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77-24 Taunus

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02.06.2001
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77-24 Taunus

Langsam und bedächtig setzte das riesige Forschungsschiff auf. Die Landung war problemlos erfolgt, wie vorgesehen. Aufseufzend öffnete Grant den Gurt und erhob sich aus dem Kippstuhl. McRae und Charkov folgten seinem Beispiel. Unterdessen schloss Halen den Landevorgang routinemäßig ab, indem er sämtliche Bordmaschinen abschaltete. Ächzend machte Grant ein Hohlkreuz.
"Verdammt, man sollte diese billigen Kippstühle verbieten", lamentierte er.
McRae grinste ungehalten und klopfte Grant auf die Schulter. "Alles eine Frage der Auswahl des Piloten, richtig, Halen?"
Halens Augen verengten sich zu einem Schlitz, als er McRae abwertend musterte. "Sie sollten besser vorsichtiger mit Ihrer Zunge umspringen, Freundchen. Wenn Ihnen was nicht passt, können Sie zu Fuß nach Hause gehen."
Abwehrend riss McRae die Arme hoch. "Hey, schon gut! Ich hab's ja nicht so gemeint, Halen. Man wird ja wohl noch einen kleinen Scherz -"
"Schluss jetzt, ihr beiden. Wir sind nicht zum Spaß hier, auch wenn Sie, McRae, dieser Ansicht zu sein scheinen", schnitt ihn Grant mitten im Satz ab und machte sich an der Landeklappe zu schaffen.
Dreimal drückte er den entsprechenden Knopf. "Dieses verdammte Ding klemmt mal wieder."
Charkov trat vor. "Lassen Sie einen Fachmann ran, ja?", meinte er und schlug mit der Kaust kräftig gegen den Sicherungskasten. "Jetzt müsste es funktionieren." Grant betätigte den kleinen blauen Knopf und wich erstaunt zurück, als die Landeklappe surrend nach außen glitt.
"Das versteh ich nicht. Wie machen Sie das bloß?"
Der Russe zuckte mit den Achseln. "Ich mag Maschinen, die Maschinen mögen mich."
"Klar, warum nicht?"
In diesem Augenblick betraten Hoffner, Danforth und Dylan die Kanzel.
"Okay“, stellte Grant fest, „wir sind also vollzählig. Zur Einstimmung möchte ich eine kleine Ansprache halten: Willkommen auf Taunus! Das war's. Nun zur Gruppeneinteilung-“
Plötzlich begann das Raumschiff zu vibrieren. "Was, zum Teufel, ist los, Halen?"
"Kein Grund zur Panik. Einer der Stabilisatoren ist ausgefallen. Festhalten - ich werfe das Notaggregat an."
Ein kurzer Ruck riss Hoffner und Dylan fast von den Beinen.
"Alles wieder unter Kontrolle", sagte Halen. "Da wäre nur ein kleines Problem."
"Welches?", fragte McRae.
Halen stand auf und blickte sich in der Runde um. "Alleine schaff ich die Reparatur nicht.“
"Mit anderen Worten“, sagte Hoffner niedergeschlagen. „Du brauchst mich, stimmt's?"
Halen nickte und rückte die Mütze zurecht, "Tut mir Leid, aber du bist nun mal der Einzige mit entsprechender Erfahrung."
"Wie lange wird die Reparatur wohl dauern?", fragte Grant.
"Hm. Mindestens einen Tag. Vielleicht auch zwei", antwortete Halen nach kurzem Nachdenken.
"Würde das Notaggregat für einen Start und eine Landung nicht ausreichen?"
"Sicher. Wenn wir keinen Wert auf Manövrierfähigkeit legen."
"Na schön, dann eben ohne Michael. McRae und Dylan kommen mit mir, Danforth und Charkov müssen sich eben zu zweit durchschlagen. Noch Fragen?"
Niemand meldete sich zu Wort. "Gut. Jeder nimmt jeweils ein Funk- und ein Ortungsgerät. Zur Erinnerung: Kanal eins stellt die Verbindung der Funkgeräte untereinander her, Kanal zwei verbindet mit der Raumfähre. Achtet darauf, dass das Ortungsgerät nicht beschädigt wird, klar?"
"Nicht ganz", warf Dylan ein. "Warum hat man nicht ein paar Soldaten abgestellt? Schließlich ... verdammt, das gefällt mir einfach nicht."
Danforth strich sich durchs Haar. "Ich finde, sie hat Recht. Immerhin wissen wir nicht, was die Ursache des unterbrochenen Kontakts ist, oder?"
Verständnislos schüttelte Grant den Kopf. "Es handelt sich um eine zivile Angelegenheit. Folglich dürfen keine Militärs diesen Planeten betreten. Ist das so schwer zu begreifen?"
"Nein, aber es macht mich etwas nervös, unbewaffnet fremde Gefilde zu durchstreifen", entgegnete McRae mit einem sarkastischen Grinsen auf den Lippen.
Achselzuckend nahm Grant McRaes Kommentar zur Kenntnis. "Tragen Sie in New York etwa eine Knarre?"
"Wenn ich in die Ghettos müsste, ja!"
"Ich hasse Klugscheißer, wissen Sie das?"
"Und ich hasse Technokraten. Sie sehen, das kompensiert sich."

Als es zur Vergabe der jeweiligen Geräte kam, meinte Charkov zu McRae: "Ich weiß, es klingt lächerlich, aber ich hab' eine Scheißangst vor dem Planeten, McRae."
"Mir geht's genau so, Gari. Aber was will man machen?"
Misstrauisch beäugte der Russe den kleinen Funkpeiler. "Ich war acht oder neun Jahre alt, da nahm mich mein Vater auf eine Wissenschaftsreise nach Nordkanada mit. Der -"
"Schluss mit dem Gequatsche!", unterbrach Grant mürrisch McRaes Bericht. "Wir müssen aufbrechen, haben ohnehin bereits zu viel wertvolle Zeit vergeudet."
"Gott, wie ich dieses Schleimtier Grant verachte", flüsterte McRae und schnallte den Peilsender um das Handgelenk.

***

„So muss es vor Tausenden von Jahren auf der Erde ausgesehen haben“, ging es Danforth durch den Kopf, während er mit McRae und Dylan auf den Wald zuschritt.
Fast hundert Meter ragten die größten der Bäume in den azurnen Himmel, über dem eine leuchtende Kugel thronte. Obgleich es sich bei dem Waldstück um einen Mischwald handelte, war die Dominanz der Palmfarne frappant. Zielstrebig setzte die Gruppe ihren Weg durch den dunklen Dschungel fort. Ab und zu warf Grant einen Blick auf das Ortungsgerät. Sie waren wenig mehr denn sieben Meilen von der Forschungsstation entfernt. Unter Berücksichtigung des schwierigen Weges - Unterholz, riesige Baumstämme, Schlammlöcher - würde es ein etwa zweistündiger Fußmarsch werden.
Danforth seufzte. Vielleicht hätte er den gemütlichen Beamten-Job in seiner Heimatstadt doch nicht ausschlagen sollen.

