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Zur Arbeit

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23.08.2009
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Zur Arbeit

Ich sitze im Auto, auf dem Weg ins Büro. Jeden Morgen nehme ich den gleichen Weg, eine Stunde über Landstraßen mit wenig Verkehr. Es ist früh am Morgen und um mich herum ist es noch Nacht. Die Uhr im Armaturenbrett zeigt 06:15 Uhr. Die Ziffern leuchten in der Dunkelheit und wenn ich länger hinsehe, dann scheint es mir so, als ob sie zittern würden.
Ich habe die Lautstärke am Radio herunter gedreht. Oft lasse ich das Radio ganz ausgeschaltet. Einmal am Tag, und wenn es nur für diese eine Stunde im Auto ist, mit keinem Menschen reden zu müssen, niemand zuhören zu müssen! Aber heute höre ich hin. Ich warte auf die Nachrichten.
Die Börsen spielen seit einigen Wochen verrückt. Jeden Tag geht es weiter abwärts mit den Kursen. In Amerika gibt es eine Bankenkrise und jetzt haben die eine der größten Banken dort einfach geschlossen. Das hat einen Schock ausgelöst und plötzlich reden alle nur noch von Jahrhundertkrise und Rezession. Auch bei uns in der Firma. Mit meiner Ruhe am Morgen ist es wohl vorbei. Ich möchte einfach wissen was los ist, überall, und deshalb schalte ich das Radio an. Natürlich kann ich nichts ändern an der Krise oder an dem was an den Märkten geschieht. Das kann scheinbar Niemand. Die Regierungen haben weltweit in aller Eile Programme beschlossen und die Notenbanken drucken jede Menge neues Geld. Die haben einfach ihre Druckerpressen angeschmissen und drucken neues Geld zu Haufe. Kommt her, kommt her, hier ist der Geldtrog. Aber das hilft nicht. Da sind Kräfte am Werk, die keiner beeinflussen kann.
Wenn ich die Nachrichten höre, dann fühle ich mich etwas besser. Ich fühle mich dann vorbereitet. Vorbereitet auf die fragenden Gesichter meiner Kollegen, die wie ich über die Entwicklungen erschrocken sind. Mein Gott, wie schnell das alles gekommen ist. Ich sehe in Ihren Gesichtern die stummen Fragen: „Wie wird es mit uns weitergehen, wie wird das alles weitergehen? Sind wir morgen dran?“ Ich habe auch keine Antwort, seht mich nicht so an, ich weiß es doch auch nicht! Und dann unsere Kunden! Die denken, wir könnten ihnen erklären, was da gerade geschieht, oder wir könnten das sogar aufhalten. Und wenn sie dann feststellen, dass wir sie nicht schützen können, dann kommen die Vorwürfe. Das hätten wir sehen müssen und wir hätten es ahnen können und wir hätten warnen müssen.

Ich schaue aus dem Fenster. Viel ist nicht zu sehen in der Dunkelheit. Aber ich weiß, dass es links und rechts der Straße nur Felder gibt. Bäume, Wiesen und Felder. Ab und an ein Bauernhof. Es brennt schon Licht auf den Höfen und in den Ställen. Ich kann sehen, dass die Menschen dort ihren Tag begonnen haben. Auf einem Hof ist Jemand mit einem Traktor unterwegs. Es ist Herbst und Erntezeit.
Ob die es besser haben als ich? So ein Bauer hat doch ständig mit Dingen zu tun, die lebendig sind und wachsen. Bei mir in der Bank geht es immer nur um Geld. Geld, das jemand gewinnt oder Geld das jemand verliert. Das macht die Menschen ganz verrückt, wenn Geld verloren geht. Aber eigentlich macht es sie auch verrückt, wenn Geld gewonnen wird. Geld hat doch nichts Lebendiges, so wie die Ähren in einem Weizenfeld oder ein Maiskolben oder eine Milchkuh.
Ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist! Geld ist nicht lebendig, oh Mann, was für ein Quatsch! Als wenn es so ein Bauer leicht hätte. Sicher, heute haben die Maschinen. Aber jeden Morgen in aller Frühe auf den Beinen sein, oft bis spät in die Nacht. Immer raus müssen, bei jedem Wetter, egal wie man sich fühlt. Und dann die harte körperliche Arbeit. Die Maschinen müssen ja auch bezahlt werden und die Familie muss ernährt werden. Da dreht sich doch am Ende auch alles nur ums Geld.

