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Angst

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15.02.2010
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Angst

Sie fuhr müde über die sich scheinbar endlos hinziehende Landstraße nach Hause.
Feierabendverkehr. Trecker und Großväter mit Hut vor ihr in der Autoschlange. “Wie immer!”, dachte sie gelangweilt und freute sich bereits auf einen ruhigen Abend zuhause, wo ihre Katzen, der verwilderte Garten und ein Glas Rotwein auf sie warteten.
Auf der Höhe der Brücke über den Fluß schüttelte sie gedanklich ihren Büroalltag von sich ab.
“Bloß nicht mehr daran denken! Zur Hölle mit allen Chefs und den kaum zu bewältigenden Papierbergen.”
Bereits vor ihrem kleinen Häuschen begrüßten sie die Katzen schnurrend, strichen um ihre Beine und bettelten nach Streicheleinheiten. “Wartet ab, Rasselbande”, murmelte sie leise. “Nur noch schnell die Waschmaschine befüllen und dann machen wir es uns gemütlich, okay?”
Im Gänsemarsch folgten ihr die Katzen durch das Haus, tobten etwas später vergnügt vor ihr her bei ihrem täglichen Gartenrundgang. Nur Mikesch, der sensibelste ihrer Kater, schien beunruhigt zu sein. Er maunzte ununterbrochen, stellte sein Fell und stupste sie mit seiner Schnauze, so, als wolle er sie in diese Richtung drängen, in den hinteren Teil des Gartens, den sie nur selten betrat.
In der Nacht hatte es geregnet, der Boden war aufgeweicht und während sie auf ihre Schritte achtete, bemerkte sie auf einem der Beete eine Fußspur. Dahinter fielen ihr mehrere frische Spuren ins Auge, die sie nervös betrachtete. “Mindestens Größe 47", vermutete sie und fragte sich ängstlich, wer wohl den Garten betreten haben könne während ihrer Abwesenheit. Und weshalb?
Da die Sonne langsam unterging, lief sie fröstelnd und nachdenklich ins Haus zurück, verschloß die Haustür besonders sorgfältig, legte die Kette vor und zog, entgegen ihrer Gewohnheiten, die Vorhänge im unteren Stockwerk zu. Eine bange Stimmung befiel sie.
Mit einem lauten “Quatsch!” versuchte sie sich abzulenken und “Zackig, Wäsche aufhängen!” befahl sie sich selbst, um die dunkle Stille des Hauses und ihr unheimliches Gefühl zu schmälern.
Im Keller spannte sie die Leine, schüttelte nach und nach die feuchten Wäschestücke aus, immer auf die Geräusche im Haus lauschend, und hielt plötzlich eine ihrer Spitzenunterhosen in der Hand, von der sie genau wußte, dass sie sie monatelang nicht getragen hatte. Wie kam dieser Slip in die Schmutzwäsche? Sie schauderte. Und da! Eine weitere Spitzenunterhose fiel ihr im Wäschekorb ins Auge. Auch diese, sie war sich ganz sicher, hatte sie für ein besonderes Date, einen besonderen Tag aufbewahrt. Sorgfältig verpackt in duftendes Seidenpapier lag dieser Slip bereits seit Monaten in ihrem Schrank, dafür bestimmt, sie ihrem Geliebten, der Hunderte von Kilometern entfernt wohnte, in einer intimen Stunde zu präsentieren.
Noch während sie den Slip ratlos in ihrer Hand hielt, sie sich fragte, ob ihr das Landleben, die von ihr freiwillig gewählte Abgeschiedenheit des Hauses, fern jeglicher Nachbarn, unerwartet doch zu einsam sei, hörte sie Schritte über sich...

 

Hallo!

Ist ja sehr kurz, Deine Geschichte. Also, die Stimmung, die Du machen möchtest, ist ja klar: Frau, alleine, kommt nach Hause, wo sich schließlich herausstellt, dass sie hier wohl nicht mehr alleine ist. Fußspuren im Garten und so. Um jetzt aber die Angst zu haben, die uns im Titel ja versprochen wurde, dann muss da vielleicht mehr kommen, als Unterhosen. Verstehe mich nicht verkehrt, ich mag das sogar irgendwie, diese Stimmungen auf dem Land, aber das hier ist allerhöchtens mulmig. Der Typ, der da in der Wäsche gewühlt hat, könnte ein wenig mehr Präsens vertragen, finde ich.

