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Abschiedsschmerz

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22.04.2006
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Abschiedsschmerz

Abschiedsschmerz

Ich sah wie er darum kämpfte die Beherrschung nicht zu verlieren. Seiner Wut und Enttäuschung nicht freien Lauf zu lassen. Und in diesem Moment wurde mir bewusst wie viel er mir bedeutete, wie sehr ich ihn liebte.
Diese Gefühle bestärkten meinen Entschluss zu handeln. So sehr es mich selbst auch quälte, ich musste ihm noch mehr Schmerzen zufügen. Musste ihn dazu bringen mich zu hassen. Er sollte gehen. Gehen und niemals wiederkommen.
Meine Hände krallten sich unbewusst in das weiche Leder des Sofas. Er stand über mir. Fassungslos. Sprachlos. Ich sah die Pein und den Schmerz in seinen Augen und es wollte mir schier das Herz zerreißen. Tränen drohten in mir aufzusteigen. Ich kämpfte sie mit aller Macht nieder. Ich musste jetzt stark sein. Für ihn.
„Liebst du mich noch?“
Seine Frage schnitt mir tief ins Herz. Sein flehender Blick als er sie aussprach.
Der schmerzvolle Klumpen in meiner Brust wurde immer größer. Ich wollte mich in seine starken Arme werfen. Wollte alles Geschehene, alles Gesagte rückgängig machen-
Nein. Das durfte ich nicht. Ich durfte nicht schwach werden.
Ich blickte ihm fest in die Augen. In mir kämpften Gefühle gegen Gefühle in einem endlosen Ringen miteinander. Ich ließ mir nichts anmerken.
„Nein, Thomas, ich liebe dich nicht mehr.“
Mit einem Schlag verschwand alle Liebe und alle Hoffnung aus seinem Blick und machte etwas anderem Platz. Blinder Hass und Zorn die seinen Kummer und seine Verzweiflung verbargen.
Ich sah seine zu Fäusten geballten Hände. Ein stummes Zittern ergriff seinen ganzen Körper.
„Dann war es das also?“ Seine Stimme klang belegt. Auch er kämpfte mit den Tränen.
„Ja, das war` s.“ erwiderte ich. Eine einzelne verstohlene Träne rann mir die Wange hinab.
Doch er sah sie nicht mehr. Ohne einen Blick zurück zu werfen verließ er die Wohnung. Mein geliebter Thomas. Ich wusste, er würde niemals wieder zurückkehren.
Etwas in mir zerbrach. Ich ließ den Tränen freien Lauf. Glitt auf den Boden und wiegte mich selbst tröstend in den Armen.
Ich hatte es getan.
Ich wusste dass es das Beste für ihn war, doch das machte den Schmerz nicht erträglicher und ließ ihn schon gar nicht verschwinden. Thomas war jetzt in Sicherheit sagte ich mir immer und immer wieder. Wenn SIE ihn hier bei mir gefunden hätten, hätten sie auch ihn umgebracht nur um mir weh zu tun wie ich ihnen weh getan hatte. Es war das Beste für ihn.
Nach einer Weile versiegten meine Tränen. Ich blickte aus dem Fenster. Das Schwarz der Nacht hatte sich über die Stadt gelegt. Es würde nicht mehr lange dauern bis sie kamen. Und sie würden kommen um Rache an mir zu nehmen. Rache nehmen für das Unrecht das ich ihnen, gewollt oder ungewollt, angetan hatte.
Ich wartete. Stunden. Dann Tage. Ich blieb in unserer Wohnung. Thomas` und meiner.
Die Leere in mir wurde immer größer. Verzweifelt klammerte ich mich an meine Erinnerungen. Sie waren mein Halt, mein Trost und gleichzeitig Schuld an meinem Schmerz. Sein Lächeln. Seine Liebkosungen. Die Art wie er mir über das Haar strich während er mich sanft weckte.
So war es das Beste für ihn.
Sie würden kommen. Ich hatte es in ihren hasserfüllten Blicken gesehen. Sie würden kommen um Rache an mir zu nehmen.
Ich wartete weiter. Tag um Tag verging. Ich aß nicht. Trank nicht. Wozu auch?
Ich saß regungslos auf dem Sofa und wartete auf den Augenblick in dem sie zu der Tür hereinkamen, durch die Thomas mich verlassen hatte.
Doch niemand kam.
Ich wartete, während mein Körper immer schwächer wurde. Zu schwach um sich auch nur zu rühren.. Und schließlich zu schwach um sich selbst am Leben zu erhalten.
Mein Thomas…
Ich hatte mein eigenes Glück selbst zerstört und vielleicht war das ihr eigentlicher Triumph. Zuzusehen wie ich an dem Elend, das ich selbst verschuldet hatte, zugrunde ging.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Traumfänger,

erst einmal herzlich willkommen hier, denn wenn ich es richtig einschätze, dann bist du hier ganz frisch ins Rampenlicht getreten.

Deine Geschichte ist grundsätzlich nicht so schlecht geschrieben, bewegt sich aber sprachlich auf sehr ausgetretenen Pfaden. Liebe, Herz, Schmerz und viele andere Worte, die auch in der YellowPress ihren Stammplatz haben, finde ich etwas zu belanglos zusammengemixt. Die Story bemüht sich nach einem eher faden Einstieg um eine besondere Wendung, die du aber nur sehr nebulös andeutest. Das wirkt auf mich zu konstruiert. Da hättest du deiner Fantasie etwas mehr abfordern müssen, um das glaubwürdig rüber zu bringen. Zum Schluss wird es dann völlig unverständlich. Wenn die zunächst ängstlich erwarteten Peiniger nicht kommen, dann braucht man ja auch nicht im Haus zu bleiben und einfach so mir nichts dir nichts ... nee, das hat mich nicht so richtig überzeugt. Tut mir Leid, dir als erste Kritik gleich etwas Negatives in deine Forumsvita schreiben zu müssen. Aber es gibt bestimmt noch andere Meinungen dazu. Du solltest die Hoffnung nicht aufgeben.

