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6. Dezember (Schweizerdeutsch)

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07.10.2003
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6. Dezember (Schweizerdeutsch)

6.Dezember

Dr Elia het scho ganz töif gschlafe, da chlopfets a sis Fänschter. Dä arm Elia wird ganz plötzlech gweckt. Är erchlüpft, zieht gleitig d'Techi ganz übere Chopf u schpitzt sini Ohre. Da chlopfets no einisch. Äm Elia isch zwar nid ganz wou drbi, aber är isch äbe glich gwungerig, glüüsslet füre, schteit när uf u schliicht zum Fänschter. Da luegt ä Maa zum Fänschter i u trückt säch d' Nase platt. Dä het ganz ä länge Bart. "Das isch ja dr Samichlous!", rüeft dr Elia fröidig. Uups! Dr Elia verhet säch z Mu, z Mueti u dr Päpu söue ja nid gad erwache.
Liislig tuet är z Fänschter uf. "Chum nume ine Samichlous", seit dr Elia, "aber mir dörfe nid so lut redä." Aber dr Samichlous lächlet nume fründlech u meint: "Ne nei Elia, i wott nid ine cho, du söusch mit mir cho! Mir mache iz zäme ä Reis, i wott dir öppis zeige." Dr Elia chlätteret zum Fänschter us, ersch itze gseht är dr Schlitte mit dä Rentier, wo dr Samichlous da parkiert het. Si schtige ih, da merkt dr Elia, dass är ja nume z' Pyjama annä het. Dr Samichlous reckt ihm ä warmi Techi und sini roti Zipfuchappe u scho cha d'Fahrt los ga.
D‘ Rentier schpringe ganz schnäu, bis äs dr Schlitte höch i d‘ Luft lüpft. Si fahre ueche bis zu de Wuuche, gseh d‘ Schtärne u suuse verbi am Mondhousi. Plötzlech gseht dr Elia dunge uf dr Ärde äs chlises Dörfli, wo no ganz vili Liechter brönne. „Gsesch!“, seit dr Samichlous, „Dert wohne ig mit dr Frou Samichlous, dä Rentier und mine vile Heinzumändli.“ Är brämset u parkiert dr Schlitte ganz genau vor äm nä härzige chlinne Hüsli. Da geit d‘ Türe uf und ä chlinni Frou mit rotä Backe und am nä rotä Schurz chunnt use. Si begrüesst die zwöi ganz fründlech. Äs isch d‘ Frou Samichlous. Si gö afe mau chli i di warmi Schtube. Äs git warmi Ovo und Zimetschtärne. Aber dr Samichlous isch närvos, är cha säch nid schtiu ha uf sim Schtueu. „Was isch de emu ou los?“ fragt nä sini Frou. „Mir si hinge dri mit dä Wiehnachtsgschänk! Äs geit nume no drü Wuche.“ süfzet dr Samichlous. „U itz het doch üse Pöschtler no ä ganze Sack mit Wunschzedlä vo dä Ching verlore! Dä mues ihm abem Schlitte gheit si. Drum bini di ja eigentlech cho reiche.“ Seit är zum Elia. „Du chasch mir doch sicher säge, über was säch die Ching würde fröie, itz woni nä nid genau das cha schänke, wo si säch gwünscht hei.“ „Ja, was mues i de genau mache?“ wott dr Elia wüsse. „Chum, mir gö itz einisch id‘ Schpiuzügfabrig, dert zeige nig drs!“
Im ganze Dorf isch eis Dürenang. D‘ Heinzumändli schpringe ufgregt däsume. Si häufe am Samichlous die vile Päckli izpacke. Dr Pöschtler bringt no meh Wunschzettlä und holt die fertige Gschänkli ab. Us jedäm Chemi schtigt äs Röichli uf. Äs schmöckt nach Zimet u Läbchueche.
Ir Schpiuzügwärkstatt schaffe Zwärge und Feeä. Si boue Schlitte und näie Bäbichleidli. Äs si scho ganz viu Schpiusache parat. Äs Outo für ä Stefan, ä Schueusack für d‘ Andrea, ä Teddybär für d‘ Nina.
Am Igang vor Wärkschtatt isch z‘ Büro vom Samichlous. Uf äm Tisch ligt äs grosses dicks Buech. „I däm Buech schtö d‘ Näme vo aune Ching uf derä Wäut“, erklärt dr Samichlous äm Elia, „u dert schribe ni dri, ob si lieb si gsi und was si z Wiehnachte überchöme.“ “Aber wieso si de da äs paar Site läär, überchöme die Ching nüt?“ fragt dr Elia. „Mo, mou, aber äbe mir hei d’Wunschzedlä vo denä Ching verlore. U wüu das gad die Ching si, wo am gliiche Ort wohne wie du Elia, hani dänkt du chöntsch mir häufe. Du kennsch sä ja sicher u weisch mit was si gärn schpile.“ erklärt dr Samichlous. „Ja, das chani mache“, dr Elia isch schtouz, das gad är so nä wichtegi Ufgab übercho het. Dr Samichlous zeigt ihm wos Papier u Schriber het. „I mues itz wider a d‘ Arbeit, süsch si mir nie fertig bis zum Heilige Abe, chasch mr rüeffe wed fertig bisch“, seit dr Samichlous u geit zum Büro us.
Dr Elia chlätteret ufe Schtueu, nimmt ä Zedu und äs Bleischtift u fat afa schtudiere. Auso, d‘ Lena het am liebschte Bäbi, dr‘ Marc wünscht säch sicher ä Laschtwage u dr Urs brucht äs nöis Ritiplampi für a Boum.
Dr Elia isch ganz flissig und isch i sis Wärk vertöift, da ghört är plötzlech öppfer rüeffe: "Eeeeliiiaaaa! Ufwache, Elia!" Äs isch ja z'Mueti.
"Hüt isch Chlousetag! Chum leg d' Schtifu u d'Jagge a, mir gö iz Dorf. Hüt chunnt dr Samichlous mit sim Eseli." Dr Elia ribt säch d'Ouge. Isch das aus nume ä Troum gsi? Da gseht är näbe sich uf äm Bett ä roti Zipfuchappe...

