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Über Gott und die Welt

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05.02.2006
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Über Gott und die Welt

oder ein Rendezvous mit Stefanie und der Kugel

Kugel, der geometrische Ort für alle Punkte, die von einem gegebenen Punkt den gleichen, festen Abstand haben. Dies ist die Geschichte von Stefanie, und die Gedanken über ein fiktives Gebilde, Kugel genannt.
Stefanie sei das, was man als ein durchschnittliches Mädchen bezeichnet. Sie gehe in die neunte Klasse Realschule und interessiere sich für das, wofür sich gewöhnliche Mädchen ihres Alters interessieren. Sie existiert natürlich nicht wirklich, aber sie könnte existieren. Stefanie lebt nur in dem Moment, in dem Sie diese Geschichte lesen. So gesehen ist sie unsterblich. Dieses Faktum unterscheidet sie also ganz gehörig von den anderen durchschnittlichen Mädchen, die in die neunte Klasse der Realschule gehen und sich für gewöhniche Dinge interessieren, doch dies ist ihr nicht bewusst. Ihr ist auch nicht bewusst, dass sie nie älter werden, heiraten oder Kinder bekommen wird, es bleibt auch unklar, ob sie sich ihrer Existenz überhaupt bewusst ist, oder ob nur Sie, lieber Leser, wissen, dass sie existiert. Die Kugel ihrerseits geht überhaupt nicht zur Schule. Sie hat auch kein Geschlecht und kein Alter. Sie besteht nicht aus Materie, sondern aus Punkten, mathematischen, gedachten Punkten wohlgemerkt, physikalisch nicht erfassbar, wohl aber mathematisch berechenbar. Diese Kugel hat sogar noch eine Besonderheit. Sie ist keine bestimmte, sondern eine allgemeine Kugel. Radius r. Mittelpunkt M. Basta.
Obwohl ich für Stefanie bereits einige Faktoren festgelegt habe, könnte ich sie wohl immer noch als eine allgemeine Stefanie bezeichnen. Noch hat sie kein genaues Alter, keine Haarfarbe, keinen bestimmten Charakter, keine Persönlichkeit. Kurzum, nichts, was einen Menschen als Individuum auszeichnen würde. Es gibt sicher einige tausend real existierende durchschnittliche Stefanies, die die neunte Klasse Realschule besuchen, aber es gibt unendlich viele Möglichkeiten, meine fiktive Stefanie zu gestalten. Bei der allgemeinen Kugel bin ich da eher eingeschränkt: Radius größer Null, Mittelpunkt beliebig im Koordinatensystem. Wenn Sie wollen sogar n-dimensional. Stefanie könnte ich beliebig phantasievoll verändern. Ich könnte ihr beispielsweise zwei Quadratmeter große Füße wachsen lassen. Dies ließe sie zwar unrealistisch werden, aber sie wäre immer noch Stefanie. Meiner Kugel könnte ich keine Füße verpassen, auch keine großen. Eine allgemeine Kugel mit zwei Quadratmeter großen Füßen ist keine Kugel mehr, und schon gar keine allgemeine. Also ist meine Kugel (ohne Füße) allgemeiner als Stefanie. Stefanie hat natürlich Augen, Ohren, Nase, Mund, Hände, Füße (ich lasse sie lieber auf Schuhgröße 38 schrumpfen) und alles was dazu gehört. Meine Kugel hat neben r und M noch einen Krümmungsradius, einen Rauminhalt, einen Durchmesser, kurz alles was eine Kugel so zum Existieren braucht. Apropos Existenz, ich habe ja am Anfang erwähnt, dass Stefanie nicht wirklich existiert. Sie ist eine rein erdachte Figur, aber wie ist das mit der Kugel? Ausdenken, beschreiben, berechnen lässt sie sich problemlos, ob sie existiert ist eine andere Frage. Ich persönlich habe noch keine allgemeine Kugel gesehen und ich bezweifle stark, dass ein klar denkender, zivilisierter Mitteleuropäer dies von sich behaupten kann. Es ist übrigens auch gar nicht leicht, um nicht zu sagen vollkommen unmöglich, sich ein solches mathematisch-abstraktes Gebilde auch nur vorzustellen. Allein die Größe. Unendlich! Ja, da haben wirs ja schon. Andererseits könnte der Radius (der ja die Größe bestimmt) auch unendlich klein sein, oder natürlich alles dazwischen. Schlicht und ergreifend r. Nicht festgelegt. Man versuche sich einen nicht festgelegten Radius vorzustellen. Geht nicht. Gar nicht, denn sobald man sich etwas vorstellt, ist es festgelegt. Also nicht mehr allgemein. Bei Stefanie ist das Problem, das übrigens erst zu einem wird wenn man es als ein solches betrachtet, anders geartet. Stefanie ist nichts Abstraktes, sondern etwas Materielles, wenn auch nur fiktiv. Man könnte ihr beispielsweise auf die wieder auf Normalgröße geschrumpften Füße treten, auch wenn uns das der gute Anstand verböte. Nein, eigentlich kann man das nicht, nicht nur aus Gründen des Anstandes, sondern hauptsächlich deswegen nicht, weil sie nur gedacht ist. Aber man könnte sich zumindest vorstellen ihr auf die Füße zu treten. Das würde ihr zwar höchstwahrscheinlich nicht gefallen, doch wäre damit zumindest einmal sichergestellt, dass sie, obwohl gedacht und nur in Ansätzen beschrieben, nicht abstrakt sondern materiell ist. Materiell aber fiktiv.
