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Am Ende des Sommers

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29.09.2004
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Am Ende des Sommers

Sie wussten, dass es ihr letzter Sommer sein würde.

Sie wussten es, auch wenn es keiner von ihnen offen aussprach, auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollten.
Cedric ließ seinen Blick über die Gesichter seiner Freunde schweifen. Sie dösten in den warmen Sonnenstrahlen, die ihren Weg durch das kleine Fenster des Baumhauses gefunden hatten, lasen Comics, erfanden Welten.
Tim wusste es vielleicht nicht, der kleine, dicke Junge mit den wässrigen, blauen Augen hielt vermutlich auch diesen Sommer für unendlich, während er mit hochgezogenen Augenbrauen die Abenteuer seiner geliebten Comichelden verfolgte. Aber Joana wusste es, da war Cedric sich sicher. Manchmal blickte sie von ihrem Buch hoch und ihre Augen trafen sich. Dann verzog sich ihr breiter Mund zu einem Lächeln, einem Lächeln wie es nur von Joana kommen konnte, ein Lächeln, das alle Schatten zu überstrahlen vermochte. Aber das Lächeln erstreckte sich nicht vollständig auf die Augen. Da war noch etwas anderes, Tieferes. Traurigkeit. Sie wusste es im Grunde ihres Herzens, genau wie Cedric es wusste:
Es war ihr letzter Sommer.
Zumindest würden die Sommer nie wieder so zeitlos sein, nie wieder würden die Tage sich zu einer einzigen, sonnendurchfluteten, sorgenlosen Spanne dehnen. Die Zeichen waren deutlich und warfen einen Schatten über alles, was sie in diesem Sommer taten. Die gebückte Haltung, die das kleine Baumhaus von ihren plötzlich gewachsenen Körpern verlangte. Die Brüste, die sich unter Joanas weitem T-Shirt abzuzeichnen begannen. Die Art, wie ihre Bewegungen plötzlich Cedrics Interesse auf sich zogen, wie sie es zuvor nie getan hatten.
Doch sie hatten schweigend einen Pakt geschlossen, diese Zeichen zu ignorieren. Einfach weiterzumachen. Schließlich war es Sommer und das bedeutete für sie, dass sie sich zurückzogen in ihre Welt, die realer war als die Probleme und Streitigkeiten, Geldsorgen und Berufe der Erwachsenen.
In ihrer eigenen Welt gab es keine Väter, die ihren Töchtern einen Gürtel quer über den Rücken schlugen weil sie betrunken waren und das Mädchen im Weg stand und es diese Behandlung aus irgendeinem Grund, der zwischen dem sechsten und dem siebten Bier in das väterliche Gehirn gekrochen war, verdient hatte.

„Was starrst du denn so?“ Joana lächelte wieder.

Cedric erwiderte das Lächeln. „Ich starre nicht Mylady, ich blicke nur voller Bewunderung auf die mächtige Joana Morgenstern. Wollen wir aufbrechen, Mylady, auf dass die Schatten dieser Welt besiegt werden?“

In ihrer Welt gab es keine Sorgen, die man nicht mit Schwert und Ritterlichkeit lösen konnte.In ihrer Welt gab es Mut. Heldenmut. Denn wenn sie die Plattenbauten und Straßen hinter sich gelassen hatten und der Schatten des kleinen Waldes auf ihre sonnengebräunten Gesichter fiel, verwandelten sie sich. Joana war nicht mehr länger das Nachbarsmädchen, das immer dagewesen war, seit Cedric denken konnte. Sie war eine Zauberin, die ihre Feuerbälle todesmutig jedem geifernden Ungeheuer entgegenschleuderte, das es wagte, sich in ihren Weg zu stellen. Tim wurde ein todesmutiger Barbar, der eine mächtige Axt zu schwingen vermochte. Und Cedric selber verwandelte sich in einen Ritter in einer funkelnden, grünen Rüstung. Mit einem reich bestickten Umhang schritt er unverwandt voran, stets auf der Suche nach Ruhm und Ehre.

