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Anachronistische Milchmannallmachtsphantasien

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10.10.2006
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Anachronistische Milchmannallmachtsphantasien

Basssolo

Im Wesentlichen besteht das Geheimnis meines Erfolges aus Milch. Wenn wir in den Sechzigern lebten, würde man mich Milchkönig nennen. Baron Kuhmilch. Noch etwas früher hätten mich wunderschöne Frauen umworben, um in Milch zu baden. Eselsmilch dann. Etwas später wäre ich so etwas wie ein Sexsymbol geworden, Nicholson hätte mich gespielt.
Der industrielle Fortschritt machte meinen Beruf mehr oder weniger überflüssig. Niemand braucht heute frische Milch, Milch ist immer frisch. Im Supermarkt, ewig haltbar, es braucht keinen mehr, der einem die Milch vor die Tür stellt. Natürlich, Zeitungsjungen haben überlebt, sind aber lange nicht so glamourös, im Wesentlichen besteht mein Geheimnis also aus Milch und dem industriellen Fortschritt. Genetisch bin ich auf jeden Fall ein Milchmann. Milchmann wäre mein Fatum gewesen. Zu jeder anderen Zeit, davon bin ich überzeugt, wäre ich Milchmann. Ein Mann, der in Milch macht. Ein Handlungsreisender in Sachen Milch. Der Meister der Milch. Der Marquis der Milch. Der Milchmarschall.

Genug Basssolo

Heutzutage sitze ich neben einer Frau in einer Bar, die so tut als wäre sie ein Raucherclub, und sie erzählt mir, dass sie es nicht leiden könne, wenn man das Verb „erinnern“ intransitiv gebrauche. Sie meint damit „nicht reflexiv“, aber ich sage natürlich nichts, weil ich mit ihr schlafen will.
„Also dieses ‚Ich erinnere noch meine Kindheit’ ist doch wirklich furchtbar“, sagt sie.
Ich kriege Kopfschmerzen vom bloßen Gedanken an mein unlebbares Schicksal. Ich wäre so ein guter Milchmann geworden. Sage aber nur: „Da hast du völlig recht, also das geht mir auch auf die Nüsse. Genau wie dieses ‚Da nicht für.’“ Das gehe ja wohl gar nicht, füge ich noch hinzu.
Wir sind in einer mehr oder weniger gegenstandslosen Bar, der dringend etwas Milch fehlt. Das einzige, was man hier bestellen kann und in dem tatsächlich Milch ist, das ist ein White Russian. Aber den bestelle ich aus Prinzip nicht, denn eigentlich gehört da keine Milch rein und er ist ideologisch besetzt. Ich weiß nicht, was mich mehr anwidert, wahrscheinlich die Ideologie. Ein ideologisches Getränk kann unmöglich trinkenswert sein.
„Ja“, sagt sie. „Dieses ‚Da nicht für’ ist auch ganz schlimm. So wie ‚Alles Roger in Kambodscha.’“
„Wusstest du, dass Asiaten eine Laktose-Unverträglichkeit haben?“, will ich fragen, sage aber nur: „Ach, dieses Scheiß Kambodscha!“
Das Problem ist, was die Leute nicht wissen: Wenn man während des Beischlafs an Milch denkt, kann man viel länger. Darüber gibt es Studien.
„Ja gut, Kambodscha kann ja auch nichts dafür, die heißen in ihrer Landessprache bestimmt ganz anders.“
Ob man vielleicht in Kambodscha noch den Milchmann brauche, will ich fragen, sage aber: „Da hast du natürlich recht.“ Nach einer Weile füge ich noch hinzu: „Völlig Recht hast du damit.“
Sie zündet sich eine Zigarette an, zieht einmal, bläst den Rauch affektiert über ihre Schulter – also praktisch in den milchlosen Raum -, nur um dann die angerauchte Zigarette in den Aschenbecher zu legen, wo sie vor sich hin glimmt. Für jemanden, der so viel Aversion gegen sprachliche Unsitten hegt, ist ihr Verhalten tadelnswert.
„Hmm“, sage ich, weil es an mir ist, ein neues Thema zu beginnen, sie aber noch über das alte reden will. „Glaubst du vielleicht, dass du eine Gabe besitzt, eine ungeheuerliche, welterschütternde Begabung für eine Tätigkeit, die in der heutigen Welt keinen Platz mehr hat, zum Beispiel für Korbweberei oder Dodoaufzucht oder um Bogenschützensöldnerin zu werden, vielleicht sogar Bogenschützensöldnerhauptfrau?“, will ich fragen, sage aber nur: „Oh, du rauchst ja Gauloises, und dann noch die Blauen. Wie dekadent!“
„Willst du mir das jetzt als Schwäche auslegen?“, fragt sie und verschränkt die Arme unter der milchlosen Hühnerbrust.
„Wenn du das so interpretierst“, sage ich, „dann wird da auch was dran sein.“
Und Rauchen, füge ich hinzu, bestünde im Übrigen darin, an der Zigarette zu ziehen, nicht sie verglimmen zu lassen, denn dadurch würden ja alle schädlichen Dinge, ehm, Substanzen wolle ich sagen, nicht in ihrer Lunge, wo sie ipso facto intransitivo hingehörten, will meinen, ich atmete ihren Scheiß Rauch ein.
Sie legt mir eine Hand auf den Oberschenkel.
Eine Oberschenkelhandlegerin, denke ich, und frage mich, wo sie mir die Hand nur hinlegte, wenn sie wüsste, dass ich der Beste meiner Zunft bin.
„Hast du schon mal mit einem Milchmann geschlafen?“, frage ich.
„Wie bist du denn drauf?“, fragt sie, lässt die Hand aber da.
Ich sage nichts, ich denke nur an Milch. An köstlich fließende Milch. Das Land, wo Milch und Honig fließen. Eiskalte Milch. Milch mit Eiswürfeln. Milch mit Honig. Heiße Milch. Milch mit Schokolade, Bananenmilch, Erdbeermilch, Milchschokolade. Melone mit Schinken mit Milch!
„Ich kann echt lange“, sag ich.
„Du hast doch keinen Brustfetisch, oder?“
Also dann wäre sie wohl kaum die Richtige, will ich sagen, während sie die unter der Brust verschränkten Arme ein Stück nach oben schiebt, sage aber: „Also dann wärst du wohl kaum die Richtige!“
Die Welt ist so verrückt, also wenn ich ein Milchmann wäre, würde ich als erstes, ich weiß es nicht. Ich dachte immer, als Milchmann hätte man einen klar definierten Aufgabenbereich. Noch Ziele.
Sie drückt mit Daumen und Zeigefinger die Zigarette aus, während sie nuttig ihre Hand auf meinem Oberschenkel belässt.
Ich fantasiere vor mich hin in trauter Milchmannharmonie, fantasiere, sie flüstert: „Ich wollte immer Dodos aufziehen, schon seit ich das erste Mal ein Didgeridoo geblasen habe, ein riesiges, blankes, wollüstiges Didgeridoo.“
Dingos, würde ich dann sagen, die könne man bestimmt noch aufziehen. Von Hand, mit Milch. Und Nicholson, würde ich zugeben, war Postbote und kein Milchmann und ein White Russian könne aus purer Milch bestehen, dann sei er ideologisch so einwandfrei wie blaue Gauloises. Oh, lass mich doch dein Milchmann sein, würde ich dann sagen.
Stattdessen höre ich von ihren blassen Lippen: „Du hast gewonnen.“

