zu bringen und waren dann sehr früh zu Bett gegangen.
Charles wusste, dass ihn ein Abtraum aus dem Schlaf gerissen hatte, doch um was genau es in diesem Albtraum gegangen war, wusste er nicht mehr.
Mc Custard nahm ein Taschentuch von seinem Nachttisch und tupfte sich sein schweißnasses Gesicht trocken. Danach ließ er sich wieder in sein Kissen zuruecksinken und schlief sofort wieder ein...

Er lief, nur mit einer Laterne in der Hand, durch einen Gang des Hauses. Er öffnete die Tür des Zimmers, das seine attraktive Frau bewohnte. "Darling, schläfst du..." Er erstarrte vor Schreck.
Seine Frau lag auf ihrem Bett. Die Augen waren gebrochen und weit aufgerissen. Zwischen ihren Rippen steckte ein Messer. Das weiße Bettlaken war blutbefleckt. "Oh, mein Gott!" stieß Mc Custard hervor, drehte sich panikerfüllt um…und blickte in die Augenhöhlen eines Skeletts, das mit seinen Konochenhänden gerade die Tür schloss. Er nahm deutlich den Verwesungsgeruch wahr, der von dieser Kreatur ausging. Die Kleidung hing ihr in Fetzen von den Knochen. Mit den linken Knochenfingern umklammerte das Wesen ein Messer. "IHR HÄTTET NIEMALS HIERHERKOMMEN UND DIE RUHE DIESES ORTES ENTWEIHEN SOLLEN" ertönte eine weibliche, krächzende Stimme, die von überall her zu kommen schien. "JETZT WIRD DER FLUCH, DEN IHR SELBST AUSGELÖST HABT, DICH TÖTEN. ZUM FLIEHEN IST ES ZU SPÄT!" Plötzlich stürzte sich das Skelett auf ihn. Mc Custard konnte ihm gerade noch ausweichen. Das Messer verfehlte ihn nur knapp. Haken schlagend gelang es ihm die Tür zu öffnen, auf den Gang hinauszurennen und die Tür hinter sich zuzuschlagen. Doch der Gang hatte sich verändert. Er war jetzt nicht mehr sauber. Spinnenweben waren wie Vorhänge über den ganzen Gang gespannt und auf dem Boden lag eine 1 Zentimeter hohe Staubschicht. Mit schnellen Schritten und schweratmend rannte Charles Mc Custard den Gang etlang, mit seinen Händen die Spinnenweben fortwischend, die, wie er sich einbildete, mit ihrer bloßen Anwesenheit, seine Flucht zu verhindern versuchten, verfolgt von dem schaurigen Totenskelett, dessen Knochen bei jedem Schritt, den es machte, klapperten. Mc Custard stieß die Tür auf, hinter der sich das Wohnzimmer befand. Dort würde er sich vor diesem todbringenden Wesen verstecken können. "Aber das kann doch nicht..." rief er erstaunt.
Das Wohnzimmer hatte sich völlig verändert. Die Möbel, die er und seine Frau mitgebracht hatten, waren einfach verschwunden. In dem Raum standen ein kleiner Holztisch und Regale, von denen einige mit Flaschen, deren Inhalt aus verschiedenfarbigen Flüssigkeiten bestand, angefüllt waren. In den Anderen, so erkannte Custard, waren fein säuberlich aufgereihte Totenschädel. Im obersten Fach, eines der Regale standen zwei Schädel, die noch keinerlei Anzeichen von Verwesung zeigten. Es waren die Schädel eines Mannes und einer Frau. Alles an ihnen war noch erhalten. Haare, Augen, Haut, einfach alles, als schienen sie eben erst dort hingestellt worden zu sein. Voller Schrecken erkannte Charles, dass diese Köpfe der seiner Frau und sein eigener waren. "Nein, nein, nein…" sagte Charles Mc Custard mit einem Anflug höchster Panik in seiner Stimme.
Da packte ihn eine Knochenhand an der Schulter und drehte ihn langsam herum. Er konnte sich nicht wehren, der Griff war einfach zu fest. Und wieder blickte er in die leeren Augehöhlen des Untoten, bekam den beißenden Verwehsungsgeruch in die Nase und sah das blankpolierte Messer aufblitzen. "Gott, steh mir bei." dachte er nur bei sich. Das teuflische Skellett holte zum Todesstoß aus und...

Charles Mc Custard schrie wie noch nie in seinem Leben und sein Körper bäumte sich im seinem Todeskampf im Bett kurz auf. Er spührte das Blut, das sich auf der Stelle zwischen seinen Rippen ausbreitete, in der ein Messer steckte. Mit letzter Anstrengung wandte er den Kopf nach links und erkannte die Umrisse eines Knochenskeletts, das durch eine Geheimtür in sein Zimmer eingedrungen war.
Er merkte, wie ihm mit einem plötzlichem Ruck das Messer aus dem Körper gezogen wurde, dann wurde es um ihn herum schwarz.
Ganz weit entfernt hörte er die weibliche, krächzende Stimme. "Zu spät, zu spät..." Und dann war auch sie verklungen.
Der grausame Fluch hatte sich erfüllt.