 

Schöööööne Geschichte....

Aber etwas schwehr zu lesen. einiges hätte ich jetzt anders geschrieben, aber ich glaub, dass kommt auch immer auf den jeweiligen Dialekt an.

Schwötze ka ichs e weng besser ;)

 

Danke! :)

Ja, es ist halt "urchiges" Bern-Deutsch..
Ich hab mir überlegt, die Geschichte für hier umzuschreiben in Deutsch, aber dann wäre sie irgendwie nicht mehr so schön.

 

Jüüüüü! So härzigi Gschicht! :)

Nein, ich würde es auch nicht ins Deutsche "übersetzen", das wäre schade. Mir gefällt diese Geschichte, so... (ich finde keinen deutschen Ausdruck dafür :) ) härzig...

Einmal hast du "wone" geschrieben, ich weiss nicht, aber wir sagen doch eher "wohne". Der "Mondhousi" hat mir am besten gefallen. :)

I däm Fau, no e schöni Zyt!
Grüessli,
Marana

 

Merci für die vielen Komplimente :)
Das hätte ich nicht erwartet, dass so viele hier meine Geschichte lesen und erst noch schön finden..

Es sind halt viele kindliche Ausdrücke dabei, die ich während meiner langen Babysitter- und Tantenkarriere gesammelt habe ;)

Ich hoffe, dass mal ein ganzer Adventskalender entsteht. Jeden Tag eine Geschichte..

 

Den Adventskalender hätt ich dann gerne..... biiitte...

Ich hatte mal ne Hörspielkassette da waren Weihnachtsgeschichten auf schweizerisch drauf.... mal im Keller schauen, ob ich die noch irgendwo finde... und mein freund wird im Dreieck hüpfen,w eil er kein einziges Wort versteht *gg*

 

Ach das war schön. Mal wieder schwizerdütsch zu lesen.
Das habe ich schon lange Zeit vermisst. Und die Geschichte fand ich auch richtig super.
Merci

 

Danke!
Ich hoffe, es gibt bald mehr..
Jetzt kommt ja wieder die Adventszeit und somit Inspiration für mich ;-)

 

So süss!!

Die Geschichte war einfach toll und ich hoffe du lässt dich inspirieren, freue mich schon au die nächste!!

Ha die Gschicht mega guet gfunde!Und muess dir ä grosses kompliment mache!

Tschüss

 

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