Die Kugel hingegen könnte man, ohne seinen Ruf als Gentleman - sofern vorhanden - zu verlieren, übelst beschimpfen, oder mit roher Gewalt attackieren. Der Kugel würde das nichts ausmachen. Mehr noch, sie würde es nicht einmal merken, denn sie ist ja lediglich eine allgemeine Kugel ohne Sinnesorgane und ohne Verstand. Sie hätte also nicht den Hauch einer Chance, all die an ihr ausgelassenen Bosheiten aufzunehmen oder zu verarbeiten. So sind allgemeine Kugeln nun mal, da kann man nichts machen.
Also, halten wir mal fest: wir haben eine leidlich beschriebene und wohl nicht mehr ganz allgemeine, fiktive Stefanie und eine übel beschimpfte aber nicht nachtragende, vollkommene, allgemeine, fiktive, abstrakte Kugel.
So weit so gut.
Nun, jetzt verspüre ich große Lust, mich selbst in die Szenerie mit einzubeziehen. Ich arrangiere also ein Treffen mit Stefanie und der Kugel in Stefanies natürlicher Umgebung, ich wähle ein kleines gemütliches Café, bestelle mir einen Espresso, Stefanie eine Cola und der Kugel nichts. Sie nimmt mir das nicht krumm, wie sollte sie auch. Mit Stefanie plaudere ich über gewöhnliche Dinge, die Kugel ist einfach nur anwesend. Der Einfachheit halber lasse ich den Ober und die anderen Gäste aus dem Spiel, sie würden sich allzu sehr über die Anwesenheit einer allgemeinen Kugel wundern, wenn sie sie überhaupt sehen könnten. Kann man eine allgemeine Kugel sehen? Prinzipiell spricht ja nichts dagegen. Sehen kann man alles was selbst Licht aussendet, oder dieses reflektiert. Da ein mathematisch-abstrakter Punkt kein Licht aussendet und in keinem Fachbuch zu finden ist, ob er welches reflektieren kann, nehmen wir einfach einmal an, er könnte es, auch wenn es nicht unbedingt der Realität entspricht. Ich sitze also da, warte auf meinen Espresso der nicht kommt - weil ich dummerweise den Ober abgeschafft habe - unterhalte mich mit Stefanie und betrachte die nun sichtbare Kugel. Jetzt kommt es mir fast wie ein Frevel vor, was ich da fabriziert habe. Eine allgemeine Kugel in ein Cafe einzuladen. Unmöglich. Diese Situation kann und will ich nicht lange aufrechterhalten. Kugel weg, Ober und Gäste wieder her, ah, der Espresso! Danke! Unterhaltung mit Stefanie, sie muss jetzt gehen, ihr Bus fährt. Zahlen bitte! Ein Espresso, eine Cola, sechs Mark zwanzig, mach sieben, ist ja nur imaginäres Geld. Dieser Part war einfach, könnte jeder jeden Tag so oder so ähnlich erleben. Nur die Kugel hätte ich nicht mitnehmen sollen. Nicht dass sie uns irgendwie lästig gewesen wäre, aber ihre Anwesenheit wirkte doch höchst befremdlich. Ein Glück, dass das niemand mitbekommen hat. Doch jetzt stellt sich mir ein weiteres Problem. Schon aus reiner Höflichkeit sollte ich einen Gegenbesuch arrangieren, bei der Kugel in ihrer natürlichen Umgebung. Aus Fehlern lernt man. Stefanie bleibt diesmal zu Hause, sie hätte sowieso keine Zeit gehabt, weil sie für die Physikschulaufgabe lernen muss. Mein Besuch bei der Kugel dauerte nicht lange, erstens war die Kugel nicht sehr gesprächig, zweitens nicht sichtbar. Ich habe wieder einen Fehler gemacht. Ich habe mich als ein gedachtes, materielles, humanes Wesen in den mathematisch abstrakten Raum vorgewagt. Sehr unklug. Ich hätte mich vielleicht etwas mehr anpassen sollen. Ich hätte mich beispielsweise in eine allgemeine Gerade verwandeln sollen, dann hätte ich sie wenigstens tangieren oder passieren können, doch dies hätte mir wohl meine sämtlichen menschlichen Fähigkeiten genommen. Also keine Verwandlung, kein weiterer Besuch, keinen weiteren Espresso. Auch keinen mathematisch abstrakten. Schade, dass es den nicht gibt, ich hätte ihn gerne probiert. Ich komme trotzdem nicht umhin, meinen - wenn auch kurzen - Höflichkeitsbesuch bei der Kugel etwas eingehender zu schildern. Ich sah nichts. Kein Wunder, kein Licht. Ich war alleine mit unendlich vielen, unendlich kleinen, undefinierten Punkten mit unendlich viel Nichts drumherum. Keine Zeit. Nur Raum. Zeit spielt dort keine Rolle. Existierte die Kugel also schon, bevor ein denkendes Wesen sie entdeckte? Erschuf er sie? Die Frage, ob es ein Mensch war, soll hier außer Acht gelassen werden. Die Möglichkeit, dass andere Zivilisationen auf ähnliche Gedanken kommen könnten, ist zu hypothetisch. Wird die Kugel weiter existieren, wenn sie aus irgendeinem Grund in Vergessenheit gerät? Oder hat sie schon immer existiert und wird immer existieren? Würde das nicht heißen, dass alles, was potentiell existieren könnte, bereits existiert?
Wie ist das dann bei Stefanie? Gab es sie bevor ich sie beschrieb? Wird es sie noch geben, nachdem Sie diesen Text weggelegt haben? Und wie ist das dann mit Gott? Oder führt Ihnen das jetzt zu weit? Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal eine Kugel berechnen, oder einer fiktiven Romanfigur begegnen.
Denken Sie daran, dass jede Banalität, von einer anderen Seite beleuchtet, unsere Vorstellungskraft sprengt und sagen Sie einmal, wie groß ist eigentlich π?
Ich meine, genau.