***

Noch hundert Jahre zuvor hatte es ganz so ausgesehen, als würde es dem Menschen niemals gestattet sein, die Milchstraße verlassen zu können. Zu unüberwindbar waren die Entfernungen im Weltall. Selbst die schnellsten, photonengetriebenen Raumschiffe waren außerstande, sich mit mehr als sechs Prozent der Lichtgeschwindigkeit fortzubewegen.
Der Durchbruch in der Raketenforschung gelang, als man mathematisch die Existenz eines Hyperraums nachzuweisen vermochte. Kurze Zeit später entwickelten amerikanische Astrophysiker ein Verfahren, mit welchem man die 'Zeittunnel' aufspüren konnte, Diese 'Tunnel' waren mathematisch betrachtet Wölbungen des Raum-Zeit-Kontinuums. Die Tunnel erwiesen sich als Verbindungspunkte verschiedener Galaxien.
Zeit und Raum waren auf den Faktor Null komprimiert. Tauchte ein Raumschiff beispielsweise in den mit der Zeichenfolge '77/24' bezeichneten Tunnel ein, fand sich die Besatzung in einem zehn Millionen Lichtjahre entfernten Sternensystem wieder.
Anfangs hatte man programmierte Robotersonden in die Tunnel geschickt, wobei sich zeigte, dass ein Viertel aller bekannten Tunnellöcher die verschluckten Objekte nicht mehr freigaben. Man vermutete, dass die Gegenstücke der Tunnel Schwarze Löcher, Sonnen oder kollaborierende Sterne waren, also tödliche Fallen.
Der Planet Taunus war der einzige erdähnliche Planet, der bislang entdeckt worden war. Tatsächlich sahen nicht wenige Wissenschafter in Taunus die Zwillingsschwester der Erde. So betrug die Masse des Taunus im Vergleich zu jener der Erde 0,9973.
Die Lebensbedingungen schienen für irdisches Leben geradezu ideal. Selbst auf die Nachtruhe müsste man nicht verzichten - ein kleiner Satellit umkreiste Taunus und hüllte Teile des Planeten für Stunden in Schatten. Kein Wunder, dass man bald von einem zweiten Planeten Erde sprach. Die UNO beschloss daraufhin, dass lediglich Zivilpersonen Taunus betreten durften. Jegliche Mitnahme von Waffen war nicht gestattet. Überdies hinaus waren atomgetriebene Fortbewegungsmittel aus ökologischen Gründen untersagt. Raumfähren waren einzig zum Zwecke der Landung und des Starts einzusetzen.
Taunus sollte einen 'Ersatzplaneten' darstellen, der das Überleben der Menschheit langfristig sichern sollte. Im Falle des zu erwartenden, endgültigen Kollapses des irdischen Ökologiesystems, sollten riesige Transporter Taunus ansteuern. Natürlich könnten nur wenige Millionen Menschen diesen Exodus antreten. Auserwählte Menschen ...

***

Die Stille. Diese unheimliche Totenstille. Warum gab es hier keinerlei Tiere?
"Verdammt!", schrie McRae entsetzt auf.
Grant und Dylan wirbelten herum. McRae steckte mit einem Bein zur Hälfte in einem von Ästen bedeckten Schlammloch.
"Fassen Sie mit an, Dylan", befahl Grant trocken und packte den zappelnden McRae unterhalb der rechten Schulter. Dylan half Grant, und binnen weniger Sekunden war McRae aus seiner misslichen Lage befreit. Stoßweise atmend sank McRae zu Boden.
"Entweder sind Sie ein Unglücksrabe oder einfach dumm", sagte Grant lächelnd und schritt voran.
"He. He, warten Sie!", rief McRae, doch Grant machte keine Anstalten dem Folge zu leisten.
"Los, aufstehen." Dylan half ihm dabei, sich aufzurichten.
"Danke. Verdammter, arroganter Scheißkerl", murmelte McRae und starrte in die nussbraunen Augen der jungen Frau. "Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie wunderschöne Augen haben?"
"Sie sollten lieber bei Ihren unlustigen Witzen bleiben. Ihre Anmachsprüche sind miserabel", antwortete Dylan und wandte sich von McRae ab, der ihr stumm folgte. Sie gingen schweigend einher.
"Tut mir Leid, wenn ich etwas zu hart war, aber Ihr Charme ist einfach-"
"Sprechen Sie's bitte nicht aus."
"Von mir aus. Wir müssen jetzt aber wirklich aufschließen zu Grant. Beeindrucken Sie mich mit Ihrer Fitness."
Das war gar nicht so einfach, denn wie um McRae eins auszuwischen, legte Grant ein Höllentempo vor. „Scheißkerl“, wiederholte McRae ein ums andere Mal.

