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Zwischen den Klingen
Es ist meine Schuld, dass wir uns gegenüberstehen. Ich wollte ihn sehen. Ein letztes Mal.
Hier, auf den Klippen hoch oben über dem Meer, sind wir beide allein.
Unter uns das Tosen der Brandung, schäumendes schwarzes Wasser und schneeweiße Gischt. Das Licht der untergehenden Sonne spiegelt sich in unseren Klingen.
So viele Worte habe ich mir zurechtgelegt, nachts, während ich mich in meinem Bett hin und her wälzte, und doch ist er es, der das Schweigen bricht.
„Du also.“
Raphaels Stimme hat immer noch diesen vertrauten Klang. Ich spüre seine Worte wie Berührungen auf meiner Haut.
„Ich hätte es wissen müssen, als man mir sagte, ich würde von einem Engel gerichtet werden.“
Eben noch konnte ich die Möwen in der Ferne kreischen hören, fast erstickt vom Brausen der Wellen. Jetzt sind sie still.
„Es ist lange her“, antworte ich.
Mehr gibt es nicht zu sagen. Es spielt keine Rolle, warum wir hier stehen. Ich auf dieser Seite und er auf der anderen. Es gehört nicht zu meiner Aufgabe, Fragen zu stellen. Ich bin gekommen um zu töten.
„Wollen wir beginnen?“
Ich fahre mit der Zunge über meine Lippen und schmecke Salz.
Raphael nickt. „Wann immer du bereit bist, Milchblut.“
Milchblut. Das Wort reißt frische Wunden in meine Erinnerung.
So nannte er mich früher.
Er behauptete damals, er hätte niemals zuvor eine Schülerin gehabt, die so schwach, so kraftlos mit dem Schwert umging.
Es war das erste Mal, dass er sein Können als Lehrer weitergeben durfte. Er war gerade mal zehn Jahre älter als ich, aber sehr talentiert.
Er hielt mich für zu weich, zu zartbesaitet um im Kampf zu bestehen. Er glaubte, es wäre das Beste, mir das Leben zur Hölle zu machen, um mich früh genug zur Einsicht zu bringen.
Mitten in der Nacht, wenn ich fest schlief, schlich er sich in mein Zimmer und schlug mir ins Gesicht. Jedes Mal ein wenig heftiger, so lange, bis ich mich im Spiegel ohne aufgeplatzte Schwellungen und Blutergüsse nicht mehr erkannt hätte.
Die Behandlung führte dazu, dass ich bei jedem noch so leisen Geräusch aufschrak, von einer Sekunde auf die andere hellwach und mit rasendem Herzen kerzengerade in meinem Bett saß, einen Dolch in der Hand, den ich unter meinem Kopfkissen deponiert hatte.
Ich hatte - und habe immer noch - immense Schlafstörungen, aber die Wunden in meinem Gesicht heilten und es kamen keine neuen mehr dazu.
Ich kann nicht mehr zählen, wie oft mir meine Paranoia inzwischen das Leben gerettet hat.
Ich hatte niemals die Chance, Raphael zu danken.
Und auch heute ist nicht der richtige Tag dafür.
„Es ist Euer Kampf“, sage ich. Die Klinge wiegt schwer in meiner Hand. „Ihr habt den ersten Schlag.“
„Wie du wünschst.“
Er verbeugt sich, und auch diese Geste erinnert mich sehr an früher, an die langen Abende, die wir unten am Seeufer verbrachten, ganz egal, ob es regnete oder schneite, ob die Sonne auf uns nieder brannte oder ob man vor Dunkelheit kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte. Angriff, Deckung, Parade, Ausweichen. Die ewige gleichen Abläufe bis ins winzigste Detail perfektioniert.
Auch das ist etwas, was ich von Raphael gelernt habe: Erschöpfung ist keine Ausrede.
Es dauerte Jahr, bis ich in der Lage war, die ersten Schweißtropfen, die ich für ihn vergossen hatte, von ihm zurückzufordern.