Und dann noch so ein paar andere Sachen. Feierabendverkehr auf einer Landstrasse? Kommt mir irgendwie merkwürdig vor. Wie wäre es, wenn sie nach Hause kommt, und eine ihrer Katzen fehlt?

“Bloß nicht mehr daran denken! Zur Hölle mit allen Chefs und den kaum zu bewältigenden Papierbergen.”

So denkt kein Mensch:D!

Noch mal die Katzen. Da gibt es eben einen, ein ganz besonders plietsches Exemplar, das verzweifelt versucht, sein Frauchen auf gewisse Missstände aufmerksam zu machen. Nö, dass hat irgendwie was von X-Factor, finde ich.

So, dass war es erstmal von mir.

Gruß,
Satyricon

 

Moikka Gruenauge58,

joo, hübsches Intro, aber wo ist die Geschichte? Mir scheint, da fehlt was. Das sieht mir jedenfalls mehr nach 'unvollständig', denn nach offenem Ende aus.

Ich schließe mich Satyricon an, es braucht hier mehr als Unterwäsche am falschen Platz. Zumal: hm, dreckige Fußspuren in der falschen Schuhgröße ohne Besuch gehabt zu haben, auf den das zu schieben wäre, würde ich im Haus selbst bedrohlich finden. Naja, würde man Abdrücke im Blumenbeet wirklich bemerken? Und wenn: da könnte doch jemand aus tausenderlei Gründen durchgelatscht sein. Die Protagonistin kam mir bis zu dem Punkt gar nicht so schreckhaft und paranoid vor, als daß sie da gleich eine Bedrohung drin vermuten würde. Finde ich nicht nachvollziehbar.

Dann wird hier sehr ausführlich eine Stimmung beschrieben, nun die eigentliche Handlung der story angekündigt, und das erschöpft sich dann in den Schritten? Vllt magst Du ja noch ein bissl nachlegen.

Moi moi,
Katla

 
Zuletzt bearbeitet:

Huhu,
ich hatte eigentlich angenommen, dass hier noch gewerkelt wird und es noch weitergeht.
Wenn das da oben die fertige Geschichte ist, bin ich enttäuscht.
Es passiert ja nichts.
Eine Katze die mich auf Fußspuren hinweist? Nee, da hab ich jetzt mehr erwartet, irgendwas handfestes, vllt eine Leiche, ein verletzter Mensch/Tier, Monster, Zombies, Blut... irgendwas das eine Katze beunruhigen könnte. Spuren passen nicht.
Die Wäsche im Keller mit den speziellen Slips find ich gut, damit kann man Stimmung machen, sowas is ja doch recht intim. Aber dann nur Schritte und Ende? Nee, tut mir leid, aber das ist so noch nicht fertig.
Viel Erfolg beim (hoffentlich) weiterschreiben.
Gabriel

 

Ja moin Grünauge,

deinem Titel "Angst" kann die Geschichte leider noch nicht gerecht werden. Mach mal noch mehr Spannung rein. Das Ende finde ich zu abrupt. Die Situation mit den Schritten bringt ja erst die Spannung rein, das würde ich noch weiter spinnen.

Trecker und Großväter mit Hut vor ihr in der Autoschlange.

Würde ich nicht so schreiben. Es ist ja schon schwierig den Insassen des PKWs, das direkt vor einem steht zu erkennen, aber die Fahrer einer ganzen Karawane....na ich weiß nicht.

“Mindestens Größe 47", vermutete sie

Nee das kriegste nicht hin mit einem Blick ....beschreib es lieber mit Worten

Da geht noch was!!!

Gruß Freygut

 

Danke für Eure Anregungen und Kritik. Es war mir wichtig "anzutesten" wie
sich meine Gefühlswelt, die ich beim Schreiben innerlich aufbaue, auf den Leser überträgt. Au Backe, da werde ich noch einiges verändern müssen...!

