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Anders

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05.10.2005
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Michi saß in ihrem Zimmer, zog an ihrer Zigarette. „So kann es nicht weiter gehen“, dachte sie im Stillen. „Jeden Tag denke ich an sie, was ist das nur?“ Sie saß auf ihrem Sessel, die Wolldecke hatte sie um sich gewickelt. Der Sommer war vorbei und der Herbst zeigte seine ersten Vorboten. Es war kühl geworden. „Es ist doch nicht möglich, dass mir diese Frau den letzten Nerv raubt. Und wenn ich schlafe, selbst dann verfolgt die mich in meinen Träumen. Was ist das nur?“. Sie drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und kuschelte sich in ihre Decke. Im Hintergrund lief leise Musik. Kuschelrock 2. Genau das richtige für trübe, kühle und gedankenschwere Tage wie heute. „Vielleicht haben die anderen ja doch recht... Nein!!! Nein, das kann und darf nicht sein!!!“. Sie stand auf, ging in den Keller und holte sich eine gute Flasche Wein. „Vielleicht hilft mir das, einen klaren Gedanken zu fassen.“. Oben wieder angekommen, entkorkte sie in der Küche den Wein und goss sich ein halbes Gläschen in das wundervolle Weinglas. Langsam trottete sie wieder in ihr Zimmer, stellte das Glas und die Flasche auf den Tisch und mummte sich wieder in die Decke. „Und wenn es doch so ist? Meine Güte... Nein... Noch mehr anders sein? Nein, das... Nein!“ Michi war von den vielen schweren Gedanken müde geworden und der Wein tat sein übriges dazu. Also legte sie sich in ihr Bett und fiel in einen traumreichen Schlaf.
Als sie am nächsten Morgen erwachte, dachte sie : „Nein, das darf einfach nicht sein! Kann ich nicht einmal eine Nacht schlafen, ohne dass ich von ihr träume?“ Michi war den Tränen nahe. Es machte ihr furchtbar zu schaffen, dass sie ständig, wohin sie auch ging, was sie auch tat, von dieser Frau verfolgt wurde. Sie konnte nichts damit anfangen. Und die Äußerungen ihrer Freunde diesbezüglich schlug sie unreflektiert in den Wind. Langsam ging sie in die Küche und machte sich einen Tee. Während das Wasser zu köcheln begann, ging sie ins Bad und putzte sich die Zähne. Immer in Gedanken bei dem Traum, den sie letzte Nacht hatte. Sie ging zurück in die Küche, goss sich ihren Tee auf, holte die Zeitung herein und las. „Wenigstens etwas Ablenkung für wenige Minuten!“. Danach entschwand sie erneut ins Bad um sich zu duschen. Weder das warme, noch das kalte Wasser brachten sie von dieser Frau ab. „Wie sie mich gestern angeschaut hatte. Es ist, als ob sie in meiner Seele lesen könnte. Warum schaut sie immer nur mich so an? Und warum in alles in der Welt stört oder beschäftigt mich das so?“. Nachdem sie mit dem Duschen und ihrem Styling fertig war, packte sie noch schnell ihren Rucksack und fuhr zur Schule.
Sie ging immer zuerst zum Vertretungsplan, um zu sehen, ob nicht vielleicht noch was ausfällt. Und da: „Oh nein! Nein, Nein, Nein! Jetzt hab ich sie heute auch noch gleich 3 Stunden hintereinander. Aufsicht für Stillarbeit in Erdkunde. Mir bleibt auch nichts erspart!“