Ich habe den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da bemerke ich, wie sich Raphaels Muskeln anspannen.
Er hat aufgehört zu atmen.
Unsere Blicke treffen sich und ich kann in seinen grauen Augen die gleiche Vertrautheit lesen, die ich selbst empfinde.
Was denkst du wohl gerade? Tut es dir ebenso leid wie mir, dass wir uns unter diesen Umständen wiedersehen? Hast du ab und zu an mich gedacht? Mich vielleicht sogar vermisst? Bist du bereit, mich hier und jetzt zu töten - einfach so?
Ich bin es.
Plötzlich prescht er vor.
Stahl blitzt im Licht der letzten Sonnenstrahlen. Ich kann hören, wie seine Klinge die Luft zerschneidet. Im Bruchteil einer Sekunde sehe ich sein Schwert auf mich zurasen, dann werfe ich mich zur Seite und reiße meine eigene Waffe in die Höhe.
Ein Klirren hallt über die Klippen als Stahl auf Stahl prallt. Ich spüre die Wucht des Schlages in meinen Gelenken, taumle ein paar Schritte zurück, während Raphael bereits erneut zum Schlag ausholt.
Er kann blitzschnell sein, wenn er will, aber seine Hiebe werden mit steigender Geschwindigkeit ungezielter. Ich kenne seine Schwächen.
Seinen nächsten Schlag kann ich leicht abfangen. Erneut trifft Klinge auf Klinge. Eine Sekunde lang gefrieren wir in dieser Position, Schwert an Schwert, unsere Gesichter ganz nah.
Ich kann die hauchfeine Narbe erkennen, die ich ihm damals zugefügt habe. Sie verläuft quer über sein Gesicht.
Sie war mein erster Treffer, aber nicht mein letzter.
Wir lösen uns voneinander und treten zurück. Seine Augen taktieren jede meiner Bewegungen. Seine Lippen umspielt ein verkniffenes Lächeln. Er glaubt zu wissen, was ich als nächstes tun werde.
Ich schlage zu.
Ich ziele nicht auf seinen Hals, wie er es mir beigebracht hatte, sondern auf seinen Bauch. Das Schwert trifft ihn seitlich an der Taille. Ich kann Stoff reißen hören. Die Klinge teilt sein Hemd und die Haut darunter.
Ich weiß, dass ein derartiger Hieb nicht töten kann. Aber er ist tief und schmerzhaft.
Noch während mein Schwert in seine Seite dringt, holt Raphael erneut zum Schlag aus.
Im letzten Augenblick weiche ich zurück.
Ich spüre einen glühenden Luftzug, der meine linken Schulter streift. Dann einen warmen Strom, der meinen Arm hinunterläuft. Schließlich - mit einiger Verzögerung - ein Gefühl von Schmerz.
Blut tropft auf den Boden.
Seines und meines.
„Nicht schlecht“, keucht Raphael. Er krümmt sich leicht. „Gar nicht schlecht.“ Seine linke Hand ruht auf der frischen Wunde dicht über seiner Hüfte. Zwischen seinen Fingern quillt dunkles Blut hervor.
Dunkles Blut ist gefährlich. Die Wunde an meiner Schulter quillt heller.
„Ich nehme an, den Schnitt muss ich mir nachher selbst nähen.“ Er verzieht die Lippen.
„Ihr setzt voraus, dass Ihr dazu noch in der Lage sein werdet“, erwidere ich tonlos.
Die letzte Wunde, die ich ihm genäht hatte, entsprang nicht meiner eigenen Klinge.
Ich erinnere mich noch gut an jenen Abend.
Es war Spätsommer und der Geruch von trockenem Gras vermischte sich mit dem stechenden Aroma der Zypressen. Ich hatte ein paar weiße Lilien zum Tempel des Feuers gebracht und sie dort zusammen mit Duftölen und Federn in eine der brennenden Schalen geworfen, um für Glück bei meinen anstehenden Prüfungen zu beten.