 

Eine meiner ersten Geschichten. Damals war ich etwa so alt wie Stephanie. Trotzdem gefällt sie mir heute noch. Viel Spass damit!

 

Moin josephk,

Ja, mir gefällt die Geschichte auch.
Tolle, originelle Idee (sowas hab ich echt noch nie gelesen) und wirklich gut umgesetzt. Ein paar witzige Stellen waren auch drin und der Schlußsatz ist genau mein Ding. Zwischenzeitlich ein bißchen lang vielleicht, aber meiner Meinung nach nicht langatmig.
Echt gut.

Nur den Titel find ich doof. Vorschläge hätt ich aber leider auch keine.

die in die neunte Klasse der Realschule gehen und sich für durchschnittliche Dinge interessieren,
hier würde ich gewöhnliche Dinge draus machen.
Radius plus - minus unendlich
Negativer Radius ist irgendwie ungeometrisch.
6,20DM, mach sieben, iss ja nur imaginäres Geld.
Vorschlag: sechs Mark zwanzig, mach sieben
Und: Imaginäres Geld schmeckt nach Fensterkitt, das sollte man nicht essen ;)
Höflichkeitsbesuch bei de Kugel etwas eingehender zu schildern.
der Kugel
wenn sie aus irgendeinem Grund in Vergeßenheit gerät?
Vergessenheit

Im letzten Absatz hast du plötzlich vor den Fragezeichen immer Leerzeichen gesetzt. Da gehöt keins hin.

 

Hallo josephk,

ziemlich abgedrehte Story, abgedrehte Gedanken, aber witzig. Und obwohl du ein zienlich komplexes Thema angegangen bist bin ich nie wirklich durcheinander gekommen. Das alleine hat mir schon sehr gefallen.

Sprachlich war es auch gut. Ich denke das habe ich aber auch schon mit dem ersten Absatz gesagt. Die Witze fand ich persönlich auch gut, eher leise, aber hier gefällt es mir. Und intelligent waren sie auch.

Tendenziell, finde ich, wär die Geschichte auch in Philosophie nicht schlecht aufgehoben.

Auf Fehler habe ich jetzt nicht geachtet...sorry. Höchstens: warum sind es DM und nicht Euro?

Gruß
Lemmi

 

Das ist ja wirklich eine originelle Geschichte!
Sehr gut, musste ziemlich schmunzeln. Passt gut in Humor, hätte auch prima in Seltsam überlebt.

Richtig gelacht habe ich, als du dummerweise den Ober abgeschafft hast - wirklich lustig!

Frank

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke für die Blumen! Die Vorschläge von gnoebel haben mir gefallen, also hab ich sie übernommen... Das mit der DM: Die Geschichte ist wiegesagt nicht ganz neu, damals warens noch Mark. Über den negativen Radius muss ich mir nochmal Gedanken machen, komischerweise ist da vorher noch nie jemand drübergestolpert.

PS: Wenn man davon ausgeht das der Radius keine Richtung hat, wäre es falsch im ein Vorzeichen zu geben. Gleiches trifft sinngemäß für den Rauminhalt zu. Bei Radius Null ist es keine Kugel mehr sondern ein Punkt. Habe daher die Geschichte entsprechend geändert. Danke für die Anmerkung.

 

Hi josephk,

Nicht schlecht! Eine sehr mathematische Geschichte, aber trotzdem leicht zu lesen. Passt meiner Meinung nach in Humor, Philosophie und Seltsam gleichzeitig rein, was wohl eher selten zu finden ist.

"Gestolpert" bin ich über zwei Kleinigkeiten:
1.

sie hätte sowieso keine Zeit gehabt, weil sie auf die Physikschulaufgabe lernen muss
Das 'auf' in dem Satz verstehe ich nicht.

2. Die Wiederholung von 'Denken Sie daran' am Ende. Kann natürlich auch nur ein sehr subjektiver Eindruck sein.

Grüße,
Larvalis

 

auf etwas lernen...

... ist natürlich Umgangssprache. Danke das du drüber gestolpert bist, es muss 'für' heissen und wird sofort ausgebessert!

 

hi josephk!

hat mir sehr gut gefallen: ist eine echte belüftung für verstopfte ganglien.
auch der sehr leise, sehr verschmitzte humor ist genau mein fall.

mit gruß
Kyselak

 
Zuletzt bearbeitet:

Sie gehe in die 9te Klasse Realschule und interessiere sich für das
neunte
aber es gibt sicher unendlich viele Möglichkeiten meine fiktive Stefanie zu gestalten
MöglichkeitenKOMMA
Wenn Sie wollen sogar n-Dimensional.
n-dimensional
Ich könnte ihr beispielsweise 2m² große Füße wachsen lassen
zwei Quadratmeter
Ohren. Nase
, statt .
dass ein klar denkender, zivilisierter Mitteleuropäer dies von sich behaupten kann
s.h. ein Australiert z.B. könnte es behaupten?
Stefanie ist nichts abstraktes, sondern etwas materielles
Abstraktes; Materielles
ich wähle ein kleines gemütliches Cafe
Café
die Kugel ist einfach nur anwesend
Logikfehler: Die ANweswenheit der Kugel gibt einem eine Vorstellung ihres Ortes, also ist sie eben nicht mehr allgemein
iss ja nur imaginäres Geld
is
dann hätte ich sie wenigstens schneiden
eine Gerade kann eine Kugel nicht schneiden, höchstens als Sekante
Ich komme trotzdem, nicht umhin
Komma weg
kein Licht
Kein (Satzanfang)
Ich, war alleine
Komma weg ...
Die Frage, ob es ein Mensch war, soll hier ausser Acht gelassen werden
außer
wenn sie aus irgendeinem Grund in Vergeßenheit gerät?
Vergessenheit
Wie ist das dann bei Stefanie ? Gab es sie bevor ich sie beschrieb ? Wird es sie noch geben, nachdem Sie diesen, Text weggelegt haben ? Und wie ist das dann mit Gott ? Oder führt Ihnen das jetzt zu weit ?
die Leerzeichen vor den ? weg; kein Komma anch Text
Hi josephk,
sorry, deine Geschichte finde ich nicht so sehr lustig, aber: In z.B. Seltsam würd sie mir voll perfekt gefallen. Ich mag das mit den Charakteren, wollt es schon länger mal selbst schrieben, aber die Faulheit ... Die Idee aber insgesamt find ich auch sehr gut.
Vom Schreibstil her ziemlich gut, find ich, Fehler sind noch drin.
Bruder :sad: Tserk
EDIT: Seh grad, dass gnoebel deine Geschichte empfohlen hat ... ich hätts net getan, aber du kannst dich freun :)

 
Zuletzt bearbeitet:

hey.
mir hat deine geschichte äußerst gut gefallen.
natürlich sind da fehler drin, die sind immer drin und das ist bei denke ich jedem so, dass man beim schreiebn fehler macht, die man selbst beim durchlesen hinterher nicht sieht.
aber die geschichte an sich: wirklich gut, originell, super beschrieben,
ob sie in humor passt weiß ich nicht, finde sie passt besser in philosophie oder seltsam.
ich finde die geschichte auch nicht zu langatmig oder so, hätte gerne noch mehr gelesen :D also alles in allem: super
schöne grüße
schmui

ein vllt noch: bei der definierung der kugel. sie ist meines erachtens kein "ort", sondern die menge alle punkte in einem 3 dimensionalem system, die von einem mittelpunkt M alle den selben abstnd haben, aber nur so nebeinbei ;)

 

@Tserk: Danke für die Korrekturliste, scheinbar hattest du noch die alte Version, ein paar der von dir bemerkten Fehler waren bereits ausgebessert, den Rest habe ich gerade gemacht.

@gnoebel: Vielen herzlichen Dank für die Empfehlung!

@schumi: Vielen Dank auch für deine Kritik! Die Definition hatte ich damals aus irgendeinem Lexikon geklaut, die müsste eigentlich soweit korrekt sein. Ich bin leider mit der Mathematik an sich ein bischen auf Kriegsfuss, aber das kennt man ja...

Zum Thema Homor/Seltsam/Philosophie: Ich habe mir selbst schon vor dem Einstellen Gedanken darüber gemacht, leider passt die Story nicht exakt in eine Kategorie... Sie ist eigentlich mehr witzig / unterhaltsam gedacht gewesen, daher hoffe ich das Humor doch einigermaßen passt. Für Philosophie hätte sie mir zu wenig Tiefgang, für Seltsam zu wenig Substanz. Der Humor sollte sich weniger aus der Summe der Einzelgags ergeben als mehr aus der Absurdität der Geschichte an sich. Wenn die Mehrheit auf diesem Forum da anderer Meinung ist werde ich mich jedoch nicht gegen eine Verschiebung sträuben.

 

Für Philosophie hätte sie mir zu wenig Tiefgang, für Seltsam zu wenig Substanz. Der Humor sollte sich weniger aus der Summe der Einzelgags ergeben als mehr aus der Absurdität der Geschichte an sich.
Allein für diese Sätze sollte das hier nach Seltsam ;)
Bruder :sad: Tserk

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi josephk!