***

"Wir müssten gleich da sein", meinte Danforth zu Charkov und warf einen Blick auf sein Ortungsgerät. "Da!", rief der Russe erleichtert, woraufhin Danforth aufsah und den Gebäudekomplex zum ersten Mal mit eigenen Augen betrachten konnte.
"Is' ja Wahnsinn!", staunte Danforth. "Wenn man bedenkt, dass diese Riesenschachtel abgeladen wurde, als wäre sie eine Einmannraumfähre…"
"Tja, wir Russen bauen eben nun mal die besten Transportschiffe", verkündete Charkov stolz und grinste.
Mit raschen Schritten eilten sie der Station zu. Das Metall funkelte wie ein Diamant im gleißenden Sonnenlicht. Rings um die Station waren Bäume abgeholzt worden, um Platz für zehn Reihen Sonnenkollektoren zu gewinnen. Die Forschungsstation wies eine Kantenlänge von je dreihundert Metern auf.
Charkov zog das Funksprechgerät aus der Gürtelschlaufe und stellte es an. "Grant, hören Sie mich?"
"Ja, Charkov."
"Wir befinden uns jetzt vor dem Eingang der Station. Sind Sie noch nicht bei der Station angekommen?"
"Nein. Dank der kräftigen Mithilfe von McRae, der wieder mal die Rolle des Clowns übernommen hat, sind wir noch nicht angekommen."
"Verstanden. Ich werde noch Halen Bescheid geben, dann betreten Danforth und ich die Station."
"Verstanden, Charkov."
Nachdem Charkov Halen von der Zielankunft unterrichtet hatte. öffnete Danforth mittels Knopfdruck die Schiebetür, die beinahe lautlos zur Seite glitt. Vorsichtig traten die beiden ein.
Die Halle, die einen Großteil des gesamten Gebäudes einnahm, war mit modernster Technik ausgestattet. Hunderte Geräte befanden sich gleichzeitig in Betrieb; viele davon wurden niemals abgeschaltet. Das größte Gerät im Saal war ein 'Tronic'-Großrechner, der die gesamte rechte Seite des Raumes ausfüllte. Wäre er innen hohl und mit Wasser gefüllt gewesen, hätte man ganze Fischkolonien darin aufzüchten können. Stattdessen surrte das monströse Wundergerät unablässig.
"Sieh du in den Kabinen nach, ob sich dort jemand aufhält", sagte Charkov.
"Und wenn ich in einer Kabine die verwesten Leichen von vier Personen finde?"
Charkov zuckte mit den Achseln. "Das ist Berufsrisiko, mein Freund."
"Verdammt", fluchte Danforth, als er sich von Charkov entfernte und zu der gegenüberliegenden Wand ging, "Mein Vater hatte Recht: Alle nutzen mich aus."
Gespenstisch hallten die Schritte des Amerikaners in dem düsteren Saal wieder. Charkov schritt unterdessen zum Bedienungspult, das unbeschädigt schien. Die Funksteuerung ließ sich problemlos bedienen.
"Seltsam", murmelte Charkov und testete sämtliche Kanäle auf ihre Tauglichkeit. Sämtliche Kanäle waren geöffnet und es lag keine Sendestörung vor.
"Computer, ein.", sagte Charkov, der es nun ganz genau wissen wollte.
"Computer eingeschaltet, Mister Decker", tönte die angenehme Stimme aus dem Lautsprecher.
Charkov war darüber leicht amüsiert, dass er mit 'Mister' angesprochen wurde, obgleich jegliche persönliche Anredeformen seit langem aus der englischen Sprache verschwunden waren. Unbehagen bereitete es ihm, als 'Decker' identifiziert worden zu sein. Natürlich wusste er, dass das Spracherkennungsmodul des Computers auf lediglich vier verschiedene Stimmen programmiert worden war und deshalb unbekannten Stimmen einen beliebigen Namen aus dem vorhandenen Reservoir der vier bekannten Namen zuwies. Dennoch - dies verstärkte sein ohnehin nicht gerade positives Gesamtbild der Situation, die sich ihm darbot.
"Computer, Schadenserkennung."
"Schadenserkennung negativ, Mister Decker."
"Computer, Schadenserkennung Funkkanäle."
Einige Sekunden lang vernahm Charkov das blecherne Rattern der Prozessoren, die die vorhandenen Verbindungen prüften.
"Schadenserkennung an Funkkanälen negativ, Mister Decker."
"Hm. Computer, Systemcheck."
"Systemcheck positiv. Sämtliche Systeme arbeiten einwandfrei, keine Störungen, Mister Decker."
"Ach ja? Du hältst es wohl für gar nicht nötig, das zu überprüfen, wie?", unkte Charkov, der daraufhin keine Antwort erhielt.
Inzwischen kehrte Danforth zurück.
"Computer, du bist ein Arsch, weißt du das?", sagte Charkov und grinste über beide Ohren.
"Tut mir Leid, Mister Decker, aber ich kann keine Deklaration des Begriffes 'Arsch' finden."
"Das dachte ich mir", gab Charkov zurück und wandte sich dem ruhig wirkenden Danforth zu.
"Nichts", sagte Danforth und fuhr sich mit der Hand über den Mund.
"Nichts? Hast du überall nachgesehen?"
Danforth nickte. "Ja. Keine Spur eines Kampfes oder ähnliches, alles normal."
Nachdenklich legte Charkov die Stirn in Runzeln. "Nun, wenn Bender recht behält, und die Forscher wahnsinnig geworden sind, dann könnte es doch sein, dass sie sich draußen erledigt haben, oder?"
"Warum sollten sie das? Erinnerst du dich noch an den Vorfall in der 'Explorer'-Station? Ich meine, warum sollten alle vier auf einen Schlag durchdrehen und sich dann auch noch die Mühe machen, fernab der Station sich umzubringen?"
"Ach, ich weiß nicht. Die ganze Sache gefällt mir nicht."
"Sind die Systeme in Ordnung?", fragte Danforth und deutete auf den Bedienungspult.
"Laut diesem Ding da, ja."
"Ich würde vorschlagen, wir verziehen uns."
Charkov nickte. "Computer, aus."
"Computer ausgeschaltet, Mister Decker.“
Charkov und Danforth schritten zu der noch immer geöffneten Schiebetür. Plötzlich schloss sie sich.
"He!", schrie Danforth überrascht auf. "Was -"
"Kein Grund zur Beunruhigung, wahrscheinlich ein Materialfehler", beruhigte Charkov und presste den Daumen auf die blaue Konsole. Nichts. Verärgert: trat er einige Male gegen die verchromte Schiebetür. "Verdammt, was soll das?"
"Der Computer...", murmelte Danforth und drehte sich um.
"Was ist mit dem Computer?" "Alle Systeme unterliegen der Zentraleinheit, also auch der Schließmechanismus der Tür."
Charkov atmete erleichtert auf. "Natürlich! Ist Ja ganz logisch. Ich habe den Computer abgeschaltet, deshalb-."
Er dachte kurz darüber nach. "Nein, Danforth. Wenn die Tür automatisch abgeriegelt wind, im Falle des Abschaltens der Zentraleinheit, dann dürften wir gar nicht in diesem Raum sein. Schließlich war der Computer vorher abgeschaltet."
"Das gefallt mir immer weniger", flüsterte Danforth und blickte sich in der Halle um. Des Lichtes beraubt, verwandelte sich der hochmoderne Gerätesaal in eine dunkle, düstere Gruft der Technik. Menschen schienen unerwünscht zu sein in diesem Raum. Hier herrschte eine andere Lebensform, eiskalt und unbarmherzig.
"Keine Panik, das haben wir gleich. Computer, ein!", rief Charkov.
"Computer eingeschaltet, Mister Krishoto."
Krishoto? Langsam wurde auch Charkov mulmig zumute.
"Computer, Tür auf."
"Dieser Befehl ist mir unbekannt, Mister Krishoto."
Wütend hämmerte Charkov mit der Faust gegen die undurchdringbare Stahlfassung. "Willst du mich vielleicht verarschen, du Mistding? Selbst der primitivste Zentralrechner kennt diesen Befehl! Computer, Schließmechanismus, Systemcheck!", brüllte Charkov und verzog sein Gesicht zu einer wütenden Fratze.
"Systemcheck durchgeführt Positiv, Mister Krishoto.''
Die Computerstimme ließ keine Erregung erkennen. es war nur eine Stimme, unmenschlich.
"Jetzt ist mir alles egal, Danforth. Ich werde das gesamte System abstürzen lassen. Computer – Code 82!"
Die Computerstimme blieb stumm, der Systemabsturz blieb aus.
"Hast du nicht gehört? Computer - CODE 82 !"
„Oh Gott! Gari, wir sind gefangen! Wir ... sind gefangen!", kreischte Danforth, auf dessen Stirn sich Angstschweiß sammelte.
"CODE 82", hallte es aus den Lautsprechern des Computers. "
"Ja, verdammt, ja!", schrie Charkov und raufte sich das halblange, gekräuselte Haar. "Du kannst es ja, verdammt, du kannst es! Nun befolge es auch."
"CODE 82"
"Wirst du wohl aufhören zu arbeiten?"
"Gari, der Computer ist verrückt geworden. Ich habe keine Ahnung wie, aber ... aber ..."
"Computer, CODE 82 , CODE 82 , CODE 82! Herrgott noch mal!"
"CODE 82? CODE 82? CODE 82?", schlug es den beiden entgegen. Eine Verhöhnung des Computers.
Die Lautstärke der Computerstimme stieg an. Danforth presste die Hände gegen die Ohren, sank auf die Knie, weinte still.
"CODE 82? CODE 82? CODE 82?"
Schlagartig verstummten alle Geräusche. Charkov blieb starr stehen, Danforth sah vorsichtig auf, nahm die Hände runter. "Ist es vorbei?", fragte er mit zitternder Stimme.
"Weiß nicht", antwortete Charkov.
"Computer an Mister Krishoto."
Charkov zuckte leicht zusammen. "Computer an Mister Krishoto. Akustische Aufnahme, Mister Krishoto. Bestätigen Sie?"
"Von mir aus", sagte Charkov.
„Spiele akustische Aufnahme ab. ‚Winston, was ist das?' 'Ich weiß nicht, ich ... wo ist Frank?’ 'Hier drüben, seht nur!' ‚...ist dieses Ding...' 'Es hat mich gepackt! Helft...' '...schnell hier...' '...hole es und dann, vielleicht...' 'Frank!' ‚Nein, bitte! Ich bin ...' '...schnell, schnell, der...' 'Helft mir…' '...überall! Mach' die Tür auf, Computer, Tür auf ...’ Aufnahme Ende, Mister Krishoto."
Charkov und Danforth waren wie betäubt. Sie wagten keine Bewegung.
"Gari." Danforths Stimme war schwach. Etwas tropfte von der Decke auf seine Schuhe. Danforth schrie kurz auf und wischte die Substanz weg. Charkov sah hoch und begann auf Russisch zu murmeln.
"Was hast du denn, Gari?"
Nun legte auch Danforth den Kopf in den Nacken - und schrie.