„Stirb, du widerliches... du Ungetüm!“ Joanas Augen hatten sich zu Schlitzen verengt, ihr Mund war zusammengekniffen, während sie glühend heiße Feuerbälle auf den herannahenden Troll schleuderte, von dem sie mit einem dumpfen Laut abprallten. Vielleicht war es nur zum Teil ein Troll, den Joana bekämpfte, vielleicht schwang das Ungeheuer manchmal eine Flasche Wodka statt einer eisenbeschlagenen Keule. Doch Cedric hatte jetzt keine Zeit für solche Gedanken, mit einer geschmeidigen Bewegung sprang er rückwärts, wich der heranrauschenden Keule um Haaresbreite aus und fasste sein Schwert fester. Zu seiner Linken erspähte er Tim, den Barbaren, dessen Augen nun nicht mehr verträumt waren, sondern hochkonzentriert, sie registrierten jede Bewegung des Ungetüms mit katzenhafter Präzision. Ihre Blicke trafen sich und beide wussten, was zu tun war. Dies war schließlich nicht ihr erster gemeinsamer Kampf. Hunderte von Drachen, Räubern und Orks waren unter ihren Klingen gefallen.
Sie sprangen gleichzeitig vorwärts, ihre Körper zu Zerreißen gespannt während Joana Morgenstern Beschwörungsformeln murmelte und ...

„Verdammte Kacke, Schaut euch mal diese kleinen Wichser an.“

Cedric fuhr zusammen und wirbelte herum. Sein Schwert wurde lediglich zu einem Stock, den er in seinen von Mücken zerstochenen Händen hielt. Der Troll verschwand. Vor ihnen standen drei Jungen aus ihrer Schule, grinsende Münder, leere Augen unter breiten Schirmmützen.
Einer der Jungs trat vor und schüttelte den Kopf. Cedric erkannte ihn an den langen, blonden Haaren, die unter der roten Eminem-Schirmmütze hervorquollen. es war Martin, der aus dem besseren Bezirk der Stadt kam, wo man zwei Autos vor der Tür stehen hatte und für zwei Wochen in den Skiurlaub fuhr.

„Joana, warum hängst du mit den kleinen Spacken hier ab. Du kannst es besser haben, aber echt.“ Martins Blicke glitten an Joanas Körper herab; Cedric konnte spüren, wie die Wut in ihm hochstieg, wie ein Ball aus glühendem Feuer, der sich in seinem Magen ausbreitete.

Joana lächelte sarkastisch. „Oh, natürlich Martin. Ich würd echt viel lieber mit dir und deinen Freunden an der Bushaltestelle rumhängen, ich mein, eure Mofas machen euch schon ziemlich cool.“ Ihr Grinsen wurde breiter. „Allerdings könnt ihr euch alternativ ins Knie ficken.“, informierte sie die drei Neuankömmlinge.

Martins Gesicht lief rot an. „Was denkst du eigentlich, wer du bist, du kleine ...“

„Bei der Axt von Dur!“ brüllte Tim. Seine Augen rollten, während er mit seinem Stock herumzuwirbeln begann, der sich langsam wieder in eine mächtige Barbarenaxt zu verwandeln begann. „Ihr Ungetüme, verschwindet!“

Cedric lächelte innerlich. Auch sein Stock begann wieder, sein vertrautes Schwert zu werden. „Richtig, ihr Unholde, ihr hört, was Tim sagt. Entfleucht.“

Beide sprangen vorwärts und fuchtelten mit ihren ruhmreichen Waffen vor den drei Jungen herum, die hastig drei Schritte zurückwichen. Sie waren älter und stärker, aber das spielte keine Rolle, denn Tim und Cedric hatten Mut. Heldenmut. Hinter sich konnte Cedric Joana lachen hören, als er sich umdrehte, saß sie auf dem Boden, ihr Gesicht war hochrot, ihr helles Lachen schallte durch den Wald wie eine helle Glocke, die mit aller Kraft geschüttelt wurde.

„Ihr seid sowas von kranke Vollwichser“, sagte Martin, doch wich wieder ein paar Schritte zurück, als Tim unter barbarischem Heulen auf ihn zusprang. Schließlich verschwanden die drei Jungen fluchend im Dickicht.
Sie hatten einen glorreichen Sieg errungen. Cedrics Blick fiel auf Joana, die den Jungen ein paar Feuerbälle hinterherschleuderte. Sie lachte nicht mehr, doch in diesem Moment war die Traurigkeit aus ihrem Blick verschwunden. Als sie Cedrics Blick erwiderte umarmte er sie.

Dann drehten die drei Helden sich um und kehrten in die Zivilisation zurück.

Am nächsten Tag musste Cedric Zeitungen austragen, im strömenden Sommerregen ging er durch die Plattenbaukolonie und brachte den Menschen die Neuigkeiten der Bildzeitung. Hitler sollte geklont werden, registrierte Cedric, als er die letzte Ausgabe durch den engen Briefschliz presste.

Als er bei Joana klingelte öffnete ihr Vater. Er war noch vor ein paar Jahren ein gutaussehender Mann gewesen, doch heute sah er wieder schlimm aus, noch schlimmer als sonst, sein etwas schiefer Mund war eingerahmt von tagealten Bartstoppeln, seine Augen waren dumpf, als würden sie die Welt nur noch durch einen Schleier registrieren. Ein beißender Geruch ging von ihm aus, schales Bier an der Oberfläche, etwas Säuerliches darunter.

„Was is?“ Seine Schleieraugen fixierten Cedric.

„Ist Joana da, Herr Hadenberg?“

„Die is schon vor ner Stunde los, mit dem fetten Jungen. Sind wahrscheinlich wieder in den Wald. Wenn du sie siehst, sag ihr, sie soll nach Hause kommen und was für die Schule tun, sonst setzt es was, kannste ihr sagen.“

Cedric drehte sich wortlos um.

Als er über die vollgeschissene Wiese in Richtung des Waldes, (ihres Waldes, des Heldenwaldes) ging, wehte ihm noch immer ein leichter Regen ins Gesicht. Ein kalter Wind war aufgekommen und plötzlich stieg der Gedanke in Cedric hoch, der ihm im Laufe des Sommers immer wieder gekommen war, so sehr er ihn auch verdrängen wollte, er kam aus dem Dunkel seines Bewusstseins aufgetaucht wie ein Kindergespenst aus dem Schrank. Es war ihr letzter Sommer. Und etwas stimmte nicht.

Schon am Rand des Wäldchens hörte er Joanas Schluchzen. Er würde es unter tausenden erkennen, er hatte es oft gehört, in ihrem kleinen, muffigen Zimmer, wenn ihr Vater wieder einmal zugeschlagen hatte. Ihr Weinen erfasste den ganzen Körper, schüttelte ihn und jedesmal wurde Cedric schmerzhaft bewusst, dass es einige Dinge gab, gegen die auch Mut -Heldenmut - nichts auszurichten vermochte.

Doch als Cedric schließlich die Quelle des Schluchzens ausmachen konnte, als er ihren Körper sah, auf den schlammigen Waldboden ausgestreckt, wusste er, dass dieses Weinen aus der Tiefe ihrer Seele kam und das jedes Wort, das sie sprach, das Ende des Sommers besiegeln würde.

„Martin war hier. Er wollte mich... berühren und Tim konnte mir nicht helfen weil Martin ist stärker und Tim ist weggelaufen und er wollte mich berühren und dann habe ich es getan, weil ich musste ja, denn er wollte mich doch..“

Cedric ließ sich neben ihr in den Schlamm fallen. Irgendwo in der Ferne konnte er einen Vogel hören, der heiser gegen den Regen anschrie. „Was hast du getan, Joana? Was?“
Sie blickte zu ihm auf , ihre Augen schwammen mit Tränen, die sich auf ihrem leichenblassen Gesicht mit dem Sommerregen vermischten. Aus seinen Augenwinkeln sah Cedric etwas Rotes im Schlamm liegen. Es war eine Schirmmütze. Eine rote Schirmmütze oder zumindest, was davon übrig war. Sie war fast völlig verbrannt, verkohlte Stücke davon waren über den gesamten Waldboden verteilt. Es durchfuhr Cedric wie ein Schlag. Sie hatte das getan, was Joana Morgenstern am Besten konnte. Sie hatte gezaubert, einen Feuerball, einen glühenden Ball gegen ein Ungetüm, im letzten Moment bevor der Sommer vorbei war, hatte es einen der Momente gegeben, in dem die Realität ausgelöscht wurde, in dem die Welt des Mutes den grauen Himmel durchbrach.

Mit offenem Mund blickte er Joana an. Ihre Blicke trafen sich. Doch da war nichts mehr in ihren Augen, das Schatten vertreiben konnte. Traurigkeit, Leere, ein Schleier. Schleieraugen.

Der Sommer war vorbei.

