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Thema des Monats Alle Jahre wieder?

Seniors
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31.10.2003
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Alle Jahre wieder?

Es war das Jahr, in dem der Weihnachtsmann keine Geschenke ausliefern musste, weil es keine Kinder mehr gab.

Ein halbes Jahr war es inzwischen her. Wie schnell die Zeit doch verging, dachte Klaus Bertelmann. Ein halbes Jahr ...
Mit Sicherheit waren einige Frauen schon wieder schwanger geworden, aber viele befanden sich noch in Trauer. Trauer, um einen Verlust, den sie nie überwinden würden.
Die Männer waren da stärker. Klaus begann zu weinen. Leise nur, mit wenig Tränen.

Nur die Harten werden überleben!, dachte er nach einer Weile, während er den Teelöffel in das Fünfminuten-Frühstücksei grub. Als er ihn wieder herausbeförderte, kringelte sich die weiße Nabelschnur, wie eine winzige Feder und legte sich um das Silber des Löffels.
Klaus schüttelte sich. So etwas war ihm früher nie aufgefallen. Ekel stieg augenblicklich in ihm auf, etwas zuckte in seinem Hals. Ihm wurde bewusst, dass er sich hemmungslos über den Frühstückstisch übergeben würde, sobald dieses Gebilde seine Zunge berührte. Für einen Moment genoss er dieses Gefühl. Es lenkte ab. Ablenkung tut gut. Männer müssen stark sein.

Heidi, seine Frau, schlief noch. Zumindest befand sie sich noch im Bett. Meist lag sie dort und starrte die Decke an. Sie würde niemals über den Verlust hinwegkommen. Niemals!
Klaus schluckte; der Kloß in seinem Hals war immer noch da, doch diesmal war es kein Ekel, der ihn verursachte.
Kevin war nun seit über einem halben Jahr … Ja, was war er eigentlich?
Klaus stand auf und ging zum Mülleimer. Nachdem er das Stück Ei mit der Nabelschnur von seinem Löffel entfernt hatte, setzte er sein Frühstück fort.
Seit einem halben Jahr war ihr Sohn verschwunden. Tot? Klaus senkte den Kopf. Das Ei roch seltsam, erinnerte ihn an den Geruch von Schweiß. War Kevin tot? Vermutlich ja. So wie all die anderen Kinder auch. Von heute auf morgen. Alle Kinder unter zwölf. Verschwunden. Einfach so.
Klaus durfte nicht so intensiv darüber nachdenken. Der Kloß wurde dicker, gab ihm das Gefühl, ersticken zu müssen. Es tat weh.

Heute war Heiligabend. Das erste Jahr, an dem es keinen Weihnachtsbaum gab. Es war zu keinem Zeitpunkt das Gespräch darauf gekommen; und er hätte auch niemals gewagt, Heidi diesbezüglich anzusprechen.
Dennoch hatte er ein Geschenk gekauft. Ein Laserschwert. Kevin war ein richtiger Star-Wars-Fan gewesen. Und er hatte sich das Schwert gewünscht. Damals schon, nachdem sie sich zusammen den letzten Teil der Saga im Kino angesehen hatten. Genau zwei Tage vor seinem Verschwinden …

Durch alle Medien ging es. Überall das gleiche. Keine Kinder mehr unter zwölf Jahren. Alle weg! Spurlos, im wahrsten Sinne des Wortes.
„Der Weihnachtsmann wird dieses Jahr ALG II beantragen müssen“, hatte ein Reporter gesagt.
Er hatte einen Scherz machen wollen, doch trauernde Eltern mögen keine Scherze dieser Art. Einen Tag später fand man ihn erhängt an einer Straßenlaterne auf, mitten auf einem riesigen Marktplatz. Niemanden hatte es gekümmert. Und kein weiterer Reporter machte mehr Scherze über die Situation.
Von den Kindern gab es keine Spur. Nicht den geringsten Hinweis. Weltweit!