Ende

Autor: Christian Seyffarth

 

Anmerkung zu der Geschichte:
Mich haben Flüche schon immer fasziniert und ich wollte einen wirklich ekligen Fluch schon immer in einer Kurzgeschichte verpacken.

Christian Seyffarth

 

Hallo Christian,

Wow, ein richtig ekliger Fluch, dachte ich, als ich dein posting in "Heutige Beiträge" las.
Die Geschichte muß ich unbedingt lesen. Gute Flüche kann man nie genug in petto haben.
Wie ich dann festgestellt habe, meintest du nicht fluchen (wie SCHEISSE + richtig eklige Steigerung), sondern verfluchen (wie Schande über dich bis in's siebte Glied + richtig eklige Steigerung).
Naja, nun habe ich die Geschichte gelesen und bin ein wenig enttäuscht. Da hast du aber selber schuld, wenn du sie so ankündigst. Ich habe nämlich absolut nichts richtig Ekliges finden können.
Deine Geschichte ist gut geschrieben, liest sich aber eher wie ein aufgepepptes Märchen von den Gebrüdern Grimm denn wie ein Ekelschocker (worüber ich ganz froh war, denn diese Geschichten hasse ich regelrecht).
Na gut, dann werd ich mich mal woanders nach unanständigen Kraftausdrücken umsehen.


Gruß.....Ingrid

 

Na ja, die Geschichte ist gut geschrieben, aber ich glaube, dabei bleibt's auch... :( Für mich... :(

Griasle
stephy

 

Naja, der Stil und Rechtsschreibung ist in Ordnung, aber mir fehlte der Hintergrund... und einige grausige Entdeckungen bis zum Finale. Stell dir vor da kommt ein Skelett rein und schlachtet dich einfach so ab, ohne hintergrund. Das ist gemein, ich will wenigstens wissen warum. *g*

 

Ehe du noch weiter entmutigt wirst, möchte ich dir erstmal ein wenig Trost zusprechen: Als Anfänger, und ein solcher bist du wohl, zieht man alle bekannten Register und greift auf bereits bestehende Elemente zurück.
Das geht aber meistens schief, weil die Geschichte dann ein unfreiwillig komischer, literarischer Eintopf wird.

Und zu allem Überfluss hast du dir noch ein besonders schwieriges Genre ausgesucht: Horror. Es gibt kaum etwas schwierigeres, als den Leser in den Bann zu ziehen und in eine surreale Welt zu geleiten, die absurde Elemente wie zB eben mordende Skelette kurzfristig als "Realität" erscheinen lassen.
Dafür muss man ein Könner sein, glaube mir.

Leider ist deine Geschichte da keine Ausnahme: Sie ist ungemein naiv erzählt, spannungslos und nicht im geringsten "schaurig". Sie ist schlichtweg unfreiwillig komisch!

Hier noch ein paar Stellen, die mir seltsam vorkamen:

zusammen mit seiner Frau, die in einem anderen Zimmer schlief

Okay, das ist jetzt nicht direkt unlogisch, Ehepaare müssen nicht immer im selben Zimmer schlafen.
Aber es ist ganz deutlich, dass du hier etwas konstruierst, nämlich den Grund dafür, dass seine Frau von ihm unbemerkt ermordet wird.
Würden sie im gleichen Raum schlafen, wäre dem wohl nicht so.

auf dem Boden lag eine 1 Zentimeter hohe Staubschicht

Lass die genaue Höhe der Staubschicht weg, das klingt dämlich! Schreib einfach von einer dicken Staubdecke oder Staubschicht.

die Umrisse eines Knochenskeletts, das durch eine Geheimtür in sein Zimmer eingedrungen war

Skelette bestehen immer aus Knochen, deshalb ist "Knochenskelett" ein unpassender Ausdruck!
Und wieso kommt es nicht einfach durch die Tür??? Wozu benötigt es einen Geheimgang?
Und haben Häuser im Wald einen Geheimgang?

Er spührte das Blut, das sich auf der Stelle zwischen seinen Rippen ausbreitete, in der ein Messer steckte.

Mit "auf der Stelle" meinst du "augenblicklich" - was hier jedoch als Ortsangabe missverstanden werden kann.
Schlimmer wiegt, dass er wohl kaum das Blut spüren wird, wenn ein Messer zwischen seinen Rippen steckt!!!
Übrigens muss es lauten "zwischen denen ein Messer steckte."


Ich möchte jetzt nicht die ganze Geschichte auseinandernehmen, denn sooo übel fand ich sie nun auch wieder nicht!
Schreib einfach weiter, dann wird das schon noch. Und irgendwann kriegst du sogar von mir eine positive Kritik! ;)

 

Ich sehe schon, dass ich noch einiges zu lernen habe. Eure Kritiken können mir dabei nur helfen. Herzlichen Dank an euch alle!

Christian Seyffarth :D

 

Die Geschichte errinnerte mich an den Film "Das Haus der Verdammnis".

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom