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Amanda, die Seejungfrau

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06.08.2005
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Amanda, die Seejungfrau

Um mich ist klares Wasser, ich stütze mich nach hinten ab, und nur mein Knie ragt über die Oberfläche. Eine riesige Ente setzt sich darauf, balanciert, und zwischen ihren kalten, nassen Füßen lugt ein Ei hervor.
„Warum auf mir?“, frage ich. „Ob das gut geht?“ Doch der Vogel stiert ins Leere, ganz versonnen, noch weitere Eier hervorzubringen, und schon kullern alle nacheinander an meinem Schenkel entlang ins Wasser, wo sie auf einem spitzen Stein zerbrechen.

Ein Rucken reißt mich aus meinem Traum, und ich versuche, mich zu orientieren. Ich spüre veränderte Geschwindigkeit, es riecht fremd, noch eine Erschütterung. Wo zum Teufel ...? Ach ja, die Fähre. Bilder stürmen in mein Bewusstsein, Eindrücke, Erinnerungen. Ich bin auf dem Weg in den Urlaub, zu Anna nach Finnland. Die Kabine habe ich schon vor mehr als einer Stunde verlassen, weil ich mit einer Kreissäge und einem stotternden Lastwagen als Geräuschkulisse zusammengesteckt worden bin. Soviel zur Dreierkabine. Anscheinend bin ich aber auf der Bank wieder eingenickt.


Es war eine spontane Entscheidung. Meine Pläne hatten sich zerschlagen: Erst die Trennung von Daniel, dann Brände in Spanien und Portugal, die meine ohnehin ängstliche Freundin Azizah zögern ließen, und als auch noch eine Insel in Griechenland in Flammen aufging, war sie nicht mehr zu einem gemeinsamen Auslandsurlaub zu bewegen. Ich war frustriert, hatte das ganze Semester lang gepaukt und mir selbst nach meiner zweiten Hausarbeit eine Belohnung versprochen. „Komm doch einfach mit zu uns, Mandy“, lud Anna mich ein. „Ich hab’ mit Freunden ein Mökki - eine Hütte am See.“


Ein Blick auf die Uhr, bald sieben. Ich suche meine Sachen zusammen, stopfe mir den angematschten Rest eines Schokoriegels in den Mund, verstaue alles andere in meinem Rucksack und ziehe die Jacke über. Die letzten Minuten vor der Ankunft möchte ich auf Deck verbringen, jetzt, nachdem ich die lange Fahrt ohne größere Übelkeit überstanden habe. Daniel hatte mir eine Horrorgeschichte erzählt von stundenlanger Seekrankheit auf dem Weg nach Irland, aber die Ostsee war ruhig und spiegelglatt, und meine Befürchtungen zum Glück grundlos. Nach der Anreise nach Travemünde, besonders der hektischen Stadtrundfahrt in Lübeck, war ich froh gewesen über die Nacht auf dem Schiff: ausruhen zu können, die Flut von Eindrücken sacken zu lassen, wie ein Indianer, der nach dem Reiten rastet, damit seine Seele ihn wieder einholen kann.


„Finnland? Da war ich noch nie“, sagte ich skeptisch. „Tut mir leid, Anna, ich schmeiße alles nördlich von Schleswig-Holstein in einen Topf und nenn es Skandinavien.“ Anna lachte. Sie stand in der Wohnheim-Küche und brühte sich einen grünen Tee.
„Och komm, Mandy, kennst du gar nichts?“
Ich ging meine Einfälle durch: „Ikea – Schweden, Fräulein Smilla – Dänemark, Sophies Welt – Norwegen?“ Irgendwas musste mir doch ... „Ach, PISA, ja klar, ihr seid die Besten!“ Ich strahlte. Wenigstens das. „Und Kimi Raikkönen!“ Hatte Daniels Vorliebe für Formel-Eins doch noch etwas Gutes! Und dann sprudelten die Einfälle: die Band Lordi als Sieger vom Song Contest, Him mit dem süßen Ville Valo, die Kaurismäki-Brüder ...
„Na also!“ Anna lachte freundlich. „Komm doch nach, wenn du die Hausarbeit abgegeben hast, und ich hole dich in Helsinki ab.“


Aus den Lautsprechern tönen Ansagen in verschiedenen Sprachen, während ich die Treppe zum Deck hinaufsteige. Andere haben dieselbe Idee, und es wimmelt vor Menschen. Oben angekommen, sehe ich Helsinki in der Ferne liegen, wundere mich, wie geschickt das Schiff zwischen den kleinen Felseninseln hindurchmanövrieren kann. Wir nähern uns, und ich erkenne einzelne Gebäude. Plötzlich reißt der Himmel auf, Sonnenschein fällt auf die Stadt vor uns, und der Dom erstrahlt in hellem Weiß. Mein Herz pocht aufgeregt, ich atme tief und nehme den Anblick intensiv in mich auf. Ein Gefühl der Heimat, der Rückkehr steigt in mir auf, als wäre ich schon mal hier gewesen. In einem Traum vielleicht?


