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„Wir“ funktioniert nicht mehr

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27.11.2004
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„Wir“ funktioniert nicht mehr

Es war ein schwerer Schritt in eine richtige Richtung und doch war es nicht das, was sich hinterher gut anfühlt. Man sagt, dass Zeit die Wunden heilt. Doch was tun, wenn die Wunde du selbst bist? Wenn man die nicht mehr auslöschen kann? Das, was die anderen Leben nennen, fühlt sich für mich wie Tod an. Tag für Tag sticht mein Schmerz mir immer wieder ein weiteres Messer in den Rücken. Ich weiß nicht, was mich noch auf dieser gottverdammten Welt aufhält. Vielleicht die immer wieder kehrende Sehnsucht nach einer Illusion, die nur im Kopf funktioniert und in Wirklichkeit doch nicht umzusetzen ist. Vielleicht aber auch einfach nur das Versprechen an dich. Für dich weiterzuleben, wenn du wenigstens nicht mehr in mir weiterlebst. Wenn du keine Chance von mir gekriegt hast, deine Erfahrungen zu machen, deine eigene Fehler zu begehen, für deine eigene Entscheidungen gerade zu stehen. Ich habe dich getötet, damit ich selbst weiter nach der Luft schnappen kann, denn zu etwas anderem fehlt mir die Kraft. Meine Lebenslust hatte ich euch beiden zu verdanken. Ihm und dir. Ihr wart beide meine Luft, meine Antriebskraft. Es tat gut, seine zarte Lippen auf meiner Haut zu spüren, dich in meinem Bauch zu fühlen. Es gab nichts anderes außer uns auf dieser Welt. Ich liebte es, wie liebevoll er meine Hände hielt, wie er zärtlich an meinem Ohrläppchen knabberte. Ich liebte alles an ihm, denn ich liebte ihn. Doch die Liebe macht blind. Zu spät wollte ich einsehen, dass seine Küsse immer kaltherziger wurden, dass seine Hände jetzt nicht mehr meinen Bauch berührten, nicht den Kontakt zu dir suchten, sondern eine andere Frau liebkosteten. Zu spät und doch zu früh, um mein Leben zu retten, indem ich dich deinem Schicksal hingab. Ich musste mir eingestehen, dass es kein Weg für uns beide gab. Dass es so nicht funktionieren kann. Du warst immer ein Teil von mir ,aber auch ein Teil von ihm, der mich und dich verstoßen hat. Wahrscheinlich hättest du seine Stupsnase, die an der Spitze immer leicht glänzte und seine kastanienbraune Augen. Verzeihe, ich gebe mich schon wieder meiner Illusion hin. Doch die Wirklichkeit bleibt.. Wie durch eine Zauberhand spüre ich die Vergangenheit neben mir stehen, mich bewachen. Alle wollen sehen, wie ich damit klar komme. Damit, dass ich dir die Todesstrafe erteilt hab, obwohl du unschuldig warst. Und bist. Du bist weg und ich bin hier, von meiner Angst und den zerreißenden Schuldgefühlen geplagt. Vielen würde dein Schicksal ungerecht vorkommen. Ich wünsche, es wäre nicht so gekommen. Ich wünsche, er hätte sich anders entschieden. Ich wünsche, ich hätte mehr Mut gehabt, dein Leben zu akzeptieren. Manchmal ,wenn ich nachts wie so oft die Augen nicht zu kriege, stell ich mir dir vor, wie reicher mein Leben durch dich wäre. Und doch hätte es einen bitteren Beigeschmack: du wärst ein Teil von ihm, würdest mich immer an ihn erinnern. In deinem Gesicht würde ich ihn sehen, durch deine Anwesenheit ihn in dem Raum spüren. Gleichzeitig würde alles hoch kommen. Weißt du, er und ich wie waren ein eingespieltes Team. Wir sprachen nicht von Hochzeit und Kindern, wir stellten uns nicht unsere ferne und doch so nahe Zukunft vor, wir dachten uns keine Namen für unsere zukünftige Kinder aus. Doch insgeheim wusste ich. Ich wusste, dass es irgendwann mal so weit sein wird. Dass es so schnell kommen wird, hatte ich nicht geahnt. Es ist leichter zu reden, wenn du kein Kind in deinem Bauch spürst.. das Baby, das dich jetzt schon liebt und dir für die einzige Chance dankt. Und du bringst es um, weil du von einem Mann so abhängig warst. Weil du ihn abgöttisch geliebt hast und dein Leben vor dem des unschuldigen Babys gestellt hast. Jetzt muss ich selbst zu sehen, wie ich damit umgehe oder es versuche, denn „wir“ gibt’s nicht mehr.. „Wir“ hat ausgedient.

 
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Hallo glitterbabe,

Willkommen auf kg.de!
Verzeih mir, dass ich dir nur mit einer kurzen Kritik zu deinem Text hilfreich sein kann. Meiner Meinung nach enthält er in Ansätzen ein paar interessante, philosophische Fragestellungen. Das aber entschuldigt nicht die Tatsache, dass du sie nicht in eine adäquate Geschichte verpackt hast. So wirkt deine Geschichte auf mich nicht ansprechend genug, um mich anzuregen, die Philosophie deiner Worte zu ergründen.

Übrigens: Dinge, wie du sie im ersten Absatz geschrieben hast, gehören in einen gesonderten Beitrag unter deiner Geschichte. Und denk daran, Übung macht den Meister, also bleib am Ball.

Lieben Gruß,
moonaY

 

Die Autorin schrieb diesen Kommentar zu ihrer Geschichte:

ich bin neu hier, dnenoch schreibe ich schon seit einer langen zeit, was ich hier auch präsentieren möchte...es wäre nett,wenn ihr mir hefen würdet (ich weiss, dass mein schreibstil zu wünschen lässt), hier und da was zu verbessern... :shy:

 
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Gar nicht mal so schlecht. Immerhin eine eher ungewöhnliche Thematik.

Allerdings habe ich sofort folgende Probleme mit diesem Text:

a) keine Absätze. Daher der reinste Monolith eines Textes. Das wirkt erstmal abschreckend.
b) kaum eine erkennbare Handlung. Es geschieht nichts, es wird nur beschrieben.
Wollte man diesen Text verfilmen - er wäre daher schlicht unverfilmbar (nur als Beispiel, was eine Geschichte als solche eigentlich ausmachen sollte)
c)keine erkennbare Philosophie (siehe Betitelung dieser Rubrik..). Man erfährt jede Menge über das Gefühlsleben der Protagonistin, aber zu welchen Erkenntnissen ist diese denn nun gekommen? Nur, dass ihre Entscheidung "richtig" war? Das wäre etwas wenig...
d)Die Geschichte wird von einem extreeem subjektiven Standort aus geschildert. Das kann man zwar durchaus machen, aber dann sollte man auch gut wissen, was man da tut. Heraus kommen dabei nämlich in schöner Regelmäßigkeit genau solche Texte, die mehr einem reinen Zustandsbericht ähneln als irgendeiner Erzählung, die auch noch für einen Außenstehenden interessant sein soll.

@glitterbabe: Ich hätte die Geschichte nach "Sonstige" getan. Genau da gehört sie mAn hin (das ist jetzt aber nur meine Einschätzung).

 

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