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A wie..... Absturz

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17.12.2006
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A wie..... Absturz

Habe gestern in der Zeitung gelesen, dass wieder irgendwo ein Flugzeug abgeschmiert ist. Da möchte man mal Verwandte besuchen, in den Urlaub fliegen, Geschäfte erledigen, und ehe man sich’s versieht, trudelt man zwölftausend Meter über dem Atlantik in einer Linienflug-Maschine mit Triebwerksausfall und fragt sich, warum bei allen anderen die Sauerstoffmaske aus der Decke hängt, während einem selber nur der Schminkkoffer der Sitznachbarin auf den Schädel fällt. Die letzten Gedanken schiessen durch den verbeulten Kopf... Ob wohl jemand meinen Goldfisch füttert?.... Für den Flug hab ich 2000 Euro hingeblättert, und jetzt sowas...... Würde gern noch das Gesicht meines Chefs sehen, wenn ich ihm stecke, dass ich seit zwei Jahren seine Alte bumse..... Und beim Aufprall ist es aus und vorbei !

Nicht, dass mir das mal passiert wäre. Aber genau so könnte ich es mir vorstellen. Mein Goldfisch heisst übrigens Paul. Und die Frau meines Chefs, das olle Luder, heisst Tina. Ich fliege nicht mehr, seit sich zwei Piloten am 11. September in der New-Yorker Innenstadt verfranst haben. Was mich aber nicht davor bewahrt, trotzdem ab und zu ziemlich abzustürzen. Wenns nach Feierabend in der Stammkneipe lustig wird, und Rosi hinter der Bar die Tüten aus der Bluse hängen lässt, kriegt mich von da so schnell keiner weg. Nur der Schnaps bringt es fertig, dass ich ab und zu nach hinten wegkippe und den Hocker für die Nachtschicht freimache. Mit einer Platzwunde am Hinterkopf, den ich mir am Flipperkasten aufgeschlagen habe, lande ich in der Notaufnahme, wo bereits ein Bett mit meinem Namensschildchen steht. Die kennen mich dort. Meine Krankenhausakte wird schon gar nicht mehr weggeräumt, seit Rosi ihre Dinger auf Doppel-D hat vergrössern lassen. Und da ich die Höcker von meinem Hocker aus am besten sehen kann, nehme ich die Narben vom Flipper gerne in Kauf.

Im Behandlungsraum sprüht mir der Arzt eine Ladung Kältespray auf die Rübe, bevor er den Schaden repariert. Das könnte er sich nach meinen zwei Dutzend Doppelkorn auch schenken und den Riss mit einer Klobürste zunähen. Bei mir gehen eh grad in diesem Moment wieder die Lichter aus. Ist wohl besser so. Sonst gäbe es jetzt Ärger, weil ich dem Doc grad unkontrolliert auf die Lederliege uriniere. Aber ich krieg von alledem nichts mit, und wache mit vernebelter Erinnerung und halbrasiertem Schädel kurze Zeit später im Beobachtungszimmer auf. Sehe aus wie ein besoffener Mönch im Leichenhemd.... Möchte eigentlich verschwinden, doch die vollgepinkelte Hose ist noch im Waschautomaten. Als sie endlich trocken ist, hält mich hier nichts mehr. Allerdings stelle ich schon sehr rasch fest, dass es mit dem Gehen noch nicht so richtig hinhaut, denn ich stolpere mit einem satten Seitenwind über jeden verfluchten Gegenstand, der irgendwo im Flur rumsteht. Als ich irgendwann mit Rammgeschwindigkeit in eine Gruppe wartender Notfallpatienten rausche, die darauhin noch viel lauter rumjammern, als es eh schon der Fall ist, zeigt sich die süsse Nachtschwester Heidi vom Wochenenddienst einsichtig, und karrt mich mit der Rollbarre bis zum Haupteingang. Draussen kotze ich hinter dem Gebüsch eine Sitzbank voll, rauch noch schnell eine, weil da grad ein Aschenbecher rumsteht, und bin eigentlich schon fast wieder nüchtern und fit für den Heimweg. Abgestürzt, gegroundet sozusagen, aber trotz Cockpitschaden und wackeligem Fahrwerk schon bald wieder bereit für den nächsten Abflug. Zum Glück kommen die Abstürze bei mir noch nicht ganz so häufig vor, wie man derzeit darüber etwas in der Zeitung lesen kann. Trotzdem.... Sollte in Zukunft aufpassen. Schon dem Flipper zuliebe.

 

Hallo Soltberg,

sorry, aber das war mir eindeutig zu wenig.
Du erzählst nur von dir als sexistischen Typen, der gerne mal einen trinkt und denn immer ins Krankenhaus kommt. Mehr denn aber auch nicht. Die Person hat für mich keine Tiefe, sondern die ganze Geschichte ist für mich nur eine Aufzählung. Teilweise sind die Ideen gar nicht schlecht, wie beispielsweise die Feststellung, dass du bei einem Flugzeugabsturz an deinen Goldfisch denkst. Besser / Lebendiger fände ich es aber, wenn du sowas in einem Dialog beschrieben hättest. Oder gerade auch in der Kneipe hättest du viel Potential für "merkwürdige" Personen, die sich über die Brüste der Bardame unterhalten, sowas halt. So wirkt es für mich einfach zu steril / "runtergebetet".

Sonst gäbe es jetzt Ärger, weil ich dem Doc grad unkontrolliert auf die Lederliege uriniere. Aber ich krieg von alledem nichts mit,
Ist für mich auch unlogisch: Woher weißt du, dass du dem Arzt auf die Liege uriniert hast, wenn doch von all dem nicht mitkriegst?!