***

"Ich werde Charkov Bescheid geben, dass wir die Station erreicht haben", sagte Grant und aktivierte das Funksprechgerät. "Charkov, hören Sie mich?" Rauschen. "Charkov, bitte melden", wiederholte Grant.
Er bekam als Antwort ein knisterndes Interferenzgeräusch. "Verdammt", fluchte der Wissenschafter und schlug mit der Handkante gegen das Empfangsteil. "Diese verfluchten Dinger gehen viel zu schnell kaputt."
"Ja, selbst bei jener sorgfältigen Pflege, die Sie Ihnen entgegen bringen", stellte McRae lakonisch fest und rang Dylan ein Lächeln ab.
Missmutig schaltete Grant Kanal 2 ein. "Halen, können Sie mich hören?"
"Klar und deutlich, Grant. Was gibt's?"
Grant war zugleich erleichtert und besorgt. "Wir haben die Station erreicht."
"Verstanden."
"Nur eines, Halen: Ich kann keinen Kontakt zu Charkov und Danforth herstellen. Könnten Sie versuchen, die beiden zu erreichen?"
"Ja, natürlich. Einen Augenblick, bitte", bestätigte Halen.
Etwa eine halbe Minute dauerte die Sprechpause an, dann meldete sich Haien zurück. "Grant?"
"Ja, Halen?"
"Der Kanal ist geschlossen."
"Was?", schrie Grant. "Verzeihung, Halen. Was sagen Sie, der Kanal ist geschlossen?"
"Ja, keine Kontaktmöglichkeit. Entweder ist das Funksprechgerät Charkovs kaputt oder er hat es abgeschaltet.
"Haben Sie eine Analyse des Computers ..."
"Selbstverständlich habe ich das gemacht." Halen klang beleidigt.
"Na schön." Der Wissenschaftsoffizier ging die weitere Vorgangsweise durch. "Wann sind Sie mit der Reparatur der Stabilisatoren fertig?"
"Ich wurde sagen, in etwa dreißig Stunden."
"Dreißig Stunden?", sagte Grant, wissend, dass Halen und Hoffner ihr Bestes taten, um die Situation zu bereinigen.
"Für die neuen Berechnungen benötigen die Computersysteme mindestens 23 Stunden, und außerdem müssen wir die Routineprogramme testen, nicht zu vergessen die Schweißarbeiten und ..."
"Schon gut, Halen, ich glaube Ihnen ja."
"Oh, vielen Dank, Grant, ich fühle mich geehrt."
"Hören Sie, Halen. Ich werde mich mit McRae und Dylan in der Station umsehen. Danach brechen wir zu der anderen Forschungsstation auf."
"Eine Frage, Grant. Ich hoffe natürlich inbrünstig, Charkov und Danforth sind in Ordnung. Aber nur mal angenommen es ist ihnen etwas, nun ja, zugestoßen. Weiter angenommen, Ihnen, McRae und Dylan stößt das gleiche zu, was ich ebenfalls nicht hoffe. Was sollen Hoffner und ich unternehmen?"
Grant blickte McRae und Dylan an. "Dann machen Sie, dass sie so schnell wie möglich das Weite suchen und fordern eine Paramilitäreinheit an."
Pause. "Verstanden. Ist das ein Befehl?"
"Ja, das ist ein offizieller Befehl." Grant schaltete ab.
Er bemerkte die verschreckten Blicke, die ihm McRae und Dylan zuwarfen. "Also los, rein in die gute Stube." Entschlossen stapfte er auf das Eingangstor zu.

***

Nichts schien auf einen Kampf hinzudeuten. Sämtliche Apparaturen befanden sich an jenem Platz, den sie sinnvollerweise einnehmen sollten. Vorsichtig schritten die drei Wissenschafter die Halle entlang. Dumpf warf das Metall das Echo der auftretenden Stiefel zurück.
"Was sagt man dazu", murmelte Grant.
"Am besten gar nichts", antwortete Dylan auf die rhetorische Frage. "Scheint alles in Ordnung zu sein."
"Davon abgesehen, dass alle Forscher mal eben Zigaretten kaufen gingen, alles in Ordnung", sagte McRae, dessen Zynismus stets von Unsicherheit ablenken sollte. "Niemand zu Hause. Gehen wir."
Tatsächlich machte er kehrt.
"Lassen Sie den Blödsinn, McRae. Überprüfen Sie die Kanäle auf ihre Funktionsbereitschaft. Ich werde unterdessen in den Kabinen nachsehen.
"Ja, Sir."
Mit schnellen Schritten entfernte sich Grant von ihm.
"Computer, ein", sagte McRae mit bestimmter Stimme, während Dylan manuell die Kanäle durchging.
"Computer eingeschaltet, Mister Warshawsky."
"Oh, du bist ja ein ganz höflicher Computer, wie? Nur ein bisschen beschränkt in der Prozessorenleistung, ich bin nämlich McRae."
Keine Antwort, nur die klickenden Geräusche, von Dylan verursacht. "Alle Kanäle sind 'open' und 'clear', McRae."
"Abwarten. Computer, Schadenserkennung."
"Schadenserkennung negativ, Mister Warshawsky", stellte der Computer fest.
"Computer, Systemcheck."
"Systemcheck positiv. Sämtliche Systeme arbeiten einwandfrei, keine Störungen, Mister Warshawsky."
Dylan sah auf. "Wie kann er das einfach so feststellen? Müsste er nicht automatisch eine Kontrolle machen?"
McRae zuckte mit den Achseln. "Theoretisch ja. Vielleicht wurde er darauf programmiert, ständig das Hauptsystem zu überprüfen."
"Das würde zu viel Hauptspeicherleistung verschwenden. Nein, das kann es nicht sein." Missmutig lehnte sich McRae an das riesige Computerboard an. "Mal ganz unter uns Primaten. Ich will hier weg, und zwar so bald wie möglich. Dieser verdammte Planet macht mich nervös."
"Ganz Ihrer Meinung. Aber wir haben nun einmal den Auftrag erhalten, führen wir ihn also zu Ende."

Grant kehrte zurück. "Sie hatten Recht, McRae. Niemand zu Hause", rief er.
"Wenn sie nicht hier sind, wo sind sie dann?", fragte McRae, den ein leichtes Schaudern überkam.
"Im Wald, verstecken spielen?", meinte Grant grinsend.
"Oh ja, das finden Sie lustig, Mister Obercool, was?"
"Noch so eine Bemerkung, McRae, und ich verpasse Ihnen einen Eintrag in Ihr Dienstbuch."
McRae schluckte eine harsche Entgegnung runter und hasste Grant mehr denn je.