„Schahatz?“
Klaus blickte auf. Sein Frühstücksei war leer, so wie sein Inneres. Heidi hatte aus dem Schlafzimmer heraus gerufen. Er stand auf, ging zur Kaffeemaschine, schüttete ihre Lieblingstasse voll, die er vorhin schon bereitgestellt hatte. Er war froh, etwas zu tun zu haben. Nicht die Milch vergessen; sie trank ihren Kaffee nur mit einem Schuss Milch. Dann ging er nach oben. Er wusste, was sie wollte. Kaffee mit Milch.
Im Radio spielten sie „Last christmas“. Er mochte den Song nicht, schon seit Jahren nicht. Er lief viel zu oft; alle Jahre wieder. Heidi und Kevin hatten immer mitgesungen.

„Schahatz?“
„Ich bin unterwegs“, brummte er. Ein wenig Kaffee schwappte aus der Tasse über seine Hand. Es tat nicht weh.

Er setzte sich auf die Bettkante, während sie an dem Kaffee schlürfte. Ihr Schlafgeruch hing schwer in der Luft.
„Soll ich einmal das Fenster öffnen?“, fragte er, ohne sie anzusehen.
„Nein.“
Er ging wieder hinunter. Oh Mann, wie er seinen Sohn vermisste.

*

„Knecht Ruprecht hat sie geholt!“, sagte der alte Mann und sah ihn eindringlich an.
Klaus steckte die Hände in die Taschen seiner dicken Winterjacke. Der eisige Wind fegte über den Parkplatz des Einkaufszentrums, zerrte an der Kleidung. Der Alte, der vor dem Eingang jedem seinen schäbigen Hut entgegenhielt, war in einen speckigen Mantel gehüllt. Sein Schaal bedeckte fast sein bärtiges Gesicht. Kleine Eiszapfen hingen an einigen Barthaaren hinab. Essensreste an anderen.
„Im Auftrag des Weihnachtsmannes“, hauchte er Klaus entgegen.
„Was?“
Das Einkaufszentrum war nicht stark besucht. Klaus wusste nicht, ob es an der Tatsache lag, dass heute Heiligabend war, oder dass die meisten dieses Jahr …
Der Wind pfiff stärker und Klaus fröstelte.
„Na, die Kinder! Knecht Ruprecht hat sie im Auftrag des Weihnachtsmannes geholt.“
„So so“, murmelte Klaus. Er hatte sich nach dem Frühstück auf dem Weg zum Einkaufszentrum gemacht, um eine Kleinigkeit für Heidi zu kaufen. So, wie jedes Jahr. Immer am Heiligmorgen. Und jedes Jahr nahm er sich vor, das nächste Mal schon ein paar Tage oder gar Wochen vorher alles erledigt zu haben.
„Er hatte es nur gut gemeint“, fuhr der Penner fort. „Hat sie alle weggeholt, weil ihm sein Chef jedes Jahr mehr Leid tat. Die ganzen, vielen Geschenke. Alle Jahre wieder, verstehen Sie? So viele Kinder ... So viel Arbeit.“
Klaus runzelte die Stirn. Warum war er eigentlich stehen geblieben? Er hatte den Penner schon von weitem gesehen, und wollte einen ebenso großen Bogen um ihn machen. Doch er war stehen geblieben, hatte ihm den Euro, den er immer für den Einkaufswagen benutzte, in den Hut gelegt. Und der Alte hatte damit begonnen, ihn vollzuquatschen. Aber wenigstens einer, der ihn vollquatschte. Irgendwie tat es gut.

