Agathe lächelt
Agathe lächelt - der Wandspiegel strahlt zurück - sie ist geblendet
Der Duft der Brandung - der Meerschaum gluckst im Abfluss - gurgelt vorwurfsvoll
Sie nimmt das Handtuch - wickelt es um die Schultern - es schmiegt sich an
Sonnenstrahl kitzelt - wird im Spiegel reflektiert - zieht sich schnell zurück
Sie packt den Fön - dieser bläst sich auf wie wild - sie stellt ihn auf kalt
Der Kunststoffkamm kämmt - goldenes Haar in Furchen - sehr symbiotisch
Die Creme ist fett - trocken antwortet die Haut - sie finden sich schnell
Die Schere ist scharf - Mundwinkel werden gestutzt - jugendlicher Flair
Pickel gepiegelt - er findet sich sehr häßlich - versinkt in der Haut
Der Ring ist erfreut - ist nun wieder am Finger - umschlingt diesen Ort
Sie tuscht die Wimpern - sie fühlen sich angeschwärzt - eine fällt gar aus
Sie streicht die Lippen - die Farbe haftet sich fest - der Mund spitzt sich zu
Ein Schatten huscht - sie ergreift ihn gekonnt schnell - schon ist er am Lid
Sie denkt an Urlaub - die Augen blinken hell auf - sie speichert den Blick


. Ich habe mich gefragt, wie das lyrische Ich hier sich selber sieht.
Ich finde diese Nebeneinanderstellung von erkannter Schönheit und Künstlichkeit recht gut. Besonders in dem Satz
wäre eine zusätzliche Einschränkung, die aber ganz gut klappen könnte.