***

"Sind die Programme aktiviert?"
Halen drehte sich langsam um und sah Hoffner mürrisch an. "Ich versteh zwar wohl nicht so viel von Exo-Terralogie wie du, aber von Maschinen habe ich 'ne ganze Menge Ahnung, mein Freund."
"Schon gut", wehrte Hoffner ab. "War ja nur 'ne Frage."
"Entschuldige, Sam, ich bin etwas überarbeitet."
Halen betätigte einige Tastenkombinationen, um die Routineabfolgen aufzurufen. "Hab' ich dir schon einmal erzählt, wie ich einen 'Space-Eagle'-Kreuzer, dessen Antrieb völlig im Eimer war, wieder flott bekam?"
Hoffner tat so, als würde er nachdenken. "Etwa zehnmal."
"Wie?"
"Du hast mir ein und dieselbe Geschichte mindestens zehnmal in den Schädel gepumpt."
Verwundert blickte Halen hoch. "Na, macht nichts. Pass auf: Der erste Offizier des Kreuzers wollte bereits Hilfe anfordern, aber ich ..."
"Sei mal still", unterbrach Hoffner. Zwischen den beiden entstand eine sekundenlange, gespannte Ruhe.
"Ein Geräusch", sagte Hoffner erklärend. "Es klang wie Schaben an der Außenhülle."
„Tatsächlich? Ich hab' nichts gehört."
"Du bist ja auch nur ein dummer Techniker."
Plötzlich vernahm auch Halen das kratzende Geräusch. "Du hast Recht. Vielleicht Charkov oder Danforth."
"Quatsch, die würden doch einfach die Luke öffnen. Ich sehe mal nach."
"Ist gut", sagte Halen, "Derweil berichte ich dem Bordcomputer von meinen Heldentaten."
„Das arme Ding", rief Hoffner lachend und verließ die Kanzel.