„Santa war ganz und gar nicht begeistert davon.“
„Wovon?“, fragte Klaus. Ein junges Pärchen ging an ihm vorbei, hinein in den warmen Glitzer des Konsums.
„Von der Tat seines Gehilfen.“
„So wie viele“, sagte Klaus, und seine Stimme hatte einen traurigen Tonfall angenommen.
Der Alte griff seinen Arm. „Und deshalb bringt er sie zurück! Heute bringt er die Kinder zurück! Er hat ja dieses Jahr Zeit. Muss ja keine Geschenke verteilen. Ich meine, keine für die Kinder. Verstehen Sie?“
Klaus sah ihn an. Was faselte der Alte da? Klaus entwand sich dem Griff und trat einen Schritt zurück. „Ja“, sagte er. „`n schönes Fest noch.“
„Er hätte es sofort tun können, aber es ging nicht.“
Klaus drehte sich noch einmal um. „Was ging nicht?“
Der Alte kam wieder näher, hauchte leise. Klaus stellte fest, dass der Atem des Mannes gar nicht nach Alkohol roch.
„Er konnte sie nicht sofort zurückbringen“, sagte dieser jetzt geheimnisvoll. „Ruprecht hatte ganze Arbeit geleistet. Er wollte keine Spuren hinterlassen, verstehen Sie?“ Er machte eine Bewegung, wie beim Hacken von Kaminholz.
Der Penner war verrückt. Er lebte in einer anderen Welt. Klaus würde jetzt gehen.
„Der Weihnachtsmann musste die Teile erst wieder zusammennähen. Und das hat gedauert, wie Sie sich vorstellen können. Auch seine Engel hatten alle Hände voll zu tun. So viele Teile …“
Klaus wandte sich ab und ging zurück zu seinem Wagen. Ihm war die Lust auf das Einkaufszentrum vergangen. Und Heidi würde es sowieso nicht auffallen, wenn sie kein Geschenk bekam.

Auf dem Heimweg ging ihm der Mann nicht mehr aus dem Kopf; vielmehr das, was er gesagt hatte. Zu Anfang hatte es ihn erschreckt. Grausame Vorstellung. Idiot. Seltsamerweise musste er dabei nicht an Kevin denken, sonst hätte er dem Penner in den vereisten Bart geschlagen.
Es hatte wieder angefangen zu schneien, und Klaus drosselte das Tempo.
Inzwischen grinste er bei dem Gedanken - er wird sie alle zurückbringen - und etwas später freundete er sich sogar mit der Vorstellung an. Er bringt sie zurück! Ein angenehmes Kribbeln überzog seinen Nacken. Klaus atmete hörbar aus, drehte das Radio lauter. Kevin. Ein schöner Gedanke.

Er parkte den Wagen in der Einfahrt. Einige Häuser in seiner Straße waren geschmückt, vor dem Nachbarshaus stand ein Plastik-Santa mit Plastikschlitten und Plastikrentieren. Zwei Schwule wohnten dort. Nette Leute.
Er ging die Stufen hinauf und öffnete die Tür. Es roch anders!
Klaus verharrte. Es roch nach … Was war das? Weihnachten?
Ja, es roch nach Zimt. Hatte Heidi Plätzchen gebacken? Kerzenduft! So, wie früher!
Klaus blickte zum Himmel. Es war kalt.
Schnell trat er ein, klopfte den Schnee von seinen Stiefeln. Dann stutzte er. Im Flur standen zwei Kinderschuhe.
„Schahatz?" Heidis Stimme hallte aus dem Wohnzimmer. ,,Schatz, du wirst es nicht glauben!"
Klaus konnte den Blick nicht abwenden. Zwei Kinderschuhe! Zwei verschiedene Kinderschuhe. An einem klebte Blut …

 
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Ho-ho-ho, Salem! Fröhliches Abschlachten (oder so) :D !

Da warst du ja sagenhaft schnell!

Die Idee zu deiner Story fand ich sehr schön, besonders die beiden verschiedenen Kinderschuhe am Ende haben es mir angetan. Was da wohl Hübsches zusammengenäht wurde?

Stilistisch merkt man dem Werk die Eile leider an: Da wird sehr viel erzählt, was mE gezeigt gehört, um die richtige Atmosphäre aufkommen zu lassen. Beispiele:

Einige Frauen waren wieder schwanger geworden, viele befanden sich noch in Trauer und dachten nicht im Traum daran, jemals wieder männlichen Samen in ihr Innerstes zu lassen.
Sehr zum Leidwesen der Männer, denn es zeigte sich, dass die männliche Spezies wohl schneller über den Verlust eines Kindes hinwegkam. Jedoch sollte auch die stark gestiegene Selbstmordrate unter ihnen nicht außer Acht gelassen werden.

