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Zwischenfall im Kuhstall
Julius Zähsar, ein einsamer Bauer, wurde eines Nachts von seinem Sohn im Stall erwischt, wie er sich mit einem Schundheftchen vergnügte. Genau gesagt war es ein Magazin, das nackte Frauen abbildete und dieselben in sehr obszönen Posen zeigte. Diese Bilder hatten die Absicht, Männer zu erregen. Dies gelang auch, jedenfalls bei Julius. Hopsi, sein Sohn, kam um Mitternacht in den Stall um, wie er später sagte, die Kühe zu melken... Da entdeckte er seinen Vater auf dem Melkstuhl, diesem Hocker mit nur einem Bein, mit eben diesem Schundheftchen auf den Knien. Der Vater bemerkte seinen Sohn zuerst gar nicht und kicherte schelmisch wie ein Schuljunge, als er sich die Bilder anschaute. Hopsi war geschockt und wollte wieder rausgehen, in der Hoffnung, der Vater hätte ihn nicht gesehen, doch im selben Moment blickte Julius auf und starrte seinen Sohn mit aufgerissenen Augen an, wie ein Hund der gerade kastriert wurde. Beide blickten sich einige Sekunden nur verwirrt an, niemand wusste im ersten Moment so recht was er sagen sollte. Nach einer Weile versuchte der Vater krampfhaft, ein freundliches Lächeln aufzusetzen, und sagte "Ach weisst du, mein Sohn.. Das ist nicht so, wie es im ersten Moment ausgesehen hat. In Wirklichkeit interessiere ich mich gar nicht für diese Frauen hier drin und.. Ich meine, sieh dir doch das Heft mal an!" Er sah sich das Magazin von oben herab mit einem erzwungen angewiderten Blick an und fuhr fort: "Wer würde denn schon freiwillig so einen Schund lesen! Nein, in Wirklichkeit ist es nur... Es ist, wie soll ich sagen, ich mache gerade eine Art Experiment unter dem Thema Neue Medien, und da komme ich eben an solchen gotteslästerlichen Lektüren nicht vorbei, denn es ist nun mal..." Doch in diesem Moment unterbrach ihn das laute Muhen einer Kuh. Diese war aus irgendeinem Grund unruhig geworden und fing an, sich aus dem Stallabteil zu kämpfen. Plötzlich brach unter den Kühen eine regelrechte Massenpanik aus. Sie brachen die Holzabsperrungen durch und stürmten den Gang entlang zum Ausgang des Stalls. Dabei wurden Hopsi und Julius von ihnen erfasst und totgetrampelt. Die beiden wurden bei dem Unfall getötet, die Polizei fand am nächsten Morgen neben einer blutig-breiigen Masse, die wohl das einzige war, was von den beiden übrig geblieben war, nur das Schundheftchen. Wie durch ein Wunder war dieses unbeschädigt. Als sie es der Frau als Beweisstück vorlegten, erlitt diese einen Herzinfarkt und war auf der Stelle tot.
Von den Kühen fehlte jede Spur. Sie waren, aber das konnte die Polizei ja nicht wissen, über die Grenze und über Madagaskar nach Weissrussland geflüchtet, wo sie nicht weiter verfolgt wurden.
Ende