Damit du nicht abhebst: Ich fand's nicht witzig! :D

Es mag vielleicht daran liegen, dass es nicht so meinen Humorgeschmack trifft, aber in der ersten Hälfte des Textes haben sich meine Mundwinkel nicht ein einziges Mal nach oben verzogen. Danach bin ich dann direkt zum Ende gesprungen und war drauf und dran, dir einen saftigen Verriss zu verpassen, aber dann fielen mir schon die Augen zu, und du erhieltest eine Gnadenfrist. ;)
Am nächsten Tag las ich all diese Lobpreisungen und wurde nachdenklich. Dann las ich die zweite Hälfte des Textes ganz, und siehe da: Gar nicht so schlecht! Bei der Stelle mit dem abgeschafften Ober musste ich sogar grinsen. Auch wenn es insgesamt immer noch nicht mein Geschmack war.
Das könntest du als Hinweis nehmen, die erste Hälfte ein wenig zu straffen. Auch in einigen anderen Kritiken wurde das mit den Längen ja angedeutet, ohne dem Gewicht beizumessen. Ich finde schon, dass es von Bedeutung ist.
Auch die vielen positiven Resonanzen müssen nicht bedeuten, dass es nur positive Meinungen gibt. Es könnte auch sein, dass viele Leser nach fünf Zeilen weggeklickt haben oder sich nicht trauen, dem Block von Lobgesängen etwas entgegenzusetzen ( ich weiß noch, wie ich für eine Geschichte mit Lob überschüttet wurde, und als ich im Scherz direkt nach Verrissen fragte, kam plötzlich die geballte Ladung :D ).

Ich empfehle ausdrücklich, die Geschichte nach Philo zu verschieben. Wenn du glaubst, sie hätte dafür nicht genügend Tiefgang, dann lies mal die Texte, die da sonst so gepostet werden, und du wirst das nie wieder behaupten. ;)
Ich meine, dass du hier sehr schön das Verhältnis zwischen dem, was der menschliche Geist willkürlich konstruieren kann, und dem Mathematisch-Abstrakten, das nicht formbar ist, beschreibst.
Das Mathematische, die Grundkonstanten der Natur entziehen sich völlig jeglicher Formbarkeit. Sie sind einfach da, existieren unabhängig vom Betrachter ( auch wenn Quantenphysiker da teilweise widersprechen würden - aber davon sehen wir mal ab ;) ).
Alles andere jedoch kann von der menschlichen Phantasie so frei geschaffen werden, dass der Erzähler ständig aufpassen muss, nicht in Beliebigkeit zu verfallen.
Ist das nicht genug Tiefgang für die Philorubrik?
Außerdem könntest du dort auch mit differenzierteren Kommentaren rechnen. Gerade das sollte dir als lernendem Autor schon ein paar Prügel wert sein. ;)

Nebenbei bemerkt: Der Text bewegt sich schon ziemlich nah am Rand dessen, was als Definitionsrahmen für "Geschichte" gelten kann. Der Ich-Erzähler ist nicht in die Handlung integriert, kann also als mit dem Autor identisch angesehen werden. Dann jedoch ist es nicht mehr als eine Abhandlung. Es gibt keinen kontinuierlichen Handlungsstrang, sondern nur eine Aneinanderreihung von Szenen, die jeweils einen Schritt deiner Überlegungen illustrieren sollen.
Der Text hat somit mehr Ähnlichkeit mit einem Essay als mit einer Geschichte.

Ciao, Megabjörnie

 

hi josephk!

ich glaube nicht, daß du eine interpretationshilfe brauchst, trotzdem lasse ich dir ein bißchen was da:

*kritik ist eine kategorie, neid eine andere*

megabjörnie:

war drauf und dran, dir einen saftigen Verriss zu verpassen
naja.

*wahrheit ist eine kategorie, neid eine andere*

megabjörnie:

Auch in einigen anderen Kritiken wurde das mit den Längen ja angedeutet
naja.

die einzige kritik, in der was von längen steht, ist die von gnoebel:

Zwischenzeitlich ein bißchen lang vielleicht, aber meiner Meinung nach nicht langatmig. Echt gut.

also nochmals: gratulation, weiter so!
Kyselak

 

@Kyselak

Kyselak schrieb:
hat mir sehr gut gefallen: ist eine echte belüftung für verstopfte ganglien.
Haaa, was ein Spruch! Danke!
ich glaube nicht, daß du eine interpretationshilfe brauchst,
Hier nicht, nein, für Neid besteht kein Grund, und Megebiörnies Kritik war zumindest sachlich. Das er es nicht witzig findet ist ok, bin nur froh das er die Geschichte vor dem Kommentieren ganz gelesen hat.