Meines Erachtens ziemlich unpassend in diesem Zusammenhang (weil zu flapsig):

Nur die Harten kommen in den Garten!
Müsste natürlich passend ersetzt werden. (Ich sag das ja nur so "handwaving", weil mir auf die Schnelle nix einfällt.)

Klaus schüttelte sich. So etwas war ihm früher nie aufgefallen. Jetzt war ihm bewusst, dass er sich hemmungslos über den Frühstückstisch übergeben, wenn er sich das Gebamsel in den Mund stecken würde.
Hier fällt das Telling sehr auf - Klaus wirkt hier ziemlich starr. ME beschreibst du zu distanziert. Er sollte sich nicht nur bewusst werden, sondern auch ein paar Auswirkungen verspüren. (z.B. flaues Gefühl im Magen oder wenigstens ein angewiderter Ausruf).

Klaus durfte nicht so intensiv darüber nachdenken. Es tat weh.
Show don't tell!

Frage, die weiterhin bei mir offen blieb: Woher weiß der "Penner" das mit Knecht Ruprecht? Du musst die Frage natürlich nicht vollständig beantworten, aber eine Andeutung, die dem Leser zumindest eine Idee gibt, wer das sein könnte, wäre vielleicht ganz nett.
(Vielleicht hab ich sie auch übersehen... :shy: )

Alles in einem eine nette kleine Story, die aber noch wachsen muss, um ein "echter Salem" zu werden (Details Details...).

Viele Grüße!
Seaman

 

Da warst du ja sagenhaft schnell!
Na das kann ich nur zurückgeben.

Moin Seaman,

schön, von dir zu hören. Jaja, diese Schnellschüsse ...

Und du wirst staunen: Habe sogar schon dran gearbeitet. Besonders am Anfang. Dein Einwand war völlig berechtigt.
Es war auch gerade der Anfang, wo ich einfach drauf los geschrieben habe. So zum warm werden. Meist nehme ich mir auch vor, es später zu ändern, doch je weiter man schreibt, umso mehr verliert man die Distanz zu seiner Geschichte.
Deshalb danke nochmal für den Hinweis.

Den "Penner-Hinweis" habe ich bewusst rausgelassen. Klaus interessiert es nicht, woher der Penner das weiß, weil er ihn sowieso nicht für voll nimmt.
Ich glaube, Klaus´ Verhalten in dieser Situation ist realistischer, als wenn er alles hinterfragt, oder?

Danke nochmal für die schnelle Rückmeldung.

Gruß! Salem

 
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*Auf Datum guck*

Ähm, Salem, wenn du mir jetzt nicht sagst, du hättest bereits vor Bekanntmachung des TdM an der Story geschrieben, komm ich mir wirklich langsam vor! :D

Es war auch zu keinem Zeitpunkt das Gespräch darauf gekommen; und er hätte auch niemals gewagt, Heidi diesbezüglich anzusprechen.

Einen Tag später fand man ihn erhängt an einer Straßenlaterne, mitten auf einem riesigen Marktplatz. Niemanden hatte es gekümmert.
den Reporter oder den Weihnachtsmann? Letzterer hätte etwas schön Groteskes an sich. :D

Er setzte sich auf die Bettkante, während sie an dem Kaffee schlürfte.
Entweder an streichen oder nippte.
An etwas schlürfen klingt merkwürdig

Er parkte den Wagen in der Einfahrt. Einige Häuser in seiner Straße waren geschmückt, vor dem Nachbarshaus stand ein Plastik-Santa mit Plastikschlitten und Plastikrentieren. Zwei Schwule wohnten dort. Nette Leute.
:lol:
Irgendwie lustig ... *g*


Amüsante runde, kleine Story, überraschenderweise ohne deinen typischen Ekel! :D
Die Idee ist gut und das Ende ebenfalls. Welche Mutter würde ihr Kind nicht wieder aufnehmen, trotz verschiedener, nicht passender Gliedmaßen?
Gefällt mir wirklich!


