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2:1 für Paul

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13.12.2004
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2:1 für Paul

2:1 für Paul


Pia und Paul sind Geschwister. Paul ist fünf Jahre alt und seine Schwester vier.
Seit ein paar Tagen liegen sie im ständigen Konkurrenzkampf und bringen ihre Mutter Inge damit schier zur Verzweiflung.
An einem Vormittag, als Inge vom Einkaufen zurückkommt, inspiziert Pia sofort neugierig die Plastiktüten, angelt sich einen Apfel heraus und will hinein beißen.
"Halt! Stopp!" mahnt die Mutter "Erst abwaschen!"
Da greift sich Paul ein Brötchen. Scheinheilig und mit einem triumphierenden Blick auf Pia fragt er: "Stimmt's Mami, das Brötchen muss ich nicht abwaschen?"
"Nein Paul, ganz sicher nicht" schmunzelt Inge.
1:0 für Paul.
Pia senkt den Blick und isst ihren abgewaschenen Apfel.

Nach dem Essen will Inge den Kuchen backen. Sie hat ein neues Rezept bekommen, das sie ausprobieren will. Ein Apfelkuchen mit Rosinen und Pudding.
Pia und Paul hocken auf den Küchenstühlen, warten auf jede sich bietende Gelegenheit vom Kuchenteig zu naschen. Kuchenbacken mit Mutti macht immer Spaß, da hält sie nichts im Kinderzimmer. In der Küche geht es fröhlich her. Pia stibitzt die Rosinen und knabbert sie auf. Paul knetet ein Teigstückchen. Als Inge die gefüllte Kuchenform in den Backofen schiebt, stellt sich Paul wie ein großer Kenner daneben, stemmt die Hände in die Hüften und meint: "Mami, warum stellst du den Schalter auf die 3 und nicht auf die 6? Dann wird doch der Kuchen größer?"
Endlich zahlt sich sein Wissen aus der Vorschule aus. Jetzt wird Pia anerkennen müssen, wie schlau er ist.
Doch Inge lässt sich nicht beirren und schaltet auf die "Drei".
Sie erklärt ihm lächelnd, dass die Zahl "6" zwar grösser ist als die Zahl "3", der Kuchen aber dann verbrennen würde. Pia schüttelt ihr Lockenköpfchen.
"Das weiß doch jedes Kind, Paul. Das ist doch piepe-einfach" ruft sie.
Punkt für Pia.
Paul grummelt.

Am Nachmittag ist der köstlich duftende Kuchen fertig. Er ist wirklich gelungen. Es gibt auch Kakao dazu. Inge, Papa Klaus, Paul und Pia, alle versammeln sich um den Esstisch im Wohnzimmer. Pia und Paul haben geholfen den Tisch zu decken. Inge schenkt den Kakao ein und verteilt auf jeden Teller ein Stück leckeren Apfelkuchen.

"Pia, ich komme bald in die Schule, viel früher als du. Dann kann ich alle Bücher lesen, die Mama im Schrank hat!" nimmt Paul erneut Anlauf.
"Na und! Ich kaufe mir einen Piuter, dann kann ich alles, was ich lesen will im Innernett haben." entgegnet Pia und beißt genüsslich vom Kuchen ab.
"Phhh" kontert Paul, "du kriegst nur einen Kommputer für den Tag! Ich aber ! Ich kriege einen Kommputer wie Papa hat!"
Er schaut zu Papa und ist sich seiner Zustimmung ganz sicher.
Männer halten immer zusammen.
Paul hebt belehrend die Kuchengabel wie einen Zeigefinger und erklärt:
"Ich darf dann wie Papa Nachts, wenn du schläfst, aufstehen und Bilder angucken! Ätsch!"
Er schaut triumphierend und siegesgewiss zu Papa.
Pia schaut Papa an.
Mama schaut Papa an.
Aber der schaut nicht auf, sondern isst schweigend den Kuchen, verschluckt sich und hustet.
Paul überlegt kurz und holt nun zum absoluten Finale aus:
"Und!" verkündet er die Stimme hebend "dann kann ich auch mit dem Onkel abends im Kommputer reden, wie Mama! Ätsch! Und Du nicht!"
Er musste nicht einmal die Zunge herausstrecken. Das hat gesessen.
Er sieht Pia tief in die Augen.
2:1 für Paul!

Jetzt hustet Mama.
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Hallo teccla!

Deine Geschichte lässt mich unzufrieden sitzen. Warum?
Sie hat mir zu wenig Dialoge und beschreibt Situationen, die auch gut dargestellt werden könnten (z.B. beim Kuchenbacken).
Ich weiß nicht, ob Kinder dieses alters wirklich so bewußt Punkte sammeln. Die Idee des Konkurrenzkampfes ist schon gut und interessant, aber Deine Umsetzung klingt mir sehr erwachsen. Geradezu der Höhepunkt:

Er sieht Pia tief in die Augen
Und das bei einem fünfjährigen Jungen?
Wenn ich an diese Zeit bei meinen Kindern zurückdenke, dann fand der Konkurrenzkampf so statt, dass die beiden versucthen, von den Eltern ein Sonderlob zu ergattern, durch Bidlermalen, Basteln oder auch Kuchenbacken, aber eigentlich nicht durch Wortgefechte.
Pauls Kindermund führt dann ja die Eltern in eigenartige Situationen - aber wie gehen die Eltern damit um? In Deiner Geschichte gar nicht und das ist sehr unbefriedigend. Denn so ist die Geschichte im Grunde zuende, wenns endlich interessant wird.
Im jetzigen Zustand kommt mir Deine GEschichte wie ein zu weit ausgewalzter Witz aus der Sparte 'Kindermund' vor.
Das ist jetzt alles noch nicht sehr hilfreich, aber da Du Dir ja vorgenommen hast, Schreiben zu Deinem Beruf zu machen, denke ich, Du solltest an dieser Geschichte weiter arbeiten.

Lieben Gruß

Jo

 

Hallo Teccla,

leider ging es mir mit deiner Geschichte wie Jo.

Das Verhalten der Kinder finde ich unrealistich. In dem Alter sind sie meistens noch nicht so weit, dass sie tatsächlich Wortgefechte verantstalten können. Klar kann manchmal etwas herauskommen, dass nach Wortgefecht klingt, aber bei kleinen Kindern ist das dann doch eher zufall.

Die Situation am Ende finde ich etwas zwanghaft herbei geführt. Eigentlich ist ja das Ende der Kern der Geschichte - und dann hört sie auf. Es wäre doch am Interessantesten zu erfahren, was die Eltern jetzt machen.

So stellte sich auch bei mir ein bißchen das Gefühl eines Witzes ein, nur dass ich es icht sonderlich witzig fand.

LG
Bella

 

hallo jobär,
ja mag sein, was du sagst, dass er nicht wirklich die punkte zählt;
es ist eine kurzgeschichte mit überraschend anderem ausgang.
kein elternratgeber für vorlaute kinder ;)
eine geschichte zum schmunzeln.
nee stimmt, hilfreich ist deine kritik wirklich nicht.
ja, und dass ich schreiben und davon leben möchte, woher weisst du das ? kann mich an keinen "jobär" erinnern. aber das wollen tausend andere auch, oder ? kannst du davon leben?
wenn du erfolge vorzuweisen hast, würde ich mich freuen, rat und hilfe von dir anzunehmen.


Hallo bella,

danke für deinen kommentar. sehr interessant.

viele grüsse euch beiden.
teccla

 

Ich weiß ja nicht. Die Geschichte ist eigentlich ganz in Ordnung. Für mich klingt's zwar als hätte die Mutter der beiden das in ihrer Freizeit geschrieben, aber mal abgesehen davon...
Im Übrigen kann ich dieses Verhalten bei Kindern in dem Alter (vor allem bei Geschwistern) nur bestätigen, die Kinder von meinem Onkel verhalten sich nicht unähnlich! Außerdem haben manche Kinder einen DERART durchdringenden Blick
drauf... *schauder*
Also ich finds ganz lustig.

 

Hallo teccla!

Wenn ich eine Kritik schreibe, schaue ich mir das Profil der Schreibenden an - und daraus habe ich mein Wissen - und weil ich kein Profi bin und auch keiner sein will, kann ich Dir keine professionellen Ratschläge geben (und wenn ichs kkönnte, würde ich meine Fähigkeiten zu geld machen).

Lieben Gruß

Jo

 
Zuletzt bearbeitet:

hallo jobär,

dann danke ich dir fürs lesen und kommentieren. auch wenn ich dich unbefriedigt sitzen liess... ja kernpunkt ist die tatsache, dass kinder die eltern in verzwickte situationen bringen können oder auch nicht, denn wäre die beziehung der eltern okay, gäbe es ja keine geheimnisse, die sohn mal eben preis geben kann... oder?
und den höhepunkt sehe ich im husten der elternteile...erst verschluckt sich papa, dann hustet mama. naja. nicht so gelungen? dann gibt es vielleicht noch bearbeitungsbedarf. wer eigene kinder hat, weiß, dass es unendlich viele solcher und ähnlicher situationen gibt...in denen man im ersten moment gar nicht weiß, wie man reagieren soll...also ich bin weder hausfrau, noch die mutter der beiden, doch habe ich zwei söhne groß gezogen. aber aus sicht der mutter ist dies hier nicht geschrieben. ist auch sichtlich erkennbar.
wie bei jeder geschichte, der eine schmunzelt, der andere schüttet sich aus vor lachen, der dritte kann damit nichts anfangen und der vierte kommt ins philosophieren...
ich hoffe, die mehrheit der leser kommt nicht zum heulen ..

sonnige grüße
teccla

 