Als Anna auf unserer Etage einzog, habe ich zuerst gar nicht verstanden, dass das hübsche Mädchen mit dem dunkelblonden Haar und dem fast fehlerfreien Deutsch aus Finnland kam; sie entsprach so gar nicht meinem Bild einer Finnin. Zunächst war sie sehr schüchtern; dann wechselten wir ein paar Worte, und mir gefiel ihre fröhliche, zuversichtliche Art. Ganz anders als Daniel, der misstrauisch durch die Welt ging und wie magisch Krankheiten und Unfälle, Irrtümer und scheinbare Benachteiligungen anzog, die ihn dann noch missmutiger nörgeln ließen. Eigentlich war das auch der Grund, warum ich die Beziehung beendet hatte.
Einmal erzählte sie mir von ihrer deutschen Mutter, und ich lud sie zu einem Trip nach Köln ein. Mit großen Augen ließ sie sich alles zeigen, bewunderte den Dom ebenso wie die Punks und Penner auf der Platte davor. „Wir haben auch einen Dom in Helsinki“, sagte sie. „Aber er ist ganz anders. Du musst ihn mal sehen.“


Anna winkt mir aus der Menge der Wartenden mit einem roten Halstuch zu, ich schwenke meine Schirmmütze. Ungeduldig zwänge ich mich an den anderen vorbei und falle ihr um den Hals. Endlich jemand, den ich kenne. „Hei, Mandy“, lacht sie, drückt mich und sagt dann: „Komm, wir trinken einen Kaffee. Du hattest noch kein Frühstück, oder?“ Ohne meine Antwort abzuwarten, nimmt sie meine Hand und zieht mich durch die Menge über den Markt. Ich lasse es zu, lasse mich führen, und wir sausen an Ständen und Waren vorbei, und ich höre unbekannte Sprachfetzen: vage erkennbares Schwedisch, etwas meinem Schul-Russisch Ähnliches, und eine fremde, nie gehörte Sprache.
„Komm, iss das.“ Anna strahlt und stopft mir etwas in den Mund, das wie Milchbrötchen mit Kardamom schmeckt.


Daniel war beunruhigt. Trotz der Trennung kam er jeden Tag noch auf unsere Etage, war weiterhin Teil meines Lebens.
„Du willst wirklich in die Kälte?“, fragte er ungläubig.
„Ist nicht kalt. So wie hier, manchmal sogar wärmer.“
„Griechenland, Spanien, Portugal – du bist der Typ für den Süden!“, fuhr er fort.
War ich das?
„Und wie willst du dahin kommen? Allein nach Travemünde ist es doch schon ’ne Himmelfahrt! So ganz allein!“
„Das habe ich mir schon aus dem Netz gezogen, keine Sorge!“ Ich lächelte ihn betont zuversichtlich an, verschwieg meine Ängste.


Wir setzen uns auf den Rand eines Brunnens, und meine Hand gleitet über das glatte, rote Gestein. Ich bin angekommen, denke ich, und eine Mischung aus Erleichterung und Vorfreude erfasst mich. Spielerisch tauche ich meine Hand in das Wasser, während Anna auf die Statue in der Mitte zeigt und doziert: „Das ist eine Namensschwester von dir. Havis Amanda, aber du kannst sie „Manta“ nennen. Das machen die meisten.“
„Hei Amanda!“, begrüße ich die Figur, die nackt auf wasserspeienden Fischen steht. „Hattest du nichts anzuziehen?“
„Sie kommt doch aus dem Wasser! Eine Meerjungfrau, die das Land betritt.“
„Ach, wie in dem Märchen? Sie verliebt sich unglücklich und verwandelt sich schließlich in Meeresschaum?“
„Nein, sie wird zu einer Stadt – Helsinki.“ Wieder Annas Lachen, an das ich mich schon gewöhnt habe. Pah, Finnen sind verschlossen! Wer das wohl wieder gesagt hat?
„Genug Werbung“, sagt sie entschlossen und holt ihr Handy aus der Tasche. „Setz dich auf einen Seelöwen, und wir schicken Azizah eine Nachricht, dass es dir gut geht.“
Mir ist das etwas peinlich, aber danach steigt sie auf eins der Tiere, und ohne darauf zu achten, dass ihr Jeanskleid weit über die Knie hoch rutscht, legt sie ihm den Arm um den Hals und winkt mit der anderen, wie ein kleines Kind auf einem Schaukelpferd. Ein tolles Foto!


„Ich hatte wieder diesen Traum.“ Aus alter Gewohnheit erzählte ich Daniel davon. „Wasser überall, ich tauche, ohne Luft holen zu müssen. Wie zum Abschied betrachte ich jeden Kiesel auf dem Grund, jede Wasserpflanze. Ich lasse alle Vertrauten hinter mir, auch meinen verehrten Vater, dessen Tränen im Wasser kleine Bläschen bilden und als Gischt zur Oberfläche schweben. Übermächtige Angst, an Land nicht atmen zu können! Vorsichtig setze ich einen Fuß auf das Ufer, sehe mich noch einmal um ...“
Daniel scharrte ungeduldig mit dem Schuh über den Fußboden. Ohne den Blick zu heben, murmelte er: „Träume sind Schäume.“


Der Tag vergeht in einer Bilderflut. Mein Gepäck kann ich bei einer Freundin von Anna parken, und dann geht es kreuz und quer durch die Stadt.
„Du sollst ja etwas sehen von Helsinki“, hat sie beschlossen. Ich staune über die Straßenbahn, fotografiere ein weißes Gebäude nach dem anderen, mit Säulen, mit einem schrägen Dach, mit hoher Fassade ... Annas Erklärungen rauschen mir durch die Ohren und wieder hinaus, bis wir endlich den Dom erreichen. Schon als wir die breite Treppe hinaufsteigen, spüre ich mein Herz vor Aufregung schlagen. Die von der Sonne beschienenen weißen Mauern, die Säulen, die blauen Kuppeln, all das weckt ein Gefühl in mir von tief sitzenden Erinnerungen. War ich wirklich noch nie hier?
Innen überwältigt mich die helle Stille. Während ich auf den Altar zuschreite, an der Kanzel vorbei unter dem goldenen Kronleuchter hindurch, fühle ich mich immer leichter, und ganz ruhig setze ich mich auf eine der Bänke. Mit den weißen Engeln rechts und links vom Altar bilde ich ein Dreieck, und es ist, als hielten wir heimlich Zwiesprache, bevor ich meine Besichtigungstour wieder aufnehme.