***

Sie fanden eine geschlossene, jedoch unversperrte Schiebetür vor. Grant drückte einen grünen Knopf und die Tür glitt fast lautlos zur Seite. Vorsichtig traten sie in die Halle ein. Alle technischen Geräte schienen unversehrt. McRaes Blick wanderte in dem düsteren Saal technischer Eitelkeiten umher.
"Ich kann nichts Ungewöhnliches erkennen."
"Darauf bin ich eigentlich auch gar nicht scharf. Mir war's lieber, wir würden Charkov und Danforth zu Gesicht kriegen."
"Yeah", stimmte McRae lustlos zu.
"Grant, McRae!"
"Was gibt's, Dylan?"
"Sehen Sie nur." Die junge Frau kniete nieder und deutete auf einen merkwürdigen großen Fleck auf dem Boden. Die beiden männlichen Wissenschafter taten es ihr nach und bemerkten nun ebenfalls das seltsame Gebilde. "Sieht aus wie Öl, scheint aber nicht dickflüssig zu sein."
McRae streckte die Hand danach aus.
"Nein!", schrie Grant und schlug gegen die Hand. "Wer weiß, was das für eine Substanz ist."
"Wahrscheinlich eine Wartungsflüssigkeit."
Völlig unvermittelt schloss sich die Tür.
"He, was ...", begann McRae, hielt dann jedoch inne. Dylans Pulsfrequenz erhöhte sich. Beunruhigt drückte sie den blauen Knopf an der Konsole, die in die Wand eingelassen war.
"Tja, jetzt brauchten wir Charkov", witzelte Grant.
"Verdammt, ich hasse solche Computerscherze", sagte McRae und schlug erbost gegen die Wand. Ein leises, dumpfes Pochen.
"Warum sollte der Computer das tun?"
Grant streifte Dylans Blick lediglich. "Keine Ahnung, ich bin kein Experte."
"Ich schlage vor, wir schalten das Monstrum ab." McRaes Kopfbewegung ließ keinen Zweifel offen, wen er mit der wenig schmeichelhaften Umschreibung meinte.
"Besser nicht."
"Wieso nicht?"
Grant befeuchtete mit der Zungenspitze die spröden, trockenen Lippen. "Es könnten wichtige Daten gelöscht werden, und das wollen wir doch alle nicht. Irgendwo muss sich ein Hebel befinden, um die Tür manuell öffnen zu können."
"Klingt vernünftig“, entgegnete McRae. „Und wo ist dieser Hebel?"
"Das weiß ich nicht. Wir müssen eben danach suchen."
Resignierend schlug McRae die Hände über dem Kopf zusammen. "Oh toll, ein netter Wochenendtrip, wirklich, sehr nett!"
Dylan begann damit, die umliegende Wand abzutasten. "Das ist ja, als würde man einen Geheimgang suchen."
"Ich frage mich“, McRae schloss sich ihr an, während sich Grant die gegenüberliegende Seite vornahm, "weshalb man den Nothebel, wenn es denn einen gibt, versteckt angebracht hat."
"Ganz einfach", erklärte Grant ohne Zögern. "Halen ist mit jedem Computer, jedem Instrument, ja, jedem Maschinenteilchen in der Fähre bestens vertraut. Keiner von uns wäre hingegen in der Lage, auch nur das Kühlsystem der Antriebsmodule einzuschalten. Man hat einfach nicht damit gerechnet, dass jemand, der nicht mit den Systemen dieser Station vertraut ist, in eine Notlage geraten könnte."
"Wenn wir wenigstens etwas mehr Licht hätten, könnten wir ..."
"Ich glaube, ich hab's gefunden!"
"Sehr gut, Dylan! Sie machen Charkov alle Ehre."
"Danke. Mal sehen, ob ich Recht behalte."
Die Titanplatte, auf die Dylan gestoßen war, ließ sich mühelos nach unten schieben. Dahinter, auf Grund der äußerst schlechten Lichtverhältnisse schwer erkennbar, befand sich ein länglicher Gegenstand, der mit der Wand verbunden zu sein schien. Vorsichtig ergriff Dylan die obere Kante mit beiden Händen und zog in ihre Richtung, bis der Hebel horizontal stand. Als das Kugellager einrastete, klappte eine fast zwei Meter lange Verschalung nach unten. Zwischen dem Hebel und der Schiebetür tat sich eine lange flache Kerbe auf.
"Gut, das hätten wir also", verkündete Dylan erleichtert. "Müsste zu schaffen sein."
Grant trat vor. "Sicher, schließlich müsste ein Mann imstande sein, das Ding zu bewegen."
"Ja, außer-", sagte Grant und zwei kräftige Hände umfassten den im matten Licht schimmernden Hebel, "man hat mit vier Mann, anstatt zwei gerechnet."
"Und eine Frau", bemerkte Dylan leicht verärgert.
"Verzeihung, Gnädigste."
Zwei weitere Handpaare gesellten sich zu jenem des Wissenschaftsoffiziers. "Also los."
Anfangs rührte sich der Hebel nicht von der Stelle: Doch allmählich geriet er in Bewegung.
"Es klappt", keuchte Grant und fühlte seine Aussage bestätigt. Es war fast unmöglich, alleine die nötige Kraft aufzubringen. Das Tempo beschleunigte sich dank der Laufschienen über und unter der Tür. Endlich fiel ein zarter Lichtstrahl in die Halle. Die Dunkelheit zerbrach merklich.
"Gleich haben wir's geschafft", rief McRae ächzend. Schweiß tropfte von der Stirn.
Keiner der drei war physische Anstrengungen gewöhnt. Nicht in einer Zeit, in welcher Maschinen Muskelkraft ersetzten. Plötzlich schrie Grant auf und ließ den Hebel los. Das Tempo erstarb ohne die Hilfe des Stärksten.
"Was ist denn?", fragte McRae und zog die Hände zurück, als hätte er sich verbrannt.
"Irgendetwas tropfte auf meinen Nacken. Es fühlt sich warm an und kribbelt."
"Lassen Sie mich mal-"
Grant sackte zu Boden, warf den Kopf In den Nacken. McRae und Dylan beobachteten das Geschehen wie betäubt, unfähig, einzugreifen. Sie hatten keine Ahnung, was geschah. Grant brüllte vor Schmerzen. Ein flüssiger Strahl ergoss sich über ihn. Überrascht sah McRae hoch. Die starre Decke wogte nunmehr wie Gelatine. Etwas Fremdes nahm Kontur an.
Unterdessen starrte Dylan Grant an, dessen Körper zu rauchen begann. An den von der Kleidung unbedeckten Stellen stiegen kleine Dämpfe auf, die Haut verfärbte sich in ein dunkles Schwarz. Dylan begann zu begreifen. Säure zerfraß ihn.
"Rettet ... euch...", keuchte Grant, von Schmerzen gepeinigt. Etwas Riesiges, Flaches schwebte von der Decke herab.
McRae packte Dylan und warf diese mit dem Rücken gegen die Wand. Nur eine Handbreit von ihren Gesichtern entfernt landete die Kreatur platschend auf dem Boden und begrub Grant unter sich.
"Verschwinden wir!", schrie McRae.
Die schlanke Dylan hatte keine Probleme durch den Türspalt zu schlüpfen. McRae hingegen musste seine ganze Kraft aufbieten, um sich durch den engen Spalt zwängen zu können. Sein Verstand riet ihm zu laufen, einfach zu laufen. Doch da war noch etwas Stärkeres in ihm, das obszön und schrecklich war. McRae musste das seltsame Ding sehen.
Er musste. Und er sah es.
Es blähte sich auf, bis es einem gigantischen Fass glich. Aber das Entsetzlichste war, woraus es bestand. Es war eine Ansammlung von Fleisch und Knochen. Als es sich Richtung Tür bewegte, war McRae überwältigt von Grauen. In eine der Flanken des Wesens war ein menschlicher Kopf eingepasst. Die beiden Augenhöhlen waren gefüllt mit Fleisch, aus dem noch frisches Blut tropfte…
Jemand zerrte an seinem Overall. McRae wirbelte herum. Dylan. "Wir müssen hier weg, verdammt noch mal!", herrschte sie ihn an und erntete einen ungläubigen Blick, der dem Wahnsinn unangenehm verwandt war.
"Dieses Ding absorbierte die Forscher. Ich habe einen Schädel gesehen."
Dylan schlug McRae ins Gesicht. Nicht wütend, eher erleichtert, rieb er sich über die Stelle, die unsanft von Dylan behandelt worden war.
"Ja, wir müssen weg", stimmte er schließlich zu und rannte auf die Waldlichtung zu. Nebenher lief Dylan.
"Warten Sie", keuchte Dylan nach einigen Minuten. Abrupt hielt McRae an. "Ohne das Ortungsgerät finden wir nie zur Fähre zurück", stellte Dylan fest.
"Ja, aber wir haben doch noch unsere Peilsender. Für Halen müsste es ein leichtes sein, uns zu dem Schiff zu lotsen."
Ein mühsames Lächeln Dylans entspannte McRae. In Wahrheit fehlte ihm die rechte Überzeugung. Aus der Brusttasche zog er ein Funksprechgerät hervor und schaltete es ein. "Halen, können Sie mich hören?"
Keine Antwort. "Halen!"
"Hier Halen. Sind Sie es, McRae?"
"Ja.", sagte dieser erleichtert. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung. "Halen, ich habe keine Zeit für große Erklärungen. Können Sie unsere Signale auf dem Monitor empfangen?"
"Moment, ich stelle den Monitor an. Wir mussten vorsichtig mit der Netzschaltung umgehen, damit wir keine Überlastung des Generators herbeiführen ... Ah ja, ich kann Sie als leuchtenden Punkt erkennen."
"Gut. Ich besitze kein Ortungsgerät. Also müssen Sie mich und Dylan durch diese verdammte Wildnis lotsen, verstanden? Und zwar so schnell wie möglich."
"Verstanden. Was ist mit Grant und den anderen?"
"Sie Sind tot", erklärte McRae lakonisch.
"Sie irren sich, McRae. Ich empfange sämtliche Sender einwandfrei, und da diese ihre Energie aus Körperwärme beziehen, müssen sie noch leben."
"Oh mein Gott", flüsterte McRae. "Wie ist das nur möglich?"
"McRae, sind Sie noch dran?"
"Ja."
"Gehen Sie -"
Ein schriller Schrei übertönte Halens tiefe Stimme. "Das ist Hoffner. Ich muss nach ihm sehen! Bleiben Sie auf Empfang."
"Nein!". brüllte McRae in das Gerät, wohl wissend, was Hoffner vermutlich zugestoßen war. "Halen, nein! Starten Sie die Maschinen, versuchen Sie zu fliehen, Halen!"
Es war zwecklos. Als ein zweiter, sehr ähnlicher Schrei McRae Recht gab, warf er das Funksprechgerät in ohnmächtigem Zorn von sich. Es knallte dumpf gegen einen Baumstamm, zerbrach jedoch nicht. Dylan stand neben ihm und schüttelte den Kopf. "Wir sind so gut wie tot."
"Wir konnten versuchen uns zu verstecken und auf Hilfe von der Erde zu warten", versuchte McRae sie zu beruhigen.
"Das ist doch Unsinn, und das wissen Si.", entgegnete Dylan mutlos und sank zu Boden.
Eher beiläufig blickte McRae zum Funksprechgerät, welches tot in einem Laubhaufen schwieg. An jener Stelle, gegen die das Gerät geprallt war, pulsierte etwas Scharlachrotes. McRae ging zu dem Baum und besah sich die Stelle näher. Vorsichtig betastete er das merkwürdige Innere des Baumes. Es war warm und pulsierte.
"Dylan, ich beginne zu begreifen", merkte er an und riss stückweise Rinde ab. Tatsächlich schien es so, als wäre das riesige Gewächs verwundet, nackt, ohne Haut.
"Was begreifen Sie?"
Er schritt zu jenem Baum, unter dem sich Dylan niedergelassen hatte. Fast beschwingt las er einen Stein vom laubbedeckten Boden auf und hieb mehrmals auf die Rinde ein. Auch darunter verbarg sich pulsierendes Leben. Achtlos ließ er den Stein fallen und setzte sich neben Dylan.
"Es ist zwecklos. Wir können den Planeten nicht verlassen. Er lebt. Er atmet. Er nimmt Nahrung auf." Entsetzt starrte ihn die junge Frau mehrere Sekunden lang an. Dann nickte sie. Dylans Kopf sank auf McRaes Schulter. Zärtlich legte er einen Arm um sie.
Eine Woge der Bewegung geschah vor seinen Augen. Hunderte Bäume stürzten ineinander, verschmolzen, der Boden brach auf, spie Gesteine, die keine Gesteine waren. Es wurde eins mit sich selbst.
Größer und größer, mächtiger und mächtiger.
"Allmächtiger, es ist gigantisch", murmelte McRae beeindruckt. Es dauerte einige Minuten, bis das Wesen, so es eine Wesenheit war, sein wahres Gesicht zeigte.
Es vermittelte den Eindruck eines zu Leben erwachten Wolkenkratzers. Nur weitaus massiver und von anderer, fremder Bauart. Unzählige Gebeine, Metallstucke, Materialien der unterschiedlichsten Arten, vereint in einem titanischen Leib. Es war viel zu groß um erkennen zu lassen, welche Form es annahm
Es wuchs in den Himmel und vereinte sich mit dem Horizont.
"Es hat uns von Anfang an durchschaut. Und mitgehört. Jeden Schritt registriert."
Die Sonne wurde zur Gänze verdeckt. Nacht hüllte McRae und Dylan ein. Düstere Nacht.
"Wahrscheinlich waren schon einmal nichtirdische Intelligenzen hier ... und dieses Ding hat sie absorbiert. Mitsamt ihren Bauwerken und Raumschiffen und -"
Seine Worte verloren sich im Getose des atmenden Wesens. "Wir haben nur gesehen, was wir zu sehen vermeinten. Andere werden kommen und etwas anderes sehen. Wer weiß, wie lange das schon so geht. Vielleicht seit Äonen. Und niemals erkennt jemand seine wahre Gestalt hinter der Fassade."
Eine unvorstellbare Welle aus organischem und anorganischem Material ergoss sich über die winzigen Geschöpfe einer fremden Welt.
Keine Schmerzen, nur ewiges Leid.