 

Hallo Quinn!

Wenn wir in den Sechszigern lebten

Die industrielle Revolution machte meinen Beruf mehr oder weniger überflüssig.

In den Sechzigern des neunzehnten Jahrhunderts? Das wäre seltsam, die industrielle Revolution war schon früher, so mitte achtzehntes Jahrhundert bis ins frühe neunzehnte.

Natürlich Zeitungsjungen haben überlebt

Komma nach "Natürlich". Oder ein Doppelpunkt. Oder ein Bindestrich.

Basssolo

Genug Basssolo

Ich weiß nicht, was ein Basssolo hier zu suchen hat. Du wirst dir sicher etwas gedacht haben, nur was?

Heutzutage sitze ich neben einer Frau in einer Bar,

Das klingt falsch. Heutzutage kennzeichnet einen längeren Zeitabschnitt. Sitzt er denn über Tage und Wochen neben einer Frau? Vielleicht ein Stilmittel, aber eines, das schwer verdaulich ist.

Besser wäre einfach "heute".

Heutzutage sitze ich neben einer Frau in einer Bar, die so tut als wäre sie ein Raucherclub, und sie erzählt mir, dass sie es nicht leiden könne, wenn man das Verb „erinnern“ intransitiv gebrauche.

Was erzählt sie denn, die Bar?

Ich wäre so ein guter Milchmann geworden. Sage aber nur;

Komma statt dem Punkt, danach klein weiter. Doppelpunkt statt dem Semikolon.