„Fahr nicht dorthin“, versuchte es Daniel noch ein letztes Mal. „Wir könnten doch auch als Freunde zusammen verreisen, irgendwo in den Süden ...“
„Vergiss es, Daniel“, meinte ich traurig, „ich habe doch schon gebucht.“ Vergiss mich, Daniel.


Nachmittags treffen wir die Jungs, die mit uns an den See fahren wollen. Mika, Annas Bruder, kommt mit seinen strohblonden Haaren und wasserblauen Augen meiner Vorstellung eines echten Finnen schon nahe, und in klarem Deutsch heißt er mich willkommen. Für seinen Freund Matti, der kein Deutsch spricht, habe ich einen Satz eingeübt. „Mitä kuuluu?“, frage ich nach seinem Befinden, was er nach kurzem Erstaunen mit einem Schwall unbekannter Laute beantwortet. Ich verstehe kein Wort, und alle lachen.

Mika sitzt neben mir auf der Rückbank des Wagens, und ich starre beiläufig durch das Fenster auf die vorbeifliegenden Kiefern und Birken am Straßenrand. Ich bemühe mich, ein Gähnen zu unterdrücken und erfahre, dass noch drei andere mit uns wohnen und schon am Mökki sind. Dann versinkt alles in einem Gewebe aus Klängen und Wörtern. „Hab keine Angst, Meermädchen.“ Mikas Stimme, direkt neben mir. Aber wir sitzen nicht mehr im Auto, sondern stehen am Ufer des Sees. Ein Vogel bringt mir ein weißes Gewand, genau das, worauf ich gewartet habe. Ich fühle mich wie neugeboren ...
Eine scharfe Kurve lässt mich aufschrecken, und schon sind wir in einen Waldweg eingebogen und fast am Ziel. Da steht es, das kleine Haus aus Holz, das für zwei Wochen mein Zuhause sein wird. Während wir das Gepäck ausladen, höre ich, dass die anderen die Sauna schon angeheizt haben.

Und so hocke ich bald in dem erhitzten Raum, genieße den Duft des Holzfeuers, während mir der Schweiß aus allen Poren rinnt. Lautes Prasseln auf das Dach knapp über mir lässt mich hochfahren, doch bevor ich einen ängstlichen Gedanken fassen kann, sagt Anna: „Da haben wir auch gleich eine Dusche bis zum See.“ Und wirklich, lachend und kreischend laufen wir die Schritte bis zum Ufer und springen ins kühle Wasser. Sofort spüre ich meinen ganzen Körper, fühle mich wohl und vital und guter Dinge.

Typ für den Süden? Ich lache und spucke Wasser aus. Eher ein Typ für den See. Ich schwimme noch ein paar Züge, fühle mich wunderbar getragen, vorbei an der Ente, die meinen Bewegungen mit den Augen folgt.

 

Hallo Elisha!

Als alter Nordlandfahrer war ich von deiner Geschichte total gefesselt. Ich denke, kritik wirst du von anderen noch zur Genüge bekommen. ich fand deine Geschichte einfach schön. Und im Herbst werde ich wieder am See sitzen und die helle Stille geniessen.

Liebe Grüße

Jo

 

Hallo Jobär,
vielen Dank für das schnelle Feedback.

Als alter Nordlandfahrer war ich von deiner Geschichte total gefesselt.
Das ist toll, dann weiß ich nämlich, dass meine Recherche funktioniert hat.

Ich fühle mich wie ein Mädchen, das einem Jungen schöne Augen gemacht und sich wirklich verliebt hat, denn für den Wettbewerb "Helsinki" bin ich so engetaucht in diese Welt, dass ich mich richtig danach sehne, das alles mal zu erleben.

Und im Herbst werde ich wieder am See sitzen und die helle Stille geniessen.
*will mit*

Ich denke, kritik wirst du von anderen noch zur Genüge bekommen.
Schlechte Karten, glaube ich. Eine nicht kurze Geschichte unter "Sonstige", und am 31. August ist Einsendeschluss.

Dabei habe ich folgende Fragen:

- Ist alles verständlich trotz des Wechsels der Ebenen?
- Tempi okay?
- sprachliche Verbesserungsvorschläge?
- allgemeine Anmerkungen

Wenn du die also noch mal beantworten könntest, würde ich mich freuen.

Natürlich auch,wenn andere das tun. *g*

Gruß, Elisha

 
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Hei Elisha


Die Geschichte wird von der Stimmung getragen, die du schön eingefangen hast. Ich war noch nie weiter nördlich als in Berlin, kann es deshalb auch eigentlich nicht beurteilen, aber gefallen hat es mir trotzdem.
Die Handlung selbst kommt mir ein wenig kurz vor, erst die im Vergleich zum Rest langen Beschreibungen der Beziehung, des Treffens der Prot auf Anna, und dann dieser kurze Schluss im See (die Erfüllung des Traums, Mandys Platz in Finnland, sie fühlt sich wie die Statue). Hier hätt ich mir noch ein, zwei Worte mehr gewünscht.

Stilistisch gesehen ist das Ganze ruhig, passend zur Handlung, viel passiert ja eigentlich nicht. Mehr Rückblicke als Gegenwart. Ein paar Anmerkungen hab ich, ist aber nicht viel.


Hat mir gefallen. Wird mich zwar nicht bis an den Rest meines Lebens begleiten, war aber trotzdem schön.


Liebe Grüße
Tamira


edit: ja, mE sind die Zeitwechsel verständlich. Ich finde sie sogar sehr gut, sie ziehen die Handlung voran.


Krimskrams:

Rumms.
Würd ich streichen, klingt zu Comicartig.

Daniel scharrte ungeduldig mit dem Schuh über den Fußboden. Ohne den Blick zu heben, murmelte er: „Träume sind Schäume!“
wenn er murmelt, wieso das Ausrufezeichen?

„Vergiss es, Daniel“, meinte ich traurig, „ich habe doch schon gebucht.“ In Wirklichkeit meinte ich: Vergiss mich, Daniel.
Der Gedanke ist schön, nur mE ungelenkt formuliert.
»Vergiss es, Daniel« , meinte ich traurig. »Ich habe doch schon längst gebucht.«
Vergiss mich.
Dieses "In Wirklichkeit" klingt so aufgesetzt

 

Hallo Elisha,

wenn du darauf verzichtest, interpretiertes Verhalten als Wahrheit zu präsentieren, gewinnen deine Geschichten doch gleich.
Zwar muss ich deiner Prot auch hier ihre Charakterwertung von Daniel einfach abnehmen, aber so denkt man nun mal über Exfreunde und diese Wertung hält sich ja angenehm zurück.
In der Aufzählung bekannter Finnen fehlen natürlich noch viele, wie etwas die Kaurismäki Brüder ...
Die Reise nach Norden hat mir gefallen. Der Trennungsgeschichte hätte es für meinen Geschmack dazu noch nicht mal bedurft, aber sie stört auch nicht.
Lebendig wird die Geschichte aber vor allem in Helsinki, dort, wo sich deine Protagonistin auf Neues einlässt.
Vier Nörgeleien:

wundere mich, wie das Schiff geschickt zwischen den kleinen Felseninseln hindurchmanövrieren kann.
"geschickt" würde ich gleich nach dem "wie" platzieren.
Eigentlich war das auch der Grund, warum ich die Beziehung beendet hatte
und "uneigentlich?"
vage erkennbares Schwedisch
ist das Schwedisch so schlecht, dass es nur vage zu erkennen ist oder erkennt die Prot in einer der gehörten Sprachen vage Schwedisch?
Für Matti, seinen Freund, habe ich einen Satz eingeübt. Mit „Mitä kuuluu?“ frage ich nach seinem Befinden, das er nach kurzem Erstaunen mit einem Schwall unbekannter Laute beantwortet
hier "was" statt "das", denn sonst beantwortet Matti sein Befinden, nicht die Frage.
Auch frage ich mich, warum sie für ihn die Begrüßung eingeübt hat? Kannte sie ihn schon vorher? Hatte sie ein Bild von ihm gesehen und wollte ihn beeindrucken?

Lieben Gruß, sim

 

Hi Elisha,

Die Kabine habe ich schon vor mehr als einer Stunde verlassen, weil ich schnarchtechnisch mit einer Kreissäge und einem stotternden Lastwagen zusammengesteckt worden bin.
das schnarchtechnisch stört mich ein wenig
„Komm doch einfach mit zu uns. Mandy“, lud Anna mich ein. „Ich hab’ mit Freunden ein Mökki - eine Hütte am See.“
uns, Mandy

Ein Blick auf die Uhr, bald Sieben.
Bin mir nicht sicher, aber ich würde sieben klein schreiben.

Ich habe mir nur bei der Entenszene überlegt, ob das Knie gebeugt ist und wenn, wie die Ente das schafft, auf der kleinen Plattform (oder hat die Prot Megakniescheiben? ;) ) zu sitzen, besonders, wenn sie auch noch so groß ist.
Aber es ist ja ein Traum, da geht ja alles! :D

Die Geschichte gefällt mir sehr gut, besonders auch die Traumsequenzen.
Hab nix mehr zu mäkeln, schick sie ein, ich drück dir die Daumen :).

Lieber Gruß
Isa

 

Hi Elisha,

ich fand's klasse. Sehr fesselnd geschrieben, und nach Finnland wollte ich sowieso schon immer mal (hat bisher leider nie geklappt).
Ich habe mich (wie sim) über das "extra für ihn Eingeübte" gewundert: Ich nehme eher an, sie hat die Begrüßung, na ja, extra für die Finnen gepaukt.

„Fahr nicht dorthin“, versuchte es Daniel noch ein letztes Mal. Wir könnten doch auch als Freunde zusammen verreisen, irgendwo in den Süden ...
Muss der Nachsatz nicht auch zu Daniels wörtl. Rede?

Sonst habe ich keine Vorschläge, ich wünsch Dir viel Erfolg!

Naut

 

Hi wöfin,

Die Anna, die ich kenne, hat damit eine ganze Monatgehalle starker Männer fertig gemacht
was bitte :D?