***

Einer nach dem anderen entstiegen die Männer dem Raumkreuzer. Schwer bewaffnet, kampferprobt.
"Ich weiß nicht, das gefällt mir nicht", maulte Jacob und richtete den Lauf gegen einen unsichtbaren Feind. "Mir auch nicht, aber was soll man tun? Schließlich werden wir dafür bezahlt."
"Das ist mein letzter Einsatz. Ich mache Schluss mit dem Scheiß, ist mir zu gefährlich."
"Ach komm schon, was soll denn groß passieren? Eine Fähre mit Wissenschaftern an Bord ist im All explodiert, na und?"
Jacob runzelte die Stirn. "Einfach so? Und der Computer setzt nicht einmal ein Notsignal ab?"
"Warum nicht?"
"Ja, warum nicht. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, die Regierung verschwieg uns ein paar Details."
"Hast du Angst?"
"Ich habe eine Scheißangst. Der Planet ist mir unheimlich."
Das Gestrüpp war dicht und hinderlich für die Kampfanzüge. Plötzlich rief einer der Soldaten den Einsatzleiter herbei. In den Händen hielt er ein Funksprechgerät. "Einer der Forscher muss es unterwegs verloren haben."
"Ja, so muss es wohl gewesen sein."
Der Trupp bewegte sich geschlossen weiter.
Das kleine Gerät wurde zurück in den Laubhaufen, von dem es aufgelesen worden war, geworfen und behielt sein Geheimnis für sich.

 

hallo Rainer

Ich hab es zwar sonst nicht so mit den Untergangsstories nach dem Motto: Allein auf einer anderne Welt voller Ungeheuer :D aber die war schon nicht schlecht. Auch sind mir keine deiner sonst so üblichen Schachtelsätze aufgefallen aber ein paar Tippfehler waren drinnen, ich finde die jetzt blos nicht mehr. :D
Ansonsten hatte ich nur am Anfang Probleme die einzelnen Personen auseinander zuhalten, was sich aber dann erleichterte als sie sich in Gruppen teilten.

Zu dem Ende :hmm: nette Idee aber nichts neues, achja war da nicht noch etwas mit einem Waffenverbot auf der Welt?

"Das ist mein letzter Einsatz.
:D

gruß
plattfuss

 

Hallo Rainer!

Hm, irgendwie hat mich diese Geschichte nicht vom Hocker gehauen.
Nicht der Idee halber, die ist sicher gut, aber an der Umsetzung mangelt es mMn leider ein wenig, oder, lass es mich so sagen:
Ich bin von Dir wesentlich besseres gewöhnt.

Hier aber habe ich folgende Probleme:

1) Es fällt sehr schwer, die Personen auseinander zu halten (siehe Plattfuß).
Sieben Nachnamen so auf die Schnelle zuordnen können, das ist nicht jedermanns Sache. Meine z.B.nicht.
Vielleicht hättest Du wenigstens Vornahmen verwenden können, dann wäre zumindest auch die Frau vom Rest der Gruppe zu unterscheiden gewesen, und nicht nur der Russe.
Oder: weniger Leute!
Dann hättest Du nämlich auch mehr Zeit gehabt für die

2)Charakterisierungen: Gerade hier bin ich von Dir eindeutig mehr gewöhnt.
Hier allerdings gönnst Du keiner (!) Deiner Figuren ausgeprägtere Charakterzüge, bestenfalls ein ganz klein wenig oberflächliche Gruppendynamik ("Gott, wie ich dieses Schleimtier Grant verachte"), wodurch sie letzlich alle nur Statistenrollen besetzen, und es niemanden wirklich stört, wenn die Protagonisten letzlich draufgehen.

3)Ja, hm irgendwie doch: Die Story:
Muß unbedingt dasselbe zweimal passieren? Nein, das hättest Du sicher spannender gestalten können (das meine ich so, wie ich es sage).

Ansonsten: Die Idee ist natürlich cool, eine gigantische organische Lebensform, die durch Täuschung ihre Nahrung anlockt - eine Art fleischfressende Pflanze im Weltall sozusagen.

Hat mir an sich sehr gut gefallen, aber halt leider etwas mühsam zu lesen, da s.o.

Verdammt, da hättest Du wirklich (viel!) mehr draus machen können! :shy:

Na ja, hoffe etwas geholfen zu haben,

Schoene Gruesse,
Charousek

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rainer

Leider bin ich der dritte im Bunde, der dir hier kein unbedingtes Lob ausspricht. Von der Sache her sogar eher das Gegenteil. Sorry :shy:

Mein schlechte Wertung ist aber sicherlich nicht der Umsetzung geschuldet (siehe dazu Charousek - krass, wie weit die persönlichen Meinungen der einzelnen Kritiker auseinander liegen können :) )
Ganz im Gegenteil. Den vielen (vielen, vielen!!!) Worten und Zeilen merkt man ganz deutlich an, dass du vom Handwerk des Schreibens so einiges verstehst. Kein Satz lag mir quer im Auge. Kein Wort, was da nicht hingehörte.
Aber das ist bei dir(aufgrund deiner jahrelangen Erfahrung) schon fast nicht mehr des Lobes würdig sondern eher Voraussetzung ;)

Daher bezieht sich meine Ablehnung(zu hartes Wort, aber mir fällt jetzt kein schwächeres ein) des Textes nicht auf den schreiberischen Stil, sondern auf die Basis einer Geschichte: die Idee, die dahinter steckt.
Und so leid es mir tut, aber die ist weder neu noch besonders interessant ausgearbeitet.
Vergleiche zu klassischen SciFi-Werken wie "Alien" oder "Das Ding aus einer anderen Welt" drängeln sich geradezu auf.