Da hast du völlig recht, also das geht mir auch die Nüsse.

Da fehlt ein "auf". Oder ist das ein Dialekt, den ich nicht kenne? Oder hat das was mit dem "Da nicht für" zu tun? Undurchsichtig.

Da nicht für.’

"Da, nicht für."

Das Problem ist, was die Leute nicht wissen: Wenn man während des Beischlafs an Milch denkt, kann man viel länger. Darüber gibt es Studien.

:D

weil es an mir ist ein neues Thema zu beginnen

Man muss ja nicht, aber "weil es an mir ist ein neues Thema" gelangt so unstrukturiert in den Kopf, dass ein Komma hier wirklich heilsam wäre.

über das Alte (Thema) reden

"alte" klein.

Und Rauchen füge ich hinzu, bestünde im Übrigen darin

Da fehlen die "". Oder es fehlt ein "füge ich in Gedanken hinzu".

an der Zigarette zu ziehen, nicht sie verglimmen zu lassen, denn dadurch würden ja alle schädlichen Dinge, ehm, Substanzen wolle ich sagen, nicht in ihrer Lunge, wo sie ipso facto intransitivo hingehörten, will meinen, ich atmete ihren Scheiß Rauch ein.

Was würden denn nun die schädlichen Dinge in der Lunge?

Sie legt mir eine Hand auf meinen Oberschenkel.

Das ist redundant. Entweder: "Sie legt eine Hand auf meinen Oberschenkel", oder "Sie legt mir eine Hand auf den Oberschenkel."

während sie die unter der Brust verschränkten Arme

Holperla. "die verschränkten Arme" reicht. Hinter dem Rücken sind sie sicher nicht verschränkt, über dem Kopf auch nicht. Oder schreibst du gerne "Brust". :)

Dingos, würde ich dann sagen

Gott, wie hohl muss der Typ sein, wenn er nach einer solch offensichtlichen Anmache an Dingoaufzucht denkt. :)

Stattdessen höre ich von ihren blassen Lippen:

Wozu sind sie blass? Charakterisieren kannst du früher. Im Schlusssatz wirkt das überladen. Außerdem liest man von dem Lippen, man hört die Stimme, oder man hört sie sagen. Im Extremfall hört man die Lippen sprechen, was aber auch nur eine Notlösung ist, weil ja der Mund spricht, und die Lippen sich nur bewegen.

Ja - insgesamt kann ich wenig damit anfangen. Die Bar ist nett, der Rest ist flach. Ich würde die Bar nehmen und eine andere Erzählung hineinstellen. Wozu Milch, frage ich mich. Sie hat keine Bedeutung. Er könnte auch Imker sein oder Müllmann. Das wirkt so beliebig. Sie bleibt farblos wie ein Geist. Irgendwie ist sie da, aber man spürt es nicht.

Schöne Grüße,

yours

 

Morgens Quinn,

46x Milch (ohne Titel nur 45) in diesem Text, mir ist ganz weiss vor Augen...

Die Plauderei über die Innengedankenwelt eines Milchmannes der keiner ist und der am Ende doch seine Standhaftigkeit beweisen können dürfte.
Stilistisch fluffig, schmeckt leicht und belastet nicht wie die Milchschnitte, und so locker und leicht geschrieben, die schwimmt sogar auf Milch. Und macht müde Seltsems munter, noch vorm Büro ein paar Zeilen in den Milchbart zu murmeln.

Wenn wir in den Sechszigern lebten,
Sechzigern

Hat mich locker unterhalten und wird im Magen nicht zu Quark :D

Und "da nicht für" ist ekelig, ähnlich wie "wie geil ist das denn" oder "Tschö mit ö"

Grüße,
Cuhsaft Seltsem

 

Hey yours,

dachte nicht, dass ich so schlampig gearbeitet hätte. ;)
Ehm, hast schon mit dem allermeisten Recht, das mit der Bar und so, die dann erzählt ,das war zum Beispiel Absicht, also der Bezug ist schräg, aber ich find das passt einfach zu dem Text. Mit der industriellen Revolution, eigenltich gehört da "technischer Fortschritt" hin oder so, aber das klingt dann nicht.

Was du jetzt an der Bar so toll findest, kann ich mal gar nicht nachvollziehen. ;) Da wird ja nichtmal der Versuch unternommen, die näher zu beschreiben.