@ Megabiörnie

Megabjörnie schrieb:
Gar nicht so schlecht!
Danke für das Lob!
Das könntest du als Hinweis nehmen, die erste Hälfte ein wenig zu straffen.
Vielleicht magst du recht haben, aber ich wollte eigentlich nicht mehr allzuviel an dieser Geschichte rumbasteln.

Auch die vielen positiven Resonanzen müssen nicht bedeuten, dass es nur positive Meinungen gibt. Es könnte auch sein, dass viele Leser nach fünf Zeilen weggeklickt haben oder sich nicht trauen, dem Block von Lobgesängen etwas entgegenzusetzen
Sicher. Eine Geschichte kann nie allen gefallen. Aber wenn es ernsthafte Kritikpunkte gibt sollte sich keiner zurückhalten, diese sachlich zum Ausdruck zu bringen.

Ich empfehle ausdrücklich, die Geschichte nach Philo zu verschieben.
Das sehe ich das Kompliment! Hätte nichts dagegen, glaube aber immer noch das Humor besser passt.

Das Mathematische, die Grundkonstanten der Natur entziehen sich völlig jeglicher Formbarkeit. Sie sind einfach da, existieren unabhängig vom Betrachter ( auch wenn Quantenphysiker da teilweise widersprechen würden - aber davon sehen wir mal ab ;) ).
Alles andere jedoch kann von der menschlichen Phantasie so frei geschaffen werden, dass der Erzähler ständig aufpassen muss, nicht in Beliebigkeit zu verfallen.
Word!
Der Ich-Erzähler ist nicht in die Handlung integriert, kann also als mit dem Autor identisch angesehen werden.
Nein, Nein, ich zähle mich eher zu den zivilisierten Mitteleuropäern. Ich mag zwar gern Espressos, aber hab mich dazu noch nie mit einer Kugel verabredet...

Alles in allem Dankeschön für das Lob, auch wenn du es nicht witzig fandest, konntest du der Geschichte doch etwas abgewinnen. Das freut mich.

 

Hallo josephk

Ich kam auf die Empfehlung von gnoebel vorbei. Gerade, als ich mir während des ersten Abschnitts langsam Gedanken machte, was an der sich wiederholenden Definition von Stef und Kugel empfehlenswert sei, kam die Wende in Form der Kaffeeszene. Ab da kam dann so etwas wie Bewegung in die "Geschichte".

Schon aus reiner Höflichkeit...
Aus Höflichkeit zu einer nichts empfindenden Kugel?
Das steht mMn quer zu deinen vorgängigen Definitionen.
Besser wäre hier matematischer Ausgleich, oder Wahrung des Gleichgewichts im Universum, o.ä.

Also keine Verwandlung, kein weiterer Besuch, keinen weiteren Espresso.
Hier stört mich der weitere Espresso, gab es denn schon einen in der fiktiven Umgebung der Kugel?

Alles in allem hat mir dein Text gefallen, obwohl du im ersten Abschnitt mMn die Geduld des Lesers schmerzhaft an die Ausdehnungsgrenze der imaginären Kugel mit Radius n treibst.
Ich fands witzig, sauber geschrieben und die Rubrikfrage stellt sich mMn nicht, Humor passt.

Gruss dotslash

 

Hallo josephk!

und sich für gewöhniche Dinge
gewöhnliche

Ja, da haben wirs ja schon.
wir's

Wenn ich jetzt Krümel kacken würde, hätte ich gesagt: "Keine Geschichte nach den Regeln." Aber ich kacke keine Krümel. Hab ich noch nie.
Mir hat die KG sehr gut gefallen. Die Idee ist herausragend und setzt sich vom allgemeinen "Rest" in dieser Rubrik deutlich ab. Mir war der Anfang nicht zu lang und es wäre der Geschichte nicht zuträglich, wenn dort gekürzt würde. Die Sprache ist sauber und es hat regelrecht Spaß gemacht, zu lesen. Die vereinzelten, gut untergebrachten, aber nicht zu lauten Gags sind gut gesetzt und haben mich immerhin zum Schmunzeln gebracht.
Hier und da ein Absatz, würde den Text auflockern.


LG
flash

 

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