Als ich mich auf den Rückweg machte, bemerkte ich nach einiger Zeit Schritte hinter mir. Ich blieb stehen und wandte mich um.
Drei Männer waren mir gefolgt.
„Na, Täubchen?“, fragte einer von ihnen mit rauer Stimme. „Hast du dich etwa verlaufen?“
Ich trug kein Messer bei mir. Waffen sind in den Tempeln nicht erlaubt.
„Lasst mich in Ruhe“, antwortete ich und ging weiter.
Die Schritte folgten mir.
„Du bist viel zu süß, um eine Tochter des Feuers zu sein“, hörte ich hinter mir die Stimme eines anderen. „Du solltest in den Tempeln des Himmels dienen.“
„Oder im Tempel meines Schlafzimmers“, fügte der Mann mit der rauen Stimme hinzu.
Seine Begleiter lachten.
Ich wünschte, man könnte die Ohren wie Augenlider schließen.
Ich ging weiter.
„In der Kleinen steckt Glut“, erwiderte eine dritte Männerstimme hinter meinem Rücken. „Schaut euch an, wie sie die Hüfte schwingt beim Gehen. Sie spielt mit uns.“
Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und riss mich herum.
„Ist das wahr?“, fragte der Mann mit der rauen Stimme so dicht vor meinem Gesicht, dass ich seinen nach billigem Wein riechenden Atem auf meiner Haut spüren konnte. „Spielst du mit uns, du kleines, verdorbenes Biest?“
„Nimm deine Finger weg!“ Ich riss mich los.
„Seht ihr“, lachte einer die Männer. „Die Kleine hat Feuer, ich hab’s doch gesagt. Sie faucht wie ein Kätzchen.“
„Mal sehen, ob sie noch mehr zu bieten hat“, erwiderte sein Begleiter und griff erneut nach meiner Hand, um mich mit einem brutalen Ruck zu sich zu ziehen. „Ich habe gehört, die Lippen von Feuerstöchtern schmecken nach kandierten Äpfeln.“
Bevor ich den Kopf wegdrehen konnte, hatte er seinen Mund auf meinen gepresst. Ich konnte spüren, wie er versuchte, sich mit seiner Zunge einen Weg zu bahnen.
Ich biss zu.
Der Mann winselte plötzlich wie ein getretener Hund und taumelte zurück.
„Du Mifttück!“
Halb befriedigt und halb zu Tode geängstigt beobachtete ich, wie Blut aus seinem Mund quoll und auf sein Hemd tropfte.
„Die Hure hat mif gebiffen!“
Unter allen anderen Umständen hätte mich sein Lispeln zum Lachen gebracht, sein Gesichtsausdruck aber ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Mordlust lag in seinem Blick.
Er holte aus, um mich zu schlagen, da wirbelte ich bereits auf dem Absatz herum und lief davon.
Ich kam nicht weit.
Plötzlich traf mich etwas am Hinterkopf, so hart, dass ich Sterne sah. Einer der Männer musste einen Stein nach mir geworfen haben.
Ich taumelte ein paar Schritte weiter, überwältigt von Schmerz und Panik, und sackte in die Knie. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich hob den Kopf und sah den Vollmond als verschwommene, bleiche Scheibe über mir hängen, dann schob sich ein Schatten vor den Himmel und im nächsten Augenblick traf mich ein derber Schlag ins Gesicht.
Schwärze stieg in meinem Kopf auf. Nur mit Mühe kämpfte ich gegen die Bewusstlosigkeit. Wie im Traum bemerkte ich, dass jemand nach meinem Kleid griff und daran zerrte, bis der dünne Stoff zu reißen begann. Ich schmeckte Blut, hörte, dass irgend jemand etwas zu mir sagte, aber ich verstand die Worte nicht. Dann wieder jenes hämische Lachen, gefolgt von einem weiteren Schlag ins Gesicht.
Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn Raphael nicht gekommen wäre.
Wahrscheinlich hätte ich einfach alles über mich ergehen lassen, in der Hoffnung, früher oder später in barmherziger Ohnmacht zu versinken.
Aber Raphael kam und er fuhr zwischen die drei Angreifer wie ein vom Himmel herabgestiegener Racheengel.
Sein Schwert durchschnitt den Hals des Mannes, der über mir hockte, bevor dieser auch nur einen Laut der Überraschung über die Lippen bringen konnte. Der Kopf rutschte von seinen Schultern und prallte mit einem eigentümlich dumpfen Laut neben meinem Gesicht zu Boden. Der Rest seines Körpers sackte über meinen Beinen zusammen. Ich konnte Blut spüren, wie es in warmen Strömen meine Oberschenkel entlang rann.
Als ich den Kopf hob, sah ich, dass Raphaels Schwert bereits den nächsten Angreifer durchbohrt hatte. Mit weit aufgerissenen Augen und einem gurgelnden Laut sackte der Getroffene in die Knie, als Raphael die Klinge mit einem Ruck wieder aus seinen Eingeweiden herausriss.
Ich bemerkte, wie der dritte Mann einen Dolch unter seinem Hemd hervorzog, und ein großer Teil der Benommenheit fiel von mir ab.
„Vorsicht“, wollte ich rufen, aber die Worte drangen nur als heiseres Flüstern über meine Lippen.
Trotzdem schien Raphael mich gehört zu haben, den er wirbelte blitzschnell herum und rammte dem dritten Mann das Schwert bis zum Anschlag in den Bauch.
Der Dolch traf ihn trotzdem.
Noch während der letzte Angreifer zusammensackte, bohrte sich die beinahe unterarmlange Klinge in Raphaels Seite. Ein Keuchen drang über seine Lippen, dann brach auch er in die Knie und kippte nach vorne.
Die Stille, die daraufhin folgte, war beinahe unerträglicher als der Kampf selbst.
Am Wegesrand zirpten Grillen.
Es dauerte ein paar wertvolle Sekunden, bis ich die Kraft fand, mich aufzurichten und hinüber zu Raphael zu schleppen, der regungslos auf dem Boden lag. Meine Hände zitterten wie Schmetterlingsflügel, als ich nach seiner Schulter griff und ihn vorsichtig auf den Rücken drehte.
Ich nahm seine Atemzüge wahr, flach und rasselnd, und hätte am liebsten vor Erleichterung geweint, aber der Dolch steckte immer noch in seiner Seite und die Wunde war tief.
„Raphael“, flüsterte ich.
Seine Lider flatterten und er schlug die Augen auf.
„Du... bist unverletzt.“
Seine Lippen formten die Worte. Ich erahnte sie mehr als dass ich sie hörte.
„Das ist... gut.“
Seine Lippen verzogen sich zu einem gequälten Lächeln und auch ich lächelte plötzlich, während ich spürte, wie Tränen meine Wangen hinabliefen.
In jener Nacht lernte ich von Raphael, wie man Wunden säubert und näht.
Es war eine lange und qualvolle Prozedur, für beide von uns.
Normalerweise betäubt man den Verwundeten mit speziellen Tränken, bevor man die ersten Stiche tut, aber Raphael musste bei klarem Verstand sein, um mir die nötigen Anweisungen zu geben.
Mehr als einmal drohten mir die Sinne zu schwinden, während ich vor dem Kanapee kniete und die Nadel in sein blutiges Fleisch trieb. Vielleicht hatte Raphael Recht und ich war doch zu zartbesaitet. Meine Finger zitterten vor Aufregung und Unsicherheit.
Was ein Arzt in wenigen Minuten bewerkstelligt hätte, dauerte unter meiner Hand mehrere Stunden. Aber wir durften keine Unterstützung kommen lassen. Zu hoch war das Risiko, man würde uns mit den drei Toten auf dem Feldweg in Verbindung bringen.