Nix für ungut
Lemmi

 
Zuletzt bearbeitet:

Sorry Soltberg,

aber ich kann mich der Kritik nur anschließen. Steril, runtergebetet, ohne Tiefgang. Okay okay, ich geb ja zu, dass von Tiefgang nix in der Beschreibung der Humor-Kategorie steht, aber Tiefgang heißt ja nicht immer Dramatik, lebenswichtige Messages und tiefgreifende Erkenntnisse. Viel mehr heißt es in diesem Fall, dass du deinen Personen Leben einhauchen könntest.

Wenn ich deine Geschichte vergleichen sollte, würde ich sie entweder mit RTL oder der BILD-Zeitung vergleichen. Gassenhauenhumor auf ganzer Linie, oft vulgär und nur selten gut:

ein Flugzeug abgeschmiert
dass ich seit zwei Jahren seine Alte bumse
und Rosi hinter der Bar die Tüten aus der Bluse hängen lässt,
Nur der Schnaps bringt es fertig, dass ich ab und zu nach hinten wegkippe
seit Rosi ihre Dinger auf Doppel-D hat vergrössern lassen
eine Ladung Kältespray auf die Rübe
und den Riss mit einer Klobürste zunähen
halbrasiertem Schädel
Sehe aus wie ein besoffener Mönch im Leichenhemd
die vollgepinkelte Hose
weil ich dem Doc grad unkontrolliert auf die Lederliege uriniere
mit Rammgeschwindigkeit in eine Gruppe wartender Notfallpatienten rausche
die süsse Nachtschwester Heidi vom Wochenenddienst
Draussen kotze ich hinter dem Gebüsch eine Sitzbank voll, rauch noch schnell eine

Okay, soweit sogut. Mit dieser Zitatflut wollte ich kurz zeigen, woraus deine Geschichte den Humor zu ziehen versucht. Aus eben diesen brachialen, vermeintlich herben und bulligen Wortklängen. Fäkalhumor, sagt man glaub ich auch dazu. Eben RTL, eben BILD.
Wenn das die Absicht war, okay, der ein oder andere pubertierende Möchtegern wird sich bestimmt mit einem "Geil, Alda, so gehts mir auch immer!" heftig auf die Schenkel klopfen, aber für mehr hats leider nicht gereicht. Bei mir jedenfalls nicht für mehr als einen Seufzer.

Sorry, leider gar nich mein Geschmack,
grüßende Grüße
Underground

ps. Seh grad, dass es dein erstes Werk hier ist... also herzlich willkommen :)

 

HI!

Dein Stil ist schon sehr eigen, aber dafür auch konsequent. Ich denke, das ist Geschmackssache, doch ein paar gute Formulierungen, die ganz lustig sind, hast du schon drin.
Deine Handlung ist leider wirklich unlogisch, dein Prot erinnert sich an Sachen, an die er sich nicht erinnert und erzählt alles runter, als ob er nicht dabei gewesen wäre. Du erzählst wie ein neutraler Erzähler, aber schreibst in der Ich-Perspektive, das passt nicht.
Ich denke mal, vom Stil her, zeigst du Ansätze für eine hurmorvolle Kg, aber die etwas seltsame Handlung, die du nicht besonders lebhaft erzählst, macht das irgendwie zunichte.
Mein Tipp: Probiers doch mal mit einer anderen Handlung, die etwas durchdachter und nicht ganz so schnöde ist, wie ein versoffener Typ, dann wirds vielleicht was. Momentan gefällt mir die KG nicht so.

MFG Steeerie

 

Hi Soltberg!

Ich muss sagen, dass ich mich absolut nicht meinen Vorredner anschließen kann. In meinen Augen ist deine KG (die 1.!) bereits ein Lichtblick in dieser Kategorie. Dein Protagonist erzählt, zumindest zu Beginn, eine fast philosphische Geschichte aus eigenen Erfahrungen, die durchaus lustig ist. Dein Schreibtstil macht einfach nur Spass und insgesamt muss ich sagen hast du das Beste Erstlingswerk geschrieben, dass ich in diesem Forum bisher gelesen habe. Gratulation!

Und da ich die Höcker von meinem Hocker aus am besten sehen kann, ...

Absolut genial formuliert!!!

Noch ein Wort zu den Kritiken meiner Vorredner...
Fäkelhumor ist so eine Sache, die nicht jedermanns Geschmack treffen muss, zugegeben. Hier allerdings wurde der Fäkelhumor so passend und nicht in einem ordinären Rahmen platziert, dass dies absolut in Ordnung ist!!!

Schöne Grüße und bleib beim Schreiben!

SAN

 

Ich schließe mich meinem Bruder und Saufkumpan, dem ollen Gesichtshirschen SAN an (OK, Brüder sind wir nicht, getrunken haben wir auch noch nichts miteinander und sein Gesicht kenn ich nicht mal, aber egal), und befinde diese, naja, sagen wir mal Kurzgeschichte als gar nicht mal so schlecht.
Die Verwendung von, ich nenns mal "prolligen" Ausdrücken senkt nicht zwangsweise das Niveau einer Geschichte. Da sie sprachlich voll ok ist und eine Menge kreative Satzkonstruktionen beherbergt, find ichs gut so. Und tatsächlich finde ich sogar Gefallen an der neutralen Erzählweise, die anderen dagegen so aufstößt.
Tatsächlich hättest du aber noch einiges mehr draus machen können, das mit dem Herunterbeten stimmt schon in gewisser Weise...

bie dez

der benutzende Freund

 

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