Ach ja, ist der Penner Knecht Ruprecht? Hatte irgendwie das Gefühl ...


Kurz und wenig hilfreich, trotzdem winterliche Gruselgrüße
Tamira

 

Ähm, Salem, wenn du mir jetzt nicht sagst, du hättest bereits vor Bekanntmachung des TdM an der Story geschrieben, komm ich mir wirklich langsam vor!
Ich hege keinerlei private Kontakte zu einem der Moderatoren. Ich schwöre!!!
Wirklich anspruchsvolle Stories brauchen auch länger, das ist schon richtig.
Und wie Seaman schon sagte, man merkt, ob es ein Schnellschuss ist.
Aber, ich finde, manchmal muss sowas auch mal sein. Zumindest machts Spaß.

So, genug der Angeberei. Moin Tama!!!!!

Amüsante runde, kleine Story, überraschenderweise ohne deinen typischen Ekel!
Hab doch schon sooo lange keinen Ekel mehr geschrieben ... Da bringst du mich auf eine Idee :hmm:

Ach ja, ist der Penner Knecht Ruprecht? Hatte irgendwie das Gefühl ...
Hm... ja, ja, diese Penner ...

Fehlerchen werden natürlich ausgebessert. Danke für´s Suchen. Und natürlich für den netten Kom.

Gruß! Salem

P.S. Wo bleibt dein Thema??? Oder diesen Monat auch wieder zu faul? :D

 

Hi Salem,

Schöne Geschichte, zu der ich leider kaum mehr als das bereits Gesagte beitragen kann. Das mit den verschiedenen Schuhen... Spitze! :thumbsup:

Wer da nun an der Laterne baumelt, solltest du aber wirklich noch etwas unmissverständlicher fassen. Grotesk ist schon ein ganz guter Ausdruck... Ich dachte an der Stelle, dass die Story nun in satirische Gefilde abdriften würde. Der Weihnachtsmann beantragt wohl ALGII (Ich weiß, das sagt nur der Reporter)... Und es liest sich wirklich so, als würde er daraufhin Selbstmord begehen, was ja nicht sein kann, da er schließlich die in liebevoller Heimarbeit zusammengenähten Kinder zurückbringt. :D

Eine Sache ist mir aufgefallen:

Santa war ganz und gar nicht begeistert davon.“
„Wovon?“, fragte Klaus. [...]
„Der Weihnachtsmann war nicht begeistert von der Tat seines Gehilfen.“

Ich würde die Antwort auf "Von der Tat seines Gehilfen." reduzieren. Geht schneller und klingt meiner Ansicht nach natürlicher, umgangssprachlicher.

Ich verkneif mir jetzt mal jegliche Weihnachterei und wünsche ganz unspektakulär noch einen schönen Tag,

Jan-Christoph

 

Moin JC.

Wer da nun an der Laterne baumelt, solltest du aber wirklich noch etwas unmissverständlicher fassen.
Ist mir gar nicht aufgefallen, dass man es falsch verstehen konnte. Hm...
Habe aber versucht, es deutlicher zu machen. Danke für den Hinweis.
Aber es war wirklich der Reporter gemeint, der da baumelt.

Zitat:
Santa war ganz und gar nicht begeistert davon.“
„Wovon?“, fragte Klaus. [...]
„Der Weihnachtsmann war nicht begeistert von der Tat seines Gehilfen.“

Ich würde die Antwort auf "Von der Tat seines Gehilfen." reduzieren. Geht schneller und klingt meiner Ansicht nach natürlicher, umgangssprachlicher.

Hast Recht. Geändert!

Vielen Dank für´s Lesen und Kommentieren. Freut mich, wenn es dir gefallen hat.