Mord war Mord, ganz egal, aus welchen Gründen.
Die drei Männer waren fast unbewaffnet gewesen.
Elf Stiche waren nötig, die Wunde zu schließen.
Wie Raphael die Tortur überstand - ich habe nicht die geringste Ahnung.
Als ich die Nadel beiseite legte, hatte sein Gesicht eine gelbliche, ungesunde Farbe angenommen und sein Haar hing ihm schweißnass in die Stirn. Er hatte sich die Lippe blutig gebissen und sein Brustkorb hob und senkte sich in rasselnden Atemzügen, aber er lächelte.
„Ich danke dir“, sagte er mit heiserer Stimme.
Ich senkte den Blick und wandte den Kopf zur Seite.
„Es ist alles meine Schuld, Herr.“
Ich hatte ihn lange nicht mehr derartig förmlich angesprochen.
Überrascht zuckte ich zusammen, als ich seine warme Hand an meiner Wange spürte. Ungewohnt sanft strichen seine Finger über meine Haut. Ohne den Blick zu heben lehnte ich mich in seine Berührung, die mir in jenem Moment so neu und doch so vertraut erschien.
Wir küssten uns an diesem Abend zum ersten Mal.
Es war nichts Schlechtes daran, nichts Ungewöhnliches, ganz egal, was die Regeln sagen. Es war ein Geheimnis mehr, das wir gemeinsam teilten, und mit Abstand das Schönste.
Wir fuhren mit unserem Training fort wie gehabt. Wenn er mich unten am See lehrte, seinen Hieben auszuweichen, war er keinen Deut sanfter als zuvor, und wenn ich vor Erschöpfung zusammenbrach, trieb er mich mit der gleichen Rücksichtslosigkeit an wie bisher.
Nur abends, da saßen wir zusammen am Kamin und tranken Wein, und nachts teilten wir uns ein Bett.
Wenige Tage später legte ich die Prüfungen ab und durfte den Siegelring des Feuers tragen. Als ich an jenem Abend erschöpft und freudestrahlend nach Hause kam, war Raphael fort.
Er hatte nichts hinterlassen. Keinen Brief, keine Erklärung, keine noch so kurze Nachricht. Seine Kleidung hing noch in den Schränken, auf dem Tisch stand ein halbvolles Glas Wein und im Kamin loderten die letzten Funken einer versiegenden Glut.
Ich wusste, dass er nicht wiederkommen würde. Nur sein Geruch schwebte noch durch die leeren Räume.
In durchsuchte seine persönlichen Habseligkeiten nach einem Hinweis, aber ich fand nichts. In einer Schublade entdeckte ich ein in rotes Seidenpapier eingewickeltes Paar Diamantohrringe.
Ich nahm sie mir ohne schlechtes Gewissen und rede mir heute noch ein, dass sie als Geschenk für mich gedacht waren.
Sie sind das einzige, was ich von ihm besitze.
Ich trage sie auch jetzt, während wir uns gegenüberstehen, hier oben auf den Klippen, uns langsam umkreisen und taktieren.
Einer von uns beiden wird heute Abend sterben.
Es ist nicht meine Schuld, dass es so endet.
Ich weiß nicht einmal, was er getan haben soll. Ich bin kein Richter. Meine Funktion ist rein exekutiv.
Ich bin die letzte Chance, die man Blaublütigen lässt, einen ehrenvollen Tod zu sterben.
Ich atme ein und aus.
Noch immer tost unter uns die Brandung und noch immer weht der Wind die Gischt die Klippen hinauf. Der Horizont liegt vor uns wie erstarrtes Höllenfeuer. Licht bricht sich in den Wellen, in unseren Klingen, in seinen Augen.
Es wäre nicht das Schlechteste, hier und jetzt zu sterben, kurz vor Einbruch der Nacht, durch eine Hand, die mir vor langer Zeit das Leben rettete.
In der Ferne schreit eine Möwe.
Ich hebe mein Schwert.