Nachdenklich blickt Cedric auf das Stück einer roten Schirmmütze, dann legt er es zurück in seine Schublade. Der Sommer ist vorbei und es gibt keinen Mut mehr. Der Sommer ist vorbei und sie sind erwachsen. Der Sommer ist vorbei und Tim verkauft Bier in einer schmierigen Raststätte. Der Sommer ist vorbei und Cedric ist Vertreter, kein schlechter Job, aber weit entfernt vom Mut (Heldenmut) der Sonnenwaldtage. Der Sommer ist vorbei und Joana ist eine aufgeschwemmte Frau, die nach drei Ehen in ihrer Sozialwohnung sitzt und meistens schweigt, manchmal weint. Der Sommer ist vorbei und hat Schatten gebracht, Schleieraugen und Schlamm.

Der Sommer ist vorbei.

 

Hey Spectator.

Also ich fühl mich langsam selbst schlecht, dass ich immer schreiben muss: die Idee nicht schlecht oder so, ABER.

Also ich fand den Anfang echt cool. Irgendwie konnte man sich voll damit identifizieren, aber dann würde ich sagen, manchmal ist weniger mehr. Die Handlung entwickelt sich zu ruckartig, du versucht, irgendwas Krasses daraus zu machen, obwohl das Stille und Leise gerade das gute gewesen wäre, denn so gehen normalerweise diese Sommer auch vorrüber - ohne dass man es davor richtig bemerkt und gerade das ist ja das krasse an diesen Sommern.

Hier wirds zu sehr ein Drama. Als erstes ist es mir aufgefallen, als du mir zu oft den alkoholisierten Vater erwähnst, dann kommt auf einmal der Junge, der sie "berühren will" und den sie dann mit der Magie umgebracht hat. Sehr coole Idee, das mit der Vermischung der Welten, aber du machst so wenig daraus. Es taucht auf, sie benutzt es und dann bist du sofort wieder zurück und öffnest auch kein weiteres Tor in diese Traumwelt, das auch nur irgendwie zum Träumen anregt. Dafür gehst du noch weiter ins Drama hinein und erzählst, was aus allen Schlimmes und Deprimierendes geworden ist.

Also aus meiner Sicht ist das zuviel. Also keine Ahnung, was da alles passieren kann, aber muss sie gleich vergewaltigt werden? Fänds irgendwie cooler, wenn du einen stärkeren Akzent darauf legst, wie sich diese beiden Welten vermischen und natürlich mag ich lieber Enden, in denen aus der schlechten Welt flüchten können, oder zumindest die Möglichkeit dazu besteht - irgendwann. Das gibt der Geschichte so bisschen einen Hoffnungsschimmer und das finde ich immer recht schön, aber ist wohl Geschmackssache.

Naja, also sorry, dass ich es ein bisschen verreiße. Und dann auch noch als erster. Fühle mich wirklich nicht gut dabei. Aber wenn ich nicht schreibe, was ich denke, bringts dir auch wenig und den Anfang find ich ja auch richtig gut. Halt bis zur Vergewaltigung...

Grüße,

Thomas

 

Hallo Spectator,

also generell bin ich kein Fan von diesen "der letzte Sommer, bevor wir erwachsen werden"-Geschichten, die sind mir immer ein wenig zu gezwungen-dramatisch, bzw. der Kontrast zwischen heiler Kinderwelt und harter Erwachsenenwelt zu drastisch.
Trotzdem hat mich deine Geschichte positiv überrascht, obwohl einiger dieser bezeichnenden Elemente drin sind: Freunde im Baumhaus, der prügelnde, alkoholkranke Vater, die gegnerische böse Gruppe Jugendlicher und das dramatische Ereignis, das den Prots ihre Jugend nimmt. Sowas erinnert mich immer an amerikanische Jugendfilme, von daher sehe ich es anders als Tommy; mir hat nämlich der zweite Teil besser gefallen.

Das Fantasyelement passt perfekt und hat dem ganzen für mich eine überraschende und tragische Wendung gegeben, die mir sehr gut gefallen hat. Zu dramatisch fand ich es persönlich auch nicht; mir kam es nicht so vor, als habe Martin das Mädchen vergewaltigt ...

Ein weiterer großer Pluspunkt ist wieder die Sprache. Gerade im zweiten Teil sind wirklich sehr schöne und originelle Formulierungen drin, die mich richtig neidisch gemacht haben. Zum Beispiel die Schleieraugen von Joana und ihrem Vater und "Sonnenwaldtage".