Danke nochmal für die ausführliche Detailkritik ;)
Quinn

Hey Seltsem,

freut mich sehr, dass dir die Geschichte den Einstieg in den Tag erleichtern könnte, statt Frühstücksmüsli eine Kurzgeschichte, das hat doch was. ;)

Danke dir
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Quinn,
und hallo yours, denn ich nehm mal ein paar Kritikpunkte aus Deinem Kommentar auf.

Es stimmt schon, dass dies ein sehr blasser, unsinnlicher Text ist. Das macht mir aber durchaus Sinn, denn wenn ich es richtig verstanden habe, wuenscht sich der Herr eben aus seiner blassen, milchlosen Gegenwart zurueck in eine Vergangenheit, als die Frauen noch prallere, lebensspendende Busen und rote Muender hatten. Insofern ist auch der Schlusssatz mit den bleichen Lippen wichtig, genau wie die Erwaehnung des Busens.
Milch ist hier Lebenssaft - archaisch meinetwegen.;) Allerdings funktioniert die Symbolik fuer mich nur so halb, denn auch Milch ist unfarbig und daher kein richtiger Kontrast zu den blassen Lippen und der unsichtbaren, bzw. gegenstandslosen Umgebung. Was hier fehlt ist nicht nur Milch sondern Blut, aber das wird vom Milchmann eben nicht abgedeckt.
Der Text hat also einen Grund unsinnlich zu sein. Trotzdem erfreue ich mich an einem unsinnlichen Text weniger als an einem bunten. Das ist immer so ein Grundproblem von Texten ueber Tristesse, sie sind oft trist. Hinzu kommt, dass der Text zum Grossteil aus wehleidiger, mal mehr mal weniger relevanter Reflexion und Konversation besteht. Da sitzt einer im unsichtbaren Raum vor einer blassen Frau und denkt so nostalgisierend vor sich hin. Das kann ich intellektuell wuerdigen ist aber einfach nicht so mein Fall.

Noch was: Man haette vielleicht die Ursuende aufnehmen koennen, die jeden Moechtegernmilchmann erschuettern muss: Den Lebenssaft schlechthin zum 0,1 Prozent Fett Magerprodukt herabzuwuerdigen. Das bezeichnet eine milchlose Gegenwart doch hervorragend.

lg
fiz

PS: "Da nicht fuer" hab ich noch nie gehoert. In welchen Lebenslagen benutzt man das denn?

 

Hallo fiz!

Mag sein, dass das gewollt ist. Aber, wie du schon sagst, der Kontrast fehlt. Der Anfag, das Schwelgen in Erinnerungen, ist zu schwach, es wirkt nicht.

Und die blassen Lippen am Ende, ja, klar, die passen zu der fehlenden Milch in der Brust. Irgendwie. Im Sinne von "es fehlt etwas". Sie gefällt ihm ja nicht, das betont er ja immer wieder. Aber in den Lippen fehlt Blut, in den Brüsten fehlt Milch. Das kann man doch nicht einfach so gleichsetzen.

Und, klar kann man den Busen erwähnen. Muss ja sein. Mir ging es ja nur um den Satz mit den verschränkten Armen. Das klang in meinen Ohren so, als würde man sagen: "ich drehe die Augen in meinem Kopf und blicke nach oben". Welche Augen sollte ich denn wo sonst drehen.

Schöne Grüße,

yours

 

Hola Quinn

Ich komme da nicht rein, ich verstehe es nicht. Der Typ ist kein Milchmann, denkt er wäre einer, wünscht sich einer zu sein, täuscht sich selbst damit. Ich habe keine Ahnung, was der für ein Problem hat, zu wenig an der Brust von Mama genuckelt, in seiner oralen Phase steckengeblieben, keine Ahnung. :D
Den Titel finde ich ganz schrecklich, da besteht noch viel Aufklärungsbedarf.
Teilweise musste ich schmunzeln und ich weiß auch nicht, ob ich die Geschichte ernst nehmen soll, weil da so doofe Witze gemacht werden.
Na ja, trotzdem Pluspunkt für deinen trotteligen Prot. Die hast du immer drauf! :P