Gruß! Salem

 

Mhm, Salem,

also, ich hab's schon mal gelesen, aber ich weiß irgendwie nicht so Recht, welche Meinung ich dazu haben soll.
Es ist ein Schnellschuss, aber das stört mich nicht, ich meine: viele Geschichten sind Schnellschüsse (ist das der richtige Plural? Wo ist der Duden, wenn man ihn mal braucht?), nicht nur die Geschichte, die um das Thema des Monats entstehen.

Und die Idee ist auch gut, vor allem das Ende. Aber bis zum Ende wird mir zu viel gelabert.

Halten wir mal fest: die Geschichte ist auf diese Pointe zukonstruiert. Der Gedanke, dass alle Kinder plötzlich verschwunden sind (auch die der Schwangeren, also die noch nicht geborenen Kinder?), ist gruselig. Und ich dachte mir: wie wuselt der sich da wieder raus? So auf die Schnelle. Die Geschichte is ja nich lang. Und dann wuselst du dich irgendwie raus, aber das ist mir dann zu konstruiert. Da wird dieser allwissende Penner aus dem Hut gezaubert (ein klassischer deus ex machina), der dem Prot und somit dem Leser mal eben schnell die neue Welt erklärt. Und auf die Pointe hinführt.
Das ist mir zu billig.

Trotzdem sagt mir die Geschichte irgendwie zu. Nicht als Horrorgeschichte, nein, eher als humorvoller Text. Ja, das Ganze ist eher schwarzer Humor denn Horror.

In diesem Sinne
c

 

Mhm chazar.

Warum macht mein Herz eigentlich immer einen beängstigenden Sprung, wenn ich sehe, dass du auf eine meiner Geschichten geantwortet hast? *bibber*
Es ist mit Sicherheit nur die Vorfreude (und die wage Hoffnung, es irgendwann einmal zu schaffen, dich auch nur halbwegs zufrieden zu stellen :D ) Aber ich arbeite dran ...

So, jetzt aber zum ernsten Teil:
Ich habe auch nichts gegen Schnellschüsse (liefer ja ständig welche ab). Du meinst, sie hätte auf die Pointe hingearbeitet? Hm... ich muss gestehen, ich wusste bis nach dem Penner nicht, wie sie enden sollte. Oh weh, jetzt oute ich mich wieder (sorry, Hanniball. Hoffe, du schaust hier nicht rein.)

Aber bis zum Ende wird mir zu viel gelabert.
Ich hatte tatsächlich die vage Hoffnung, hiermit die niederdrückende Stimmung darzustellen, die nach einem solchen Ereignis die Betroffenen überfällt. Tja...

Da wird dieser allwissende Penner aus dem Hut gezaubert
He...he... stimmt. Aber die ganze Situation ist ja irgendwie aus dem Hut gezaubert, oder? Mir gefällt dieser mystische Mensch sogar. Woher er das wohl alles weiß??

Nichts desto trotz (schreibt man das eigentlich zusammen?) hat´s Spaß gemacht, die Story zu schreiben. Weiß auch nicht, warum.

Danke vielmals für deinen Kommentar!!!

Gruß! Salem

 

Holla Salem,

Es lenkte ab. Ablenkung tut gut.
Noch deutlich fänd ich das so:
Es lenkte ab und Ablenkung tut gut.

Nicht die Milch vergessen; sie trank ihren Kaffee nur mit einem Schuss Milch. Dann ging er nach oben. Er wusste, was sie wollte. Kaffee mit Milch.
Ein wenig oft "Milch" hier oder ist das Absicht?

Also ich hole mal eben aus: Ich hatte in meiner Kindheit panische Angst vor dem Knecht Ruprecht, sicher einmal, weil ich so ein Strolch war und sicher auch, weil mir mein großer Bruder immer vor dem Angst gemacht hat. Meistens hab ich auch vor Weihnachten immer genau Acht gegeben, das der Lump nicht irgendwo in einer dunklen Ecke lauert. :D Genug ausgeholt, zur Geschichte:
Hat mir prächtig gefallen *Ho Ho Ho*
Du spielst gekonnt mit den Weihnachtsfiguren, ohne das sie freilich auftauchen. Bei dem Absatz mit den wieder zusammengenähten Kindern dachte ich natürlich an schlimmes, hatte ja immerhin im Hinterkopf, von wem die Geschichte ist, das einigermaßen offene Ende hat mich dann eher überrascht. Aber auch gefallen. :)

Grüße aus dem All vom
Sternensegler

 

Moin Segler.