Strukturell besonders schlech fiel mir folgender Abschnitt auf:

Noch hundert Jahre zuvor hatte es ganz so ausgesehen, ...
...Menschen diesen Exodus antreten. Auserwählte Menschen
Plötzlich in den sanft dahinfließenden Dialogtext so eine massive Erzäherlpassage (die auch noch viel Tell anstelle von Show enthält) reinzuwerfen, kann keine optimale Lösung für die Hintergrundinfos sein.
Das weißt und kannst du besser.

Ein weiterer Punkt sind deine Charaktere, die, wie Charousek ganz richtig bemerkt haben, aufgrund ihrer Fülle doch recht flach und kongruent wirken.
Schau dir ruhig mal Cantalupos Menetekel an (Auch sehr viele Charaktere aber das totale Gegenteil von flach).

Tja, wie gesagt, ist dir diesmal wohl kein Griff in die Schatzkiste geglückt.
Aber ich bin sicher, dass wird dich nicht entmutigen :D

lG
Hagen


PS: Krass! Mein 500. Posting! Party on Garth!!! :anstoss:

 

@ all
Danke für eure ehrlichen Kritiken, die nur bestätigen, was ich zu sagen pflege: Man lernt einfach nie aus. Nichts wäre schlimmer als völlig unreflektierte, schwammige Kritik, mit der man nix anfangen kann. Aus euren Kommentaren hingegen kann ich sehr viel lernen. Nachdem ich mir die Story selber noch mal durchgelesen habe, merke ich die Kernpunkte der Schwächen.
Es war natürlich nicht meine Absicht, eine schlechte Geschichten zu posten. Immerhin aber erkenne ich einige Probleme und werde zumindest versuchen, sie bei der nächsten Story zu vermeiden und euch etwas Besseres anzubieten. :)

 

Hi Rainer,
Schön wieder etwas von dir zu lesen.
Diese Geschichten ist einer diesen, die alles haben, die aber totzdem nicht zu hundert Prozent überzeugen.
Spannung war recht gut, bis auf den Anfang. Das würde ich mal als Pluspunkt vergeben.
Charaktercharakterisierung gibt von mir auch ein Minus.
Zu schnell verschwinden die Statisten nacheinander im Bauch des Ungetüms. Wo sind ihre Hoffnungen und ihre Träume geblieben?

Gleich sieben Personen in den ersten ca. 10 Sätzen. Das ist auch mir zu viel, um den Überblick bewahren zu können.

Noch eine Logikfrage. Da ist der einzige bekannte bewohnbare Planet plötzlich von der Erde abgeschnitten, und die Erede schickt nichts als ein paar Mann. Das ist doch unglaubwürdig. Auch wenn es in billigen amerikanischen Filmen immer wieder genauso dargestellt wird.
Aber insgesamt habe ich die Geschichte doch auch gerne gelesen.

Im Detail:

Langsam und bedächtig setzte das riesige Forschungsschiff auf. Die Landung war problemlos erfolgt, wie vorgesehen.
Ugh,
Gleich der zweite Satz eine Rückblende. Liest sich ohne den zweiten Satz flüssiger

wir sind also vollzählig. Zur Einstimmung möchte ich eine kleine Ansprache halten:
Hier hättest du die Gelegenheit nutzen sollen, um den Leser, zwar nicht ellegant, aber doch in einer ordentlichen Weise mit Informationen über den Planeten zu füttern. Im jetzigen Stadium meiner Kentnnis des Protagonisten kommt mir die Aussage wie ein schlechter Scherz vor

Achtet darauf, dass das Ortungsgerät nicht beschädigt wird, klar?"
Warum sagt er das. Genauso gut könnte er sagen: Stolpert nicht über eure Beine

So muss es vor Tausenden von Jahren auf der Erde ausgesehen
wohl eher vor Millionen von Jahren...

L.G.
Bernhard

 

Hallo Rainer,

ich kann leider auch nicht viel lobenderes über die Geschichte sagen. Am meisten haben mich die Charaktere gestört bzw. deren Fehlen. Deine Figuren sind eigentlich nur Stereotypen, die man schon Tausende Male gesehen oder gelesen hat. Keine Figur hebt sich vom Charakter her hervor, man kann mit keiner Person wirklich mitfiebern und mithoffen.

Rainer schrieb:
"Sie sollten besser vorsichtiger mit Ihrer Zunge umspringen, Freundchen.
Also ich kenne diesen Ausdruck nicht. Meiner Meinung nach klingt er sehr merkwürdig. Mag sein, dass ich mich täusche, weil ich das einfach noch nie gehört habe, aber ich finde folgendes besser: "Hüten Sie Ihre Zunge." oder "Passen Sie auf, was Sie sagen."

Rainer schrieb:
schnitt ihn Grant mitten im Satz ab
Er schnitt ihn ab? Benutze besser "unterbrechen" oder formuliere den Satz ein bisschen um.

Rainer schrieb:
Nachdem Charkov Halen von der Zielankunft unterrichtet hatte. öffnete
Ich gehe mal stark davon aus, dass hier ein Komma stehen soll und kein Punkt ;)

Rainer schrieb:
"Und wenn ich in einer Kabine die verwesten Leichen von vier Personen finde?"
Warum ausgerechnet die Leichen von vier Personen? Du könntest einfach schreiben: "Und wenn ich in einer Kabine verwesende Leichen finde?" oder nur "wenn ich Leichen finde".

Rainer schrieb:
"Seltsam", murmelte Charkov und testete sämtliche Kanäle auf ihre Tauglichkeit. Sämtliche Kanäle waren geöffnet und es lag keine Sendestörung vor.
Hier stört mich, dass du zwei Mal "sämtliche Kanäle" benutzt.

Rainer schrieb:
Inzwischen kehrte Danforth zurück.
Falsche Zeit: "Inzwischen war Danforth zurückgekehrt."

Rainer schrieb:
Nachdenklich legte Charkov die Stirn in Runzeln.
Der Satz erscheint mir zu umständlich. Lass ihn doch einfach die Stirn runzeln.

Rainer schrieb:
Etwa eine halbe Minute dauerte die Sprechpause an, dann meldete sich Haien zurück. "Grant?"
Ich glaube, der Mann hieß Halen ;)

Rainer schrieb:
Sämtliche Apparaturen befanden sich an jenem Platz, den sie sinnvollerweise einnehmen sollten.
Auch diesen Satz finde ich zu umständlich. Wie wäre es damit, dass sie sich einfach an ihrem Platz befinden?

Rainer schrieb:
"Lassen Sie den Blödsinn, McRae. Überprüfen Sie die Kanäle auf ihre Funktionsbereitschaft. Ich werde unterdessen in den Kabinen nachsehen.
Hier fehlen die abschließenden Anführungszeichen.

Rainer schrieb:
"Sie Sind tot", erklärte McRae lakonisch.
sind klein schreiben.

Zwischen den Personen herrscht eindeutig ein Konflikt. Diesen hättest du auch besser ausarbeiten können. So etwas bietet immer gute Möglichkeiten.

Ich hoffe, meine Anmerkungen haben dir geholfen.

Gruß

Cuchulainn

 

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