Hallo teccla,

ich verstehe deine Absicht. Aber auch mich stellt der Text nicht recht zufrieden. Deine Wortwahl ist schon fast etwas zu banal, der Satzbau etwas zu simpel gestrickt. Um von dem geschwisterlichen Konkurrenzkampf zu erzählen ist es durchaus angemessen, aber den Text dann auf die missglückte Beziehung der Eltern auszuweiten funktioniert leider nicht. Warum? Du übergehst das Problem viel zu schnell, bleibst natürlich einerseits dem Stil treu, andererseits aber harmoniert das Erzählte dann eben damit nicht mehr... Der Aspekt ist doch der eigentliche Aspekt, die Pointe deiner Geschichte, du darfst ihn daher nicht so schnell übergehen, dass funktioniert einfach nicht. Bei mir jedenfalls nicht. Solange du deine Beschreibungen jedoch auf das Banale beschränkst, harmonieren Text und Stil jedoch durchaus.
Lass dich nicht entmutigen und versuche, ob du mit einer Überarbeitung noch Boden gut machen kannst...

lieben Gruß,
Anea

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo anea

>>ich verstehe deine Absicht.<<
welche?

>>Deine Wortwahl ist schon fast etwas zu banal, der Satzbau etwas zu simpel gestrickt.>>
ja, und wo ist das problem?

>>>Um von dem geschwisterlichen Konkurrenzkampf zu erzählen ist es durchaus angemessen, aber den Text dann auf die missglückte Beziehung der Eltern auszuweiten funktioniert leider nicht.>>>
ich weite es nicht aus, es ist die pointe. wenn mama nachts chattet und papa zieht sich bilder rein, muss die ehe nicht missglückt sein, oder?
dass etwas nicht stimmt, okay, aber wer weiss, vielleicht klären die beiden das in einem gespräch... oder es ist ein tiefgründiger hinweis auf die "heile welt" die da mal eben zusammen fâllt, wer weiss das schon? aber dieser aspekt ist mir eben als pointe gut genug, aber nicht der wirkliche sinn der geschichte.

<<< Warum? Du übergehst das Problem viel zu schnell, >>>
wir haben unterschiedliche betrachtungsweisen

<<<bleibst natürlich einerseits dem Stil treu, andererseits aber harmoniert das Erzählte dann eben damit nicht mehr... >>>
mit was harmonisiert es nicht mehr?
wovon redest du eigentlich?

<<<Der Aspekt ist doch der eigentliche Aspekt,>>>
aha

<< die Pointe deiner Geschichte, du darfst ihn daher nicht so schnell übergehen, dass funktioniert einfach nicht.>>>
weiss immer noch nicht, wovon du redest

<< Bei mir jedenfalls nicht.>>
naja, dann wirds schwierig bei dir... *schulterzuck*

<< Solange du deine Beschreibungen jedoch auf das Banale beschränkst, >>
was immer das banale ist

<<harmonieren Text und Stil jedoch durchaus.>>
also doch? oder wie , oder was jetzt?

>>Lass dich nicht entmutigen>>
aber nein! *g*

<<< und versuche, ob du mit einer Überarbeitung noch Boden gut machen kannst...>>
bei dir ? lieb von dir!

danke fürs reinschauen und lesen
teccla

 
Zuletzt bearbeitet:

ja, und wo ist das problem?
Ich langweile mich als Leser.

ich weite es nicht aus, es ist die pointe.
Der Aspekt war vorher nicht erwähnt. Damit weitest du den Text aus. Dass du das erst am Ende tust und als Pointe betrachtest, widerspricht dem nicht.

wir haben unterschiedliche betrachtungsweisen
Das nehme ich an. Wäre auch seltsam, wenn nicht.


mit was harmonisiert es nicht mehr?
wovon redest du eigentlich?
Der Stil mit dem Inhalt, die Erzählweise mit dem Erzählten, die Sprache mit dem Text.
Es geht mir darum, ob die Geschichte flüssig, stimmig und in sich geschlossen ist.

naja, dann wirds schwierig bei dir... *schulterzuck*
Du scheinst wirklich großen Wert auf Rückmeldung zu legen. Ich empfehle dir, in Zukunft einen Zusatz anzuhängen „nur Kuschelkritik erwünscht“. Dann muss man sich keine Mühe machen, deinen Text ernst zu nehmen.

also doch? oder wie , oder was jetzt?
Am Anfang stimmts. Am Ende nicht mehr.

bei dir ? lieb von dir!
Eigentlich für deinen Text. Mir persönlich ist es dreimal egal, wie du schreibst. Eine konstruktive Kritik ist hier immer ein Angebot. Man muss nicht darauf eingehen, aber der Mehrzahl der Autoren ist es wichtig, Rückmeldung zu bekommen um an ihrem Text arbeiten zu können. Dir wohl nicht.

danke fürs reinschauen und lesen
Keine Ursache. Kommt sicher nicht mehr vor.

Anea

 

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