Was ist neu

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15.12.2004
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Dies hier ist für dich.
Für dich, dessen Existenz niemand für möglich hält. Niemand außer mir. Für dich, dessen Existenz noch nicht im geringsten belegt ist, außer für mich. Für dich, weil ich weiß, dass du bereits existierst. Dass du hier bist. In mir. Ich weiß nicht wer du bist, ich weiß nicht wer du sein wirst, ich spüre nur, dass du da bist. Ich habe keine Vorstellung von dem, was mit dir geschehen wird, ich habe keine Ahnung davon was die nächsten Tage, Wochen, Monate und Jahre bringen werden... ich möchte nur, dass du weißt, dass ich dich liebe, schon jetzt. Wie groß magst du nun wohl schon sein? Vielleicht einen Zentimeter? Ich weiß es nicht, eigentlich ist es auch egal, denn du bist da und das zählt. Ich schreibe nur, weil ich hoffe, du wirst verstehen, vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann... Was auch immer mit dir geschehen wird, vergiss nicht, dass ich dich liebe!
Ich bin noch ein Kind, genau wie du. Sollte ich mich dafür entscheiden, dass es das beste für dich ist zu leben, werde ich 17 Jahre alt sein, wenn du deinen ersten Atemzug machst. „Sollte ich mich dafür entscheiden, dass es das beste für dich ist zu leben“ – wie hart das klingt, wie desillusionierend, wie grausam... Das grausamste jedoch ist, dass es der Realität entspricht.
Ich bin ratlos, weißt du. Absolut ratlos. Ich weiß weder ein noch aus, verstehst du. Mein Leben, vor allem aber dein Leben, wird nicht einfach werden, niemals. Die Zeit, die ich dir schenken kann wird, so sehr ich mich auch bemühe, immer begrenzt sein, von den finanziellen Mitteln ganz zu schweigen. Und – „von Luft und Liebe leben“, so schön das auch klingen mag, so wunderbar es im ersten Moment auch scheinen mag, die Realität sieht anders aus und ich fürchte es ist schier unmöglich. Und auch die Meinung deines Papas wird für meine Entscheidung wichtig sein. Nicht dass du denkst, er hätte mich in der Hand, er könnte über dein und mein Leben entscheiden. Nein, keine Angst, das ist es nicht. Es ist nur... auch er hat nur ein Leben, auch er ist nur ein Mensch... und seine Ansichten sind mir nicht egal, es ist mir wichtig was er denkt - ich liebe ihn sehr, weißt du. Natürlich, er ist älter als ich. Um einiges älter sogar. Aber.... so leid es mir tut ist er in Wahrheit wohl genau wie ich, alles andere als im Stande, dir das zu geben, was du brauchst um leben - um glücklich leben - zu können.
Verstehst du, sollte ich dich umbringen lassen... es ist nicht, weil ich dich nicht liebe, es ist nur... vielleicht hast du ein besseres Leben verdient, als das, was ich dir hier und heute bieten kann.
Und sollte ich mich, was ich beinahe mehr als alles andere hoffe, für dich, für dein Leben, entscheiden, so stellt sich die Frage, ob du bei mir bleiben wirst. Wobei ich dich, sobald ich dich einmal in meinen Armen gehalten habe sowieso nie wieder hergeben kann und sich dieses Thema somit erübrigt. Wenn ich mich einmal für dich entschieden habe, dann ohne Wenn und Aber. Es ist nur.... ich will dass du eines weißt. Egal wie meine Entscheidung fällt, sie wird immer „für dich“ sein. Vielleicht gegen dein Leben, aber zumindest in meinen Augen dennoch für dich.
Niemand wird mich verstehen, Kleines. Niemand. Alle werden sie mich fragen, wie ich dieses Risiko nur eingehen konnte, dieses Risiko mit 16 schwanger zu werden. Und weißt du, ich wollte ja die Pille nehmen, ich wollte wirklich. Doch dein Großvater konnte den Gedanken nicht verkraften, dass seine Tochter von nun an mit einem Jungen schläft. Er dachte er könnte verhindern, was ohnehin nicht aufzuhalten war. Er dachte keine Pille bedeutet kein Sex, deswegen Veto. Deswegen du. Dabei ist es mir im Grunde völlig egal, ob all die anderen verstehen werden. Hauptsache du verstehst.
Egal was ich tun werde, egal welche Entscheidung ich treffen werde, sie alle werden mich zerreißen mit ihren Worten, mit ihren Blicken. Sie werden mich verurteilen, sollte ich dich umbringen und sie werden gaffen und sich den Mund fusselig reden, sollte ich stolz meinen dicken Babybauch präsentieren. Weißt du, beinahe hätte ich Lust, das wirklich zu tun. Ihnen allen unter die Nase zu reiben, dass ich glücklich bin mit dir. Dass ich diese Herausforderung annehme und dass ich mich nicht schäme für dich. Manchmal glaube ich wirklich, zusammen mit deinem Paps und meinen besten Freunden könnte ich das schaffen mit dir. Notfalls auch alleine. Beinahe freue ich mich auf dich, manchmal. Doch dann bekomme ich Angst vor dir, vor dem fremden Wesen in meinem noch so schrecklich dünnen, beinahe kindlichen Bauch. Ich bekomme solche Angst, dass ich glaube ersticken zu müssen, an all den Gedanken, die meinen Schädel zum Platzen bringen. Ich weiß nicht weiter, wirklich nicht... vor allem werde ich mit deinem Paps sprechen müssen. Bald. Ich fürchte, auch er hat ein Recht darauf, zu erfahren, was nur wir beide wissen. Ich fürchte nur nichts mehr, als seine Reaktion auf dich, auf uns. Und dennoch werde ich mit ihm reden, ich brauche ihn doch so, gerade jetzt. Mit meinen Eltern werde ich auch reden müssen, aber das ist eine andere Geschichte... vielleicht ziehe ich auch für ein paar Wochen zu Oma, wenn mir das alles zu viel wird hier, wir werden sehn. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll, aber ich fürchte es wird weitergehen, alles geht ja schließlich irgendwie irgendwann weiter, alles geht seinen Weg... wir werden sehn, welchen Weg wir beide gehen werden, mein Kleines...