Also ging sie auf diesen Schock erst noch kurz in die Raucherecke. „Nicht mal die Zigarette schmeckt mir heute... Das kann ja ein Tag werden!“ Unmotiviert ging sie also in den Klassenraum, wo sie, die Frau ihrer traumreichen Nächte sogleich auch eintreffen sollte. „Natürlich, das war ja klar, wenn ich einmal pünktlich bin und niemand außer mir da ist, kommt die auch so früh. Na toll!“ Michi nuschelte ein „Guten Morgen“ und kramte verkrampft in ihrer Tasche. Sie holte ihren Block, ihr Mäppchen und die Lektüre aus ihrem Rucksack. Frau Saber fragte: „Das ist ja sehr interessant Michi! Sie sind pünktlich im Klassenraum und noch dazu haben sie noch vor dem Gong alle Unterrichtsmaterialien parat. Ist das also nur bei mir im Unterricht so, dass sie immer zu spät kommen?“. Michi war total perplex. Was sollte sie denn auf diese Vorwürfe entgegnen? Sie lief an wie ein Hummer und stotterte: „Ja, ähm, tja... Scheint wohl so zu sein...“. Frau Saber sagte mit einem süffisanten Grinsen: „Ach, wollen sie mir damit etwa sagen, dass ich das persönlich zu nehmen habe?“.
„Nein, natürlich nicht! Es, äh, es ist einfach, äh, nur so, dass ihre Stunden immer so ungünstig liegen...“. „So, so. Na dann bin ich aber erleichtert Michi!“. Langsam kam der Rest ihres Kurses in den Raum. < Oh Mann! Was war denn das schon wieder? Kein Wunder, dass mich diese Frau so verfolgt. Das macht der doch Spaß mich zu verunsichern... Und dieses blöde Grinsen. Was war denn das? Die macht mich noch fertig!> Den Rest dieser Stunde und auch den Rest des Tages hielt sich Michi im Hintergrund. Sie war fix und alle. Im Grunde genommen, wusste sie ja, warum sie das alles so mitnahm. Warum sie sich so den Kopf darüber zerbrach, was das alles zu bedeuten hat. Sie wusste es ja. Sie war verliebt in diese Frau. Was sollte es auch anders sein? Sie benahm sich wie ein Kleinkind, das gerade erst das Sprechen erlernt hatte, sie versuchte zu imponieren, machte sich morgens extra schick, verhielt sich in ihren Gegenwart so was von kindisch... Was sollte es auch anders sein?
Daheim angekommen, erledigte sie erst einmal die Hausaufgaben, die sie aufbekommen hatten. Danach traf sie sich mit ihrer besten Freundin im Park. „Mensch Susi! Ich pack das alles nicht mehr! Diese Frau macht mich total fertig, heute Nacht habe ich wieder von ihr geträumt. Und gestern auch und in der Schule heute war auch wieder so eine blöde Situation. Ich komme mir in ihrer Gegenwart so seltsam vor. Was ist das nur???“.
„Tja Michi, ich habe es dir schon so oft gesagt... Aber du willst ja nie etwas davon hören... Du hast dich in sie verliebt!“. „Nein, Nein, Nein! Susi, das kann nicht sein! Ich hatte viele Freunde und ich habe mich noch nie in eine Frau verliebt! Ich bin doch keine Lesbe wie sie! Ich kann doch nicht noch mehr anders sein!“.
„Naja, wenn du meinst, aber ich bin mir echt sicher, denn auch was du von ihr träumst. Außerdem redest du ständig nur noch von ihr. Und deine Ängste, dass sie durch deine Augen in deine Seele blicken kann, das ist doch schon fast paranoid. Du hast dich in deine lesbische Lehrerin verknallt!“.
„Toll Susi, streu ruhig noch Salz auf meine Wunden! Ich bin doch eh schon die Außenseiterin schlechthin. Mit mir wollen sie doch immer nur was zu tun haben, wenn ich ihnen was nutze. Und wenn ich jetzt auch noch lesbisch wird, dann will mich doch NIEMAND mehr!“.
„Du musst ja eine tolle Meinung von deinen Freunden haben, wenn du denkst, dass wir dich nicht mehr wollen würden. Du bleibst doch immer noch du! Und jetzt hör endlich verdammt noch mal auf, so hart zu dir selbst zu sein... Was ist denn schon dabei?“.
„Ich wär noch mehr anders. Ich bin doch eh schon die Spinnerin, weil ich so vernünftige Ansichten habe. Susi, es macht mir einfach Angst. Ich dachte, mich in den vergangenen 19 Jahren kennen gelernt zu haben und jetzt das. Ich weiß, dass du recht hast! Ja, verdammt, ich weiß es. Es kann ja gar nicht anders sein...“.
„Na also, warum machst du dann so ein Fass deswegen auf?“.
„Weil ich Angst habe, Angst anders zu sein!“
„Michi, du bist anders... Und so lieben wir dich, du BIST anders!“