Im Wesentlichen besteht das Geheimnis meines Erfolges aus Milch.
Ja ... im Wesentlichen.
Wenn wir in den Sechzigern lebten, würde man mich Milchkönig nennen.
Mann, sag doch einfach vor zweihundert Jahren oder so. Das lässt mich an die anderen Sechziger denken.
Heutzutage sitze ich neben einer Frau in einer Bar
Ich bestehe im Gegensatz zu Yours auf das "heutzutage", ich find das cool. :)
aber ich sage natürlich nichts, weil ich mit ihr schlafen will.
Siehst du, Prot, deshalb bist du kein Milchmann. Milchmänner denken nicht an Sex, sie sind asexuelle Wesen, die nur Milch liefern wollen, sonst nichts!
Genau wie dieses ‚Da nicht für.’“
Kenne ich auch nicht.
will ich fragen, sage aber nur:
Das ist ja schön, aber das hast du so oft drin, dass es sich ganz abnutzt. Wenn du verstehst, was ich meine.
während sie nuttig ihre Hand auf meinem Oberschenkel belässt.
Extrem nuttig sowas.
„Du hast gewonnen.“
Eine Flasche Milch?

Ich blicke da nicht durch, es ist so, als hätte ich einen milchigen Schleier vor meinen Augen. Als würde Milch in sie reintropfen. (Ich erspare mir weitere Milch-Sprüche)
Milch macht stark! Das hat dein Prot. vergessen.

JoBlack

 

Hallo Quinn,

nachdem yours die Fehler allumfassend erschlagen hat, bleibt mir nur zu sagen: ich fand den laktophilen Autisten zum Büllen komisch.

LG Pardus

 

bei der Geschichte drängt sich mir der Eindruck auf, dass du (mit dieser KG) eigentlich nichts zu sagen hast, aber versuchst, das möglichst geschickt zu tarnen.
Wenn ich nix zu sagen hab, dann tarn ich das doch gar nicht erst. ;)

Danke für deine Kritik ;)

Hey feirefiz, die Ebene, die für mich noch drin ist, und den Reiz ausmacht, ist dass es einfach komplett aneinander vorbeigeht, er ist ganz bei sich und die Frau bei sich, das war eigentlich mit der Punkt.

Dass ihr praktisch alle mit der sprachlichen Komponente, dieser Erzählstimme, nicht warm werdet, wundert mich auch. Für mich würde die die Geschichte schon alleine tragen. Da hab ich halt einen abweichenden Geschmack.

Dank dir für deinen Kommentar
Quinn

Hey Black,

es geht ja nicht um die Milch (oder hier wieder übereifrig Lebenssaft ... das mal echt komisch), sondern darum, dass er sich einredet, für einen Beruf vorgesehen zu sein, den er nicht ausüben kann und deshalb ziellos ist, er ist also während des kompletten Gesprächs ganz woanders. Und gerade deshalb kriegt er dann die Frau rum. Aber es ist natürlich ein schaler Triumph.
Steht doch alles da, weiß gar nicht, was ihr habt. ;)

Gruß
Quinn

Hey Jynx,
die vielen Buchstaben passen so schön, auch mit der Bögensöldnerschützernhauptfrau. Also, was ich für eine Intention hatte, hab ich oben bei Jo schon gesagt. Sollte natürlich auch einfach als Geschichte Spaß machen, und wenn dann einer kommt, mit: Da ist ja gar nix dran!, hätte ich auf das aneinander vorbeilaufende Gespräch verwiesen.

Okay, klappt wohl nicht so ganz.
Danke auch dir für die Kritik
Quinn

Hey pardus,

juhu, freut mich.
Zum Ende nochmal eine best-case-Reaktion. ;)

Danke dir
Quinn

 

Hallo Quinn,
stehl dich mal nicht so billig aus der Affäre! Mir hat die Geschichte trotz aller Widerprüche ganz gut gefallen, doch klar ist da ja wirklich überhaupt nix! das spiegelt sich eben auch in deinen Antworten: "Er ist ganz bei sich und sie ist ganz bei sich." Wenn du das, was die da von sich geben, 'bei sich sein' nennst, dann graust es mir echt. Dann sagst du, es gehe doch gar nicht um Milch, das sei sozusagen eine Metapher für einen Berufswunsch, der nicht zu verwirklichen ist..., ja warum dann nicht gleich etwas mehr Konkretes über den wirklichen Berufswunsch, oder zumindest mehr über den inneren Konflikt, aber kurz danach sagst du ja, der Typ sei 'ganz woanders' gewesen. Wo er doch noch vorher ganz bei sich war... Mannomann, ist das kompliziert; trotzdem war es irgendwie lustig, fand ich, ansatzweise, in einer Art, ähem...,ich gehe jetzt noch mal in mich.
LG,
Jutta

 

Ja, aeh, war natuerlich mein Fehler, dass ich annahm, in einem Text in dem 46 Mal "Milch" vorkommt, habe Milch vielleicht eine Bedeutung. Da hab ich wohl uebereifrig Sinn gesucht, wo es nur um das Jammern und Aneinandervorbeischwadronieren im Allgemeinen ging. :lol:

 

Hej Quinn,

ohne den Quinn'schen Erzählton - ab und zu ungewohnt sperrig, weil so Du ungefähr soviel verschüttete Milch in die Geschichte quetscht wie a's in den Titel - wäre es vermutlich öde, so fand ich's zum größten Teil amüsant, ohne dass ich wissen möchte, wie das jetzt genau kommt.