 

Liebe Leah,

du hast dich an ein schwieriges Thema herangewagt. Es ist ein Monolog an ein ungeborenes Kind entstanden, der für mich nicht ganz so stimmig ist, da die Prot immer wieder hin und herschwankt. Für mich entstand der Eindruck, du hast den Text runtergeschrieben, dir aber keine Struktur dazu überlegt.

Und weißt du, ich wollte ja die Pille nehmen, ich wollte wirklich. Doch dein Großvater konnte den Gedanken nicht verkraften, dass seine Tochter von nun an mit einem Jungen schläft. Er dachte er könnte verhindern, was ohnehin nicht aufzuhalten war. Er dachte keine Pille bedeutet kein Sex, deswegen Veto. Deswegen du.

Ist jetzt der werdende Großvater schuld, nur weil die Prot keine Schaumzäpfchen oder der werdende Vater Kondome benutzt hat?

Sorry, ich kann dir leider nicht allzuviel Positives zu deiner KG schreiben, da ich solchen Themen gegenüber auch einen gewissen Respekt habe.
Warte mal andere Kritiken ab, Geschmäcker sind ja auch verschieden.


Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Bernadette..

danke für deine Kritik. Ist es nicht normal in so einer Situation immer wieder hin und her zu schwanken? Ich glaube, wenn eine Jugendlich schwanger wird, dann wir sie sich in den wenigsten Fällen von erster Skunde an sicher sein, wie es weitergehen soll.

Vonwegen Pillen-Veto: Jeder weiß, dass die Pille das sicherste Verhütungsmittel ist. Kondome können für bekanntlich reißen...

Was meinst du mit "solchen Themen gegenüber"?

Lieben Gruß.