 

Hallo Elisha,

jetzt war ich schon mal in Finnland, sogar in Helsinki, stell aber fest, dass mir das gar nicht hilft, die Geschichte besser zu bewerten: Ich war im tiefsten Winter dort oben, damals war die erlebte Atmosphäre sicher eine andere als die beschwingt sommerliche, die du in deinem Text transportieren möchtest.

Ich denke, das gelingt dir gut: Locker zu lesen, keine großen Spannungsmomente, aber man bleibt interessanterweise dennoch dabei. Weniger, weil man wissen will, wie es ausgeht, sondern weil man mit auf die Reise möchte.

Weil du danach gefragt hast: Mit den Zeitsprüngen hatte ich keinerlei Probleme, der Wechsel gelingt. Lediglich bei der Traumsequenz am Anfang bin ich ein wenig gestolpert; das Bild wollte sich beim Lesen nicht recht zusammensetzen.

Ach ja: Viel Erfolg auch von meiner Seite. :)

 

Hallo ihr!

Ganz lieben Dank für eure nützlichen Tipps und Anmerkungen. :) Ich habe das meiste übernommen. Besonders gefreut habe ich mich über euer Daumendrücken!
Mein geliebtes "Rumms" habe ich rausgeschmissen, das Auswendig-Lernen begründet, und am Eingangstraum arbeite ich noch.


@Tamira

Die Handlung selbst kommt mir ein wenig kurz vor, erst die im Vergleich zum Rest langen Beschreibungen der Beziehung, des Treffens der Prot auf Anna, und dann dieser kurze Schluss im See (die Erfüllung des Traums, Mandys Platz in Finnland, sie fühlt sich wie die Statue). Hier hätt ich mir noch ein, zwei Worte mehr gewünscht.
Und ich dachte, ich müsste endlich mal aufhören. Sie verliebt sich nämlich in Mika, er kommt vllt auch nach Deutschland ... das erschien mir alles zu lang *g*

Diesmal stimme ich dir zu mit dem Ausrufezeichen. Schon geändert.


@sim

In der Aufzählung bekannter Finnen fehlen natürlich noch viele, wie etwas die Kaurismäki Brüder ...
Es gäbe noch viel mehr ... ok, ich habe die Film-Brüder mal mit dazugenommen ...

Die Reise nach Norden hat mir gefallen. Der Trennungsgeschichte hätte es für meinen Geschmack dazu noch nicht mal bedurft, aber sie stört auch nicht.
Ich wollte zur Reisebeschreibung noch ein gegenläufiges Thema einbauen.


@sim und Naut

Auch frage ich mich, warum sie für ihn die Begrüßung eingeübt hat?
Für euch und weitere Leser, für die das unklar ist, habe ich die Begründung, die ich mir gedacht hatte, zugefügt: weil er kein Deutsch kann

@Bernadette

das schnarchtechnisch stört mich ein wenig
mir fällt nichts Besseres ein, dass die Info rüberbringt

Ich habe mir nur bei der Entenszene überlegt, ob das Knie gebeugt ist und wenn, wie die Ente das schafft, auf der kleinen Plattform (oder hat die Prot Megakniescheiben? ) zu sitzen, besonders, wenn sie auch noch so groß ist.
Die spinnen, die Finnen, ne?*g* Das ist nämlich ein finnischer Mythos über die Entstehung der Welt, aus den zerbrochenen Eiern werden Sonne und Mond ... Allerdings gehört das Knie einer Göttin. Da das Bild für gbwolf und Ramujan auch nicht rund war, denke ich nochmal drüber nach.


@gbwolf

Finnland ist einfach ein Thema, mit dem ich mich ködern lasse, auch wenn ich es leider nie geschafft habe Finnisch zu lernen oder hinzufahren.
Machst du auch mit beim Wettbewerb?

Ich kann da Horrorgeschichten von Irland nach Frankreich erzählen, wenn kein Seegang da ist und das sanfte Vibrieren des Schiffes den Magen in den Wahnsinn treibt ... (Oh wird mir bei der Erinnerung daran schon schlecht!).
Hehe. Ich auch. Von Le Havre nach Dun Laoghuire war ich von den 22 Std. Überfahrt 20 seekrank, zurück gar nicht.

Nach der Anreise nach Travemünde
Da würde ich überlegen, irgendwie ein "nach" entfallen zu lassen. Vielleicht zwei Sätze draus machen? Der Satz ist so ziemlich lang und etwas umständlich.
Ja, das ist mir auch beim Schreiben aufgefallen, aber ich habe keine Idee.

Für die Männernamen hätten es mir gefallen, andere zu wählen, als die, die man in Deutschland schon kennt. Da ließe sich auch die nette Verwirrung bauen, dass sie denkt, "Jani" sei ein Mädchen und dann steht ihr ein Mann gegenüber.
Das hat mich auch verwirrt bei der Recherche. Ich suchte nach einem Namen für Anna und dachte an "Heikki", "Juhani", "Janne" ... Alles männlich. ;)

Irritiert hat mich auch die Meerjungfrau am Anfang. Ich dachte, sie sitzt auf einem Felsen und hat die Knie angewinkelt. So klingt es ein wenig, als wäre nur das Knie über Wasser und der Kopf untendrunter.
DAS ist die Meerjungfrau aus Kopenhagen. Die aus Helsinki steht und sieht sich um, wie Anna in ihrem zweiten Traum. Ich denke, die Göttin (die mit der Ente) sitzt im Wasser und stützt sich vllt nach hinten ab.

Zufällig kenne ich auch eine Finnin Namens Anna, die in Deutschland studiert. Meine Erfahrung mit den Finnen ist die, dass sie Dir ein Ohr abquatschen, sobald Du ihre Zuneigung gewonnen hast und über ein paar Brocken Finnisch freuen sie sich wie die Schneekönige! Wirklich: Von wegen verschlossen! Ein geselliges und geschwätziges Volk
Das ist ja witzig und passt ja. :)


@Ramujan

etzt war ich schon mal in Finnland, sogar in Helsinki, stell aber fest, dass mir das gar nicht hilft, die Geschichte besser zu bewerten: Ich war im tiefsten Winter dort oben, damals war die erlebte Atmosphäre sicher eine andere als die beschwingt sommerliche, die du in deinem Text transportieren möchtest.
Ja, im Winter ist es bestimmt ganz anders. Hast du dennwas erkannt? Den Dom, den Brunnen, die Gebäude?

Ich denke, das gelingt dir gut: Locker zu lesen, keine großen Spannungsmomente, aber man bleibt interessanterweise dennoch dabei. Weniger, weil man wissen will, wie es ausgeht, sondern weil man mit auf die Reise möchte.
Genau, kommt mit auf die Reise! Das hast du nett ausgedrückt.

Gruß, Elisha

 
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Hallo Elisha!

Eigentlich wäre ja Salem heute drangekommen, weil er Geburtstag gehabt hat, aber wenn Du die Geschichte morgen, oder besser gesagt heute noch einschicken willst, dann zieh ich das mal vor. ;)

Für den Wettbewerb ist das bestimmt eine gut passende Geschichte, da sie die Gefühle der Protagonistin gut mit den finnischen Eindrücken verbindet und nicht irgendwo anders spielen könnte. Finde ich gelungen. :)

Ein paar Anmerkungen dazu noch:

»Um mich herum ist Wasser, ich stütze mich nach hinten ab, und nur mein Knie ragt über die Oberfläche.«
– das »herum« würde ich streichen, da es ja schon durch »Um mich« gesagt ist, und stattdessen ein Adjektiv vor das Wasser (z. B. kaltes, warmes) geben; das »und« würde ich streichen.

»und schon kullern alle nacheinander an meinem Schenkel hinab ins Wasser,«
– statt »hinab« würde ich »entlang« schreiben (ansonsten wäre herab oder herunter richtig, da die Protagonistin ja auch im Wasser ist.

»Ein Rucken reißt mich aus meinem Traum, und ich versuche, mich zu orientieren. Ich spüre veränderte Geschwindigkeit, es riecht fremd, wieder ein Rucken.«
– die Wiederholung von »Rucken« würde ich auf jeden Fall vermeiden, vielleicht statt dem ersten »Eine plötzliche Erschütterung« oder so.

»Wo zum Teufel...?«
– Leertaste vor die drei Punkte

»weil ich schnarchtechnisch mit einer Kreissäge und einem stotternden Lastwagen zusammengesteckt worden bin.«
– nein, »schnarchtechnisch« finde ich auch nicht recht passend. Vorschlag: weil ich mit einer Kreissäge und einem stotternden Lastwagen als Geräuschkulisse zusammengesteckt worden bin.

»Meine Pläne hatten sich zerschlagen: erst die Trennung von Daniel, dann Brände in Spanien und Portugal, die meine ohnehin ängstliche Freundin Azizah zögern ließen, und als auch noch eine Insel in Griechenland in Flammen aufging, war sie nicht mehr zu einem gemeinsamen Auslandsurlaub zu bewegen.«
– ich würde das nach dem Doppelpunkt schon als ganzen Satz bezeichnen, also groß nach dem Doppelpunkt

»„Ich hab’ mit Freunden ein Mökki - eine Hütte am See.“«
– ohne Apostroph

»Ein Blick auf die Uhr, bald Sieben.«
– klein: sieben

»war ich froh gewesen über die Nacht auf dem Schiff: auszuruhen, die Flut von Eindrücken sacken zu lassen, wie ein Indianer, der nach dem Reiten rastet, damit seine Seele ihn wieder einholen kann.«
– ausruhen zu können
– die richtigen Indianer (also bevor die Weißen kamen) haben übrigens keine Pferde gehabt, weshalb der Vergleich mit dem linken Fuß ein bisschen hinkt. Aber trotzdem gefällt er mir, weil das mit der Seele, die ihn wieder einholen muß, besonders schön ist.

»„Finnland? Da war ich noch nie.“, sagte ich skeptisch.«
– Punkt nach »nie« weg

»die Band Lordi als Sieger vom European Song Contest, Him mit dem süßen Ville Valo , die Kaurismäki-Brüder ...«
– denke, »Song Contest« reicht, und nach »Valo« ist eine Leertaste zu viel

»„Wir haben auch einen Dom in Helsinki“, sagte sie. „Aber er ist ganz anders. Du musst ihn auch mal sehen.“«
– Wiederholung »auch«, das zweite ließe sich bestimmt vermeiden.