Jaja, unser Knecht Ruprecht. Ich habe ihn auch als eine braungekleidete (warum eigentlich braun?) Begleitung des Nikolaus´ kennengelernt. Er musste immer die Rute tragen und die bösen Kinder vermöbeln. Stand ja alles im goldenen Buch ...
Meine Güte, was hatte ich ne Schiss ...

Deshalb wollte ich hier einmal zeigen, dass der liebe Knecht es ja eigentlich nur gut meint ... hä...hä...

Schön, dass es dir gefallen hat. Und danke fürs Lesen.

Gruß! Salem

 

Hallo Salem,
nichts ist so kompliziert wie die Sache mit dem Weihnachtsmann, möchte man meinen. Wer ist das überhaupt? Ist Santa Claus der Weihnachtsmann oder der Heilige Nikolaus? Warum kommt er? Und was hat Knecht Ruprecht damit zu tun? Er war der dunkle Geselle, der dem heiligen Nikolaus (Schutzpatron der Kinder) die Schmutzarbeit abgenommen hat und die unartigen Kinder bestraft hat. Aber alle Kinder gleich niedermetzeln? Da ist Knecht Ruprecht wohl einem Burn out erlegen. Und weil er Mist gebaut hat, erzählt er einem Penner, er wollte dem armen Santa nur helfen. Ja so ist das heute, Erst alles versauen und dan ganz unschuldig tun. Und der Weihnachtsmann deckt ihn auch noch und übt Schadensbegrenzung. Wäre ich der Nikolaus, ich hätte Knecht Ruprecht gefeuert. Und wenn mir der Weihnachtsmann ein verkehrt zusammengenähtes Kind liefert, beschwere ich mich beim Kundendienst und verlange einen Preisnachlass.

Weihnachtliche Grüße
Goldene Dame

 

Moin Goldene Dame.

Jaja, Ruprecht, Santa und Nikke ... Unsere drei Spezialisten für die Weihnachtszeit (hier sollte eigentlich ein smiley erscheinen, klappt aber irgendwie nicht. WEBMASTER!!!!)

Ach, jetzt hätte ich noch fast das Christkind vergessen. Womit wir schon wieder bei einer neuen Frage wären: Ist das Christkind männlich oder weiblich???
Also ich kenne es als Mädchen mit goldenen Zöpfen, weißem Nachthemd und Flügeln auf dem Rücken ...

Egal, vielen Dank, dass du meine besinnliche Geschicht gelesen hast. Hat mich gefreut.

LG! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Salem,

deine KG hat mich ein wenig an den Rattenfänger von Hameln erinnert.

Womit hat Knecht Ruprecht die Kinder gelockt? Nein, ich wills garnicht wissen:dozey:

Hast du die Geschichte wärend des Fahrunterrichts geschrieben?:D
(schnellwegduck)
Das geheimnisvolle Wissen des Bettlers, muß, so denke ich, auch nicht erklärt werden. Wer weiß, vielleicht hat er es ja beobachtet.
Die Pointe ist dir gut gelungen. Doch ansonsten, bin ich weitaus besseres von dir gewohnt.
Trotzdem, ganz nett zu lesen.;)
Was mich gestört hat und ich von dir garnicht kenne:

Heidi, seine Frau, schlief noch. Zumindest befand sie sich noch im Bett.
der Kloß in seinem Hals war immer noch da
Ich weiß, es war ein Schnellschuß:shy:

lieben Gruß, coleratio

wieso klappt das mit der Quote und dem Fettdrucken nicht?

 

Huhu coleratio.

Schön, von dir zu hören.