 

Hallo Leah,


Was meinst du mit "solchen Themen gegenüber"?

Ich würde mich aus so einer Sicht, wie du deine Prot geschildert hast, nie an das Thema Abtreibung heranwagen. Diese Situation ist so komplex und geht so ans Eingemachte, dass ich Angst hätte, mit meinen Worten nur an der Oberfläche zu kratzen. Aber ich habe da wahrscheinlich schon mehr Frauen als du erlebt, die in dieser beklemmenden Situation waren.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hi Leah
also ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass mich deine Geschichte irgendwoe berührt hat. Es ist natürlich ein Thema, das heutzutage leider viel zu oft durchgekaut wird, aber so aus der Sicht, aus der du sie zeigst erscheint sie noch einmal in einem anderen Licht.
Du hast schon recht, ein Mädchen (übrigens auch ein Junge) in dieser Situation schwankt natürlich hin und her, keine Frage, aber was Bernadette vielleicht sagen wollte ist, dass es natürlich trotz allem eine KG sein soll (oder täusche ich mich da? ;) ) und man merkt eben immer irgendwie so ein bisschen, dass du die Geschichte einfach so runtergeschrieben hast, so als wärst du selbst in der Situation und würdest all das durchmachen, was dein Prot durchmacht (was hoffentlich nicht der Fall ist).
Dadurch kommen auch die vielen Wiederholungen zustande

Verstehst du,...
Weisst du,...
Diese Anfänge kommen immer wieder, was natürlich realistisch ist, wenn es in Maßen bleibt, aber bei dir kommen sie einfach zu häufig.
Prinzipiell finde ich deine Geschichte aber ziemlich mutig und auch gut geschrieben. Kein Meister ist schließlich vom Himmel gefallen oder?
Mach weiter so! :thumbsup:
Gruß
b

 

Hallo Leah,

mir gefällt deine Geschichte und ich kann es nicht ganz nachvollziehen, was meine Vorredner zu kritisieren hatte; manches wenigstens. Vor allem meine ich den Punkt des „Herunterschreibens“. Es handelt sich hier um ein Gespräch einer werdenden Mutter mit ihrem Ungeborenen; vielmehr sind es ja Gedanken und deswegen ist es sogar notwendig, dass die kg keine genaue Struktur aufweißt. Hättest du ein genaues Konzept verfolgt, dann hätte deine Geschichte etwas künstliches erfahren und wäre somit nicht mehr in der Lage den Leser zu berühren. Ob es nun die richtige Wahl ist, ein solches Thema auf diese Weise anzugehen, ist eine andere Frage. Das steht dem Autor absolut frei. Gut finde ich es, dass man deinem Prot ihre Naivität anmerkt. An keiner Stelle denkt sie über die wirklichen Konsequenzen nach und das ist das große Problem, das wir heutzutage haben. Sex begegnet uns überall. Es wird uns suggeriert, dass es ohne gar nicht geht. Nur was daraus werden kann, verschweigen uns die Medien. Diese Erkenntnis kommt leider erst mit dem Alter und deshalb ist es fraglich, ob eine 16jährige wirklich entscheiden kann, was für das Kind am Besten ist. Die meisten Mädchen in dem Alter sind ja gerade einmal fähig sich um ein Haustier zu kümmern (sorry, das klingt hart, ist aber so), da sie einem ständigen Freizeitstress unterlegen sind. Und auch das meist mehr schlecht als recht. Kann man ihn dann ein Kind überlassen? Vielleicht ändern sie sich, aber ihr Leben ist auf jeden Fall nicht mehr das was es einmal war. Sozial- und Arbeitsämter zeugen leider Gottes davon. Natürlich gibt es auch das positive Beispiel, keine Frage, aber das Risiko sollte man nicht eingehen. Es gibt eine Menge Methoden der Verhütung und wenn grad mal keine zur Hand ist, kann man sich durchaus mal zusammenreißen...sollte man wenigstens meinen.... ;)

Einen lieben Gruß...
morti

 

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