Es ist Nebel aufgezogen. Das ist nicht ungewöhnlich für die Jahreszeit. Die Sonne ist noch nicht über dem Horizont aber es wird heller. Der Himmel nimmt Farbe an, wechselt von Dunkelgrau zu hellem Grau mit einem kräftigen Orange darin. Ich sehe nur noch wenige Sterne leuchten. Bei diesem Licht kann ich erkennen, auf welchen Felder noch etwas wächst und wo schon geerntet wurde. Der Mais ist jetzt reif. Wenn ich durch die Dunkelheit fahre, dann sieht ein Maisfeld manchmal wie eine Mauer aus. Das Licht der Scheinwerfer wird an der Mauer reflektiert und ich kann nicht sehen, was hinter dahinter ist. An manchen Stellen steht der Mais auf beiden Seiten der Straße und dann ist es, als würde ich durch einen Tunnel fahren.

In einer Rechtskurve steht ein schwarzer BMW am Straßenrand. Seine Scheinwerfer sind eingeschaltet und leuchten auf die Straße. Im Nebel habe ich ihn erst spät gesehen. Aus dem Auspuff steigen Abgase auf, sie kondensieren in der kühlen Luft. Ich fahre an dem Wagen vorbei und schaue zu ihm rüber. Das Fenster auf der Fahrerseite ist einen Spalt geöffnet. Hinter dem Lenkrad sitzt ein Mann. Er ist alleine im Auto und schaut in Richtung des Sonnenaufgangs. Ich kann sehen, dass der Mann ein Hemd mit Krawatte trägt, so wie ich. Die Standartuniform des Büroangestellten. Sein Hemd ist weiß, die Krawatte von dunkler Farbe.
Ich schaue dahin, wohin der Mann schaut, zum Sonnenaufgang. Die Sonne ist inzwischen über den Horizont gestiegen. Durch den Nebel erscheint sie als runde Scheibe. Ihr Licht wird durch den Nebel so gefiltert, dass ich direkt in sie hineinsehen kann. Die Farben am Himmel wechseln erneut, von Orange zu Gelb und von hellem Grau zu hellem Blau. Im Nebel sehen die Bäume und Häuser am Straßenrand aus, als wären sie ohne feste Form, als würden sie nur aus Schatten bestehen. Je weiter sie von mir entfernt sind, desto weniger körperlich erscheinen sie mir und je näher, desto deutlicher treten sie aus dem Nebel hervor. Am Horizont erhebt sich ein Hügel. Er sieht aus, als hätte er keine feste Substanz, als wäre er aus farbiger Seide oder aus gelbem Dunst gemacht. Ich kann nicht erkennen, wo er anfängt und wo er aufhört. Der Nebel bewegt sich ständig. Er verdichtet sich an der einen Stelle und an einer anderen verdünnt er sich, wird fast durchsichtig. Manchmal wirkt es, als wollte der Nebel nach mir greifen. Die Dinge um mich herum scheinen so, als würde sie erst in genau dem Augenblick entstehen, wo sie als Schatten aus dem Nebel hervor treten und sie vergehen wieder, wenn ich an ihnen vorbei gefahren bin.
Mann, der Nebel setzt mir heute aber mächtig zu. Hier ist nichts Geheimnisvolles! Alles nur Physik. Nebel ist kondensierter Wasserdampf und dieses Licht kommt daher, dass die blauen Lichtanteile des Sonnenlichts rausgefiltert werden. Was übrig bleibt, sorgt für die gelblichen Farben. Das nennt man Morgenröte.

„Es ist sieben Uhr und hier sind die Nachrichten.“ Die Kurve mit dem schwarzen Wagen liegt hinter mir. Ich stelle das Radio lauter und höre jetzt aufmerksam zu, wie der Radiosprecher die Nachrichten verliest. Aber für heute ist nichts über die Börse dabei. Kein nächtlicher Börsencrash in Asien. Also Nachrichten wie immer.
Irgendwo auf einer Autobahn ist ein Bus in Brand geraten und zwanzig Menschen sind darin verbrannt. Warum die Leute nicht aus dem brennenden Bus ausgestiegen sind, wird nicht gesagt. Die hätten da doch aussteigen können, aus dem brennenden Bus? Warum sollte jemand in einem Bus sitzen bleiben, wenn der brennt?
In Amerika soll der erste Schwarze zum Präsidenten gewählt werden.
Die Milchquoten in der EU sollen erhöht werden und man erwartet Proteste der Bauern. Ich hoffe, die machen ihre Sachen nicht gerade da, wo ich lang muss. Ich denke ja, die Bauern haben Recht, wenn sie sich wehren. Aber ich habe keine Lust, deswegen zu spät zur Arbeit zu kommen. Ich muss solche Verspätungen nacharbeiten. Ich trinke nicht einmal Milch.
Nach einem Spiel der zweiten Fußballliga ist es zu schweren Krawallen gekommen. Da gab es richtige Straßenschlachten zwischen Hooligans und der Polizei.
Ich schalte das Radio ab.