So, ich wollte ein bisschen zitieren, aber auch das geht bei mir nicht. Noch mal einen Tag abwarten ...

Knecht Ruprecht hat sie übrigens nicht gelockt, er hat sie nachts aus ihren Betten geholt, in den Sack gesteckt, um sie an einem ruhigen Ort ...

"Schnellschüsse" sind ja auch nicht im eigentlichen Sinne Schnellschüsse. So´n Nachmittag schreibt man schon daran. Aber du hast Recht, meist sind sie ausbaufähig. Aber ich finde, der Plot ist ja auch nicht sooo sehr der Hammer, als das man endlos nacharbeiten sollte. Ich sehe es immer als nette Abwechslung für zwischendurch.

Die vielen "nochs" werde ich natürlich rausschmeißen. Immer erschreckend, was einem selbst nicht auffällt. Vielen Dank!

Auch danke für deinen Kom. Hat mich sehr gefreut.

Lieben Gruß! Salem

 

Hi Salem!

Siehst du, du bist durch für dieses Jahr:D

Die Idee war Klasse! Und mit dem letzten Satz hast du ehrlich Fingerspitzengefühl bewiesen. Ich bekam eine Gänsehaut, als ich den Schluss las und mir schlagartig aufging, was da zurückgekommen war. Ohne Scheiß!
Ebensolche Gänsehaut, wie damals bei "Friedhof der Kuscheltiere", hast du dich inspirieren lassen?

Auf den Hauptfehler haben dich sicher andere schon hingewiesen, vielleicht hast du ja schon einiges geändert. Dieser Hauptfehler ist das, was ich dir schon immer vorgehalten habe: Du sagst, du zeigst es nicht differenziert!

Hier kreist es die ganze Zeit um die Trauer des Vaters um den verlorenen Sohn. Mir wird diese Trauer in keiner Weise nahegebracht, wenn über die Trauer gesprochen wird. Ich spüre sie eher, wenn ich die Auswirkungen der Trauer sehe.
Als da wären: Versunkenheit des Prot. (er ist unachtsam beim Gespräch, im Straßenverkehr, er folgt nicht), Schlaflosigkeit, Mattigkeit (die man auch wieder an Ereignissen festmachen sollte), Tränen (ja, ich bin ein Fan von Tränen, ehrlich; wenn sie nur differenziert eingesetzt werden! Nicht am Grab des Jungen oder wo man sonst so weint, nein, vielleicht mitten im Gespräch über die letzten Fußballergebnisse, weil der Junge so fanatisch Fussball geliebt hatte).

Ich denke, du verstehst , worauf ich hinauswill.

Bei allen Verbesserungen in deinem Stil, das halte ich dir noch immer vor. (Außer bei Mr. Carpenter!)

Aber der Schluss hat bei mir viel rausgerissen, weil du nur andeutest!

Auf zum Nächsten!

Viele Grüße von hier!

 

Moin Hanniball,

Zitat Hanniball:
"Die Idee war Klasse! Und mit dem letzten Satz hast du ehrlich Fingerspitzengefühl bewiesen."
- Den Satz werde ich mir einrahmen und übers Bett hängen!!! *Hüpf*

Und, dass ich dir eine Gänsehaut verpassen konnte ... Ich bin immer noch ganz weg.
Und den Kuscheltierfriedhof fand ich damals auch genial (war mein erstes King-Buch). Inspiriert hat er mich allerdings nicht; jetzt, wo du es gesagt hast, da erinnerte ich mich wieder an das Ende (aber nur vage, kommt da nicht die Frau zurück? Und irgendwas mit Fußspuren?)

An der Charakteristik arbeite ich, versprochen. Du musst mich nur immer drauf hinweisen, denn selbst merk ich es nicht. Bin immer der Meinung, dass ich schon drauf achte, aber ... hm... ist nicht einfach.

Vielen Dank nochmal für deinen super Kom.!

Gruß! Salem

MEINE ZITATFUNKTION UND DIE SMILEYS KLAPPEN ÜBRIGENS IMMER NOCH NICHT!!!!

 

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