»Ich lasse es zu, lasse mich führen, und wir sausen an Ständen und Waren vorbei, und ich höre unbekannte Sprachfetzen:«
– das erste »und« würde ich anstelle des zweiten »lasse« geben: Ich lasse es zu und mich führen, wir sausen …

»„Und wie willst du dahinkommen?«
– auseinander: dahin kommen

»Allein nach Travemünde ist es doch schon ’ne Himmelsfahrt!«
– ohne s: Himmelfahrt

»„Hei Amanda!“, begrüße ich die Figur, die nackt auf wasserspeienden Fischen steht, „hattest du nichts anzuziehen?“«
– da der erste Teil der direkten Rede mit einem Rufzeichen beendet ist, kann der Satz nicht hinten plötzlich weitergehen.

»Ein tolle Foto!«
– tolles

»und es ist, als ob wir heimlich Zwiesprache halten, bevor ich meine Besichtigungstour wieder aufnehme.«
– theoretisch gehört nach »halten« noch ein »würde«, aber ich fände die Version schöner: »als würden wir heimlich Zwiegespräche halten« (oder »als hielten wir heimlich Zwiegespräche«)

»Mit „Mitä kuuluu?“ frage ich nach seinem Befinden,«
– das »Mit« würde ich streichen (wenn Du es streichst, gehört dann auch ein Komma hinter die direkte Rede)

»Eine scharfe Kurve lässt mich aufschrecken, doch wir sind schon in einen Waldweg eingebogen …

Lautes Prasseln auf das Dach knapp über mir lässt mich hochfahren, doch bevor ich einen ängstlichen Gedanken fassen kann,«
– zweimal »doch« in relativ kurzem Abstand (mir fiel es jedenfalls auf)

»Und ich schwimme noch ein paar Züge, fühle mich wunderbar getragen,«
– das »Und« würde ich streichen
– spricht man beim Schwimmen von »Zügen«? Wirkt zumindest im Moment recht seltsam auf mich.


So, das wars. Viel Glück damit,

liebe Grüße,
Susi :)

 

Ja, im Winter ist es bestimmt ganz anders. Hast du dennwas erkannt? Den Dom, den Brunnen, die Gebäude?
Den Dom hab ich von außen gesehen, der Brunnen war abgestellt - deine Geschichte hatte also einen eher geringen Wiedererkennungswert. Das muss aber nichts heißen, hier solltest du eher auf Meinungen derer hören, die die Stadt schon mal im Sommer gesehen haben (gut, dieser Personenkreis ist jetzt auch nicht gerade stark vertreten).

Naja, ich bin über Silvester wieder drüben, ich kann mir den Schnee dann einfach wegdenken und mir deine Geschichte in Erinnerung rufen. :)

 

@Häferl
Ja, klasse, dass ich noch einen Tag gewartet habe; du hast ja noch eine Menge gefunden, was ich fast alles übernommen habe. Vielen, vielen Dank für die Nachtarbeit!

Mit dem "Nach der Fahrt nach Travemünde" weiß ich immer noch nicht. Dein PM-Vorschlag (Erst die Fahrt nach Travemünde ...) klingt besser, ist aber sachlich falsch, da Lübeck vor Tr. liegt. :hmm:

Für den Wettbewerb ist das bestimmt eine gut passende Geschichte, da sie die Gefühle der Protagonistin gut mit den finnischen Eindrücken verbindet und nicht irgendwo anders spielen könnte. Finde ich gelungen.
Wenn die Jury das ähnlich sieht, kann ja nix schief gehen. :)

statt »hinab« würde ich »entlang« schreiben (ansonsten wäre herab oder herunter richtig, da die Protagonistin ja auch im Wasser ist.
ist "hinab" nicht treffender, weil es von der Prot wegkullert? Anyway, hab "entlang" übernommen.

»Ein Blick auf die Uhr, bald Sieben.«
– klein: sieben
Ok, wenn Bernadette und du das meint. ;)

die richtigen Indianer (also bevor die Weißen kamen) haben übrigens keine Pferde gehabt, weshalb der Vergleich mit dem linken Fuß ein bisschen hinkt. Aber trotzdem gefällt er mir, weil das mit der Seele, die ihn wieder einholen muß, besonders schön ist.
Dieser Mythos ist wohl aus der Zeit, als die Weißen schon Pferde eingeführt hatten. Ich weiß gar nicht mehr, woher ich das habe: ich sehe einen Indianer vor mir, der seinen Kopf auf den Boden legt und auf die Seele wartet.

spricht man beim Schwimmen von »Zügen«? Wirkt zumindest im Moment recht seltsam auf mich.
Schwimmzüge. Sagt man das nicht bei euch? Wie denn dann?

@Ramujan

hier solltest du eher auf Meinungen derer hören, die die Stadt schon mal im Sommer gesehen haben (gut, dieser Personenkreis ist jetzt auch nicht gerade stark vertreten).
:lol:

Naja, ich bin über Silvester wieder drüben, ich kann mir den Schnee dann einfach wegdenken und mir deine Geschichte in Erinnerung rufen.
*neid* Oder eine winterliche Finnland-Geschichte schreiben. Ich warte drauf.


@gbwolf

Der Traum am Anfang passt jetzt viel besser und ich verstehe endlich, wie die Gute sitzt
Danke nochmal für das Feedback.


@all
Insgesamt habe ich mich unheimlich über eure Unterstützung gefreut. Das Besondere und Aufregende für mich war dieses fremde Setting, dessen Bilder jetzt wie Erinnerungen in mir abgespeichert sind. Wenn ich 80 und ein bisschen tüddelig bin, werde ich mich bestimmt mal fragen, wann ich denn in einem Sommer mal in Finnland war. ;)

Für den Leser spielt das ja keine Rolle, und deshalb war die Wirkung für mich schwer abzuschätzen.