Tja, also ich denke, mir hätte es insgesamt besser gefallen, wenn der Akzent auf dem zweiten (also der während und nach dem "Vorfall"), für mich individuellerem und spannenderen Teil gelegen hätte, aber das ist augenscheinlich Geschmackssache.

Aber generell hat es mir gefallen.
So, hoffentlich nützt dir mein Kommentar wenigstens ein bißchen, allzu konstruktiv ist er, fürchte ich, nicht.
Viele Grüße,
Meari

 

Juten Tag Tommy und Meari,

danke für die ausführlichen Kritiken.

zu Tommy: Tja... schade, dass es dir nicht gefallen hat. Ich hätte natürlich bei dem Thema am Anfang bleiben und den Sommer langsam ausklingen lassen können. Allerdings gibt es darüber schon einen Haufen Geschichten und ich wollte ein Fantasy-Element in die Grundkonstellation hineinbringen. Mag sein, dass der zweite Teil ein bisschen überdramatisiert ist, andererseits würd ich da nicht unbedingt eine Vergewaltigung reinlesen, so weit scheint es ja nicht gekommen zu sein. Den Hoffnungsschimmer habe ich bewusst rausgehalten, sollte mal eine etwas nihilistisch-deprimierte Geschichte werden. Vielleicht hast du aber Recht und ich habe es damit übertrieben.

zu Meari: Ich gebe zu, dass meine Grundkonstellation (Sommer-Erwachsenwerden-blahblah) etwas klischeebeladen daherkommt, das wurde von "My Girl" bis "Stand by me" immer wieder durchexerziert. Ich habe sie trotzdem aus zwei Gründen benutzt: erstens mag ich besagte Filme sehr gerne und zweitens wollte ich das bekannte Schema mit Fantasy-verbinden. Freut mich, dass es dir ansonsten recht gut gefallen hat.

Danke nochmals und freundliche Grüße und so,

Spec

 

Hallo Spectator,
du solltest dich für eine Zeitform entscheiden. Du schreibst aus der Rückblende - deine Kinder von damals sind erwachsen geworden, sind jetzt keine Kinder mehr. Dein Erzähler blickt aus seiner Erwachsenenperspektive auf die Welt zurück, die sie damals hatten, und doch ist da nichts von der Wehmut zu spüren, die ich dabei empfinden würde.
Der Übergang zwischen den beiden Welten passt perfekt, finde ich. Das hast du hervorragend hinbekommen. Das Mädchen wehrt sich gegen Martin, der sie "berühren" will, indem sie ihn mit einem Feuerball in seine Einzelteile zerlegt. Dann sitzt sie da und weint - und danach werden deine Kinder erwachsen.
Ich wäre niemals erwachsen geworden, wenn ich gewusst hätte, dass es eine Welt hinter dieser hier gibt, in der ich jemand anders sein könnte!
Ich würde die Reaktion des Mädchens verändern. Wie lange ist das her? Warum weint sie, warum ist sie nicht geschockt? Vielleicht kann dein Prot kommen und sie in den Arm nehmen, und vielleicht weint sie dann, und vielleicht stellt er dann fest, dass der Sommer vorbei ist? Sie verlieren an dieser Stelle ihre Unschuld. Haben sie keine Angst, dass jemand sie findet? Dass sie bestraft werden? Schmieden sie keine Pläne, sich in ihre Fantasywelt abzusetzen? Und warum ist Joana in einer Sozialwohnung gelandet? Ist sie in dieser Situation zerbrochen?
Wie auch bei "was der Held zerstört", wovon du mir immer noch eine Überarbeitung schuldest :D, solltest du auch hier noch was tun, damits eine richtig gute Geschichte wird.

gruß
vita
:bounce:

 

Hullo vita,

Herzlichen Dank für die Kritik...Ich kann mich beiden Kritikpunkten anschließen.

Die Erwachsenenperspektive werde ich vielleicht ganz streichen, die ist sowieso etwas dick aufgetragen, was Negativität angeht. Alternativ werde ich versuchen, etwas mehr Wehmut nach der heilen Kinderwelt einzubauen, bin mir aber noch nicht ganz sicher, wie ich das mache, ohne dass es lächerlich wirkt.

Das Ende ist in der Tat insgesamt zu kurz und lässt ein bisschen zu viele Fragen offen.

Danke für deine Anregungen. Ich überarbeite demnächst mal beide Geschichten, wenn essay-deadlines und nervige Uni-supervisors es zulassen.

Gruß und so,

Spec

 

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