Inzwischen ist die Sonne höher gestiegen. Sie steht über dem Nebel. Der Hügel am Horizont ist jetzt wieder ein einfacher Hügel, aus Erde und Gras. Die Straße führt in ein Dorf. Als ich an den ersten Häusern vorbei bin, lichtet sich der Nebel. Im Ort kreuzen sich zwei Landstraßen und der Verkehr wird durch eine Ampel geregelt. Sie zeigt mir rotes Licht und ich warte. Der Verkehr ist dichter geworden.
Ich muss an den Mann im BMW denken. Was den wohl dazu gebracht hat, da stehen zu bleiben? Hat der sich wirklich nur den Sonnenaufgang angesehen? Ich hätte ja auch stehen bleiben können. Einfach mal stehen bleiben und dem Sonnenaufgang zusehen. Die Ampel schaltet auf Grün und ich fahre los. Warum bin ich denn nicht stehengeblieben? Der Sonnenaufgang war wirklich sehr schön. Die Farben am Himmel, die Veränderungen, die die Welt erfahren hat. Erst diese formlose Dunkelheit, ein lichtloser Tunnel. Dann die Auflösung in graue Schleier. Und am Ende die Helligkeit des Tages; sie gibt den Dingen ihre Form und ihre Farbe zurück. Aber während ich fahre kann ich das ja nicht richtig sehen. Mein Blick wechselt dann hin und her zwischen Horizont und Straße, immer kurz zur Landschaft und dann zurück zur Straße. Beim Blick zurück schrecke ich immer zusammen. Als würde ich erwarten, dass da plötzlich ein Hindernis auftaucht dem ich ausweichen muss. So geschieht es mir immer, wenn ich über etwas nachdenke und plötzlich jemand fragt: „Woran denkst du?“. Ich schrecke dann immer zusammen.

Warum bin ich nicht stehen geblieben?

Der Verkehr ist wirklich dichter geworden und ich muss mich konzentrieren. Vor mir fahren mehrere Autos in einer Reihe hinter einem Trecker her. Ich reihe mich ein und im Rückspiegel kann ich sehen, dass sich die Schlange mehr und mehr verlängert. Als ich endlich überholen kann, ist es schon spät geworden. Ich beschleunige und das letzte Stück des Weges schaffe ich ohne weitere Zwischenfälle. Ich bin noch pünktlich, ich bin angekommen. Ich fahre in die Tiefgarage und stelle den Wagen in die nächste freie Parkbucht. Das Licht geht sonst automatisch an, wenn ich in die Garage einfahre aber der Mechanismus ist defekt. Die haben das noch nicht repariert. Als ich die Scheinwerfer abstelle wird es plötzlich dunkel. Es ist dunkel wie die Nacht. Ich sollte jetzt aussteigen und endlich zusehen, dass ich ins Büro komme aber irgendwie bringe ich es nicht fertig. Ich bleibe einfach im Wagen sitzen uns starre in die Dunkelheit.
Kein Sonnenaufgang, nur Dunkelheit.

 

Hallo Richard III,

was mir sehr an deinem Einstiegswerk gefällt ist die Thematik.

Was weniger reizvoll zum Lesen ist, sind teilweise Sätze, denen es an Eleganz fehlt, da sie etwas zu schlicht herüberkommen. Verstärkt wird das in meinem Empfinden durch viele Wiederholungen, die sich direkt daran anschließen.