Gruß, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

Aloha Elly,

Ich hab keinen der anderen Kommentare gelesen, deshalb könnte einiges schon gesagt worden sein.

Elisha schrieb:
Um mich ist klares Wasser, ich stütze mich nach hinten ab, und nur mein Knie ragt über die Oberfläche. Eine riesige Ente setzt sich darauf, balanciert, und zwischen ihren kalten, nassen Füßen lugt ein Ei hervor.
„Warum auf mir?“, frage ich. „Ob das gut geht?“ Doch der Vogel stiert ins Leere, ganz versonnen, noch weitere Eier hervorzubringen, und schon kullern alle nacheinander an meinem Schenkel entlang ins Wasser, wo sie auf einem spitzen Stein zerbrechen.
Würde ich nochmal drüber gehen, denn die Passage klingt etwas holprig und ist vom sprachlichen her etwas kompliziert, gerade weil es ja auch die Einleitung ist und die soll den Leser ja in den Text hinein ziehen.
Die Kabine habe ich schon vor mehr als einer Stunde verlassen, weil ich mit einer Kreissäge und einem stotternden Lastwagen als Geräuschkulisse zusammengesteckt worden bin.
Den Satz würde ich umformulieren, irgendwei klingt das komisch und ich hab auch erst beim dritten mal verstanden, worauf er sich bezieht.
Daniel hatte mir eine Horrorgeschichte erzählt von stundenlanger Seekrankheit auf dem Weg nach Irland, aber die Ostsee war ruhig und spiegelglatt, und meine Befürchtungen zum Glück grundlos.
Ganz anders als Daniel, der misstrauisch durch die Welt ging und wie magisch Krankheiten und Unfälle, Irrtümer und scheinbare Benachteiligungen anzog, die ihn dann noch missmutiger nörgeln ließen. Eigentlich war das auch der Grund, warum ich die Beziehung beendet hatte.
Nimmt dem vorherigen und nachfolgenden Teil die Kraft, weil du nämlich wertend schreibst und das ist immer schwach. Der Leser soll sich selbst ein Bild machen, das heißt, du musst aus deinen Behauptungen was greifbares machen (ja ja Show don't ... ;) ). Vielleicht kannst du das ja irgendwie an Handlung zeigen oder du lässt es ganz weg. So wie es im Moment ist, unterbricht es einfach den "Fluss".
Daniel scharrte ungeduldig mit dem Schuh über den Fußboden. Ohne den Blick zu heben, murmelte er: „Träume sind Schäume.“
Na geht doch, in Handlung aufgelöst und schon ist es keine Erzählerwertung mehr. So muss man (Frau *g) das machen. :thumbsup:


Alles in allem eine schöne Geschichte die dir da aus der Feder geflossen ist, gut recherchiert und überzeugend geschrieben. Eine der schönsten Kg's die ich in letzter Zeit von dir gelesen habe. Stillistisch gibts bis auf die Erzählerwertung kaum was zu meckern. Teilweise haben mich die etwas langen, verschachtelten Sätze mit den vielen "und" etwas gestört. Zum Ende hin rennst du mE bisschen schnell durch die Handlung und ich hatte ein bisschen Probleme mit den Charakteren, da du für eine so relativ kurze Geschichte doch recht viele verwendest, das hat mich beim ersten lesen etwas verwirrt.

Aber wie schon gesagt, das ist nur Detailkram, denn sonst ist die Geschichte wirklich klasse. :thumbsup:

Lg, Ph:gelb:

 

Hi Queenie,
auch wenn ich deine Anmerkungen für die Einsendung nicht mehr berücksichtigen konnte, habe ich mich über deinen Kommentar gefreut.

Die Kabine habe ich schon vor mehr als einer Stunde verlassen, weil ich mit einer Kreissäge und einem stotternden Lastwagen als Geräuschkulisse zusammengesteckt worden bin.
Den Satz würde ich umformulieren, irgendwei klingt das komisch und ich hab auch erst beim dritten mal verstanden, worauf er sich bezieht.
Ich hatte erst "schnarchtechnisch" und war damit unzufrieden. "Geräuschkulisse" habe ich von Häferl übernommen.

Daniel hatte mir eine Horrorgeschichte erzählt von stundenlanger Seekrankheit auf dem Weg nach Irland, aber die Ostsee war ruhig und spiegelglatt, und meine Befürchtungen zum Glück grundlos.
Da verstehe ich deine Änderungen nicht.

Ganz anders als Daniel, der misstrauisch durch die Welt ging und wie magisch Krankheiten und Unfälle, Irrtümer und scheinbare Benachteiligungen anzog, die ihn dann noch missmutiger nörgeln ließen. Eigentlich war das auch der Grund, warum ich die Beziehung beendet hatte.
Nimmt dem vorherigen und nachfolgenden Teil die Kraft, weil du nämlich wertend schreibst und das ist immer schwach. Der Leser soll sich selbst ein Bild machen, das heißt, du musst aus deinen Behauptungen was greifbares machen (ja ja Show don't ... ).
Da überlege ich mir nochmal was. Obwohl, wie Sim ja auch bemerkte, die Erzählerin ja die EX ist - und es so wertend sieht.

Aber wie schon gesagt, das ist nur Detailkram, denn sonst ist die Geschichte wirklich klasse.
:thumbsup:
:shy:

Gruß, Elisha

 

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