Mein Tipp an dich: Gehe noch einmal ran an die Geschichte. Überdenke dein Konzept. Mach es konkreter, bedrohlicher, spannender, versuche für die Abschiedsszene andere Bilder und ungewöhnlichere Beschreibungen zu finden und denk dir einen glaubwürdigeren Schluss aus. Wenn du Zeit und Lust dazu hast.

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,

vielen Dank erst mal für die nette Begrüßung.

"Tut mir Leid, dir als erste Kritik gleich etwas Negatives in deine Forumsvita schreiben zu müssen."

Du hast meine Geschichte in der Luft zerrissen...:( aber das macht nix;)
dafür bin ich schließlich hier. Wenn ich Konplimente gewollt hätte, hätte ich meine Schwester darum gebeten sie sich mal durchzulesen;)
Mir als Anfängerautor fällt es immer besonders schwer meine Geschichte so zu schreiben, dass auch jemand der sie nicht kennt sie versteht. Vielleicht bin ich zu sehr in der Handlung drin. Da ich genau weiss was ich mit jedem Satz meine, wirkt das ganze nicht allzu nebulös auf mich. gut zu wissen das andere das anders empfinden.

Was das Umschreiben angeht. Mach ich ganz sicher. Vielleicht wird aus der Geschichte ja doch noch was?!:D

lg Traumfänger

 

Hallo Traumfänger,

das ist ja gerade die Kunst des Schreibens, genau diese richtige textliche Mischung zu schaffen, um die eigene Vorstellung möglichst ohne ein Wort zu viel, aber auch ohne ein Wort zu wenig in die Köpfe deiner Leser zu transportieren. Schreibst du zu wenig, fordern sie mehr. Schreibst du zu viel, fühlen sie sich bevormundet. Es ist sehr anstrengend, diese geheime Mixtur zu ergründen, aber ich kenne kaum etwas Schöneres, danach zu suchen. Insofern lass dich bloß nicht entmutigen. Aber freundliche Komplimente, wie du schon selbst erwähnst, kannst du dir im Familienkreis und Freundeskreis abholen. Hier bekommst du wirklich (fast immer) von vielen Seiten fundierte und konstruktive Kritik. Das zählt mehr, auch wenn's manchmal weh tut.

Grüße von Rick

 

Hallo Traumfänger,

ich frage mich fast, ob es ein typisch weiblicher Fokus ist, den du da gesetzt hast. Deine Protagonistin hat offenbar Feinde, denen sie das Leben zerstört hat. Alles, an das sie denkt, ist aber Thomas, der Mann, den sie liebt, den sie retten will.
Nun kann ich mir im Hintergrund irgendeinen dubiosen Mafiaplot ausmalen oder eine Tierversuchslaborantin, die Angst hat, dass die Mäuse über Thomas herfallen, um sie zu bestrafen.
Der Nachteil an dieser Erzählweise ist der große Schuss Selbstmitleid, der darin steckt. Sie ahnt eine dubiose Schuld, mit der sie sich nicht auseinandersetzt und betrauert nur den heroischen Verlust der Beziehung.
Sie geht einen Schritt, um sich dann zu verkriechen. Sie ist sich keine Rettung wert. Das kann Schuld bewirken, deine Geschichte erweckt durch die Fokussierung aber den Eindruck, als hätte das Leben nur des Verlustes der Lieben wegen keinen Sinn mehr.
Um Glaubwürdigkeit zu erlangen, wäre es gut, den Hintergrund der Trennung zu benennen. Was hat diese Frau grauenhaftes getan? Dinge der Fantasie des Lesers zu überlassen ist gut, den Leser sich aber die ganze Geschichte selber zusammenreimen zu lassen, ist nicht ratsam.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Traumfänger,

eigentlich finde ich die Thematik des Verzichts, um eine andere Person zu schützen, recht interessant. Könnte in Richtung Altruismus-Diskussion gehen.
Leider bleibt der Leser bei einigem im Unklaren: Warum kann man nicht mit Thomas über die Angelegenheit sprechen?
Wer sind die `Bösen´?
Warum ist das „Rache nehmen für das Unrecht das ich ihnen, gewollt oder ungewollt, angetan hatte“ nicht entscheidbar: War es gewollt oder nicht, um was ging es?
Auch am Schluss kann man die Reaktion des Verhungerns nicht nachvollziehen.

Einige Aussagen klingen doch etwas klischeehaft, z.B.:


„Ich musste jetzt stark sein“

„Dann war es das also?“

„Etwas in mir zerbrach“

Änderungsvorschlag:

„Zu schwach um sich auch nur zu rühren..“

- rühren …

„Mein Thomas…“

- Thomas …

Schau auch noch nach Satzanfängen mit „Ich“, da gibt es Wiederholungen.

L G,

tschüß Woltochinon

 

vielen dank für eure antworten. :-)

werd mich sobald ich zeit hab an die geschichte setzen und sie gründlich überarbeiten. vielleicht wird dem leser dann klarer was ich meine und das ganze wirkt nicht mehr so klischeehaft.

lg

Traumfänger

 

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