Das fängt im ersten Absatz schon an:


Ich sitze im Auto, auf dem Weg ins Büro. Jeden Morgen nehme ich den gleichen Weg, eine Stunde über Landstraßen mit wenig Verkehr. Es ist früh am Morgen und um mich herum ist es noch Nacht.
Diese zwei Informationen könnte man etwas galanter in einen Satz packen:
Jeden Morgen nehme ich den gleichen Weg, eine Stunde über Landstraßen mit wenig Verkehr. In dieser Jahreszeit ist um mich herum noch Dunkelheit.
Die Börsen spielen seit einigen Wochen verrückt. Jeden Tag geht es weiter abwärts mit den Kursen. In Amerika gibt es eine Bankenkrise und jetzt haben die eine der größten Banken dort einfach geschlossen.
Das hat einen Schock ausgelöst und plötzlich reden alle nur noch von Jahrhundertkrise und Rezession. Auch bei uns in der Firma. Mit meiner Ruhe am Morgen ist es wohl vorbei. Ich möchte einfach wissen was los ist, überall, und deshalb schalte ich das Radio an.
Viel zu viel Gerede um eine Krise. Fettgedrucktes reicht, alles andere würde ich löschen, da es eine Erklärung des Protagonisten ist, um es dem Leser einfacher zu machen. Aber der Leser ist ja nicht dumm! ;)

Natürlich kann ich nichts ändern an der Krise oder an dem was an den Märkten geschieht. Das kann scheinbar Niemand. Die Regierungen haben weltweit in aller Eile Programme beschlossen und die Notenbanken drucken jede Menge neues Geld. Die haben einfach ihre Druckerpressen angeschmissen und drucken neues Geld zu Haufe. Kommt her, kommt her, hier ist der Geldtrog. Aber das hilft nicht. Da sind Kräfte am Werk, die keiner beeinflussen kann.
Das würde ich auch alles streichen. Das sind Gedanken, fast essayartig, eines Protagonisten. Solche Informationen müssen so aufbereitet werden, dass sie als Dialog oder ähnlichem, präsentiert werden, aber nicht als Gedanken.

Wenn ich die Nachrichten höre, dann fühle ich mich etwas besser. Ich fühle mich dann vorbereitet. Vorbereitet auf die fragenden Gesichter meiner Kollegen, die wie ich über die Entwicklungen erschrocken sind. Mein Gott, wie schnell das alles gekommen ist. Ich sehe in Ihren Gesichtern die stummen Fragen: „Wie wird es mit uns weitergehen, wie wird das alles weitergehen? Sind wir morgen dran?“ Ich habe auch keine Antwort, seht mich nicht so an, ich weiß es doch auch nicht! Und dann unsere Kunden! Die denken, wir könnten ihnen erklären, was da gerade geschieht, oder wir könnten das sogar aufhalten. Und wenn sie dann feststellen, dass wir sie nicht schützen können, dann kommen die Vorwürfe. Das hätten wir sehen müssen und wir hätten es ahnen können und wir hätten warnen müssen.
Das ist auch ein innerer Monolog und passt nicht oft in eine Kurzgeschichte und so geht es in dieser Geschichte leider auch weiter. Da "denkt" ein Protagonist, anstatt dass er in einer Handlung eintaucht.
Ich finde trotz dieses eklatanten Fehlers, was die Definition Kurzgeschichte betrifft, dass du im Grunde eine interessante Schreibe hast.

Lies doch einfach mal einige oder viele Geschichten hier, dann spürst du sicher den Unterschied: Leute reden, handeln, haben Emotionen ...

Deine Geschichte ist leider auch nicht so einfach umzuschreiben, da der Protagonist alleine in der Gegend herumfährt.

Von daher würde ich mich noch eher über eine andere KG mit Handlung und Dialog von dir freuen.

Liebel Grüße
bernadette

 

Morgen Richardderdritte,

muss leider bernadette in allem zustimmen. Die vielen Wiederholungen würde ich auf jeden Fall ändern.
Nur Gedankengänge ohne viel Handlung zu beschreiben, ist schon eine ziemlich schwierige Angelegenheit.
Aber lass dich nicht entmutigen, schreib weiter, wenn es dir Spaß macht.

Gruß

Kurtchen

 

Hallo Richardderdritte!

Ich bin etwas ratlos. Mir hat das Ende deines Textes gefallen. Nur ist mir der Text zu viel "Text". Ich meine die Wiedergabe der Gedanken, die empfand ich als zu ausgewalzt.

Viele von uns sind schon länger im Auto gewesen und können sich das gut vorstellen. da würde es reichen, wenn du auf markante Details eingehst. Wie bei einem Zelt, du musst nur die Stangen "schreiben", die Zeltplane legt der Leser selber drüber.

"Ich schalte das Radio ab, zumindest bis kurz vor sieben, da erwarte ich die Nachrichten."