 

Hi!

Mach Dir nix draus. Aller Anfang is schwer:D! Vielleicht nicht ganz so dick auftragen, mit Hüten und Großvätern, sensorisch begabten Katzen, und Röntgenblick für Schuhgrößen, dann klappt das!

Gruß,
Satyricon

 

Hallo Gruenauge58,

herzlich willkommen hier!

Die Geschichte scheint, wie bereits angemerkt, nicht zu Ende erzählt. Meiner Meinung nach liegt der Grund dafür nicht im Schluss des Textes, sondern am falschen Einstiegspunkt und an der unglücklichen Gewichtung der Handlungsabschnitte.

Bereits vor ihrem kleinen Häuschen begrüßten sie die Katzen schnurrend, strichen um ihre Beine und bettelten nach Streicheleinheiten.
Damit könnte die Story beginnen. Der Absatz davor ist überflüssig; hat mit „Angst“ nichts zu tun.

Nur Mikesch, der sensibelste ihrer Kater, schien beunruhigt zu sein. Er maunzte ununterbrochen, stellte sein Fell und stupste sie mit seiner Schnauze, so, als wolle er sie in diese Richtung drängen, in den hinteren Teil des Gartens, den sie nur selten betrat.
Das ist so glaubwürdig wie ein Lassie Folge. Vielleicht ist ihr liebster Kater nicht zum Fressen erschienen und sie sucht ihn im Garten und entdeckt dabei die Schuhabdrücke. Oder so ähnlich. Diesen Teil würd ich so knapp wie möglich halten.

Da die Sonne langsam unterging, lief sie fröstelnd und nachdenklich ins Haus zurück, verschloß die Haustür besonders sorgfältig, legte die Kette vor und zog, entgegen ihrer Gewohnheiten, die Vorhänge im unteren Stockwerk zu. Eine bange Stimmung befiel sie.
Dieser erklärende Zusatz ist überflüssig. Die Stimmung wird aus den Sätzen davor deutlich. Mehr würd ich an dieser Stelle noch nicht von ihrer Angst zeigen, denn der Höhepunkt kommt ja erst noch.

Mit einem lauten “Quatsch!” versuchte sie sich abzulenken und “Zackig, Wäsche aufhängen!” befahl sie sich selbst, um die dunkle Stille des Hauses und ihr unheimliches Gefühl zu schmälern.
Hier macht sie sich noch einmal Mut. Ein kleines Zwischenspiel; gefällt mir!

Im Keller spannte sie die Leine, schüttelte nach und nach die feuchten Wäschestücke aus, immer auf die Geräusche im Haus lauschend, und hielt plötzlich eine ihrer Spitzenunterhosen in der Hand, von der sie genau wußte, dass sie sie monatelang nicht getragen hatte. Wie kam dieser Slip in die Schmutzwäsche? Sie schauderte. Und da! Eine weitere Spitzenunterhose fiel ihr im Wäschekorb ins Auge. Auch diese, sie war sich ganz sicher, hatte sie für ein besonderes Date, einen besonderen Tag aufbewahrt. Sorgfältig verpackt in duftendes Seidenpapier lag dieser Slip bereits seit Monaten in ihrem Schrank, dafür bestimmt, sie ihrem Geliebten, der Hunderte von Kilometern entfernt wohnte, in einer intimen Stunde zu präsentieren.
Dieser Absatz, der die Angst der Frau am deutlichsten zeigen könnte, ist zu kurz.
Die Frau könnte überlegen ob sie den Notruf wählt. Wo ist das Telefon? Sie schleicht(?) hin und … sie sieht in der Küche, das ein Messer im Messerblock fehlt usw.
Der Schluss wie gehabt: Sie hört Schritte oder ein anderes eindeutiges Geräusch. Das Ende ist das Ausrufezeichen, der Peitschenknall, der Schock. Aber auch Gewissheit und damit eine (furchtbare) Art von Erlösung.

So stelle ich mir das vor. Was du machst, ist natürlich deine Sache.

Wünsche dir viel Spaß hier!

Gruß

Asterix

 

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