 

Hallo Avamilak,

es gibt einige Ungereimtheiten in deiner Geschichte. Alter und Lebensform deiner Protagonistin scheinen mir einfach nicht zusammen zu passen. Sie scheint alleine zu leben, ist aber noch Schülerin, sie soll 19 sein, braucht aber eine Beaufsichtigung bei der Stillarbeit in Erdkunde. Irgendwie weiß ich trotz deiner Altersangabe nie, ob ich nun eine 25 jährige (sie holt sich ne Flasche Wein, mümmelt sich in die Decke ein) oder eine 13 jährige (sie geht in die Raucherecke, nutzt inflationäre Ausrufezeichen, Fragezeichen und Auslassungspunkte) vor mir habe.

Nee, da geht die gut gemeinte Geschichte leider unter mangelnden handwerklichen Fertigkeiten wie "Nachdenken" unter.

Sorry, sim

 

Hallo sim!

Danke für den Tipp! Stimmt, es verwirrt einen. Ich habe es jetzt abgeändert. Aber es steht meines Wissens nach nirgends, dass sie alleine lebt.

Grüßle

Anders

Michi saß in ihrem Zimmer, zog an ihrer Zigarette. „So kann es nicht weiter gehen“, dachte sie im Stillen. „Jeden Tag denke ich an sie, was ist das nur?“ Sie saß auf ihrem Sessel, die Wolldecke hatte sie um sich gewickelt. Der Sommer war vorbei und der Herbst zeigte seine ersten Vorboten. Es war kühl geworden. „Es ist doch nicht möglich, dass mir diese Frau den letzten Nerv raubt. Und wenn ich schlafe, selbst dann verfolgt die mich in meinen Träumen. Was ist das nur?“. Sie drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und kuschelte sich in ihre Decke. Im Hintergrund lief leise Musik. Kuschelrock 2. Genau das richtige für trübe, kühle und gedankenschwere Tage wie heute. „Vielleicht haben die anderen ja doch recht... Nein!!! Nein, das kann und darf nicht sein!!!“. Sie stand auf, ging in die Küche und machte sich eine heiße Milch mit Honig. „Vielleicht hilft mir das, einen klaren Gedanken zu fassen.“. Langsam trottete sie wieder in ihr Zimmer, stellte die Tasse auf den Tisch und mummte sich wieder in die Decke. „Und wenn es doch so ist? Meine Güte... Nein... Noch mehr anders sein? Nein, das... Nein!“ Michi war von den vielen schweren Gedanken müde geworden und die Milch mit Honig tat ihr übriges dazu. Also legte sie sich in ihr Bett und fiel in einen traumreichen Schlaf.
Als sie am nächsten Morgen erwachte, dachte sie : „Nein, das darf einfach nicht sein! Kann ich nicht einmal eine Nacht schlafen, ohne dass ich von ihr träume?“ Michi war den Tränen nahe. Es machte ihr furchtbar zu schaffen, dass sie ständig, wohin sie auch ging, was sie auch tat, von dieser Frau verfolgt wurde. Sie konnte nichts damit anfangen. Und die Äußerungen ihrer Freunde diesbezüglich schlug sie unreflektiert in den Wind. Langsam ging sie in die Küche und machte sich einen Tee. Während das Wasser zu köcheln begann, ging sie ins Bad und putzte sich die Zähne. Immer in Gedanken bei dem Traum, den sie letzte Nacht hatte. Sie ging zurück in die Küche, goss sich ihren Tee auf, holte die Zeitung herein und las. „Wenigstens etwas Ablenkung für wenige Minuten!“. Danach entschwand sie erneut ins Bad um sich zu duschen. Weder das warme, noch das kalte Wasser brachten sie von dieser Frau ab. „Wie sie mich gestern angeschaut hatte. Es ist, als ob sie in meiner Seele lesen könnte. Warum schaut sie immer nur mich so an? Und warum in alles in der Welt stört oder beschäftigt mich das so?“. Nachdem sie mit dem Duschen und ihrem Styling fertig war, packte sie noch schnell ihren Rucksack und fuhr zur Schule.
Sie ging immer zuerst zum Vertretungsplan, um zu sehen, ob nicht vielleicht noch was ausfällt. Und da: „Oh nein! Nein, Nein, Nein! Jetzt hab ich sie heute auch noch gleich 3 Stunden hintereinander. Aufsicht für Stillarbeit in Erdkunde. Mir bleibt auch nichts erspart!“