Markant hier ist:

- Er will gerade nicht radiohören.
- Er wartet auf die Nachrichten.
- Es ist frühmorgens.

Oder auch die Fahrt über die Felder. Du schreibst:

Der Mais ist jetzt reif. Wenn ich durch die Dunkelheit fahre, dann sieht ein Maisfeld manchmal wie eine Mauer aus. Das Licht der Scheinwerfer wird an der Mauer reflektiert und ich kann nicht sehen, was hinter dahinter ist. An manchen Stellen steht der Mais auf beiden Seiten der Straße und dann ist es, als würde ich durch einen Tunnel fahren.

Wenn du das treffend in einem Satz schreibst, fände ich es hübscher.

"Der Mais steht hoch auf beiden Seiten und macht die Straße zu einem Tunnel ohne Dach."

So irgendwie, wenn du den Tunnel darin haben möchtest. Aber auf jeden Fall kürzer.

Überleg dir, was dir wichtig ist. Ich fand den Nebel wichtig, den Mann im parkenden BMW, den Sonnenaufgang, die zentrale Frage, warum der wohl stehengeblieben war, und die Tatsache, dass er in der dunklen Garage gewartet hat.

Für mich ist das ein Zeichen von Tod, das Verweilen am Ende. Einer bleibt auf dem Weg stehen und sieht ins Licht, einer kommt an und steht im Dunkeln. Das ist schon schön, eigentlich.

Wenn du den ganzen Rest wegnimmst, finde ich, wird die Geschichte viel knackiger und auch greifbarer. Verlieren würde sie nichts.

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo Richard III,

was mir sehr an deinem Einstiegswerk gefällt ist die Thematik.

Was weniger reizvoll zum Lesen ist, sind teilweise Sätze, denen es an Eleganz fehlt, da sie etwas zu schlicht herüberkommen. Verstärkt wird das in meinem Empfinden durch viele Wiederholungen, die sich direkt daran anschließen.

Das fängt im ersten Absatz schon an:

Diese zwei Informationen könnte man etwas galanter in einen Satz packen:
Jeden Morgen nehme ich den gleichen Weg, eine Stunde über Landstraßen mit wenig Verkehr. In dieser Jahreszeit ist um mich herum noch Dunkelheit.

Viel zu viel Gerede um eine Krise. Fettgedrucktes reicht, alles andere würde ich löschen, da es eine Erklärung des Protagonisten ist, um es dem Leser einfacher zu machen. Aber der Leser ist ja nicht dumm! ;)


Das würde ich auch alles streichen. Das sind Gedanken, fast essayartig, eines Protagonisten. Solche Informationen müssen so aufbereitet werden, dass sie als Dialog oder ähnlichem, präsentiert werden, aber nicht als Gedanken.


Das ist auch ein innerer Monolog und passt nicht oft in eine Kurzgeschichte und so geht es in dieser Geschichte leider auch weiter. Da "denkt" ein Protagonist, anstatt dass er in einer Handlung eintaucht.
Ich finde trotz dieses eklatanten Fehlers, was die Definition Kurzgeschichte betrifft, dass du im Grunde eine interessante Schreibe hast.

Lies doch einfach mal einige oder viele Geschichten hier, dann spürst du sicher den Unterschied: Leute reden, handeln, haben Emotionen ...

Deine Geschichte ist leider auch nicht so einfach umzuschreiben, da der Protagonist alleine in der Gegend herumfährt.

Von daher würde ich mich noch eher über eine andere KG mit Handlung und Dialog von dir freuen.

Liebel Grüße
bernadette

hallo bernadette,

vielen Dank für die Anregungen. Das ist meine erste KG, meine erste Veröffentlichung und mein erstes Forum. Da kann ich Hilfe brauchen.

Was die Wiederholungen im Text angeht: Ich wollte erreichen, dass der Leser die Monotonie der Fahrt selbst erfährt, in dem ich den Text monoton gestalte. Offensichtlich habe ich die Wirkung falsch eingeschätzt.

Der Hinweis auf den (nicht) dummen Leser ist treffend. Lese ich den Text unter diesem Blickwinkel noch einmal, dann wäre weniger tatsächlich mehr.

Deine Geschichte ist leider auch nicht so einfach umzuschreiben, da der Protagonist alleine in der Gegend herumfährt.
Da ist jetzt aber mein Ergeiz geweckt.

Viele Grüße
Richardderdritte

 

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