‚Da nicht für’
Hab ich noch nie gehört.

Sie drückt mit Daumen und Zeigefinger die Zigarette aus
:lol: Klingt, als hätte es da noch die Variante Mittel- und Ringfinger oder Nase und Ohrläppchen gegeben.

Viele Grüße
Ane

 

Hey!
Ich wollt mal zwischen Tür und Angel reinschreien und sagen, daß ich "da nicht für" schon oft gehört habe, und zwar ist das eine norddeutsche Version von "keine Ursache", wie in:
"Vielen, vielen Dank!" - "och, danichfür!", also im Sinne von "das war doch gar nichts" oder so.
Ansonsten fand ich die Geschichte zwar nicht toll, aber ganz nett, und daß die beiden Helden aneinander vorbeisitzen, vor allem, weil der Mann in einem inwendigen Nebenzimmer sitzt, war deutlich.
Eklig:

Melone mit Schinken mit Milch!
Milch und Melone zusammen schmeckt bitter.
Lieben Gruß!
Makita.

 

Hey Jutta,

stehl dich mal nicht so billig aus der Affäre!
Ich würd mich niemals billig aus einer Affäre stehlen, ich würd mich im Schrank verstecken!

Mir hat die Geschichte trotz aller Widerprüche ganz gut gefallen, doch klar ist da ja wirklich überhaupt nix!
Sie gehen keinen Deut aufeinander ein, ja. Nur oberflächlich, so auf gesülz-niveau, das fand ich ja grad spannend.

das spiegelt sich eben auch in deinen Antworten: "Er ist ganz bei sich und sie ist ganz bei sich." Wenn du das, was die da von sich geben, 'bei sich sein' nennst, dann graust es mir echt. Dann sagst du, es gehe doch gar nicht um Milch, das sei sozusagen eine Metapher für einen Berufswunsch, der nicht zu verwirklichen ist..., ja warum dann nicht gleich etwas mehr Konkretes über den wirklichen Berufswunsch, oder zumindest mehr über den inneren Konflikt, aber kurz danach sagst du ja, der Typ sei 'ganz woanders' gewesen. Wo er doch noch vorher ganz bei sich war...
Ah, also: Der Typ hängt diesem Gedanken nach, wie gern er Milchmann wäre, damit sein Leben einen Sinn hätte. Und projeziert dann diesen Gedanken auch auf die Frau. Ob die vielleicht genau so wäre. Das führt dann ab der Mitte des Textes zu äußerst seltsamen Sätzen, die er normalerweise nie zu ihr sagen würde. Und genau deshalb hat er schlußendlich Erfolg.
Das Problem ist hier, dass die Geschichte aus der Sicht des Ich-Erzählers erzählt wird, der nun eben völlig bei der Milch ist. ;)

Mannomann, ist das kompliziert; trotzdem war es irgendwie lustig, fand ich, ansatzweise, in einer Art, ähem...,ich gehe jetzt noch mal in mich.
Ist doch schön. Dieser Nonsense-Ansatz hat mir beim Schreiben Spaß gemacht, das ständige Wiederholen der Milch und das komplette nebeneinander der zwei. Schön, wenn sich das ein bisschen übertragen konnte. ;)

Danke dir für deine Kritik
Quinn

Hey Ane,
bisschen sperrig, klar. Will man das wirklich glatt haben, alles? Ginge bestimmt, aber es ist ja auch eine ganz vertrackte Gedankensackgasse, in die er sich da verrannt hat. Und ob das so typisch Quinn alles ist ... tadelnswert schreib ich sonst bestimmt. ;) Manchmal hab ich das Gefühl, egal was ich mache, es ist typisch Quinn. Sehr irritierend auf die Dauer. :)

"Da nicht für" sagt man in Hamburg für "Keine Ursache", schön dass du es amüsant fandest
Gruß
Quinn

Hey Makita,

jau, schön, dass es dir ganz gut gefallen hat.
Danke auch dir für die Kritik
Quinn

 

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