Alliterationen - Yesteryear's Tears
Wie süßer Sirup sickert träger Trip Hop aus dem Off. Beinahe beiläufig betrete ich die Fabrik, Fragen auf der Seele, die wahrscheinlich wieder unbeantwortet bleiben werden.
Heiß Hier. Die Deo-Dünste der Valium-Invaliden schimpfen den goldgelben Klangteppich Lügen. Abgestandener Atem penetriert siegreich meine sieben Sinne. Partymädchen tanzen oben ohne, ihre verschwitzten Gehirne haben sie längst an der Garderobe abgegeben. Hedonismus-Heroen und esoterische Elfen lächeln langsam im tranceartigen Takt. Die Quoten-Querulanten machen sich gar nicht erst die Mühe herzukommen. Alle xtrem xtrovertiert und gnadenlos gelöst im Hier und Jetzt. Bastarde der selbstbewussten Beliebigkeit. Oder war es die selbstverliebte Bewusstlosigkeit?
Durst drängt mich an die Theke. Weißer Vodka, rotes Rind für die Illusion der Intimität mit der mich umgebenden Warmwasserwelt. Verschmelzen, Vergessen, Vergehen.
Bleib bitte, habe ich sie gebeten. Bleib bitte noch, bis ich dich zu Ende geliebt habe.
Nein, nicht noch einmal, hat sie gesagt. Morgen mittag bin ich endgültig weg.
Forever.
Pochendes Pulsieren in meinem Kopf. Der Gedanke an Joana jagt mein heimatloses Herz durch dunkle Korridore korrodierender Leidenschaften, und kein Ende in Sicht.
Unglückliche Umstände waren es, hat sie gesagt. Shit happens. Mach dir keinen unnötigen Kummer, das wird sonst schnell chronisch, Christian. Das sind bald schon yesteryear's tears.
Konfliktfreier Kontaktabbruch. Das soll uns mal einer nachmachen!