Also ging sie auf diesen Schock erst noch kurz in die Raucherecke. „Nicht mal die Zigarette schmeckt mir heute... Das kann ja ein Tag werden!“ Unmotiviert ging sie also in den Klassenraum, wo sie, die Frau ihrer traumreichen Nächte sogleich auch eintreffen sollte. „Natürlich, das war ja klar, wenn ich einmal pünktlich bin und niemand außer mir da ist, kommt die auch so früh. Na toll!“ Michi nuschelte ein „Guten Morgen“ und kramte verkrampft in ihrer Tasche. Sie holte ihren Block, ihr Mäppchen und die Lektüre aus ihrem Rucksack. Frau Saber fragte: „Das ist ja sehr interessant Michi! Sie sind pünktlich im Klassenraum und noch dazu haben sie noch vor dem Gong alle Unterrichtsmaterialien parat. Ist das also nur bei mir im Unterricht so, dass sie immer zu spät kommen?“. Michi war total perplex. Was sollte sie denn auf diese Vorwürfe entgegnen? Sie lief an wie ein Hummer und stotterte: „Ja, ähm, tja... Scheint wohl so zu sein...“. Frau Saber sagte mit einem süffisanten Grinsen: „Ach, wollen sie mir damit etwa sagen, dass ich das persönlich zu nehmen habe?“.
„Nein, natürlich nicht! Es, äh, es ist einfach, äh, nur so, dass ihre Stunden immer so ungünstig liegen...“. „So, so. Na dann bin ich aber erleichtert Michi!“. Langsam kam der Rest ihres Kurses in den Raum. < Oh Mann! Was war denn das schon wieder? Kein Wunder, dass mich diese Frau so verfolgt. Das macht der doch Spaß mich zu verunsichern... Und dieses blöde Grinsen. Was war denn das? Die macht mich noch fertig!> Den Rest dieser Stunde und auch den Rest des Tages hielt sich Michi im Hintergrund. Sie war fix und alle. Im Grunde genommen, wusste sie ja, warum sie das alles so mitnahm. Warum sie sich so den Kopf darüber zerbrach, was das alles zu bedeuten hat. Sie wusste es ja. Sie war verliebt in diese Frau. Was sollte es auch anders sein? Sie benahm sich wie ein Kleinkind, das gerade erst das Sprechen erlernt hatte, sie versuchte zu imponieren, machte sich morgens extra schick, verhielt sich in ihren Gegenwart so was von kindisch... Was sollte es auch anders sein?
Daheim angekommen, erledigte sie erst einmal die Hausaufgaben, die sie aufbekommen hatten. Danach traf sie sich mit ihrer besten Freundin im Park. „Mensch Susi! Ich pack das alles nicht mehr! Diese Frau macht mich total fertig, heute Nacht habe ich wieder von ihr geträumt. Und gestern auch und in der Schule heute war auch wieder so eine blöde Situation. Ich komme mir in ihrer Gegenwart so seltsam vor. Was ist das nur???“.
„Tja Michi, ich habe es dir schon so oft gesagt... Aber du willst ja nie etwas davon hören... Du hast dich in sie verliebt!“. „Nein, Nein, Nein! Susi, das kann nicht sein! Ich hatte viele Freunde und ich habe mich noch nie in eine Frau verliebt! Ich bin doch keine Lesbe wie sie! Ich kann doch nicht noch mehr anders sein!“.
„Naja, wenn du meinst, aber ich bin mir echt sicher, denn auch was du von ihr träumst. Außerdem redest du ständig nur noch von ihr. Und deine Ängste, dass sie durch deine Augen in deine Seele blicken kann, das ist doch schon fast paranoid. Du hast dich in deine lesbische Lehrerin verknallt!“.
„Toll Susi, streu ruhig noch Salz auf meine Wunden! Ich bin doch eh schon die Außenseiterin schlechthin. Mit mir wollen sie doch immer nur was zu tun haben, wenn ich ihnen was nutze. Und wenn ich jetzt auch noch lesbisch wird, dann will mich doch NIEMAND mehr!“.
„Du musst ja eine tolle Meinung von deinen Freunden haben, wenn du denkst, dass wir dich nicht mehr wollen würden. Du bleibst doch immer noch du! Und jetzt hör endlich verdammt noch mal auf, so hart zu dir selbst zu sein... Was ist denn schon dabei?“.
„Ich wär noch mehr anders. Ich bin doch eh schon die Spinnerin, weil ich so vernünftige Ansichten habe. Susi, es macht mir einfach Angst. Ich dachte, mich in den vergangenen 19 Jahren kennen gelernt zu haben und jetzt das. Ich weiß, dass du recht hast! Ja, verdammt, ich weiß es. Es kann ja gar nicht anders sein...“.
„Na also, warum machst du dann so ein Fass deswegen auf?“.
„Weil ich Angst habe, Angst anders zu sein!“
„Michi, du bist anders... Und so lieben wir dich, du BIST anders!“

 

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