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Abschied

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03.05.2005
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Abschied

Abschied

Sie hatten sich verabschiedet. Wie lange war das jetzt schon her? Wie konnte sie die ganze Zeit ohne ihn ertragen?
Sie hatte ihn um ein Bild gebeten.
Zu ihrem Geburtstag bekam sie dann ein Ölporträt von ihm. Es war wunderschön! Wer es wohl gemalt hatte? Doch irgendwas war anders...es war nicht er, nicht der, von dem sie die ganze Zeit geträumt hatte...die Augen waren viel zu weit auseinander, die Nase viel zu schmal, die Lippen glichen nicht denen, die sie geküsst hatte.
Doch sie stellte es auf- es war wirklich schön- die Pinselführung, die Farbmischung- außerdem war es ihr erstes Geschenk von ihm.
Sie stellte es neben das Fenster, konnte es vom Bett, ihrem Lieblingsplatz, jederzeit sehen.
Die Augen waren das Erste, was sie erkannte. – Ja, die Augen! Was für eine Perfektion?!- sie glichen seinen bis aufs kleinste Detail. „Wenigstens seine Augen sind gut getroffen“, dachte sie bevor sie einschlief.
Jeden Tag betrachtete sie das Bild. Bald schon schien ihr der Abstand der Augen getroffen, die Nase war gerade richtig und die Lippen waren so voll, wie die seinen.
Sie vermisste ihn so sehr- doch schien es ihr viel erträglicher, konnte sie ihn doch jetzt jeden Tag sehen.

So kam der Frühling und die Zeit war gekommen wieder nach Hause zurückzukehren.
Er hatte ihr versprochen sie vom Flughafen abzuholen. Und nun stand sie da- im Arm eines wildfremden Mannes- die Nase zu groß, die Lippen zu schmal und selbst die Augen, die sie so liebte, hatten ihr Funkeln verloren...

 

Hallo Rona,

willkommen auf kurzgeschichten.de! :) Deine erste Geschichte gefällt mir ausnehmend gut. Ich liebe diese kurzen verdichteten Gedanken, welche in eine kleine Geschichte gekleidet werden sehr und deine ist wirklich gelungen.

Die Protagonistin, die auf zweierlei Weise Abschied nimmt, einmal durch die räumliche Trennung, und das andere Mal durch die Veränderung, vielleicht die Distanz zueinander, die Kühle? Das lässt du offen und damit dem Leser jede Menge Raum für seine eigenen Interpretationen und Gefühle dazu. Gut.
Und dazwischen schwingt das Portrait, welches nicht nur ein gelungenes Verbindungsstück zwischen beiden Personen darstellt, sondern auch zugleich der Gradmesser für die Beziehung ist.

Dieser Satz hier, der hat mir nicht so gut gefallen, er ist nicht so glücklich in seiner Formulierung, denn es geht ja nur darum, dass du deutlich machen willst, dass sie kein Foto von ihm hat.

weil sie nicht dazu gekommen waren eins zu machen bevor sie abreiste.

vielleicht könnte man ihn ganz weglassen? Ist nur so ein Vorschlag, mehr nicht.

Und auch mit dieser Formulierung bin ich irgendwie nicht ganz froh:

Und nun stand sie da-
Mir ist schon klar, dass du damit die Distanziertheit zwischen den beiden zum Ausdruck bringen willst, aber es wirkt trotzdem auf mich etwas lieblos formuliert.

Aber, um es nochmals in den Vordergrund zu rücken: mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Weiter so!

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Rona,

auch ich möchte dich hier herzlich begrüssen :).

In deiner Geschichte gibst du uns nur die wichtigsten Informationen über ein Liebespaar. Es ist auch nicht nötig, mehr über Details zu wissen, um zu verstehen, was die Geschichte erzählen will.

Ich fragte mich dann nur, wieso sie sich in ihrer Sehnsucht nur auf das Äußere des Mannes konzentriert hat. Ist es nicht so, dass vor dem inneren Auge auch Erlebnisse, Worte, Gesten hervorgeholt werden, die den Liebsten charakterisieren und liebenswert machen? Kann allein die Optik Liebe tragen?

Deine Art zu schreiben, hat mir gut gefallen, da schließe ich mich lakita an.

Lieber Gruß
ber

 

Hallo Lakita,
freut mich, dass dir meine Geschichte gefaellt- danke fuers durchlesen!

Ich hab mir den Satz im Zusammenhang nochmal durchgelesen und war auch der Meinung, dass er irgendwie nicht klingt- hab ihn also weggelassen- danke.

Mit dem anderen Satz bin ich auch nicht hundertprozentig zufrieden, mir ist aber noch nichts Besseres eingefallen- werd nochmal drueber nachdenken...

Ich hab nochmal eine andere Frage: ich wollte in meiner Antwort etwas von dir Zitieren, ist aber irgendwie schief gelaufen und steht jetzt als ein Beitrag von mir auf dieser seite- bin computertechnisch nicht ganz so begabt:-( waer nett,wenn du mir erklaeren koenntest,wie man das macht und vor allem, wie ich den anderen Beitrag jetzt wieder loesche- danke

Liebe gruesse
Rona

 

Das Löschen übernehme ich, kostenloser Service von kurzgeschichten.de.

Zitieren von Texten:

[ quote]Text[/quote]


Zitieren von Texten mit Kritikerhervorhebung:

[ quote=Kritikername]Text[/quote]


= beim Zitieren jeweils ohne Leerzeichen nach der eckigen Klammer

 

Hallo bernadette,
ich danke auch dir fuers Durchlesen und bin froh, dass dir mein Schreibstil gefaellt!

Bernadette schrieb:
Ich fragte mich dann nur, wieso sie sich in ihrer Sehnsucht nur auf das Äußere des Mannes konzentriert hat. Ist es nicht so, dass vor dem inneren Auge auch Erlebnisse, Worte, Gesten hervorgeholt werden, die den Liebsten charakterisieren und liebenswert machen? Kann allein die Optik Liebe tragen?

Natuerlich sollte Menschen nicht auf das Aeussere reduzieren(erst recht nicht in einer Beziehung).
Die Protagonistin hat sich ein Bild von ihrem Freund gemacht (ob nun aeusserlich oder innerlich). Um dies zu verdeutlichen und staerker zu verbildlichen, habe ich es auf das Aeussere reduziert.

Lieber gruss
Rona

 

Hallo Rona,


Zitieren von Texten:

[ quote]Text[/quote]

mir ging es anfangs genauso wie dir mit den Zitaten.
Als Tipp zu Hendreks Ausführung sei Folgendes noch angemerkt, weil ich das nicht für selbstverständlich halte:

Über dem Eingabefeld siehst du ein Symbol, das wie eine Sprechblase aussieht. Wenn du das einmal anklickst, wird [ quote] eingefügt, beim zweitenmal [/quote].

Lieber Gruß
ber

 

Hello Rona,

schöner Text! Willkommen hier!
Tja, Menschen neigen dazu, sich von anderen Menschen ein Bild zu machen, das sie dann lieben.

Viele Grüsse vom gox

 

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